Titel: Erklärung des dem Joh. Lewis von Brinscomb, in der Grafschaft Gloucester, Tuchmacher, unter dem 27. Jul. 1815 ertheilten Patentes auf eine verbesserte Tuchscher-Maschine.
Fundstelle: Band 2, Jahrgang 1820, Nr. XXX., S. 257
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XXX. Erklärung des dem Joh. Lewis von Brinscomb, in der Grafschaft Gloucester, Tuchmacher, unter dem 27. Jul. 1815 ertheilten Patentes auf eine verbesserte Tuchscher-Maschine.Aus dem Repertory of Arts. Second Series. CCXV. Aprill 1820 Seite 257 bis 275. Mit Abbildungen Tab. XIII. Lewis Tuchscher-Maschine. Meine Erfindung besteht in folgendem: Die bisher gewoͤhnlichen Tuchscher-Maschinen scheren das Tuch nach der Quere, von einer Sahlleiste zur anderen, meine Tuchscher-Maschine ist aber so eingerichtet, daß sie ein Stuͤck Tuch der Laͤnge nach und zwar mit der groͤßten Genauigkeit und Schnelligkeit schert, ohne daß es noͤthig waͤre, die Arbeit eher zu unterbrechen, als bis das ganze Stuͤck fertig ist. Walzen geben in meiner Maschine dem Tuche eine fortschreitende Bewegung, und das Bett, welches das Tuch gegen den Lieger (ledger-blade) der Schere hintraͤgt, ist so eingerichtet, daß die Unterstuͤzungs-Linie zwischen den Sahlleisten, immer so lange ist, als das Tuch breit ist; die wirkliche Laͤnge der Blaͤtter der Schere ist immer der wirklichen Laͤnge der Stuͤzung gleich, welche durch das Bett oder durch die Betten hervorgebracht wird. Die Laͤufer meiner Maschine (moveable or runner blades) haben, wenn sie in Thaͤtigkeit sind, eine schnelle kreisfoͤrmige Bewegung. Ich nehme als meine Erfindung in Anspruch: die besagte Anwendung der beiden Blaͤtter der Schere; die Anlage und Zubereitung der Betten, (des Lagers) auf welchem das Tuch geschoren wird, wie ich dieselben unten beschreiben werde; die Anwendung einer zweckmaͤßigen Fluͤssigkeit, um die besagten Betten auszufuͤllen oder auszustopfen, und die Art, wie das Tuch durch meine Maschine gezogen wird, indem ich dasselbe sanft und gleichfoͤrmig uͤber die Oberflaͤche des Lagers, das aus einem oder aus mehreren Betten besteht, gegen welche geschoren wird, hingleiten lasse. Ich werde verschiedene Weisen, die einzelnen Theile meiner Maschine zu fertigen, hier beschreiben, da jede derselben irgend einen besonderen Vortheil in Hinsicht der Arbeit selbst, oder der Auslage, oder der Dimensionen der Maschine besizt. Das Anpassen der Laͤnge des Bettes oder der Betten zu der Breite des Tuches, mag nun dieses durch den Arbeiter oder durch die abwechselnde Breite des Tuches selbst bewegt werden, wie ich unten erklaͤren und beschreiben werde, betrachte ich als einen hoͤchst wichtigen Theil meiner gegenwaͤrtigen Erfindung in der Tuchschererei. Beschreibung der Figuren. Da das Gestell der Maschine rechtwinkelig ist, wird es dem Leser zum leichteren Verstehen der Beschreibung sehr zutraͤglich seyn, wenn er sich die vier Seiten desselben so gestellt denkt, daß sie nach den vier Cardinal-Punkten an dem Compaß zu stehen kommen. Ich nenne also Tafel XIII. Fig. 1. eine Ansicht der Suͤdseite derselben im vertikalen Durchschnitte; Fig. 2., eine Ansicht der Westseite in demselben Durchschnitte: von dieser Seite aus wird hier die Maschine getrieben. Diese Maschine hat zwei Betten oder Lager, zwei Lieger, und zwei PaareTwo sets of runner blades. Das Wort set ist hier undeutlich, insofern es eben so gut 1000 zusammengehoͤrige Dinge, als 2 Dinge, die zusammengehoͤren, auch sogar eine Reihe von Dingen uͤberhaupt bezeichnen kann. Weiter unten ist auch wirklich von 4 Reihen Laͤufern die Rede. Hr. Lewis hat sich hieruͤber nirgendwo deutlich erklaͤrt und die Zahl der Laͤufer bestimmt angegeben. Anm. d. Uebers. (Da die Laͤufer einerlei Construktion und Verrichtung haben, so scheint der Verfasser die Anzahl derselben ganz der Willkuͤhr des Maschinenbauers uͤberlassen zu haben; indessen duͤrfte man mit einem einzigen die Maschine in bester Gewalt haben. D.) von Laͤufern. Dieselben Buchstaben bezeichnen in beiden Figuren dieselben Theile. E ist das Gestell von Holz oder Metall. A ist eine Walze, welche nahe an der Suͤdseite auf dem Gestelle ruht: diese Walze ist Fig. 3. wieder dargestellt. In Fig. 2. ist V ein Rad, welches an der Achse einer anderen, mit A parallelen Walze an der Nordseite der Maschine befestigt ist. Das Tuch welches geschoren werden soll, wird sorgfaͤltig auf A aufgewunden (man sehe den punktirten Kreis) und mittelst der Walze an der Achse V, welche in dieser Hinsicht mit Draht-Karden besezt ist, nordwaͤrts durch die Maschine gezogen. Fig. 3. ist eine Bremse oder Gegenhaͤlter; in Fig. 4. von der Endseite dargestellt. Dieser Gegenhaͤlter wird an einem Ende von A angebracht, um die Umrollungen der Walze A zu erschweren, und das Tuch dadurch in dem gehoͤrigen Grade von Spannung zu erhalten. Diese Bremse hat eine Schraube C (Fig. 3.), welche in eine in dem Gestelle befestigte Schraubenmutter (Nut), bei C (Fig. 2.) eingeschraubt ist. Diese Schraube dient die Walze A nach Ost oder West zu bringen, da ihre Achse in derselben Richtungslinie liegt. In Fig. 2. ist W eine mit Draht (oder Fliegen-) KardenWire cardts (or flycards). Wir wissen wohl, was wire-cards, Drath-Karden, sind, nicht aber was fly-cards sind. Es blieb uns daher nichts anders uͤbrig, als woͤrtlich durch Fliegen-Karden zu uͤbersezen.Anm. d. Uebers. bedeckte Walze, die man die Entbindungs-Walze nennt; sie ist mit einer Bremse, wie in Fig. 4., versehen, um das Tuch, waͤhrend es unter den Blaͤttern der Schere durchgeht, in gehoͤriger Spannung zu halten. In Fig. 2. ist die Walze W parallel mit der Walze A. FF sind zwei Betten von Holz oder Metall, auf welchen eine oder mehrere Lagen oder Decken von Tuch, und zulezt eine von Leinwand liegt. Die Betten liegen parallel mit A, und bewegen sich ihrer Laͤnge nach zwischen feststehenden Holz- oder Metallstuͤcken. An diesen lezteren ist noch eine Lage Leinwand befestigt unter welcher die Betten hingleiten. Diese oberwaͤhnte Lage von Leinwand oder Oberdecke der Betten dient dazu, daß die Reibung zwischen der oberen Flaͤche der gleitenden Betten und zwischen der befestigten Leinwand vermindert wird, und der Nuzen dieser lezteren besteht darin, daß das auf dieselbe gelegte Tuch (so wie es von der Walze A herabkommt), sich, wenn die Betten unter demselben bewegt werden, weder ost- noch westwaͤrts schiebe. Die Betten muͤssen gelegentlich bewegt werden, um ihre Stuͤzungslaͤnge der Breite des Tuches anzupassen, wenn dieses von der Walze A uͤber dieselben zum Scheren hingeht. Wenn diese Zurechtrichtung nothwendig wird, so werden die Betten durch eine lange Schraube G bewegt, (Fig. 1.), die sich in einem Halse H dreht, welcher an den unbeweglichen Holz- oder Metallstuͤcken befestigt ist, zwischen denen die Betten hingleiten; die Mutter (Nut) I, (Fig. 1.) befindet sich fest in dem Bette. Die Schraube G muß, wo es noͤthig ist, von einem Gehuͤlfen gedreht werden; spaͤter werde ich aber eine etwas theuerere Vorrichtung beschreiben, die keines Gehuͤlfen bedarf. K in Fig. 1. ist ein Schuͤzer von duͤnnem Metalle, der an dem Boden eines jeden Bettes befestiget, und uͤber der Sahlleiste des Tuches angebracht ist, um diese vor dem Scheren zu bewahren. LL in Fig. 2. sind Holz- oder Metallstuͤcke, an welchen die festen Blaͤtter der Schere oder die Lieger mit ihrer Nordkante oder mit dem Ruͤcken, befestiget sind. Diese Lieger koͤnnen an ihrer Vorder- oder Suͤdseite durch Schraubenmuͤtter an den vertikalen Schrauben M 1, 2, 3 etc. (Fig. 1.) gestellt werden. Diese Stell- und Befestigungsschrauben sind in Fig. 7. durch KL, und der Lieger ist durch H dargestellt. Die erforderliche Zahl dieser Stellschrauben L ist in dem Verhaͤltnisse von einer auf jedes paar Zolle der Laͤnge des Liegers. I (Fig. 7.) ist ein Stuͤck Metall, an welchem der Lieger durch die Schrauben K befestigt ist. Der geschorne Theil des Tuches geht zwischen der Suͤd-Kante, (der Schneid), und dem Bette unter demselben durch. In Fig. 7. sind gggg die Schrauben zur Befestigung der Laͤufer an den vier Seiten einer viereckigen Metall-Stange, an jeder Seite naͤhmlich ein Laͤufer: hier im senkrechten Durchschnitte. Dieselbe Stange zeigt sich in Fig. 1. bei N, und die Koͤpfe der Schrauben, welche die Laͤufer befestigen, sind daselbst durch Reihen von Punkten nach der ganzen Laͤnge von N angezeigt. Jede dieser Stangen, die ihre eigenen Laͤufer (a set of coutters) fuͤhrt, ist auf eine Viertelumwaͤlzung verdreht, so daß, wenn sie in der Maschine mit der Achse ihrer Bewegung parallel mit der Vorderkante des Liegers sich dreht, die Schneide eines jeden Laͤufers gegen die Schneide des Liegers regelmaͤssig von einem Ende des Blattes bis zu dem anderen fortlaͤuft; denn jede Schneide braucht hierzu genau die Zeit, welche einer Viertelumdrehung von N gleich ist; und in dem Augenblicke, wo der erste Laͤufer aufhoͤrt zu wirken, faͤngt der zweite an zu arbeiten, und so fort die uͤbrigen. In Fig. 1. sind oooo metallne Traͤger der Endpunkte oder der Achsen dieser Stangen, (twisted bars) und der verbindenden Spindel, die den Schraubenzug (Worm) P fuͤhrt, welcher in ein Rad an der Spize der Spindel Z eingreift. An dem unteren Ende der Spindel Z ist ein Schraubenzug S, oder ein Triebrad R, Fig. 2, das in ein Rad T eingreift, an dessen Achse sich ein anderes Rad U, (Fig. 1. 2.) befindet. Die Zaͤhne von U greifen in die Zaͤhne eines Rades V ein, welches an einer und derselben Achse mit der mit Draht-Karden bedeckten Aufnahmswalze befestigt ist, wodurch das Tuch durch die Maschine gezogen wird. XX Fig. 1. sind Hauptdocken (universal joints). YY Gestell von Metall mit Stellschrauben ZZZZ (Fig. 1. 2.). Diese Schrauben dienen zum Aufheben und Niederlassen der Lieger und der Laͤufer. aa sind Raͤder zum Drehen der oberen Schrauben ZZ. Jedes Rad a an dem West-Ende ist mittelst einer geraden Stange b (Fig. 1.) mit einem aͤhnlichen Rade a an dem Ost-Ende verbunden, an welchem die Kurbel c befestigt ist. Durch das Drehen dieser Kurbel werden die Blaͤtter der Scheren gehoben oder niedergelassen, ohne daß jedoch dadurch ihre parallele Lage gegen die darunter befindlichen Betten geaͤndert wuͤrde. In Fig. 1. sind dd die Traͤger fuͤr die oberste Stange b, und ee die Traͤger fuͤr das Rad T, und die Spindel Z. Ebendaselbst, und in Fig. 2., sind ff Rollen, durch welche die Maschine in Bewegung gesezt wird, indem diese Rollen ff selbst entweder durch die Kraft eines Thieres, oder durch Dampf, Wasser, oder durch Wind mit der gehoͤrigen Schnelligkeit umgetrieben werden. Fig. 5. ist ein vertikaler Durchschnitt der Traͤger fuͤr die obenerwaͤhnten Stangen (twisted bars), welche die Laͤufer fuͤhren, in natuͤrlicher Groͤße. a ist der Traͤger, (Anwell), b eine Schraube mit dem Kopfe c, uͤber welchen eine Metallplatte d gelegt ist, welche an dem Tragstuͤcke a mittelst der Schrauben ee befestigt ist. Das Tragstuͤck a hat in dem starken Gestelle gg eine verticale Bewegung und ff stellt Theile der Schrauben dar, mittelst welcher dieses Gestell an LL (Fig. 2.) befestigt ist. Die Bewegung von a in g ist noͤthig um die Laͤufer gehoͤrig gegen die Lieger zu stellen, gegen welche sie wirken. Fig. 6. ist ein horizontaler Durchschnitt von g in Fig. 5. Wirkung der Maschine. Das zum Scheren bestimmte Stuͤck Tuch wird um A (Fig. 3.) gewunden, in A (Fig. 2.) eingesezt, und uͤber W gezogen, und geht dann zwischen der befestigten Oberdecke der Betten, (deren in dieser Maschine zwei vorhanden sind) und den Liegern durch, und kommt zulezt auf die mit Draht-Karden versehene Aufnahmswalze. Das Tuch wird von der lezteren dadurch herabfallen gemacht, daß man einige Draͤhte rund uͤber dieselben beugt und mit ihren Enden an dem Gestelle unter dieser Walze befestigt. In der Beschreibung meiner Maschine mit einem einzigen Bette wird man sehen, daß ein Faͤcher (Fan) eine aͤhnliche Wirkung hervorzubringen vermag. Eine Maschine mit einem oder mit mehr dann einem Bette und Scheren-Paare erfordert, wenn sie nach dem hier bereits beschriebenen einfachen Plane gebaut ist, daß der dem Treibende der Maschine zunaͤchst gelegene aͤußerste Theil des Tuches immer uͤber denselben Theil des Bettes oder der Betten gezogen werde, damit die Sahlleiste an diesem Theile des Tuches an den Scherenblaͤttern voruͤberkommt ohne geschoren zu werden, und die Laͤnge der Stuͤze, welche das Bett oder die Betten gewaͤhren, muß mittelst einer oder mehrerer Stellschrauben an der entgegengesezten Seite der Maschine mit der Breite des Tuches so in Einklang gestellt werden, daß auch die andere Sahlleiste, wenn die Laͤufer durch den Schuͤzer K (Fig. 1.) niedergedruͤckt sind, ungeschoren durchkommt. Sollte die Sahlleiste an dem Treibende der Maschine eine Neigung bekommen aus ihrem Geleise an dem Ende der Scherenblaͤtter zu treten, so schiebt der Arbeiter die Rolle A (Fig. 2. und 3.) mittelst der Schraube C (Fig. 3.) in entgegengesezter Richtung. Jedes Stuͤck Tuch, das geschoren werden soll, muß an seinen beiden Enden ein kleines Stuͤck grobes Wollen-Tuch angenaͤhet haben, damit beide Enden desselben waͤhrend ihres Durchganges unter den Scheren gehoͤrig geschoren werden koͤnnen.Diese Enden des Tuches sind nicht die Sahlleisten, die unsere Schneider das Ende zu nennen belieben. Anm. d. Ueb. Die Betten. Fig. 13. ist der verticale Durchschnitt eines fluͤssigen Bettes, oder vielmehr die Darstellung eines davon abgebrochenen Endstuͤckes. A ist eine gefurchte hoͤlzerne oder metallne Stange, welche eine walzenfoͤrmige Roͤhre B aus Leder oder Seidenzeug in sich aufnimmt, die, mittelst eines Firnisses von elastischem Gummi, haltbar gemacht wurde fuͤr Wasser oder Quecksilber oder irgend eine hierzu dienliche Fluͤssigkeit. Das vertikale Ende der Roͤhre C muß von einer solcher Laͤnge seyn, daß es eine Saͤule der erwaͤhnten Fluͤssigkeit aufzunehmen vermag, deren Druck stark genug ist um den horizontalen Theil dieser Roͤhre hinlaͤnglich ausgedehnt zu halten, und das Tuch zu schuͤzen, welches gegen den Lieger mit der gehoͤrigen Festigkeit geschoren werden muß. Die wirksame Laͤnge dieses Bettes wird durch ein metallnes Gestell D bestimmt, welches eine Menge kleiner horizontaler Walzen besizt, deren Achsen durch die Punkte I angezeigt sind. Diese Walzen sind von Metall, und liegen quer unter dem horizontalen Theile der Roͤhre B, um denselben, wo es noͤthig ist, niederzudruͤcken, indem D durch den Arm E bewegt wird. F ist eine Walze, die sich in D dreht, und gegen die untere flache horizontale Oberflaͤche des Theiles A druͤckt. I ist ein Sahlleisten-Schuͤzer, der durch die Schrauben H an D befestiget ist. Fig. 12. ist ein vertikaler Durchschnitt einer anderen Vorrichtung um die Laͤnge des Bettes nach Belieben zu veraͤndern. A ist der untere Theil des Bettgestelles, der die Reibungs-Raͤder F traͤgt, welche den Wagen L fuͤhren, und das Reibungsrad C. Die punktirte Linie D zeigt die obere Flaͤche des feststehenden Theiles des Bettes. B sind vertikale Metallstuͤcke, die auf einem horizontalen flachen Untersaze M stehen, welcher an L befestigt ist. Die duͤnnen Stuͤcke B haben zwischen Leitern aus Kupferblech, welche in der Gestalt von K gekruͤmmt sind, eine vertikale Bewegung. Fig. 26. stellt das rechtwinkelige Gestell K (Fig. 12.) im horizontalen Durchschnitte dar. BB sind in Fig. 12. in ihrer niedrigsten Lage dargestellt; K und A sind unbeweglich. Wenn man den Arm E in der Richtung HE zieht, so kommen BB nach und nach auf dem flachen Untersaz N, und zwar durch das Rad C, welches in L laͤuft. BB bleiben immer unter den tuͤchernen Decken des Bettes. G ist ein Sahlleistenschuͤzer, der durch die Schrauben H an L befestigt ist. E ist ein Arm, der an dem Wagen L an seinem aͤusseren Ende nahe bei H befestiget ist; das andere Ende von E hat eine Schraube, durch welche es an I befestiget werden kann. Fig. 27. ist ein vertikaler Durchschnitt der Stuͤzen oder Stuͤcke BB, unter einem rechten Winkel zum vorigen Durchschnitte in Fig. 12. K haͤlt in jedem Zolle seiner Laͤnge ungefaͤhr neun bis zehn Stuͤcke von BB in Fig. 12. I in Fig. 12. ist ein Arm und ein Einsaz (Clamp)Auch dieser nirgendwo, selbst in dieser Zeichnung nicht, gehoͤrig erklaͤrte Ausdruck einer Verbindungsweise zweier Dinge, ist dunkel, und laͤßt uns das deutsche Wort vermissen. Anm. d. Uebers. (Aus der Zeichnung so wie aus der folgenden Erklaͤrung ergiebt es sich daß der Arm I Fig. 12. mit der Stange F des Regulators Fig. 16. durch oben an ersterer sich befindenden Huͤlfe in Verbindung kommt. D.) um E, I, L, etc. mit einem in der Folge zu beschreibenden Regulator zu verbinden. Regulatoren des Bettes. Fig. 8., 9., 10. stellen Theile eines Wagen-Regulators dar: dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Theile in diesen drei Figuren. Fig. 8. und 10. sind vertikale Durchschnitte; Fig. 9. ist ein horizontaler. AA ist eine Metallstange mit einer Furche an ihrer oberen Seite zur Aufnahme der Friktions-Raͤder BB, welche sich in den Metal stuͤcken C drehen und dieselben fuͤhren. D ist ein Bogen, welcher aus einer Seite von C entspringt. EE ist das Grundstuͤck eines Metallgestelles, welches sich an der vertikalen Schraube F dreht; E ist mit dem Wagen C durch diese Schraube F verbunden. G ist eine Schraube, um E an D zu schließen, und die Bewegung von E um F in jedem Theile des Bogens D aufzuhalten. In Fig. 8. ist der Riegel oder die Stange A gebrochen, um den Kopf von G sehen zu lassen, der unter D liegt. HH sind vertikale Theile, welche die Raͤder und Walzen tragen. I ist eine Rolle, welche an derselben Achse mit dem Rade K befestigt ist, welches das Rad L treibt. M ist ein an derselben Achse mit L befestigtes Rad, durch welches das Rad N getrieben wird. O ist eine hoͤlzerne Walze an derselben Achse mit N befestigt; die Punkte auf O bezeichnen zwei Reihen von scharfen Nadeln oder Stiften, die in O befestigt sind; P ist eine hoͤlzerne Walze, welche sich um ihre feststehende Achse Q dreht, welche in H bei R befestigt ist. S ist eine Leiter fuͤr das Friktionsrad R, welches an der Spize von H sich um eine Schraube dreht (Fig. 8.) T traͤgt S rechtwinklicht mit H, indem S, T und A fest verbunden oder aus einem Stuͤcke Metall gegossen sind. T ist abgebrochen um B, E und F zu zeigen (Fig. 8.) U1, U2 sind Schrauben, um die Basis von T auf das Gestell der Maschine aufzuschrauben, und U3, U4 sind die Stellen fuͤr die Schrauben, um den vertikalen Theil von T an einer Seite des Gestelles des Bettes anzuschrauben, wie Fig. 11. zeigt. V ist ein Arm, der an einem Ende von C angeschraubt ist, um den Regulator mit dem Arme des Bettes zu verbinden, wie E in Fig. 12., 13., 14. b. W ist der Ringkopf einer Schraube, die in H eingeschraubt ist, Fig. 8. An demselben ist eine Schnur befestigt, welche an dem andern Ende ein Gewicht traͤgt, wie in Fig. 28., um CV auf BB laͤngst A zu bewegen in der Richtung von CV. Fig. 10 ist ein vertikaler Durchschnitt von Fig. 8. unter einem rechten Winkel. S ist der Fuͤhrer fuͤr R in Fig. 8. Eine Maschine braucht zwei solche Regulatoren, an jedem Ende des Bettes, welches der Aufnahmswalze am naͤchsten ist, einen. Die hier beschriebenen Figuren sind fuͤr den Regulator, welcher sich an dem von mir sogenannten West-Ende der Maschine befindet, und man wird leicht begreifen, wie fuͤr das Ost-Ende alles umgekehrt werden muß. Nachdem das Tuch uͤber das Bett oder uͤber die Betten der Maschine hingegangen ist, wird es zwischen O, P (Fig. 8.) aufgenommen, und so wie O sich umwaͤlzt, zieht es die Sahlleiste des Tuches mittelst seiner Stifte fort; die Vertiefungen in P erlauben den Stiften den Durchgang, und P hindert zugleich die Sahlleiste vor dem Loswerden von denselben und von den Schultern von O; nebst dem bewirkt N daß die Sahlleiste nicht zu nahe auf N kommt. Das Gewicht, welches an W befestiget ist, (Fig. 8.), bewirkt, daß O und P das Tuch nach auswaͤrts spannen, oder in der Richtung seiner Breite, und in Ruͤcksicht dieser Spannung, oder vielmehr der dadurch erzeugten Abweichung der Sahlleiste, wird es nothwendig E uͤber den Bogen D (Fig. 9.), nach der Nordseite der Maschine zu kehren, oder mit anderen Worten nach der Aufnahmswalze. Nachdem man E in seine Lage brachte, wie es fuͤr das unter der Schere befindliche Tuch noͤthig ward, so haͤlt man dasselbe mittelst der Schraube G in dieser Lage fest. Wo das Tuch schmaͤler ist, werden die Regulatoren einwaͤrts gezogen, oder gegen einander; breitere Strecken lassen aber dieselben wegen ihrer Gewichte von einander gehen; ihre Bewegung laͤngs A (Fig. 8. und 9.) wird daher nothwendig nach der Breite des Tuches verschieden seyn, und diese Bewegung von C etc. wird sich den Stellenden des Bettes oder der Betten, durch Verbindung des Armes V (Fig. 8. oder 9.) mit dem Arme E (Fig. 12. oder 13.), mittheilen lassen, und zwar durch ein solches Einsazstuͤck, wie Fig. 14a oder Fig. 14b. Die Rolle I (Fig. 8. und 9.) wird durch eine Leine, die von einer Trommel (DD Fig. 25.) herlaͤuft, mit einer solchen Schnelligkeit getrieben, daß O (Fig. 8.) etwas schneller laͤuft, als das Tuch, und die Sahlleiste dadurch sanft uͤber das Bett oder die Betten hingespannt wird. Die Trommel, welche I treibt, ist an den beiden Enden ihrer Achse durch die Treibleinen gehalten, welche an jedem Regulator rund um I laufen; daher muͤssen auch diese Leinen, sobald die mit Stiften versehenen Walzen O die Sahlleisten des Tuches zu einer gehoͤrigen Spannung uͤber dem Bette oder uͤber den Betten gebracht haben, auslassen, und jeder Ueberspannung, die dem Tuche nachtheilig werden koͤnnte, dadurch vorbeugen. Die Trommel-Stange, (D in Fig. 25.), wird durch eine Rolle an der Spindel N getrieben (Fig. 1.) Zwischen P und X, (die Verbindungslinie oder der Zugriemen laͤuft zwischen T und U), der Rolle an der Spindel der Laͤufer und der Rotte an der Trommel-Stange, ist das Verhaͤltniß wie 1 : 3. Die so eben beschriebenen Regulatoren des Bettes sind in keiner Maschine, die einen von meinen anderen Regulatoren besizt, nothwendig, weil diese ohnedieß hinreichen. Mein zunaͤchst folgender Regulator, welcher in Fig. 15. 16. dargestellt ist, ist dem vorhergehenden in jeder Maschine vorzuziehen, welche zum Scheren sehr duͤnner Tuͤcher, so wie sie die Damen tragen, bestimmt ist; solche Tuͤcher wuͤrden die Spannung eines Wagen-Regulators ohne Nachtheil nicht ertragen koͤnnen. Fig. 15. ist ein Vertikal-Durchschnitt meines Nadel-Regulators, und Fig. 16. stellt diese Figur wieder im vertikalen Durchschnitte unter einem rechten Winkel dar. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Theile dieser Maschinen in beiden Figuren. AA sind die metallnen Enden des an eine Metall-Platte B angeschraubten Nadel-Gestelles, welches an der Vorderseite des Bettes gegen den Entbinder fest gemacht ist. C ist ein Theil des Bettgestelles, an welchen B durch die Schrauben 1, 2, 3, 4, Fig. 16. festgestellt ist. DD sind zwei parallele und horizontale walzenfoͤrmige Metallstangen, zwischen welchen das Tuch, dem Bette oder den Betten sich annaͤhernd, hinzieht. Sie sind in dem Theile AA befestigt, welcher der Entbindungswalze der Maschine zunaͤchst steht. Zwischen DD zeigen sich zwei Reihen von Nadelspizen, diese Nadeln sind in den Metall-Stuͤcken MN eingefuͤgt, neben b in Fig. 15., 16., 17. und 18.; die Stuͤcke M drehen sich um die Stange E1 in Fig. 15., 17. und 18., und jedes hat einen Drath L, welcher es mit dem Gegengewichte K verbindet. Der Nuzen von K besteht darin, daß es die oberen Nadeln a steif gegen die untere Seite der oberen Stange D, und stets in Bereitschaft haͤlt, das Tuch zu ergreifen. Fig. 16. zeigt acht solcher M Stuͤcke, die sich an derselben Stange drehen, und zwischen je zwei und zwei derselben WaͤchterStumpfe unbewehrte platte Stuͤcke, die, wie manche Gelehrte, nichts als Gewaͤchse auf die Welt bringen, nur daß diese vielmehr Reibungen veranlassen, als denselben vorbeugen.Anm. d. Uebers. (Washer) haben, durch welche das Reiben und Spiessen derselben unter einander gehindert wird. In derselben Figur sind 8 Metall-Stuͤcke N, welche sich um eine horizontale Stange E2 drehen, die in Fig. 19. dargestellt ist. Die horizontalen Stangen E1 E2 Fig. 15., 17., 18., 19. sind parallel unter einander und mit DD, in der Platte oder in dem Gestelle AA befestigt. Die Nadeln an der Spize der N Stuͤcke ruhen auf der unteren Stange D, wann sie nicht in Thaͤtigkeit sind. Die N Stuͤcke brauchen kein Gegengewicht K, Fig. 16. MM koͤnnen aus ungefaͤhr gleichen Theilen Blei und Zinn oder aus irgend einem anderen Metalle, das gegossen werden kann, verfertiget werden. In Fig. 15. 17. und 18. stellt b2 eine Seite der M Stuͤcke dar, welche so gebildet sind, daß sie auf das Friktionsrad c, welches an einem viereckigen Stuͤck der beweglichen Stange F1 befestigt ist (Fig. 15.), als Keil wirken, wenn b1 um E1 nach der horizontalen Stange G (Fig. 15.) herumgefuͤhrt wird. Durch die besagte Bewegung von b1 gegen G wird ein Theil der Stange F1 aus dem Gestelle A gestossen in der Richtung von AH Fig. 16. Die Metallstuͤcke N haben einen Theil b2 in Fig. 15., welcher so gebildet ist, daß er als Keil auf das an der gleitenden Stange F2 befestigte Friktionsrad e wirkt, wenn b1 um E2 gegen G gefuͤhrt wird; diese Bewegung von b1 um E2 gegen die Stange G treibt einen Theil von F2 aus A in der Richtung von AH (Fig. 16.) hinaus. H ist in Fig. 16. und 21. ein Stuͤck zur Befestigung von F1 und F2 mittelst der Schrauben II, so daß dadurch die parallelen Stangen F1 F2 genoͤthiget werden gleichfoͤrmig, und zugleich auch durch die Loͤcher in A durchzugleiten. Fig. 20. sind Durchschnitte zur Darstellung der Weise, wie das Friktionsrad c mittelst einer Schraube an den viereckigen Theil jeder der Stangen F1, F2, in Fig. 15. und 16. befestiget ist. Jedes der Stuͤcke MN Fig. 15., 16., 18. und 19. hat zwei starke Nadeln, welche in dem Theile b1 eingefuͤgt sind, und wovon die eine kuͤrzer ist als die andere: a ist die laͤngere Nadel und S die kuͤrzere. Die kuͤrzere Nadel von M und von N ist von H mehr entfernt (Fig. 16.) als die laͤngere; die laͤngere Nadel ergreift aber die Sahlleiste zuerst, so wie das Tuch in dem Durchgange zwischen DD breiter wird, weil die Spize der kuͤrzern Nadel s die Sahlleiste nicht erreichen kann, bevor nicht die laͤngere etwas gegen G geruͤckt ist, in Fig. 15.; wenn a allenfalls zu nahe an der aͤußeren kannte die Sahlleiste durchstochen haͤtte um nach G gebracht werden zu koͤnnen, so wird die hinzukommende Huͤlfe von S in dieser Hinsicht hinreichend seyn. Die Stuͤcke MN (Fig. 16.) wirken nach und nach auf ihre respektiven Friktionsraͤder so wie das Tuch breiter wird; die Sahlleiste fuͤhrt zuerst die Nadeln von einem der M Stuͤcke vorwaͤrts, hierauf die von N, und so abwechselnd, solang als die Sahlleiste dem Ende der mit DD bezeichneten Stangen, hier die zunaͤchst an H gelegenen Enden derselben, sich naͤhert. So wie das Tuch von diesen Enden zuruͤcktritt, verlaͤßt es allmaͤhlich die Stuͤcke MN, und ihre Nadeln werden dann gegen DD, Fig. 16. und 15. zuruͤckgefuͤhrt. Die Nase n in Fig. 15., 16., 17. und 19. sowohl an M als an N dient dem Drucke der Nadeln gegen das Tuch oder die Sahlleiste vorzubeugen, wenn b1 nach G gefuͤhrt wird; die Sahlleiste geht von X gegen Y, Fig. 15. und kommt bei Y durch einen Einschnitt in B, welcher, in Fig. 16., von Y1 bis Y2 sich hinzieht. In Fig. 15. muß b1 von G gegen D zuruͤck durch Einwirkung von c gegen b2; wenn das Tuch und die Sahlleiste n verlassen, so werden F1 und F2 mit ihren Friktionsraͤdern, und auch H, Fig. 16., gegen P gezogen, Fig. 16., und zwar durch ein an der Leine W angehaͤngtes Gewicht, welche Leine uͤber die Rolle P laͤuft, die an einem Ende von F2 befestiget ist. P dreht sich um einen Mittelpunkt, welcher in C Fig. 15. befestiget ist. Der Arm des Bettes E, Fig. 14., ist durch die Schraube V, Fig. 14. an das aͤussere Ende von F2, Fig. 16. befestiget; nothwendig muß daher dieser Arm E, waͤhrend er die Laͤnge des Bettes oder der Betten stellt, so bewegt werden, wie F2 bewegt wird. Wenn die Sahlleiste auf die Nadelstuͤcke wirkt, wird das Bett verlaͤngert; wenn aber die Sahlleiste das Gewicht W, Fig. 16., an der Leine wirken laͤßt, so wird das Bett verkuͤrzt; in dem ersten Falle tritt H von A zuruͤck, in dem zweiten naͤhert sich H gegen A. Eine Schermaschine fordert zwei solche zulezt beschriebene Regulatoren; den einen nahe an jedem Ende des besagten Armes des Bettes, und beide zwischen der Entbindungs-Walze und dem Bette an der Vorderseite. Fig. 16. stellt einen dieser Regulatoren dar, so wie er an dem von mir sogenannten Ost-Ende angebracht werden muß. Es ist leicht einzusehen, welche Theile fuͤr das gegenuͤberstehende Ende umgekehrt werden muͤssen. Fig. 15. ist in einem Maaßstabe von einem Zolle auf einen Fuß in AABC dargestellt, die in Fig. 22. auf einer einbettigen Maschine gehoͤrig gestellt sind. Hier ist das Bettgestell ACC weiter von der Entbindungswalze entfernt, als in Fig. 11., um fuͤr das Nadel-Gestell AA Raum zu gewinnen. Eine Maschine mit Nadel-Regulatoren zwischen der Entbindungsrolle und der Vorderseite des Bettgestelles oder des ersten Bettgestelles, wenn mehrere Betten da sind, fordert zwei Paare konischen metallner Walzen um die Sahlleisten sanft queer uͤber das Bett oder uͤber die Betten zu spannen. Diese Walzen sind zwischen den Aufnahms-Walzen V, Fig. 22., und dem Bettgestelle ACC, oder zwischen V und dem lezten Bette, wenn die Maschine mehrere Betten hat. Die konischen Walzen sind in Fig. 25. dargestellt, wo RR die Walzen sind, welche die Sahlleisten zwischen sich einkneipen, indem ihre Achsen durch die vier Stellschrauben 1, 2, 3, 4, welche in das Metall-Gestell ss passen, gegen einander gedruͤckt werden. Die Enden der Achsen einer jeden Walze drehen sich in eingesezten Buͤchsen (chace-mortices) in dem Gestelle 55, und dieses Gestell ist an dem vertikalen Theile des Gestelles der Maschine E mittelst der Schrauben 7 8 eingeschraubt. Die Raͤder und Walzen koͤnnen, wenn man das Endstuͤck 6 abnimmt, aus dem Gestelle 55 herausgenommen werden. Diese Walzen werden mittelst einer Leine oder eines Riemen durch die Rolle F bewegt, welche die Rolle G treibt, Fig. 25. und 22; das Zaͤhnrad P an der Achse von G treibt das Rad O welches an der Achse der oberen Walze R befestigt ist, Fig. 25. Zwischen O und dieser oberen Walze ist an derselben Achse, welche beiden gemeinschaͤftlich ist, ein anderes Rad befestigt, welches wieder ein anderes Rad treibt, das unter demselben an der Achse der unteren Walze R angebracht ist. FF werden durch eine Leine oder durch einen Riemen getrieben, der uͤber H laͤuft und uͤber eine Rolle an der Achse der Laͤufer-Stange (N in Fig. 1.). Die Geschwindigkeit dieser Bewegung muß so groß seyn, daß RR schneller laufen als das Tuch, das von der Entbindungswalze a, Fig. 22 herabkommt, oder mit andern Worten, die Oberflaͤche von R an dem kleinsten Ende muß schneller laufen als das Tuch. In einigen Faͤllen wird es vortheilhaft seyn, das Gestell ss etwas gegen V zu neigen, so daß das Ende P etwas naͤher gegen V kommt, als das andere Ende gegen G; diese Neigung der Achse der Walzen RR (Fig. 25.) wird diese lezteren das Tuch etwas der Breite nach spannen machen ehe es von V aufgenommen wird, und dadurch verhuͤthen, daß es sich nicht auf dem Bette oder auf den Betten der Maschine falte. Die Stange, an welcher FFH befestiget sind, Fig. 25., wird von den Leinen, die um FG laufen, aufgehaͤngt erhalten, und ein Stuͤck oder Block am Ende der Maschine, wie I in Fig. 22., hindert, daß sie sich nicht aus ihrem Plaze schwinge. RR Fig. 25., koͤnnen die Sahlleisten nicht zu straff anziehen, weil sonst die Leine um FG ehe auslassen wuͤrde. Ich will nun zur Beschreibung eines dritten Regulators uͤbergehen, dessen man sich statt eines Nadel-Regulators bedienen kann: AA, Fig. 22., wenn naͤmlich die Laͤngen-Spannung des Tuches noch eine feinere Regulirung nothwendig macht. Diesen lezten Mechanismus nenne ich den Stiftrad und Schrauben Regulator. Fig. 23. ist ein Vertikaldurchschnitt dieses Mechanismus. W ist das an einem cylindrischen Stabe BSN befestigte oder angegossene Rad. Das Metall, aus welchem das Rad verfertigt ist, kann aus gleichen Theilen Blei und Zinn, oder aus irgend einem anderen Metalle bestehen. Der Theil des Stabes zwischen W und N ist eine Schraube, die in eine Schrauben-Mutter I eingreift; das Ende des Stabes B an der anderen Seite von W ist glatt, und laͤuft durch ein glattes Loch in der Stuͤze H. H und P, welche den besagten Stab tragen, sind an der Vorderseite des Bett-Gestelles angeschraubt, so daß W beinahe an die Stelle des unteren Theiles des Gestelles AA in Fig. 22. kommt. 1, 2, 3, 4 in Fig. 23. sind die dazu gehoͤrigen Schrauben. P ist einer der scharfen Stifte oder Nadeln, die an einer der Kanten des Rades W befestiget sind. P ist unter einem Winkel von 45° auf eine imaginaͤre Flaͤche geneigt, die man durch den Mittelpunkt von W und den Punkt, auf welchem die Nadel aufsteht, gelegt denkt. P ist gleichfalls unter einem Winkel von 45° gegen ein imaginaͤres Gestell geneigt, welches auf der vorigen imaginaͤren Flaͤche senkrecht steht, und wieder senkrecht auf die Flaͤche des Rades, die durch den Punkt geht, auf welchem die Nadel P in W aufsizt. Die Stifte P stehen jeder einzeln einen Zoll weit von dem anderen entfernt auf dem Umfange des Rades W. Fig. 24. ist ein Einsaz, um den Hals N Fig. 23. mit dem Arme des Bettes zu verbinden, welches durch die Bewegung von BWSN gestellt wird. So wie das Tuch dem Bette von a her naͤher kommt, in Fig. 22., dreht sich die Sahlleiste uͤber das Rad W Fig. 23., indem sie an den Stiften P haften bleibt; zu gleicher Zeit geht die Schraube S durch I, und N kommt weiter von I, und in demselben Maaße verlaͤngert sich das Bett, welches dadurch reguliert wird, waͤhrend W von H gegen I geht. Die Leine T, an welcher ein Gewicht aufgehaͤngt ist, ist um B zwischen H und W gewunden. Wenn das Tuch naͤher kommt, verlaͤßt die Sahlleiste P, und obiges Gewicht dreht bei seinem Hinabsteigen die Schraube S in entgegengesezter Richtung von jener, in welcher das Tuch sie drehte, wodurch N nach I kommt, und das Bett verkuͤrzt wird, bis P wieder in die Sahlleiste eingreift. Um Raum fuͤr das Niedersteigen des Gewichtes zu finden, kann die Leine T auf die gewoͤhnliche Weise uͤber Rollen laufen. P (Fig. 23.) weiset nach einer dem Gange des Tuches durch die Maschine entgegengesezten Richtung hin. In Fig. 11. ist B eine walzenfoͤrmige Buͤrste, die mit W parallel ist. Die untere Seite derselben buͤrstet die Oberflaͤche des Tuches auf, welches geschoren werden soll; B wird von der Achse der Laͤufer getrieben, und stuͤzt D, P ist eine Rolle, die von OO getragen wird. Besagte Rolle und Stuͤze werden in Fig. 28. wieder dargestellt. P traͤgt die Leine, an welcher das Gewicht angehaͤngt ist, welches den Wagen-Regulator zieht, Fig. 8. Die Achse des Faͤchers F Das Wort Faͤcher wurde hier statt Laͤufer genommen, weil die Scherenblaͤtter, wenn sie an ihrer Achse befestigt sind viel aͤhnliches mit einem Faͤcher haben, wie dieses Fig. 1. zeigt. Dingler. in Fig. 11., laͤuft parallel mit V, und kann von V aus durch einen Riemen getrieben werden. Vorrichtung um die Maschine stehen zu machen, wenn das Stuͤck Tuch geschoren, oder die Tracht (Kerf) vollendet ist. In Fig. 11. ist der punktierte Kreis 1 eine Rolle an der Achse der Laͤufer; der punktierte Kreis 2 eine Rolle die an dem oberen Ende eines Hebels 3, 5 befestigt ist, dessen Mittelpunkt oder Stuͤzpunkt in dem Gestelle 4 ist; der Arm 3 und die Rolle 2 sind ausser dem Gestelle der Maschine, der Arm 5 ist aber innerhalb derselben; 6 ist ein Gewicht, um die Rolle 2 niederzudruͤcken; es ist durch eine Leine an den Arm 3 befestigt. 7 ist eine Leine, welche von der treibenden Kraft uͤber 1 und 2 laͤuft, und durch das Gewicht 6 straff gehalten wird. In der Walze K befindet sich parallel mit der Achse eine Furche zur Aufnahme einer hoͤlzernen oder eisernen Stange, welche an dem groben Stuͤcke Tuches, das an dem hinteren Ende (fagend) des zu scherenden Tuches angenaͤhet ist, befestiget ist, und von dem Ende von K gegen das Gestell hin hervorragt. Sie dient dazu, um den Arm 5 zugleich mit 3 und mit der Rolle 2 zu heben, und dadurch die Leine abzuspannen und die Maschine zum stehen zu bringen. Wir muͤssen bemerken, daß die Rolle 1 in Fig. 11. sich nicht an ihrer gehoͤrigen Stelle befindet, die uͤber dem Bette ist, und daß diese Versezung wegen der groͤßeren Deutlichkeit in der Figur geschah. Eine einfache und wohlfeile Maschine um grobes Armee-Tuch zu scheren kann ohne alles Bett oder Stuͤze an der Rauhseite des Tuches gegen den Lieger gebaut werden, indem das Tuch durch seine Laͤngenspannung zwischen der Entbindungs- und Aufnahmswalze der Maschine allein schon fest genug gegen die Schneiden der Scherenblaͤtter angedruͤckt wird. Fig. 29. stellt die von mir sogenannte senkrechte Maschine dar. In dieser Figur ist EE das Gestell der Maschine; K die erste Walze, a die entbindende Karden-Walze, A der Stiftrad-Regulator, CC das Bettgestell, G die Rolle zum Treiben der konischen Walzen V Fig. 25. die Aufnahmskarden-Walzen Z ist eine Zugabe oder lezte Walze, welche durch einen Riemen oder durch eine Leine von dem Ende von U aus getrieben wird. Der große Kreis um K bedeutet, das um K aufgewundene Tuch, ehe es noch geschoren ist, und der große Kreis um Z zeigt dasselbe, wie es nach dem Scheren auf Z ausgerollt wird. B ist eine Rolle fuͤr die Leine, die das Gewicht traͤgt, A, und in Fig. 23. durch T dargestellt ist. Bei einer senkrechten Maschine brauche ich ein fluͤssiges Bett. Urkunde dessen etc. Erklaͤrung der Abbildungen. Fig. 1. Senkrechter Durchschnitt von der Seite. Fig. 2. Deßgleichen von dem Ende. Fig. 6. Horizontaler Durchschnitt von G, Fig. 3. Fig. 7. Senkrechter Durchschnitt unter einem rechten Winkel auf die Bewegungsachse der Stange N. Sie stellt die Scherenblaͤtter, (welche hier zur Haͤlfte in ihrer wirklichen Groͤße dargestellt sind) fuͤr eine Maschine dar, die nur 2 1/2 Fuß lang ist. Das Loch (bore)Wir verstehen dieses ungrammatikalische the bore et blades (sing. et plur.) nicht. Bore ist ein Bohrer und ein Loch zugleich. Anm. d. Uebers. und die Blaͤtter u muͤssen verhaͤltnißmaͤßig etwas groͤßer seyn, wenn die Maschine laͤnger ist. I ist ein Metallstuͤck (h in Fig. 2.); kh sind Schrauben zur Befestigung von H. Fig. 3., 4., 5., 6., 7. stellen einzelne Theile der Maschine dar. A (in Fig. 1., 2. und 3.) ist eine Walze, auf welcher das Tuch zuerst aufgerollt wird. B (und Fig. 4.) eine Bremse. C eine Schraube der Bremse, um A zu stellen. D die Kurbel von C. E, das Gestell der Maschine, von Holz oder Metall. F, bewegliche Betten. G, Schraube zur Stellung der Betten. H, der Hals. I eine an dem Bette befestigte Mutter. K Leisten-Schuͤzer. L, (I in Fig. 7.)Ist nicht benannt. Dingler.M Stellschrauben. N die Laͤufer-Stange (twisted bar). O Traͤger fuͤr N. P ein Schraubenzug. Q Spindel. R Triebrad. S Schraubenzug. T Rad. U Rad. V Rad. W Walze. X Universal Gefuͤge. (Haupt-Doken. D.) Y Metall-Gestell. Z Stellschrauben. gg Schrauben in der Stange N. rr Bettleiter. aa Raͤder. b eine Stange die aa verbindet. c die Kurbel von b. dd Traͤger fuͤr b. ee Traͤger fuͤr t und Q. ff Treibrollen. a (Fig. 5.) Traͤger fuͤr N. b Schraube. c Kopf von b. d Metallstuͤck. ee Schrauben in d. ff Schrauben. gg Gestell. H Fig. 7. der Lieger. Fig. 8. Wagen-Regulator im senkrechten Durchschnitte. Fig. 9. Ditto im horizontalen Durchschnitte. Fig. 10. Ditto im senkrechten Durchschnitte. Fig. 11. senkrechter Durchschnitt einer Ende-Ansicht. A Maschine mit einem Bette fuͤr einen Wagen-Regulator. K Tuch-Walze (A in Fig. 2.) W Entbindungs-Walze. V Aufnahms-Walze. F Faͤcher der das Tuch von N abstreicht. S Leiter (Fig. X.) Fig. 12. Theil eines Bettes im senkrechten Durchschnitte. Fig. 13. Ein fluͤssiges Bett im vertikalen Durchschnitte. A ein Roͤhrenhaͤlter. B eine Roͤhre. Fig. 15. Ein Nadel-Regulator im senkrechten Durchschnitte. Fig. 16. Ein Nadel-Gestell im senkrechten Durchschnitt. Fig. 22. Ende-Ansicht im senkrechten Durchschnitte. Maschine mit einem einzelnen Bette und einem Nadel-Regulator, AA, BA, Boden des Bettgestelles (A in Fig. 12.) CC Seiten des Bettgestelles. a Entbindungs-Walze (W in Fig. 2.) K Tuchwalze (A in Fig. 2.) AAB Nadel-Regulator (Fig. 15.) r Aufnahms-Walze. Fig. 25. Ansicht von der Hinterseite im senkrechten Durchschnitte. V die Aufnahms-Kardenwalze. DD Trommeln zum Treiben eines Wagen-Regulators. (Siehe Fig. 8., 9. und 11.) FF Treibrollen fuͤr GG. Fig. 26. Kupfer-Gestell, im horizontalen Durchschnitte. Fig. 27. Eine Stuͤze. (Sticker.) Fig. 28. Gewicht des Regulators etc. Fig. 29. Senkrechte Maschine. Bemerkung des Uebersezers. Es ist nicht die Schuld des Uebersezers, wenn die Beschreibung dieser Schermaschine nicht jene lichtvolle Klarheit und Deutlichkeit besizt, welche die Beschreibungen der Maschinen, welche uns die Franzosen liefern, so sehr auszeichnet: wir vermuthen sogar, daß der Hr. Verfasser absichtlich nicht ganz klar und deutlich seyn wollte, wie es bei englischen Patent-Erklaͤrungen nur zu oft der Fall ist. Es ist ferner auffallend, daß ein am 27. Juli 1815 ertheiltes Patent erst im Aprill 1820 erklaͤrt wird; aber gerade dieß scheint uns fuͤr die Brauchbarkeit dieser Verbesserung an der Schermaschine zu sprechen, welche vielleicht fruͤher nicht bekannt gemacht werden durfte. Es gibt in England eine doppelte Art von Geheimnißkraͤmerei: 1. die der Fabrikanten, die nur zu oft mit ellenlangen Buchstaben uͤber ihre Thuͤren: No Entrance! schreiben: Hier darf Niemand herein! 2. die des Ministerial-Ausschusses fuͤr Fabriken und Manufakturen, der nur zu oft das: No Exit! schreibt: Das darf nicht hinaus! Sollte man es glauben, daß Rees'sCycoplaedia (eine Art von Encyclopaͤdie) in England in das Ausland auszufuͤhren verbothen bleiben sollte, bloß weil englische Maschinen darin deutlich beschrieben und abgebildet sind? Und doch ist es so! Welche Liberalitaͤt und Humanitaͤt! Wenn indessen auch ein Mechaniker vorliegenden Aufsaz vielleicht mehreremal lesen muß, bis er im Stande ist, nach demselben eine Schermaschine, auf welcher das Tuch der Laͤnge nach geschoren werden kann, herzustellen, so wird er sich am Ende vielleicht doch fuͤr seine Muͤhe belohnt finden. Er wird vielleicht gar noch eine bessere Zusammenstellung treffen, als der erste Erfinder.