Titel: Verschiedene neue Anker, worauf Wilh. Piper, bürgl. Maschinist auf den Cookley Iron Worts, in the Parish of Wolverley, County of Worcester, sich am 1. November 1822 ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 11, Jahrgang 1823, Nr. XLVI., S. 305
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XLVI. Verschiedene neue Anker, worauf Wilh. Piper, bürgl. Maschinist auf den Cookley Iron Worts, in the Parish of Wolverley, County of Worcester, sich am 1. November 1822 ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts. Mai 1823. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Piper's verschiedene neue Anker. Die Hauptabsicht des Patent-Traͤgers ist, dem Metalle eine solche Lage seiner Fasern zu geben, daß dadurch die moͤglich groͤßte Starke desselben erhalten wird, indem die Biegung oder Kreuzung der Fasern an der Vereinigung des Schenkels mit den Armen, wo gerade die groͤßte Staͤrke noͤthig ist, die Fasern schwaͤcht, und daher soviel wie moͤglich vermieden werden muß. „In dieser Hinsicht“, sagt der Patent-Traͤger, „fehlt es bei allen Ankern. Und auch daran, daß die Dike des Eisens an denselben zu groß ist; daß man folglich nicht wissen kann, ob der Hammer innenwendig uͤberall gehoͤrig eingewirkt, und nicht den Anker theilweise unganz gelassen hat.“ Fig. 22. Tab. VII. zeigt einen Anker mit einer sich drehenden Schaufel, welche durch den gabel- oder armfoͤrmigen Theil des Schenkels laͤuft. Der untere Theil dieses Ankers, welcher der Krone entspricht, hat eine durch denselben durchlaufende Spindel, um welche die Schaufel sich dreht, und einen Stift, welcher sie hemmt, wenn sie haͤlt. Der Schenkel wird aus einem dichten Stuͤke geschlagenen Eisens gebildet, dessen Fasern gerade laufen, und an der Krone sind Loͤcher durchgebohrt, die das Metall bloß hervorspringen lassen, ohne die Fasern desselben so zu beugen, daß sie gespannt wuͤrden. Auch der Arm oder die Schaufel besteht aus einem durchbohrtenStuͤke, in welchem sich die Fasern weder kraͤuseln noch kreuzen, und die Spindel, welche den Arm haͤlt, ist gleichfalls gerade. Die Spindel ragt zu beiden Seiten etwas uͤber den Anker hinaus, und soll statt des Anker-Stokes dienen; denn wenn eines der Enden derselben mit dem Boden in Beruͤhrung kommt, wird der Anker umgeworfen, und faͤllt in eine haltende Lage: statt dieser Enden kann aber auch ein eiserner Stab nahe an der Fessel durchgezogen werden. Wenn der Anker niedergelassen wird, wird die Schaufel gegen jene Seite uͤberfallen, welche dem Grunde am naͤchsten ist, und daselbst bereit seyn einzugreifen, wenn der Anker vorwaͤrts gezogen wird. Fig. 23 ist ein anderer Anker nach demselben Grundsaze. Hier ist der gabelfoͤrmige Theil des Schenkels enger als an dem vorigen, und es sind zwei Schaufeln mit der Krone verbunden, deren eine jedesmal in die haltende Lage faͤllt, sobald der Anker den Grund beruͤhrt, und durch die andere Schaufel, die gegen den Schenkel sich anlegt, in dieser Lage erhalten wird. Fig. 24 ist eine andere Abaͤnderung in der Form dieser verbesserten Anker mit zwei sich drehenden Schaufeln, welche beide zugleich in den Grund eingreifen sollen. Der Schenkel ist hier, wie vorher, ohne alle Kreuzung der Fasern, und die Augen zur Aufnahme des Bolzens an der Krone und an der Fessel sind aus dem Dichten durchgeschlagen, und nicht geschweißt oder gedreht. Bei dieser Form ist ein Waͤchter in die Krone eingezogen, der statt eines Stokes dienen soll, um die Schaufeln in eine haltende Stellung uͤberzukehren. Arme und Schaufeln sind aus geradem Eisen und durchgeschlagen, und die Schaufeln sind an der Spindel befestigt, welche durch das Kronenstuͤk laͤuft. Fig. 25 hat einen Schenkel ohne alle Gabel und ist durchaus gerade; der Waͤchter ist hier ein laͤnglicher eiserner Rahmen, der als Stok dient, und ist zugleich mit den sich drehenden Schaufeln, an der Spindel befestigt, welche durch die Krone laͤuft, und die Schaufeln in die haltende Lage fallen laͤßt. Fig. 26 ist ein Anker nach der alten Einrichtung, dessen Arm an der einen Seite abgebrochen ist. An diesen abgebrochenen Arm eines alten Ankers schlaͤgt man hier vor, eine Schaufel und einen Arm nach Art der Fig. 27 anzubringen, deren Wirkung entweder durch eine Kette, die von ihnen ausgeht und um den Schenkel laͤuft, oder durch Stifte, die durch die Krone gehen, wie oben angegeben wurde, beschraͤnkt wird. Fig. 28 zeigt ein Verfahren, den gebrochenen Arm und die Schaufel eines alten Ankers dem lezt erwaͤhnten Zweke anzupassen, und Fig. 29 zeigt einen Waͤchter, den man daran anbringen, oder durch die Krone des Ankers, wie in Fig. 25, durchziehen kann. Diese Anker sind leichter und doch staͤrker, und leichter zu bearbeiten und auszubessern. Ein solcher Anker von 30 Zentnern kann von einem einzigen Arbeiter in 20 Minuten zerlegt, und in 10 Minuten wieder zusammengelegt werden; auch laͤßt er sich in Schiffen, was kein geringer Vortheil ist, wie gerades Eisen paken.