Titel: Ueber die vorgeschlagene Eisenbahn und die dazu gehörigen Transport-Maschinen (Loco-Motive Engines) zwischen Liverpool und Manchester. Nach dem Berichte des Ausschusses dieser Gesellschaft, welcher mit Ausführung derselben beauftragt ist.
Fundstelle: Band 16, Jahrgang 1825, Nr. XXXV., S. 120
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XXXV. Ueber die vorgeschlagene Eisenbahn und die dazu gehörigen Transport-Maschinen (Loco-Motive Engines) zwischen Liverpool und Manchester. Nach dem Berichte des Ausschusses dieser Gesellschaft, welcher mit Ausführung derselben beauftragt istWir kennen zwar einen Theil dieser riesenhaften Unternehmung bereits aus einer Beilage der A. Z. Es ist aber der Muͤhe werth dieselbe genauer und aus der Quelle kennen, und darnach den englischen Charakter wenigstens wuͤrdigen zu lernen; denn bis zur Nachahmung wird bei unseren allseitigen Fortschritten nach ruͤkwaͤrts noch viel Wasser den freigewordenen Rhein hinablaufen. A. d. Ueb.. Aus Gill's technical Repository. December 1824. S. 385. Ueber die vorgeschlagene Eisenbahn und die dazu gehörigen Transport-Maschinen. Liverpool, den 20. Okt. 1824. Der Ausschuß der Liverpool- und Manchester Eisenbahn-Gesellschaft (Liverpool and Manchester Rail-Road Company) findet sich berechtigt in Kuͤrze die Gruͤnde anzugeben, auf welchen die Anspruͤche dieser Gesellschaft auf oͤffentliche Theilnahme und Unterstuͤzung beruhen. Die Wichtigkeit eines sichern und wohlfeilen Waaren-Transportes von einem Theile des Landes in den anderen wird in einem Handels-Staate wohl keinen Zweifel unterliegen. Auf diesem Grundsaze beruhte die erste Einfuͤhrung der Canaͤle; diese wurden fuͤr das allgemeine Beste errichtet; und obschon durch dieselben, als eine damahls neue Transport-Methode, die bereits vorhandenen Straßen und schlechteren Transport-Anstalten litten, und das Interresse und die Vorurtheile der Grundeigenthuͤmer beleidigt wurden, siegte endlich doch der Grundsaz des allgemeinen Wohles, und die Erfahrung entschied zu Gunsten desselben. Nach demselben Grundsaze schlaͤgt man jezt Eisenbahnen als eine Transport-Methode vor, die alle anderen bisher vorhandenen uͤbertrifft; sie besizt uͤber alles, was man zu Gunsten der Canaͤle sagen konnte, noch den empfehlenden Vortheil, daß sie nicht bloß wohlfeiler, sondern auch weit schneller ist, als jede andere. Die vorgeschlagene Eisenbahn zwischen Liverpool und Manchester soll in der Naͤhe der Prince's Dock bey Liverpool anfangen, dann nach Vauxhall Road, und durch Bootle, Walton, Falzakerly, Croxteth, Kirby, Knowsley, Eccleston, Windle, Sutton, Haydock, Newton in Mackerfield, Golborn, Lowton, Leigh, Pennington, Astley, Irlam, Worsley, Eccles, Pendlebury, Salford, Hume, in die Nachbarschaft des westlichen Endes der Water-Street in Manchester laufen; sie wird im Ganzen ungefaͤhr 33 engl. Meilen (16 1/2 baier. Poststunden) betragen. Die Straße naͤhert sich der Residenz des Earl of Sefton nicht mehr als hoͤchstens anderthalb engl. Meilen, und laͤuft quer durch die Besizungen des Earl of Derby uͤber die unfruchtbaren Moose von Kirby und Knowsley ungefaͤhr in einer Entfernung von zwei engl. Meilen von der Halle (the Hall). Indem man sich fuͤr obige Route entschied, hat der Ausschuß keine Muͤhe gespart, und bedeutende Kosten gewagt eine solche Richtung zu finden, die nicht bloß an und fuͤr sich die vorzuͤglichste ist, sondern auch in Hinsicht auf persoͤnliche und oͤrtliche Verhaͤltnisse soviel moͤglich am wenigsten Streitigleiten veranlassen kann. Das Land wurde von ausgezeichneten Landmessern untere sucht, und der genau berechnete Kosten-Ueberschlag der durch dasselbe zu fuͤhrenden und nach den neuesten Verbesserungen zu erbauenden Eisenbahn warf, mit Inbegriff der auf derselben zu errichtenden Transport-Maschinen, und anderem Zugehoͤre, nicht mehr als 400,00) Pfund Sterl, (4,800,000 fl. rhein.) aus. Diese Summe soll in 4000 Aetien, jede zu 100 Pfund Sterl., vertheilt werden. Die Gesammt-Masse der zwischen Liverpool und Manchester taͤglich ziehenden Waaren betraͤgt, nach genauer Berechnung, im Minimum 1000 Tonnen. Diese Waaren-Masse wird gegenwaͤrtig entweder auf dem Duke of Bridgewater's Canal, oder durch die Mersey und Irwell Schiffer verfahren. Auf diesen beiden Wasserstraßen muͤssen die Guͤter 16 bis 18 (engl.) Meilen weit stromaufwaͤrts auf dem Mersey, und werden daselbst nicht selten durch Gegenwinde lange Zeit uͤber aufgehalten, und leiden auch nicht selten bei stuͤrmischer Witterung oder gehen ganz zu Grunde. Man kann die auf diesem Wege noͤthige Zeit, den Aufenthalt auf den Mauthen bei den Werften mit eingerechnet, im Durchschnitte zu 36 Stunden annehmen; widrige oder guͤnstige Winde und Fluchen verlaͤngern oder verkuͤrzen diese Fahrt. Die Fracht fuͤr Waaren war, in den lezten 14 Jahren, im Durchschnitte 15 Shill. (9 fl. rhein.) fuͤr die Tonne. Auf der vorgeschlagenen Eisenbahn wird die Waare in 4–6 Stunden von Liverpool nach Manchester geliefert werden koͤnnen, und die Fracht wird dem Kaufmanns kaum zwei Drittel der jezigen kosten! Das Publikum wird also durch diese Eisenbahn nicht bloß einen unendlichen Gewinn durch Geldersparung, sondern uͤberdieß noch – und was vielleicht noch mehr als Geldgewinn ist, durch Zeitersparung Kein Volk auf Erden kennt und fuͤhlt den Werth der Zeit so sehr, und weiß mit diesem hoͤchsten Gute des Menschen so klug zu wuchern, wie das britische. Alle seine oͤffentlichen und Privat-Anstalten sind auf den moͤglich hoͤchsten Gewinn an Zeit berechnet, fuͤr welchen der Englaͤnder gern sein Leben wagt. So ein leichtes, halb aͤtherisches, Wesen ein Franzose gegen den dikknochigen Englaͤnder ist, so ein langweiliges Ding sind die franzoͤsischen Fabriken gegen die englischen, wo, man darf wohl ohne Uebertreibung sagen, alles im Fluge geht. Nur bei seinen schlechten Mahlzeiten ist der Englaͤnder langsam, und laͤßt sich mehr Zeit zu dem Hinabwuͤrgen der elenden halbrohen Bissen seiner kalten Kuͤche, als der Franzose nicht braucht, um ein paar Duzende koͤstlicher Entremets hinabzuschlingen. Bei den Franzosen kennt nur der Gelehrte, der Mann von Bildung, (ehevor unter Napoleon, kannte auch der franzoͤsische Soldat) den Werth der Zeit. Die Franzosen besizen ein treffliches Werk uͤber die beste Benuͤzung der Zeit: Essai sur lémploi du tems, ou méthode de bien regler sa vie, premier moyen d'etre heureuy, par m. a. Jullien, 3. edit. 8. Paris 1804. Hofr. Schultes hat die erste Auflage im Jahr 1811 (Regensburg b. Montag und Weiß) in das Deutsche mit vielen Anmerkungen uͤbersezt. Ein Englaͤnder uͤbersezte dasselbe im Jahr 1822 unter dem Titel: The Art of employing time, ohne den Verfasser oder sich zu nennen. Insofern aber die Kenntniß des hohen Werthes der Zeit bei den Franzosen nur noch die Sache der Gelehrten, nicht des Volkes ist, nicht in das Leben des Volkes selbst eingegriffen hat, das seine Zeit auf die erbaͤrmlichste Weise vertaͤndelt, wollen wir mit Tacitus ein Leben des edlen Agricola ingenia Britannorum studiis Gallorum anteferre. Daß fuͤr uns Deutsche die Zeit keine Fluͤgel hat, und wir immer in der gemuͤthlichen Idee leben; komme ich heute nicht, so komme ich morgen, und kommt der Tag, so bringt der Tag; das hat uns auch schon Tacitus vor bald 2000 Jahren nachgeredet in moribus Germanorum: plus per otium transigunt, dediti somno, eiboque: ipsi hebent.“ Daß Tacitus uns nichts Unrechtes nachgesagt hat, weiß wohl jeder, der unser Wirken beobachtet. Ueb. machen koͤnnen. Man darf uͤbrigens diesen Gewinn ja nicht nach seinem Nominal-Werthe an erspartem Gelde oder gewonnener Zeit berechnen; diese Eisenbahn wird ein Sporn werden fuͤr Englands Industrie; sie wird der Kraft der Capitalien einen neuen Impuls gewaͤhren, und nur derjenige kann den Werth und die Wichtigkeit solcher Foͤrderungs-Mittel in ihrem ganzen Umfange fassen, der da weiß, wie sehr der Handel oft durch unbedeutend scheinende Beschraͤnkungen leidet, und wie jede Handels-Unternehmung durch Festhaltung des Grundsazes freier Concurrenz und freien Handels aufgemuntert und befoͤrdert wird. Der Ausschuß sieht ein, daß das Publikum nicht alsogleich begreifen wird, wie die Eigenthuͤmer einer Eisenbahn, die ein Capital von 400,000 Pfund Sterling fordert, die bisherige Fracht der gegenwaͤrtig bestehenden Schiffer-Gesellschaften (Water-Compagnies) so bedeutend herabsezen koͤnnen. Dieser Zweifel ist sehr leicht geloͤset. Die Schiffer-Gesellschaften machen machen diese hohen Fracht-Preise nicht deswegen, weil sie nicht auch billigere Preise stellen koͤnnten, sondern weil sie, in dem Hochgenuͤsse ihres Monopoles, es nicht fuͤr geeignet finden, wohlfeilere Preise zu machen. Gegen diese hoͤchst willkuͤhrliche Erpressungen hatte das Publikum bisher keinen Schuz, und gegen die ewige Fortdauer oder gegen die Wiederkehr dieses Unheiles hat es keine andere Aegide, als die bisher fehlende Concurrenz. Als Beweis fuͤr die Gruͤndlichkeit unserer Behauptung mag die Thatsache gelten, daß die Actien der Old-Quay Schiffer-Gesellschaft (Old-Quay Navigation, die anfangs fuͤr 70 Pfund Sterl. verkauft wurden, jezt nicht weniger als 1250 Pfund Sterl. uͤberall gelten.Die englische Regierung bleibt, und zwar mit Recht, unbekuͤmmert um das kuͤnftige Schiksal der Old-Quay Schiffer-Gesellschaft, welche, wenn sie auch durch die neuen Eisenbahnen zu Grunde gerichtet werden sollte, es nur sich selbst zuzuschreiben hat. Wo immer das allgemeine Beste gewinnt, da darf das Wehe, selbst der Untergang des Einzelnen, nie in die Wagschale gelegt werden: salus rei publicae suprema lex esto. Sezen wir einen Augenblik, es waͤre moͤglich, Waaren und Menschen noch schneller und sicherer und wohlfeiler, als zu Wasser oder zu Lande, von einem Orte nach dem anderen zu bringen; was wuͤrde man von jenem Staate denken, der es verbiethen wuͤrde, sich dieser Art von Transport zu bedienen, weil dabei seine Schiffer, Postmeister, Bothen und Landkutscher zu Grunde gehen muͤßten? Und doch erlebten wir neulich, daß man einfaͤltig genug war, sich gegen Einfuͤhrung der Dampfbothe auf einem See zu ereifern, weil man befuͤrchtete, daß dadurch einige 20 Schiffer-Familien in ihren unerwiesenen ausschließlichen Befugnissen beeintraͤchtigt wuͤrden. Wann wird der Herr dem Teufel des Zunftwesens endlich erlauben, in die Schweine zu fahren? A. d. Ueb. Allein, es ist nicht der unerhoͤrte Frachtpreis allein, der eine Eisenbahn so wuͤnschenswerth macht. Die gegenwaͤrtigen Canal-Anstalten sind dem großen und unerlaͤßlichen Zweke, zu welchem sie bestimmt sind, naͤmlich der regelmaͤßigen und puͤnktlichen Verfuͤhrung der Waaren zu allen Jahreszeiten und unter allen Verhaͤltnissen nicht mehr gewachsen. Im Sommer fehlt es gewoͤhnlich an Wasser; die Bothe muͤssen gewoͤhnlich mit halber Fracht laufen, und dadurch entsteht viel Zeitverlust, und große Unbequemlichkeit aller Art; im Winter sind die Canaͤle oft wochenlang durch das Eis gesperrt, wodurch alle Geschaͤfte offenbar in Steken gerathen. Alle diese Hindernisse fallen bei einer Eisenbahn weg. Ein anderer wichtiger Einwurf gegen das gegenwaͤrtige Canal-Wesen ist nahmentlich das Stehlen: ein Unheil gegen welches man selten genug auf seiner Huth seyn kann, und zu welchem die Heimlichkeiten der Windungen eines Canales, und die langsame Fahrt auf demselben so vielen Vorschub leisten. Die Fahrt auf einer Eisenbahn, die nur wenige Stunden dauert, und wo fuͤr jede Verspaͤtung Rechenschaft gelegt werden muß, wird immer jene Oeffentlichkeit und folglich auch Sicherheit gewaͤhren, die man auf einer koͤnigl. Heerstraße findet. Ausser dem Transporte der Guͤter zwischen Liverpool und Manchester laͤßt sich noch ein anderer wichtiger Erwerbszweig fuͤr die Eigenthuͤmer der vorgeschlagenen Eisenbahn erwarten: der Transport der Steinkohlen naͤmlich aus den reichen Gruben in der Nachbarschaft von St. Helen's; ein Vortheil, welchen die Schiffer-Gesellschaft nicht besizt, und wodurch, bei der Wichtigkeit und bei dem Umfange derselben, die Eigenthuͤmer der Eisenbahn wahrscheinlich in den Stand gesezt werden, ihre Frachtpreise noch niedriger, als oben angegeben wurde, herabsezen zu koͤnnen. Diese Steinkohlen gehen jezt auf dem Sankey-Canal, den Mercey abwaͤrts, nach Liverpool; eine Streke von ungefaͤhr 30 Meilen. Durch die Eisenbahn wird diese Streke um die Haͤlfte verkuͤrzt, und die Frachtkosten derselben werden bedeutend vermindert werden. Unter den weit sich verbreitenden Vortheilen, die man von dieser Eisenbahn erwarten kann, muß auch nahmentlich die Foͤrderung des Handels von Irland aufgefuͤhrt werden. Die Kraͤfte dieses Landes, die bisher begraben lagen, die Faͤhigkeiten desselben sich im Manufaktur-Wesen empor zu schwingen, werden gewekt werden, indem sie dadurch in eine bequeme Verbindung und in Beruͤhrung mit den thaͤtigsten Gegenden Englands gerathen; jedes Produkt des Bodens dieser Insel wird mehr gesucht werden, indem es auf eine leichte und wohlfeile Weise in die volkreichen Distrikte von Lancaster und York geliefert werden kann. Was immer die Zeit des Transportes zu verkuͤrzen vermag, vermindert in demselben Verhaͤltnisse auch die Entfernung; was immer an Fracht erspart werden kann, wird reiner Gewinn fuͤr Irland. Bei dem gegenwaͤrtigen Zustande des Handels und bei den jezigen commerciellen Unternehmungen ist Zeit-Gewinn, Schnelligkeit in der Befoͤrderung der WaarenMoͤchten doch unsere Speditions-Handlungen und unsere Mauth-Beamten dieses Grundprinzip des Handels nicht so oft vergessen. A. d. Ueb., eben so wichtig als Wohlfeilheit und Sparsamkeit in jeder Hinsicht. Wir erhalten jezt haͤufig in 21 Tagen Waaren, die uͤber das Weltmeer her von New-York nach Liverpool geschifft werden, und wir erlebten mehrere Faͤlle, in welchen eben diese Waaren aus den oben angegebenen Ursachen laͤngere Zeit auf der kurzen Streke zwischen Liverpool und Manchester unter Weges blieben, als sie uͤber das weite Weltmeer brauchten. So darf es nicht ewig waͤhren. Die Mechanik hat Fortschritte genug gethan, um solchen Aufenthalt uͤberfluͤssig zu machen, und der gerade gesunde Menschenverstand unseres Publikums macht ihn gerade zu unmoͤglich. Man glaube ja nicht, daß, wenn England anfinge saumselig zu werden, andere Laͤnder in dem Fortschreiten ihrer Industrie still stehen wuͤrden. Der russische Kaiser hat bereits gesucht, Modelle der Transport-Maschinen zu erhalten, und andere Regierungen auf dem festen Lande wurden von den wichtigen Anstalten zur Erleichterung des Verkehres, uͤber welche es sich gegenwaͤrtig unter unserem britischen Publikum handelt, gehoͤrig unterrichtetHrn. Pfr. v. Gerstners vorgeschlagene Eisenbahn zur Verbindung der Donau mit der Elbe zeigt, daß man auch in Oesterreich die Nothwendigkeit solcher Anstalten zu fuͤhlen anfaͤngt. A. d. Ueb.. Auch in den vereinigten Staaten von Nord-Amerika fuͤhlt man lebhaft die Vortheile, welche sich von Einfuͤhrung der Eisenbahnen erwarten lassen: es kam neulich erst ein Herr aus Nord-America, um die noͤthigen Erkundigungen uͤber die Eisenbahnen einzuziehen, indem er die beiden großen Fluͤsse, den Potomac und den Ohio, mittelst einer Eisenbahn verbinden will. Nicht bloß der Handelsstand wird durch das Geld, welches er bei den Eisenbahnen an Fracht erspart, und durch die Erleichterung, welche alle Handels-Operationen durch dieselben erhalten muͤssen, da Puͤnktlichkeit und Schnelligkeit in Versendung der Waaren zwischen Liverpool und Manchester auf diese Weise auf das hoͤchste gebracht wird, unmittelbar und unendlich gewinnen; auch die Einwohner dieser volkreichen Staͤdte werden daran ihren großen Vortheil auf eine mehr oder minder unmittelbare Weise finden. Die Steinkohlen, die in groͤßerer Menge zu Markte kommen werden, werden wohlfeiler werden, und die verschiedenen Producte der Paͤchter werden aus weitern Entfernungen her nach diesen Staͤdten gebracht und um billigere Preise aus den Maͤrkten derselben zu kaufen seyn. Die Landwirthe in der Nachbarschaft der Eisenbahn erhalten dadurch fuͤr ihre Produkte einen leichteren Absaz, indem sie groͤßeren Markten naͤher geruͤkt werden, und koͤnnen sich auch in eben demselben Maaße auf eine leichtere und wohlfeilere Weise mit dem noͤthigen Kalke und Duͤnger versehen. Ueberdieß wird die Eisenbahn auch fuͤr Reisende selbst eine bequeme, wohlfeile und schnelle Foͤrderungs-Anstalt, deren Ertrag und Wichtigkeit jedoch bis jezt noch nicht mit Sicherheit angegeben werden kann. Die hier erwaͤhnten Vortheile beschranken sich nicht bloß auf die Linie allein, in welcher die Eisenbahn hinlaͤuft, sondern auch auf die gen Norden und Suͤden von derselben gelegenen Gegenden, vorzuͤglich auf die reiche und stark bevoͤlkerte Stadt Bolton: es bedarf nur einer kurzen Seitenlinie, um auch diese Stadt in unmittelbare Verbindung zu schnellem Verkehre mit einem Seehafen zu bringen. Dieß ist eine gedraͤngte Uebersicht des Systemes, welches die Liverpool- und Manchester-Eisenbahn-Gesellschaft ergriffen hat. Bey den mannigfaltigen Vortheilen, welche dasselbe dem Publikum verspricht, fuͤhlt sich der Ausschuß uͤberzeugt, daß er reichliche Zinsen fuͤr das darauf gewendete Capital den Theilnehmern an denselben tragen muß.