Titel: Methode, in Gefäße von Glas und in andere Geräthe weiße oder anders gefärbte, gemahlte oder auf was immer für eine Weise verzierte, Figuren, Wappen, Helme, Buchstaben und andere Verzierungen aus Composition, Metall oder irgend einem schiklichen Materiale einzulassen, worauf, nach einer ihm von einem im Auslande wohnenden Fremden gemachten Mittheilung, Apsley Pellatt d. jüng., Gentleman zu London, in der City, St. Paul's Church-yard, sich am 18ten December 1819 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. C., S. 418
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C. Methode, in Gefäße von Glas und in andere Geräthe weiße oder anders gefärbte, gemahlte oder auf was immer für eine Weise verzierte, Figuren, Wappen, Helme, Buchstaben und andere Verzierungen aus Composition, Metall oder irgend einem schiklichen Materiale einzulassen, worauf, nach einer ihm von einem im Auslande wohnenden Fremden gemachten Mittheilung, Apsley Pellatt d. jüng., Gentleman zu London, in der City, St. Paul's Church-yard, sich am 18ten December 1819 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture. Julius 1824. S. 65. Apsley Pellatt 's Methode, Gefäße von Glas zu verzieren. Von folgenden Methoden waͤhle ich jedes Mahl diejenige, die der Natur und dem Baue des Geraͤthes, welches incrustirt werden soll, am meisten angemessen ist. Zuerst will ich eine derjenigen Methoden erklaͤren, nach welchen ich die verlangten Verzierungen auf irgend einen dichten Glaskoͤrper incrustire, wobei ein Mahl fuͤr immer bemerkt werden muß, daß das Metall oder uͤberhaupt der Stoff, aus welchem jene Zierrathen verfertigt sind, nicht bei einer so niedrigeren Temperatur schmelzen darf, wie das Glas, in welches dasselbe eingelassen wird. Ich schoͤpfe mit einem gewoͤhnlichen Glasblaͤser-Roͤhre aus einem Glastopfe so viel geschmolzenes Glas, von weißer oder anderer Farbe, oder auch Metall, als nach der Groͤße des zu bearbeitenden Artikels noͤthig ist. Und, nachdem es in die gehoͤrige Form verarbeitet wurde, lasse ich es in einem Glasblaͤsers Ofen roth gluͤhen, und von da in diesem Zustande auf eine eiserne Platte bringen oͤder auf irgend einen anderen schiklichen Koͤrper, um es platt zu druͤken, und daselbst die Figur oder Verzierung (welche vorlaͤufig auf einer thoͤnernen Schaufel gehizt wurde) auf die verlangte Stelle auflegen. Nachdem dieß geschehen ist, wird eine hinlaͤngliche Menge fluͤßigen Glases von weißer, blauet, gruͤner oder irgend einer anderen Farbe Mit dem gewoͤhnlichen eisernen Instrumente uͤber die Figur oder das Zierstuͤk so lang getropft oͤder gegossen, bis es nicht bloß die Flaͤche desselben bedekt, sondern sich auch hinlaͤnglich uͤber dieselbe erstrekt. Und nachdem es sich gehoͤrig mit dem Koͤrper des Glases, auf welchem die Figur eingelassen wurde, angeheftet und mit demselben vereinigt hat, wird es wieder auf die Platte zuruͤkgebracht, und mit einem meßingenen Klopfer oder irgend einem anderen schiklichen Instrumente unmittelbar gerieben oͤder gedruͤkt. Sollte irgend eine Luftblase in der eingelassenen Figur zuruͤkblieben, oͤder die Operation nicht vollkommen gelungen seyn, dann muß Alles in den Ofen zuruͤk, und in demselben wieder gehoͤrig gehizt werden. Aus dem Ofen kommt es neuerdings auf die Platte zuruͤk, und die verduͤnnte Luft wird mittelst des Klopfers allmaͤhlig ausgetrieben oder zusammengedruͤkt, indem man das Instrument auf der aͤußeren Oberflaͤche des Glases unmittelbar auf jene. Stelle wirken laͤßt, in welcher diese verduͤnnte Luft enthalten ist. Durch diesen Druk werden nicht bloß die Luftblasen entfernt, sondern das Glas selbst wird auch dichter und mehr geschlossen. Wenn man weißes Glas nimmt, so erhaͤlt auch das Glas unmittelbar in der Nachbarschaft der eingelassenen Figur ein Helles und glaͤnzendes Ansehen. Man kann auf diese Weise so viel Figuren einlassen, als man will. Nachdem dieses Einlassen vollkommen vollendet ist, wird der fertig gewordene Gegenstand in den Ofen zuruͤkgebracht, um daselbst angelassen zu werden, wornach sodann demselben nach irgend einer der gewoͤhnlichen Methoden die lezte Hand gegeben wird. Auf diese Art eingelassene Artikel taugen vorzuͤglich zu Juwelier-Arbeiten, Tobak- und Thee- Buͤchsen etc. Meine Methode Figuren und Zierrathen in dichte Glaskoͤrper einzulassen, wie in Flaschen-Stoͤpsel, Abseiher, Dekel- Knoͤpfe, Handgriffe, Vasenknoͤpfe, Glokenzieher, Leuchter, Uhrsaͤulen und andere Gegenstaͤnde, an welche Staͤrke und eine bedeutend dike Glasmasse noͤthig ist, ist folgende: ich nehme mit einem Glasblaͤser-Roͤhre eine hinlaͤngliche Menge von geschmolzenem Glase, und bilde daraus ein hohles Gefaͤß, oder, wie die Glasblaͤser es nennen, eine Muffel; mit einer Beißzange (pair of pucillas) mache ich an dem Blaserohre gegenuͤber stehenden Ende eine hinlaͤnglichhinhaͤnglich weite Oeffnung, durch welche ich die Figuren oder Zierathen, hinlaͤnglich erhizt, einfuͤhre, und an die zum Einlassen bestimmte Stelle lege, worauf die Muffel an dem offenen Ende zusammengedruͤkt wird, und, nachdem sie entweder mit der Zange oder mit einem anderen Instrumente auf der eisernen Platte daselbst so genau als moͤglich geschlossen wurde (wodurch das Eindringen der Luft in den Raum, welcher die Figur umgibt, gehindert wird, was zur folgenden Operation des Ausziehens der Luft aus der Muffel noͤthig ist), sammt dem in derselben enthaltenen Artikel in den hinlaͤnglich geheizten Ofen gebracht. Waͤhrend dieser Operation wird die verduͤnnte Luft nach und nach aus der Muffel entweder mittelst des Mundes des Arbeiters gezogen, der daran saugt, oder mittelst einer kleinen Saugpumpe, welche mit dem Blaserohre verbunden ist, an welchem die Muffel befestigt ist. Waͤhrend die verduͤnnte Luft auf diese Weise aus der Muffel entfernt wird, wird es nothwendig den in Arbeit stehenden Artikel so zu heizen, daß alle Glastheilchen, welche die eingesezte Figur umgeben, in gelinden Fluß kommen und dadurch sich so vereinigen, daß die hohle Muffel ein festes Stuͤk Glas wird. Dieses, so behandelte, Stuͤk Glas wird in den Ofen zum Anlassen gebracht. Obschon diese Art des Einlassens langwieriger und kostspieliger ist, so ist sie doch sicherer und genauer, und ich ziehe sie der vorigen vor, wenn Mahlereien oder kostbare Zierrathen in solche Glaswaaren eingelassen werden sollen. Meine dritte Methode dient zum Einlassen weißer oder anderer Glasfiguren, Wappen, Helme, Buchstaben oder anderer Zierathen in Glas und zwar in Stoͤpsel, Seiher, Toiletten-Zeug, Thee-Geschirr, Weinglaͤser, Tummler, Kamin- Stuͤke, Leuchter und andere verschiedene Glasgeraͤthe. Diese Artikel koͤnnen auf irgend eine der gewoͤhnlichen Weisen entweder in Modeln oder aus freier Hand geblasen werden, und nachdem sie zum Einlassen hinlaͤnglich hergestellt sind, wird jener Theil derselben, welcher die Figur aufnehmen soll, mit dem Ruͤken der Zangen oder mit irgend einem anderen schiklichen Instrumente geebnet, wenn die Figur flach ist; wenn nicht, so muß diese Stelle auf eine andere Weise vorgerichtet werden. Wenn diese Operation geschehen ist, muß die Figur auf die oben angegebene Weise gehizt, und auf die Stelle gebracht werden, wo sie eingelassen werden soll: in diesem Zustande wird dann der ganze Artikel wieder in den Ofen gebracht, und gehizt, bis die Figur auf dem Glase anhaͤngt, wo sie dann auf die eiserne Platte kommt, und das Glas daruͤber getroͤpfelt und gegossen wird, wie es in der ersten Methode angegeben wurde. Die beiden Glaͤser werden nach und nach durch gelindes Reiben und Druͤken mit dem meßingenen Instrumente auf der Oberflaͤche des aufgetroͤpfelten Glases, welches den Zierath bedekt, verbunden, und dadurch die Luftblaͤschen ausgetrieben oder so zusammengedruͤkt, daß sie kaum sichtbar sind. Das Uebrige der Vollendung geschieht auf die bei hohlen Glaͤsern gewoͤhnliche Weise. Wenn die Figuren oder Zierathen klein sind, und die Gegenstaͤnde, in welche sie eingelassen werden sollen, gleichfalls klein sind, geschieht das Einlassen am besten mittelst der Glasblaͤser-Lampe. Man kann sich uͤbrigens auch noch anderer Methoden zum Austreiben der luftblaschen bedienen.