Titel: Gewisse Verbesserungen an den Maschinen, welche gegenwärtig zur Verfertigung der sogenannten Nezen-Spizen (Bobbin-Net oder Buckinghamshire Lace-Net), gebraucht werden, und worauf Joh. Lingford, Spizen-Fabrikant zu Nottingham, sich am 20. März 1824 ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 19, Jahrgang 1826, Nr. LXXIX., S. 321
Download: XML
LXXIX. Gewisse Verbesserungen an den Maschinen, welche gegenwaͤrtig zur Verfertigung der sogenannten Nezen-Spizen (Bobbin-Net oder Buckinghamshire Lace-Net), gebraucht werden, und worauf Joh. Lingford, Spizen-Fabrikant zu Nottingham, sich am 20. Maͤrz 1824 ein Patent geben ließ.Man vergleiche hiemit auch die Beschreibung und Abbildungen solcher Maschinen Bd. XVIII. 343, und diesen Band S. 140 und S. 252. D. Aus dem London Journal of Arts. October. 1825. S. 180. Mit Abbildungen auf Tab. VII. Lingford's, Verbesserungen an den Maschinen, welche zur Verfertigung der Nezen-Spizen gebraucht werden. Die Maschinen zur Verfertigung jener Art von Spizen-Nezen, die unter den Namen Bobbin-Net (d.h. auf Deutsch, Spulen-Nez), als Nachahmung der in Buckinghamshire und in der Nachbarschaft verfertigten Spizen fabricirt werden, indem naͤmlich die Faden einer Anzahl Spulen, um Stifte auf einem Kissen geschlungen werden, sind von verschiedener Art, und unterscheiden sich sowohl in den Grundzuͤgen ihres Baues, als in ihren Bewegungen, obschon der Zwek bei allen derselbe ist, naͤmlich eine Reihe von Spulen in solchen Richtungen umher zu fuͤhren, daß die Faden umschlungen werden, und sechsekige Maschen bilden. Die verschiedenen Arten dieser Maschinen zur Verfertigung der Spizen (welche alle waͤhrend der lezten 15 Jahre erfunden, oder wenigstens eingefuͤhrt wurden), lassen sich unter folgende Abtheilungen bringen. Der alte Loughborough Doppel-Binder, Heathcoat's (The old Loughborough double tier, Heathcoat's); der einfache Binder nach Stevenson's Methode (The single tier on Stevenson's principle); verbesserter Doppel-Binder, Brailey's (improved double tier, Brailey's); einfacher Binder nach Lever's Methode (single tier on principle): der alte Loughborough, verbessert mit Pump-Schnuͤren (the old Lougborough improved with pumped tackle); die Stoß-Methode (the pusher principle); die Querkette Brown and Freeman's, (the traverse warp, Frown and Freeman's); die Querkette in Umdrehung, Lindley and Lacy's (traverse warprotatory, Lindley and Lacy's); der gerade Bolzen, Kendal and Mauley's (the straight bolt, Kendal and Mauley's); der kreisfoͤrmige Bolzen, Mauley's (the circular bolt Mauley's); der kreisfoͤrmige Kamm, Hervey's (the circular comb, Hervey's); der verbesserte kreisfoͤrmige Kamm, Hervey's (the circular comb improved, Hervey's), und die verbesserten Hebel (the improved levers); dieß sind die verschiedenen Methoden, nach welchen die Spulen-Nezspizen-Maschinen eingerichtet sind. Die gegenwaͤrtige Verbesserung besteht darin, daß einige der eben genannten Maschinen durch Raͤder in Thaͤtigkeit gesezt werden, indem sie bisher durch Hebel mittelst der Haͤnde und Fuͤsse der Arbeiter in Gang gebracht wurden. Sie ist auf drei der obigen Maschinen anwendbar, auf die Hervey's oder kreisfoͤrmige Kamm-Maschine, auf die kreisfoͤrmige Bolzen-Maschine, und auf die gerade Bolzen-Maschine; alle diese beruhen auf der Doppel-Bindungs-Methode, d.i., sie haben eine doppelte Reihe von Spulen, die sich unter einander kreuzen und wechseln. Diese Verbesserungen betreffen nicht den inneren Mechanismus der Maschine, sondern bloß die Methode, dieselbe in Thaͤtigkeit zu sezen. Fig. 1. zeigt die Maschine nach der kreisfoͤrmigen Bolzen-Methode von der Vorderseite; Fig. 2. zeigt dieselbe von ruͤkwaͤrts. Fig. 3. ist ein Querdurchschnitt nach der Mitte der Maschine. Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Gegenstaͤnde in allen drei Figuren. Die in diesen Figuren dargestellte Maschine ist ohne die Griffe an den Kurbeln, und ohne die Hebel gezeichnet, durch welche sie gewoͤhnlich in Umtrieb gesezt wird, so, als wenn sie durch eine andere Triebkraft getrieben wuͤrde; sie kann aber auch durch die Hand in Thaͤtigkeit gebracht werden, d.h., die umdrehende Bewegung kann in wenigen Minuten beseitigt werden; man kann wieder die gewoͤhnlichen Griffe und Hebel an derselben anbringen, und die Maschine auf die gewoͤhnliche Weise in Gang sezen. Um die Maschine in Umtrieb zu bringen, laͤßt man einen Laufriemen von der Trommel einer Dampfmaschine, oder irgend einer anderen Triebkraft uͤber den kegelfoͤrmigen Laͤufer, A, streichen, welcher, mittelst einer Vorrichtung um denselben in und außer Umlauf zu sezen (die wir spaͤter erklaͤren werden), die Seiten-Spindel an dem Ende der Maschine dreht, und diese treibt mittelst eines Centripetal-Triebstokes und eines Zahnrades die Hauptachse der Maschine. B, ist dieser Centripetal-Triebstok von einem besonderen Baue, der in den Umfang eines schiefzaͤhnigen Rades, a, eingreift, das an der Hauptachse, DDD befestigt ist. Auf dieser Hauptachse befindet sich ein Centralklopfrad, E, welches die Sperr-Stangen (locker bars) treibt, nebst zwei Zapfenraͤdern, F und G, die die Stoßstangen treiben, wie wir unten zeigen werden. An dem Ende der Hauptachse ist ein Zahnrad, H, welches, so wie Achse sich dreht, als Spornrad wirkt, und ein anderes Zahnrad, I, oben dreht. Auf der Achse dieses lezt erwaͤhnten Rades, und an demselben, ist ein besonders gebildetes Rad, K, welches eine Reihe von schiefen Flaͤchen fuͤhrt, deren Kanten in ein Zahnrad, L, eingreifen, und so wie eine Schraube ohne Ende wirken. Mittelst dieses Rades, K, mit den schiefen Flaͤchen wird das Zahnrad, L, mit seiner horizontalen Achse, M, in Umtrieb gesezt, und durch die verschiedenen Zahnraͤder und die an dieser Achse, M, befindlichen schiefen Flaͤchen werden die verschiedenen Seitenbewegungen der Stangen durch Schieben oder Ruͤken derselben auf die unten anzugebende Weise hervorgebracht. Nachdem die Hauptachse, D, auf die oben angegebene Weise in eine umdrehende Bewegung gebracht wurde, wird das Klopfrad, E, nach der Richtung des Pfeiles, Fig. 3., in Umtrieb gesezt, indem die hervorragenden Theile an dem Umfange desselben gegen das Reibungsrad am Ende des Hebels, N, anschlagen, welcher Hebel sich auf dem Zapfen seines Stuͤzpunctes, J, schwingt. Da er oben mittelst eines sich schiebenden Gefuͤges mit dem Hebel der Sperr-Stange, a, verbunden ist, so veranlaͤßt er diese Stange jedes Mahl zu schlagen, wann einer der hervorragenden Theile des Klopfrades, E, auf das Ende des Hebels schlaͤgt. Da nun die Sperr-Stange, a, mit der Sperr-Stange, b, mittelst zweier kleinen hervorstehenden Stuͤke, die man die Wickler (lappers), nennt, verbunden sind (die Stuͤke sind aber hier nicht angedeutet, da man voraussezt, daß ihr Spiel ohnedieß bekannt ist), so bewegt die Wirkung der Stange, a, die Stange, b, und auf diese Weise wird das sogenannte Sperren (locking) bewirkt, d.h., die Blaͤtter der Sperrstangen, die gegen den Schweif der Spulen-Schlitten, cc, druͤken, machen, daß diese in den gekruͤmmten Furchen zwischen den kreisfoͤrmigen Bolzen, dd, sich schieben. Da indessen diese Sperr-Stangen in ihren Wirkungen beschraͤnkt sind, sind zwei andere Stangen, ee, die man die Stoß-Stangen (pusher bars) nennt, angebracht, die die Schlitten in den kreisfoͤrmigen Furchen von einem Ende ihres Laufes nach dem anderen hin- und herstoßen. Diese Stoß-Stangen sind an Viertel-Kreisen, ff, an den Enden der Maschinen befestigt, und diese Viertel-Kreise, die die Stangen fuͤhren, werden oben auf ihrem Mittelpuncte mittelst der Stangen, g, in eine schwingende Bewegung gesezt, welche Stangen mittelst Gefuͤgen mit den Armen, h, verbunden sind, deren lezter an der Spindel, i, ruͤkwaͤrts auf der Maschine befestigt ist. Die Spindel, i, wird mittelst der zwei gekruͤmmten Hebel, O und P, die daran befestigt sind, in eine schwingende Bewegung gebracht, indem ihre Enden gegen den Umfang der beiden Zapfen-Raͤder, F und G, waͤhrend der Umdrehung laufen, und dadurch gehoben und gesenkt werden. Die Vorrichtung um diese Stangen endwaͤrts zu schieben, damit die Lage der Spulen gewechselt wird, und diese sich seitwaͤrts bewegen koͤnnen, um, wenn sie wieder durch die Maschine gestoßen werden, in anderen Furchen sich zu schieben, und dadurch die Faden zu umschlingen, ist folgende: an dem Ende der Hauptachse ist, wie bemerkt wurde, ein Zahn- oder Spornrad, H, (Fig. 1.) angebracht, welches ein anderes Zahnrad, I, uͤber demselben treibt, und auf der Achse dieses lezteren Rades ist das Rad mit den schiefen Flaͤchen, K, welches, indem es in das Zahnrad, L, eingreift, die Seitenspindel, M, umdreht. Auf dieser Spindel sind zwei Zapfen- oder Muschel-Raͤder, jj (Fig. 2.) die man gewoͤhnlich Dawson's Raͤder nennt, und die, so wie sie sich drehen, die beiden Leitungs-Stangen, rr, nach der Seite schieben oder ruͤken. K, ist gleichfalls ein Rad von derselben Form; um die Vorder-Bolzenstangen, ss, zu ruͤken. QQ, sind zwei sich drehende schiefe Flaͤchen, die abwechselnd gegen die Reibungs-Walzen am Ende der kleinen Hebel, RR, wirken, welche Hebel an den Zapfen, U, angebracht sind, die die Hinteren und vorderen Spizen-Stangen, mm, stuͤzen. Auf diese Weise treiben die schiefen Flaͤchen, QQ, so wie die Spindel, M, sich dreht, die Spizen-Stange abwechselnd bei jenen Theilen der Operation aus, wo das Aufnehmen des umwundenen Fadens bewirkt werden muß. Und da es nothwendig ist, daß die Spizen aus dem Neze alle in einer vollkommen gleich hohen Lage herausgezogen werden, so geschieht dieß mittelst der Reibungs-Walze an dem kuͤrzeren Ende des Hebels, S, der auf einen Arm, T, druͤkt, welcher an dem Ruͤken der Spizen-Stange hervorsteht. Dieser Hebel, S, wird mittelst einer kleinen Reibungs-Walze am Ende seines laͤngeren Armes gleichhoch gehalten, welche auf dem kreisfoͤrmigen Theile des Zapfens, U, (Fig. 1.) laͤuft. Wenn aber diese Reibungs-Walze in den untersten Theil des Zapfens, U, herabsteigt, was geschieht, wie der Zapfen um das kuͤrzere Ende des Hebels, S, herum kommt, steigt er auf, und gestattet den Spizen durch ihre eigene Schwere aus der gleichfoͤrmigen Hoͤhe hinabzusinken, um den umwundenen Faden aufzunehmen. In dieser Periode verlaßt aber die sich drehende schiefe Flaͤche, Q, den Hebel, R, und die Spizen-Stange wird unmittelbar durch die Gewalt der gebogenen Feder, V, durch die Faden vorwaͤrts gedruͤkt, wo ein Sperrkegel, W, sie fest haͤlt. Wenn nun die Reibungs-Walze an dem laͤngeren Ende des Hebels auf den kreisfoͤrmigen Theil des Zapfens, U, kommt, druͤkt sie das kuͤrzere Ende dieses Hebels auf den Arm, T, nieder, wie vorher, und hebt die Spizen in gleicher Hoͤhe hinauf. Das Aufrollen des Nezes auf dem Werkbaume, so wie es nach und nach verfertigt wird, geschieht mittelst des Rades, X, auf der Achse, M, welches halbkreisfoͤrmige Ausschnitte an seiner Peripherie hat, uͤber welche, so wie es sich dreht, eine Reibungs-Walze am Ende eines Hebels, Y, steigt und faͤllt, und macht, daß ein an dem Hebel, Y, angebrachter Stoßer, t, das Zahnrad, o, um Einen Zahn treibt. Auf der Achse dieses Zahn- oder Schieb-Rades ist eine Schraube ohne Ende, p, welche in ein Zahnrad, q, eingreift, das auf der Achse des Werkbaumes befindlich ist, und so wird, wie die Achse, M, sich dreht, das Nez sehr langsam auf dem Werkbaume aufgerollt. Die Mittel, durch welche die Maschine in ihrem Gange aufgehalten, oder aus der Ruhe in Gang gebracht werden kann, sind in Fig. 4. besonders dargestellt, wo der oben erwaͤhnte kegelfoͤrmige Laͤufer, A, in horizontalem Durchschnitte gezeichnet ist. Dieser Laͤufer laͤuft loker auf der Spindel, a, kann aber mittelst eines Reibungskegels, b, darauf befestigt werden. Der Kegel schiebt sich laͤngs dem Schafte, dreht sich aber mit demselben mittelst Rippen, die auf dem Schafte senkrecht stehen, und in Furchen in der Hoͤhlung des Kegels eintreten. An dem Ruͤken des Kegels ist eine gefurchte Rolle, c, befestigt, und der Kegel wird in den Laͤufer mittelst der Feder, d, gedruͤkt, welche an dem Ruͤken der Rolle wirkt. Auf diese Weise wird der Kegel in die Hoͤhlung des Laͤufers getrieben, in die er genau paßt, und die Adhaͤsion dieser beiden Flaͤchen erzeugt Reibung genug, um den Kegel in dem Laͤufer einzusperren, und die Achse zugleich mit umher zu treiben. Man wird nun einsehen, daß das Sperren des Kegels und der Achse an den sich drehenden Laͤufer, A, den Centripetal-Triebstok, B, welcher an dem Ende der Achse befestigt ist, veranlaͤßt sich mit zu drehen, und da dieser Triebstok in die Zaͤhne des stumpfzaͤhnigen Rades, C, eingreift, gibt er der Haupt-Achse, DDD, eine umdrehende Bewegung, welche diese auf die uͤbrigen Theile der Maschine fortpflanzt. Eine Stange, uu, (die man auch an Fig. 1. sieht) hat an ihrem Ende eine schiefe Flaͤche, e, welche dadurch, daß die Stange, u, sich nach der Seite schiebt, gegen die Seite der gefurchten Walze, c, gebracht wird, und wenn der Gang der Maschine unterbrochen werden soll, so schiebt der Arbeiter die Stange, u, auf die linke Seite, wo dann die schiefe Flaͤche, e, gegen die Seite der gefurchten Rolle druͤkt, und dadurch den Kegel von dem Laͤufer weg zuruͤk treibt, und so die Reibung beseitigt, welche die Umdrehung veranlaßt. Der Laͤufer schiebt sich nun frei auf der Achse, und die Achse und die uͤbrigen Theile der Maschine bleiben still stehen. Der Druk des Kegels gegen die innere Seite des Laͤufers muß so stark seyn, daß er gerade so viel Reibung erzeugt, als nothwendig ist, um den Widerstand der Maschine, welche in Thaͤtigkeit gesezt werden soll, zu uͤberwinden. Aus diesem Grunde muß die Feder, d, sorgfaͤltig temperirt und vorgerichtet seyn; wenn irgend einer der Schlitten in eine ungeeignete Lage kaͤme, wird her dadurch vergroͤßerte Widerstand die Reibung des Kegels uͤberwinden, und die Maschine augenbliklich still stehen machen. Man kann ein Flugrad an der Achse anbringen, wie bei, l, oder an dem Laͤufer, um die sogenannten todten Puncte der Zapfen zu uͤberwinden, und die Maschine sanft sich bewegen zu lassen. Der Centripetal-Triebstok, B, kann aus irgend einer Anzahl krummer Linien, die parallel mit einander wirken, gebildet werden, und diese Krummen koͤnnen Zirkel-Abschnitte, von irgend einem Halbmesser gebildet, seyn, nach der erforderlichen Geschwindigkeit; das Zahnrad, in welches diese Ausschnitte eingreifen, ist mit schiefen Zaͤhnen versehen, welche in solcher Entfernung stehen, wie die Abschnitte, wenn man sie in der Richtung der Halbmesser von dem Mittelpuncte aus mißt. Der Centripetal-Triebstok, B, Fig. 1. hat vier Krumme, welche in ein Rad mit 20 Zaͤhnen eingreifen; die Geschwindigkeit des Triebstokes ist also, in diesem Falle, Fuͤnf zu Eins gegen das gezaͤhnte Rad, und die Kraft, mit welcher die Hauptachse gedreht wird, sieht damit im Verhaͤltnisse. In der vorausgehenden Beschreibung ist die Verbesserung an einer Maschine mit kreisfoͤrmigem Bolzen angebracht: man kann aber auch, da die Bewegungen einer Hervey's oder einer kreisfoͤrmigen Kamm-Maschine auf demselben Grundsaze beruhen, eine solche Maschine durch aͤhnliche Vorrichtungen, wie hier in den Figuren angedeutet wurden, in Umtrieb sezen, naͤmlich ein Klopf- Rad (tappet-wheel), kann an einer sich umdrehenden Achse angebracht werden, um die Hebel zu bewegen, welche die Sperr-Stangen in Thaͤtigkeit sezen, und Zapfen oder Muscheln, um die Stoß-Stangen zu bewegen: aͤhnliche Operationen, wie jene an der kreisfoͤrmigen Bolzen-Maschine, und mit derselben Wirkung. Die Enden-Bewegungen, d.h., das Wechseln und Ruͤken der Stangen kann an der kreisfoͤrmigen Kamm-Maschine durchaus auf dieselbe Weise, wie bei der kreisfoͤrmigen Bolzen-Maschine, bewirkt werden: die sich drehenden schiefen Flaͤchen druͤken gegen die Hebel, um die Spizen-Stangen herauszubringen; die sich drehenden Muscheln oder Zapfen druͤken die Spizen hinauf; das Rad mit den halbkreisfoͤrmigen Ausschnitten bewegt den Hebel, welcher das Stuͤk nach und nach um den Baum aufwindet: Alles ist hier so an der kreisfoͤrmigen Kamm-Maschine, wie es an der kreisfoͤrmigen Bolzen-Maschine beschrieben und abgebildet wurde. Die gerade Bolzen-Maschine weicht jedoch in ihren Bewegungen bedeutend von der vorhergehenden ab, obschon ihre weitere Wirkung dieselbe ist. Die gegenwaͤrtigen Verbesserungen, naͤmlich die Radbewegung statt der Hebel-Bewegung mittelst Haͤnden und Fuͤssen, wird an derselben auf folgende Weise angebracht. Fig. 5. zeigt eine gerade Bolzen-Maschine vom Ende gesehen; Fig. 6. zeigt dieselbe im Durchschnitte, a, ist eine horizontale Achse, die der ganzen Laͤnge der Maschine nach hinlaͤuft, und die sich mittelst eines kegelfoͤrmigen Laͤufers dreht, der von einem Centripetal-Triebstoke in Thaͤtigkeit gesezt wird: die gekruͤmmten Hervorragungen desselben greifen in ein Zahnrad auf dem Ende der Achse, a, auf die obige, in Fig. 1 und 4. erklaͤrte, Weise. Nachdem die Hauptachse, a, auf diese Weise eine umdrehende Bewegung erhalten hat, schlagen die Hervorragungen an dem Klopfrade, b, auf den Hebel, c, der Sperr-Stangen, dd, sechs Mahl bei jeder Umdrehung, indem die arbeitenden Raͤder fuͤr zwoͤlf Bewegungen zugeschnitten sind, um. die Masche zu vollenden, und die Zapfen- oder Muschelraͤder, e und f, so wie sie sich drehen, abwechselnd die Hebel, g und h, stoßen, welche, da sie an der Achse, i, befestigt sind, diese Achse veranlassen mittelst des Hebels, k, dem Koͤrper der Maschine die querlaufende Bewegung zu ertheilen. An dem Ende der Achse, a, welches demjenigen, woran der Laͤufer wirkt, gegenuͤber steht, ist ein anderer Centripetal-Triebstok, l, angebracht, welcher in ein Rad, m, mit acht Zaͤhnen auf der senkrechten Achse, n, eingreift, und dadurch macht, daß diese Achse sich ein Mahl dreht, waͤhrend die Hauptachse sich zwei Mahl dreht. An dem oberen Ende dieser vermalen Achse, n, ist eine Schneke, o, befestigt, welche, so wie sie sich abwechselnd dreht, auf einen der Hebel, pp, schlaͤgt, welche an den Spizen-Stangen, qq, befestigt sind, und auf diese Weise werden die Spizen aus den zum Aufnehmen fertigen Maschen gezogen. Die in Fig. 5 und 6. dargestellte Maschine ward fuͤr Hebelwirkung mittelst Haͤnden und Fuͤssen gebaut, und ist in keiner Hinsicht veraͤndert, außer durch Anbringung der Vorrichtung zur Radbewegung, die man nach Belieben wegnehmen kann. Die senkrechte Achse sammt Zugehoͤr kann auch an einigen anderen Artelt kreisfoͤrmiger Kamm- und Bolzen-Maschinen angewendet werden, naͤmlich an solchen, die die arbeitenden Raͤder vorne haben. Unter diesen Umstaͤnden schlagt der Patent-Traͤger vor diese Achse und ihre Schneke anzubringen, um die Spizen-Stangen zu bewegen, oder irgend eine andere Schneke, oder ein excentrisches Rad, wie es die besonderen Umstaͤnde an der Maschine erfordern. Die Klopf- Raͤder und die Zapfen- oder Muschel-Raͤder sind in den Figuren in solcher Form dargestellt, wie sie fuͤr die Maschine taugen, die sie bewegen sollen; diese Form muß indessen nach Umstaͤnden bei den verschiedenen vorkommenden Maschinen abgeaͤndert werden. Es laͤßt sich keine allgemeine Regel hieruͤber geben. Wenn man diese Vorrichtung an irgend einer alten Maschine anbringen will, so befestigt man ein einfaches Rad auf der sich drehenden Achse, und bemerkt die Puncte an dem Umfange, an welchen die Zapfen oder Muscheln eingeschnitten werden sollen. Das, was der Patent-Traͤger hier als sein Patent-Recht in Anspruch nimmt, ist lediglich die Vorrichtung zur Radbewegung fuͤr die kreisfoͤrmige Bolzen-Maschine, fuͤr die kreisfoͤrmige Kamm-Maschine Hervey's und fuͤr die gerade Bolzen-Maschine; die Anwendung des kegelfoͤrmigen Laͤufers sammt Zugehoͤr; der centripetale Triebstok und das Rad mit den schiefen Zaͤhnen, in welches derselbe eingreift; das Rad mit den schiefen Flaͤchen, um ein rechtwinkeliges Eingreifen zu erhalten; die sich drehenden schiefen Flaͤchen auf der Seiten-Achse, um die Spizen-Stangen herauszuziehen; das sich drehende Schnekenrad auf der senkrechten Achse zu demselben Zweke, und endlich die Hebel, die durch Zapfenraͤder getrieben werden um die Spizen Stangen bei dem Aufnehmen der umschlungenen Faden heraufzudruͤken, die auch bei Hand-Maschinen anwendbar sind.

Tafeln

Tafel Tab.
                                    VII
Tab. VII