Titel: Ueber den Hopfen, seine Cultur in Frankreich, und seine Analyse etc. Von den Hrn. Payen und Chevalier.
Fundstelle: Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XII., S. 75
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XII. Ueber den Hopfen, seine Cultur in Frankreich, und seine Analyse etc. Von den Hrn. Payen und Chevalier. Aus dem Journal de Pharmacie, juin 1822. S. 209. im Auszuge uͤberseztDa das Bier in Frankreich bisher, wie die Hrn. Verfasser bemerken, bloß „ein Getraͤnk der Laune“ und der Hopfenbau so sehr verschrieen war, daß man denselben, außer in den noͤrdlichen Provinzen, fuͤr durchaus unmoͤglich auf franzoͤsischem Boden hielt, und da die Hrn. Verfasser erst durch 3 Jahre den Hopfenbau in der Gegend von Paris, obschon mit sehr gluͤklichem Erfolge, versuchten, so koͤnnen wir Deutsche, die wir den Hopfen seit mehr dann einem Jahrtausende bauen, wohl wenig uͤber Hopfenbau von unseren uͤberrheinischen Nachbarn lernen. Wir ließen daher alles dasjenige, was denselben zunaͤchst betrifft, hier weg, und beschraͤnkten uns bloß auf den analyttischen Theil dieser Abhandlung, der die Bestandtheile des Hopfens kennen lehrt. A. d. Ueb.. Payen und Chevalier über den Hopfenbau und seine Cultur in Frankreich. Der Same des Hopfens gibt, obschon er weißlich aussieht, keine Spur von Staͤrkmehl, sondern ist bloß oͤlig und verdirbt sehr leicht: die Natur scheint ihn auch bloß deßwegen zwischen jener Menge von Blaͤttchen versteht zu haben, die man an den Hopfen-Zapfen sieht, und diese Blaͤttchen mit jener harzigen, gelblichen Materie, die den wirkenden und brauchbaren Bestandtheil in den Hopfen bildet, uͤberzogen zu haben, damit sie denselben desto kraͤftiger gegen die nachtheiligen Einfluͤsse der Atmosphaͤre schuͤzen koͤnne. Daß diese harzige, gelbliche Materie, das sogenannte Hopfen-Mehl, das jenige ist, was das Bier vor dem Sauerwerden und den Samen vor dem Ranzigwerden bewahrt, erhellt nicht bloß aus dem Verlaufe der daruͤber angestellten Untersuchungen, sondern auch aus dem Umstande, daß alle uͤbrigen Theile der Hopfen-Pflanze unwirksam sind. „Das Bier, welches wir bloß mit dieser harzigen, gelblichen Materie brauten, welche wir durch das Durchschieben der Hopfen-Zapfen im Verhaͤltnisse von 10 vom Hundert Hopfen erhielten, war weniger dunkel, roch gewuͤrzhaft, und hatte einen angenehmen Geschmak. Vielleicht waͤre es moͤglich, durch das Durchsieben oder durch irgend ein anderes mechanisches Verfahren den groͤßten Theil dieses Hopfen-Mehles von dem Hopfen abzusondern, und dadurch die Kosten der Fracht in weit entlegene Gegenden zu ersparen. In Gegenden, wo der Hopfen stark gebaut wird, koͤnnte man sich des Ruͤkstandes bedienen.“ Muͤßte der Gaͤhrungs-Proceß bei dem Biere nicht nothwendig laͤnger dauern, als er bei dem straͤflichen saͤchsischen Bieren leider nie dauert, so koͤnnte man erwarten, daß man die Bierbrauerei mit Malz-Essen; und alkoholisirtem Hopfen-Mehle noch dahin verfeinern wird, daß man sich sein Bier, wie seinen Punsch, ex tempore am Tische bereiten kann. A. d. Ueb. „Die Hopfen-Wurzeln enthalten, in der Naͤhe des Ursprungs der Reben, kaum bemerkbare Spuren von Staͤrkmehl, die man durch kein Reagens in dem ganzen harten holzigen Theile, welcher das Innere der Wurzel bildet, darstellen kann; einige Centimetres von dem Ursprunge der Rebe zeigen sich jedoch die Spuren des Staͤrkmehles schon sehr deutlich in dem Zellgewebe zwischen dem Inneren und der Oberhaut, indem dieses durch aufgegossene Aufloͤsung des Jod im Alkohol augenbliklich in das Violette zieht. Die jungen Hopfen-Sprossen, die nur erst 10-20 Centimetres hoch sind, haben einen krautartigen, milden, suͤßlichen Geschmak, der jenem der Champignons etwas aͤhnlich ist; quetscht man dieselben und bringt sie in Beruͤhrung mit gut gewaschenen Hefen, so gerathen sie bald in eine sehr thaͤtige Gaͤhrung; und unterwirft man sie, wenn die Gaͤhrungs-Bewegung aufgehoͤrt hat, der Destillation, so liefern sie eine nicht unbedeutende Menge Weingeist (0,15 Weingeist von 36°), der ohne allen scharfen Geschmak und ohne wesentliches Oel ist.“ „Das Jod zeigt an diesen Sprossen keine Spur von Starkmehl.“ „Die Hopfen-Reben zeigen in ihrer ganzen gewoͤhnlichen Hoͤhe keine, auch nicht die mindeste, Spur von Startmehl; sie haben einen herben, faden, krautartigen, unangenehmen Geschmak, und liefern, eingeaͤschert, 0,03 basische kohlsaure Pottasche. Weiter haben wir die Analyse derselben, die wahrscheinlich ohne alles Interesse geblieben waͤre, nicht verfolgt.“ „Auch die Blaͤtter des Hopfens verriethen nichts; was uns haͤtte einladen koͤnnen, dieselben genauer zu untersuchen, sie haben einen eigenen Geruch, und einen bitteren krautartigen Geschmak. Wenn man sie wie Tobaksblaͤtter behandelt, so entwikeln sie einige analoge Erscheinungen.“ Von den sogenannten Hopfen-Zapfen, wegen welcher man den Hopfen einzig und allein baut, ist nur das gelbe Hopfen-Mehl derjenige Theil, den man brauchen kann; allein, da dieses Mehl sich nur mit Muͤhe von denjenigen Theilen trennen laͤßt, an welchen es klebt, so fand man es bequemer, den ganzen Hopfen-Zapfen in der Brauerei anzuwenden. Um sich jedoch nicht mit unnuͤzen Volumen zu uͤberladen, unterwarfen die Hrn. vorlaͤufig nur das Hopfen-Mehl, oder die gelbliche Materie der Analyse. Analyse des Hopfen-Mehles. „Dieses Hopfen-Mehl ist goldgelb, fein koͤrnig, und bildet ein zwischen den Fingern kaum bemerkbares, unzusammenhaͤngendes, Pulver, welches an der Spindel und an den Dekblaͤttern des Hopfen-Zapfens haͤngt, an den Fingern kleben bleibt, und dieselben etwas rauh macht. Der Geruch desselben ist gewuͤrzhaft. 200 Gramme dieses Mehles wurden mit 400 Grammen destillirten Wassers in eine Retorte gethan und destillirt, und gaben, bei dem gewoͤhnlichen Verdichtungs-Apparate, Wasser und ein Oel, das, wie dieses Hopfen-Mehl und wie gutes Bier uͤberhaupt, riecht, aber nur etwas staͤrker, mehr narkotisch, und sehr scharf im Halse schmekte. Die Menge dieses wesentlichen Oels, obschon sie sehr groß war, konnte aus dem Grunde nicht mit Genauigkeit bestimmt werden, weil das Oel sehr fluͤchtig war, sich in großer Menge im Wasser aufloͤste, und an den Waͤnden der Vorlage haͤngen blieb. Durch Schaͤzung nach der davon wirklich erhaltenen Menge konnten wir jedoch dieses Oels zu 4 Grammen auf 200 Grammen Hopfen-Mehl, oder zu 2 pr. Cent. annehmen. Da man 10 pr. Cent. Hopfen-Mehl auf die Hopfen-Zapfen rechnen kann, so enthalten die leztern ungefaͤhr 0,002 wesentlichen Oeles.“ „Das Wasser, auf welchem dieses Oel schwam, roch wie Oel selbst, nur weniger stark; nach einigen Tagen verschwand die Schaͤrfe desselben, und es zeigte sich alkalisch. Wir versuchten, nachdem wir dasselbe abgezogen hatten, die Substanz aufzufinden, welche dasselbe alkalisch machten, und saͤttigten in dieser Hinsicht einen Theil mit Salpeter-, den andern mit Hydrochlor-Saͤure: beide Aufloͤsungen gaben, verduͤnstet, salzige Ruͤkstaͤnde, welche sich bei genauerer Untersuchung als salpetersaures und hydrochlorsaͤures Ammonium zeigten.“ „Um uns zu uͤberzeugen, ob das Ammonium ganz frei oder zum Theil verbunden in diesem Wasser gegenwaͤrtig war, ließen wir lezteres schnell verdampfen, und der erhaltene, salzartige Ruͤkstand ließ, als er mit Schwefelsaure behandelt wurde, eine bedeutende Menge Essigsaͤure frei werden: das erhaltene aromatische Wasser enthielt folglich basisches essigsaures Ammonium.“ „Die Abkochung der gelblichen der Aufloͤsung unterzogenen Materie, welche in der Retorte zuruͤkblieb, wurde filtrirt um das Unaufloͤsbare davon abzuscheiden; allein sie ging nie klar durch, obschon man sie mehrmalen filtrirte. Abgedampft gab sie ein saures Extract von gelber Farbe, welche Farbe die Alkalien Heller und um Vieles lebhafter machten. Dieses Extract faͤrbte, mit Alkohol behandelt, denselben gelb, und gab mit demselben eine saure Aufloͤsung, welche, abgeraucht, ein gelbes bitteres Extract von einem eigenen thierischen Geschmake, der dem Osmazon etwas aͤhnlich war, zuruͤkließ. Wir glaubten, daß etwas von dem leztern in demselben enthalten seyn koͤnnte, und wirklich zeigten die Reagentien das Daseyn desselben.“ „Um die Saͤure aus dem Ruͤkstande zu scheiden, behandelten wir denselben mit essigsaurem Blei; der Niederschlag wurde mit Wasser und mit Alkohol ausgewaschen, mit Wasser verduͤnnt, und durch Schwefel-Wasserstoffsaͤure zersezt. Die klare Fluͤssigkeit gab, abgeraucht, ein saures Extract, das die Lakmus-Tinktur faͤrbte, im Feuer sich aufblaͤhte, und bei dem Verbrennen die den Pflanzen-Koͤrpern eigenen Producte lieferte, Kalkwasser in Floken niederschlug und ebenso salpetersaures Silber und Queksilber, und mit Salpetersaͤure behandelt, Sauerkleesaͤure gab. An diesen Eigenschaften erkannten wir es als Aepfelsaͤure.“ „Der Theil des Extractes, welcher vom Alkohol nicht aufgeloͤst wurde, wurde vom Wasser aufgeloͤst; durch Verduͤnstung des lezteren erhielt man ein sehr dunkles Extract, welches wir als ein Gemenge von Gummi, Bitterstoff und von unaufloͤslichen Salzen erkannten. Durch Alkohol schieden wir den groͤßten Theil des Bitterstoffes, und eine geringe Menge von Salz; das ruͤkstaͤndige Gummi wurde eingeaͤschert, und gab schwefelsaure und hydrochlorsaure Pottasche; die in Wasser unaufloͤsbare Materie zeigte sich bei sorgfaͤltiger Pruͤfung, sowohl nach physischen als chemischen Merkmalen, als apfelsaurer Kalk.“ „Der unaufloͤsbare Theil der Abkochung, der auf dem Filtrum blieb, gab, nachdem er mit Wasser und mit Alkohol vollkommen ausgewaschen wurde, 60. Grammen eines in Wasser und in Alkohol unaufloͤslichen Ruͤkstandes. Die Alkohol-Aussuͤßung war sehr schoͤn goldgelb, und sezte bei dem Verdampfen eine taigartige, dem Anscheine nach dem Harze aͤhnliche, Masse ab; zu gleicher Zeit schlug sich eine gelbe, pulverartige, Materie zu Boden, und die durch das Verdampfen des Alkoholes waͤsserig gewordene Fluͤssigkeit war gelb.“ „Diese drei verschiedenen und von einander abgesonderten Theile wurden besonders untersucht. Der erste zeigte sich als goldgelbes Harz, das, der Luft ausgesezt, pomeranzenfarbig wurde.“ „Der zweite, pulverartige, war eben das, was der erste, nur gab seine Zertheilung ihm eine besondere Form; in Masse vereint, sah er wie der erste aus.“ „Der dritte, in der waͤsserigen Aufloͤsung, war ein Gemenge von etwas Harz, das in derselben zuruͤk blieb, und einem bitteren Stoffe, der im Wasser, wie im Alkohole und im Aether, aufloͤsbar war. Durch Absuͤßen mit kaltem Wasser gelang es, denselben ganz abzuscheiden, und als man das Absuͤß-Wasser bis zur Honig-Dike abdampfte, zeigte er besondere Eigenschaften. Dieser Theil wog 25 Gramme.“ „Dieser bittere Stoff ist getroknet, weiß in das Gelbliche ziehend, zieht etwas Feuchtigkeit aus der Luft an, schmekt bitter; auch in geringer Menge innerlich genommen vernichtete er die Verdauungskraͤfte, und benahm allen Appetit: diese Wirkung dauerte 8 bis 10 Stunden. Er bringt durchaus keine narkotische Wirkung, hervor, wie das essentielle Oel; ist in Wasser, Aether und Alkohol aufloͤsbar, und theilt diesen Fluͤssigkeiten seine Bitterkeit mit. Mit Reagentien biethet er folgende Phaͤnomene dar:“ „Mit essigsaurem Bleie bleibt er unveraͤndert. Mit basischem essigsauren Bleie ebenso. Mit salpetersaurem Kobalt zeigt er leichte Truͤbung. Mit hydrochlorsaurer Platina gibt er leichten, selbst in einer großen Menge Wassers, unaufloͤsbaren, Niederschlag. Mit salpetersaurem Silber opalisirt er etwas. Mit Gallaͤpfel-Ausguß bleibt er unveraͤndert. Mit salpetersaurem Queksilber opalisirt er. Mit salzsaurem Zinne truͤbt er sich etwas. Mit Sublimat (perchlorure de Mercure) weißer Niederschlag. Mit schwefelsaurem Eisen truͤbt er sich etwas. Mit salpetersauren Kupfer leichter flekiger Niederschlag.“ „Die drei Theile Harz, welche durch Aufloͤsung in Alkohol und durch Abdampfung erhalten wurden, wogen 105,5 Gramme. Dieses Harz besizt folgende Eigenschaften. Es ist in Alkohol und in Aether aufloͤsbar, und faͤrbt diese Fluͤssigkeiten goldgelb, bildet indem es sich waͤhrend des Abdampfens an der Abrauch-Schale anlegt, schoͤne, gelbe, vollkommen durchscheinende Schuppen, schmekt im Gaumen bitter, und theilt dem destillirten Wasser, wenn es mit demselben gekocht wird, seine Bitterkeit mit, ohne dasselbe merklich zu faͤrben. Mit schwachen Saͤuren behandelt erlitt es keine Aenderung, Alkalien hingegen loͤsen dasselbe auf. Saͤuren schlagen es aus diesen Ausloͤsungen nieder. Die Alkohol- oder Aether-Aufloͤsung dieses Harzes koͤnnte zur Faͤrbung gewisser Metalle, so wie das Gummi-Guttaͤ dienen.“ „Es blieb uns nun noch der mit Wasser und Alkohol ausgesuͤßte Theil des Hopfen-Mehles zur Untersuchung uͤbrig. Mit Aether behandelt gab er eine leicht gefaͤrbte Aufloͤsung, welche, ausgelaugt, eine fettartige Materie in sehr geringer Menge als Ruͤkstand zuruͤkließ, die mit etwas wenigem Harzvermengt war.“ „Der mit Wasser, Alkohol und Aether ausgesuͤßte Ruͤkstand enthielt viel feinen Sand, der von dem Boden herkam, auf welchem der Hopfen geerntet wurde; das Uebrige war Faserstoff in einem so feinen Zustande, daß er sich wie Staͤrkmehl anfuͤhlte: wir haben uns indessen durch verschiedene Versuche uͤberzeugt, daß kein Staͤrkmehl zugegen war. Dieser Ruͤkstand gab, dem Feuer ausgesezt, 12 Gramme Asche, welche 8 Gramme Kiesel-Erde enthielt, die, wie gesagt, von dem Boden herkam, auf welchem geerntet wurde. Die uͤbrigen 4 Gramme bestehen theils aus aufloͤsbaren Salzen; basisch kohlensaurer, schwefelsaurer und hydrochlorsaurer Pottasche; theils aus unaufloͤsbaren, naͤmlich aus kohlensauren und phosphorsaurem Kalke, aus Spuren von Schwefel und von Eisen-Oxid. Nicht abgesottene eingeaͤscherte Hopfen-Zapfen gaben uns dieselben Producte.“ „Die Resultate dieser Analyse sind also fuͤr 200 Gramme Hopfen-Mehl: Wasser; Wesentliches Oel; Kohlensaͤure; Basisches essigsaures Ammonium; Spuren von Osmazon; Spuren von einer fettartigen Materie; Gummi; Aepfelsaͤure; Aepfelsaurer Kalk; Bitter-Stoff 25 Gramme; Harz von besonderen Eigenschaften 105 Gramme; Kieselerde 8 Gramme; Spuren von kohlensaurer- Spurenhydrochlor- und schwefelsaurer Pottasche; Kohlen- und phosphorsaurer Kalk; Eisenoxid und Spuren von Schwefel.“ Analyse des franzoͤsischen Hopfens. Der franzoͤsische Hopfen ist weißlich gruͤn, naͤhert sich dem Geruche nach mehr dem englischen Hopfen, hat bitteren aromatischen Geschmak, und haͤlt eine sehr große Menge eines gelben, sehr bitteren, sehr aromatischen, an die Finger sich anhaͤngenden Pulvers, von welchem der Hopfen, wo nicht ausschließlich, doch großen Theils, seinen Geruch und auch seinen Geschmak erhaͤlt: denn die Blaͤttchen der Hopfen-Zapfen schmeken nur in dem Verhaͤltniße bitter, als sie mit solchem Staube bedekt sind. Er zieht im Durchschnitte 10 p. C. Feuchtigkeit aus der atmosphaͤrischen Luft an. „Wir distillirten auf dieselbe Weise, wie in der vorhergehenden Analyse, 500 Gramme Hopfen, von welchem die gelbliche Materie oder das sogenannte Hopfen-Mehl nicht abgesondert war; auf dem uͤbergegangenen Wasser schwamm gleichfalls ein weißes, fluͤssiges, stark riechendes, narkotisches Oel, das aber weniger angenehm roch, und immer einen etwas stinkenden Geruch bemerken ließ, den wir der Gegenwart von etwas geschwefeltem Wasserstoffe zuschrieben.“ „Das unter dem wesentlichen Oele vorhandene Wasser roch, als das Oel davon abgeschieden wurde, eben so wie letzeres, war aber merklich sauer (waͤhrend das uͤber das Hopfen-Mehl abgezogene Wasser alkalisch war); es schwaͤrzte eingetauchtes, und einige Zeit darin gehaltenes, blankes Silber. Im Verlaufe der Destillation entwikelte sich etwas Kohlensaͤure, die aber zu schwach war, um dem Wasser jenen Charakter von Saͤure mitzutheilen, den es besaß. Um die Art dieser Saͤure kennen zu lernen, saͤttigten wir Pottasche mit einer gewissen Menge dieses Wassers, und bemerkten sowohl waͤhrend der Saͤttigung, als waͤhrend des Abdampfens, daß eine bedeutende Menge fluͤchtigen Alkalis sich entwikelte. Als wir dieses Wasser in einer Retorte abdampften, erhielten wir in der Vorlage ein alkalisches Wasser, das eine geringe Menge Ammonium enthielt, Sublimat und Hoͤllenstein niederschlug, und nachdem es mit Salpetersaͤure gesaͤttigt und abgedampft wurde, einen salzigen Ruͤkstand gab, der alle Kennzeichen von salpetersaurem Ammonium darboth. Der Ueberrest des mir Pottasche gesaͤttigten Wassers stieß, mit Alkohol behandelt, saure Daͤmpfe aus, welche man sehr bald als essigsaure Daͤmpfe erkannte: der Essigsaͤure ist also der saure Geschmak des uͤber Hopfen destillirten Wassers zuzuschreiben, welches mit dem Ammonium in demselben verbunden ist, und darin uͤbersaures essigsaures Ammonium bildet.“ „Die geringe Menge wesentlichen Oeles, welche auf dem destillirten Wasser schwamm, both dieselben Charaktere, wie das aus dem Hopfen-Mehle erhaltene Oel dar; es roch indessen weniger stark und weniger angenehm.“ „Dieses Wasser enthielt demnach wesentliches Oel, uͤbersaures essigsaures Ammonium, und Spuren von Schwefel.“ „Die nach der Destillation in der Retorte ruͤkstaͤndige Abkochung von 500 Grammen Hopfen-Zapfen ward, auch nach oͤfters wiederholten Filtriren, nie vollkommen klar; sie war gelb, hatte nicht mehr den starken narkotischen Hopfengeruch, und gab, mit Reagentien behandelt, folgende Erscheinungen: sie roͤthete das Lakmus-Papier, und salpetersaure Schwererde gab einen in uͤberschuͤssiger Salpetersaͤure unaufloͤsbaren Niederschlag.“ „Salpetersaures Silber truͤbte dieselbe, und bildete einen, geronnener Milch aͤhnlichen Niederschlag, der in uͤberschuͤssiger Salpetersaͤure unaufloͤsbar war: dieser Niederschlag war, abgeschieden, in Ammonium aufloͤsbar.“ „Sauerkleesaures Ammonium bildete einen haͤufigen Niederschlag in dieser Abkochung, und der Niederschlag sah wie Perlmutter-Pulver.“ „Gallaͤpfel gaben einen ziemlich haͤufigen flokigen Niederschlag.“ „Salpetersaͤure gab einen flokigen Niederschlag.“ „Schwefelsaures Eisen macht sie etwas opalisiren (und nicht wie einige Auctoren der Materia Medica sagen, einen schwarzen Niederschlag.)“ „Essigsaures Blei gibt einen sehr haͤufigen gelblichen Niederschlag; die Fluͤssigkeit bleibt aber noch immer stark gelb gefaͤrbt.“ „Basisches essigsaures Blei bringt einen noch haͤufigeren Niederschlag hervor, der noch gelber ist; die daruͤber stehende Fluͤssigkeit ist aber weniger gelb.“ „Hydrochlorsaure Platinna erzeugt einen leichten Niederschlag.“ „Alle diese Phaͤnomene scheinen in dieser Abkochung die Gegenwart einer freien Saͤure, eines thierischen Stoffes, des Kalkes, und schwefelsaurer und kochsalzsaurer Verbindungen zu beurkunden.“ „Die Abkochung der 500 Gramme Hopfen wurde filirirt sich selbst uͤberlassen, damit dasjenige, was sie truͤbte, und was nicht auf dem Filtrum zu erhalten war, sich absezen konnte. Nach 36 Stunden hatte dieser Stoff sich zu Boden gesezt, und nachdem die Fluͤssigkeit davon abgeseiht wurde, erhielten wir eine weiße schwammige, geruch- und geschmaklose Masse, welche in destillirtem Wasser sich nicht aufloͤste, selbst nicht durch Sieden. Sie sah zwar aus wie Staͤrkmehl, zeigte aber auf, Einwirkung des Jodes gar keine Veraͤnderung. Auf gluͤhenden Kohlen verbrannte sie, und gab die gewoͤhnlichen Producte vegetabilischer Stoffe,“ Eine Abkochung des Hopfens gab, abgeraucht, ein bitteres, braͤunliches, salziges Extract, welches das Lakmus-Papier stark faͤrbte, und bildete ein grauliches Haͤutchen. Mit kaltem Wasser verduͤnnt und filtrirt, ließ dieses Extract auf dem Filtrum ein Salz zuruͤk, welches, gehoͤrig ausgesuͤßt, sich als aͤpfelsaurer Kalk zeigte. Dieses Salz war mit einer gewissen Menge von Eyweiß-Stoff verbunden, den man auf mechanische Weise abscheiden konnte: denn das Salz war koͤrnig, und der Eyweiß-Stoff erschien in kleinen, duͤnnen, graulichen Haͤutchen, welche, auf Kohlen gestreut, sich in sich selbst zuruͤkziehend, brannten, wie angebranntes Horn rochen, und ein alkalisches Product gaben, welches das mit Saͤuren geroͤthete Lakmus-Papier roth faͤrbte.“ „Die Fluͤssigkeit, aus welcher man den aͤpfelsauren Kalk und den Eyweißstoff durch Filtriren abschied, und welche man bis zum trokenen Extracte abrauchte, wurde aus der Abrauch-Schale genommen, in eine Phiole gethan, und dann mit 36 graͤdigem Alkohole ausgezogen. Diese Fluͤssigkeit faͤrbte sich schoͤn gelb, und nahm allen bitteren Geschmak in sich, den das Extract selbst besaß. Langsam abgeraucht ließ sie einige kleine Salz-Gruppen fallen, welche man nach ihrer Abscheidung an ihren chemischen Eigenschaften als Salpeter erkannte, die mit koͤrnigen kleinen Krystallen von kochsalzsaurer Pottasche gemengt Waren. In der Vermuthung, daß diese Salze nicht die einzigen in dieser Fluͤssigkeit sind, und daß sie vielleicht von einigen essigsauren Verbindungen begleitet seyn koͤnnen, behandelten wir einen Theil dieser concentrirten Fluͤssigkeit mit kaustischer Pottasche: sie entwikelte alsogleich einen lebhaften und stechenden Ammonium-Geruch. Ein anderer Theil desselben Extractes entwikelte, nachdem er mit Schwefelsaͤure behandelt wurde, Essigsaͤure, welche, obschon mit anderen sauren Daͤmpfen vermischt, sich leicht an ihrem angenehmen und stechenden Geruche erkennen ließ.“ „Der mit Schwefelsaͤure behandelte Ruͤkstand blieb waͤhrend des Versuches klar, und ließ spaͤter eine geringe Menge weißen Pulvers sich niederschlagen, das bei der Aufsammlung desselben sich als schwefelsaurer Kalk zeigte, welcher ohne Zweifel durch Zersezung eines Theiles der Essigsaͤure mittelst der Schwefelsaͤure entstand.“ „Dieses Extract enthielt demnach salpetersaure und kochsalzsaure Pottasche nebst einer gewissen Menge Ammonium und Kalk.“ „Die gehoͤrig concentrirte Alkohol-Aufloͤsung ließ, mit Wasser behandelt, eine harzige Materie niederfallen, welche, gehoͤrig ausgewaschen, folgende Charaktere darboth: sie war goldgelb, schien aber, in Masse gesehen, braun, und ließ sich leicht puͤlfern; sie brachte im Gaumen dieselbe Empfindung hervor, wie das aus dem Hopfen-Mehle erhaltene gelbe Harz, auf Kohlen gestreut brannte sie wie Harz, und verbreitete einen aromatischen, dem Weihrauche aͤhnlichen Geruch.“ „Das zum Niederschlagen und auswaschen des Harzes verwendete Wasser gab, filtrirt und sodann mit essigsaurem Blei behandelt, einen Niederschlag, welcher, gehoͤrig mit Wasser und mit Alkohol ausgesuͤßt, und mit Wasser verduͤnnt, durch geschwefelte Wasser-Saͤure zersezt wurde. Die filtrirte Fluͤssigkeit lieferte bei dem Abrauchen ein sehr saures Extract, welches alle Eigenschaften der Aepfelsaͤure darboth, aber auch, aller angewandten Muͤhe ungeachtet, nicht zur Krystallisation gebracht werden konnte.“ „Die klare, mit essigsaurem Bleie niedergeschlagene, Fluͤssigkeit ließ, nachdem sie mit basischem essigsauren Blei behandelt wurde, einen schoͤn gelben Niederschlag fallen, der dem Niederschlage von chromsaurer Pottasche in Blei-Aufloͤsung glich. Dieser Niederschlag wurde, nachdem er gehoͤrig ausgewaschen und mit Wasser verduͤnnt war, so wie der vorhergehende, mit Schwefel-Wasserstoffsaͤure zersezt; die klare Fluͤssigkeit gab bei dem Abrauchen eine gruͤnliche Materie von einem eigenen krautartigen Geschmak und Geruch, welche im Wasser, im Aether und im Alkohol unaufloͤsbar war. Wir glauben, daß sie noch etwas Weniges von dem Hopfen selbst enthaͤlt, das ihr eine leichte Bitterkeit gibt, die weit weniger ausgezeichnet ist, als jene des eigentlichen Bitterstoffes.“ „Die nach den aufeinander folgenden Zusaͤzen von essigsauren und basischem essigsauren Bleie uͤbrig gebliebene filtrirte Fluͤssigkeit gab, nachdem sie zur Abscheidung des Bleies mit Schwefel-Wasserstoffsaͤure behandelt, und nach dem Filtriren abgeraucht wurde, ein bitteres Extract, in welchem man alle Bitterkeit des Hopfens wahrnahm: diese, auf diese Weise abgeschiedene, Substanz kommt, dem Geschmake nach, der Zwiebel sehr aͤhnlich; sie ist ekelhaft, fuͤr uns unangenehm (muß aber fuͤr die Bierschmeker, die an dieses Getraͤnk gewohnt sind, angenehm seyn). Diesen Geschmak bemerkt man deutlich an den starken lang gekochten Bieren, wie an dem flammaͤnd'schen rothen Biere, an dem englischen Porter etc.“ Und an dem schlechten baierischen Biere. A. d. Ueb. „Diese Substanz hatte uͤberdieß einen starken und gesalzenen Geschmak, der uns die Gegenwart von Salzen andeutete. Wir uͤberließen sie eine Zeit uͤber der selbststaͤndigen Ausduͤnstung, und entdekten eine Menge kleiner nadelfoͤrmiger Krystalle in derselben. Um sie aus der schleimigen Masse zu bringen, in welcher sie zerstreut waren versuchten wir, jedoch vergebens, 40 graͤdigen Alkohol; wir mußten neuerdings abdampfen, und zum zweitenmal krystallisiren lassen. Wir wandten Aether statt des Alkoholes an, und mit diesem gelang es uns besser. Wir konnten jezt die Nadeln abscheiden, welche isolirt und gewaschen, als salpetersaure Pottasche sich zeigten.“ „Die Mutterlauge dieser Salpeter-Krystalle wurde neuerdings abgeraucht, und gab, mittelst beigesezten Alkoholes, eine neue Menge Krystalle, die wir auf dieselbe Weise abgeschieden haben. Sie waren nicht mehr reiner Salpeter, sondern enthielten schon Spuren von Kochsalzsaͤure, die salpetersaures Silber uns anzeigte.“ Diese, auf obige Weise bereitete und abgedampfte, Materie both dieselben Phaͤnomene dar, wie jene, die wir aus dem Hopfen-Mehl erhalten haben; nur fanden wir den Geruch noch unangenehmer. Sie glich derjenigen, die man in mehreren Zwiebeln findet, vorzuͤglich in den Zwiebeln der sogenannten Kaiserkrone (Frittillaria). Ihre, mit Reagentien behandelte Aufloͤsung both dieselben Phaͤnomene dar, wie der ans dem Hopfen-Mehle erhaltene Bitterstoff.“ „Indessen erhielten wir doch durch salpetersaures Silber, statt einer leichten Truͤbung, einen leichten Niederschlag; eben dieß geschah auch mit hydrochlorsaurer Platinna. Da aber dieser Niederschlag im Wasser aufloͤsbar war, so vermutheten wir, daß er irgend eine kochsalzsaure Verbindung enthielte. Wirklich gab auch die Einaͤscherung, die unter deutlichen Kennzeichen vegetabilischer Zersezung geschah, und auch die Producte derselben lieferte, einen salzigen Ruͤkstand der aus basischer kohlensaurer und hydrochlorsaurer Pottasche bestand.“ „Das nach mehreren Abwaschungen mit Alkohol unaufloͤslich gebliebene Extract wurde mit Wasser behandelt, in welchem sich dasselbe zum Theile aufloͤste. Abgedampft gab diese Aufloͤsung ein Extract, welches großen Theils aus Gummi und aus Salzen bestand, die nicht im Alkohol aufgeloͤst wurden. Dieses Extract wurde in 2 Theile getheilt, wovon der eine eingeaͤschert wurde, und kohlensaure und hydrochlorsaure Pottasche, nebst Spuren von schwefelsaurer Pottasche, gab.“ Der andere Theil lieferte, mit essigsaurem Bleie behandelt, einen Niederschlag, welcher, mit geschwefeltem Wasserstoffe zersezt, einen Niederschlag bildete, der, abgewaschen, mit Wasser verduͤnnt, und mit geschwefeltem Wasserstoffe zersezt, durch Abdampfung der filtrirten Fluͤssigkeit ein saures Extract gab, dessen Saͤure noch von der Apfelsaͤure herruͤhrte, welche der aufloͤsenden Kraft des Alkohols entging. Diese Saͤure war mit einer großen Menge Pflanzenstoff verbunden, welcher gummiartiger Natur war, und die Eigenschaften derselben verbarg.“ „Die abgedampfte Fluͤssigkeit gab, nachdem sie mit geschwefeltem Wasserstoffgase zersezt wurde, ein gummiges Extract, welches alle Eigenschaften des Gummi hatte, jedoch auch Salze enthielt, deren Basis Pottasche war,“ Behandlung der mit Wasser ausgezogenen Hopfenzapfen in Alkohol. „Die 500 Gramme Hopfenzapfen, welche mit Wasser ausgezogen und getroknet waren, wurden mit 36 graͤdigem Alkohol in der Temperatur der Siedehize behandelt, und bei diesem Grade von Hize filtrirt. Die Aufloͤsung ließ bei dem Erkalten eine gruͤnliche, wie Perlmutter aussehende, Materie fallen, welche, auf dem Filtrum gesammelt und untersucht, sich als ein fettartiger, mit Harz gemengter, gruͤner Stoff zeigte. Nachdem wir denselben neuerdings in dieser Fluͤssigkeit bei einer so hohen Temperatur, als ohne das Harz anzugreifen moͤglich war, aufloͤsten und filtrirten, ließ diese Aufloͤsung bei dem Erkalten denselben, abgeschieden von allem Harze, aber noch immer gruͤnlich gefaͤrbt, fallen. Dieser Stoff schmilzt bei einer Temperatur von 70°, verfluͤchtigt sich, faͤrbt das Papier wie Oele, und entwikelt Fettgeruch.“ „Die Alkohol-Aufloͤsung, aus welcher man diesen Stoff abschied, ließ, abgeraucht, am Ende des Abrauchens eine harzige Materie von sehr scharfem Geschmake fallen, welche, sorgfaͤltig gewaschen, als jener gruͤne harzige Stoff erkannt wurde, den man beinahe in allen Pflanzen findet (Pelletier's und Caventon's Chlorophylle). Diese Chlorophylle wurde mit einer neuen Quantitaͤt Wassers so lang gewaschen, bis sie demselben nichts mehr mittheilte. Nach diesem Waschen mit verduͤnnter Schwefelsaͤure erhielten wir etwas weniges schwefelsauren Kalk, der aus etwas essigsaurem Kalke hervorging, welcher sich wahrscheinlich zwischen den Theilchen der Chlorophylle befand.“ „Das Waschwasser enthielt etwas gruͤnliche Materie, und den Bitterstoff des Hopfens.“ „Um uns zu uͤberzeugen, ob der Zukerstoff, den wir im Hopfen nicht wahrnahmen, nicht allenfalls unseren Untersuchungen entgangen waͤre, gaben wir in einem großen Ballon 500 Gramme Hopfenzapfen, und nachdem wir sie zwei Stunden lang in lauem Wasser bei einer Temperatur von 25° am 100 graͤdigen Thermometer weichen ließen, sezten wir 400 Gramme gut gewaschene Bierhefen zu, und hielten diese Mischung in dieser Temperatur durch dreimal vier und zwanzig Stunden. Wir wurden auch nicht die mindeste Bewegung gewahr, die auf Gaͤhrung hindeuten konnte, und eine oben an dem Ballon luftdicht befestigte Roͤhre, deren anderes Ende in Kalkwasser tauchte, zeigte keine bemerkbare Gas-Entwikelung. Das Kalkwasser wurde zwar etwas getruͤbt; man kann aber die Entwikelung einer so geringen Menge Kohlensaͤure den Bierhefen zuschreiben, welche leztere einzeln, mit lauem Wasser behandelt, eine geringe Menge kohlensauren Gases erzeugten. Wenn der Hopfen ja Zukerstoff enthaͤlt, so ist dieß in so geringer Menge, daß wir seine Gegenwart nicht wahrnehmen konnten.“ „Es blieb uns nun noch uͤbrig, den Ruͤkstand der Hopfenzapfen nach ihrer Verbrennung kennen zu lernen. 500 Gramme derselben gaben, ungewaschen eingeaͤschert, 72 Gramme Asche, aus welchen wir 12 Gramme salzige Materie erhielten, die aus 2,42 kohlensaurer, und 753 schwefel-hydrochlorsaurer Pottasche bestand750 Gramme getrokneten und der Luft ein Jahr uͤber ausgesezter Hopfens gaben 52 Gramme Asche, welche 0,03, d.h. 2 Gramme, 5 basischer kohlensaurer Pottasche (außer dem durch Einaͤscherung der Bluͤthen erhaltenen Salze) enthielten. Es ist wahrscheinlich, daß, wenn sie unmittelbar nach der Ernte eingeaͤschert worden waͤren, sie mehr Pottasche geliefert haben wuͤrden. . Die unaufloͤsbaren Salze waren kohlensaurer und phosphorsaurer Kalk, Spuren von phosphorsaurer Bittererde, Spuren von Schwefel, von Kieselerde und von Eisenoxid.“ „Die Resultate der Analyse, welche wir hier liefern, sind von franzoͤsischem, auf der Ebene von Grenelle bei Paris gebauten, Hopfen erhalten worden. Die Producte, welche wir ausschieden, sind: Wasser, wesentliches Oel, uͤbersaures essigsaures Ammonium, Kohlensaͤure, ein weißer, vegetabilischer, in siedendem Wasser aufloͤsbarer Stoff (welcher, durch Kaͤlte niedergeschlagen, sich nicht mehr in dieser Fluͤssigkeit aufloͤst), aͤpfelsaurer Kalk, Eyweißstoff, Gummi, Aepfelsaͤure, ein Harz, ein besonderer gruͤner Stoff, der Bitterstoff des Hopfens, eine fettige Materie, Chlorophylle, essigsaurer Kalk und essigsaures Ammonium, Salpetersaͤure, kochsalzsaure und schwefelsaure Pottasche, basische kohlensaure Pottasche, kohlensaurer und phosphorsaurer Kalk, Spuren von phosphorsaurer Bittererde, Schwefel, Eisenoxide, Kieselerde. Bemerkungen uͤber einige vergleichende an verschiedenen Hopfen angestellte Versuche. Der niederlaͤndische und englische Hopfen enthielt dieselben Bestandteile, nur in verschiedenem Verhaͤltnisse. Der franzoͤsische Hopfen enthielt mehr wesentliches Oel, als der niederlaͤndische, und weniger als der englische. Frischer Hopfen enthaͤlt, cacteris paribus mehr wesentliches Oel und weniger Harz, als alter: das Oel scheint also in Harz uͤbergehen zu koͤnnen. Alter Hopfen faͤrbt die Abkochung mehr, und gibt derselben auch einen mehr widerlichen Geschmak. Die HHrn. Payen und Chevallier empfehlen zur gluͤklichen Aufbewahrung des Hopfens Vermeidung von zu großer Trokenheit wie von zu vieler Feuchtigkeit, und Anwendung der hydraulischen Presse, um ihn in das moͤglich kleinste Volum zusammen zu draͤngen. Die Englaͤnder, bemerken sie, entfaͤrben den alten Hopfen mit schwefeligsaurem Gase, und sie empfehlen zur Entdekung dieses Betruges Destillation des Hopfens in Wasser, welcher, auf diese Weise verfaͤlscht, weniger wesentliches Oel gibt. In einer Nachschrift reclamirt Hr. Planche die Entdekung, daß das Hopfenmehl der brauchbare Bestandtheil des Hopfens ist, fuͤr sich: allein er hat daruͤber nichts bekannt gemacht, und wir koͤnnten in dieser Hinsicht mehrere Brauer in Baiern aus dem vorigen Jahrhunderte, die brauten, aber nicht schrieben, als die Entdeker dieser Eigenschaft des Hopfen-Mehles anfuͤhren,