Titel: Gewisse Verbesserungen im Baue der Säge, Aexte, Strohmesser und aller Arten von Werkzeugen, welche Metall-Rüken fordern oder zulassen, und worauf, nach Mitteilung einiger im Auslande wohnender Fremden, Bennington Gill, Kaufmann zu Birmingham, Warwickshire, sich am 15ten Jul. 1823 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. VIII., S. 21
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VIII. Gewisse Verbesserungen im Baue der Säge, Aexte, Strohmesser und aller Arten von Werkzeugen, welche Metall-Rüken fordern oder zulassen, und worauf, nach Mitteilung einiger im Auslande wohnender Fremden, Bennington Gill, Kaufmann zu Birmingham, Warwickshire, sich am 15ten Jul. 1823 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Februar 1824. S. 74. Mit Abbildungen auf Tab. I. Gill über Verbesserungen im Baue der Säge, Aexte und Strohmesser. Diese Verbesserungen an Saͤgen und anderen schneidenden erkzeugen, welche Metall-Ruͤken fordern, bestehen in einer besonderen Verfertigungs-Methode dieser Ruͤken und Fassung der Blaͤtter, so wie auch in Verbindung dieser lezteren mit dem Griffe. Zuerst beschreibt Hr. Gill die Verbesserung an den Saͤgen mit dikem Metall-Ruͤken. Die Blaͤtter derselben werden aus gestrektem Stahle in gehoͤriger Groͤße verfertigt, und die Zaͤhne auf die bei Saͤgen gewoͤhnliche Weise in denselben eingeschnitten. Fig. 13 zeigt eine dieser Sagen, deren Raͤten und Handgriff im Durchschnitte dargestellt ist, um die Art der Verbindung zu zeigen. Der Ruͤken, der an der Saͤge angebracht wird, ist cylindrisch oder beinahe so, und ist aus gestrektem Metall-Bleche, aus Eisen- oder Messingblech. Die Messing- oder Eisenplatten werden in Streifen von hinlaͤnglicher Laͤnge geschnitten, ungefaͤhr 1 3/8 Zoll breit: die Kanten sind vollkommen parallel. Diese Streifen werden dann auf einem cylindrischen Streifen aufgebogen, und durch eine Ziehplatte, nach Art der Roͤhren an den Teleskopen, gezogen. Die auf diese Weise gezogene Roͤhre ist ein hohler Cylinder, außer glatt und eben, mit einem geraden Einschnitte von einem Ende bis zu dem anderen, wo die Kanten derselben an einander stoßen; dieser Einschnitt dient zur Aufnahme des duͤnnen Ruͤkens des Saͤgeblattes. Die Griffe sind so zeimlich auf die gewoͤhnliche Weise gebaut, und die Verbindung mit dem Ruͤken und mit dem Blatte geschieht durch Einbohren des Griffes, und Einschieben eines Theiles des cylindrischen Ruͤkens in denselben, wie Fig. 13 zeigt. Um das Blatt an dem Ruͤken zu befestigen, und den Ruͤken in dem Griffe (wenn alles uͤbrigens gehoͤrig zugerichtet ist), wird die Saͤge in Sand gestekt, und ein Loch in dem lezteren gemacht, das als Gußroͤhre zu dem Hintertheile des durchbohrten Griffes fuͤhrt. Geschmolzenes Blei, oder eine Mischung von Blei, Spießglanzkoͤnig und Zinn, wird dann, in dasselbe gegossen, durch den hohlen Griff, und durch den walzenfoͤrmigen Ruͤken fließen, beide ausfuͤllen, an den Oeffnungen des Blattes abfließen, und den Ruͤken desselben verbinden. Diese Art den Ruͤken und das Blatt der Saͤge zu verbinden, dient vorzuͤglich fuͤr warme Klimate, wo das Einschrumpfen des Holzes den Griff haͤufig los macht, indem die Hize des Klimas auf diese Weise durchaus nicht die Festigkeit desselben zu beeintraͤchtigen vermag. Wenn man das Blatt und den Ruͤken gelegentlich aus dem Griffe ziehen will, um ersteres zu schaͤrfen, kann lezteres mittelst geschmolzenen Metalles an ersterem, und an dem Griffe auf gewoͤhnliche Weise mittelst. Schrauben, befestiget werden. Wenn man aber will, daß die Blaͤtter leicht aus dem Ruͤken gehen, um sie gerade zu machen, so muͤssen sie auf obige Weist verfertigt werden, und bloß mit ihren Hinterkanten in den Cylinder kommen, ohne eingegossen zu werden. Man macht dann den Ruͤken aus Eisenblech, welches mit duͤnnen Messingplatten gefuͤttert wird, dessen Kanten nach einwaͤrts gebogen sind: der Druk des Metalles gegen das Stahl-Blatt reicht hin, das Blatt ohne andere Befestigung zu halten. Diese Vorrichtung auf die Aexte angewendet, ist beinahe dieselbe. Das Blatt ist aus gestrektem Stahlbleche, das in gehoͤrige Form geschnitten, und an dem Ruͤken durchloͤchert ist, wie das Blatt der Saͤge. Fig. 14 zeigt den Ruͤken und Griff desselben im Durchschnitte. Die Ruͤkenroͤhre wird, wie bei der Saͤge, vorgerichtet, in den ausgehoͤhlten Griff eingetrieben, und ein Draht mit einem Auge an dem Ende durchgezogen: dann wird, auf obige Weise, Metall in die Foͤhre und in den Griff gegossen, und alles dadurch befestigt. Eben diese Einrichtung laͤßt sich auch an Stroh- und Heu-Messern und an andern schneidenden Instrumenten anbringen. Barbier-Messer werden dadurch noch den Vortheil erhalten, daß man den feinsten und duͤnnsten gestrekten Stahl, der uͤberall gleicher Temperirung faͤhig ist, zu denselben verwenden kann. Der Patent-Traͤger nimmt den hohlen Ruͤken und die Befestigung des Blattes mit dem Griffe durch eingelassenes Metall als sein Recht in Anspruch.

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