Titel: Verbesserung im Baue der Räder an allen Räder-Fuhrwerken, und allen senkrechten Rädern von einer gewissen Größe, worauf Joh. Whitcher Mechaniker in Helmet-Now, Old-Street, St. Luke's, Middlesex,Matthäus Pickford, Wagner in Wood-Street, City of London, und Jak. Whitbourn, Kutschen-Schmied in Goswell Street, Middlesex, sich am 27. Sept. 1822 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XXVII., S. 189
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XXVII. Verbesserung im Baue der Räder an allen Räder-Fuhrwerken, und allen senkrechten Rädern von einer gewissen Größe, worauf Joh. Whitcher Mechaniker in Helmet-Now, Old-Street, St. Luke's, Middlesex,Matthäus Pickford, Wagner in Wood-Street, City of London, und Jak. Whitbourn, Kutschen-Schmied in Goswell Street, Middlesex, sich am 27. Sept. 1822 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem London Journal of Arts N. 25. S. 7. Mit Abbildungen auf Tab. V. Pickford, Whitcher's und Withbourn's Verbesserungen im Baue der Räder an Fuhrwerken. Diese Verbesserung besteht in einer Vorrichtung von Gegenreibungs-Rollen, um die Reibung, welche durch den Druk der Achse gegen das Innere der Radbuͤchse entsteht, zu vermindern. Diese Reibungs-Rollen haben ein gewisses Groͤßen-Verhaͤltniß gegen einander, sind unter sich verbunden, und drehen sich auf aͤußeren und inneren Kreisen, deren Umfaͤnge in demselben Verhaͤltnisse gegen einander stehen muͤssen, in welchem sich die Rollen befinden. Fig. 11. stellt das Sistem dieser Rollen und der Kreise dar, um welche sich jene drehen: beide werden in der Buͤchse des Rades eingeschlossen. Fig. 12 ist ein senkrechter Durchschnitt von Fig. 11.; a, a sind zwei kreisfoͤrmige Platten oder Metall-Ringe (am beßten aus Eisen, das in der Buͤchse gehaͤrtet wurde (case-hardened iron), welche mittelst Schrauben oder Bolzen an dem Holze der Nabe befestigt werden: man nennt sie die aͤußeren Kreise; b, ist die Achse mit zwei kreisfoͤrmigen Platten oder Grathen auf derselben, welche die inneren Kreise bilden, cd, cd, cd, cd, cd, sind fuͤnf Paare Doppel-Rollen, deren beide, verschiedene, Peripherien auf den aͤußeren und inneren Kreisen laufen sollen. Statt der Doppel-Rollen kann man auch einfache von verschiedenen Durchmesser anbringen. Diese Rollen drehen sich um Achsen, die durch einen Mittelring laufen, und werden hiedurch in gehoͤriger Entfernung von einander gehalten. Um ihre Verbesserung vollkommen deutlich zu machen, haben die Patent-Traͤger fruͤhere Vorrichtungen zur Verminderung der Reibung an der Achse beschrieben, und die Fehler derselben angedeutet. Es sey a in Fig. 13 die Achse eines Rades, welche auf den beiden Reibungs-Rollen, b und c, laͤuft, und dieselben umtreibt. Da die Achse a die Rollen nur in den zwei Puncten, b und c, beruͤhrt, so ist die Reibung an dem Umfange allerdings unbedeutend; allein die schwere der Achse ruht auf den Zapfen der Reibungs-Rollen, und diese erleiden folglich eine bedeutende Reibung. In Fig. 14 ist a die Achse; b und c sind Raͤder, die die Achse in der gehoͤrigen Lage erhalten sollen: das ganze Gewicht ruht folglich auf dem Zapfen der Reibungs-Rolle d, dessen Reibung so, wie im vorigen Falle, sehr groß wird. Um die Reibung an den Zapfen der Rollen zu vermindern, hat man eine, der gegenwaͤrtigen Vorrichtung aͤhnliche. Einrichtung vorgeschlagen, nach welcher die Peripherien der Reibungs-Rollen, so wie sie nach und nach unter die Achse kommen, gegen eine kreisfoͤrmige Platte oder einen Ring wirken, wodurch die Last auf den aͤußeren Kreis uͤbertragen wird. Es sollte scheinen, als ob hiedurch der beabsichtigte Zwek erreicht werden koͤnnte; man wird aber finden, daß, wenn der Umfang des Kreises a, Fig. 15, die Haͤlfte des Umfanges des Kreises, b, b, betraͤgt, die Walzen c, c, c, c, c, c, wenn sie um a laufen, sich uͤber die Haͤlfte des Kreises b schleppen, indem jeder Umfang der Rolle c uͤber die beiden Flaͤchen, a und b, die nicht dieselbe Laͤnge besizen, in derselben Zeit laufen, und folglich dadurch, daß er sich uͤber die Flache b schleppt, die Reibung vielmehr vergroͤßern als vermindern muß. Die Beseitigung dieses Einwurfes, den man gegen die so eben angefuͤhrte altere Vorrichtung machen kann, ist der Gegenstand der gegenwaͤrtigen Verbesserung, in welcher statt der jezt erwaͤhnten Reibungs-Rollen, eine Doppel-Rolle, oder zwei Rollen von ungleichen Durchmesser angewendet werden, c, d in Fig. 1 und 2, deren respective Peripherien mit dem Umfange der aͤußeren und inneren Kreise, a und b, im Verhaͤltnisse stehen, so daß die groͤßere Rolle genau in derselben Zeit sich um den aͤußeren Kreis dreht, in welchem die kleinere um den inneren laͤuft. Die Patent-Traͤger erklaͤren, daß sie diese Vorrichtung und Verbindung der Reibungs-Rollen fuͤr die beßte halten; daß sie aber auch eine andere, naͤmlich ohne alle Zapfen oder Achsen fuͤr die Reibungs-Rollen, und statt jener Zahne angewendet haben. „Man nimmt dann den Mittelring weg, und nacht die groͤßere Peripherie der Rolle flach, statt daß sie jezt gefurcht ist; auf dieser flachen Oberflaͤche der Peripherie bringt man Zaͤhne an, die uͤber die Zaͤhne an dem inneren Umfange des aͤußeren Kreises weglaufen, und in dieselben passen. Eben dieß geschieht mit der kleineren Peripherie der Reibungs-Rollen und dem inneren Kreise, so daß dann die Zaͤhne hinreichen, um die Rollen in gehoͤriger Entfernung von einander zu halten. Dieses Sistem von Gegenreibungs-Rollen kann in einer Buͤchse angebracht werden, die man an der Seite eines Wagens oder einer Maschine befestigt, in welchem Falle man annimmt, daß die Achse sich dreht, und durch den Mittelpunct der Buͤchse laͤuft. Wo immer Koth oder Schmuz zwischen die Rollen kommen koͤnnte, muͤßte ein eisernes Gehaͤuse oder irgend eine andere Federung uͤber die Buͤchse. Diese Verbesserung ist auf alle senkrechte Raͤder anwendbar, deren Durchmesser weniger als Einen Zoll betraͤgt.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. V.