Titel: Ueber eine Verbesserung an den Achsen großer Wagenräder etc., damit die Zapfen nicht in der Spindel los werden, und über ihre Ausbesserung bei Beschädigung etc. Von Hr. Rob. Hughes zu Ruabon in Denbigshire.
Fundstelle: Band 15, Jahrgang 1824, Nr. LIV., S. 288
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LIV. Ueber eine Verbesserung an den Achsen großer Wagenräder etc., damit die Zapfen nicht in der Spindel los werden, und über ihre Ausbesserung bei Beschädigung etc. Von Hr. Rob. Hughes zu Ruabon in Denbigshire. Aus dem 31 B. der Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce, in Gill's technical Repository. N. 31. S. 65. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Hughes Verbesserungen an Achsen großer Wagenräder. Hr. Hughes, welcher fuͤr diese Mittheilung schon im Jahr 1812 die silberne Medaille erhielt, bemerkt, daß die Zapfen der Krahne oder Wasserraͤder, so wie sie jezt angebracht sind, sich waͤhrend des Ganges leicht erhizen und dadurch bald loker werden; daß die Methode, dieselben durch Keile zu befestigen, die Spindeln spaltet, verdirbt, und unbrauchbar macht; und daß er bei seiner Methode, ohne die Spindel durch die tiefen Einschnitte zur Befestigung der Zapfen zu schwaͤchen, vieles erspart, indem, nach der alten Methode, die Reife allein ungefaͤhr vier Guineen und die Zapfen aus Gußeisen 2 Pfund 12 Shilling losten, waͤhrend bei ihm die ganze Ausgabe 4 Pfund 16 Shilling betraͤgt. Die gewoͤhnliche Methode Zapfen in hoͤlzernen Spindeln zu befestigen, besteht darin, daß man an dem einen Ende des Zapfens ein Kreuz anbringt, welches tief in das Holz eingelassen, und durch kleine ringsumher eingetriebene Keile festgehalten wird, nachdem vorlaͤufig ringsumher Reife um die Spindel angelegt wurden, damit dieselbe nicht von den Keilen zersplittert wird. Die Fehler dieses Verfahrens bestehen darin, daß die Spindel durch das Einschneiden in dieselbe sehr geschwaͤcht wird; daß durch den ununterbrochenen Trieb des schweren Rades, das immer in entgegengesezter Richtung wirkt, die Keile endlich loker werden, und ausfallen. Ein Fehler an dem Zapfen veranlaßt noch weit groͤßeren Schaden; denn das Rad faͤllt dann in den Muͤhlzug und bricht Reifen und Eimer durch seine Schwere. Hr. Hughes's Verbesserung besteht darin, daß er an dem Ende der Spindel eine Buͤchse aus Gußeisen anbringt, und auf diese das eiserne Kreuz des Zapfens aufschraubt, so daß dieser dadurch kraͤftiger befestigt wird, als auf die alte gewoͤhnliche Weise, und das Holz nicht durch Wegschneiden geschwaͤcht wird. AA, Fig. 24 stellt einen Theil des Endes der hoͤlzernen Spindel vor, die hier achtekig ist, und das Wasserrad traͤgt. Sie Ist lang genug, um uͤber die Grube zu reichen, in welcher das Rad arbeitet. Ihre Zapfen werden an jedem Ende von eigenen Lagern getragen, und laufen in denselben. BB, ist die Buͤchse aus Gußeisen, die auf das Ende der Spindel fest aufgepaßt und dicht angekeilt ist, so daß sie die Spindel kraͤftiger vor dem Zersplittern verwahrt, als Reife nicht zu thun vermoͤgen. An dem Ende dieser Buͤchse ist ein hervorstehender Rand, aa, und in der Vorderseite desselben befinden sich vier Einschnitte oder Furchen zur Aufnahme der Arme des eisernen Kreuzes, bb, dd, welches einen Theil des Zapfens, C, bildet, um welchen die Spindel sich dreht. Dieses Kreuz wird mit vier Schrauben-Bolzen, welche durch den Rand und durch die Arme des Kreuzes durchlaufen, und außen mit Schrauben-Nieten befestigt, so daß Alles gehoͤrig fest steht. Der Durchschnitt in Fig. 26 zeigt das Kreuz, bb, und die Buͤchse, BB, abgesondert, um die Weise zu erklaͤren, wie beide in einander eingefuͤgt sind. Die innere Flaͤche des Kreuzes hat Hervorragungen, ee, welche in das Ende der Buͤchse eindringen, und den Zapfen in seinem wahren Mittelpuncte erhalten. Die Bolzen haben also bloß die Zapfen an dem Ende der Buͤchse festgehalten, und die Hauptgewalt wird durch die Welse, wie das Kreuz in der Buͤchse befestigt ist, beseitigt. Wenn der Zapfen eines nach dieser Art vorgerichteten Rades sich abnuͤzt, so daß man einen neuen an der Stelle desselben anbringen muß, darf man nur die vier Nieten abnehmen, und einen neuen anbringen. Da das Kreuz und der Zapfen klein sind, so kann der cylindrische Theil des lezteren, C, sehr bequem in einer Drehebank abgedreht werden.

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