Titel: Nähere Nachrichten über die Romershausenschen Extractions-Pressen. Vom Professor Marechaux in München.
Autor: Prof. Peter Ludwig Marechaux [GND]
Fundstelle: Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXXIV., S. 415
Download: XML
LXXIV. Nähere Nachrichten über die Romershausenschen Extractions-Pressen. Vom Professor Marechaux in Muͤnchen. (Nachtrag zu dem im 5. Bde. S. 385. befindlichen Aufsaze „uͤber die Fortschritte in dem Verfahren, die Extractivstoffe der Vegetabilien vermischt oder abgesondert zu erhalten.“) Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Marechaux's, nähere Nachrichten über die Romershausen'sche Extractions-Pressen. In jenem Aufsaze schilderte ich, mit raschen Zuͤgen, die Fortschritte, die von den ersten Zeiten an, bis zu unseren Tagen hin, in der Kunst gemacht worden sind, den Vegetabilien ihre Extractiv-Stoffe zu entziehen, und schloß mit der Realschen Presse, und einigen zu eben diesem Zweke bestimmten Erfindungen des Herrn Doctors Romershausen in Aeken. Ich werde hier einen darin aufgenommenen Irrthum berichtigen; – mein damaliges Urtheil uͤber die Dampf-Kaffee-Maschine auf nunmehrige eigene Erfahrung begruͤnden, – und die Zeichnungen einiger Extractiv-Pressen, mit einer vollstaͤndigeren Beschreibung derselben nachtragen. Ich konnte zu jener Zeit nicht einsehen, warum Herr Doctor Romershausen die Verbesserung der Realschen Presse aufgegeben hatte,Dieses ist nach der oͤffentlichen Aeusserung des Dr. Romershausens (Luftpresse I. Heft Zerbst 1818. S. XI.) vorzuͤglich aus dem Grunde nicht geschehen, weil die Realsche Presse fuͤr den allgemeineren Gebrauch zu unbequem ist; sie wirkt durch den Druk einer senkrechten Wassersaͤule, welche schon bei einiger Hoͤhe an einem bestimmten Orte feststehen muß und beschwerlich zu beschiken ist. Dagegen sind die von ihm angegebenen Extractionspressen saͤmmtlich wie andere Geraͤthe beweglich und leichter zu behandeln. Ueberhaupt muß man aber Romershausen's hydromechanische Extractions-Presse nicht mit der Realschen verwechseln, indem sie nicht durch den Druk einer Wassersaͤule, sondern durch einen kleinen Drukkolben wirkt, mithin mehr Aehnlichkeit mit der Bramaschen zu mechanischen Zweken bestimmten Wasserpresse hat. D. und indem ich die Zeichnung des Beschikungs-Gefaͤßes seiner großen im 4. Hefte des IV. Bandes dieses Journals beschriebenen Dampfpresse benuzte, zeigte ich, wie man diese sehr leicht durch Anbringung eines Stiefels mit seinem Kolben, zwischen jenem Beschikungs-Gefaͤße und dem Dampfkessel, in eine hydromechanische Extractions-Presse, sowohl zu kalten als zu warmen Extracten einrichten koͤnnte. Ich habe nunmehr uͤber diesen Punct befriedigende Aufschluͤsse bekommen. Als der Erfinder sich den Nuzen seiner Erfindungen durch ein Patent zu sichern bemuͤhete, wollte die technische Commission des Ministerii aus der Ansicht, daß das, dieser hydromechanischen Extractions-Presse zum Grunde liegende, Princip nicht ganz neu waͤre, das Patent nicht ausdruͤklich auf diese Constructionen extendiren, und er sah sich daher genoͤthigt, sie dem allgemeinen Begriffe Luftpresse zu subsumiren, und so saͤmmtliche Vorrichtungen, wie er sie fuͤr die besonderen pharmaceutischen und gewerklichen Zweke am geeignetsten fand, auszugeben. Hierin liegt also der Grund meiner irrigen Vermuthung, daß er den Gedanken, die Realsche Presse zu vervollkommnen, bald wieder aufgegeben hatte. Die Prioritaͤt des Gedankens, die hydromechanische Presse zur Extraction anzuwenden, und durch einen Drukkolben die Fluͤßigkeit von Unten, durch die auszulangende Substanz, hinauf zu treiben, gehoͤrt daher dem Doctor Romershausen, der auch wirklich schon viele solche Maschinen abgesezt hat und taͤglich noch absezet. Wir erfahren aus jenem Umstande, daß die Gesezgebung fuͤr die Erfindungs-Patente in Preußen schwieriger ist, als im Oesterreichischen. Es ist dort nicht genug, daß der Erfinder eine Modification des bereits vorhandenen nachweise; diese Modification muß wenigstens von der Art seyn, daß sie nicht eine leichte Anwendung des schon Bekannten sey, und gerade in diesem Falle befand sich freilich die bloße Umwandlung der Realschen Presse in eine mit einem Drukkolben versehene Maschine. Da man schon laͤngst an den hydraulischen Pressen solche Vorkehrungen angebracht hatte, so war keine große Anstrengung des Geistes noͤthig, um ihre Construction dahin zu aͤndern, und es wurde fuͤr den Erfinder eine Nothwendigkeit, mit einem an Vorkehrungen dieser Art noch nicht angewendeten Princip aufzutreten. Diese groͤßere Strenge der preußischen Gesezgebung kann unter den dortigen Umstaͤnden auf keine Weise getadelt werden. Ich finde sie vielmehr in einem Lande nothwendig, in welchem die Industrie, groͤßten Theils wenigstens, frei gegeben worden ist. Das Feld liegt hier vor Jedem offen. Wer die noͤthigen Kenntnisse, die erforderliche Kunstfertigkeit nachweisen kann, bekoͤmmt, ohne Weiteres, nach Zahlung seines Gewerbscheines die Erlaubniß zur Arbeit. Die Concurrenz treibt schon hier maͤchtig zum Besseren an: wogegen in den oͤsterreichisch-kaiserlichen Staaten das seit mehreren Jahrhunderten nach und nach ausgeartete Zunftwesen, auf seinen bleiernen Fuͤßen, sich noch immer fortbewegt. Der traͤge Koͤrper bedarf doch von Außenher einen Sporn. Diesen findet nun der Thaͤtigere in dem kaiserlichen Erfindungs-Patent. Alles was in den kaiserlichen Staaten noch nicht verfertigt, was anderswo anders verfertigt wird, oder was nur immer als Verbesserung des Bestehenden betrachtet werden kann, kann bis auf fuͤnfzehn Jahr hinauf das ausschließliche Eigenthum des Bewerbers werden. Wie maͤchtig dieser Sporn wirkt, sieht man an den zahlreichen Privilegien, die seit Bekanntmachung dieses kaiserlichen Edicts jaͤhrlich ertheilt werden. Von der hydromechanischen Extractionspresse, wie Dr. Romershausen sie nennt, und zur Verfertigung kalter Extracte eingerichtet hat, sieht man Fig. 1 die Zeichnung. aa, ist der Drukkolben mit seiner Kolbenstange und seinem Handgriffe. Der Kolben wird mit einem weißgahren Reh- oder Hirsch-Leder umwunden; – eine leicht zu erneuernde Liederung. Nach Gebrauch der Pumpe thut man gut, ihn heraus zu ziehn, damit das Leder trokne. bb, ist der Pumpen-Stiefel. c. ist das Gefaͤß, welches das Wasser zur Pumpe hergibt. Der Verfasser nennt es das Infundir-Gefaͤß; – eine Benennung, die beibehalten werden mag, weil nichts, bei Beschreibung einer Maschine, widriger ist, als allgemeine Ausdruͤke, womit man die verschiedenen Theile derselben bezeichnen muß, und die, da sie auf tausend andere Formen und Vorkehrungen gleichgut angewendet werden koͤnnen, dem Geiste nichts Bestimmtes vorlegen, uͤber die Beschreibung ein oft undurchdringliches Dunkel verbreiten, oder zur groͤßeren Klarheit weitlaͤufige Umschreibungen nothwendig machen: Der Hahn x an diesem Gefaͤße dient zur Ablassung des Wassers, nach vollendeter Operation. dd' kleine Roͤhre, die bei d nahe am Boden des Gefaͤsses a reicht, und bei d' sich durch das Infundir-Gefaͤß nach Außenhin rechtwinklich biegt, und sich in dem Pumpenstiefel oͤffnet. Diese Wasserleitungs-Roͤhre ist sehr sinnreich angelegt. Sobald der Kolben a uͤber den Punct d' hinausgekommen ist, folgt das Wasser, und fuͤllt den Raum unter dem Kolben. Es bedarf also keines Ventils, um den Ruͤktrit des Wassers aus dem Kolben in das Gefaͤß c zu verhindern. Der Bau der Maschine wird dadurch vereinfacht und dauerhafter. e, kleine Quer-Roͤhre, wovon das eine Ende sich in dem Gefaͤß c, und das andere in dem Pumpenstiefel oͤffnet. Wenn der Kolben, in seiner Bewegung, uͤber d' gekommen ist, so ergießt sich, durch die Quer-Roͤhre e, das Wasser, welches sich etwa uͤber dem Kolben sammeln koͤnnte, wenn dieser hinunter gedruͤkt wird. Ihre Entfernung von dem Puncte d' wird also durch die Laͤnge des Kolbens bestimmt, wobei zu bemerken, daß jedes Steigen des Kolbens weiter uͤber d' hinaus fuͤr die Wirkung der Pumpe verloren ist, indem zu dieser Wirkung nur das Wasser in dem Stiefel, unter der Muͤndung d' des Rohrs dd' dient; alles daruͤberstehende wuͤrde durch das Hinunterdruͤken des Kolbens in c zuruͤk getrieben werden. Das Wasser in diesem Gefaͤße darf hoͤchstens nur bis nahe an diese Roͤhre reichen. ff' Rohr, dessen beide Enden nach Oben gebogen sind. Das eine Ende f oͤffnet sich in dem Boden des Pumpenstiefels, und das andere f' in dem Boden des Beschikungs-Gefaͤßes. Durch diese Roͤhre wird das Wasser aus dem Pumpenstiefel in dieses Gefaͤß gedruͤkt. gg' Beschikungs-Gefaͤß mit seinem Dekel in g'. So nennt der Verfasser das Gefaͤß, worein die auszuziehenden Stoffe kommen. h. Ventil: es laͤßt das Wasser aus der Muͤndung f' der Roͤhre ff' in das Beschikungs-Gefaͤss gg'. ii siebfoͤrmig gebildeter Boden, mit einer kleinen Handhabe um ihn herausheben zu koͤnnen. Er ist beweglich, damit das Ventil reparirt werden koͤnne, wenn es Noth thut. kk Deksieb mit seinen beiden kleinen, in gleicher Entfernung vom Boden durchloͤcherten, Saͤulen. Sie sind oben, der Soliditaͤt wegen, durch einen Querstreifen, b mit einander verbunden. Diese Vorrichtung wird von hinreichend starkem verzinntem Eisen verfertigt. Zwischen ii und diesem Deksieb wird, auf eine Leinwand oder ein Wollentuch der Pflanzenstoff gelegt, dessen Extract man verlangt. Es darf kaum erinnert werden, daß diese Stoffe nicht bloß schleimig seyn muͤssen; diese loͤsen sich unmittelbar im Wasser auf, geben aber keinen Extract. Auch muͤssen diese Stoffe nicht zu fein verpulvert werden, damit sie, nach der Zusammendruͤkung derselben, nicht eine zu compacte Masse bilden, die dem Wasser den Durchzug zu sehr erschwert. Es ist gut, wenn man sie in einem Moͤrsel mit der zur Extraction dienenden Fluͤßigkeit etwas zerreibt. Sie werden alsdann vollkommener durchdrungen. Auf die Substanz selbst legt man ein Filtrirtuch, und auf dieses ein Fließpapier. Man sorgt, daß die Raͤnder des Filtrums etwas um das Deksieb umgebogen werden, damit der Schluß vollkommener sey, und nichts Truͤbes zwischen dem Rande des Deksiebes und den Seitenwaͤnden des Gefaͤßes durchgehe. Der zu extrahirende Stoff darf nicht unter einem Zolle, und nicht uͤber 3 Zoll hoch seyn; es sey denn in Maschinen von groͤßeren Dimensionen, wo die Hoͤhe desselben mehr betragen kann. Es ist gut, obgleich nicht durchaus nothwendig, daß das Deksieb anliege. Ein zu starkes Andruͤken ist aber nicht noͤthig, weil die Substanz ohnehin durch das hinzukommende Wasser anschwillt. l, starker eiserner Bolzen, der durch die Seitenwaͤnde des Beschikungs-Gefaͤßes, und die in den Saͤulchen des Deksiebes befindlichen Loͤcher durchgeht, und das Emporheben des zu extrahirenden Stoffes verhindert. Diese Maschine ist auf eine etwas niedrige Bank, nach Ansicht der Zeichnung, befestigt. Will man vermittelst derselben einen Extract bereiten, so druͤkt man die Kolbenstange nur langsam und allmaͤhlig nieder, und wiederholt dieses einigemal, bis sich uͤber dem Deksieb etwas Extract zeigt. Nun laͤßt man die verschloßene Vorrichtung, wenn es die Umstaͤnde erlauben, einige Zeit ruhig stehn; arbeitet man mit Alkohol, 1/2 Stunde, und 1 Stunde, wenn Wasser angewendet wird. Man erschoͤpft alsdann die Substanz mit weniger Fluͤssigkeit. Nach dieser Zeit faͤhrt man mit langsamen Niederdruͤken des Kolbens fort. Die Erfahrung ist auch hier die beßte Fuͤhrerin. Der groͤßere oder geringere Widerstand muß leiten. In keinem Falle darf bei der maͤchtigen Kraft, welche diese Maschine gewaͤhrt, die Operation uͤbertrieben werden. Von Zeit zu Zeit versucht man, wie sich der Extract verhaͤlt, und hoͤrt nur mit der Arbeit auf, wenn die Substanz vollends erschoͤpft ist, wobei es auf den Farbstoff, der die Fluͤßigkeit noch mit sich fuͤhrt, es sey denn, daß man gerade diesen verlangt, nicht ankoͤmmt. Zeigt sich der Stoff erschoͤpft, so kann man noch, wenn Alkohol zur Extraction angewendet wurde, den in der Substanz zuruͤkgebliebenen, Alkohol fast bis auf den lezten Tropfen heraustreiben. Zu diesem Zweke verfaͤhrt man folgendermaßen: Man leert das Infundir-Gefaͤß vermittelst seines Hahnes, gießt etwas Wasser hinein, und sezt die Pumpe in Bewegung. Das Wasser treibt den Alkohol hinauf aus der Substanz, und tritt in dessen Stelle. Man erkennt an der Truͤbung der Fluͤßigkeit, wenn sich Wasser damit vermischt. Jezt ist die Operation beendigt. Man nimmt den Ruͤkstand heraus, und gibt einige rasche Pumpenstoͤße, welche die vollkommene Reinigung der Maschine bewirken. Der Doctor Romershausen bestimmt diese Pumpe vorzuͤglich zu kalten Extracten. Ich glaube, daß sie zu Extracten mit siedendem Wasser ebenfalls mit Nuzen verwendet werden koͤnnte, und beziehe mich auf das, was ich in meiner ersten Abhandlung uͤber diesen Gegenstand, Seite 403 etc. gesagt habe; es sey denn, daß man schon aus Erfahrung wuͤßte, daß siedendes Wasser auf die Liederung nachtheilig wirke, was mir indeß nicht bekannt ist. Die Form dieser Vorkehrung modificirt H. Dr. Romershausen auf 2 verschiedene Arten. Er meint die Einrichtung Fig. 2 waͤre fuͤr kleine Arbeiten vorzuͤglich bequem und vortheilhaft, und nennt sie Extractions-Presse mit Zirkulations-Pumpe. Die Beschreibung, die ich von derselben in Haͤnden habe, ist zu mangelhaft, als daß ich mir aus derselben, selbst mit Ansicht der Figur, einen vollkommenen deutlichen Begriff machen koͤnnte. Diese Beschreibung ist folgende: BB ein Gefaͤß, welches die zur Extraction anzuwendende Fluͤßigkeit enthaͤlt.“ A das Beschikungs-Gefaͤß, welches mit dem Dekel dd, und der Pumpe P ein Ganzes ausmacht.“ „Dasselbe wird wie GG' Fig. 1 beschikt, und zwischen die Seiher mm und bb die Substanz eingeschlossen, alsdann die Vorrichtung in das mit der Fluͤßigkeit versehene Gefaͤß BB eingesezt, so daß der Dekel dd oben schließt.“ „Bei dem Aufziehen der Pumpe P saugt der Kolben K durch die Seitenroͤhre O und das Ventil v Fluͤßigkeit bei r ein. Bei dem Niederdruͤken schließt sich v und die Fluͤßigkeit wird durch w in die Substanz eingepreßt. Bei Fortsezung dieser Operation durchdringt der Extract die Substanz wiederholt und fortwaͤhrend, bis sie voͤllig ausgelaugt ist. Jezt hebt man die Vorrichtung A aus B heraus, so daß die Pumpe durch O Luft schoͤpfen kann, welche alsdann in die Substanz eintritt, und den lezten Rest fast bis zur Trokenheit austreibt.“ Diese Beschreibung dient allenfalls wohl, den Mechanismus der Maschine begreiflich zu machen, sie belehrt aber den Techniker nicht uͤber den Bau derselben. Man sieht freilich, daß der Extract sich unter dem Deksieb b sammeln wird; man muß aber errathen, wie man es anfangen muß, daß kein Extract aus dem Gefaͤß, und kein Wasser in das Gefaͤß fließe; denn dieses steht umgekehrt, also mit einem Dekel bloß zugedekt in dem mit Wasser angefuͤllten Gefaͤße BB. Man sieht ferner nicht ein, warum unten, gegen den Boden des Gefaͤßes B, uͤber der punctirten Linie, die andre sich befindet, die aus einer Reihe von kleinen Nullen besteht; wahrscheinlich sind dieses Oeffnungen wodurch der durchgepreßte Extract in das aͤußere Gefaͤß uͤbergehet. Auch weiß man nicht, wie man es anfangen muß, um zu erfahren, ob die Substanz erschoͤpft ist, es sey denn, daß man jedesmal das innere Gefaͤß heraushoͤbe, um mit dem Extract den Versuch zu wachen, was doch nicht denkbar ist. Endlich erraͤth man aus der Abbildung die Vorkehrung nicht, durch welche das Beschikungs-Gefaͤß A, dem Druke des Wassers in dem Infundir-Gefaͤße BB widersteht, es muͤßte denn der Bolzen C dazu dienen. Indeß, wenn man dieses auch alles wuͤßte, so koͤnnte ich zur Construction dieser Maschine nicht rathen, weil sie complicirt ist, und keine besondere Vortheile darbiethet, die der ersteren abgiengen. In allen Sachen, die dem Geschmake hauptsaͤchlich ansprechen sollen, ist die Zierlichkeit ein Beduͤrfniß: im Gebiete der Gewerbe ist sie eine bloße Nebensache. Die erste Maschine hat deßhalb den Vorzug, weil sie nur ein Ventil hat, zu welchem man leicht kommen kann, wenn eine Reparatur erfoderlich seyn sollte; die andere hat nicht nur zwei Ventile, sondern man kann auch zu keinem von beiden kommen; alles ist verstekt und verloͤthet. Nichts hindert, daß die erste Maschine nicht eben so gut zu Arbeiten im Kleinen sauber, dauerhaft und bequem eingerichtet werden koͤnne, indessen behauptet doch Romershausen, daß diese Presse Fig. 2. vorzuͤglich bequem und vortheilhaft sey, er wird daher wohl thun, selbst eine naͤhere Beschreibung derselben mitzutheilen. Ueberhaupt wuͤrden aber diese Maschinen an Bequemlichkeit in der Handhabung sehr gewinnen, wenn sie, an einem Tische befestigt, mit einer gezahnten, von einer Kurbel in Bewegung gesezten, Kolbenstange versehen wuͤrden. Der etwas erhoͤhte Preis wuͤrde durch die Leichtigkeit der Behandlung weit uͤberwogen werden. In dem oͤfters angefuͤhrten Aufsaze, habe ich der Romershausenschen Dampfpressen erwaͤhnt. Jezt habe ich 4 verschiedene Modifikationen derselben vor Augen. Die eine, in sehr großem Formate, ist bereits in diesem polytechnischen Journale besonders abgezeichnet und beschrieben. (Band 4. Seite 420). Fig. 3. zeigt eine solche Presse zu pharmaceutischen Zweken, uͤberhaupt zu Arbeiten im Kleinen, aa, ist der Wasserkessel. Er muß stark genug seyn, um den Widerstand auszuhalten, den das Wasser findet, indem es durch die auszulaugenden Stoffe durchgetrieben wird. Hierin liegt zugleich der Grund, warum auch hier diese Stoffe nicht zu fein verpulvert werden muͤssen. Anstatt des Sicherheits-Ventils dient der Hahn m, welcher, bei hoher Spannung der Daͤmpfe etwas geoͤffnet, die Wirkung derselben modificirt. b, das Beschikungs-Gefaͤß. cc, ein sehr fein durchloͤchertes Blech, auf welchem die zu extrahirenden Stoffe liegen. Es hat in seiner Mitte einen kleinen Knopf, der zur Aushebung desselben dient. ddd' das Deksieb. dd ist die fein durchloͤcherte Scheibe, und d' eine kleine auf derselben senkrecht stehende Saͤule, die in verschiedenen Hoͤhen mit Loͤchern durchgebohrt ist, um sie, nach Verschiedenheit der Hoͤhe der Substanz, auf derselben befestigen zu koͤnnen. Zwischen den durchloͤcherten Scheiben cc und dd liegt der auszulaugende Stoff. Das uͤber demselben liegende Fließpapier muß auch hier etwas um das Blech umgebogen werden, folglich etwas groͤßer zugeschnitten werden. e Stift, der das Deksieb auf der Substanz fest haͤlt. f Dekel des Beschikungs-Gefaͤßes. g Rohr, welches in den Wasserkessel fast bis auf den Boden desselben geht. Von der sorgfaͤltigen Befestigung des Beschikungs-Gefaͤßes mit dem Dampfkessel, und dieses Rohrs mit beiden, haͤngt die Soliditaͤt dieser Maschine ab, wie von dem richtig gewaͤhlten Verhaͤltniß des Durchmessers dieser Roͤhre zu dem des Gestells und Beschikungs-Gefaͤßes die gehoͤrige Wirkung der Maschine. h Roͤhre am Beschikungs-Gefaͤße zum Abfluße des Extractes, der sich uͤber dem Deksiebe d sammelt. i Ansaz-Rohr; vermittelst des senkrecht, nach Unten zu, gebogenen Ende desselben laͤßt sich der Extract in jedem beliebigen Gefaͤße sammeln. k Flasche oder Gefaͤß zum Empfang des Extractes. Da der Extract fast siedend heiß heraus fließt, so erfodert die Vorsichtigkeit, daß die Flasche, wenn sie von Glas ist, etwas erwaͤrmt werde. ll, beilaͤufige Wasserhoͤhe in dem Gefaͤße a. m, Hahn, um die Operation zu leiten. Oeffnet man ihn ganz, so hoͤrt die Maschine sogleich zu wirken auf. Oeffnet man ihn mehr oder weniger, so modifizirt man nach Belieben die Wirksamkeit der Daͤmpfe. n Oeffnung, mit einer Schraube versehen. Durch diese gießt man das Wasser, nach vollendeter Operation, aus dem Kessel. oo Gestell, fuͤr die Maschine. p Weingeist-Lampe. Der Proceß ist folgender: Es bilden sich naͤmlich uͤber der Fluͤßigkeits-Flaͤche ll Daͤmpfe, welche auf dieselbe, in Verbindung mit der daselbst eingeschlossenen expandirten Luft, druͤken. Die Fluͤßigkeit kann aber nirgend ausweichen, als durch die Roͤhre g, sie durchstroͤmt also die zwischen dd und ce eingeschlossene Substanz, und entreißt ihr, in groͤßter Schnelligkeit, alle extractive Bestandtheile, und fließt als Extract durch die Roͤhre h i ab. Diese Maschine dient zugleich zu kleinen aromatischen Destillationen; wird naͤmlich die Roͤhre g aus dem Dampfkessel herausgeschroben, so durchdringen die nun freien Daͤmpfe die zwischen ce und dd eingeschloßene Substanz, entreißen ihr in großer Schnelligkeit alle fluͤchtigen Bestandtheile und das aromatische Destillat sammelt sich in k; zu dem Ende wird die Ansazroͤhre i durch eine Hoͤhlung geleitet, und alle Fugen der Maschine werden verklebt. Der Erfinder laͤßt diese Dampfpressen nach den verschiedenen Beduͤrfnissen der Gewerbe etc. in 9 verschiedenen Formen und Einrichtungen anfertigen; einige derselben sind mit Kuͤhlungen andere mit gesonderten Beschikungsgefaͤßen etc. versehen; indeßen gibt die hier dargestellte zureichenden Aufschluß uͤber diese sehr wirksame Extractionspresse. Mit voller Sachkenntniß kann ich mich uͤber die Romershausensche Caffee-Dampfpresse aussprechen. Fruͤhe schon, und aus der bloßen Ansicht der Sache selbst, hatte ich fuͤr sie ein guͤnstiges Vorurtheil gefaßt. Was ich daruͤber gesagt habe, kann ich nunmehr aus eigener Erfahrung bestaͤtigen. Ganz unerwartet bin ich dazu durch den Erfinder selbst in den Stand gesezt worden. Er wollte, auf eine fuͤr mich sehr schmeichelhafte Art, daß ich aus der unmittelbaren Anschauung dasjenige abnehmen sollte, was ich fruͤher der Theorie seines Caffee-Bereitungs-Processes abgewonnen hatte, und zum Vortheil dieser Erfindung schließen zu muͤßen glaubte. Ich benuze diese Gelegenheit, um demselben fuͤr diese Aufmerksamkeit meinen verbindlichsten Dank abzustatten. Es braucht nicht hier wiederholt zu werden, daß diese Maschine auf demselben Prinzip beruht, als die Fig. 3. beschriebene Dampfpresse. Auch ist ihr Bau, im Aeußeren, dem Bau derselben vollkommen gleich, mit dem Unterschiede nur, daß sie bloß einen Hahn hat, und daß ihre Ablassungs-Roͤhre unmittelbar in das zum Empfang des abfließenden Caffees, bestimmte Gefaͤß ohne Zusaz-Rohr geht. Die Maschine, die ich besize, ist in allen ihren Theilen sauber, gut und solid bearbeitet. Sie ist von einer solchen Groͤße, daß sich damit acht Tassen eines sehr starken Caffees, wie man ihn wohl kaum staͤrker genießen kann, bereiten lassen. Dieser Caffee zeichnet sich vor dem, durch die bisherigen Methoden bereiteten, vorzuͤglich dadurch aus, daß er nicht nur auf dem Gaumen einen weit feineren aromatischen Geschmak zuruͤklaͤßt, sondern auch viel weniger von dem eigentlichen Bitterstoff der Bohne enthaͤlt, und dabei, zu diesem feineren staͤrkeren Geschmak, ein Drittel an Bohnen weniger erfodert. Wie die Extraction weiter vor sich geht, merkt man, daß das eigentliche Arom sich vermindert, und endlich nur der Bitterstoff uͤbrig bleibt. Die große Schnelligkeit womit dieser Auszug gebildet wird, und die große Fluͤchtigkeit und Aufloͤslichkeit des Aroms, lassen dem Wasser die Zeit nicht, sich auch mit dem Bitterstoff der Bohne zu saͤttigen, oder diesen zu erschoͤpfen. Die ersten Loͤffel voll sind so mit Arom beladen, daß man das Bittere kaum wahrnimmt. Das oͤligte schwimmt in sichtbaren Tropfen auf der Fluͤßigkeit. Die Bereitung ist so schnell, daß dieser fluͤchtige Stoff, im Extract concentrirt, nicht Zeit hat, sich zu verfluͤchtigen; das Wenige aber, was sich davon verfluͤchtiget, verbreitet im Zimmer einen so angenehmen und feinen Caffee-Geruch, daß es kaum ein andres Arom geben kann, welches ein Zimmer lieblicher parfuͤmiren wuͤrde. Wenn daher dieser Caffee, auf dem Caffeetisch selbst bereitet wird, so genießt man zugleich seinen Geruch und seinen Geschmak. Die große Schnelligkeit womit der Caffee, vermittelst dieser Maschine verfertigt werden kann, gewaͤhrt der Hausfrau den Vortheil, ihn auf dem Caffee-Tisch selbst, im Beiseyn ihrer Gesellschaft, zu bereiten. Sie bekommt sehr bald die Fertigkeit, die noͤthig ist, um mit der Maschine mit Anstand und Behendigkeit umzugehen; sie hat dabei nur wenig Beschaͤftigung mehr, als wenn sie eine Thee-Gesellschaft selbst bedient, und vermittelst einer Thee-Maschine dieses Getraͤnk unmittelbar bereitet. Wenn sie nicht das siedende Wasser aus einer Thee-Maschine, im Zimmer selbst, in den kleinen Dampfkessel laufen lassen will, was etwas umstaͤndlicher ist, weil dieses Wasser nur langsam durch die feinen Loͤcher des Siebes durchlaͤuft, so kann sie die mit der erfoderlichen Quantitaͤt siedenden Wassers gefuͤllte und mit der bereits brennenden Weingeist-Lampe versehene Maschine auf ihren Tisch bringen lassen. Wenn nur der Hahn am Kessel offen ist, so schadet das Fortsieden des Wassers nicht. Nun schuͤttet sie immer waͤhrend die Lampe brennt, die erfoderliche Quantitaͤt gemahlenen Caffee in das Beschikungs-Gefaͤß. Diese muß sie nach einigen Versuchen so abgemessen haben, daß sie genau wisse, wie viele von ihren Caffee-Maͤßchen sie noͤthig hat, um die verschiedenen Raͤume zu fuͤllen, die durch die Loͤcher in der Handhabe des Deksiebes bestimmt werden. Das lernet sie eben so leicht, als sie die Quantitaͤt Thee zu bestimmen lernet, die sie zu einer gewißen Anzahl Tassen in ihren Thee-Topf thun muß. Weiß sie einmal dieses, so hat sie nichts Weiteres zu thun, als diese Quantitaͤt Caffee in das Beschikungs-Gefaͤß zu schuͤtten, eine rund geschnittene Scheibe-Fließpapier auf ihren Caffee zu legen, das Deksieb etwas drauf zu druͤken, und den Stift durch die fuͤr denselben bestimmten Loͤcher zu steken. Dieses beschaͤftigt sie unter jenen Voraussezungen zwei bis drei Minuten. Das Fließpapier schneidet sie ungefaͤhr nach der Groͤße des Deksiebes, so daß es um ein Strohhalm breit großer sey. Es legt sich dann um den Rand des Deksiebes etwas um, und verhindert, daß nicht etwa truͤber Caffee zwischen den Rand des Deksiebs und den Waͤnden des Beschikungs-Gefaͤßes durchgehe. Hat sie alles so eingerichtet, so braucht sie sich gar nicht mit der Bereitung des Caffees zu uͤbereilen, und sie kann ohne alle Besorgniß das Wasser in den Kessel noch fortsieden lassen, bis daß es ihr gefaͤllt, ihren Caffee zu bereiten. Es verdunstet bloß etwas Wasser. Findet sie nun fuͤr gut, ihren Caffee zu bereiten, so schließt sie bloß den Hahn, den sie bis dahin offen gelassen hatte. Da das Wasser immer siedend geblieben ist, so vergehn kaum vier Minuten, wenn das Beschikungsgefaͤß seine volle Ladung hat, bis der Caffee zu fließen anfaͤngt; und dieses geht noch schneller, wenn die Quantitaͤt geringer ist, und man folglich nur einige Tassen haben will. Wenn sie sieht, daß sie schon etwas mehr als die Haͤlfte der Portion, die sie fuͤr ihre Gesellschaft verlangt, in der Kanne beisammen hat, so loͤscht sie die Lampe. Der Dampf hat noch Drukkraft genug, und das Fehlende emporzutreiben. Wenn sie nach vollendeter Operation den Hahn oͤffnet, muß sie weder die Hand noch das Gesicht uͤber die Oeffnung halten; der Strom der hinaustretenden Daͤmpfe wuͤrde die Hand verlezen. Wird der Hahn, waͤhrend die Lampe noch brennt, geoͤffnet, so bilden die mit großer Gewalt emportretenden Daͤmpfe einen Dampfstrom, der sich bis an die Deke des Zimmers erhebt, diese benezt, und wie ein kleiner Regen herunter faͤllt. Dabei ist freilich keine Gefahr, aber ein kleiner Schreken koͤnnte fuͤr manches furchtsame Frauenzimmer damit verbunden seyn; es ist daher besser, dieses zu vermeiden, und man vermeidet es, wenn man die Lampe loͤscht, ehe die Bereitung des Caffees vollendet ist. Die Daͤmpfe verlieren unterdeßen einen Theil ihrer Wirksamkeit, und bei der Oeffnung geht dann alles ruhig zu. Der Kaffee, der in wenigen Minuten fertig ist, koͤmmt in die Kanne so heiß, daß er bei dieser Waͤrme kaum getrunken werden kann. Diese Maschine sorgt also zugleich fuͤr die Verlaͤngerung des Vergnuͤgens; man darf sich nicht uͤbereilen, um das Getraͤnk noch warm zu genießen. Man hat es zugleich vollkommen klar. Welcher Caffee-Trinker hat nicht oft schon Ungedult empfunden, bei der Langsamkeit mit welcher der Caffee in den gewoͤhnlichen Filtrir-Maschinen durchlaͤuft! Bei dem Gebrauche derselben, wie viel Umstaͤnde, um ihn gehoͤrig warm zu erhalten! Dann muß der Caffee den Dienstbothen uͤberlassen werden, und wie oft muß man sich nicht mit einem schwaͤcheren Extract begnuͤgen, weil ein Theil der Bohnen entwendet wurde! Vor allen diesen Verdrießlichkeiten schuͤzet die Romershausensche Erfindung. Die maͤnnlichen Leser dieser, freilich an sich kleinlichen. Umstaͤnde werden gewiß um so geneigter seyn, sie dem Verfasser nachzusehn, wenn sie erwaͤgen, daß sie hauptsaͤchlich fuͤr das andere Geschlecht bestimmt sind, und sie werden sie nicht unnuͤz finden, wenn sie ihre Gefaͤhrtinnen zur Anschaffung dieser eben so einfachen als sinnreichen Maschine bewegen werden. Jezt noch einige Worte fuͤr den Herrn Doctor Romershausen! Ich kann den Wunsch nicht unterdruͤken, daß es ihm gefallen moͤge, sich mit irgend einer Laquirfabrike einzulassen. Wenn zu rein technischen Gegenstaͤnden die Einfachheit in der Form ein Kunsterfoderniß ist, so wird dagegen eine hoͤhere Eleganz in den Formen, und im Aeußeren eine Hauptfoderung fuͤr alle Luxus-Artikel. Beide Eigenschaften sind, in unseren Tagen, eine unnachlaͤßliche Bedingung, ohne welche die nuͤzlichste, fuͤr mehrere Haushaltungen bestimmte, Erfindung selten die gewuͤnschte Aufnahme findet. Wer duͤrfte es wohl noch heutigen Tages wagen, Theemaschinen in ihrer uralten Form auf unsere Theetische zu bringen. Anfaͤnglich waren sie ganz einfach, wie die Romershausenschen Caffee-Maschinen, bearbeitet. Nach und nach aͤnderte der Geschmak ihre Gestalt. Hollaͤndische Silberschmiede fiengen an, sie fuͤr den hollaͤndischen Luxus in verschiedenen eleganteren Formen umzumodeln; Kupferschmiede versuchten, fuͤr die minder Beguͤterten, einige dieser Bildungen nachzumachen. Die Franzosen zogen sie endlich in das Gebiet ihrer lakirten Blechfabrikate, und aus ihren Fabriken wurde die Leichtigkeit die Eleganz ihrer Formen in die unsrigen verpflanzt. Auch solche Umwandlungen wird die Caffee-Maschine erfahren, und wer ist mehr berechtigt ihr, verschoͤnert, in die große Welt Eingang zu verschaffen, als der Erfinder selbst? Sie muß auch, als Luxus-Artikel, unter dem noͤthigen Hausgeraͤth einer hoͤheren Haushaltung ihren Plaz und ihren Rang behaupten. Der Doctor Romershausen fiel zufaͤlliger Weise auf die Idee, anstatt der Wasser-Daͤmpfe, zur Extraction der Pflanzen-Stoffe den Druk der Luft anzuwenden, als er vermittelst des Drukes der Luft Queksilber reinigte. Der erste Versuch, den er damit aus die Pflanzenstoffe machte, gelang nach Wunsch, nur wurde es ihm nicht leicht, eine zugleich wohlfeile und solide Luft-Pumpen-Einrichtung zu verfertigen, und die Schwierigkeiten waren hierin fuͤr ihn um so groͤßer, je isolirter seine Lage war: Aber sein ausharrender Muth besiegte endlich alle Hinderniße. Jezt besizen seine Luftpressen alle Eigenschaften, die man nur an solchen Apparaten wuͤnschen kann, und sie werden zu pharmaceutischen kalten Extracten vorgezogen. Er laͤßt sie von 6 verschiedenen Formen, und in verschiedenen Groͤßen verfertigen. Man sieht, Fig. 4, den Bau dieser Maschine. aa' ist das Beschikungs-Gefaͤß; a ist derjenige Theil des Gefaͤßes, worein die zu extrahirenden Stoffe gethan werden, und a' ist der Raum worin sich der Extract sammelt. bb ist das fein durchloͤcherte Blech, worauf die vegetabilischen Substanzen kommen. Nachdem man darauf ein schikliches Filtrum gelegt hat. Dieses Sieb muß so eingerichtet werden, daß es abgehoben werden kann. Auf der Substanz selbst druͤkt man ein Deksieb mm fest an. Auf dieses Deksieb gießt man die zum Extract dienende Fluͤßigkeit. c Hahn, der zum Ablassen des Extractes dient. d Hahn, der geoͤffnet wird, wenn Luft in den Raum a' eingelassen werden muß, was noͤthig ist, wenn man den Extract ablassen will. ee Gefaͤß, worin sich der Stiefel der Luftpumpe befindet. f Hahn, der die Communication des Gefaͤßes aa mit dem Gefaͤße ee oͤffnet oder verschließt. gg Stiefel der Luftpumpe. Er muß von feinem Zinne seyn. h Kolben-Stange mit ihrem Handgriffe, ihrem Kolben und ihrem nach Oben sich oͤffnenden Ventil. i Ventil, welches sich nach Oben oͤffnet. kk Raum um den Pumpen-Stiefel. Der Mechanismus ist folgender. Wenn der Kolben hinaufgezogen wird, indem der Hahn f verschlossen bleibt, so wird aus dem Raume kk die Luft herausgepumpt. Ist dieses geschehen, so oͤffnet man den Hahn f; die im Raume a' befindliche Luft vertheilet sich sogleich zwischen a und kk, und der Druk der Atmosphaͤre treibt von Oben nach Unten hin durch die Substanz die Fluͤßigkeit durch, bis das Gleichgewicht sich wieder herstellt. Dann schließt man wieder den Hahn f, pumpt von Neuem und faͤhrt so fort bis man an dem Extract sieht, daß die Substanz erschoͤpft ist. Der Erfinder hat diese Vorkehrung auf 6 verschiedene Arten modificirt: Die wesentlichen Veraͤnderungen bestehen darin, 1) daß die Beschikungs-Gefaͤße abgesondert sind, und auf das auszulerende Gefaͤß luftdicht angeschraubt werden; 2) daß die Kolben-Stange vermittelst eines Hebelwerkes bewegt werden kann; 3) daß die Pumpe sogleich den Extract selbst in ein Nebengefaͤß foͤrdert, aus welchem es abfließt. Von den beiden ersten Modificationen ist keine Zeichnung noͤthig, von der leztern geben Fig. 5 und 6 einen Begriff. aFig. 6. ist das Beschikungs-Gefaͤß. bb das fein durchloͤcherte Sieb, worauf die auszulaugenden Substanzen liegen; cc der Kanal, der den Extract, welcher sich unter bb sammlet, dem Stiefel der Pumpe zufuͤhret. Ueber dem Ende c dieses Kanals oͤffnet sich, nach Oben hin, ein Ventil; dd die Pumpe mit ihrem Stiefel, und ihrem Kolben. Der Kolben bei dieser Einrichtung hat kein Ventil. e Gefaͤß, worin der gebildete Extract vermittelst der Pumpe dd hinuͤber gefuͤhrt wird, ff Roͤhre, durch welche der Extract aus dem Stiefel der Pumpe dd in das Gefaͤß e gepreßt wird. Das Ende f ist mit einem Ventil versehen, welches sich nach Oben oͤffnet. Wird der Kolben in die Hoͤhe gezogen, so verduͤnt sich die wenige Luft, die unter bb und im Kanale cc vorhanden ist, sie vertheilt sich durch Oeffnung des Ventils c in diesem Raume und dem inneren Raume des Stiefels, und entweicht bei'm Niederdruke des Kolbens durch f. Der Extract fangt an zu fließen. Durch fortgesezte Bewegung des Kolbens vermehrt sich der Extract, so daß er nunmehr selbst in den Stiefel steigt, und durch die Roͤhre ff in das Gefaͤß e getrieben wird, worin er sich nach und nach sammelt. Eine auf diese Art zu Arbeiten im Großen eingerichtete Luftpresse sieht man Fig. 6. a ist das Beschikungs-Gefaͤß. Dieses Gefaͤß ist von starkem mit Eisen beschlagenen Eichenholz angefertigt, und durch einen luftdichten Anstrich verwahrt. bb Eine durchloͤcherte Stellscheibe mit ihrem Knopfe; sie kann herausgehoben werden. Auf dieser Scheibe breitet man etwas Stroh, auf welches dann die auszuziehenden Substanzen gelegt werden. cc Dekboden, welchen man an diese Substanzen fest andrukt. Er ist durchloͤchert. Unter demselben legt man ein grobes Beuteltuch. In dem oberen Raum gießt man die Fluͤssigkeiten, wonach die Extraktion geschehen soll. d Dekel, der die ganze Vorrichtung verschließt. e Metallene Kugel welche fuͤr die Extracte dient, die sogleich zu voͤlliger Klarheit filtrirt werden sollen. Sie ist fein durchloͤchert, und mit einem groben Flanel und Fließpapier rings umwunden. Die Enden dieses Seihetuchs werden an der Roͤhre, die sich an dieser Kugel befindet, festgebunden; welche alsdann in die dazu passende Bodenoͤffnung f eingesezt wird. f Metalroͤhre, die durch den Boden des Beschikungsgefaͤsses a geht. In diese stekt man, vermittelst ihrer kurzen Roͤhre, die durchloͤcherte Kugel e, wenn man sich derer bedienen will. – Durch Sie fließt der Extract aus dem Gefaͤße a. Sie hat unten einen Hahn, der dazu dient, das zur Reinigung der Maschine gebrauchte Wasser ablaufen zu lassen. Er wird sorgfaͤltig verschlossen waͤhrend der Operation, und muß luftdicht schließen. gg Roͤhre, welche den Extract nach dem Pumpen-Stiefel fuͤhrt, sie hat bei g ein Ventil, das sich nach Oben schließt, und in der vorliegenden Figur nicht gezeichnet ist. h ist das Gefaͤß, worin wie in Figur 7 der Pumpen-Stiefel angebracht ist. Diese Pumpe, mit zwei sorgfaͤltig eingeschliffenen Regelventilen und einem der Wirkung vegetabilischer Saͤuren nicht ausgesezten Stiefel von feinem Zinne, steht durch die Boden-Roͤhre gg mit dem Beschikungs-Gefaͤße aa in Verbindung. Anfaͤnglich wird durch sie das Beschikungs-Gefaͤß von seiner Luft groͤßtentheils entleert, dann folgt der Extract, der vermittelst der Pumpe hinaufgezogen, und in das Gefaͤß b hineingetrieben wird. i Gefaͤß, in welches der Extract, aus dem Gefaͤße h herab fließt. Auch fuͤr diese Luftpreßen muͤssen die auszuziehenden Substanzen groͤblich verkleinert, oder hinreichend zerquetscht werden. Man thut in den meisten Faͤllen wohl, (z.B. bei Ausziehung der Gerbe- und Farbestoffe) sie vor der vollstaͤndigen Extraction mit der Fluͤßigkeit zu infundiren, und zu voͤlliger Anfeuchtung einige Stunden stehen zu lassen. Auch ist es vortheilhaft, im Laufe der Extraction einige Aufguͤße mit heißem Wasser zu machen, um sowohl alle kalt- als warmloͤslichen Bestandtheile zu gewinnen. Man thut wohl, die Pumpenbewegung von Zeit zu Zeit durch kleine Zwischenpausen zu unterbrechen, und sezt diese Operation so lange fort, und erneuert dabei den Aufguß so oft, bis daß der aus h ablaufende Extract die Erschoͤpfung der Substanz anzeigt. Um sehr conzentrirte Extracte zu erlangen, gießt man das in i abgefloßene wiederholte uͤber cc auf. Die Luftpreße hat vor anderen Extractions-Mitteln den entschiedenen Vorzug, daß die in den feinsten Theilen enthaltene Luft, da sie kein Gegengewicht mehr findet, die kleinsten Blaͤschen zerplazt, und dem Wasser das Eindringen gestattet oder erleichtert. Was bei der Realschen und der Romershausenschen hydromechanischen Extractionspreße nicht, bei der Dampfpresse aber nur in gewißem Grade geschieht. Uebrigens ist die Beschikungsweise, wie die Reinigungs-Weise dieser Preße sehr bequem. Es kann noch hier bemerkt werden, daß bereits im Jahre 1820 das preusische Ministerium zur allgemeinen Einfuͤhrung der neuen Extraction-Weise in den Apotheken einige Schritte gethan, und zur Pruͤfung saͤmmtlicher bisher bekannt gewordenen Extractions-Methoden, eine Commission ernannt hat, indem dasselbe gegenwaͤrtig mit Abfaßung einer neuen Pharmacopoe beschaͤftigt ist. Uebrigens duͤrfte die Mannigfaltigkeit der hier angewendeten Kraͤfte den Eingang dieser Maschinen in das Gewerbsleben mehr erschweren als erleichteren. Wo eine Wahl statt finden muß, ohne genaue Kenntniß der Resultate, nimmt man leicht, sich zu entscheiden, Anstand, und wartet auf den Ausspruch der Erfahrung. Eine Fabrik, die sich bloß mit Extracten beschaͤftiget, die siedendes Wasser erfodern, darf kein Bedenken tragen, die Dampfpreße anzulegen. Sie empfiehlt sich durch Einfachheit in ihrem Mechanismus, und folglich durch groͤßere Soliditaͤt. Hier ist kein Pumpenwerk, hier sind keine Ventile; beide sind oft Reparaturen ausgesezt. Wenn die Dampfpreße zu Arbeiten im Großen mit einem Sicherheit-Ventil versehen ist, so wird die Unachtsamkeit gewoͤhnlicher Arbeiter nicht mehr bedenklich. Bedarf der Gewerbe-Treibende bloß kaltes oder lauliges Wasser zu seinen Extracten, so ist die Luftpresse besonders zu empfehlen. Ihre Manipulation macht wenige Schwierigkeiten. Die Extracte aber werden hier nur durch wiederholten Aufguß den Grad der Concentration erreichen, den ihnen die Dampf- und die hydromechanische Extractions-Presse sogleich geben, weil der Druk der Atmosphaͤre sich immer gleich bleibt, und nicht nach Umstaͤnden gesteigert werden kann; allein zu den meisten Faͤllen ist er hinreichend. Der Erfinder benuzt diese Presse zur Bereitung der zu seiner haͤuslichen Bierbrauerei dienenden Extracte etc. Verlangt man aber eine Vorkehrung, vermittelst welcher Extracte sowohl mit kaltem als mir siedendem Wasser versezt werden koͤnnen, so dient dazu die hydromechanische Presse, auch hat Herr Doctor Romershausen sein Magazin bereits mit solchen Pressen, die zu beiden Zweken dienen, versehen. Bei einer anderen Gelegenheit, werde ich die Leser dieser Zeitschrift mit andern Apparaten, welche Doctor Romershausen zu verschiedenen anderen Zweken bereitet hat, und wovon einige in oͤffentlichen Zeitschriften angezeigt worden sind, bekannt machen. Er wird mich besonders verpflichten, wenn er mir die Zeichnung und Beschreibung seiner neuen Luftsaͤulen-Maschine zukommen lassen wollte. ––––––––– Da es den meisten Lesern dieses Journals angenehm seyn muß, die verschiedenen, von Dr. Romershausen erfundenen Neuen gewerblichen Apparate und Maschinen, so wie dessen mathematische und physikalische Instrumente nebst ihren Preisen; um welche diese Apparate, Modelle oder Zeichnungen nebst Beschreibung von ihm zu beziehen sind, so lasse ich das neueste Verzeichniß derselben dieser Abhandlung beidruken. A. Maschinen zur kalten Extraction. I. Durch Atmosphaͤrendruk wirkend. a) Zu 1 bis 4 Berl. Quart 1 Fried. d'or. b) Zu 12   do   do 2 Friedr. d'or. c) Zu 18   do   do 2 1/2 Fried, d'or. Die Pumpen von feinem engl. Zinn, die Gefaͤsse vom staͤrksten doppelt verzinnten Pontonblech mit dauerhaftem Anstrich. d) Zu 1 Anker Berl. Maaß 3 Fried. d'or. e) Zu 1 1/2   do   do 3 1/2 Friedr. d'or. f) Zu 1 Eimer   do 4 Friedr. d'or. Die Beschikungsgefaͤße von starkem mit Eisen beschlagenem Eichenholz etc. II. Durch mechanische Compression der infundirten Fluͤssigkeit in die Substanz, nach Art der hydromechanischen Presse, hoͤchst maͤchtig in Verbindung mit der Leere wirkend. a) Zu 3 bis 14 Cub. Zoll Substanz 1 Friedr. d'or. b) Zu 14 bis 24   do   do 1 1/2 Friedr. d'or. c) Zu 24 bis 40   do   do 2 Friedr. d'or. d) Zu 40 bis 80   do   do 3 Friedr. d'or III. Maschinen mit Zirkulationspumpe, welche das Extract so lange im Kreislauf durch die auszuziehende Substanz fuͤhrt, bis dieselbe vollkommen erschoͤpft ist. a) Zu 3 bis 14 Cub. Zoll Substanz 1 Friedr. d'or. b) Zu 14 bis 24   do   do 1 1/2 Friedr. d'or. c) Zu 24 bis 40   do   do 2 Friedr. d'or. d) Zu 40 bis 80   do   do 2 1/2 Friedr. d'or. Anmerk. Die Maschinen No. II. und III. sind vom staͤrksten doppelt verzinntem und sauber polirtem englischen Pontonblech gefertigt; die Drukpumpen und Kolben von feinem Zinn mit sorgfaͤltig eingeschliffenen Kegelventilen; – ganz von Zinn kosten dieselben die Haͤlfte des Preises mehr. B. Apparate zur warmen Extraction. IV. Dampfpressen, selbstthaͤtig wirkend. a) Zu 3 bis 14 Cub. Zoll Substanz 1 1/2 Friedr. d'or. b) Zu 14 bis 24   do   do 2 Friedr. d'or. c) Zu 24 bis 40   do   do 2 1/2 Friedr. d'or. d) Zu 40 bis 80   do   do 3 Friedr. d'or. Die Dampfkessel sind von starkem wohlverzinnten Kupfer verfertigt, – mit sauber geschliffenen Haͤhnen und bis zu c mit Spirituslampen-Vorrichtungen versehen. Eben diese Maschinen, zugleich mit einer zwekmaͤssigen Vorrichtung verbunden zur vortheilhaftesten Gewinnung der aͤtherisch-oͤligen Bestandtheile der Vegetabilien auf dem Wege der Destillation nebst Kuͤhlapparat und Zubehoͤr, kosten jede 1 Friedrichsd'or mehr. Anmerk. Die Maschinen Nr. III. und IV. sind vorzuͤglich im Apothekergebrauch: erstere dient besonders zur Bereitung kalter geistiger Tincturen etc. und leztere zur augenbliklichen hoͤchst vollendeten Darstellung warmer Infusionen anstatt der seitherigen Digest. und Decoct. Das angegebene Maß bezieht sich auf die zu extrahirende Substanz, indem dabei angenommen ist, daß z.B. 1 Pfund groͤblich gepulverte Pommeranzenschale (cort. aurant flav.) ohngefaͤhr 30 Cub. Zoll Raum einnimmt. Da die Operation sehr schnell wiederholt werden kann, so ist keine bedeutende Groͤße dieser Maschinen erfoderlich. C. Extractionspressen fuͤr haͤusliche Zweke. V. Caffeemaschinen. 1) Durch Luftdruk und Pumpe wirkend. a) Zu 1 bis 3 Portionen 4 Rthlr. b) Zu 3 bis 5 Portionen 5 Rthlr. c) Zu 5 bis 8 Portionen 7 Rthlr. 2) Mit Zirkulationspumpe wie No. III. von vortrefflicher Wirksamkeit – vorzuͤglich auch auf Reisen bequem. a) Zu 1 bis 3 Portionen 1 Friedr. d'or b) Zu 3 bis 6 Portionen 1 1/2 Friedr. d'or. c) Zu 5 bis 8 Portionen 2 Friedr. d'or. Eben diese Maschinen, mit Spirituslampe zum Kochen des Wassers und zur Warmhaltung des Getraͤnkes versehen, kosten 1 Rthlr. mehr. 3) Damfpressen selbstthaͤtig durch den Druk der Daͤmpfe wirkend – mit Spirituslampe und Caffeegefaͤss. a) Zu 1 bis 3 Portionen 1 Friedr. d'or. b) Zu 1 bis 5 Portionen 1 1/2 Friedr. d'or. c) Zu 3 bis 8 Portionen 2 Friedr. d'or. Saͤmmtlichen Maschinen wird eine ausfuͤhrliche Anleitung zum Gebrauch nebst Zeichnung beigegeben, sie ersparen nicht allein an Caffee, sondern liefern auch ein so aromatisch feines und vollkommnes Getraͤnk als auf keinem andern Wege bereitet werden kann. Die Maschinen unter 1 und 2 dienen zugleich zur haͤuslichen Liqueurbereitung. VI. Ein vollstaͤndiges haͤusliches Braugeraͤthe, womit ohne die laͤstige Malzbereitung in Zeit von 1 Stunde 2 bis 3 Anker eines koͤstlichen, sehr billigen, voͤllig reinen und wie Wein haltbaren Bieres dargestellt wird, nebst einer Schrift uͤber die Bereitung der weißen und braunen Biere dieser Art. 4 Friedr. d'or. Dieselbe Maschine dient auch in Gast- und Caffeehaͤusern zur vortheilhaftesten Bereitung des Caffees etc. im Großen. VII. Ein vollstaͤndiger Extractions Apparat fuͤr Liqueurfabriken, womit ohne Digestion und moͤgliche Verfluͤchtigung bei bedeutender Material- und Zeitersparung die aromatischen Bestandtheile der Kraͤuter, Gewuͤrze etc. in den feinsten und concentrirtesten Extracten gewonnen werden. VIII. Modelle der großen Dampfpresse fuͤr Fabrikanlagen zur Gewinnung der Gerde- und Farbestoffe, Hopfenextraction in Bierbrauereien etc. (vergl. dieses Journal B. IV. H. 4.) nebst Anleitung zur Anlage 4 Friedr. d'or. D. Andere gewerbliche Apparate und Maschinen meiner Erfindung. IX. Der neue Oelraffinerie-Apparat, selbsthaͤtig im verschlossenen Raume mit einer Kraft von mehrern tausend Pfunden wirkend. Ein vollstaͤndiger Mustersaz desselben in natuͤrlicher Groͤße nebst Anleitung zur Anlage und vorbereitender chemischen Behandlung Oele, des Thrans etc. 8 Friedr. d'or. X. Der Dampfapparat zur Bierbrauerei, welcher sowohl den Zukerstoff des Malzes durch eine verbesserte Einmaischung zu weit hoͤherm Ertrag entwikelt, als auch die aromatisch vollkommenste Extraktion des Hopfens bewirkt, und endlich das gekochte Bier selbstthaͤtig bis zu jeder beliebigen Hoͤhe oder Entfernung auf das Kuͤhlschiff hebt. – Vollstaͤndige Anleitung zur Anlage und praktischen Behandlung dieser Brauerei nebst Kupfern. 4 Friedr. d'or. XI. Der neue Branntwein-Brennapparat welcher auf einfachstem Wege, bei einmaliger Destillation, unmittelbar aus der Maische starken fuselfreien Spiritus gewinnt, und mit einer jeden bereits bestehenden Brennerei bei geringen Kosten verbunden werden kann; nebst einem allgemeinen hoͤchst vortheilhaftem Veredlungsapparat der Brantweine, durch Destillation und Extraction der aromatisch- und aͤtherisch-oͤligen Bestandtheile der Vegetabilien fuͤr Liqueurfabriken. Anleitung zur Anlage und zum Betriebe nebst Kupfern 6 Friedr d'or. XII. Ein Dampfapparat zur Oelschlaͤgerei wodurch das Brandigtwerden der Saamen in den Waͤrmpfannen voͤllig vermieden und Feuermaterial ersparrt wird. – Anleitung zur Anlage etc. 2 Friedr. d'or. XIII. Ein neuer Abdampfapparat zur Eindikung pharmazeutischer Extracte etc. Die Erwaͤrmung geschieht durch den Kreislauf des kochenden Wassers, welches den erfoderlichen gleichfoͤrmigen Waͤrmegrad unterhalt. – Anleitung nebst Zeichnung. 1/2 Friedr. d'or. XIV. Ein neuer allgemeiner Filtrirapparat fuͤr Fabriken etc. Die Fluͤssigkeit durchdringt das Filtrum im verschlossenen Raume und mit beliebiger Kraft von Unten nach Oben, zur Verhuͤtung des Verschleimens. – Angabe der Anlage nebst Zeichnung und einem Mustersaz in natuͤrlicher Groͤße. 6 Friedr. d'or. XV. Ein Destillirapparat unter vermindertem Atmosphaͤrendruk. – Schrift nebst Zeichnungen 1/2 Fried. d'or. E. Hydraulische Maschinen zum Gebrauche der Gewerbe, Fabriken und Bergwerke. XVI. Eine hoͤchst einfache selbstthaͤtige Pumpe zur Hebung aller heißen und kochenden Fluͤssigkeiten, ohne Kolben und Ventille. – Beschreibung nebst Modell zur Anlage. 3 Friedr. d'or. Ohne Modell 1 Friedr. d'or. XVII. Die Luftsaͤulenmaschine, nach dem Prinzip des Heronsbrunnens mit selbstthaͤtiger Steuerung fuͤr Bergwerke. – Schrift nebst Zeichnungen 1 Friedr. d'or. XVIII. Die Wassersaͤulenmaschine mit Kreisbewegung. Schrift nebst Zeichnung 1/2 Friedr. d'or. XIX. Ein neues Kunstrad – fuͤr Bergwerke, Wasserkuͤnste und Muͤhlwerke, welches das Gefall des Wassers zu vermehrter Kraft gleichsam erhoͤhet. – Schrift nebst Zeichnung 1/2 Friedr. d'or. XX. Die Dampfpumpe fuͤr Fabriken etc. wie auch als selbstthaͤtige Wasserhebungsmaschine fuͤr Wasserbauten etc. und fahrbar zum Gebrauch bei Feuersprizen etc. Schrift nebst Zeichnung 1 Friedr. d'or. XXI. Die pneumatische Maschine, als Geblaͤse fuͤr Schmelz- und Huͤttenwerke, Schmiede und Metallarbeiter-Loͤthrohr fuͤr Glasblaͤser etc. Schrift nebst Zeichnung 1 Friedr. d'or. XXII. Der Dampfhebel zur kostenfreien selbstthaͤtigen Hebung des Wassers fuͤr Fabriken, Brauereien, Branntweinbrennereien etc. Zeichnung nebst Anleitung zur Anlage. 1 Fried. d'or. XXIII. Die Schießpulverpumpe zur augenbliklichen Hebung bedeutender Wassermassen. Vorzuͤglich zur Sicherung großer Gebaͤude bei Feuersgefahr, wie auch fuͤr Schiffe etc. Anleitung zur Anlage nebst Zeichnung 1/2 Friedr. d'or. F. Apparate zum Steindruk und zur Poligraphie fuͤr Kaufleute, Geschaͤftsmaͤnner und Freunde der Kunst. XXIV. Ein vollstaͤndiger poligraphischer Apparat, womit jede gewoͤhnliche Handschrift oder Zeichnung in Zeit von einer Stunde uͤber hundertmal vervielfaͤltigt und sauber abgedrukt werden kann, nebst Drukplatte, Farbewalze, Tusche etc. und ausfuͤhrlicher Anleitung uͤber das Verfahren und die Behandlung dieser Maschine, wie uͤber das Gesammte des Steindruks. Der Apparat mit Walze und Drukschraube von polirtem Stahl (mit diesem Apparat sind viele der hier angefuͤhrten Zeichnungen und Beschreibungen gedrukt) 8 Friedr. d'or. Derselbe mit Holzschraube und Reiber 6 Friedr. d'or. XXV. Beschreibung und Zeichnung einer neuen vorzuͤglich zwekmaͤssigen lithographischen Presse fuͤr groͤssere Institute 2 Rthlr. G. Neue mathematische und physikalische Instrumente. XXVI. Das Diastimeter fuͤr das praktische Forst- und Bauwesen – mit Spiegelvorrichtung und Stativ zur Distanz-Hoͤhen- und Flaͤchenmessung nebst Schrift 3 1/2 Fried. d'or. XXVII. Dasselbe Instrument in groͤßerm Masstabe 5 1/2 Friedr. d'or. XXVIII. Das Diastimeter in Form eines Fernrohres zur militairischen Distanzmessung nebst Schrift. a) Von Papier-Maché 8 Rthlr. b) Von Messing mit gravirter Scale 5 Fried d'or. XXIX. Das Spiegeldiopter fuͤr praktische Feldmesser, Baumeister, Taxatoren und Forstmaͤnner, nebst ausfuͤhrlicher durch Zeichnungen erlaͤuterter Anleitung fuͤr minder Geuͤbte. a) Mit gewoͤhnlichen Glasspiegeln 1 Fried. d'or. b) Mit englischen Metallspiegeln sehrsauber gearbeitet in Futteral 2 Friedr. d'or. Anmerk. Dieses einem kleinen Fernrohr gleichende Instrument ersezt mit hohen und wesentlichen Vorzuͤgen bei oͤkonomischen Messungen die kostbaren Instrumente und gewahrt eine Leichtigkeit und Genauigkeit in der Arbeit, welche nichts zu wuͤnschen uͤbrig laͤßt. Vergl. Allg.: Anz. d. Deutsch. Jahrg. 1822. No. 169. XXX. Das militairische Spiegeldiopter zur mathematisch genauen Bestimmung und Festhaltung der Richtungen bei dem Manoͤvriren, vorzuͤglich zu den Abstekungen der Artillerie – und zu Aufnahmen im Felde geeignet, nebst Schift in Futteral 5 Zoll lang und 1 Zoll im Durchmesser. a) Mit Glasspiegeln 1 Friedr. d'or. b) Mit feinen Metallspiegeln 2 Fried, d'or. XXXI. Das Spiegelniveau, ein neues vorzuͤglich bequemes und sicheres Instrument zum Nivelliren. Ohne Stativ zu freiem Handgebrauch 2 Friedr. d'or. Mit Stativ und Vorrichtung zur Horizontal-und Verticalbewegung 3 1/2 Friedr. d'or. XXXII. Die Kreisrechenscheibe, welche auf einen Blik fuͤr einen beliebigen Durchmesser die Peripherie, das Quadrat im Kreise, die Kreisflaͤche, die Kugelflaͤche und den Kugelinhalt ohne weitere Rechnung angibt, verbunden mit der Reduction des Decimal- und Duodecimal-Masses fuͤr practische Forst- und Baubediente-Kuͤnstler und Handwerker 1 Friedr. d'or. XXXIII. Eine neue vorzuͤglich dauerhafte und bequeme, die torricellische Leere hervorbringende Luftpumpe, – nebst Compressions Apparat zu Gasarten, und Knallgasgeblaͤse. – Zeichnung und Beschreibung derselben zur Anfertigung fuͤr Mechaniker 1 Fried. d'or. XXXIV. Ein neuer Luftreinigungs- und Verbesserungs-Apparat fuͤr Lazarethe und Krankenhaͤuser etc. Zeichnung nebst Beschreibung 16 Gr. Die Emballage betraͤgt bei einzelnen kleinern Maschinen, Modellen und Instrumenten. 16 Gr. bei groͤssern wird sie besonders berechnet und nachgenommen. Bei allen Bestellungen aber welche beachtet werden sollen, wird der Betrag entweder praͤnummerando und portofrei erwartet; oder bei der Absendung von der Post entnommen, wogegen bei Beziehung mit der Post, die geringste Posttaxe hoͤchsten Ortes bewilligt ist. Man bedient sich der Adreße: „An Hrn. Dr. Elard Romershausen zu Aken an der Elbe ohnweit Goͤthen im Regierungsbezirk Magdeburg.“ D.