Titel: Verbesserungen an den Vorrichtungen und Werkzeugen zum Erdbohren, um dadurch Wasser zu erhalten; von Joh. Good, Mechaniker zu Tottenham, Middlesex, welcher den 20. August 1823 sich ein Patent auf dieselben ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 16, Jahrgang 1825, Nr. XLVI., S. 207
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XLVI. Verbesserungen an den Vorrichtungen und Werkzeugen zum Erdbohren, um dadurch Wasser zu erhalten; von Joh. Good, Mechaniker zu Tottenham, Middlesex, welcher den 20. August 1823 sich ein Patent auf dieselben ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. November. 1824. S. 246. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Good's, Verbesserungen an den Vorrichtungen und Werkzeugen zum Erdbohren, um dadurch Wasser zu erhalten. Der Patent-Traͤger wurde haͤufig zum Erd- oder Brunenbohren (einer bisher in England wenig bekannten Operation, vergl. London Journal VI. B. S. 145) verwendet. Die Instrumente, deren er sich hierzu bedient, und wovon mehrere in Deutschland laͤngst bekannt, in England aber jezt patentisirt sind, sind folgende: Fig. 9 ist ein Bohrer, welcher an seinem oberen Ende mit einer Schraube versehen ist, durch welche er mit den Bohrstangen verbunden werden kann. Er dient zum Bohren in weichem Sande oder Thone, ist walzenfoͤrmig, hat von einem Ende zu dem anderen einen Spalt, und nur unten eine Schneide. Wenn die Erde sehr los oder naß ist, braucht man einen Bohrer von der naͤmlichen Form; nur ist der Spalt hier viel schmaͤler, oder kaum auch ganz und gar wegbleiben. Wenn man Kalkstein durchbohren muß, braucht man einen aͤhnlichen Bohrer; nur muß die Spize weiter nach unten vorstehen, weßwegen man auch zuweilen dieselbe so einrichtet, daß sie an den Bohrer angeschraubt werden kann, was wegen des Zuschleifens der Kanten desselben sehr wuͤnschenswerth ist. Fig. 10 ist ein hohler kegelfoͤrmiger Bohrer, zum Bohren eines lokeren sandigen Bodens; er hat eine spiralfoͤrmige schneidende Flaͤche um sich gewunden, welche, so wie sie sich dreht, den lokeren Boden auf ihrer schiefen Flaͤche aufsteigen, und in die Hoͤhlung des Bohrers einfallen laͤßt. Fig. 11 ist ein hohler, im Durchschnitte dargestellter, Cylinder mit einer Fußklappe und einem Eimer, der durch eine oben angebrachte Schnur oder Stange gezogen werden kann. Dieses Instrument gehoͤrt zum Aufpumpen des Wassers und Sandes, insofern diese beiden nicht mit dem Bohrer gehoben werden koͤnnen. Wenn dieser Cylinder bis an den Boden des gebohrten Loches hinabgelassen ist, wird der Eimer mittelst Stange oder Seil gezogen, und steigt durch seine eigene Schwere wieder nieder, indem die Klappe in demselben sich, wie an anderen Hebepumpen, aufwaͤrts hebt, so daß bei jedem Zuge so viel Sand und Wasser gehoben wird, als die Staͤrke des Zuges gestattet; das Auf- und Niedersteigen des Eimers wird durch einen Leiter oben an dem Cylinder und durch zwei kleine Knoͤpfe, die an den Leiter anstoßen, regulirt. Fig. 12 ist ein Werkzeug zum Herauffoͤrdern gebrochener Stangen. Es besteht aus einem kleinen, an dem unteren Ende desselben angebrachten Cylinder, durch welchen die gebrochene, unten befindliche, Stange durchschluͤpft, und aus einem kleinen Faͤnger mit einer Messer-Schneide, auf welchen eine Ruͤkenfeder wirkt. Wenn man dieses Instrument aufwaͤrts zieht, so packt es die gebrochene Stange, und sezt den oben an dem Bohrloche befindlichen Arbeiter in den Stand, dieselbe heraufzuziehen. Ein anderes Instrument zu demselben Zweke zeigt Fig. 13. Es sieht einer Zange gleich, und wird in das Bohrloch niedergelassen, so daß die Stange zwischen den beiden Faͤngen durch kann, welche, von Ruͤkenfedern gedruͤkt, wenn sie aufwaͤrts gezogen werden, die gebrochene Stange festhalten. Fig. 14 ist ein Werkzeug zur Erweiterung des Bohrloches, welches, wie alle uͤbrigen, an dem Ende der Bohrstangen angebracht werden kann, die in das Bohrloch hinabgelassen werden. Dieses Werkzeug hat unten zwei auseinanderfahrende Schneiden, wodurch, so wie es gedreht wird, die Erde weggeschoben wird. Fig. 15 ist ein Meißel mit einem hervorstehenden Stuͤke zum Durchbohren der Steine; man hebt denselben und laͤßt ihn niederfallen, wodurch der Stein durchgeschlagen wird. Der kleinere mittlere Theil bricht den Stein zuerst weg, und spaͤter erst kommt der breitere in Thaͤtigkeit. Fig. 16 ist ein anderer Meißel, der an seiner schneidenden Kante gewunden ist; mittelst desselben werden groͤßere Stuͤke von dem Steine weggeschlagen, wenn er auf diesem auffaͤllt. Die Weise, wie der Patent-Traͤger lange eiserne Roͤhren in das gebohrte Loch einlaͤßt, ist folgende: siehe Fig. 17 a ist die Roͤhre mit dem Stiefel, an dessen Ende ein Blok eingefuͤgt ist, b, aus welchem eine Stange, c, aufwaͤrts steigt, auf welcher ein Gewicht d sich auf- und niederschiebt. An diesem Gewichte, d, sind Seile angebracht, welche bis oben an das Bohrloch reichen, wo die Arbeiter abwechselnd das Gewicht aufziehen und niederfallen lassen. Indem dieses aus den Blok b niederfaͤllt, schlaͤgt es die Roͤhre in die Tiefe hinab. Nachdem ein Laͤngenstuͤk dieser Roͤhren auf diese Weise eingeschlagen wurde, bringt man ein zweites in den Stiefel desselben u.s.f.Nachdem der Blok vorlaͤufig ausgezogen wurde. A. d. Ueb.. Fig. 18 zeigt ein anderes Instrument zu demselben Zweke. Es ist wie eine Eichel gestaltet. Der hervorragende Theil der Eichel schlaͤgt auf die Kante der Roͤhre, und treibt sie so in das Bohrloch hinab. Wenn zufaͤllig ein Bohrer in einem Loche bricht, fuͤhrt man ein Instrument, wie jenes Fig. 19, ein. An einer Seite dieses Instrumentes ist ein gekruͤmmtes Stuͤk angebracht, welches als Leiter dient, um es hinter den cylindrischen Bohrer zu bringen; am Ende der anderen Seite ist ein Haken, der, wenn er die untere Kante des Bohrers faßt, denselben aufziehen kann. Roͤhren aus geschlagenem Eisen, Kupfer, Zinn, Blei werden gelegentlich als Ausfuͤtterung der gebohrten Loͤcher gebrauchtKupfer und Blei sollte nie gebraucht werden. A. d. Ueb., und da diese sich leicht biegen oder brechen, so wird es noͤthig, Instrumente einzubringen, damit man die Seiten gerade halten kann. Eines dieser Instrumente ist Fig. 20 abgebildet; es ist ein Bogen, und wird innenwendig in die Roͤhre eingelassen, um alle Einbuͤge zu streken. Ein anderes Werkzeug zu demselben Zweke ist in Fig. 21 gezeichnet; ein doppelter Bogen, der nur in der Roͤhre gedreht werden darf, um sie ihrer ganzen Laͤnge nach gerade zu streken. Fig. 22 ist ein Paar Klemmen, um die Roͤhre in dem Loche zu drehen, waͤhrend sie in dasselbe eingetrieben wird. Wenn Steine am Ende des Bohrloches los da liegen, die zu groß sind, als daß sie durch den cylindrischen Bohrer heraufgeschafft und zerbrochen werden koͤnnten, schlaͤgt der Patent-Traͤger eine dreischenkelige Klaue vor, Fig. 23, deren innere Einschnitte, den Stein festhalten, und denselben hinaufziehen, wie das Instrument selbst in die Hoͤhe gezogen wird. Um gebrochene Stangen herauf zu schaffen, braucht er zuweilen auch ein Werkzeug wie Fig. 24, mit einer winkelfoͤrmigen Klaue, die unter die Schulter der Stange hinabgeschoben wird, und sie dann beim Heraufziehen fest haͤlt. Wenn man Roͤhren Heraufziehen will, ist es nothwendig ein Instrument in die Hoͤhlung derselben einzufuͤhren, durch welches dieselbe fest haͤlt. Fig. 25 ist ein solcher Ananas, dessen Oberflaͤche wie eine Raspel geschnitten ist, die sich leicht in die Roͤhre einschieben laͤßt, dieselbe aber fest haͤlt, so wie sie in die Hoͤhe gezogen wird, und auf diese Weise auch die Roͤhre in die Hoͤhe bringt. Fig. 26 ist eine sogenannte Kaze zu demselben Zweke, die sich durch ihre Federkraft leicht hineinschiebt, an den Enden ihrer Pfoten aber Klauen hat, die in das Metall eingreifen, sobald sie aufgezogen wird, und dadurch die Roͤhre heben. Der Patent-Traͤger spricht noch von langen Eimern mit Klappen, die sich aufwaͤrts oͤffnen, um das Wasser aus jenen Brunnen zu heben, die sich nicht uͤber die Oberflaͤche ergießen; von Hebepumpen mit auf einander folgenden Eimern etc., Vorrichtungen, die nichts weniger als neu sind.

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