Titel: Ueber gewiße Verbesserungen an Schlössern, sowohl an Thüren, als zu andern Zweken, worauf Herr Mallet, Schlosser zu Dublin in der Marlborough-Straße, unter dem 14. Dezember 1820 ein Patent erhielt.
Fundstelle: Band 8, Jahrgang 1822, Nr. LIII., S. 419
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LIII. Ueber gewiße Verbesserungen an Schlössern, sowohl an Thüren, als zu andern Zweken, worauf Herr Mallet, Schlosser zu Dublin in der Marlborough-Straße, unter dem 14. Dezember 1820 ein Patent erhielt. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. Nr. 242. Juli. 1822. S. 82. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Mallet über gewiße Verbesserungen an Schlössern. Fig. 31. Taf. VII. zeigt das Innere des Schlosses mit abgenommenem Dekel im Perspektive. AA, der gelbDiese Farben sind im Repertory nicht ausgedruͤckt, und wirklich ganz uͤberfluͤßig. A. d. U. illuminirte Theil, ist die Platte, mittelst welcher dasselbe an der Thuͤre befestigt ist. B, der grau gehaltene Theil, ist der Riegel, welcher hier abgelassen, oder an der Thuͤr als geschlossen dargestellt ist. An diesem Riegel ist der (blau illuminirte) verschanzte Leiter CC angeschraubt, oder auf was immer fuͤr eine Art befestigt. D ist der Leiter-Zapfen, welcher die sich schiebenden Waͤchter E, E, E, die roth gehalten sind, waͤhrend ihrer Bewegung in einer paralellen Richtung mit geringer Reibung haͤlt. F, ist der Central Stift der Feder, der ungefaͤhr um die Haͤlfte der Hoͤhe, um welche er uͤber den Riegel emporsteigt, gespalten ist, und in dieser Spalte das Ende der Feder aufnimmt, die um ihn spielt. Da der verschanzte Leiter C, der Leiter-Zapfen D und der Central-Stift F an dem Riegel befestigt sind, so werden sie hier zugleich mit demselben aufgefuͤhrt, und in der Folge noch deutlicher beleuchtet und beschrieben werden. Die sich schiebenden Waͤchter E, E, E, von welchen eine beliebige Anzahl vorhanden seyn kann, bewegen sich mit dem Riegel vorwaͤrts und ruͤckwaͤrts, wenn die Thuͤre, der Kasten oder die Schublade u.s.w., woran das Schloß angebracht ist, geoͤffnet oder geschlossen wird; sie schieben sich frei und leicht zur erforderlichen Hoͤhe durch die Oeffnungen in dem verschanzten Leiter CC, und in dem Leiter D, welche in dieser Hinsicht mit Einschnitten versehen sind, empor. G ist ein in die Platte des Schlosses eingenieteter Zapfen, welcher den Riegel geoͤffnet oder geschlossen haͤlt, indem er hinter den sich schiebenden Waͤchter steht, wenn das Schloß geschlossen oder der Riegel abgelassen ist, und hinter dem Einschnitte H, wenn es offen, oder der Riegel zuruͤckgezogen ist. I ist ein Waͤchter-Zapfen, der gleichfalls an der Platte des Schloßes angenietet ist, zwischen welchem und dem Zapfen G die sich schiebenden Waͤchter, wenn das Schloß geoͤffnet oder gesperrt wird, sehr genau durchlaufen muͤßen. J ist ein kleiner Vorsprung an der Hinterseite der Waͤchter, welcher, wenn sie alle zu der von dem Schloßer verlangten Hoͤhe gehoben sind, die Linien oder Flaͤchen derselben, welche der Einwirkung des Schluͤssels oder eines andern Instrumentes, wodurch man das Schloß zu reitzen versucht, ausgesetzt sind, in einer und derselben Ebene gegen einander erhaͤlt, hoͤher, aber paralell mit der Oberflaͤche des verschanzten Leiters, oder auch in einer Verschiedenheit von Flaͤchen in Hinsicht der Vorspruͤnge aaa an dem Barte des Schluͤssels Fig. 38. Der Vortheil dieser Vorrichtung besteht darin, jede Anzeige der correspondirenden Vorspruͤnge des Schluͤssels zu hindern, welche, wenn diese nicht so gestellt wuͤrden, durch das Aufheben derselben leicht erhalten werden koͤnnte. L, in Fig. 31, gruͤn illuminirt, ist das bewegliche Halsband, welches in kreisfoͤrmigen Loͤchern spielt, in die es in der Platte und in dem Deckel oder in der Kappe des Schlosses paßt. Der mit dem Buchstaben L bezeichnete Theil dieses Halsbandes ist die ganze Breite oder Tiefe desselben, und hindert folglich das Auffallen der Platten auf einander, waͤhrend sein aͤusserer Durchmesser groß genug ist, um seinen Umfang in nahe Beruͤhrung mir dem Riegel, dem verschanzten Leiter und den sich schiebenden Waͤchtern, waͤhrend der Bewegung derselben, zu bringen. Er fuͤllt den Platz des Waͤchters mit mehr Wirkung und mit geringern Kosten, und macht es daher sehr schwierig, wo nicht unmoͤglich, Dietriche einzubringen, die man gewoͤhnlich anwendet, wenn man auf die sich schiebenden Waͤchter wirken, und dadurch das Schloß oͤffnen will. M, braun illuminirt, ist die aͤußere Einfassung des Schlosses, welche an beiden Enden den Riegel und den verschanzten Leiter umfaßt, und, wenn die Kappe oder der Dekel N aufgesetzt ist, Feuchtigkeit und Staub abhaͤlt, und die Feder und das Werk von Rost und Staub bewahrt. Fig. 32 und 33 stellen einen geometrischen Grundriß und einen Durchschnitt des Riegels und der verschanzten Leiter dar: die punktirte Linie in Figur 32 stellt Form und Lage der Feder dar. Die Vertiefungen O und P sind Spalten oder Durchschnitte, durch welche die Zapfen G und L laufen, wie Fig. 34 und 39 zeigen. e ist der verschanzte Leiter, sowohl in dem Grundrisse, als in dem Durchschnitte Fig. 32 und 33. Q in Fig. 32 sind Loͤcher zur Aufnahme der Nieten oder Schrauben, durch welche er an dem Riegel RR befestigt wird. In Fig. 33 sind Schrauben zu eben diesem Zweke angedeutet. Der verschanzte Leiter kann entweder aus einzelnen Platten verfertigt, und die Ausschnitte S, S, S, koͤnnen leer gelassen werden; oder er kann aus einem Stuͤcke verfertigt und die Ausschnitte koͤnnen ausgefeilt werden, welche aber die gehoͤrige Weite zur Aufnahme der untern Theile der gleitenden Waͤchter haben muͤßen, damit sie sich leicht durch dieselben bewegen koͤnnen. Fig. 34 ist einer dieser gleitenden Waͤchter; sie sind alle durchaus von gleicher Dike, d.h., von der Weite der Ausschnitte S, S, S, im verschanzten Leiter. Die Theile T, T, T, T, der gleitenden oder sich schiebenden Waͤchter gleiten durch die Ausschnitte des verschanzten Leiters S, S, S, und wenn sie in ihren respektiven Flaͤchen befestigt sind, bilden sie mit dem verschanzten Leiter und der Bodenflaͤche des Riegels eine unabweichende Linie, Flaͤche, oder flache Oberflaͤche, welche so eingekerbt, durchgebohrt etc. werden kann, daß es sehr schwer wird, zu entdeken, wo die gleitenden Waͤchter eigentlich liegen, oder wie viel deren in dem Schlosse vorhanden sind. Fig. 35 ist eine Ansicht, und Fig. 36 ein Durchschnitt des beweglichen Halsbandes UU. Fig. 35, der aͤußere Durchmesser, kommt, wie oben bemerkt und in Fig. 31 dargestellt wurde, nahe in Beruͤhrung mit dem Riegel, dem verschanzten Leiter, und den sich schiebenden Waͤchtern. VV ist der Theil, welcher in der Platte und in der Kappe des Schlosses spielt; der innere Kreis ist jener Theil, in welchem der Schluͤssel sich dreht. Fig. 36 ist der Theil des beweglichen Halsbandes, in welchen der Bart des Schluͤssels zwischen der Platte und zwischen dem Dekel des Schlosses paßt, und welcher diese Theile vor dem Aufeinanderfallen, wie oben bemerkt wurde, bewahrt. Fig. 37 ist ein Grundriß der Feder, so wie diese, ehe sie in ihre gehoͤrige Form x gewunden wird, ausgebreitet da liegt. Sie ist in so viele Theile geschnitten oder gespalten, als gleitende Waͤchter vorhanden sind, und jeder Ausschnitt derselben wirkt auf seinen besonderen eigenen gleitenden Waͤchter, ist daher auch an dem Theile, mit welchem er wirkt, etwas ausgehoͤhlt, um auf diesem gleitenden Waͤchter in seiner gehoͤrigen Lage bleiben zu koͤnnen. Lezterer ist eben daher auch in einer fuͤr erstern berechneten Form zugerundet, um auf das hervorstehende Ende der Feder y zu passen. Dieser Theil hat einen vierekigen Ausschnitt, welcher an dem dichten Theil der Schraube F in Fig. 31 herabsteigt, und da die Theile der Feder von Z bis Z in den gespaltenen Kopf der besagten Schraube passen, so werden sie dadurch fest gehalten, und koͤnnen auf die gleitenden Waͤchter die gehoͤrige Wirkung aͤußern. X ist die Form der Feder, die auch in Fig. 31 und 32 dargestellt ist. Es ist offenbar, daß diese Feder, da sie der Laͤnge nach gespalten ist, alle Vortheile mehrerer Federn in sich vereint, und zugleich viel wohlfeiler zu stehen kommt. Aus obiger Beschreibung und aus der Form des Schluͤssels Fig. 38 wird, wie ich glaube, die Weise, wie der Schluͤssel auf das Schloß wirkt, leicht zu begreifen seyn. Der Schluͤssel wird naͤmlich in das bewegliche Halsband gestekt, und so lang umgedreht, bis seine am Barte hervorspringenden Theile a, a, a, bei k Fig. 31, mit den gleitenden Waͤchtern in Beruͤhrung kommen, und dadurch zwischen den Zapfen G und J, Fig. 31, in gehoͤriger Hoͤhe emporgehoben werden. Der Theil des Schluͤssels, welcher am weitesten hervorragt, ergreift oder druͤkt, bei dem Umdrehen den verschanzten Leiter, und laͤßt den Riegel ab, oder schließt das Schloß, waͤhrend die Federn zugleich auf die gleitenden Waͤchter wirken, und sie in jene gleichfoͤrmige Ebene hinabdruͤken, aus welcher sie vorher durch den Schluͤssel in die Hoͤhe gehoben wurden. In Fig. 39 habe ich eine andere perspektivische Darstellung meines Schloßes mit an demselben angebrachten Schluͤssel gegeben, und den Riegel auf seinem halben Wege gezeichnet: hier ist die Weise, wie die gleitenden Waͤchter sich bewegen, noch deutlicher, so, wie die ganze Wirkung des Schlosses: dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde, wie in Fig. 31. Fig. 40 zeigt das Schloß mit seiner aufgesetzten Kappe, so, daß es auch dem Unerfahrensten deutlich werden muß. Man wird in dieser Zeichnung einen kleinen Einschnitt a gewahr, in welchen ein Hebel-Bolzen b einfaͤllt, um das Umdrehen des Halsbandes L zu hindern. (Vgl. Fig. 35 und 36); wenn der Schluͤssel eingefuͤhrt und durch das Halsband durchgeschoben wird, druͤkt er auf das entgegenstehende Ende des Hebels, und bringt den Bolzen aus dem Einschnitte, wodurch das Halsband umgedreht werden kann. Hiedurch gewaͤhrt dieses Schloß, worauf ich ein Patent erhielt, eine Sicherheit mehr, indem es offenbar ist, daß, wenn dieser Hebel nicht gehoben wird, das Halsband nicht so umgedreht werden kann, daß es an die gleitenden Waͤchter gelangt: diese Vorrichtung ist indessen nicht absolut nothwendig, sondern kann, nach Belieben des Werkmeisters angebracht oder weggelassen werden. Ich finde es noͤthig zu bemerken, daß ich mich nicht auf die hier angegebene Form und Gestalt der sich schiebenden Waͤchter des verschanzten Leiters, und auf die hier in Fig. 31 und 39 angewiesene Lage der Zapfen G und L allein beschraͤnke, sondern nach Umstaͤnden andere Formen waͤhle, welche jedoch immer auf demselben Grundsatze beruhen, den jeder Mechaniker leicht begreifen wird. Um jedoch so klar als moͤglich zu seyn, will ich bemerken, daß, was die gleitenden oder sich schiebenden Waͤchter betrifft, diese so, wie in Fig. 41 verfertigt werden koͤnnen, wo dann die Zapfen in Hinsicht auf dieselben bei b und c zu liegen kommen, und der verschanzte Leiter aus zwei abgesonderten Stuͤken bestehen, und eingeschnittene Vertiefungen haben kann, wie bei Fig. 42 und 43, was vorzuͤglich fuͤr kleinere Schloͤsser taugt. Hier fuͤllen die gleitenden Leiter den ganzen Raum ohne Staͤngelchen in den verschanzten Leitern aus, (sie sind hier mit verschiedenen Farben, blau und gelb, angedeutet)Es heißt zwar in einer Note im Repertory daß sie im Kupferstiche durch verschiedene Schraffirungen dargestellt waͤren: allein wir sehen nichts davon im Kupferstiche des Originales, den wir hier treu kopirt liefern. A. d. Ueb. um die ganze Tiefe des Bartes auf dieselben wirken zu lassen. Diese Methode taugt vorzuͤglich dort, wo die Schloͤsser sehr duͤnn seyn muͤßen. Der Central-Stift des Schluͤssels und das correspondirende Loch in dem beweglichen Halsbande kann vierekig, dreyekig oder von irgend einer beliebigen Form seyn. Die Zapfen G und J koͤnnen einander gegenuͤber, oder auf was immer fuͤr eine Weise, gestellt werden. Ich werde jede der obigen Anwendungen meiner Erfindung und jede moͤgliche Verbindung der von mir erfundenen Theile als Beeintraͤchtigung meines Patentrechtes betrachten: denn jeder Mechaniker sieht ein, daß die oben entwikelten Grundsaͤze sich auf alle Arten von Schloͤssern fuͤr Thuͤren etc. etc. anwenden lassen. Ich hoffe auch, daß obige Beschreibung fuͤr jeden Mechaniker klar und deutlich genug ist. Was das Materiale selbst betrifft, so kann dieses Schloß aus irgend einem Metalle oder einer metallischen Substanz bestehen, welche man bisher zu Schloͤssern verwendet hat. Das bewegliche Halsband kann aus Hammer- oder Gußeisen, aus Stahl oder Messing etc. verfertigt werden; eben so die gleitenden Waͤchter. Wenn man aber Messing oder anderes weiches Metall anwendet, so rathe ich, dieselben dort, wo der Schluͤssel auf sie wirkt, mit Stahl zu beschlagen, um dem Abnuͤzen vorzubeugen. Uebrigens kennt jeder Schlosser und Mechaniker ohnehin die zur Verfertigung der verschiedenen Theile des Schlosses noͤthigen Materialien. Ich will nun die Eigenschaften meines Schlosses mit jenen aller uͤbrigen bis jezt gebraͤuchlichen vergleichen, und in dieser Hinsicht finde ich an demselben zuerst eine groͤßere Staͤrke, zweitens mehr Sicherheit, und drittens einen weit einfacheren Bau und weniger Gefahr vor dem Verderben, also auch groͤßere Wohlfeilheit. Die groͤßere Staͤrke beruht vorzuͤglich auf dem beweglichen Halsbande, welches nicht, wie dieß bei allen anderen Schloͤssern der Fall ist, in welchen Roͤhren in die Platten eingenietet sind, aus seiner Lage gebracht werden kann; es kann auch nicht, wie diese, so leicht verbogen oder gebrochen werden, daß man den eigenen Schluͤssel nicht mehr in dasselbe einfuͤhren kann. Dieses Halsband verwahrt die Platten vor dem Auseinanderfalten, und ist folglich unendlich staͤrker als die Schloͤsser, welche mit dem gewoͤhnlichen Waͤchter versehen sind, dessen Stelle es hier einnimmt: es dient zugleich den gleitenden Waͤchtern, dem verschanzten Leiter und dem Riegel als Schuz. Auch die gleitenden Waͤchter koͤnnen nicht leiden, indem sie nur zuruͤkgleiten koͤnnen, und augenbliklich durch die Einwirkung ihrer Federn auf ihre Stelle zuruͤkkehren, und, zugleich mit dem verschanzten Leiter, eine dichte Masse zwischen den Platten des Schlosses bilden, welche durchaus von keiner Gewalt etwas zu befahren, und weniger als alle andere Schloͤsser selbst von der Zeit etwas zu besorgen hat. Die groͤßere Sicherheit dieses Schlosses besteht in den gleitenden Waͤchtern, welche, da sie alle in derselben Flaͤche liegen, alle ihre Stirne den falschen Schluͤsseln und Dietrichen entgegen biethen. Sie muͤßen alle mit der hoͤchsten Genauigkeit bis zu ihrer gehoͤrigen Hoͤhe gehoben werden, wenn der Riegel bewegt werden soll. Da das bewegliche Halsband sie dem Auge verbirgt, so ist es unmoͤglich zu wissen, ob auf alle gehoͤrig eingewirkt wurde oder nicht, und es ist offenbar, daß man nie wissen kann, bis zu welcher Hoͤhe sie gehoben werden muͤßen. Es ist also unendlich wahrscheinlicher, daß man es mit einem falschen Schluͤssel oder Dietrich nicht dahin bringt, alle gleitenden Waͤchter zugleich und noch uͤberdieß zur gehoͤrigen Hoͤhe zu heben, als daß dieß wirklich geschehen sollte. Wenn nur einer dieser Waͤchter zu hoch gehoben wird, so muß er nothwendig mit dem Zapfen I in Fig. 31 in Beruͤhrung kommen, und sich an demselben fangen, und wird, im Gegentheile, auch nur einer derselben nicht gehoͤrig gehoben, so wird er wieder von dem Zapfen G, in Fig. 31 gehalten, so daß der Riegel in keinem dieser Faͤlle vor- oder ruͤkwaͤrts gebracht werden, und Niemand die Ursache dieses Hindernisses auf der Stelle errathen kann. Man ist also fuͤr jeden einzelnen Fall hier vor Dietrichen so sicher als moͤglich, und eben so im Allgemeinen sicher, indem es unmoͤglich ist, daß ein Schloß gerade wie das andere ausfalle, da sowohl die Zahl der gleitenden Waͤchter, als die Laͤnge des Bartes des Schluͤssels, der darauf wirkt, uͤber alle arithmetische Berechnung mannigfaltig und verschieden ist, und bis in's Unendliche abgeaͤndert werden kann. Die Einfachheit dieses Schlosses und seine Dauerhaftigkeit, und folglich auch seine Wohlfeilheit, gruͤnden sich auf die Form desselben, auf das bewegliche Halsband an der Stelle des kostbaren Waͤchters, auf den verschanzten Leiter, auf die gleitenden Waͤchter, die vor der Feder hervorragen etc. so, daß weder Staub noch Gewalt das Schloß verderben kann. Ueberdieß gewaͤhrt es auch noch den wesentlichen Vortheil, daß, wenn der Schluͤssel verloren geht oder gestohlen wird, man durch bloße Versezung der gleitenden Waͤchter das Schloß vollkommen veraͤndern kann, so, daß der urspruͤngliche Schluͤssel nicht mehr zu brauchen ist. Diese Veraͤnderungen koͤnnen durch aͤhnliche Versezungen nach der Zahl der gleitenden Waͤchter sehr verschieden seyn, und noch uͤber dieß durch Verlaͤngerung und Verkuͤrzung derselben an einem und demselben Schlosse beinahe bis in's Unendliche getrieben werden.

Tafeln

Tafel Tab. VII
Tab. VII