Titel: Verbesserungen an sogenannten Gambados oder Kothstiefeln und an der Weise Sporne an denselben anzubringen, und einige Theile derselben auch an anderen Stiefeln zu benüzen, worauf Rich. Green, Eisenhändler für Sattlerzeug in Lisle-Street, St. Anne, Soho, am 13ten November 1823 sich ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 15, Jahrgang 1824, Nr. XCVII. XCV. , S. 420
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XCVII. XCV. Verbesserungen an sogenannten Gambados oder Kothstiefeln und an der Weise Sporne an denselben anzubringen, und einige Theile derselben auch an anderen Stiefeln zu benüzen, worauf Rich. Green, Eisenhändler für Sattlerzeug in Lisle-Street, St. Anne, Soho, am 13ten November 1823 sich ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Octob. 1824. S. 192. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. Green, Verbesserungen an Gambados oder Kothstiefeln. Die hier in Anspruch genommenen Verbesserungen sind 1tens ein neuer Bau der Gambados oder Kothstiefel, um den Reiter vor dem aufsprizenden Kothe zu schuͤzen; 2tens, die Befestigung der Sporne an denselben und an den Stiefeln uͤberhaupt. Die Steigbuͤgel an diesen Gambados sind an einer Seite offen, damit der Reiter im Falle des Stuͤrzens nicht in denselben haͤngen bleibt Fig. 34 und 35 auf Tab. VIII. zeigt zwei dieser Gambados, die in ihrem Baue etwas von einander abweichen. Fig. 36 zeigt den Steigbuͤgel abgenommen; er wird aus Stahl, nicht aus Eisen, verfertigt, daß er desto stiller ist. Der untere Theil des Steigbuͤgels ist cylindrisch, und bildet eine Achse, auf welcher die Sohle des Stiefels, die aus Eisenblech oder aus einem anderen steifen Materiale verfertigt ist, sich schwingt. Die Lage des Steigbuͤgels ist bei aa, in den Figuren sichtbar, und die auf der Achse sich schwingende Sohle ist b. In Fig. 34 erstrekt die Sohle sich nach der ganze Laͤnge des Fußes hin, und bewegt sich auf der Achse; in Fig. 35 aber bewegt sich nur das Vordertheil des Vorfußes auf demselben, und das Hintertheil der Sohle ist dem Ruͤken des Stiefels und dem unteren Theile des Steigbuͤgels. Der Theil des Gambado, welcher das Bein bekleidet, ist, wie gewoͤhnlich, aus Leder, und der Riemen, mit welchem er an dem Sattel befestigt ist, laͤuft durch das Auge des Steigbuͤgels vorne durch die hohle Roͤhre hinauf. Die Ruͤkseite des Stiefels tritt in Fig. 34 etwas unter der Ferse hervor. Um die Naͤsse abzuhalten, und das Hintertheil der Sohle wird durch einen Riemen und durch eine Schnekenfeder in die Hoͤhe gehalten, welche in dem Futter und in einer Oehlhaut eingeschlossen ist, damit sie nicht rostet. Bei dem Gambado, Fig. 35, ist dieser Riemen und die Feder nicht noͤthig, indem der Hintere Theil der Sohle mit der Roͤhre des Stiefels verbunden ist. Die Weise, die Sporne an diesen Roͤhren anzubringen, wie bei cc, Fig. 34 und 35, besteht in einer Roͤhre am Hintertheile des Stiefels: in diese stekt man den Sporn, wenn man denselben brauchen will. Der Bau und die Befestigungs-Weise dieses Spornes zeigt sich in Fig. 37, wo diese Roͤhre und der Sporn im Durchschnitte dargestellt ist. aa, ist die Roͤhre. b, ist eine Schnekenfeder in der Roͤhre, welche das Zapfenstuͤk, c, in die Hoͤhe treibt; dieses Stuͤk schließt den oberen Theil der Roͤhre, wenn der Sporn nicht angebracht wird, d, ist die Spornstange, an welcher sich das Raͤdchen, e, befindet: der aufrechte Theil dieser Stange wird in die Roͤhre eingefuͤgt, ins dem man das Stuͤk c, und die Schnekenfeder b niederdruͤkt. An dem aufrechten Theile der Spornstange ist eine Sperrfeder, f, angebracht, welche, indem sie gegen einen Vorsprung innenwendig an der Roͤhre anstoͤßt, den Sporn in seiner Lage befestigt haͤlt, so daß er nicht herausgezogen werden kann, außer man schiebt die Feder, f, zuruͤk, und befreit zugleich hierdurch den Haͤlter. Was die Anwendung einiger dieser Theile auf andere Stiefel betrifft, so bezieht sich diese auf die Schnekenfeder, b, und das Zapfenstuͤk, c, bei jenen Spornen, welche man Roͤhren-Spornen (box spurs) nennt, wodurch man die Loͤcher in diesen Roͤhren ohne besondere Zapfen verschließen kann.