Titel: Bericht des Herrn Baillet, im Namen des Comites der mechanischen Künste, in Bezug auf Herrn de Valcourt's Denkschrift, über Dampfmaschinen, und besonders über Dampfmaschinen mit hoher Pressung.
Fundstelle: Band 6, Jahrgang 1821, Nr. XX., S. 137
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XX. Bericht des Herrn Baillet, im Namen des Comites der mechanischen Künste, in Bezug auf Herrn de Valcourt's Denkschrift, über Dampfmaschinen, und besonders über Dampfmaschinen mit hoher PressungMan vergleiche hiemit die Beschreibungen von Dampfmaschinen Bd. 1. S. 129. Bd. 2. S. 129. Bd. 3. S. 37 u. 260. Bd. 4. S. 255. Bd. 5. S. 1. 255. 381. u. 382. D.. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement. Maͤrz 1821. Frei uͤbersezt, vom Prof. Maréchaux in Muͤnchen. Maréchaux's über Dampfmaschinen. Herr von Valcourt, korrespondirendes Mitglied des Akerbauraths (conseil d'agriculture) bei Seiner Excellenz, dem Minister Staatssekretaͤrs des Innern, in Toul, Meurthe Departement, hat Ihnen eine Denkschrift uͤber die Dampfmaschinen zugesendet, und Sie haben Ihrem Comite der mechanischen Kuͤnste den Auftrag gegeben, einen Bericht daruͤber abzustatten. In Seinem Namen erfuͤlle ich hier diese Pflicht. Herr von Valcourt faͤngt seinen Aufsaz mit dem Wunsche an, daß die Aufmunterungs-Gesellschaft eine Beschreibung der verschiedenen in England und in den vereinigten Staaten angewendeten Dampfmaschinen sich zu verschaffen suche, und sie, mit allem was in Frankreich darin geschehe, in einem Bande, bekannt mache. Er versichert, daß in den nordamerikanischen Staaten, wo man, auf dem Mississipi allein, uͤber 60 Dampfschiffe zaͤhlt, sie von einander, sowohl durch ihre Gestalt, als durch ihren inneren Bau, sehr abweichen, und daß eine große Menge, nach Oliver Evans Methode, mit hoher Pressung, und ohne Condensirung sind. Da eine Reise, von 72 Stunden, auf dem Mississipi, im Jahre 1798, und ein Auffenthalt von mehreren Jahren an den Ufern dieses Flusses, ihn von dem Nuzen der Dampfschiffe uͤberzeugt hatte, begab er sich nach Philadelphia, im Jahr 1803, um daselbst ein Dampfschiff bauen zu lassen; hier wurde er von der kleinen Oliver-Evaus'schen Maschine entzuͤkt, die mit einem 6 zoͤlligen Kolben, und einem 8 zoͤlligen Hub, (engl. Maaß), eine Gypsmuͤhle, und 12 Saͤgen, den Marmor zu scheiden, in Bewegung sezte, und von diesem Augenblike an, faßte er den Entschluß, Maschinen mit hoher Pressung zu benuzen, und die Wirkungen der Condensation noch zu erhoͤhen. Vom Kessel der Dampfmaschinen. Damals waren gewoͤhnlich die englischen Kessel aus Gußeisen: sie konnten aber nicht ohne Gefahr zu Maschinen verwendet werden, die einen Druk von mehreren Atmosphaͤren aushalten muͤssen. Oliver Evaus bediente sich cylindrischer Kessel, 12 Fuß lang, 2 Fuß im Durchmesser, (engl. Maaß) aus zwei Linien dikem Eisenbleche. Herr Valcourt, der mehr Kraft noͤthig hatte, ließ parallellaufende Kessel, Tab. II. Fig. 19. verfertigen; er gab ihnen die Laͤnge und den Durchmesser der Evaus'schen, er nahm aber dazu 2 1/2 Linien dikes Blech; in jedem Kessel aber brachte er einen gleich langen Cylinder von einem halben Schuh im Durchmesser, durch welchen die Flamme und der Rauch durchziehen mußten; – eine Vorkehrung die oft nachgeahmet wurde, und die, wie man weiß, die Maße des zu erwaͤrmenden wassers vermindert, und die mit der Flamme in Beruͤhrung kommende Oberflaͤche vergroͤßert. Mit Recht bemerkt er, daß ein Cylindrischer Kessel leichter zu machen ist, als ein andrer von gleicher Gestalt; daß man weniger Eisenblech daran verliert, und daß, bei gleichem Inhalte, bei gleicher Dike der Seitenwaͤnde, ein Kessel, mit kleinerem Durchmesser, mehr Widerstand als ein groͤßerer leistet. Er sezt hinzu, daß er das Sicherheits-Ventil der Kessel, welche er verfertigen ließ, mit 120 Pfund, fuͤr den QuadratQradrat Zoll, beschweren konnte; daß heißt, daß die elastische Kraft der Daͤmpfe sich darin bis zur Wirkung von acht Atmosphaͤren, steigen ließ. Dampfstiefel, und Nasenventile. (Soupapes à cames). Der Stiefel seiner Dampfmaschine, hielt anderthalb Fuß im Durchmesser, und der Hub war von zwei Fuß, alle Ventile waren Muschel-Ventile , (Soupapes à coquilles) aber die beiden Einlaß-Ventile und die beiden Auslaß-Ventile, nach dem Condensator hin, waren durch vier Nasen oder durch vier mit Nasen versehene Scheiben in Bewegung gesezt. An derselben Achse befestigt, drehten diese Nasen nach derselben Richtung. Die Nasen, fuͤr die Einlaß-Ventile, waren so eingerichtet, daß sie diese Ventile schlossen, wenn der Kolben zur Haͤlfte seines Laufes gelangt war, so daß, von diesem Augenblike an, der Kolben seine Bewegung fortsezte, bloß von dem elastischen Wasserdampfe getrieben, der sich nach und nach so ausdehnte, daß er einen doppelt so großen Raum fuͤllte. Dagegen hielten die Nasen fuͤr die Ausgangs-Ventile, diese, waͤhrend, der ganzen Zeit des Hudes, offen. Druk-Pumpe, zum Einsprizen des Wassers. Das Einsprizen des kalten Wassers in den Condensator, geschahe, wie in andren Maschinen, durch zahllose Loͤcher, aus einem Sprizenkopfe und die Menge des Wassers wurde durch einen Hahn regulirt. Herr von Valcourt bemerkt, daß man diesen Hahn schließen muß, wenn die Maschine zu arbeiten aufhoͤrt, ohne dieses wuͤrde das Wasser in den Condensator und in einen Theil des Stiefels steigen. Um solches zu verhuͤten glaubt er, daß man zum Einsprizen, eine Druk-Pumpe, wie diejenige, die dem Kessel das Wasser zufuͤhrt, anwenden koͤnnte: aber wuͤrde diese Pumpe nicht unnuͤzer Weise, einen Theil der Kraft der Maschine beschaͤftigen? Wirkungen der Valcourt'schen Maschine. Die so eben beschriebene Maschine wurde in Jahre 1806, zu Neu-Orleans, in Kentucky, auf einem 100 Fuß langen Schiffe, errichtet; da indeß das Wasser des Mississipi sich zu der Zeit, wo es gewoͤhnlich am hoͤchsten zu seyn pflegt, ploͤzlich zuruͤkgezogen hatte, so wurde sie wieder auseinander genommen; um sie aber zu benuzen, wurde sie zu einer Saͤgemuͤhle, mit doppeltem Gatter, und zwei Saͤgen an jedem angebracht. Hier schnitt sie innerhalb drei Minuten zwei, 10 Fuß lange und 1 Fuß breite Bretter, oder 400 Quadrat Fuß in einer Stunde. Ich bemerke, daß, zu eben dieser Arbeit, ungefaͤhr 100 Menschen noͤthig seyn wuͤrden; denn 3 Arbeiter koͤnnen nur ungefaͤhr 10 Quadr. Schuh, von gruͤnem Eichenholze, in einer Stunde foͤrdern, (Archit. hydr. d. Belidor, 1ster Band, und Art du charpentier, von Hassenfratz). Haͤhne, nach Herrn West. Herr von Valcourt beschreibt hierauf zwei Haͤhne, die er zu Lexington, bei Hrn. West, gesehen hat; der eine gegen den Condensator hin, machte eine viertel Umdrehung, so oft der Kolben am Ende seines Laufes war, wogegen der andre, beim Eintritt der Dampfe in den Cylinder, nur am Ende jedes Hubes eine achtel Bewegung zuruͤklegte, um die Daͤmpfe, gegen die Haͤlfte des folgenden Hubes, durchzulassen, und wiederum eine achtel Bewegung, wenn der Kolben die Mitte des Stiefels erreicht hatte. Sieh Fig. 5 und 6 Tab. II. Drehendes Ventil, mit seinem Regulator. Oliver Evaus Ventil, ist ohne Zweifel, unter allen, das sinnreichste. Herr von Valcourt hat Ihnen ein Model desselben von Pappendekel geschikt. Es hat einige Aehnlichkeit mit dem Martin- und Albert'schen Schieb-Ventil, (Soupape à tiroir), ist aber von diesem dadurch verschieden, das Oliver Evaus Ventil sich fortdauernd in derselben Richtung dreht, und den Daͤmpfen den Eintritt, waͤhrend dem Laufe des Kolbens, so lange man will, gestattet, ohne daß es noͤthig sey, die Dampfkammer (boite à vapeurs) zu oͤffnen. Gradlinigte Bewegung der Kolbenstange. Herr von Valcourt hat ein neues Mittel angewendet, um die Bewegung der Kolbenstange immer gleich senkrecht zu erhalten. Sieh Fig. 2. Tab. II. Er befestigt, zu diesem Ende, das aͤußerste Ende der Kolbenstange, an den Balancier, in dem Centrum eines Theiles eines gezahnten Rades, welches in eine senkrecht laufende gezahnte Stange eingreift. Es ist offenbar, daß man, durch diese Vorkehrung eine genau gradlinigte Bewegung, in der Verlaͤngerung der Achse des Stiefels hervorbringt, so bald nur die gezehnte Stange selbst vollkommen grade und mit dieser Achse parallel ist. Zur Bildung dieser Bewegung ist aber an dem einen Ende des Balancier ein Zahnwerk, an dem andren eine Stuͤzrolle noͤthig, und die Unterlagen, rechts und links, außerhalb der Maschine muͤssen unerschuͤtterlich seyn. Die Schwierigkeiten wuͤrden dabei geringer ausfallen, wenn die Bewegung horizontal vor sich gienge. Eine solche habe ich seit geraumer Zeit in den Salzwerken zu Moutier in Savoyen angebracht gesehen; um den Leitstangen an den Kurbeln, welche den fern liegenden Pumpenkolben, die das Salzwasser auf die Gradir-Werke heben, die Bewegung mittheilen, in einer streng horizontalen Linie zu erhalten. In der hydraulischen Maschine zu Moutiers, ist an der Stelle des Valcourt'schen Zahnwerks eine doppelte Kette, und einen Sector. Siehe Fig. 33. Tab. III. Befestigung der Leitstange an den Balancier. Alle diejenigen, welche sich mit dem Maschinenbau beschaͤftigten, oder mit Maschinen viel umgehen, wissen, wie sehr ihre Erhaltung, ihre Dauer, und die Regelmaͤßigkeit ihrer Bewegung, von der leichten Bewegung aller beweglicher Theile derselben abhaͤngen. Sie werden Herrn von Valcourt Dank wissen, daß er sie mit einem Mittel bekannt macht, welches in der neuen Welt fast durchgehends uͤblich ist, um die Leitstange mit dem Balancier, oder einen Hebet mit dem andern zu verbinden, und um jedes Schwanken, wenn solches etwa statt finden sollte, abzuhelfen. Dieses Mittel, Fig. 24, 25, 26, erfordert bloß einen gebogenen Bolzen, ein Zwischen-Blech, und eine einzige Schrauben-Mutter. Mittel, um sehr heißes Wasser, fuͤr den Dampfkessel, zu bereiten. Herr von Valcourt hatte, gleich im Eingange, angezeigt, daß er, so wie Oliver Evaus, vorteilhaft faͤnde, den Dampf mit hoher Pressung anzuwenden, und diesen alsdann in dem Stiefel expandiren zu lassen; daß man aber auch die Wirkung der Maschine dadurch erhoͤhen muͤsse, daß man unter dem Kolben, durch Einsprizung kalten Wassers, den Dampf condensire. Ueber diesen Punkt kommt er zuruͤk, und meint, daß zu kleinen Maschinen, von 15 Pferde-Kraft, und darunter, es besser ist, die Condensirung zu unterlassen, besonders wenn man wenig Wasser hat, und warmes Wasser braucht, oder es zur Erwaͤrmung großer Saͤle, und großer Werkstellen verwenden will. In diesem Falle schlaͤgt er einen kleinen Kessel vor, den man an die Stelle sezen wuͤrde, wo die Flamme und der Rauch des Heerdes, sich in den Rauchfang begeben. Die Pumpe fuͤr kaltes Wasser treibt dieses in den kleinen Kessel; hier wird es lauwarm, und wird dann zur zweiten Pumpe gefuͤhrt, welche es dem Dampfkessel, durch aneinander gereite Flintenlaͤufe zufuͤhrt, die ins Innere des Heerdes gehn, und mit dem aͤußersten Ende der Kessel in Verbindung stehen. Fig. 3. Tab. II. Um die Menge des Wassers zu bestimmen, die der Dampfkessel braucht, veraͤndert Hr. von Valcourt die Laͤnge des Hubes, indem er die Stellung des Bolzens, um welchen sich der Pumpenhebel bewegt, veraͤndert. Fig. 2. Tab. II. Ventil, um die Luft in den luftleeren Dampfkessel einzulassen. (Soupape à air, on Soupape du vides). Er empfielt dringend ein Luftventil, Fig. 20. Tab. II. um die aͤußere Luft in den Dampfkessel einzulassen, wenn das Spiel der Maschine aufhoͤrt, und die Kessel kalt werden. Dieses Ventil ist seit langer Zeit an unseren Newcomen'schen, und Watt'schen Maschinen angebracht, und wurde mit dem Namen des Ventils fuͤr den luftleeren Raum bezeichnet. Mittel, die Hoͤhe des Wassers im Dampfkessel zu erkennen. Er glaubt, daß die beste Vorkehrung, um zu jeder Zeit, die Hoͤhe des Wassers im Dampfkessel zu kennen, eine glaͤserne Roͤhre ist. Sie wird in zwei kniefoͤrmig gebogene kupferne Roͤhren eingelassen. Die eine steht mit dem Wasser am Boden des Kessels, die andere uͤber dem Wasser mit dem Dampfe in Verbindung. Die Erfahrung hat gelehrt, daß es gut ist, die beiden kupfernen Roͤhren, mit Haͤhnen zu versehen, um beide, im Falle die glaͤserne Roͤhre braͤche, schließen zu koͤnnen. Fig. 21. Tab. III. Nuzen eines regulirenden Ventils. Herr von Valcourt theilt hierauf seine Meinung uͤber den Nuzen eines Ventils, den er das Regulirende nennt, und verschieden ist, sowohl von dem Sicherheitsventil, als von dem Einlaßventil. Das Sicherheitsventil, dient, wie Jedermann weiß, dem Dampfe einen Ausgang zu gestatten, wenn er eine zu große Spannung bekommt. Die Oeffnung des Zulaßventils, oder des Zulaßhahnes wird regulirt, entweder mit der Hand, oder durch den Moderator, oder durch das conische Pendel; aber das regulirende Ventil, welches Herr von Valcourt vorschlaͤgt, ist oben am Dampfkessel angebracht, innerhalb des Dampfrohres, das mit dem Stiefel in Verbindung ist, und an der Wurzel desselben. Es wird minder belastet als das Sicherheitsventil, und mißt genau die Kraft mit welcher man aus den Kolben wirken will. Siehe Fig. 2. Tab. II. Benuzung der Daͤmpfe. Herr von Valcourt glaubt, daß es vorteilhaft sey, wenn die Maschine mit einer bestimmten Kraft arbeitet. Es ist, nach ihm, besser, daß ihre Bewegung aufhoͤre, oder einige Augenblike unterbrochen werde, als wenn sie durch einen zu schwachen Dampf erzeugt wird. Die Benuzung des Dampfes, bei hoher Temperatur, scheint ihm sehr vorteilhaft in Bezug auf das Brennmaterial. Die Kostenersparung scheint ihm hier ohne Zweifel, man moͤge mit mehreren Physikern annehmen oder nicht, daß ein gleich großer Gewichtdampf der den ganzen Raum anfuͤllt bei jeder Temperatur und unter jedem beliebigen Druke, eine gleich große Menge Waͤrme enthaͤlt. Mittel dem Verlust des Dampfes zuvorzukommen. Herr von Valcourt kommt zu den Ventilen und den Haͤhnen zuruͤk, welche den Eintritt und den Ausgang des Dampfes in den Stiefel reguliren. Er spricht wiederum hier von den Vortheilen des drehenden Ventils, von welchem oben die Rede war, und welches allein die Stelle von vier Muschelventile, oder von zwei Haͤhnen vertritt. Es macht dabei kein Geraͤusch, und schließt immer vollkommener je laͤnger es arbeitet. Aber dieses Ventil, so wie das Martin'sche Schiebventil oder ein einziger zwischen dem oberen und dem unteren Theile des Stiefels, angebrachter Hahn, hat offenbar den Nachtheil, daß es bei jedem Hub, unnuͤzerweise allen Dampf heraus laͤßt, der sich zwischen dem Stiefel und dem Ventil vorfindet. In den großen Maschinen bildet der, in diesem Raume enthaltene Dampf, den hundertsten Theil derjenigen, den der Stiefel faßt; in den kleinen aber betraͤgt er den zehnten Theil, und dieser ist nicht zu vernachlaͤßigen. Herr von Valcourt zeigt Fig. 13 bis 18. Tab. II. mehrere Modificationen des Martin'schen Ventils an, durch welche diesem Uebel vorgebeugt werden kann, und die zugleich den Vortheil gewaͤhren, den Dampf nur waͤhrend einem beistimmten Theile des Laufes des Kolbens in den Stiefel einzulassen. Einrichtung des Kolbens. Er beschreibt, Fig. 17 und 18, einen Kolben von Guß-eisen, der aus zwei Stuͤken zusammengesezt ist, die sich naͤher an einander andruͤken lassen. Sie werden durch drei Schrauben-Bolzen an einander befestigt. Der Raum zwischen beiden wird mit Hanf gefuͤllt, so gesponnen, wie zur Seiler Arbeit, und mit Oel und Bleyweiß durchdrungen. Auch kann man, anstatt des Hanfes zwischen den hervorstehenden Raͤndern der Cylinder einen bleyernen, 4 oder 5 Linien diken, Ring legen, den die Gewalt der Schrauben bald platt, und bis auf den vierten Theil seiner anfaͤnglichen Dike, zusammendruͤkt. Kitt fuͤr den Kessel. Er findet den Kitt, aus Ochsenblut, Roggenmehl und Kleie sehr gut, um alles Durchfließen des Wassers durch die Fugen des Kessels zu verhindern, aber er verbreitet einen sehr widrigen Geruch. Maas, fuͤr die Intensitaͤt des Dampfes. (Eprouvette à vapeur). Er schlaͤgt, Fig. 22 und 23. eine Federwaage vor, anstatt der Vorkehrungen mit Queksilber und comprimirter Luft, die sonst zu diesem Zweke angewendet werden. Besonderer Vorzug der Maschinen mit hoher Pressung. Man braucht naͤmlich nicht, um diese in Bewegung zu sezen, so wie es mit den Maschinen mit einfacher Pressung noͤthig ist, alle Raͤume der Maschine durch Daͤmpfe, die man nachher condensirt, von Luft zu befreyen, wozu immer mehr oder weniger Zeit noͤthig ist. Schikliche Entfernung des Rostes zum Kessel. Er erinnert an einen Versuch, den er fruͤher schon der Aufmunterungs-Gesellschaft mittheilte, in Bezug auf die Entfernung, die zwischen dem Roste und dem Dampfkessel statt finden muß. Er sagt, daß die beiden neben einander liegenden Kessel der Maschine, die er in Neuorleans errichten ließ, mit Holz geheizt wurden, daß anfaͤnglich der Rost um vierthalb Fuß vom Kessel abstand, daß die Maschine gut gieng, daß beide Saͤgen 100 Schnitte in der Minute machten, und jede in 3 Minuten 10 Quadrat Schuh, einschuhiger Bretter foͤrderte, daß er einst versuchte, den Rost um 6 Zoll hoͤher zu bringen, und daß die Maschine nunmehr, selbst beim staͤrksten Feuer, bloß eine Saͤge in Bewegung erhalten konnte; und daß, nachdem der Rost wieder in seine vorige Stelle gebracht worden war, beide Sagen, ihre Dienste, wie vorher leisteten. Bei dieser Gelegenheit wuͤnscht Herr von Valcourt, daß man durch Versuche die Entfernungen bestimme, die zu verschiedenem Brennmateriale am schiklichsten sind. Diese Versuche wuͤrden allerdings sehr nuͤzlich seyn, und sie ließen sich sehr leicht mit einem beweglichen Roste anstellen. Ich erlaube mir hier die Bemerkung, daß bei verschiedenen Gelegenheiten, wo man sowohl zu Dampfmaschinen als zu andren Zweken, unter Kesseln, die zur Verduͤnstung des Wassers dienten, Steinkohlen von verschiedener Gattung gebrannt hat, man die schlechteren Gattungen bloß mit Nuzen anwenden konnte, wenn der Rost dem Kessel naͤher war. Brigg'sche Dampfmaschine. Hierauf beschreibt Herr von Valcourt eine Dampfmaschine die er im Jahre 1807 sahe, und von Brigg, dreißig Stunden von New-orleans verfertigt worden war. Diese Maschine, durch dessen hoͤlzerner Dampfkessel, eine Moͤhre von Eisenblech gieng, hatte so wie die Savery'schen und Papin'schen, keinen polirten Stiefel, keinen Kolben, sie hob, vermittelst der Leere, das Wasser 20 Fuß hoch, und schuͤttete es auf ein Wasserrad, welches zwei Saͤgeblaͤtter in Bewegung sezte; aber diese Maschine, dessen innerer Raum sich abwechselnd mit Wasser und mit Dampf fuͤllte, brachte ungeachtet ihrer großen Einfachheit, einen geringen Effect hervor, und sie verzehrte so viel Brennmaterial, daß man sie am Ende auseinander nahm. Woolf'sche Dampfmaschine. Eine andre Maschine, die sie, meine Herrn, sehr gut kennen, zieht hierauf Herrn von Valcourts Aufmerksamkeit an sich; naͤmlich die Woolf'sche Maschine mit hoher Pressung und zwei Stiefeln, eine Maschine, die Edward in Frankreich einfuͤhrte. Herr von Valcourt sahe eine solche zu Metz. Er glaubt nicht daß es vorteilhaft sey, zwei Stiefel anzuwenden, und er sucht zu beweisen, daß von einem einzigen Stiefel, in welchem der Dampf sich eben so, als in dem großen Woolf'schen, ausdehnen kann, ein weit groͤßerer Effect zu erwarten sey. Ich begnuͤge mich, gegen diese Meinung bloß zu bemerken, daß wenn der Dampf in gleicher Menge, und unter gleicher Temperatur, in den Maschinen mit einem und zwei Stiefeln, eine gleich große Ausdehnung erfaͤhrt, so werden in diesen beiden Faͤllen, die Summen der bewegenden Kraͤfte, dieselben seyn; mit dem einzigen Unterschiede aber, der indeß ganz zum Vortheil der Woolf'schen Maschine ist, daß, bei einem einzigen Stiefel, die Ungleichheit in der Wirkung der bewegenden Kraft groͤßer ausfallen, und folglich die Schweere des Schwungrades groͤßer seyn muß. In den Fig. 27 bis 31. Tab. III. schlaͤgt Herr von Valcourt mehrere Haͤhne vor, die fuͤr Maschinen mit zwei Stiefeln paffend seyn duͤrften. Er beschreibt Fig. 21. einen Kessel zu einer Maschine von zwei Pferde Kraft. Oliver Evaus Dampfmaschinen. Er giebt die Zeichnung dieser Maschine, und theilt Oliver Evaus Patent mit, wie man beide im 2ten Bande des Emporium of arts findet; sie haben schon beschlossen, daß die Beschreibung dieser Maschine in ihr Bulletin eingeruͤkt werden sollte. Er erwaͤhnt eine Bewegungs-Maschine (Marie-Salope), welche durch eine Dampfmaschine in Bewegung gesezt wird, und die Oliver Evaus im Jahre 1804 zu Philadelphia aufrichtete. Er berichtet, daß dieser beruͤhmte Mechanicus ihm einst sagte, daß in den Colonien, wo die Sonne immer brennend ist, es nicht unmoͤglich seyn wuͤrde, die Kessel der Dampf-Maschinen, durch eine hinlaͤngliche Menge Brennspiegel zu heizen, wenn sie nur gehoͤrig auf Geruͤsten befestigt, und auf einen Punkt hin gerichtet wuͤrden; ein sonderbarer Gedanken, der an die Archimedischen und Buffonschen Spiegel erinnert, und an verschiedene Vorkehlungen, die in aͤlteren Schriftstellern beschrieben sind, und deren Absicht war, Wasser zu heben, mit Huͤlfe der, durch Sonnenstrahlen erhizten Luft. Herr von Valcourt schließt seine Denkschrift mit der Beschreibung der Volcanic Engine desselben Verfassers, Fig. 32. Diese Maschine besteht aus einer sehr starken Kugel, die in einer groͤßeren eingeschlossen ist. Die innere ist mit einem Roste versehen, und dient zum Heerde; sie ist hermetisch geschlossen, und in Verbindung mit dem Rohre eines Geblaͤsses. Die darin stark comprimirte Luft verbrennt das Brennmaterial mit großer Lebhaftigkeit. Diese mit Rauch vermischte Luft, hebt ein nach oben hin angebrachtes, und von dem Wasser bedektes Ventil, welches die zwei Drittel, oder die drei Viertel des Raumes der anderen Kugel anfuͤllt. Nach der Aeußerung des Erfinders, macht diese Vorkehrung eine große Wirkung, und erspart vieles Brennmaterial: allein alle die damit angestellten Versuche sind bis jezt ohne Erfolg geblieben. Schluß. Das ist der Bericht, den ich uͤber die von Valcourt'sche Denkschrift abzustatten hatte. Ich bin vielleicht in ein zu kleinliches Detail eingegangen. Ich habe es noͤthig geglaubt, um sie besser in den Stand zu sezen, die mitgetheilten Angaben zu wuͤrdigen, und worunter die meisten ihnen, so wie ihrem Comite die Bekanntmachung in ihrem Bulletin zu verschieden scheinen werden. Angenommen in der Sizung, am 21. Maͤrz 1821. Baillet, Berichterstatter. Beschreibung verschiedener der Aufmunterungs-Gesellschaft von Hrn. von Valcourt mitgetheilten, und Tab. II. und III. vorgestellten Dampfmaschinen. Tab. II. Fig. 2. Durchschnitt der Maschine des Herrn von Valcourt. Fig. 3. Durchschnitt der Wasserzuleitungs-Pumpe, nach groͤßerem Maasstabe. Der in den beiden Kesseln aa Fig. 2. gebildete Dampf steigt durch die Verbindungsroͤhre b und oͤffnet das regulirende Ventil c. Von dem Einlaßhahn d aufgehalten, den man sich geschlossen denken muß, kehrt er zuruͤk, hebt das Ventil e, um durch die Roͤhre h in den Rauchfang f zu ziehen, eine nothwendige Vorkehrung, ohne welche das ganze Gebaͤude sich mit Daͤmpfe anfuͤllen wuͤrde. Alsdann wird der Einlaßhahn d geoͤffnet, und das Sicherheitsventil schließt sich von selbst, weil der Dampf durch das Rohr i einen Ausgang findet, um in die mit einem Ventil versehene Kammer j zu treten, die mit einem Dekel d'' geschlossen ist. In dieser Kammer ist eindrehendes Ventil, welches man Fig. 7 bis 12. Tab. II. nach einem groͤßeren Maaßstabe bezeichnet sieht. Indem der Dampf durch die Oeffnung k dieses Ventils durchgeht, ergießt er sich in den Canal 1, dringt unter den Kolben, und treibt ihn bis zur Haͤlfte seines Hubes hinauf. Der Dampf der uͤber dem Kolben war, geht durch den Canal m, und durch die Roͤhre n in den inneren Raum des Ventils o, findet hier die Oeffnung p, und entweicht durch die Roͤhre q, die entweder mit dem Condensator, oder mit dem zu waͤrmenden Wasser in Verbindung ist. r, ist ein großer Hebel, der die Kolbenstange s nach oben hin, vollkommen senkrecht, bewegt. Dieser Hebel haͤngt an dem Traͤger a'' vermittelst eines buͤgelfoͤrmigen Bolzen, gleich dem in c'', an welchem die Leitstange l' haͤngt. Diese Vorkehrung ist Fig. 24, 25, 26. Tab. III., nach einem groͤßeren Maaßtabe gezeichnet. Der Bau dieses Hebels beruht auf dem Grundsaze, daß alle Punkte des Umganges eines Kreises vom Mittelpunkte desselben gleich weit abstehn. Wenn man daher einen Kreis auf einer durchaus graden Linie waͤlzt, so wird das Centrum eine Parallele zu jener beschreiben. Nun aber wird die Linie tu der gezahnten Stange als vollkommen grade angenommen; der Kreisbogen vx, der von dem Punkte a' aus, als Mittelpunkt der Bewegung, gezogen wird, waͤlzt sich auf dieser Linie; folglich beschreibt der Punkt a' eine Parallele zu tu, naͤmlich eine grade Linie. Die Zaͤhne an dem Kreisbogen, welche in die Zaͤhne, an der gezahnten Stange, eingreiffen, haben bloß zu Absicht, das Fortruͤken dieses Endes des Hebels zu verhindern; aber an jeder Seite dieser Zaͤhne liegt ein Bakenstuk, vom Punkte a' aus, ebenfalls kreisfoͤrmig gezogen, welches gegen gradlinigte Bakenstuͤke anrollt, die an den beiden Seiten der gezahnten Stange anliegen. Damit der Hebel r keinen Zahn loslasse, ist an seinem entgegensezten Ende eine kupferne Rolle b' angebracht; ihr aͤußerster Rand bewegt sich an einer eisernen etwas gekruͤmmten Platte, c' d' die an einem senkrechten Traͤger e' befestigt ist. Um diese Linie zu ziehen, muß der Hebel r in drei verschiedenen Stellen seines Laufes gestellt werden, naͤmlich am Anfange, am Ende, und in der Mitte desselben, in g' f', gestellt werden, Positionen, welche durch punktirte Linien angezeigt sind; man zieht alsdann die gedachte Curve durch diese drei Punkte i' f' h'. Das Schwungrad k muß nach der vom Pfeile bezeichneten, Richtung sich drehen, um die Reibungen der Rolle b' zu vermeiden, und damit der Hebel immer nach der Seite der gezahnten Stange hin gehalten werde. Der Verfasser hat hier die Kraft, oder die Stange des Kolbens s, zwischen der Last oder dem Widerstande, oder der Leitstange l' des Schwungrades, und dem Ruhepunkte vx gestellt, und so einen Hebel der dritten Klasse gebildet. In diesem Falle ist der Arm der Kurbel y groͤßer, als der halbe Hub des Kolbens. Man koͤnnte aber diese Ordnung veraͤndern, um einen Hebel von der zweiten Klasse zu bekommen, indem man den Kreisbogen vx links anbrachte; dann wuͤrde der Arm der Kurbel geringer seyn, als der halbe Hub des Kolbens. Am Baume der Kurbel und des Schwungrades ist ein Winkelrad (roue d' angle) m', welches in ein anderes Winkelrad n' eingreift. Dieses Rad bringt, vermittelst der Stange o', ein drittes Rad p' in Bewegung. Dieses lezte greift in das Rad g', welches der Achse r' des drehenden Ventils befestigt ist, von welchem oben die Rede war. Da die Raͤder m' und n', wie auch die Raͤder p und q eine gleich große Anzahl Zaͤhne haben, so dreht sich die Achse r' des Ventils eben so oft um, als das Schwungrad k', und als der Kolben s Hube macht. Ein Hub ist der Hin- und Hergang des Kolbens. An der Achse r' hat der Erfinder einen Moderator mit excentrischen Kugeln ss angebracht, welcher das Oeffnen und Schließen des Zulaßhahnes d, vermittelst der gebrochenen Stange z, regulirt. Man weiß, daß dieser Moderator uͤberall, wo man will, angebracht, und ihm die Bewegung vermittelst Strike und Rollen mitgetheilt werden kann. Wenn man einen Condensator anbringt, so muß er unmittelbar mit der Entladungsroͤhre q in Verbindung gesezt werden, so wie es in Fig. 2. Tab. II. statt findet. Ist die Maschine aber klein, das heißt, hoͤchstens von 15 Pferdekraft, hat man keinen Ueberfluß an kaltem Wasser, steht die Maschine an einem Orte, wo warm Wasser noͤthig ist, und wo große Saͤle und Werkstellen geheizet werden muͤssen, so ist es besser ohne Condensator, und mit dem bloßen elastischen Dampfe zu arbeiten, und ihn nachher zur Erwaͤrmung des Wassers, und zur Heizung des Locals anzuwenden. In diesem Falle stellt Hr. v. Valcourt einen Kessel t' Fig. 3. an dem Ort wo die Flamme den (oder die) Kessel verlaͤßt. Ein Flintenlauf u', der von dem Boden dieses Kessels ausgeht, fuͤhrt das kalte Wasser, welches hinaufgepumpt wird, und sich hier etwas erwaͤrmte, zu der Zuleitungspumpe v', die nach einem doppelten Maasstabe, zur besseren Einsicht ihrer Theile, gezeichnet worden ist. Ihr Kolben z' wird durch den großen Hebel r in Bewegung gesezt. Bei jedem Gang des Hebels, treibt diese Pumpe, in die Dampfkessel, eben so viel Wasser hinein, als Wasser verdampfte. Wenn man aber dieses Wasser unmittelbar zufuͤhren wollte, so wuͤrde es kalt hinein kommen, und einen Theil des darin enthaltenen Dampfes condensiren. Um dieses zu verhindern bediente sich Herr von Valcourt der in einander geschraubten Flintenlaͤufe, die von der Zuleitungspumpe ausgehen, in den Heerd x', auf einem 12 Schuh langen Raum, unter den Kesseln, fortlaufen, dann den Heerd verlassen, und vermittelst eines Buges, in dem Hinteren Theile der Kessel sich oͤffnen, so daß das Wasser dahin in Dampfgestalt und sehr heiß gelangt. Der Verfasser bemerkt, daß der Kessel t' nicht durchaus nothwendig ist, und daß das kalte Wasser unmittelbar aus dem Brunnen zugefuͤhrt werden kann. Er hat sich folgenden Mittels bedient, um die Menge des kalten Wassers zu bestimmen, welches die Zuleitungspumpe, bei jedem Stoße des Kolbens, dem Kessel zufuͤhren muß. Dazu dienen zwei Baͤume, e'' f'', die an der Deke befestigt sind, und zwischen welchen sich der Hebel a'' bewegt, der an dem großen Hebel, durch den Bolzen b'' befestigt ist, von welchen wir oben (Seite 150.) gesprochen haben. Das vordere Ende des Hebels a'' haͤlt an der Stange z' des Kolbens der Zuleitungspumpe, durch einen Bolzen g''; das entgegengesezte Ende, haͤlt an den beiden Balken, durch einen Zapfen h''. Diese beiden Balken, und der Hebel a'', sind mit einer Reihe Loͤcher durchbohrt, wie es die Figur zeigt. Es ist klar, daß wenn der Zapfen h'' dem Punkte f'' naͤher ist, die Stange z' einen groͤßeren Raum durchwandert. Das Gegentheil findet statt, wenn der Zapfen h'' gegen e'' zuruͤkgestellt wird. Die Menge des Wassers, welche die Pumpe jedesmal liefert, haͤngt von der Laͤnge des Hubes ab. Der Stiefel der Zuleitungspumpe v' ist nicht polirt, weil der Kolben die Seitenwaͤnde desselben nicht beruͤhrt. Dieser Kolben ist laͤnger als der Koͤrper der Pumpe selbst, er geht durch eine Wergbuͤchse i''. Beim Bau dieser Pumpe, muß man darauf sehn, daß die Ventile j'' und k'' dem aͤußersten Ende des Kolben so nahe zu liegen kommen als moͤglich. Die Stange des Ventils c, welches zum Regulator bei Dampfes dient, traͤgt an seinem aͤußersten Ende eine kleine Hebelstange l'', mit einem verschiebbaren Gewichte m'', dem man die Stelle giebt, welche der Kraft, mit welcher die Maschine arbeiten soll, angemessen ist, der Dampf muß es heben, in dem Augenblike, wo er aus dem Kessel tritt. Das Sicherheits-Ventil e ist auch mit einem Gewichte n'' belastet. Dieses lezte ist schwerer als das erstere, an dem regulirenden Ventile e. Damit diese Gewichte nicht verruͤkt werden, liegt eine kleine Stange o'' uͤber die eingekerbte Stange, an welcher das Gewicht haͤngt. Sie haͤlt an derselben durch ein Charnier, und wird, vermittelst eines Vorhangschlosses, angeschlossen. Den Schluͤssel behaͤlt der Vorsteher des Instituts. In q'', uͤber dem Ventil e', sieht man diese Stange gehoben. Sobald der Dampf nicht mehr die noͤthige Kraft aͤußert, schließt sich das regulirende Ventil von selbst. Dann legt man auf die Felge des Schwungrades eine Platte r von Gußeisen, so daß die Bewegung aufhoͤrt, wenn die Kurbel die senkrechte Linie etwas uͤberschritten hat. Dazu hilft das Gewicht des Hebels r, der die Leitstange l' nach unten zu haͤlt. Durch diese Einrichtung bekommt das drehende Ventil o eine solche Stellung, daß der Dampf auf den untersten Theil des Kolbens druͤkt, sobald er stark genug geworden ist, das Ventil c zu heben. Der Nuzen dieses Ventils wird besonders fuͤhlbar, fuͤr die Kessel welche bestimmt sind, das Wasser mit Daͤmpfen zu waͤrmen. Denn wenn man den Dampf entweichen laͤßt, allmaͤhlich wie er erzeugt wird, so wird er weder die Kraft, noch die Waͤrme haben, die er durch jenes Mittel, einige Augenblike spaͤter, erhalten haͤtte. Tab. II. Fig. 2, 3 und 4. Herrn Valcourt's zweite Maschine. Der Stiefel dieser Maschine haͤlt im Durchmesser 7 1/2 Zoll, und ihr Hub ist 2 Schuh lang. Alle Ventile sind Muschel-Ventile. Ihr Spiel ist folgendes. Das Einlaß-Ventil A bleibt mehr oder weniger offen, je nachdem die Staͤrke des Dampfes ist. Die Ventile BC lassen den Dampf herein, und die Ventile DE lassen ihn heraus. Alle vier werden durch die an der Welle F befestigten Nasen JJKL geoͤffnet. Die Nasen JJ fuͤr die Einlaßventile sind so gemacht, daß diese Ventile sich schließen, so bald der Kolben die Mitte seines Hubes erreicht hat; deshalb haben sie die in Fig. 4. gezeichnete Gestalt. Da die Nasen KL der Ventile, die den Dampf heraus lassen, diese Ventile, durch die ganze Dauer des Hubes offen halten muͤssen, so sind sie, wie Fig. 3. zeigt, eingerichtet. Ist der Kolben G auf dem Boden seines Stiefels, so sind die Ventile CD offen, und die beiden anderen geschlossen. Oeffnet man nun das Einlaßventil A, so folgt der Dampf, der den Weg B verschlossen findet, die Roͤhre M, und tritt durch C unter den Kolben G, und da er nicht in E, welches geschlossen ist, herein kann, so uͤbt er seine Gewalt gegen den Kolben aus, und treibt ihn in die Hoͤhe. Der Dampf, der uͤber dem Kolben befindlich ist, kann durch B, welches immer geschlossen bleibt nicht durch, findet aber das Ventil D offen, und geht durch die Roͤhre N in den Condensator O; sobald der Kolben G an der Mitte seines Laufes ist, so laͤßt die Nase J, Fig. 4. das Ventil C los, dieses schließt sich, und der Dampf, der sich nunmehr in dem Stiefel ausdehnt, vollendet durch seinen fortgesezten Druk, den Hub. Sobald der Kolben den obersten Theil seines Stiefels erreicht hat, so wird die ununterbrochene Bewegung des Schwungrades der Welle F mitgetheilt, und die Nase L, laͤßt nun das Ventil D los, und es schließt sich. In demselben Augenblike oͤffnen die Nasen J und K die Ventile B und E; der Dampf, der nun C geschlossen und B geoͤffnet findet, dringt durch dieses lezte Ventil, und da auch D geschlossen ist, so druͤkt er auf den Kolben A, und treibt ihn herunter. Der Dampf, der unter dem Kolben ist, und C geschlossen, aber E offen findet, geht durch dieses lezte Ventil heraus; da er aber nicht durch N hinaufsteigen kann, weil D geschlossen ist, so nimmt er seinen Weg durch die Roͤhre U nach dem Condensator O hin. Hat der Kolben die Mitte seines Laufes erreicht, so laͤßt die Nase J das Ventil B fallen, und die elastische Kraft des Dampfs treibt ihn bis zum Ende desselben. Der Dampf der bei jedem Hube zum Condensator O gelangt, trift dort einen Strahl kalten Wassers an, den eine daruͤber stehende Rinne dahin fuͤhrt, und der sich in den Condensator durch die, mit einem Sprizenkopfe d versehene Roͤhre V, ergießt. Dieses Wasser, welches herunter regnet, condensirt den Dampf, der in dieser Gestalt, und in warmes Wasser verwandelt, nur noch einen sehr kleinen Raum des Condensators einnimmt. Eine Saugpumpe x schafft nun das eingespruͤzte, und das aus dem Dampfe gebildete Wasser weg; ohne welche Vorsicht der Condensator bald voll seyn wuͤrde. Der Kolben R dieser Pumpe ist hohl, und fuͤhrt zwei Klappen 1, 2; geht er hinauf, so bildet sich unter ihm ein leerer Raum, der sich mit dem Wasser des Condensators O fuͤllt, welches die Klappe Q oͤffnet. Wenn der Kolben herunter geht, so schließt sich diese Klappe, und verhindert die Ruͤkkehr des Wassers in den Condensator. Das Wasser geht nun durch den Kolben R durch, und wird vermittelst der doppelten Klappe, die sich mit jedem Hub schließt, hinauf, und durch die Klappe S heraus geschaft. Die Saugpumpe x liegt gewoͤhnlich dicht mn Condensator O und die Klappe Q zwischen beiden; hier aber sind sie getrennt, damit man zu der Klappe, wenn es noͤthig ist, leichter kommen kann, was hier geschieht, indem man die Platte T weg hebt. Fig. 5 und 6. Dampfmaschine des Herrn West. In der Maschine des Herrn West, zu Lexington, waren zwei rechtwinklich durchbohrte Haͤhne y, z. Fig. 5. an der Stelle der vier Ventile B, C, D, E. Mit jedem Hube macht der Auslaßhahn, eine Viertel Umdrehung, um den Dampf herauszulassen, waͤhrend der Einlaßhahn zwei Achtel Bewegungen macht. Wenn der Kolben am Ende seines Laufes ist, wie man es Fig. 5. sieht, so geht der Dampf, durch den Hahn y uͤber den Kolben, den er herunter treibt. Sobald aber der Kolben in die Mitte des Stiefels gekommen ist, so giebt eine Achtel-Bewegung dem Hahn y, die Stelle, welche in Fig. 6. zu sehen ist, wodurch der Dampf weder uͤber noch unter dem Kolben dringen kann. Ist dieser bis unten im Stiefel gelangt, so laͤßt eine neue Achtel-Bewegung des Hahnes y den Dampf unter den Stempel, und so umschichtsweise. Fig. 7. 8. 9. 10. 11 und 12. Scheiben-Ventile oder drehende Ventile, von Oliver Evaus, nach einem doppelten Maaßstabe. Das Scheibenventil oder das drehende Ventil von Oliver Evaus, von welchem wir oben Seite 150. gesprochen haben, verrichtet die Dienste der vier Ventile B, C, D, E. Fig. 2. und der beiden Haͤhne Fig. 5. Fig. 7. ist der Grundriß der Buͤchse in welcher das Ventil sich dreht: wir haben diese Buͤchse durch den Buchstaben J, Fig. 1. Tab. II. bezeichnet, und der Deutlichkeit wegen, werden wir hier zu denselben Gegenstaͤnden dieselben Buchstaben beibehalten. Fig. 8. ist der Durchschnitt des Ventils; Fig. 9. ist dieses Ventil von unten gesehen; Fig. 10. dasselbe von oben gesehen; Fig. 11. ist der Regulator von dem Ventil getrennt; Fig. 12. das Zifferblatt, welches anzeigt, ob der Durchzug des Dampfes bei dem Achtel-, dem Viertel-, dem Drittel-, oder dem halben Hube gehemmt ist. Da der gaͤnzliche Umlauf des Ventils Fig. 3. die Bewegung des Kolbens auf und abwaͤrts hervorbringt, so wird die Oeffnung k, Fig. 10. mit der Oeffnung k, Fig. 7. bloß waͤhrend einer Viertel-Umdrehung zusammentreffen, damit der Dampf aufgehalten werde, sobald der Kolben seinen halben Lauf vollendet haben wird. Bey der zweiten Viertel-Umdrehung wird der Regulator Fig. 11. die Oeffnung k deken. Diese halbe Revolution wird dem Dampfe, der in dem hohlen Theile o des Ventil eingeschlossen ist, gestatten, durch die Oeffnung p Fig. 7. zu entweichen. Wenn der Kolben den obersten Theil des Stiefels erreicht, vollendet das Ventil die Haͤlfte seines Umlaufes die Oeffnung k, Fig. 10, welche alsdann mit der Oeffnung n Fig. 7. zusammentrift, laͤßt den Dampf durch die Roͤhre n, und den Canal m durchziehen, und der Kolben wird heruntergedruͤkt werden. Der Dampf der unter dem Kolben war, ergießt sich in den Canall; an der Oeffnung k, findet er den hohlen Theil des Ventils o, von welchem er durch die Oeffnung p sich in die Roͤhre q begeben kann. Man schließt mehr oder weniger die Oeffnung k, Fig. 9 und 10. vermittelst des Regulators b'', je nachdem man mehr oder weniger Dampf verlangt, wenn der Kolben, den achten, den dritten, oder den vierten Theil seines Laufs erreicht hat. Die Welle r, Fig. 2. Tab. II., welche gebogen, und vermittelst dieser Beugung mit dem Ventil vereinigt ist, theilt demselben ihre Bewegung mit. Die hohle Achse, a'', Fig. 8, die an dem Regulator b'' befestigt ist, stekt lose auf der Welle r'. Oben, an dieser hohlen Achse, ist eine runde Platte c'' die einen Zeiger e'', und einen kleinen Zapfen d'' traͤgt, der durch eine andere, an der Welle r'' befestigte Platte, Fig. 12. geht, und in welcher ein kreisfoͤrmiger Einschnitt gemacht ist, in welchem jener Zapfen d'' sich bewegt, wenn man die Stange a'' und den Regulator b'' umdreht. Vermittelst der an diesem Zapfen befindlichen Schraubenmutter, werden die beiden Platten naͤher an einander gebracht. Alsdann zeigt der Zeiger e'', an den Einteilungen des Zifferblattes, Fig. 12, in welcher Stelle des Laufes des Kolbens das Eintreten des Dampfes verhindert wird. Ohne die hohle Achse a'', muͤßte man den Dekel h'' Fig. 2. Tab. II. des Ventils wegheben, wenn man mehr oder weniger, nach Beduͤrfniß, den Regulator schließen wollte, so aber, braucht man nur die Mutter am Zapfen a'' zu loͤsen, und die untere Platte c'' zu drehen, damit der Zeiger e'' den verlangten Theil des Hubes anzeige, und dann die Schraube wieder anzuziehen. Das Scheibenventil ist von Gußeisen; seine untere Flaͤche muß sehr glatt seyn, und damit man der Muͤhe uͤberhoben werde, die Buͤchse Fig. 7, zu drehen, bringt Herr von Valcourt auf dem Boden derselben eine andere kleine kupferne, 1/4 Zoll hohe Buͤchse an, welche 3, mit den Oeffnungen n, p, k zusammentreffende Oeffnungen hat. In dieser lezten Buͤchse dreht sich das Ventil, Fig. 8. Der Vortheil dieses Ventils besteht darin, daß es aͤußerst einfach ist, daß es kein Geraͤusch, und seine Verrichtungen sehr genau macht, aber es veranlaßt, bei jedem Hube, einen unnuͤzen Verlust an Daͤmpfen. Um diesem Uebel vorzubeugen hat Herr von Valcourt das Schiebventil (Soupape à tiroir) folgendermaßen geordnet, Fig. 13, 14, 15 und 16. Fig. 13, 14, 15 und 16. Schieb-Ventil. Wenn der Kolben an den lezten Punkt seines Laufes gekommen ist, Fig. 16, so steht das Schiebventil, so wie diese Fig. es anzeigt. Der Dampf geht durch die Oeffnung A, und treibt den Kolben herunter. Zu gleicher Zeit geht der Dampf, der sich oberhalb befindet, durch die Oeffnung B' in das Innere C' des Ventils, und durch den Canal D' der sich in dem Condensator, oder in dem Wasser oͤffnet, welches man erwaͤrmen will. Hat der Kolben die Mitte des Stiefels erreicht, Fig. 15, so hebt man das Ventil C' alsdann bedekt dessen flacher Theil den Canal A'; aber der Dampf, uͤber dem Kolben, faͤhrt fort sich durch den Canal B' in das Ventil C' und den Canal D' zu ergießen, bis daß der Kolben ganz herunter gedruͤkt ist. Diese Bewegung wird durch die Expansion des Dampfes uͤber dem Kolben, beguͤnstigt. Man kann also das Ventil, an jedem beliebigen Theil des Laufes des Stempels schließen, je nachdem die Kraft ist, die man verlangt. So bald der Kolben wieder herunter ist, so gestattet das Ventil, indem es die Stellung, Fig. 14, wieder einnimmt, dem Dampfe, sich durch die Oeffnung B' zu unter den Kolben zu begeben, den er hinauftreibt. Der unter dem Kolben befindliche Dampf muß durch die Oeffnung A', in das Innere der Ventils C' und von dort durch D' herausgehen. Endlich wenn der Kolben die Mitte seines Laufes erreicht hat, so laͤßt die Nase das Ventil fallen, und schließt so die Oeffnung B'. Diese Stellung sieht man Fig. 13. Dann vollendet der Dampf, durch seine Expansivkraft den Hub des Kolbens, und so umgekehrt. Man koͤnnte das Schiebventil, welches fast die ganze Laͤnge des Kolbens einnimmt, durch ein kleineres ersezen, wie z.B. in E' Fig. 17, oder durch zwei Ventile F'F', Fig. 18. Diese Vorrichtung scheint Anfangs zusammengesezter aber die beiden Nasen, welche die Ventile F'F' in Bewegung sezen, sind einfacher als die Scheibenventile, die, in einer einzigen Revolution, der Achse G' des großen Ventils Fig. 12, vier Bewegungen mittheilt. Fig. 17 und 18. Kolben aus zwei Stuͤken. Der Kolben H' besteht aus zwei Stuͤken, die man vermittelst drei kleinen Schrauben-Bolzen (boulons à écrous) nach Belieben naͤhern kann. Die Fig. 17. zeigt das eine Stuͤk, und die Fig. 18. das andere. Der Raum, zwischen beiden Theilen, wird mit gesponnenem, von einer aus Oel und Bleiweiß bereiteten Mischung, durchdrungenem Hanfe, gefuͤllt. Zwischen beiden Raͤndern der verschiedenen Theile der Dampfmaschine legt unser Verfasser bleierne Ringe, welche die Gewalt der Schrauben bis zum vierten Theile ihrer urspruͤnglichen Dike zusammendruͤkt. Fig. 19. nebeneinander liegende Kessel. Herr von Valcourt bedient sich zwei cylindrischer neben einander liegender Kessel, von einem drittehalb Linien diken Eisenbleche. Jeder Kessel haͤlt 12 Fuß in der Laͤnge, und 2 Fuß im Durchmesser. Um die Hize, so viel wie moͤglich, zu benuzen, wird in den inneren Raum ein Cylinder bb, ebenfalls aus Eisenblech, von einem Fuß im Durchmesser angebracht, durch welchen die Flamme zu ziehen, gezwungen ist. Auf diese Weise bekommt man 1) eine Maße Wasser, 3 bis 6 Zoll dik, welche von zwei Seiten von der Flamme beruͤhrt ist, und diese durchzieht einen 24 Fuß langen Raum, ehe sie in den Rauchfang e entweicht. 2) Eine Oberflaͤche von 144 Quadratfuß, die dem Feuer ausgesezt ist; wodurch man eine sehr hohe Temperatur erhalten kann, ohne betraͤchtliche Vermehrung des Brennstoffes. Das Sicherheitsventil, an diesen Kesseln, traͤgt auf jeden Quadratfuß ein 120 Pfd. schweres Gewicht. Fig. 20. Luftventil. Am aͤußersten Ende dieser Kessel befindet sich ein kleines Ventil s'', Fig. 20, welches sich, nach Innen zu, oͤffnet, um Luft hereinzulassen. Ein kleines, am Ende des Hebels 3 haͤngendes Gewicht r'' schließt dieses Ventil, und der Druk der Daͤmpfe traͤgt mit dazu bei, so bald aber im Inneren die Luftleere entsteht, oͤffnet es die aͤußere Luft, wie es die punktirten Linien zeigen; so bald die Luft den leeren Raum gefuͤllt hat, schließt sich das Ventil von selbst. Fig. 21. kleinere Kessel. Der Verfasser schlaͤgt zu Kesseln zu einer Dampfmaschine, von der Kraft eines oder zwei Pferde, einen Fig. 20. vorgestellten Kessel, in der Gestalt zwei abgestumpfter Kegel x'' y'', die in einander stehen, und deren inneren Waͤnde 4 Zoll von einander entfernt sind. Beide tragen einen gewoͤlbten Dekel, und diese Dekel stehen 7 Zoll von einander ab. Zwischen beiden Kegeln bringt man 4 Roͤhren z'' an, durch welche der Rauch durchzieht, und unten am Kegel im einen Rauchfang entweicht. Der Ofen verzehrt seinen Rauch und wird mit Steinkohlen geheizt; w'' ist ein gußeiserner Cylinder; er ist auf dem Boden befestigt, und dient zum Aschenbehaͤlter. Auf diesem Cylinder schraubt man den Kessel an, der mit einem metallenen Mantel umgeben ist, um die Hize besser zusammen zu halten. Man sieht die Art, wie das Sicherheitsventil 4 gestellt werden muß; es sich uͤber das Ventil 5, welches die Kraft des Dampfes regulirt. Die Stange dieses lezten bewegt sich sanft in dem Sicherheitsventil, durch dessen Mitte sie durchgeht. Man koͤnnte den Raum zwischen den beiden halbsphaͤrischen Dekeln erweitern, und den Cylinder 6 darin anbringen. Die Grundflaͤche desselben wuͤrde an der inneren Halbsphaͤre befestiget werden, wie es die punktirte Linie zeigt, und er wuͤrde sich solchergestalt in dem Dampfe selbst befinden, aber Herr von Valcourt, der groͤßeren Festigkeit wegen, stellt lieber diesen Cylinder neben den Kessel. Das beste Mittel nach ihm, den Stand des Wassers im Kessel zu erkennen, ist das von Prony angegebene. Es besteht in einer glaͤsernen Roͤhre t'' Fig. 24, welche zwischen zwei in Winkelhaken gebogenen metallenen Roͤhren stekt, von welchen die eine u'' mit dem oberen Theile, und die andere v'', mit dem unteren Theile des Kessels in Verbindung steht. Da der Dampf durch u'' und das Wasser durch w'' in diese Roͤhre dringt, so sieht das Wasser darin eben so hoch als im Kessel. Herr von Valcourt hat dicht an dem Bug derselben zwei kleine Haͤhne 7, 7 angebracht, die man verschließt, wenn die Roͤhre brechen sollte. Fig. 22 und 23. Dampfmesser mit Federn. Um die Drukkraft des in dem Kessel enthaltenen Dampfes zu messen, bedient man sich gewoͤhnlich einer, in Form eines Barometers, gebogenen Glasroͤhre, worin man Queksilber gießt. Der Dampf, indem er auf das Queksilber druͤkt, treibt es in die Hoͤhe. Aus den Barometern vertreibt man sorgfaͤltig alle uͤber dem Queksilber vorhandene Luft, in diesem Instrument aber ist die Gegenwart der Luft nothwendig. Diese Luft ist die federnde Kraft; sie wird um so mehr zusammengedruͤkt, um so wirksamer der Dampf ist. Eine, laͤngs der Glasroͤhre angebrachte, Scale zeigt die Groͤße des Drukes. Herr von Valcourt glaubt, daß er mit einer Federwage, dasselbe leisten koͤnnte. Man sieht diese Vorkehrung Fig. 22 und 23, hier von vorne, dort von der Seite betrachtet. Desto mehr der Dampf auf den Kolben J' druͤkt, desto staͤrker druͤkt dieser gegen die Feder J' K' ist der Zeiger, der die Groͤße des Drukes an dem Kreisbogen L anzeigt. Die Eintheilung wird vorher durch wuͤrkliche Gewichte bestimmt. Die Fig. 24, 25 und 26. stellen das Detail des Mechanismus vor, durch welchen die Leitstange l' des Schwungrades k', Fig. 2. Tab. II. an den großen Hebel r befestigt wird: man sieht, daß drei Stuͤke dazu noͤthig sind. Der obere Theil der Fig. 24. der durch den Hebel r geht, ist ein vierekiger Bolzen, M', mit einem Schraubengewinde, an dem einen Ende versehen; das andere Ende das ebenfalls vierekig ist, ist in Gestalt eines Hakens gebogen. Dieser Bolzen geht durch das Eisenblech N', Fig. 26. und das um gebogene Ende stoͤßt hart an diese Platte an. Der untere Theil O', Fig. 25. hat ein vierekiges Loch, durch welches der gebogene Theil des Bolzens, Fig. 24. durchgeht. Die Eken desselben sind nach oben zu gebrochen, und die Oeffnung gerundet. Wenn durch vieles arbeiten die Stuͤke abgenuzet sind, so daß etwas Schwanken statt findet, so feilet man bloß das gebogene Ende dieses Bolzens ab, damit es wieder hart an die eiserne Platte Fig. 26. stossen kann. Fig. 27, 28, 29, 30 und 31. Haͤhne zu einer Maschine mit zwei Stiefeln. Herr von Valcourt ist bemuͤht gewesen, den Hahn mit sieben Oeffnungen der Edward'schen Maschine, zu vereinfachen, welche den Dampf von dem Raume uͤber dem Kolben des kleinen Stiefels in den Raum unter dem Kolben des großen Stiefels leitet, und vice versa. (Man siehe polytechn. Journal. Bd. 1. S. 129. u. f.). Er glaubt, man koͤnne ihn durch den Hahn, Fig. 27, 28, 29, 30 und 31. ersezen, der bloß vier Oeffnungen oder zwei Loͤcher hat, und der dasselbe leistet. Er laͤßt in den kleinen Stiefel A den Dampf ein, der vom Kessel durch den Hahn B kommt. Die Zeichnung dieses Hahnes ist, der Einfachheit wegen, wie die des Hahnes Z, Fig. 5. entworfen. In der Edward'schen Maschine sind hier zwei Ventile. Der Hahn B laͤßt den Dampf durch die Roͤhre C in den Raum unter dem Kolben des kleinen Stiefels. Der Dampf, in dem Raum uͤber diesem Kolben, wird durch die Roͤhre D, und die Oeffnung EF, die durch den neuen Hahn geht, herausgelassen. Herr von Valcourt rundet diese Oeffnung ab, um fuͤr die Oeffnung GH, Fig. 31., welche in dem Hahne, der Laͤnge nach, fortlaͤuft, und durch ihr aͤußerstes Ende H, den Dampf, vermittelst der Roͤhre J, in den Condensator leitet, mehr Raum zu erhalten. Nachdem der Dampf durch EF, Fig. 27. durchzog, zieht er weiter, durch die Roͤhre J, die ihn in den Raum uͤber den großen Kolben N fuͤhrt, welcher zugleich mit dem kleinen Kolben steigt. In demselben Augenblike, laͤßt die Oeffnung G, welche die Oeffnung GH, Fig. 31. ist, den Dampf, der in dem Raume uͤber dem großen Kolben war, durch die Roͤhre J in den Condensator. Beim Ruͤkgang der Kolben stellt sie eine Viertel-Bewegung des Hahnes, wie Fig. 28. es zeigt, an welcher man sieht, daß der Dampf, der sich in dem Raume unter dem kleinen Kolben befand, durch den Hahn durchzieht, um zu dem Raume, uͤber dem großen Kolben zu gelangen, und der Dampf, der unter dem großen Stempel war, begiebt sich, durch die Oeffnung G in den Condensator. Die Fig. 32. stellt eine Dampfmaschine vor, welcher die Englaͤnder den Namen Volcanie Engine gegeben haben. Oliver Evaus hat sie erfunden. Eine starke Kugel P' oder ein starker Cylinder, enthaͤlt eine zweite Kugel oder einen zweiten Cylinder Q' in welchem, auf einem Roste, das Brennmaterial liegt. Man bringt es, durch eine Thuͤre herein, die hermetisch verschlossen wird. An der Roͤhre T ist ein Geblaͤse angebracht, welches von unten her Luft durch das Brennmaterial treibt. Da die Kugel sich solcher Gestalt bald mit Luft fuͤllt, so verdichtet sich diese nach und nach darin, bis sie Kraft genug bekommt, das Ventil U' zu heben, welches, bis zur punktirten Linie, mit Wasser bedekt ist. Da die Elasticitaͤt der Luft die Schwere des Wassers uͤberwiegt, so kann kein Wasser durch dieses Ventil in die Kugel; und im entgegengesezten Falle, wuͤrde der Druk des Wassers das Ventil von selbst schließen. Diese durch den Heerd durchgezogene, sehr warme, mit Rauch vermischte, Luft, wollte Evaus durchs Wasser ziehen lassen, um solcher Gestalt alle entwikelte Waͤrme zu benuzen. Die Fig. 33. stellt das Mittel vor, welches in Savoyen, in den Salzwerken zu Moutiers, angewendet worden ist, um die Bewegung nach einer streng horizontalen Linie fortzupflanzen. aa, hoͤlzerne Sectoren, auf Bolzen beweglich, die an dem Querbalken b befestigt sind; c doppelte an den Sectoren befestigte Kette. Fig. 34, 35, 36, drehende Haͤhne. Seitdem Hr. Baillet seinen Bericht abstattete, hat uns Hr. Valcourt das Modell und die Zeichnung eines drehenden Hahnes, von seiner Erfindung, vorgelegt. Er zieht ihn den gewoͤhnlichen Haͤhnen vor, die sich bloß hin und her, in einem halben Kreise, bewegen. Die Fig. 34. ist der Durchschnitt, und die Fig. 35. der Grundriß des Stiefels. Die Roͤhren BC sind aus einem Stuͤke gegossen. Die Oeffnungen der Haͤhne an den beiden Enden der Roͤhre B sind aus Gußeisen, und werden gut geschliffen; die Wirbel dieser Haͤhne sind von Kupfer. Herr von Valcourt nimmt zwei Haͤhne, um so wenig Dampf zu verlieren als moͤglich. Der obere Wirbel D stekt auf einer vierekigen Stange E, die demselben eine ununterbrochene kreisfoͤrmige Bewegung mittheilt, und auf welcher er der Laͤnge nach leicht beweglich ist. Sein eigenes Gewicht, und der Druk des Dampfes halten ihn in seinem Lager. G, Wirbel, der unten auf derselben Stange E stekt. Der Dampf treibt ihn nach oben hin, und der Ansaz J, der auf H ruht, verhindert seine Bewegung nach unten. J und K sind Winkelraͤder, welche die Stange E kreisfoͤrmig bewegen. Die Roͤhre A fuͤhrt den Dampf zum Condensator, und die Roͤhre F leitet ihn in den Stiefel; L ist der Kolben; M fuͤhrt den Dampf uͤber den Kolben, N, unter den Kolben. Fig. 36. a Durchschnitt des Hahnes durch sein Centrum; b, Grundriß nach der Linie xy des senkrechten Durchschnitts; c der Hahn gesehen von unten, d derselbe gesehen von oben.