Titel: Mechanische Wirbel zum Stimmen der Saiten musikalischer Instrumente. Von Hrn. Brouet.
Fundstelle: Band 13, Jahrgang 1824, Nr. LXXXXIII. LXXXXII. , S. 454
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LXXXXIII. LXXXXII. Mechanische Wirbel zum Stimmen der Saiten musikalischer Instrumente. Von Hrn. Brouet. Brouet's Wirbel zum Stimmen der Saiten. Hr. Francoeur erstattet im Bulletin de la Société d'Encouragement, N. 233, November 1823, S. 289, einen Bericht uͤber diese Wirbel, deren Einrichtung ganz wie jene der Presse oder des Zaumes ist, womit der Muͤller seine Muͤhle sperrt. Der Zapfen des Wirbels ist ganz auf die gewoͤhnliche Weise gebaut. An demselben ist ein kupferner Cylinder befestigt, auf welchen die Presse ihren Druk anbringt. Dieser Cylinder ist mit einem kleinen kupfernen kreisfoͤrmigen Gehaͤuse umgeben, welches mittelst Schrauben an dem Griffe des Instrumentes angebracht ist. In dem Inneren dieses Gehaͤuses befindet sich eine Stahlfeder, die den Zapfen umgibt und preßt, und denselben kraͤftig in allen seinen Lagen erhaͤlt. Dieser Druk laͤßt sich mittelst einer kleinen Schraube verstaͤrken oder vermindern, je nachdem der Musiker es gut findet, so zwar, daß die Presse den Zapfen gaͤnzlich unbeweglich machen und selbst eine staͤrkere Spannung als jene, die die Saiten zu ertragen haben, denselben nicht mehr bewegen kann. Hr. Francoeur erklaͤrt diese Vorrichtung fuͤr hoͤchst einfach, und fuͤr die bequemste unter allen bisher bekannten; indessen scheint ihm die Reibung an den Wirbeln des Hrn. Legros de la Neuville sanfter und weniger sprungweise zu geschehen, obschon diese wegen ihres zusammengesezten Baues und einiger anderen Eigenheiten weniger brauchbar sind. So gut aber auch alle diese mechanischen oder kuͤnstlichen Wirbel sind, so werden sie doch selten angewendet, indem sie zu theuer kommen. Die des Hrn. Brouet kosten, bei all ihrer Einfachheit, 5 Franken, die des Hrn. Legros la Neuville sind noch theurer: 20 Franken ist kein kleines Hinderniß gegen allgemeine Einfuͤhrung einer solchen Vorrichtung. Wenn ein gewoͤhnlicher Wirbel mit der Zeit sich abreibt, so reibt man ihn mit Kolophonium oder mit Kreide und Seife, und er dient dann noch lang; und ist er nicht mehr rund, so wirft man ihn weg, kauft fuͤr eine Kleinigkeit einen neuen, und laͤßt das Loch im Griffe, wo es gleichfalls seine Rundung verloren haͤtte, neu bohren, was weit weniger kostet. Es waͤre zu wuͤnschen, daß diese Wirbel des Hrn. Brouet wohlfeiler waͤren.