Titel: Verbesserte Methode, Kaffee und andere vegetabilische Substanzen zu rösten, welche Methode zugleich zum Troknen, Destilliren und Zersezen anderer mineralischer, vegetabilischer und animalischer Substanzen anwendbar ist, nebst einem Verfahren, diese Methode während der Operation zu prüfen und zu leiten; worauf Rich. Evans, Groß-Händler in Kaffee, Broadstreet, Cheapside, City of London, sich den 28. Febr. 1824 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XIV., S. 79
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XIV. Verbesserte Methode, Kaffee und andere vegetabilische Substanzen zu rösten, welche Methode zugleich zum Troknen, Destilliren und Zersezen anderer mineralischer, vegetabilischer und animalischer Substanzen anwendbar ist, nebst einem Verfahren, diese Methode während der Operation zu prüfen und zu leiten; worauf Rich. Evans, Groß-Händler in Kaffee, Broadstreet, Cheapside, City of London, sich den 28. Febr. 1824 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts and Sciences. Febr. 1825. S. 72. Mit Abbildungen auf Tab. II. Evans's, verbesserte Methode, Kaffee und andere vegetabilische Substanzen zu rösten. Der Zwek des Patent-Traͤgers ist, durch diesen verbesserten Apparat zum Kaffee-Roͤsten die waͤsserigen Theile desselben zu verjagen, und die oͤhligen Theile zuruͤk zu halten. Der Apparat dessen er sich hierzu bedient, ist in Fig. 17. vorgestellt, welche den Kaffeeroͤster in senkrechtem Durchschnitte zeigt. Dieser Kaffeeroͤster ist ein Cylinder, welcher sich uͤber einem Ofen dreht; a, ist der Feuerherd, welcher mit Mauerwerk umgeben ist; bb, der Cylinder aus geschlagenem Eisen, in welchen der Kaffee gethan wird; c, eine hohle durchloͤcherte Roͤhre, auf welcher der Cylinder sich auf einer Seite, wie um seine Achse dreht: auf der anderen Seite dreht er sich um eine Schulter, die auf dem Mauerwerke ruht. d, ist ein Zahnrad auf einer Achse, das von einer Dampfmaschine oder von irgend einer anderen Kraft getrieben werden kann, und in einen Triebstok, e, eingreift, der an der Schulter des Cylinders befestigt ist. f ist ein Hut oder ein Gehaͤuse, das sich in Angeln dreht und den Cylinder umschließt, damit die Hize nicht entweichen kann. Nachdem nun der Kaffee zum Roͤsten in den Cylinder gebracht, und das Feuer angezuͤndet wurde, wird der Cylinder mittelst des Rades, d, und des Triebstokes, e, langsam umgetrieben, der Kaffee in demselben nach und nach umgekehrt, und der Wirkung des Feuers gleichmaͤßig ausgesezt. Dieses Umdrehen des Kaffees wird durch einige in dem Cylinder angebrachte Vorspruͤnge beguͤnstigt, auf welche die Bohnen fallen und dadurch umgekehrt werden: die schiefen Vorspruͤnge leiten sie in die Mitte des Cylinders, wo die Hize des Feuers am staͤrksten ist. Im ersten Anfange dieses Roͤstens entwikelt sich eine bedeutende Menge von Daͤmpfen, welche durch die durchloͤcherte Roͤhre, c, entweichen kann: nachdem aber bereits alle waͤsserigen Daͤmpfe aus dem Kaffee verjagt wurden, fangen auch die oͤhligen an zu entweichen, und dieß will der Patent-Traͤger verhindern. In dieser Hinsicht schiebt er in die durchloͤcherte Roͤhre, c, eine andere ohne Loͤcher, c, die genau in dieselbe paßt, nach und nach ein, schließt dadurch die Loͤcher, und verhindert alle weitere Ausduͤnstung. Es ist etwas schwer zu bestimmen, wann die Ausduͤnstung des Kaffees aufhoͤrt bloßer Dampf zu seyn; der Patent-Traͤger empfiehlt in dieser Absicht ein Stuͤk Schiefer außen an die Roͤhre, c, anzuhalten, an dessen Flaͤche sich dann die Daͤmpfe verdiken, und bald zeigen werden, ob sie bloß Wasser sind, oder ob bereits oͤhlige Theile anfangen, sich zu entwikeln, wodurch eine dike gummiartige Masse auf dem Schiefer entsteht. Ein anderes Mittel zur Bestimmung der Zeit, wann die Roͤhre ganz geschlossen werden soll, gibt es nicht. Um den Gang der Operation zu beobachten, und die Farbe des Kaffees zu beurtheilen, wird ein Loͤffel, g, durch die hohle Achse des Cylinders eingefuͤhrt, und dadurch von Zeit zu Zeit etwas Kaffee herausgenommen. Wenn man glaubt, daß der Kaffee hinlaͤnglich geroͤstet ist, wird der Cylinder auf folgende Weise aus dem Feuer gehoben. In der Nahe des aͤußeren Endes der Roͤhre, c, ist ein eiserner Ring, h, befestigt, der eine Achse aufnimmt, welche das Ende der Roͤhre stuͤzt. Bei dieser Achse kann man den Cylinder aus dem Ofen nehmen, indem man die entgegengesezte Seite hebt, ihn dann umkehrt, und mit seiner Schulter auf den Bok, i, legt, der in punctirten Linien angedeutet ist; hier wird dann an dem vierekigen Ende der Achse eine Kurbel angebracht, und der Cylinder so lange gedreht, bis der Kaffee beinahe kalt ist, welcher dann herausgenommen, und in die Aufbewahrungs-Gefaͤße gebracht wird. Man kann hierauf alsogleich neuerdings ungebrannten Kaffee in den Cylinder bringen, und mit demselben wieder auf die obige Weise verfahren. Auf aͤhnliche Weise kann Malz etc.So zwekmaͤßig dieser Roͤstungs-Apparat ist, so ungeeignet finden wir ihn zum Roͤsten des Malzes, indem das Malz dadurch in einen andern Zustand uͤbergeht, als dieß der Fall nicht auf der Malzdarre ist. Ein durch Roͤsten gebraͤuntes Malz liefert auch bei weitem kein so haltbares Lagerbier, als solches von gutem Darr-Malz gewonnen wird. Dieß ist Sache der Erfahrung! D. sowohl getroknet als geroͤstet, und koͤnnen animalische, vegetabilische und thierische Stoffe etc. zersezt, und mehrere aͤhnliche Arbeiten verrichtet werden.

Tafeln

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