Titel: Beschreibung einer verbesserten Lampe zur Strassenbeleuchtung von M. W. Cochrane.
Fundstelle: Band 6, Jahrgang 1821, Nr. VI., S. 52
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VI. Beschreibung einer verbesserten Lampe zur Strassenbeleuchtung von M. W. Cochrane. Aus dem Bulletin de la Société d'encouragement pour l'Industrie nationale. May 1821. S. 150. Mit Abbildungen auf Tab. I. Cochrane's Lampe zur Strassenbeleuchtung. Die Verbesserungen, welche Hr. Cochrane an der gewoͤhnlichen Beleuchtungs-Methode angebracht hat, bestehen in einer besonderen Richtung des Schnabels der Lampe, wodurch die Flamme des Dochtes, statt senkrecht sich zu erheben, eine schiefe Richtung nehmen muß, durch welche vermieden wird, daß unter der Lampe kein Schatten sich bildet, und das Licht sich mehr gleichfoͤrmig auf einer groͤßeren Oberflaͤche verbreiten kann. Diese Wirkung wird durch einen Luftzug hervorgebracht, welcher ohne Unterlaß sich uͤber die Flamme hin bewegt, und diese von der verticalen Richtung abweichen macht, so wie es vor den Loͤthrohr-Lampen geschieht. Fig. 16. Tab. I. stellt diese neue Lampe in einer Glas-Laterne vor, welche mit dem gewoͤhnlichen Dache, das an seinem Rande genau schließt, versehen ist, und innenwendig einen Reflektor in Form eines abgestuzten umgekehrten Kegels bildet. Dieser Reflektor hat in seinem Mittelpunkte einen cylindrischen Rauchzug, welcher, insofern er unmittelbar uͤber der Flamme sich befindet, den Luftzug vermehrt. Er hat uͤberdieß eine Oeffnung, durch welche man die Lampe einsezt, und welche hierauf durch correspondirende Stuͤke, die sich an dem Koͤrper der Lampe befinden, geschlossen wird, so bald diese an ihrer Stelle haͤngt. Man wird die Einrichtung dieser Lampe und ihrer verschiedenen Theile besser verstehen, wenn man einen Blik auf ihren Durchschnitt, Fig. 17, wirft. A ist her Oelbehaͤlter mit seinem Halse oder mit seiner Roͤhre. Man fuͤllt ihn, nachdem man ihn aus seinem Gehaͤuse, in welchem man ihn eingesezt sieht, herausgezogen hat, und kehrt ihn dann um. Eine kleine Roͤhre dient zur Entleerung der darin enthaltenen Luft waͤhrend des Fuͤllens. Nachdem der Behaͤlter wieder an seinen Plaz gebracht wurde, befestigt man ihn mittelst einer Spange oder eines Hakens bcc ist ein Canal, in welchen die aͤußere Luft eindringt. Er besteht aus einer Roͤhre, welche die Speisungsroͤhre des Oeles umgiebt, und uͤber dem Reflektor sich oͤffnet. Diese Roͤhre erhaͤlt die Luft durch kleine Loͤcher, welche sich in dem Dache der Laterne befinden. Die Wirkung dieser Lampe ist folgende: Die Luft steigt, nachdem sie durch das Dach der Laterne in der Richtung der Pfeilchen eingedrungen ist, durch die so eben besprochene Roͤhre herab, und hierauf in dem gekruͤmmten Theile derselben Roͤhre wieder bis zu dem Schnabel der Lampe hinan. Ihr Druk zwingt die Flamme des Dochtes eine schiefe Richtung anzunehmen, und dieß vermehrt, nach den Erfahrungen des Hrn. Cochranes, den Glanz des Lichtes und erzeugt die oben erwaͤhnten Vortheile. Die Lampe wird mittelst zwei duͤnner Metallstuͤke aufgehaͤngt, wovon das eine, d, sich auf den Reflector stuͤzt, und das andere e in den umgebogenen Rand der Laterne eingreift. Man zuͤndet die Lampe durch Einfuͤhrung der Flamme bei dem Rauchzuge h an, nachdem der obere Theil des Daches, der sich in einem Gewinde g bewegt, zuruͤkgeschlagen wurde. Der Docht ist flachDaß es hoͤchst wuͤnschenswerth ist, an den Reverberen den Schlag schatten, den das Untertheil ihrer Lampen erzeugt, zu entfernen, ist allerdings nur zu richtig; wir fuͤrchten aber, daß diese viel zu sehr zusammengesezte Lampe so wohl bei dem Fuͤllen und Einhaͤngen als bei dem Puzen, und vielleicht bei dem Brennen selbst, Umstaͤndlichkeiten und Schwierigkeiten darbiethet, welche den Vortheil, den sie gewaͤhren soll, kaum aufwiegen. A. d. Ueb..