Titel: Ueber einen Englischen Holzbohrer. Von Hrn. Gill.
Fundstelle: Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XXIV., S. 102
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XXIV. Ueber einen Englischen Holzbohrer. Von Hrn. Gill. Aus dessen technical Repository. Februar 1825. S. 113. Mit Abbildungen auf Tab. III. Gill, über einen Englischen Holzbohrer. Wir sahen diesen Bohrer neulich in der Werkstaͤtte eines sehr sinnreichen musikalische Instrumenten-Machers, der denselben wegen der großen Brauchbarkeit bei seinen Arbeiten sehr schaͤzt. Er ward aus einer auf einem Oehlsteine zugewezten Nadel verfertigt, und nicht groͤßer, als in Fig. 24. Um einen deutlichen Begriff von der Gestalt dieses Bohrers zu geben, haben wir mehrere vergroͤßerte Ansichten desselben dargestellt. Fig. 25. zeigt denselben von der Seite, wobei man sehen wird, daß die urspruͤngliche cylindrische Form der Nadel durch das Wezen auf einer Seite gegen den Mittel-Punct hin weggeschliffen wurde, daß ferner der Ruͤken, der auf diese Weise gebildeten flachen Seite gegenuͤber, gleichfalls in zwei Flaͤchen zugewezt wurde, die sich nach vorne zu so verschmaͤlern, und in der Mitte ein Graht und vorne an demselben eine Spize bilden, wie Fig. 20. zeigt: noch besser ist es im Querdurchschnitte nach der punctirten Linie in Fig. 26. nach Fig. 28. In Fig. 27. ist die Form der breiten Flaͤche vorne dargestellt. Aus diesen Figuren wird die Form dieses nuͤzlichen Bohrers jedem Leser deutlich geworden seyn. Eine Art von Zange aus einem Stuͤke runden Messing-Drahtes von ungefaͤhr 3/8 Zoll im Durchmesser und 6 Zoll Laͤnge, der an einem Ende in der Mitte bis auf 2 Zoll mit einer Sage der Lange nach durchschnitten ist, und durch welchen man eine Bindschraube senkrecht auf den Durchschnitt durchschiebt, ungefaͤhr in der Entfernung eines Zolles von dem Ende des Spaltes, haͤlt denselben fest. Die Schraube spielt in einer Schraubenmutter in einem Blatte der Zange, und laͤuft frei durch das erweiterte Loch in dem anderen Blatte, auf dessen aͤußere Oberflaͤche es mittelst einer Schulter druͤkt, und so beide Blaͤtter auf der Nadel zusammenhaͤlt, welche in zwei in der Mitte befindlichen Furchen oder Spalten liegt, die laͤngs der inneren Seite der Blaͤtter herablaufen. Das dichte gegenuͤberstehende Ende der Zange hat ein Loch in seinem Mittelpuncte, welches, auf das kegelfoͤrmige Ende der Schraube gesezt, fest durch ein Schraubenniet in einem Messingbloke von ungefaͤhr 2 Zoll Hoͤhe laͤuft, und fest in die hoͤlzerne Basis des Instrumentes eingeschraubt wird. Die Nadel selbst laͤuft durch ein anderes Loch, welches genau die Groͤße derselben besizt, und in einem anderen Messingbloke sich befindet, der gleichfalls gehoͤrig an der Basis befestigt ist. Auf dem entgegengesezten Ende des runden Messingdrahtes ist eine Bohrbuͤchse aufgezogen zur Aufnahme der Schnur des Bohrbogens, der in der rechten Hand gehalten wird, waͤhrend die Gegenstaͤnde, die gebohrt werden sollten, mit der linken gehalten werden, welche der hervorstehende Theil der Basis stuͤzt und leitet.Hr. Gill nennt den Kuͤnstler nicht, der „dieses außerordentlich nuͤzliche Instrument eigenhaͤndig zu seinen Zweken bildete, denen es auf das Vollkommenste entspricht.“ A. d. Ueb.

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