Titel: Verbesserung an Schiffswinden, worauf Wilh. Yetts, Kaufmann und Schiffseigenthümer zu Great-Yarmouth, Norfolkshire, sich am 24. Hornung 1824 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 18, Jahrgang 1825, Nr. XXXIX., S. 193
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XXXIX. Verbesserung an Schiffswinden, worauf Wilh. Yetts, Kaufmann und Schiffseigenthuͤmer zu Great-Yarmouth, Norfolkshire, sich am 24. Hornung 1824 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. N. 1. S. 23. Mit Abbildungen auf Tab. III.Auch im London Journal of Arts and Sciences. Julius. 1825. S. 7. Yetts's, Verbesserung an Schiffswinden. Fig. 24. zeigt eine Schiffswinde im Perspektive mit dem neuen an derselben angebrachten Apparate. B, ist der untere Theil der Sicherheits-Sperrklinke, die durch das Verdek laͤuft, und unten an einem Baume befestigt ist, bei e, aber sich in einem Gewinde bewegt. C, ist der obere Theil derselben, der sich in einem Gewinde bei f, bewegt. Diese beiden Theile der Sicherheit-Sperrklinke werden an ihrer Stelle gegen den Baum der Winde, und zum Theile rings um denselben mittelst einer Kette, S, gehalten, welche, um den Sperrklinken das noͤthige freie Spiel uͤber die Sperr-Rader zu gestatten, an einem Ende an der flachen Feder, g, befestigt sind, die an dem Zahne der Sperrklinke fest gemacht ist, wie die Figur zeigt. rr, sind Sperr-Raͤder au einer Seite der gewoͤhnlichen Zapfen des Baumes der Winde. Aehnliche Sperr-Raͤder sind auch au der anderen Seite der Zapfen angebracht, in dieser Figur aber durch die Scheibe, X, bedekt. An der unteren Seite eines jeden Theiles der Sicherheits-Sperrklinke befinden sich Zaͤhne, die in die Zaͤhne der Sperr-Raͤder, rr, eingreifen, und auf diese Weise den gewoͤhnlichen Faͤngen der Sperrklinken beistehen, um zu hindern, daß die Winde, nicht nach vorwaͤrts zuruͤklaͤuft. xx, sind Scheiben auf jeder Seite der Sperr-Raͤder, rr, aufgesezt, um die beiden Theile der Sicherheits-Sperrklinke in ihrer gehoͤrigen Lage zu erhalten, tt, sind die Fuͤße der senkrechten Stuͤze, die in Fig. 28. genauer beschrieben ist. Fig. 25. stellt dieselbe Sicherheits-Sperrklinke im Perspective dar, und zeigt die Faͤnge oder Zaͤhne, LL, die in die Sperr-Raͤder, rr, Fig. 24. eingreifen. Fig. 26. stellt einen Durchschnitt des Baumes der Winde dar, und zeigt die Form der Sperr-Raͤder, rr, und ihre respektive Lage gegen die gewoͤhnlichen Zapfen des Baumes der Winde, so wie auch die Scheibe. XX, Fig. 27. zeigt einen Durchschnitt des Baumes der Winde mit der Sicherheits-Sperr-Klinke, und den gewoͤhnlichen Sperrklinken. Sie wurde deßwegen gezeichnet, um die Art zu beschreiben, wie man die Sicherheits-Sperrklinke brauchen kann, was auf folgende Weise geschieht. Die Sicherheits-Sperrklinke hat bloß den Zwek, groͤßeren Widerstand zu leisten. Wenn eine mehr als gewoͤhnliche Kraft auf die gewoͤhnlichen Sperrklinken wirkt, kommen die Zaͤhne der Sicherheits-Sperrklinke ungefaͤhr 1/3 Zoll von den Zaͤhnen des gegenuͤberstehenden Sperr-Rades zu stehen, waͤhrend die gewoͤhnliche Sperrklinke dicht auf den correspondirenden Zapfen druͤkt. Wenn nun ein außerordentlicher Druk gegen den Fang der gewoͤhnlichen Sperrklinke diese ausspringen macht, greift die Sicherheits-Sperrklinke in die Sperr-Raͤder ein, und hilft durch ihren Widerstand den gewoͤhnlichen Sperr-Klinken. ee, sind in dieser Figur die gewoͤhnlichen halben Sperrklinken m, m, m, die gewoͤhnlichen Sperrklinken in jener Lage, in welcher sie Widerstand leisten. B und C, sind die zwei Theile der Sicherheits-Sperrklinke in Entfernung eines Achtel-Zolles von ihren correspondirenden Sperr-Raͤdern. Fig. 28. stellt einen Durchschnitt der Winde dar, welche jenen Theil meiner Erfindung zeigt, der sich auf das vordere Ende der Hebel-Stange bezieht. H, ist die Hebelstange, die durch eines der Loͤcher der Griffe laͤuft, in horizontaler Lage; das Hintere Ende, P, wird von einem langen Haken-Baume gehalten, der durch einen Augen-Bolzen in dem Verdeke an dem Ende, N, laͤuft, und sich in einem Augengelenke an dem Ende, P, schwingt. Der Theil, G, stellt das senkrechte Griff-Loch dar, welches mit dem horizontalen, das davon durchschnitten wird, correspondirt. An den in dieser Fig. 28. beschriebenen Theilen nehme ich bloß folgende als neu, und mein Privilegium in Anspruch; naͤmlich: O, das vordere Ende der Hebel-Stange, welches, wie man sieht, in das Lager, R, eintritt, das auf der Deke von dem senkrechten Fuße, W, getragen wird, welcher Fuß wieder durch die Diagonal-Stange, D, gestuͤzt wird, die bei F, auf dem Verdeke befestigt ist. Diese Fuͤße-Lager, so wie die Diagonal-Stange, sind aus Gußeisen, und in demselben Laͤngen-Verhaͤltnisse, wie sie hier verzeichnet sind: ihre Groͤße aͤndert sich mit der Groͤße der Winde selbst. Das Neue an dieser Winde ist der Hebel-Baum und der lange Haken-Baum, in Fig. 28. durch welche die Winde gehindert wird, sich in irgend einer Richtung zuruͤk zu drehen; die Lager und die Stuͤzen, um das vordere Ende des Hebel-Baumes zu sichern; und die Sicherheits-Sperrklinke hinter der Winde. Bemerkungen des Patent-Traͤgers. (Im Auszuge.) Dieser Patent-Apparat wurde dem Ausschusse der k. Flotte vorgelegt, auf dessen Antrage die Cutter, Surly, Swan und Basilisk damit ausgeruͤstet wurden. Die Ship-Owner's Society zu London, und die Schiffs-Eigenthuͤmer zu Great Yarmouth haben dem Patent-Traͤger ungetheilten Beifall fuͤr seine Erfindung geschenkt. Der Apparat sieht nett aus, und ist einfach in seinem Baue. Durch die Stuͤzen der Baͤume und die Hebel wird die Winde fester, wenn das Schiff auf dem Anker reitet: die Winde kann nicht nachgeben und sich nicht biegen, das Ankertau mag ziehen, wie es will, und die Sperren und Beißer der Winden werden dadurch in dem Druke, den sie auszuhallen haben, erleichtert, wodurch die Nachtheile, die so haͤufig an den Dielen entstehen, vermieden werden. Der Hebelbaum kann augenbliklich aufgestellt oder weggeschafft werden. Die Sicherheits-Sperrklinke erleichtert die vorderen Sperr-Klinken bei sehr starkem Druke, und sichert die Winden nicht bloß, waͤhrend das Schiff auf dem Anker reitet, sondern auch waͤhrend es vor Anker liegt; denn, wenn es moͤglich waͤre, daß alle vorderen Sperrklinken ausließen, so wuͤrde die Sicherheits-Sperrklinke auf die kraͤftigste Weise die Winde vor dem Ablaufen sichern. Die Winde kann uͤberdieß bei einem solchen Baue nicht umgestuͤrzt werden, selbst nicht im groͤßten Sturme; und ihre Umdrehung ist durch diese Vorrichtung eben so erleichtert, als die Stellung derselben. Der taͤglich wiederkehrende Verlust an Gut und Leben durch das Ablaufen der Winde beweiset die Wichtigkeit dieser Erfindung fuͤr die Seefahrt, die bisher ein Desideratum war. Die Befestigung des Baumes der Winde verdient besondere Aufmerksamkeit, indem davon die Wirkung der Sicherheits-Sperrklinke eigentlich abhaͤngt. Damit diese nun gehoͤrig geschehen kann, stellt man einen Stuhl oder Schragen genau so hoch, als im Mittelpuncte des Hintertheiles der Winde, und legt ein Brett darauf, das breit genug ist, um quer uͤber die Sperr-Raͤder zu jeder Seite des Baumes der Winde innerhalb der Scheiben zu reichen, damit der Baum so gestellt wird, daß die Sperr-Raͤder genau an dem Brette hinlaufen. Man muß bemerken, daß auf jeder Sicherheits-Sperr-Klinke die Hoͤhe der Winde von dem Mittelpuncte bis zum Verdeke in der Mitte des Schiffes, auf welchem sie angebracht wird, bemerkt ist. Sollten Umstaͤnde es erfordern, daß die Winde hoͤher gestellt wird, als auf der Sicherheits-Sperrklinke angezeigt ist, so darf man nur die Diele am Verdeke mittelst eines kleinen Pfostens erhoͤhen. Man lasse die Zaͤhne der Sicherheits-Klappe ungefaͤhr 1/8 Zoll von den gegenuͤberstehenden Sperr-Raͤdern abstehen, wann die gewoͤhnlichen Sperrklinken dicht an den correspondirenden Zapfen anliegen. Um dieß zu bewirken, legt man einen Span von der Dike eines Achtel-Zolles uͤber die flache Flaͤche der Sperr-Raͤder zu jeder Seite, um den unteren Zahn der Sicherheits-Sperrklinke daran zu haͤngen, und befestigt dann den Pfosten an dem Verdeke, und bohrt die Loͤcher fuͤr die Bolzen desselben, was mit vieler Genauigkeit geschehen muß, damit, wenn der Anker-Bolzen aufgezogen wird, die Sicherheits-Sperr-Klinke eben an dem Baume der Winde anliegt. Das Federgehaͤuse muß in dem Fange der Klinke hinlaͤnglich tief eingelassen seyn, damit eine Platte, welche sie gegen Witterung schuͤzen soll, flach auf den Fang aufgenagelt werden kann: dasselbe muß auch so nahe als moͤglich an dem oberen Theile der Klinken-Platte befestigt seyn. Was die Laͤnge der Kette betrifft, so muß sie so eingetheilt seyn, daß das Glied gerade das Ende des Hakens der Feder betrifft; sollte sie aber, bei dem Abhaken, zu kurz seyn, so kann sie durch Verflaͤchung der Glieder verlaͤngert werden. Die Stuͤzen-Baͤume muͤssen so nahe, als moͤglich an der Winde angebracht werden, so daß diese nur hinlaͤnglichen Raum hat, sich zu drehen, und sie koͤnnen etwas in das Verdek eingelassen seyn; wenn sie zu kurz waͤren, koͤnnen sie durch einen kleinen unterlegten Pfosten erhoͤht werden. Das vordere Ende der Hebelbaͤume muß so lang verkuͤrzt werden, bis die eisernen Baͤnder an dem Hinteren Ende dicht an der Winde anliegen, wenn sie in ihre Lage kommen. Die Augen-Bolzen muͤssen auf dem Verdeke so befestigt werden, daß sie den Haken-Baum, wenn er aufgezogen ist, ganz senkrecht lassen.

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Tafel Tab.
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