Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 16, Jahrgang 1825, Nr. LVII., S. 257
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LVII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 23ten Dezbr. 1824 bis 18ten Januar 1825 in London auf neue Erfindungen ertheilten Patente. Dem Jak. Deykin und Wilh. Heinr. Deykin, beide Knopfmacher zu Birmingham, Warwikshire: auf eine Verbesserung in der Fabrication gewisser Militaͤr-Seeleute- und anderer Uniform- und Livrés Knoͤpfe. Dd. 23ten Dec. 1824. Dem Daniel Stafford, Gentleman zu Liverpool, Lancashire: auf gewisse Verbesserungen an Waͤgen. Dd. 24ten Dec. 1824. Dem Samuel Denison zu Leeds, Yorkshire, Weißschmid und Joh. Harris Papier-Formmacher: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zur Verfertigung des gewobenen und gelegten (woir xlaid) Papieres Dd. 1sten Jaͤner 1825. Dem Joh. Heathcoat, Spizen-Fabrikanten zu Tiverton in Devonshire: auf Verbesserungen an Maschinen zur Verfertigung der Spizen-Neze, die man gewoͤhnlich Bobbin-net nennt. Dd. 12ten Jaͤner 1825. Dem Peter Erard, Fabrikanten musikalischer Instrumente, Great Marlborough-Street, Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Forte-Pianos: mitgeheilt von einem im Auslande wohnenden Fremden. Dd. 5ten Jaͤner 1825. Dem Alexander Tilloch, der Rechte Doctor, Islington, Middlesex: auf eine oder auf mehrere Verbesserungen an den Dampf-Maschinen oder den dazu gehoͤrigen Vorrichtungen, welche Verbesserungen zugleich zu anderen Zweken dienen. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Wilh. Henson und Wilh. Jackson, beide Spizen-Fabrikanten zu Worcester: auf Verbesserungen an Maschinen zur Spizen- oder Nez-Fabrikation von der sogenannten Bobbing-net-Art. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Franz Gybbon Spilsbury, Seidenzeug-Fabrikanten zu Leek Staffordshire: auf gewisse Verbesserungen im Neben, Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Goldsworthy Gurney, Wundarzte in Argyle-Street, Hanover-Square, Middlesex: auf ein verbessertes Tasten-Instrument, bei dessen Gebrauche der Spielende die Toͤne aushalten und verlaͤngern, und nach Belieben verstaͤrken oder veraͤndern kann. Dd. 11ten Jaͤner. Dem Wilh. Hirst, Tuch-Fabrikanten zu Leeds, Yorkshire: auf gewisse Verbesserungen an Spinn- und Wind-Maschinen (shabbing Machines). Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Joh. Friedr. Smith, Esqu. zu Dunstan Hall, Chesterfield, Derbyshire: auf gewisse Verbesserungen in der Bereitung oder Verfertigung der Loken oder Rupfen (slivers or tops) aus Wolle oder Baumwolle und Wolle, oder anderen faserigen Stoffen. Dd. 11ten Jaͤner 1825. DemselbenEbendaselbst: auf gewisse Verbesserungen in der Appretur der Tuͤcher. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Jos. Lockett dem aͤlt.; Graveur fuͤr Calico- und andere Druker, und Kupferwalzen Fabrikant: auf gewisse Verbesserungen bei Verfertigung eines Schnabels (neb or slob) an den Walzen oder Cylindern oder Schalen, aus Kupfer oder aus was immer fuͤr einem Metalle, deren man sich zum Calico, Muslin, Baumwollen oder Leinwand-Druke bedient. Dd. 14ten Jaͤner 1825. Dem Jak. Falconer Atle, Gentlemann zu Marchwood in Hampshire: auf ein Verfahren, wodurch Bretter und was immer fuͤr Schnittlinge aus Holz vor dem Werfen gesichert, und sowohl in Hinsicht auf Dauerhaftigkeit als Festigkeit des Kernes und der Kraft, der Feuchtigkeit zu widerstehen, verbessert werden, so daß man sie zum Schiffbaue sowohl, als zu jedem anderen Bau-Zweke auf eine vortheilhaftere Weise benuͤzen kann: eben so auch zur Verfertigung von Moͤbeln und allen anderen Geraͤthen; bei welchen festes Holz nothwendig ist; so zwar, daß dieses auf die gegenwaͤrtige neue Art bereitete Holz, welches er verdichtetes Holz (concensed Wood) nennt, ein neuer Handels- und Fabrik-Artikel werden wird. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Georg Sayner, Faͤrber zu Hunslet, Leeds, Yorkshire; und dem Joh. Greenwood, Maschinen-Macher zu Gomersall, Yorkshire: auf gewisse Verbesserungen in der Art und Weise Holz Und Bauholz mittelst Maschinen zu sagen und zu schneiden. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Thom. Magrath zu Dublin: auf eine Composition, wodurch thierische und vegetabilische Stoffe erhalten werden. Dd. 11ten Jaͤner 1825. DemselbenEbendaselbst: auf eine verbesserte Vorrichtung, Wasser und andere Fluͤssigkeiten zu leiten und aufzubewahren, und dieselben gegen die Wirkungen des Frostes zu sichern, Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Joh. Phipps, Buͤcherkraͤmer in Upper Thames-street, London, und dem Christoph Phipps, zu River, Kent: auf Verbesserungen in dem Maschinen Wesen der Papier-Macherei. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Wilh. Shelton Burnett, Kaufmann in London-Street, London: auf ein neues Verfahren die Schnelligkeit des Laufes eines Schiffes auf der See zu vermindern, und dasselbe besser gegen die Windstoͤße zu sichern. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Jonathan Andrew, Gilbert Tarlton, Jos. Shepley, alle Baumwollen- Spinner zu Crumpshall bei Manchester, Lancashiere: auf gewisse Verbesserungen in Verfertigung der Maschinen zum sogenannten Throstle- oder Wasserspinnen des Garnes, dieses Garn mag aus Baumwolle, Flachs, Seide, Wolle oder irgend einen faserigen Stoffe, oder aus was immer fuͤr einer Mischung der obigen Stoffe bestehen; diese Maschine ist so eingerichtet, daß sie das Zwirnen und Zurichten des Garnes vollendet, alle uͤberfluͤssigen Fasern von demselben beseitigt; sie kann auch zum Vorspinnen angewendet werden. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Wilh. Booth, Gentlemann zu Congleton, Cheshiere; und Mich. Bailey, Maschinisten, ebendaselbst: auf gewisse Verbesserungen bei dem Spinnen, Dubliren, Zwirnen und Drehen (Throwsting) der Seide, Wolle, Baumwolle, des Flachses und Hanfes u. d. gl. Stoffe. Dd. 11ten Jaͤner 1825. Dem Wilh. Rudder, Hahngießer zu Egbaston, bei Birmingham, Warwickshire, auf gewisse Verbesserungen an den Haͤhnen zum Abziehen der Fluͤssigkeiten, Dd. 18ten Jaͤner 1825. Dem Wilh. Church, Esqu. zu Birmingham, Warwickshire: auf gewisse Verbesserungen im Guße der Cylinder, Roͤhren und anderer Artikel aus Eisen, Kupfer und anderen Metallen. Dd. 18ten Jaͤner 1825. Dem Franz Melville, Forte-Pianomacher in Argyle-street, Glasgow in Schottland: auf ein Verfahren, die kleinen Forte-Pianos, die man gewoͤhnlich Quadrat-Forte-Pianos (square Piano-Fortes) nennt, vor den nachtheiligen Wirkungen der Spannung der Saiten zu sichern. Dd. 18ten Jaͤner 1825. (Aus dem Repertory of Arts, Manufactures and Agriculture. Februar 1825. S. 189.) Patente, welche in Schottland von Julius bis December 1824 inclusive ertheilt wurden. (Fortsezung von Bd. XV. S. 371.) Dem Jos. Foot (wie polytechn. Journ. B. XV. S. 235.) Edinburgh. Dd. 1ten September 1824. Dem Rob. Lloyd (wie polytechn. Journ. B. XIII. S. 404.) Dd. 30ten August 1824. Dem Wilh. Harwood Horrocks (wie polyt. Journ. B. XIV. S. 377.) Dd. 31ten August 1824. Dem Joh. Georg Bodmer (wie polytechn. Journ. XV. S. 371.) Dd. 21ten September 1824. Dem Joh. Leigh Bradbury (wie polytechn. Journ. B. XIV. S. 487.) Dd. 23ten Sept. 1824. Dem Jos. Parkes (wie polytechn. Journ.) Dd. 25ten Sept. 1824. Dem Joh. Heathcot (wie polytechn. Journ. B. XIV. S. 376.) Dd. 29ten Sept. 1824. Dem Phil. Chell (wie polytechn. Journ. B. XVI. S. 370.) Dd. 25ten Oktob. 1824. Dem Sim. Broadmeadow (wie polytechn. Journ. B. XIII. S. 267) Dd. 20ten Oktob. 1824. Dem Jak. Tetlow, Weber zu Manchester, Lancashire: auf Verbesserungen in Kunststuͤhlen zum Weben verschiedener Artikel. Dd. 29ten Oktob. 1824. Dem Junius Smith, Kaufmann in Oldstreet, London: auf Verbesserungen einer Maschine zum Reinigen und Waschen und Weißmachen der Baumwollen-, Leinen-, Seide-, und Wollen-Kleider und Stuͤke. Dd. 6ten Nov. 1824. Dem Thom. Rich. Guppy (wie polytechn. Journ. B. XV. S. 506.) Dd. 6ten Nov. 1824. Dem Sam. Hall (wie polytechn. Journ. B. XIV. S. 125.) Dd. 6ten Nov. 1824. Dem Herm. Schroder, Commissionaͤr zu Hackney, Middlesex: auf ein neues Filtrum. Dd. 30ten Nov. 1824. Dem Joh. Head (wie polytechn. Journ. B. XV. S. 489.) Dd. 2ten Dec. 1824. Preise, welche an dem I. R. Instituto di Scienze, Lettere ed Arti di Milano am 4. October 1824 vertheilt wurden. Die goldene Medaille erhielten: Hr. Bernard Bellini und Ludw. Demicheli fuͤr eine neue Stereotypen-Drukerei; Hr. Cajet. Cairo, fuͤr ein Instrument zur Bemessung der Flaͤchen auf Landkarten; Hr. Claudius Cernuschi et Comp., fuͤr eine Zuker-Raffinerie; HHr. Jaquet, Rour et Comp. fuͤr ihre Seidenzeug-Fabriken und Einfuͤhrung ihres sogenannten Lissage; Hr. Ign. Sizzagalli, fuͤr Wachsschwaͤmme. Die silberne Medaille: Hr. Karl Fayolle, fuͤr einen Weberstuhl zur schnelleren Verfertigung der sogenannten Tull von bedeutender Breite. Hr. Ambros Sevegni, fuͤr Verfertigung einer neuen Art von Gewebe aus Seide, welche wie Tuch aussieht, (uͤber beide schwankte man zwischen der goldenen und silbernen Medaille). (Giudizio sospeso per la medaglia d'oro! Giudizio sospeso, fa d'ogni lana un peso! seufzte einmahl ein armer Italiaͤner). Hr. Peter Gos, fuͤr Bettdeken aus Seiden-Abfaͤllen; Hr. Duͤrback, fuͤr Gespinnste aus Seiden-Abfaͤllen, und daraus verfertigte Stoffe; Hr. Ducros, fuͤr Handschuhe nach Art der Grenobler; Hr. Dominie Briano, fuͤr einen neuen Weberstuhl zur Verfertigung der Tischzeuge mit beliebigen Figuren; Hr. Paul Uboldi, fuͤr einen Spizenstuhl auf englische Art; Hr. Franz Ferrario, fuͤr einen verbesserten Spizen- und Tull-Stuhl; Hr. Wilh. Heinr. Charansonney, auf gefirnißte Huͤte; Hr. Paul Andr. Molina, fuͤr mit Baste gefaͤrbtes Zeichenpapier; Hr. Angelo Osio, fuͤr Papier- und Pappendekel aus Stroh und Seetang; Hr. Dominik Ubrio, fuͤr Siegellak von verschiedenen Farben) Fr. Therese Rossi, fuͤr gialdolino minerale; Hr. Jos. Maderna, fuͤr schwarzes Tuch, ohne Gallaͤpfel und schwefelsaures Eisen; Hr. Ludw. Decristoforis, fuͤr eine Maschine zum Stoͤpseln der Bouteillen; Hr. Ign. Lomeni, M. D., fuͤr eine Weinpresse; Hr. Jos. Leonardi, fuͤr Maschinen zum Ueberfuͤllen des Weines etc.; Hr. Pfarrer Don Carlo Raja, fuͤr Eisendrahtgewebe zur Stuͤzung der Reben; Hr. Joh. Mondellini, fuͤr eine neue Dreschmaschine; Hr. Jak. Dei, fuͤr Verbesserung des Rinder-Stammes in der Gegend von Feltre; HHrn. Geiser, Gebruͤder, fuͤr Uhrmacher-Arbeiten; Hr. Heinr. Spring, fuͤr Beißschrauben; Hr. Jak. Fioroni, fuͤr eine orthopaͤdische Maschine; Hr. Joh. B. Rosario, fuͤr kugelfoͤrmige und parabolische Reverbere; Hr. Ludw. Brenta, fuͤr große Glasgloken aus gebogenen Scheiben; Hr. Claudius Wilmant, fuͤr metallene Concordanzen; Hr. Ant. Citerio, fuͤr eine eiserne Kiste mit einer neuen Art von Vorhaͤngschloß; Hr. Jos. Bernasconi, fuͤr zwei Schloͤsser; Hr. Ludw. Rosa, fuͤr eine Presse zu verschiedenem Gebrauche; Jr. Jak. Anghileri, fuͤr ein Modell des Tempels der Sibylle aus Zuker; Hr. Peter Cherubini, fuͤr Arbeiten in Alabaster; Hr. Franz Donesana, fuͤr Blumen, die auf eine neue Weise aus Wachs verfertigt wurden; Fr. Louise Remondino, vermaͤhlte Volpi, fuͤr erhabene Stikerey; Hr. Benedikt Bergonzi, fuͤr Anwendung von Klappen auf das Waldhorn; Hr. Gerhard Solari, fuͤr einen wirthschaftlichen Bakofen; die HHrn. Joh. und Jos. Prina, Gebruͤder, fuͤr verbesserte Kaffee-Seiher. Von den vielen ehrenvollen Erwaͤhnungen (menzione onorevole) wollen wir nur zwei hier anfuͤhren, bei welchen Giudizio sospeso fuͤr die silberne Medaille war: naͤmlich jene des Hrn. Carlo Bernardi und Jac. de Luigi, fuͤr Klappen an dem Jagdhorne, und des Hrn. Joh. Ponzini, wegen Zurichtung des Tull. (Vergl. Giornale di Fisica. Decad. II. T. VII. p. 464.) Zusammenziehung durch Kaͤlte als ungeheure Kraft benuͤzt. Vor einigen Jahren wichen zwei Seiten-Mauern im Conservatoire des Arts et Mètiers durch den Druk der Deke nach außen von einander. Man machte mehrere Loͤcher in diesen Mauern einander gegen uͤber, und zog Eisenstangen durch, so daß sie quer durch die Gemaͤcher liefen, deren Mauern gewichen waren. Außen versah man diese Eisenstangen an ihren Enden mit diken eisernen Scheiben, welche aufgeschraubt wurden. Dadurch wurden zwar die Mauern in ihrer Lage erhalten; allein, keine menschliche Kraft vermochte dieselben einander wieder naͤher zu bringen. Nun wurden aber diese Stangen (abwechselnd, so daß jedes Mahl eine zwischen zweien uͤbersprungen wurden) auf ein Mahl mittelst darunter gestellten Lampen sehr erhizt. Sie dehnten sich dadurch aus, und die Scheiben, die ehevor an der Mauer anlagen, standen jezt von derselben entfernt. Man schraubte diese Platte auf den verlaͤngerten Stangen wieder dicht an die Mauer an. Sobald man die Lampen nun von diesen Stangen wegnahm, kuͤhlten sie sich wieder ab, zogen sich zusammen, und zogen zugleich die Mauern mit herein. Die Stangen, welche nicht gehizt wurden, oder vielmehr die Scheiben an denselben, wurden dadurch gleichfalls los, und konnten wieder naͤher an die Mauer angeschraubt werden. Diese Operation wurde noch einige Mahle und so lange wiederholt, bis die die Mauern in ihre urspruͤngliche Lage zuruͤkgezogen waren. Sie steken noch zur Ehre ihres Erhalters, des Hrn. Molard. (Aus der Zeitschrift: the Chemist im Mechanic's Magazine N. 62 S. 93.) Hawkins's Dampfmaschine. Hr. Hawkins, der Erfinder dieser Dampfmaschine in Nord-America, ist blind. Die nordamericanischen Journale enthalten hieruͤber folgende, noch immer unvollkommene, Notiz, welche das Mechanic's Magazine, N. 62 S. 93 mittheilt: „Die neue Art, nach welcher die HHrn. Hawking und Planton Dampf in den sogenannten Erzeugern (Generators) und dadurch bilden, daß sie immer nur eine kleine Menge Wassers der Einwirkung des Feuers auf ein Mahl aussezen, welches durch eine Drukpumpe aus dem bei jedem Staͤmpel-Schlage der Maschine verdichteten Dampf gebildet und herbeigefuͤhrt wird, haben sowohl Theoretiker als Praktiker fuͤr die vortheilhafteste erachtet, die sich wuͤnschen laͤßt. Sie gewahrt vollkommene Sicherheit, da die Erzeuger nie mehr Dampf enthalten, als noͤthig ist, um die Maschine zu treiben; Leichtigkeit, da sie keines Wassers in der gewoͤhnlichen Menge bedarf; sie nimmt weniger Raum ein, da die Erzeuger nie mehr als den 12ten Theil der Kessel einnehmen, und erspart viel Brenn-Material, indem die Erzeuger, von dem Feuer unmittelbar umgeben, der vollen Wirkung desselben ausgesezt sind; sie entwikelt noch uͤberdieß in 15 bis 20 Minuten Dampf, waͤhrend die bisher gewoͤhnlichen anderthalb Stunden hierzu beduͤrfen. Dann kommt noch der große Vortheil hinzu, daß diese neue Vorrichtung sich bei allen aͤlteren Maschinen mit hohem, wie mit niedrigem Druke anwenden laͤßt, indem man nur die Kessel beseitigen darf.“ Perkins's Dampfmaschine von James Scott in Rhode-Island (Verein. Staaten) als seine Erfindung in Anspruch genommen. In dem Mechanic's, Magazine N. 65, behauptet Hr. Scott S. 138: wein Grundprincip ist einer unendlichen Menge von Anwendungen faͤhig, und umfaßt jede moͤgliche Vorrichtung, in welcher der Dampf zugleich durch Druk und Verminderung der Temperatur verdichtet, an den Ort seiner Erzeugung zuruͤkkehrt, um wieder gebraucht zu werden – dieß ist die breite Basis, auf welche ich meine Anspruͤche gruͤnde. In meiner Maschine ist der arbeitende Cylinder innerhalb des Kessels, und gaͤnzlich von der Fluͤßigkeit umgeben; alles stekt in einem Kessel von Eisenblech. Nachdem der Dampf den Staͤmpel bewegt hat, wird er durch die Gegenwirkung desselben in ein anderes Gefaͤß getrieben, welches ich den Abkuͤhler nenne; und aus diesem lezteren wird der Kessel wieder mittelst einer kleinen Pumpe gespeiset, und immer voll erhalten. „Da, außer durch die unvermeidlichen Unvollkommenheiten des Apparates, nichts von der Fluͤßigkeit verloren geht, schlug ich ferner den Gebrauch des Aethers oder Weingeistes vor. Diese Fluͤßigkeiten erzeugen eine verlangte Kraft mit einer verhaͤltnißmaͤßig geringeren Hize; ein Gegenstand von hoͤchster Wichtigkeit; denn im Verhaͤltnisse, als die nothwendige Hize vermindert wird, kann das Gewicht und die Groͤße des Ofens vermindert, und in eben demselben Verhaͤltnisse das Feuer-Material erspart werden.“ (Vergl. hiemit auch Uthe's Bemerkungen uͤber Perkins Dampfmaschine, polyt. Journal Bd. XV. S. 448.) Vergleichung der Wirkung des Schießpulvers und des Dampfes. Man spricht in den neueren Zeiten so viel von Kraft des Dampfes, daß man glauben sollte, dieselbe waͤre groͤßer, als die Kraft des Schießpulvers. Das Mechanics' Magazine N. 65, S. 141, erinnert an die bei uns laͤngst wieder vergessenen, gefahrvollen, Versuche, welche Graf Rumford, unsterblichen Andenkens, uͤber die Gewalt des Schießpulvers angestellt, und im 1. 1797 in den Philosophical Transactions beschrieben hat. Diesen zu Folge wirken unter gewissen Umstaͤnden 12 Gran Schießpulver mit einer Kraft von 9431 Atmosphaͤren; 18 Gran mit einer Kraft von 10,977 Atmosphaͤren, d.h., sie druͤken auf Ein □ Zoll mit einer Kraft von 165,000 ℔, und 26 Gran aͤußerten eine Kraft von 54,750 Atmosphaͤren, oder einen Druk von 410,624 ℔ auf Ein □ Zoll. Das ist doch etwas mehr, als die Kraft des Dampfes, welcher nie die Stelle des Schießpulvers im Kriege vertreten kann. Schnelligkeit der Bewegung eines Hammers. Nach mehreren Versuchen, welche Hr. Bevan uͤber die Schnelligkeit, Mit welcher Hammer bei dem Schlagen bewegt werden koͤnnen, an Haͤmmern von verschiedener Schwere angestellt hat, erhellt, daß sie nicht uͤber 60 Fuß in Einer Secunde betragen kann, und daß eine Geschwindigkeit von 15 bis 30 Fuß in einer Secunde als die gewoͤhnliche Geschwindigkeit bewachtet werden kann, mit welcher ein Hammer sich bewegt. (Mechanic's Magaz. N. 63. S. 109.) Massives Kupfer auf nassem Wege ohne Eisen erzeugt. Hr. Clément bemerkt in den Annales de Chymie et de Physique, December, S. 440, daß man jezt nicht bloß, wie Hall's schoͤne Versuche beweisen, gepuͤlverten kohlensauren Kalk unter einem hohen Druke zu einem Marmor schmelzen kann, der seine Kohlensaͤure noch behielt, sondern daß man auch bedeutende Massen haͤmmerbaren und sehr reinen Kupfers ohne Eisen auf nassem Wege bereiten kann. Hr. Mollerat, Besizer einer schoͤnen Holz-Essig-Fabrik in Burgund, zeigte ihm dasselbe. Er erzeugt schwefelsaures Kupfer durch Verbrennen des Schwefels mit Kupfer, und erhalt Aufloͤsungen des ersteren, die durch basisches unaufloͤsliches schwefelsaures Kupfer truͤb werden. Man laͤßt sie in Kufen, die zur Haͤlfte eingegraben sind, sich klaͤren. An den Waͤnden dieser Kufen, dort, wo die Dauben derselben an einander stoßen, sezt sich metallisches Kupfer in Form von Pilzen ab, welche immer groͤßer und groͤßer werden, und sicher am Ende sehr große Massen bilden wuͤrden. Sie kleben so fest an, daß das Holz der Kufe daran kleben bleibt, und die Streifen des Holzes sich in dasselbe eindruͤken: außen sind sie getraust, und haben ein krystallinisches Ansehen. Ein Stuͤk wog 75 Gramme. Hr. Mollerat erklaͤrt diese Wiederherstellung des Kupfers auf folgende Weise. Es ist in dieser Aufloͤsung eine Verbindung der Schwefelsaͤure mit einem Protoxide des Kupfers vorhanden, welches in eine Verbindung dieser Saure mit einem Deuteroxide dieses Metalles uͤbergeht, und waͤhrend dieses Ueberganges das Kupfer fallen laͤßt, das diesem neuen Salze seinen Sauerstoff und seine Saͤure abtritt. Eisen wirkte hier nicht; denn es ist keine Spur desselben vorhanden. Das Auffallendste hierbei aber ist die Cohaͤsion dieses Kupfers, welches vollkommen haͤmmerbar wird, und eine specifische Schwere von 8,780 besizt, d.h. eben so schwer ist, als geschmolzenes Kupfer. Ueber Ausscheidung des Titans aus den Mineralien befindet sich in den Annales de Chimie et de Physique, Novemb. 1824, S. 281, ein Aufsaz des Hen. Peschier, der, wo wir dieses Metall in technischer Hinsicht mehr werden benuͤzen lernen, von Wichtigkeit fuͤr den Techniker werden wird. Analyse eines alten Bronze. Hr. Prof. Giobert erzaͤhlt in dem neuesten Bande des Memorie de l'Accademia di Torino, daß Hr. Artillerie-Hauptmann Sobrero alte, auf der Insel St. Antioco bei Sardinien gefundene, Waffen aus Bronze analysirte, und 93 Theile Kupfer und 6 Theile Zinn als Bestandtheile derselben angetroffen hat. Die Hunderttheile des ersteren spielen zwischen 30 und 37, die des zweiten zwischen 63 und 70. (Im Auszuge aus der vortrefflichen Biblioteca italiana, die wir dem technischen und dem gesammten deutschen Publicum nicht dringend genug empfehlen koͤnnen, November-Stuͤk 1824 (ausgegeben den 15ten Jaͤner 1825, S. 211) aus dem Memorie della reale Accademia delle scienze di Torine. T. XXVII.) Gothische Schnoͤrkeleien aus Gußeisen. Ein Hr. J. Cragg zu Liverpool ließ sich im November 1813 ein Patent auf Verfertigung der gothischen Schnoͤrkeleien aus Gußeisen ertheilen, welches jezt im Januar-Hefte 1825 des Repository of Arts Manufactures and Agriculture S. 75 beschrieben ist. Da seit 1813 der Geschmak in der schoͤnen Baukunst sich sehr gelaͤutert hat, und die laͤcherlichen und abgeschmakten gothischen Spizen und Schnoͤrkel laͤngst wieder, selbst in England, wo man soviel Vorliebe fuͤr diese Albernheiten hatte, aus der Mode gekommen sind, so wird es genuͤgen, diejenigen, die von dem Appetitus spurius nach gothischen Schneken noch jezt gemartert werden, auf dieses Patent aufmerksam zu machen. Messer abzuziehen. Vor allem muß der Wezstein, ehe man das Oehl auf denselben gibt, von allem Staube und Schmuze rein seyn. Dann fuͤhrt man das Messer flach im Kreise auf dem Wezsteine 1 bis 2 Minuten lang auf jeder Seite, und zieht hierauf dasselbe von der Spize bis zum Hefte 4 oder 5 Mahl nach der Schneide oder so hin, daß es einen Ausschnitt eines Kreises bildet. Durch diese lezte Operation verliert sich jede Spur des Fadens, und, wenn sie oͤfters wiederholt wird, auch jede kleinere Scharte. (Mechanic's Magazine, N. 63. S. 112.) Richardot's neues Werk uͤber Steinkohlen und Eisen-Gußwerke. Die Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale erstatet in ihrem Bulletin N. 243. S. 277 einen sehr vortheilhaften Bericht uͤber ein Werk des Hrn. Richardot, welches derselbe unter dem Titel: Mémoire sur l'emploi de la bouille dans le traitement du minerai de fer, et sur les procèdés d'affringe de la fonte; suivi d'un précis sur la houille herausgab. Wir haben in Baiern weder Steinkohlen-Bergwerke, die benuzt werden, obschon wir, aller geologischen Wahrscheinlichkeit zu Folge, sehr reiche Steinkohlen-Lager in unseren Mergelschiefer-Lagen besizen, (aus welchen zuweilen Regenguͤsse, wie vor einigen Jahren zwischen Fiecht und Hofham an der Isar, große Stuͤke davon aus der Erde ausspuͤlen, ohne daß man denselben weiter nachspuͤrt) noch Eisengußwerke von Bedeutung. Fuͤr unsere Nachbarn, die kluͤger als wir, dasjenige benuͤzen, was der Himmel ihnen ohne ihr Verschulden schenkte, wird dieses Werk, worauf wir sie aufmerksam machen wollen, nuͤzlicher werden, als fuͤr uns, und wir halten es fuͤr unsere Pflicht, dieselben darauf aufmerksam zu machen. Verschoͤnerung der Achate. Steinhaͤndler, die mit Achaten etc. handeln, bringen zuweilen durch einen Kunstgriff einen Effect an Achaten hervor, der natuͤrlich zu seyn scheint, und demjenigen, der ihn dafuͤr haͤlt, fuͤr seine Selbsttaͤuschung manches Stuͤk Geld aus der Tasche lokt. Dieser Effect soll mittelst einiger auf einander folgenden Schlage bewirkt werden, die man dem Steine auf eine geschikte Weise vor der Politur desselben gibt. Dieser Kunstgriff ist, wenn er wirklich so angewendet wird, leicht zu entdeken. Jeder Schlag muß unter der Stelle, wo er auffiel, einen regelmaͤßigen Kegel bilden, dessen Basis zunaͤchst an den Beruͤhrungspunkt kommt. Spuren hiervon steht man an dem polirten Steine zuweilen mit freiem Auge, mit dem Vergroͤßerungsglase entdekt man sie aber immer. Um sich noch mehr zu uͤberzeugen, daß dieses Spiel Kunstproduct ist, darf man nur den Stein naß machen, und dann wird jede Spur von diesem Spiele verschwinden, indem die Fluͤßigkeit in die Spalten des Steines eintritt: wenn der Stein aber troken wird, kehrt sie wieder. (Mechanic's Magazine, N. 62. S. 93.) Berg-Talg wurde neulich in einem Sumpfe an den Ufern des Loth Fyne gefunden. Zuerst fanden ihn schwedische Bauern an der Kuͤste von Finland im F. 1736; spaͤter fand man ihn in schwedischen Seen, und Hermann fand ihn in einer Quelle bei Strasburg. Der neulich von Hrn. Jameson gefundene Berg-Talg schmilzt bei 118° (F.) und kocht bei 290° (F.). Geschmolzen ist er farbenlos und durchscheinend; beim Abkuͤhlen wird er undurchsichtig und weiß, doch nicht mehr so weiß, als er war. Er ist unaufloͤsbar in Wasser, loͤst sich aber in Alkohol, Terpenthin-Oehl, Baumoͤhl und Naphtha auf, solang diese Fluͤßigkeiten heiß sind: bei ihrer Erkaltung faͤllt er zu Boden. Im natuͤrlichen Zustande ist seine specifische Schwere 0,6078; da er aber voll Luftblasen ist, die, nach dem Schmelzen, die erst erhaltene Luft fahren lassen, so wird diese dann 0,983, also groͤßer als am Talge. Er bildet keine Seife mit Alkalien, und verbindet sich nicht mit denselben. Er ist geruch- und geschmaklos, und unterscheidet sich dadurch von den fluͤchtigen Oehlen und Erdharzen, mit welchen er uͤbrigens Fluͤchtigkeit und Verbrennlichkeit gemein hat. (The Edinburgs Philos. Journ. N. 21. S. 241. Annals of Philosophy. Aug. 1824. S. 155.) Ueber das Aussieden des Talges. Hr. P. empfiehlt im Mechanic's Magazine N. 62. S. 96 zum Aussieden des Talges einen Kessel mit doppelten Waͤnden, und doppeltem Boden, an welchem der dadurch entstehende Zwischenraum mit Wasser ausgefuͤllt, dampfdicht, mit einem sich selbst stellenden Wasserhahne und einer Sicherheitsklappe versehen ist. In einem solchen Kessel kann die kleinste Menge Talges ohne Gefahr des Anbrennens ausgelassen und zugleich in der schoͤnsten Weiße erhalten werden. Ueber Erdaͤpfel-Mehl und dessen Aufbewahrung hat Hr. Wilh. Pope in den Transactions of the Highland Society of Scotland (Repertory of Arts etc. Febr. 1825. S. 163) einige Bemerkungen mitgetheilt. Seine Bereitungs-Weise desselben ist die gewoͤhnliche: die gewaschenen Erdaͤpfel werden gerieben, und der Brei in reinem Wasser gewaschen, wo sich das Mehl schnell zu Boden sezt, waͤhrend die Schalen etc. im Wasser schwebend erhalten werden. Dieses Wasser wird sorgfaͤltig abgegossen, und das Mehl noch drei oder mehrere Mahle gewaschen, und, nachdem es vollkommen rein geworden ist, auf Canevaß oder haͤrnen Zeugen in der Sonne und Luft sorgfaͤltig getroknet. In zinnernen Buͤchsen aufbewahrt ist es ein herrliches Nahrungs-Mittel auf langen Reisen, und vielleicht so gut, wie das Pfeilwurz-Pulver; Hr. Pope empfiehlt es mit Zuker und weißem Weine, vermuthlich weil man in England unsere Fleischbruͤhe nicht liebt. Er zeigt durch Versuche, daß Weizen-Mehl weit schneller Feuchtigkeit aus der Luft anzieht, als Erdaͤpfel-Mehl, weßwegen auch das leztere sich weit besser haͤlt. Er empfiehlt ferner noch die Erdaͤpfel, zu kochen, zu schaͤlen, und dann in kleine Stuͤke zu zerreiben, die man auf haͤrenen Tuche oder auf Ofen gehoͤrig troknet, und hierauf in guten Mehlfaͤssern aufbewahrt, wo sie sich lange Zeit uͤber sehr gut halten. Wenn man diese getrokneten Erdaͤpfel in einem Moͤrser stoͤßt, so erhalt man ein kostbares Material fuͤr Suppen und Plum- und Plain-Puddings, denen man Citronen-Saft oder auch nur Essig und Zuker zusezen kann. Wenn im Fruͤhjahre Thauwetter eintritt, und die Erdaͤpfel anfangen auszuwachsen, soll man, ehe dieses geschieht, sie in ein großes Faß thun, und siedendes Wasser daruͤber schuͤtten, das kalt gewordene Wasser abgießen, und die Erdapfel auf Brettern ausbreiten, bis sie traten werden; dann mit feinem Sande in Faͤsser paken, wo sie sich waͤhrend des Fruͤhlings und Sommers uͤber noch gut erhalten, ohne dadurch ihre Keimkraft verloren zu haben. Der Sand sichert sie gegen Frieren. Hefen zum Brodbaken. Bisher nahmen die Baͤker in London ihre Hefen von den Brauern. Diese Hefen waren haͤufig von dem Hopfen sehr dunkelbraun gefaͤrbt, und man glaubt in England allgemein, je weißer das Brod, desto besser: so daß, bloß der Weiße wegen, oft wahre Giftmischerei mit dem Brode getrieben wird. Zu Edinburgh bereiteten die Baͤker ihre Hefen selbst, und nehmen, um dieselben so wenig als moͤglich gefaͤrbt zu erhalten, 10 Pfund weißes Mehl, und 2 Gallons Wasser, um das Mehl mittelst desselben zu einem Teige anzuruͤhren, den sie 7 Stunden lange ruhen lassen, worauf sie Ein Quart Hefen zusezen. In 6 oder 8 Stunden faͤngt diese Mischung, wenn sie an einem warmen Orte gehalten wird, an zu gaͤhren, und gibt Hefen genug fuͤr 120 sogenannte Quartern-Leide. Die Baͤker zu London, welche dieses Verfahren ihrer Collegen zu Edinburgh sehr zwekmaͤßig fanden, luden Hefen-Fabrikanten von Glasgow nach London ein, schossen ein Capital von 5,000 Pf. Sterl. (60,000 fl. rhein.) zu Errichtung einer solchen Hefen-Fabrik zusammen, und machten sich verbindlich keine anderen Hefen zu brauchen. Die Fabrik befand sich bald in einem bluͤhenden Zustande; den Brauern blieben eingegen ihre Hefen, fuͤr welche sie ehevor schoͤnes Geld loͤsten, liegen. Nun luden die Brauer die Bakerknechte in ihre Keller, gaben ihnen soviel Bier, als sie trinken mochten, und versprachen ihnen taͤglich soviel Bier zu schiken, als sie wuͤnschten, wenn sie ihre Meister zwangen, die Hefen wieder bei den Brauern zu holen. Die Bakerknechte sagten in Corpore ihren Herren die Arbeit auf, wo sie nicht ihre Hefen wieder von den Brauern nahmen. Die Herren mußten nachgeben, die neue Fabrik gerieth in Steken, und die Bewohner London's muͤssen jezt schlechteres Brod auf dem Tische haben, als die Schottlaͤnder, – weil die Brauer ihre Hefen an Mann bringen wollen. (Mechanic's Magazine N. 62. S. 91.) Staͤrke des Leders. Hr. Bevan bemerkt im Mechanic's Magazine, N. 61, S. 69, daß noch nirgendwo Versuche in Hinsicht auf die Staͤrke des Leders angestellt wurden, und entschloß sich daher, selbst welche anzustellen. Er nahm gutes Kuhleder, so wie man es gewoͤhnlich zu Pferdegeschirren braucht: 13,30 Zoll lang, 1,32 Zoll breit, 0,14 dik, und 1,2 Unzen Avoir dupois Gen. schwer war. Um die Ausdehnung zu bemerken, welche ein gewisses Gewicht an denselben hervorzubringen vermochte, machte er an dem Riemen in einer Entfernung von 6 Zoll zwei Streifen. Die Ausdehnung dieser 6 Zoll betrug bei 120 angehaͤngten Gewichtes 0,7 Zoll 170 0,9 220 1,0 270 1,1 320 1,24 370 1,44 420 1,55 470 1,65 520 1,70 600 2,00 680 riß; aber nicht in der Mitte, sondern am Ende, wo die Schraube zu tief eingelassen war. Das Verhaͤltniß der Ausdehnung bei dem halben Reißgewichte, die Laͤnge als Einheit angenommen, war 0,22, oder beinahe 1 Zoll auf jeden 4 1/2 Zoll; die Cohaͤsionskraft eines □ Zolles = 3981, und der Modulus der Cohaͤsion = 10049 Fuß. Die Cohaͤsion betrug Der Modulus Das Verhaͤltniß der Ausdehnung auf den □ Zoll Pfund Cohaͤsionis bei 1/2 Reißgewicht bei Kalbleder 1890   5050       0,165      Schafleder (Basil) 1610   5600       0,191      Roßleder (weißes) 4000 11000          –      Roßleder (Kep) 3200   7000          –      Roßleder (Corduan) 1680   3720          –      Kuhleder 3981 10049       0,22. Um das zum Zerreißen eines Riemens nothwendige Gewicht zu finden, darf man nur das Gewicht eines Fußes in ℔ und Decimalen bestimmen, und den Modulus in Fuß mit dem gefundenen Gewichte multipliciren: das Product ist das groͤßte Gewicht, welches das Leder, selbst wenn es neu ist, zu truͤgen vermag: man kann sich aber aus nicht mehr als auf 1/3 oder 1/4 dieses Gewichtes fuͤr eine bedeutende Zeit uͤber verlassen. Tusche, die der chinesischen gleich kommt. Von Hrn. J. Fontenelle. Man loͤst 6 Theile Hausenblase in 2 Mahl soviel siedenden Wassers dem Gewichte nach) und 1 Theil spanischen Lakrizen-Saft in 2 Theilen Wasser auf. Beide Aufloͤsungen werden, noch warm, gemengt, und nach und nach mit 1 Theile des feinsten Elfenbein-Schwarz mittelst eines Spatels gehoͤrig gemengt, worauf die Mischung in einem Wasserbade bis zur beinahe vollkommenen Verduͤnstung des Wassers abgeraucht wird. Dem auf diese Art erhaltenen Teige wird in Modeln auf die bekannte Weise die gewoͤhnliche Form gegeben, (Ferussac's Bulletin d. Scienc. technologiq. Nov. 1824. Gill's techn. Reposit. Januar 1825. S. 55.) Deutsche Politur. Unter diesem Namen (German Polish) kommt im Mechanics' Magazine N. 61, S. 79 folgende Mischung vor. Man schmilzt 2 Loth schwarzes Pech und ein Viertel Pfund gelbes Wachs in einem irdenen Napfe, und gießt nach und nach 4 Loth Terpenthingeist zu. Nachdem alles dieses gehoͤrig gemengt wurde, gießt man es in einen irdenen Krug, und bewahrt es wohl geschlossen zum Gebrauche auf. Bei der Anwendung streicht man etwas davon auf ein Wollentuch, und reibt es gehoͤrig ein. In ewigen Tagen wird diese Politur so hart, wie Firniß. Das beste Wachs ist, nach dem Mechanic's Magazine, N. 63, S. III, dasjenige, welches den staͤrksten Honig-Geruch hat, und am meisten sattgelb ist: Eigenschaften, welche beide sich durch das Alter verlieren. Burel's neue Methode Wein zu bereiten, ist seit 1782 bekannt. Hr. Prof. Giobert bemerkt a. a. Orte, daß Burel's Methode, nach welcher in Faͤsser, in welche der Wein noch vor Vollendung der Gaͤhrung gegossen wird, statt des Spundes der kuͤrzere Arm eines Hebers eingestekt, und der laͤngere in ein mit Wasser gefuͤlltes Gefaͤß eingesenkt wird, schon von Hrn. Casbois in der Bibliothéque physico-économique 1782 beschrieben, aber auf Most, nicht auf Wein angewendet wurde, (Biblioteca italiana. Nov. 1824.) Gatti's neue Kuͤchengeschirre. Der Geometer Albert Gatti verfertigt Kuͤchengeschirre und andere Gefaͤße mit doppelten Waͤnden: die aͤußere Wand und den Boden, welcher verzinnt wird, aus Kupfer, die innere aus Zinn. Den Zwischenraum zwischen beiden fuͤllt er mit mehreren Lagen starken Karten-Papieres. Oben auf kommt ein Dekel, der mit einem Gewichte, welches der Gewalt der Daͤmpfe angemessen ist, niedergehalten wird, so daß der Dampf etwas entweichen kann. Durch diese Vorrichtung kann ein hoͤherer Grad der Hize, als der Siedegrad, auf die Speisen einwirken, und diese wird sowohl durch den Dekel, als durch das Papier, welches ein schlechter Waͤrmeleiter ist, in dem innersten Gefaͤße zuruͤkgehalten. (Biblioteca italiana. Nov. 1824.) Ueber die beste Form der Zaͤhne an Raͤdern hat Hr. Gill im I. Bd. seines technical Repository, S. 341 (polyt. Journ. Bd. VIII. S. 391.) interessante Bemerkungen mitgetheilt. Er bedauert in seinem Jaͤner-Hefte 1825, S. 53, daß dieselben so wenig geachtet werden, daß die falsche Theorie des Hm. Camus, und neuerlichst Prof. Robinson's Verwechslung der Cycloide mit der Epicycloide, noch immer die alten Fehler unterhaͤlt und vervielfaͤltigt. Zum Ungluͤke, sagt er, sind aus America soviele verschiedene krumme Linien als Substitute fuͤr die Cycloide und Epicycloide vor Kurzen eingefuͤhrt worden, daß die Mechaniker bei der Wahl derselben in Verlegenheit kommen muͤssen. Es ist unglaublich, wie schwer es haͤlt, eingewurzelten Irrthum auszurotten. (Vergl. Gill a. a. O.) Ueber Hygrometer und ihre Construction findet sich ein sehr interessanter Aufsaz des, vor Kurzen verstorbenen, ProfHrof. Pictet in der Bibliothéque Universelle. T. 27. Sept. 1824, welchen Hr. Gill auch in seinem technical Repository. Decemb. 1824. S. 392 uͤbersezte. Vermuthlich liefert denselben auch bald ein deutsches fuͤr Physik bestimmtes Journal, woraus ihn dann unsere Instrumenten-Macher, die physikalische Instrumenten verfertigen, und jene Fabrikanten, die eines solchen Instrumentes beduͤrfen koͤnnen, benuͤzen moͤgen. Neuman's Reise-Barometer. Hr. Neuman, Instrumenten-Macher an der Royal-Institution of Great Britain, verfertigt Reisebarometer mit einem eisernen Queksilbers Gefaͤße, und einer Schraube zum Sperren des Queksilbers. (Quarterly Journal of Science et Repertory of Arts, January 1825, S. 120). So gut auch ein eisernes Queksilber-Gefaͤß seyn mag, so hat es doch, sobald eine Sperre angebracht ist, alle laͤngst bekannten Nachtheile der Queksilber-Sperrung. Das sicherste, verlaͤßigste und bequemste, wenn gleich etwas schwere, Reise-Barometer ist dasjenige, welches Professor Schultes, M. Dr., schon vor 16 Jahren in des sel. Gehlen Journal beschrieben hat. Chronometer. Die Wichtigkeit und Unentbehrlichkeit guter und genauer Chronometer auf der See, wo eine Unregelmaͤßigkeit im Gange derselben, die nur ein paar Sekunden betraͤgt, Irrungen von einigen Meilen, und dadurch an gefaͤhrlichen Kuͤsten den Untergang von Schiff und Leuten veranlassen kann, bestimmte die Admiralitaͤt im verflossenen Jahre einen Preis von 300 Pf. Sterl. fuͤr den besten Chronometer auszuschreiben, den man derselben einsenden wuͤrde. Es sind nicht weniger als 36 Chronometer von den angesehensten Uhrmachern London's eingesendet worden. Nach einer sorgfaͤltig angestellten und lange fortgesezten Pruͤfung zu Greenwich am k. Observatorium zeigte das Chronometer des Hrn. Murray, London, Cornhill, nur eine Abweichung von 1 11/100 Secunde in seinem Gange waͤhrend eines ganzen Jahres. Hr. Murray erhielt den Preis, die Admiralitaͤt kaufte sein Chronometer, und gab es Hrn. Harry auf seine gegenwaͤrtige Polar-Expedition mit. Mechanic's Magaz. N. 62. S. 82. Bemerkungen uͤber die Schiffsbaukunst. Hr. G. Harvey, Esq. F. R. S. E., liefert in den Annals of Philosophy, 1824, S. 443 sehr schaͤzbare Zusaͤze zu Oberst Beaufoy's Bemerkungen uͤber diesen Gegenstand (vergl. polyt. Journ.. Bd. XV. S. 417.), aus welchen erhellt, wieviel in dieser Hinsicht noch zu leisten uͤbrig ist. White's Patent-Wellenbrecher (Polyt. Journ. Bd. XV. S. 378. Bd. XV. S. 5. u. 250.) haben, zu Folge eingegangener Berichte (Repertory of Arts and Manufactures, Februar 1825, S. 140) die lezten fuͤrchterlichen Stuͤrme Ende Decembers (20–22) auf einer der gefaͤhrlichsten Stellen im Canale, auf der Rhede zu Dover, gluͤklich bestanden, und somit ihre Brauchbarkeit vollkommen erwiesen. (Wenn es dem Hrn. Redacteur des Elbeblatts, polytechn. Inhalts, belieben sollte, nochmals von dem Wasser- oder Wellenbrecher zu sprechen, dann beliebe er auch feine wahre Fundquelle anzugeben.) Sicheres Mittel, den nachtheiligen Wirkungen der Einathmung des Chlorgases zu begegnen. Herr Professor Kastner in Erlangen, sagt im Bd. III. S. 355 seines Archiv's fuͤr die gesammte Naturlehre: „In großen Kunstbleichen, in chemischen Fabriken und beim Vortrage uͤber Experimentalchemie ereignet es sich zum oͤftern, daß der Darsteller des Chlorgases (oxydirt salzsaures Gas) oder jener, welcher dasselbe zu irgend einem Versuche verwendet, davon mehr oder weniger einathmet; tropfbares Ammoniak auf Zuker genommen, macht die Sache noch schlimmer, Weingeistdampf eingeatmet, hebt hingegen augenbliklich alle nachtheiligen Wirkungen auf. Ich bediene mich dieses Mittels (Weingeist auf Zuker in den Mund gebracht) seit 2 Jahren mit stets gluͤklichem Erfolg.“ Wir haben bei einem unserer Arbeiter, der einer großen Masse Cyloringas ausgesezt war, das Mittel versucht, und davon augenbliklich den besten Effect wahrgenommen. Ueber die Ursachen der Verbrennung der Gase mittelst einiger Metalle hat Dr. Ambros Fusinieré in dem Giornale di Fisica, T. VII. P. 443 (Decade II.) eine sehr interessante Abhandlung mitgetheilt, welche zwar nur zunaͤchst fuͤr Physiker berechnet ist, bei der Anwendung jedoch, welche dieses Phaͤnomen bereits in der Technik gefunden hat, auch fuͤr jene Techniker lehrreich ist, die sich um die Ursache der Erscheinungen kuͤmmern, welche sie benuͤzen. Neues Reagens auf Saͤuren und Alkalien. Der Hr. Marquis C. Ridolfi bemerkte, daß das Haͤutchen der Antidesma alexiteria, welches man bei Bereitung der Staͤrke aus dieser Pflanze erhaͤlt, in reinem Alkohol digerirt und gekocht, eine sehr schoͤne blaue Tinctur liefert, welche sich wie Veilchen-Saft gegen Sauren und Alkalien verhaͤlt, nur weit empfindlicher ist, als dieser, (Giornale di Fisica. T. VII. p. 474. Decad. II.) Ueber die Anwendung des Faͤrbestoffes, des blauen Kohles, als Pruͤfungs-Mittel auf Alkali und Saͤure. hat Hr. Thom. Griffiths, in den Transactions for the Encouragement of Arts (Repertory of Arts, Februar 1825, S. 143) einen Aufsaz mitgetheilt, in welchem er dieselbe als seine Erfindung in Anspruch nimmt: wir kennen dieselbe indessen auf dem festen Lande schon seit vielen Jahren. Auch weicht sein Verfahren nicht von dem unsrigen ab. Er nimmt 1 ℔ von den seinen Blaͤttern des blauen Kohles, und kocht es in einer Pinte destillirten Wassers bis zum gaͤnzlichen Ausziehen des Faͤrbestoffes. Die Abkochung seiht er durch ein Sieb oder Tuch, raucht sie auf die Haͤlfte ab, gießt sie in ein flaches Gefaͤß, und weicht in diesem Filtrir-Papier, welches ungefaͤhr 4 Loth davon im Bogen einsaugt. Er bemerkt, daß, waͤhrend neutrale Metall- und andere Salze auf Kurkum-Papier wie Alkalien wirken, sie dieses blaue Papier nicht faͤrben. Eisen-, Per, und Protomuriat, Eisen-, Per- und Protonitrat, Eisen-, Per- und Protosulphat, schwefelsaurer Zink, koche salzsaures Zinn und kochsalzsaurer Zink und Boraxsaͤure wirken auf Kurkum-Papier wie Alkalien, obschon sie keine Alkalien sind. Queksilber-Sublimat roͤthet dieses Papier, wie Lakmuß-Papier. Essigsaures Blei faͤrbt es aber gruͤn: es gibt uͤberhaupt kein Probe-Papier, aus welches dieses Salz nicht wie Alkali wirkte. Uebrigens braucht man bei diesem Probe-Papiere aus blauem Kohle hoͤchstens nur einen Tropfen. (Vergl. polyt. Journ. Bd. XV. S. 377.) Per Cent. „Ein Kraͤmer kauft etwas um 20 Gulden, und glaubt oͤfters, wenn er dasselbe um 21. fl. verkauft, er hab 5 p. C. daran gewonnen; er haͤtte aber dann in 20 Gulden und nicht an 20 Gulden Einen Gulden gewinnen sollen. Bei 5 p. C. ist die Differenz zwischen in und an 100 Gulden zwar eine Kleinigkeit; bei 20 p. C. betraͤgt sie aber netto 5 p. C.“Mechanic's Magazine, N. 63. S. 106. (wo die Tables of Discount and Profit by J. Evans sehr empfohlen werden.) Ein Geheimniß beim Kaufen und Verkaufen. „Kaufe im Winter und verkaufe im Sommer alles, was nach Maß gekauft und verkauft wird.“ Diese alte Regel ist so richtig, daß 32 Gallons Branntwein, ohne alle Verduͤnnung, 33 Gallons im Sommer geben. Alle Koͤrper, besonders geistige Fluͤßigkeiten, dehnen in der Hize sich aus, und ziehen sich in der Kaͤlte zusammen. (Mechanic's Magazine. N. 62. S. 94.) Ueber Behandlung des Feigenbaumes im Freien hat der hochw. Hr. G. Swayne in den Transactions of the London Horticultural-Society (Repertory of Arts, January 1825, S. 110) einige interessante Bemerkungen mitgetheilt. Er raͤth alle kleine Feigen, die sich vom Anfange Augusts an zeigen, sobald sie nur sichtbar werden, zwischen den Fingern zu zerreiben und zu zerstoͤren, indem er sie als Blutsauger betrachtet, die den uͤbrigen Fruͤchten alle Kraft entziehen. Dieß gilt offenbar nur von Feigen, die man im Freien zieht; allein wir koͤnnen in Deutschland keine schmakhafte Feige im Freien ziehen, da die Feige nur dort Feige ist, wo man suͤße Weine keltern kann, in Spanien, Italien, im suͤdl. Frankreich und in der Tuͤrkei. Wir koͤnnen hoͤchstens in Glashaͤusern suͤße, gewuͤrzhafte Feigen zur Welt bringen. Ueber das Treiben der Reben ohne Heizung, hat Hr. P. Lindegaard, k. Gaͤrtner in Koppenhagen, im 4. Theil des V. Bandes der Transactions of the London Horticultural Society, einen Aufsaz mitgetheilt, welcher sich auch im December-Hefte 1824 von Hrn. Gill's technical Repository, S. 380 befindet. Sein Verfahren ist zwar fuͤr Weinlaͤnder im Suͤden von Europa, insofern er bloß spaͤteres Reifen der Trauben (im October) beabsichtigt, um dieselben naͤmlich auch im Fruͤh-Winter auf die Tafel bringen zu koͤnnen, nicht interessant, und auch fuͤr noͤrdliche Laͤnder nicht neu, indem man sich desselben in Holland allgemein bedient; er theilt jedoch, waͤhrend er dasselbe beschreibt, einige Bemerkungen mit, die den Freunden der Rebe in jedem Lande interessant seyn muͤssen. Die beste Mischung fuͤr den Boden der Rebe ist nach ihm: 2 Theile etwas sandige Werde-Erde, 1 Theil verfaulter Duͤnger aus Treib-Beeten mit etwas Lauberde und halb verfaulten Reisern, und ein Theil alter Mauerschutt, dem er noch etwas Abfaͤlle von Hufen, Hoͤrnern und thierischen Knochen, selbst zerstossene Austerschalen, zusezt. Truͤffel-Bau. Wir haben bereits den Wunsch geaͤußert, daß man versuchen moͤchte, auch die Truͤffel, wie die Champignons, zu bauen. Mit Vergnuͤgen ersehen wir aus dem Giornale di Fisica (T. VII. p. 475. Decad. II.), daß einige Mitarbeiter des Journal des propriétaires rurales du midi de la France, Fevrier 1824, des unsterblichen Parmentier Versuche und Beobachtungen uͤber die Truͤffel in dem neuen Cours complet d'Agriculture wieder aufgegriffen, und sich von der Moͤglichkeit uͤberzeugt haben, die gewoͤhnliche schwarze Truͤffel-Art, und die weiße Abart derselben durch Cultur vermehren zu koͤnnen. Wenn man Truͤffel entweder noch in ihrer Mutter, oder in Stuͤke zerschnitten, in eine ocherige Kalterde bringt, und diese mit altem verfaulten, mit Erde vermengten Miste, und mit Eichen- und Hainbuchen-Blaͤttern mischt, dann mit kleinen Hainbuchen beschattet, so kann man sie auf diese Weise vermehren. In zwei Jahren erhaͤlt man vier Mahl so viel, als man angebaut hat. Anfangs sind sie so groß, wie eine Nuß, gelblich und sehr weich; in der zweiten Generation aber werden sie groͤßer, fester, und erhalten auch eine andere Farbe. Man thut sehr gut, wenn man sie zwei Jahre nach einander anbaut; in der Folge vermehren sie sich von selbst. Man muß aber wohl bemerken, daß der zarte Saame der Truͤfel kaum einige Augenblike dem Eindruke der freien Luft zu widerstehen, und die Einwirkung der Sonnenstrahlen durchaus nicht zu ertragen vermag. Ueber Pflanzung von Forst-Baͤumen. in den unfruchtbarsten Gruͤnden hat Capt. Hawkins in den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts (Repertory of Arts etc. Januar 1825, S. 104) seine Erfahrungen mitgetheilt, welche Beachtung verdienen, um so mehr, als sie fruͤhere Versuche anderer, die aber schwerlich unter so unguͤnstigen Verhaͤltnissen angestellt wurden, bestaͤtigen. Er bepflanzte 17 Acres, die mit Steinhaufen alter Schieferbruͤche und mit einem der schaͤndlichsten niedrigen Gestraͤuche, dem zwergartigen Ulex europeaus, uͤberwachsen waren. Die ebeneren Stellen suchte er mit dem Pfluge zu reinigen, und baute vorerst Hafer darauf, der gar nicht aufging. An einem anderen Theile rottete er den Ulex mit einem Krampen aus, und an einer dritten Abtheilung wurde der Ulex bloß niedergehauen. Auf jedem Acre wurden 2750 junge Baͤumchen, 1–2 1/2 hoch (Buchen, Birken, Ahorn, Ulmen, Eichen und verschiedene Nadelhoͤlzer, die er das Tausend um 36 st. kaufte) gepflanzt. Was zunaͤchst um die Baͤumchen im folgenden Fruͤhjahre von Ulex u. d. gl. sich zeigte, wurde umgehauen, und neben denselben hingelegt: was aber weiter von denselben entfernt zwischen ihnen stand, ließ man als Schuz gegen Wind und Sonne stehen. Im ersten Jahre nach der Pflanzung geschah diese Art von Reinigung drei Mahl, im zweiten zwei Mahl, im dritten Ein Mahl. Die Auslage war unbedeutend: ein Arbeiter war in Einem Tage mit 3/4 Acre fertig. Das Resultat war, daß weniger Baͤumchen ausblieben, als Hr. Pontey, ein alter Gaͤrtner, der sie pflanzte, seit 30 Jahren nicht gesehen hat. Die Baͤumchen sind frisch und gesund, und gerade diejenigen, die man in das gereinigte verungluͤkte Haferfeld pflanzte, sind die schwaͤchlichsten, waͤhrend die, welche unter den unentwurzelten Ulex hineingesezt wurden, feste und stattliche Jungen sind. Es scheint, manche Gaͤrtner und Forstmaͤnner behandeln die Mutter Natur, wie gewisse Aerzte an einer gewissen nagelneuen medizinischen Schule: sie zapfen ihr zuviel Blut ab, und geben ihr Calomel zu fressen. Das Franklin Institut zu Philadelphia. Seit Kurzem wurde zu Philadelphia eine Nachahmung des London-Mechanic's Institution unter dem Nahmen Franklin Institute gegruͤndet, welche bereits selbst nach der Versicherung des Mechanic's Magazine, ihr Original uͤbertrifft. Dieses Institut liefert einen sehr empfehlenden Bericht uͤber die neue Zuͤnd-Vorrichtung des Hrn. Joshua Shau an dessen Schlagflinten, worauf derselbe sich in America ein Patent ertheilen ließ. Polytechnische Litteratur. a) englische. A Treatise on Navigation et Nautical Astronomy, adapted to Practice and to the Purposes of Elementary Instruction etc. By Edw. Riddle. 8. Lond. 1824. 12 sh. A Treatise on the culture and Management of fruit trees. By Charles Harrison . 8. Lond. 1824. 12 shill. A Treatise on the principles of indemnity in Marine Insurance, Bottomry and Respondentia; and on their practical Application in effecting those Contracts and in the Adjustment of all Claims avising out of them: for the use of Underwriters, Merchants and Lawyers. By Will. Beneche of Lloyd's. 8. Lond. 1824. 1 ℔ 1 sh. (Ein aͤußerst wichtiges Werk fuͤr Kaufleute.) Essay on Average and on other Subjects connected with the Contract of Marine Insurance; together with an Essai on Arbitration. By Rob. Stevens of Lloyds. 4. th. Edition. 8. Lond. 1824. 12 shill. The young Brewer's Monitor: comprising a hemincus and scientific Summary of that ancient and important Art etc. By a Brewer of 30 years practical experience. 8. London 1824. 5 sh. 6 p. Universal technological Dictionary etc. By G. Crabb. 4. Lond. 1824. 2 vol. 5 ℔ 8. shill. (Ein sehr wichtiges Werk!) Elements of experimental Chemistry. The 9th edition. By Will. Henry. 8. London. 1824. 2 vol. 1 ℔ 14 sh. b) franzoͤsische. Compte redu des travaux de la Société roy. d'Agriculture, Hist. naturelle et arts utiles de Lyon; depuis 1er Mars 1821 jusqu'an 1er Avril 1822, par L. F. Gronier. 8. Lyon. 1822. 334 S. (Sehr schaͤzbare Arbeiten!) Von dem sehr brauchbaren Dictionnaire raisonné des dècouvertes, inventionis, innovations, perfectionnement etc. depuis 1789 à 1820 ist zu Paris bei L. Colas, der 17te Band erschienen. Alle 17 Baͤnde kosten 119 Franken. c) italiensiche. Appendice alle Osservazioni sui Teatri e sulle decorazioni di Paole Landriani, architetto pittore scenico etc. 4. Milano, 1824. 60. S. (Wir glauben unsere Theater-Mahler auf dieses Kleine, in der Biblioteca italiana, wo ein sehr strenger Richter (Acerbi ist sein Name) recensirt, sehr empfohlene Werk aufmerksam machen zu muͤssen.) Analisi critica dei Quattro discorsi del conte Carlo Verri intorno al vino ed alla vite stampati da Giovanni Silvestri in Milano dopo la morte dell' autore. Opera del Dott. Agostino Bassi di Lodi. 8. Milano. 1824. p. Rusconi. Descrizione degli agetti di arte meccanische coronati nella solenne distribuzione de' premj dalla sovrana munificenza accordati all' industria nazionale nell' anno 1824 e di guell che ammnessi furono all' onore della pubblica asposizione con aggiunto il ricapito di ciascun premiato odesponente. 8. Milano 1824. p. Bonfant. 39. S. 50 Cent. Instruzioni e schiarementi per chiunque desideri prendere assicurazioni nelle provincie Lombarde contro i danni del fuoco per gli edifizj, mobili e merci, e contro i danni della grandine per qualunque prodotto della terra: con tutte le notizie necessarie anche per aquistare azioni tanto presso so stabilimento di già aperto in Trieste sotto il nome di Azienda assicuratrice, quanto presso l'Agenzia principale residente in Milano. 8. Milano 1824. p. G. G. Destefanis. 51 S. 35 Cent. Sistema di Stechiometria chimica, o teoria delle proporzioni determinate del Dott. Gioacchino Taddei etc. 8. Firenze 1824. (Wird in den italiaͤnischen Journalen sehr gelobt.) Il piccolo Fumista, o sia Esposizione di piu efficaci mezzi finora impiegati contro il fumo; la descrizione di un nuovo meccanismo inventato dall' autore etc. di A. Teyssedere. Traduzione dal francese. c. fig. 8. Milano 1824. c. t. d. Giov. Pivotta. 90 pag. (Wird empfohlen, auch als Uebersezung.) Elementi di economia campestre di F. Re. Ediz. II. 8. Milano. 1824. p. Sonzogno. Pag. 208. 3 Lir. Il Propagatore dei paragrandini convinto da se stesso. 8. Milano. 1824. p. Manini, 103 pag. 1 Lir. 25. Memoria sulla rendita rurale di Salvadore Scuderi, prof. di economia etc. 8. Palermo. 1824. (Sehr interessant.) d) deutsche. Die Holzfaͤrberei in ihrem ganzen Umfange. Enthaltend: eine gruͤndliche Anleitung den verschiedenen Holzarten alle moͤglichen Farben, durch Farbenbruͤhen sowohl, als auch durch Beizen zu geben; nebst Vorschriften zu den Bereitungsarten der zu dieser Faͤrbereiart erforderlichen einfachen und zusammengesezten Mittel. Ein unentbehrliches Huͤlfsbuch fuͤr Moͤbelarbeiter, Tischler, Instrumentenmacher, Wagenbauer, Stellmacher, Drechsler u.a.m. Von G. C. Parkinston. Nach der fuͤnften Auflage des englischen Originals bearbeitet. Quedlinburg und Leipzig, 1825, bei G. Basse. 8. 180 S. Preis fl. 1. kr. 12. Der Inhalt dieser Schrift ist folgender: Ueber das Faͤrben im Allgemeinen. – Etwas uͤber die Holzarten und deren Anwendung. – Methode, das Holz zu verbessern, und demselben mehr Festigkeit zu geben. – Von den Mitteln, welche zum Faͤrben oder Beizen inlaͤndischer Hoͤlzer anzuwenden sind. – Roth faͤrbende Pigmente. – Blau faͤrbende Pigmente. – Gelb faͤrbende Pigmente. – Gruͤn faͤrbende Pigmente (?) – Schwarz faͤrbende Pigmente. – Salze, die in der Faͤrberei gebraucht werden. – Saͤuren. – Einige in der Holzfaͤrberei gebraͤuchliche Zusammensezungen. – Eisenaufloͤsungen. – Vorschriften zum Holzfaͤrben oder Beizen. – Rothe Farben aus Cochenille und aus Pflanzenkoͤrpern. – Violette Farben. – Lilla Farben. – Mahagonibeizen. – Braune Farben. – Blaue Farben. – Gelbe Farben. – Gruͤne Farben. – Schwarze Farben. – Silberfarben. – Diese ist unter den Hunderten von Schriften, die uns uͤber diesen und aͤhnliche Gegenstaͤnde zu Handen kammen, die erste, welche ihrem Titel vollkommen entspricht. Jeder Gegenstand ist kurz und gruͤndlich, und das Ganze mit vieler Sachkenntniß abgefaßt. Die Vorschriften zur Hervorbringung der verschiedenen Farben und Nuͤancen sind einfach und verlaͤßlich. Wir koͤnnen deßhalb dieses schaͤzenswerthe Schriftchen jedem auf dem Titel genannten mit Ueberzeugung empfehlen, und ersuchen zugleich die Leser dieser Anzeige, ihre Gewerbsleute darauf aufmerksam zu machen.