Titel: Ueber den Meer-Rettigbau. Von Hrn. Dan. Judd.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. LXIV., S. 255
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LXIV. Ueber den Meer-Rettigbau. Von Hrn. Dan. Judd. Aus den Transactions of the London Horticultural Society im Repertory of arts, Manufactures and Agriculture. April. 1824. S. 307. (Im Auszuge.) Judd über den Meer-Rettigbau. Der Meer-Rettig (KrenObschon wir um Nuͤrnberg herrlichen Meer-Rettig bauen, und leichter Sandboden dem Gedeihen desselben hoͤchst zutraͤglich ist, so glauben wir doch dieses Verfahren des Hrn. Judd der Aufmerksamkeit unserer Leser werth.A. d. Ueb.) will eine offene freie Lage. Der Grund, auf welchem er gepflanzt werden soll, muß zwei Schaufel – besser zwei Fuß – tief umgegraben werden. Wenn der Grund an sich gut ist, braucht er keinen Duͤnger; war er aber ausgesaugt, so muß man etwas guten, leichten Duͤnger geben, und diesen tief in die unterste Lage des Bodens sorgfaͤltig hinabbringen, denn sonst treibt die Hauptwurzel starke Seitenwurzeln, die den Duͤnger aufsuchen, und dadurch wird die Hauptwurzel geschwaͤcht, und man verliert an Ertrag. Die Sezlinge bereitet man sich so, daß man ungefaͤhr drei Zoll lange Stuͤke von dem oberen Theile einer jeden Hauptwurzel nimmt, und ungefaͤhr einen Viertel Zoll unter der Krone derselben davon sauber wegschneidet, so daß nichts Gruͤnes mehr davon bleibt. Man macht hierauf, 18 Zoll weit von einander, Loͤcher in das Beet, und zwar in einer Tiefe von 16–18 Zoll. Die auf obige Weise zubereiteten Sezlinge werden bis an den Grund dieser Loͤcher hinabgelassen, und die Loͤcher selbst hierauf mit fein gesiebter Steinkohlen-Asche ausgefuͤllt, und sodann das Beet, wie gewoͤhnlich, mit der Harke (dem Rechen) uͤbergangen. Es verstreicht einige Zeit, bis die Pflanzen zum Vorscheine kommen: waͤhrend dieser und bis man nicht die Pflanzchen deutlich sieht, muß mit der Hand, nicht mit der Haue, gegaͤtet werden: spaͤterhin braucht es nichts anderes, als das Beet auf die gewoͤhnliche Weise zu reinigen, bis man im Winter die Wurzeln ausnimmt. Wenn der Boden sehr gut ist, koͤnnen die Reihen 2 Fuß weit von einander, und in diesen Reihen die Pflanzen 18 Zoll weit von einander entfernt stehen. Wenn die Pflanzen in irgend einem Boden noch groͤßere Blaͤtter treiben, koͤnnen sie noch weiter von einander gepflanzt werden. Ich seze meine Pflanzen, sagt Hr. Judd, Mitte Februars und Mitte Maͤrzes; je staͤrker die Wurzel, die man sezt, desto besser der Ertrag. Man muß keine Nebenwurzeln nehmen, und nicht nachlaͤßig steken. Das Instrument zum Sezen ist ein gewoͤhnlicher Erdaͤpfel-Sezer, an der Spize 1 1/2 Zoll, oben 2 1/2 Zoll im Durchmesser.