Titel: La Forest's neue Hanf- und Flachsbreche. (Broie mécanique rurale.)
Fundstelle: Band 17, Jahrgang 1825, Nr. XLIX., S. 235
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XLIX. La Forest's neue Hanf- und Flachsbreche. (Broie mécanique rurale.) La Forest's, neue Hanf- und Flachsbreche. Der Mercure technologique hat in seinem XV. B. S. 316. von dieser Breche eine allgemeine Nachricht gegeben, die uͤber den Bau derselben eigentlich eben so wenig sagt, als die gegenwaͤrtig im XVIII. B. S. 37 mitgetheilte, welche uns indessen die Resultate einer Untersuchung mittheilt, die von einer Commission des Athénée des Arts vorgenommen wurde. Diese Commission fand die vorgelegten Muster alles uͤbertreffend, was man bisher Schoͤnes von ungeroͤstetem Hanfe gesehen hat: allein Hr. La Forest ließ seine Presse nicht sehen, und die Commission weigerte sich, sehr natuͤrlich, von der Kaze im Sake zu erzaͤhlen, ob sie weiß oder schwarz sey. Endlich verstand Hr. La Forest sich dazu, die Kaze auf Ehrenwort, daß man nicht sagen wolle, welche Farbe sie habe, sehen zu lassen, und die HHrn. Commissaͤre: de Monchaux Dr. de Villiers und Dr. de Fabré-Palaprat versichern in ihrem hier, unter allen diplomatischen Formalitaͤten, abgefaßten Berichte: daß diese Kaze die herrlichste Maͤusefaͤngerin ist, die sie jemahls gesehen haben, ohne jedoch ihrem Ehrenworte untreu zu werden, und auch nur ein sterbendes Woͤrtchen uͤber die Farbe derselben, oder auch nur daruͤber laut werden zu lassen: ob diese Kaze auf drei Fuͤßen steht, oder auf vier.64) Die Commission fand: 1stens, haß diese Breche, durch welche die, Menschen und Thiere mordende,65) Hanfroͤstung fuͤr immer beseitigt wird, hoͤchst einfach ist; daß jeder Bauer, der seinen Pflug oder seinen Karren selbst zu schnizen weiß, dieselbe verfertigen kann, und daß ihre Verfertigung im Grossen, so daß 10 Arbeiter darauf arbeiten koͤnnen, nie mehr als 100 Franken hoͤchstens kosten kann.66) 2tens, daß diese Breche kein Raͤderwerk, keinen Cylinder, weder einen gefurchten noch einen ungefurchten, hat, und alle zum Spinnen geeigneten Pflanzen ohne alle chemische Vorbereitung bricht und verfeinert. 3tens, daß die Hanf- und Flachs-Agen, wenn sie nicht geroͤstet werden, ein herrliches, dem chinesischen Papiere gleich kommendes, Papier liefern, wodurch die jezt so theuren (in Geld metamorphosirten) Lumpen betraͤchtlich erspart werden koͤnnen: man hat auch Versuche mit denselben angestellt, um sie auf Schießpulver zu benuͤzen, die eine bessere Kohle hierzu versprechen, als man bisher aus irgend einem anderen Materials erhalten hat. 4tens, daß das abfallende Gummiharz sich sehr gut zu Firniß verwenden laͤßt, 5tens, daß endlich folgende Ersparungen sich ergeben:
[Textabbildung Bd. 17, S. 237]
Gewoͤhnliche Breche; Laforest's Breche; Ersparniß Hechler; Eine Breche auf 10 Arbeiter 100 Fr. 160 Franken; andere Werkzeuge sind uͤberfluͤßig; 20 Ztr. Hanf; kosten bei dem Roͤsten an Fuhr- und Taglohn und Abfaͤllen; Hier ist keine Roͤstung noͤthig; kosten an Brecherlohn; Tagwerker; Schwingen; Tage; Pochen; Hecheln; Ein Pferd; Summe der Ausgaben; rohen Hanfes geben; Haar; Cent; Agen ohne Werth; Gummi-Harz; Werk (ohne Abfaͤlle); Nach Abzug der Ausgaben; Reiner Gewinn; Brecherlohn; Weiber; Kinder
Vortheil am Werthe der Erzeugnisse fuͤr die mechanische Breche = 218,50. Ein Faden geroͤsteter Hanf bester Sorte brach bei einem Gewichte von   16 Kil.  –       –   nicht geroͤsteter   17  –
Der nicht geroͤstete Faden ist folglich um 1/17 staͤrker. Die Commission stimmte fuͤr die Krone und die große Medaille.