Titel: Gewisse Verbesserungen bei der Dampf-Erzeugung und an Maschinen, die entweder durch Dampf oder durch irgend eine andere elastische Flüßigkeit in Umtrieb gesezt werden, und worauf Wilh. Gilman, Mechaniker, Whitechapel Road, Middlesex, und Jak. Wilh. Sowerby, Kaufmann, in Birchin Lane, London, am 13. April 1825 sich ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 19, Jahrgang 1826, Nr. XC., S. 352
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XC. Gewisse Verbesserungen bei der Dampf-Erzeugung und an Maschinen, die entweder durch Dampf oder durch irgend eine andere elastische Fluͤßigkeit in Umtrieb gesezt werden, und worauf Wilh. Gilman, Mechaniker, Whitechapel Road, Middlesex, und Jak. Wilh. Sowerby, Kaufmann, in Birchin Lane, London, am 13. April 1825 sich ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Decbr. 1825. S. 369. Mit einer Abbildung auf Tab. VIII. Gilman's, Verbesserungen bei der Dampf-Erzeugung und an Maschinen, welche durch Dampf oder elastische Fluͤßigkeit in Umtrieb gesezt werden. Unsere Erfindung bei der Dampf-Erzeugung besteht darin, daß man einen oder mehrere walzenfoͤrmige Dampfkessel, BB, horizontal uͤber den Feuerherd, c, unseres Ofens legt, wie Fig. 2 und 3. zeigt. (Tab. XII.) In diesen Kesseln sind Spindeln oder Achsen, dddd, die nach der ganzen Laͤnge derselben hinlaufen, und an welchen Blaͤtter oder Ruder angebracht sind. Da diese Spindeln mittelst der Querspindel und dem Triebwerke, Fig. 1., unter einander verbunden sind, so bilden sie Ruͤhrer, und diese Ruͤhrer werden innerhalb der Kessel entweder mittelst der Maschine, oder auf irgend eine andere bequeme Weise mit hinlaͤnglicher Schnelligkeit gedreht, um das Wasser, welches in diese Kessel eingefuͤhrt wird, in Daͤmpfe zu verwandeln. Dadurch, und mit Beihuͤlfe der Centrifugal-Kraft, wird naͤmlich das Wasser in aͤußerst duͤnnen Schichten uͤber die ganze innere Oberflaͤche des Metalles verbreitet, aus welchem diese Kessel gebildet sind, und, da die oben bemerkten Blaͤtter schief angebracht sind, oder unter einem Winkel mit den Achsen oder Spindeln, so wird das Wasser dadurch von dem Ende, wo es eingelassen wird, vorwaͤrts zu dem anderen Ende getrieben. Eben dieses Vorwaͤrtstreiben des eingelassenen Wassers kann auch durch die eigene Schwere desselben, und ohne alle Schiefstellung der Blaͤtter bewirkt werden, wenn die Kessel gehoͤrig schief gestellt werden, und das Wasser an den oberen Enden eingelassen wird. Bei horizontalen Kesseln kann das Wasser an einem Ende, oder an dem anderen eingelassen, und der Dampf, je nachdem man es bequemer findet, an dem entgegengesezten oder an demselben Ende ausgelassen werden. Die Ruͤhrer koͤnnen entweder, wie oben beschrieben wurde, einfach, oder mit concentrischen Cylindern aus duͤnnem Kupferbleche, oder aus einem anderen schiklichen Metalle, die auf ihren Armen befestigt sind, wie die punctirten Linien in Fig. 2 und 3. im Durchschnitte zeigen, versehen seyn, wo dann die Blaͤtter oder Schaufeln an dem. Umfange angebracht sind. Der Zwek dieser Vorrichtung ist, zu hindern, daß das Wasser nicht mit dem Dampfe in die Dampfroͤhre, P, der Maschine gelangen kann. Um das Schuͤtteln des Wassers in den Kesseln, wenn auf Schiffen oder Wagen zum Treiben derselben Dampf erzeugt werden soll, (wodurch die Entwikelung und das Nachstroͤmen des Dampfes gehindert, unterbrochen oder unregelmaͤßig gemacht werden wuͤrde), zu verhindern, bringen wir zuweilen eine Dampf-Kammer an, die von dem oberen Theile eines solchen Kessels mittelst einer Klappe oder mehrerer Klappen, die sich in diese Kammer offnen, getrennt ist. Obige concentrische Cylinder oder Kegel (wenn es dem Mechaniker gefallen sollte, den Enden derselben verschiedene Durchmesser zu geben), welche in dem Inneren des Kessels aufgezogen sind, lassen den Dampf durch die zahlreichen kleinen Loͤcher ein, mit welchen ihre ganze Oberflaͤche versehen ist. Nur ein ungefaͤhr zwei Zoll breiter Streifen an derselben, unmittelbar an, und parallel mit der Flaͤche eines jeden Blattes, oder einer jeden Schaufel, ist undurchloͤchert, und hilft zur Leitung des neu eingelassenen Wassers, waͤhrend dasselbe das nothwendige Momentum erhaͤlt, und uͤber die innere Flaͤche der Kessel verbreitet und erhizt wird. Nachdem der Dampf, durch diese kleinen Loͤcher in die sich drehenden inneren Cylinder eingetreten ist, zieht er durch die Verbindungs-Roͤhren desselben, R, Fig. 1 und 2., welche Roͤhren so gekruͤmmt sind, daß sie in dem Kessel so weit hervorragen, als die Arme der Ruͤhrer nur immer gestatten, wodurch der Dampf, der in den großen Cylinder der Maschine uͤbertritt, (statt, wenn die Kessel klein sind, an den Seiten derselben hinzustreichen, und einen Theil des Wassers mit sich zu fuͤhren), gezwungen wird, so bald als er gebildet ist, durch die kleinen Loͤcher unter rechten Winkeln in die sich drehenden Cylinder einzutreten, und so diese nachtheilige Wirkung beseitigt. Die Reihen von Roͤhren, N. 1, 2, 3, 4, in den Durchschnitts-Figuren, 2 und 3, werden von dem Wasser durchzogen, welches zum Nachfuͤllen der Kessel bestimmt ist, und zwar nach und nach der ganzen Laͤnge hin von N. 1 bis N. 4. Dieses Wasser geht auch durch die anderen Roͤhren, die den Feuerherd zu jeder Seite ausfuͤttern, ehe es, nachdem es bedeutend erhizt wurde, in die Kammern der Uebertragungs-Pumpe, II, Fig. 1. uͤbergeht. Die Druk-Pumpen, FF, Fig. 1. pumpen das kalte oder frische Nachfuͤllungs-Wasser ein. G, ist der Behaͤlter fuͤr dieses Wasser. H, die Saugroͤhre. NN, die Einleitungs-Roͤhre, die bei, N, in Fig. 2 und 3. mit der ersten Roͤhre in der oberen Roͤhren-Reihe verbunden ist. Die Uebertragungs-Drukpumpen, II, empfangen das heiße Wasser durch die Roͤhre, K, die mit der lezten Roͤhre, K, (in Fig. 3.) des Roͤhren-Systemes, das den Feuerherd ausfuͤttert, in Verbindung steht: aus den Kammern dieser Pumpe wird das Wasser durch die Roͤhre, LLLLL, Fig. 1 und 2., in die Kessel getrieben, in welchen die Ruͤhrer dasselbe auf die oben angefuͤhrte Weise vorwaͤrts schaffen. Diese Pumpen sind so vorgerichtet, daß, wenn sie auf irgend eine der gewoͤhnlichen Weisen in Thaͤtigkeit gesezt werden, eine gewisse Menge kalten Wassers im Verhaͤltnisse zu der Weite der Roͤhren und der Staͤrke des Zuges durch eine dieser Pumpen, F, in die obere Reihe, oder in den oberen Roͤhren-Verband eingetrieben wird, waͤhrend welcher Zeit eben so viel heißes Wasser in der Kammer der Uebertragungs-Pumpe, I, erhalten wird, die damit in Verbindung steht, und umgekehrt. Auf diese Weise wird der Roͤhren-Verband immer voll erhalten, und die nothwendige Sicherheit gibt eine Sicherheits-Klappe an der Roͤhre, N, wie Fig. 1. zeigt. Diese Druk-Pumpen und der Behaͤlter koͤnnen in irgend eine schikliche oder bequeme Lage gebracht werden, indem an dieser Lage nichts Wesentliches gelegen ist. Bei einer anderen Modification dieses Apparates zur Dampf-Erzeugung werden die Uebertragungs-Pumpen, II, Figur 1. gar nicht gebraucht, und man laͤßt das Wasser in die Kessel aus jenem Roͤhren-Verbande, der sich von, N bis K, erstrekt, und durch die Roͤhre, L, laufen, welche Roͤhre in diesem Falle unmittelbar mit der Roͤhre, K, verbunden ist. Zuweilen sind die kurzen Arme oder Roͤhren, welche die Roͤhre, L mit den Kesseln verbinden, lang genug, daß man einen Sperr-Hahn an denselben anbringen kann, wodurch die Weite des Kanales, und folglich die Menge Wassers, die nachgefuͤllt werden soll, regulirt werden kann. Die Unreinigkeiten, welche ehevor in dem Wasser schwebend, oder aufgeloͤst erhalten wurden, und das uͤberfluͤßige Wasser, werden von den Ruͤhrern vorwaͤrts getrieben, und von der Roͤhre, O, Fig. 2. aufgenommen, durch die Roͤhre, S, Fig. 1 und 2. geleitet, und gelegentlich durch den Hahn, N. 1, eingelassen. Hierauf wird der Durchgang dieses Hahnes geschlossen, und alsogleich der Hahn, N. 2, geoͤffnet, wo dann die Fluͤßigkeit, die zwischen den Hahnen enthalten war, ablaͤuft, und Dampf an die Stelle derselben tritt. Diese Haͤhne werden durch die Maschine auf die gewoͤhnliche Weise geoͤffnet und geschlossen, und die Kessel, ohne alle Mitwirkung des Maschinen-Waͤrters, rein erhalten. Das uͤberfluͤßige Wasser kommt in ein geschlossenes Gefaͤß, E, und der Dampf, der sich daraus ausscheidet, wird durch die in Fig. 1. durch eine punctirte Linie angedeutete Roͤhre in den Behaͤlter des kalten Wassers, G, geleitet, wo es verdichtet und die Hize desselben erspart wird. Die Menge des eingepumpten Wassers muß nach der Menge des uͤberfluͤßigen Wassers regulirt werden, welches durch, 0, ablaͤuft, indem man die Verbindungs-Stange, welche der Hebel, T, der besagten Pumpen, FF und II, treibt, wechselt, und in einem oder in dem anderen Loche, das zur Aufnahme der Stifte angebracht, eingreifen laͤßt. Die Verbindungs-Roͤhren zwischen den Kesseln und der Dampf-Roͤhre, P, und der Einleitungs-Roͤhre des Wassers, L, bilden einzelne Durchgaͤnge, wie die Zeichnung darstellt. Da sie Klappen haben koͤnnen, die sich nach aufwaͤrts oͤffnen, waͤhrend die Roͤhren, O, ihre Klappen haben, die sich nach abwaͤrts oͤffnen, bleibt, im Falle, daß ein Kessel berstete, der Dampf in dem anderen gesichert. In dem ersten Falle wird der Durchzug des Wassers nach dem Kessel frei und ohne alle Regulirung belassen; im zweiten Falle bilden die Klappen Regulatoren, je nachdem sie durch den Grad, in welchem sie sich heben, die Oeffnung weiter oder enger machen, wie die Umstaͤnde es erfordern. Dieß geschieht durch die Schraube, A, in Fig. 7. Wenn man keine Klappen braucht, kann man Haͤhne zu diesem Zweke anwenden, wenn man es bequemer findet, und die Dampfroͤhren, P, koͤnnen mit einer geraͤumigen und gut eingerichteten Sicherheit-Klappe versehen werden. Die Kessel muͤssen aus sogenanntem alten Eisen (scrap iron), ohne alles Gefuͤge oder Nieten verfertigt werden, außer an jenem Ende, wo die Ruͤhrer eingefuͤhrt sind; sie koͤnnen mit Kupfer oder irgend einem anderen Metalle ausgefuͤttert oder uͤberzogen seyn, oder nicht. Sie koͤnnen, auf obige Weise vorgerichtet, in beliebiger Anzahl gebraucht werden, und ihr Nachfuͤllungs-Wasser entweder dann erhalten, nachdem dasselbe das Erwaͤrmungs-System von N. 1 bis 5. durchlief, oder auch unmittelbar durch die Drukpumpen aus dem Behaͤlter, 6. Eine andere Weise, den Kessel, B, und den Roͤhren-Verein N. 1, 2, 3 und 4 vorzurichten, besteht darin, daß man die walzenfoͤrmigen Kessel und die Roͤhren-Vereine quer uͤber den Ofen anbringt, statt sie der Laͤnge nach uͤber den Herd, C, laufen zu lassen, wie in Fig. 2 und 3. gezeigt wurde: jener Theil des Roͤhren-Systemes aber, welcher die Seiten des Herdes ausfuͤttert, sollte, wie in den Figuren, immer der Laͤnge nach hinlaufen. In dem Falle, wo man querlaufende Kessel und Roͤhren-Vereine anwendet, werden die Enden der Kessel sammt den Dampf- und Wasser-Roͤhren mit den Spindeln, d, und dem Triebwerke, welches die Ruͤhrer treibt, wie Fig. 1. zeigt, statt uͤber den Ofen-Thuͤrchen am Ende des Ofens, C, hervorzuragen, an der Laͤngen-Seite des Ofens zu liegen kommen, und daher demjenigen, der das Feuer zu, leiten hat, außer der Hand liegen. Die gegenuͤberstehenden Enden der walzenfoͤrmigen Kessel, B, werden von der anderen Seite des Ofens getragen, und ragen entweder uͤber dieselbe hinaus, oder nicht: jedoch muß die senkrechte Roͤhre, 0, Fig. 2. angebracht werden koͤnnen, entweder außen oder innen an dem Ofen, oder innerhalb der Wand, je nachdem die Umstaͤnde es erfordern. Die Roͤhren-Vereine koͤnnen quer oder der Laͤnge nach uͤber dem Feuerherde angebracht seyn, die Kessel moͤgen in derselben Richtung, oder der Laͤnge nach uͤber demselben gelagert seyn; die Enden der Roͤhren-Vereine koͤnnen in der Wand oder in der Mauer liegen, die die aͤußeren Theile der Zuͤge und des Ofens bilden, sie moͤgen aus Ziegel, Metall, oder aus irgend einem anderen schiklichen Materiale bestehen; oder die Enden des Roͤhren-Vereines koͤnnen aus der Wand des Ofens hervorragen, so daß sie alle jene kegelfoͤrmigen Verbindungen (wie Fig. 5. zeigt, und wie wir sie spaͤter beschreiben werden), dem Auge darbiethen, und eben so auch die Verbindungs-Roͤhren, S, S, Fig. 2 und 3, die die Uebergaͤnge von einem Roͤhren-Vereine zu dem anderen bilden, so daß sie nach Umstaͤnden gestellt werden koͤnnen. Die Enden der Roͤhren sind in der Zeichnung als geschlossen dargestellt: eines oder das andere Ende desselben kann aber, noͤthigen Falles, mit einem Schraubenpfropfen, der nach Belieben herausgenommen werden kann, geschlossen werden, damit man die Roͤhren von Zeit zu Zeit von allem Bodensaze, und allem, was sich anlegt, reinigen kann. Wir wenden diese Kessel zuweilen auch ohne alle Ruͤhrer an, und fuͤllen sie zur Haͤlfte oder bis auf irgend einen zwekmaͤßigen Grad von Voͤlle, und lassen sie auf die oben erwaͤhnte Weise das Nachfuͤll-Wasser aus dem Roͤhren-Vereine, oder auf irgend eine andere Weise erhalten, und bringen selbst diese walzenfoͤrmigen Kessel in mehr dann einer Reihe, oder mehr dann einem Verbande an. In jedem Falle wirken sie bei der Dampf-Erzeugung sowohl fuͤr hohen, als fuͤr niedrigen Druk kraͤftiger, als die ungeheuren Kessel oder Magazine, die man gegenwaͤrtig braucht, obschon sie, bei Dampf fuͤr niedrigen Druk, in unserer Vorrichtung selten mehr als 20 Zoll im Durchmesser haben, und von diesen 20 Zoll bis auf 10 abnehmen, und selbst noch auf weniger herabsteigen, je nachdem naͤmlich der Dampf mehr oder minder hohen Druk gewaͤhren soll. Sie sind daher nicht bloß bei weiten mehr sicher, sondern fordern selbst viel weniger Raum, als die Kessel, deren man sich gegenwaͤrtig bedient. Die Verbaͤnde von Kesseln und Roͤhren, N. 1, 2, 3, 4, wie die Durchschnitts-Figuren 2 und 3. zeigen, bilden nach und nach Deke und Boden der Zuͤge, welche eine sehr geringe Tiefe besizen, und mit feuerfestem Thone, oder irgend einem anderen schiklichen Stoffe belegt sind. Sie breiten sich uͤber die ganze Breite des Ofens aus, wodurch auch die heiße Luft und die Daͤmpfe mehr ausgebreitet werden, und der Waͤrmestoff weit kraͤftiger von dem Wasser aufgenommen werden kann, als wenn dieses in einem vierekigen Volumen hingeleitet wird; besonders da das Wasser in jedem Roͤhren-Verbande nach aufwaͤrts in der Hize abnimmt, je nachdem derselbe sich mehr dem Puncte, N, naͤhert, wo das frische Nachfuͤll-Wasser. eingelassen wird. Da die immer abnehmende Waͤrme des Volumens der Luft und der Daͤmpfe waͤhrend des Durchganges derselben aus dem Feuer durch die Zuͤge beinahe in Beruͤhrung mit dem Wasser gebracht wird, welches verhaͤltnißmaͤßig an Kaͤlte zunimmt, so gibt diese warme Luft, zugleich mit den Daͤmpfen, ihre Waͤrme an das besagte Wasser so lange ab, bis sie endlich durch den Schornstein, U, entweicht. Fig. 4. ist ein horizontaler Durchschnitt durch den Mittelpunct eines Roͤhren-Verbandes, und zeigt die Weise, in welcher die Roͤhren mit einander verbunden sind. Beide Enden einer jeden Rohre sind geschlossen, und ein kegelfoͤrmiges Loch ist an der gegenuͤberstehenden Seite an jedem Ende eingebohrt: in diese Loͤcher sind hohle Doppelkegel eingepaßt, welche die Durchgaͤnge zwischen jedem Enden-Paare bilden. Diese Kegel sind aus Kupfer, oder aus anderem tauglichen Metalle, und in ihre Loͤcher oder Size eingeschliffen, und machen die Verbindungen vollkommen luftdicht. Fig. 5. zeigt ein Ende eines Roͤhren-Verbandes, und stellt die Methode dar, wie diese kegelfoͤrmigen Verbindungen angebracht und befestigt sind. B, ist ein laͤngliches Vierek aus irgend einem tauglichen Metalle von irgend einer beliebigen Dike und Breite mit einer starken, an dem Ende eingezapften Schraube. Nachdem die Enden eines Roͤhren-Verbandes in die Oeffnung des Gestelles eingefuͤhrt wurden, wo abwechselnd die hohlen Doppel-Kegel und die gekruͤmmten Bloͤke, aa, angebracht und gehoͤrig zwischen den Roͤhren gestellt sind, wie die Figur zeigt, wird diese einzige Schraube vollkommen im Stande seyn, das ganze Kegel-System in seine Stelle einzutreiben, und in derselben zu erhalten. Um die Wirkung der Steinkohlen, des Holzes oder irgend eines anderen gewoͤhnlichen Brenn-Materiales, dessen man sich auf Dampf-Bothen oder Dampf-Wagen zur Erzeugung des Dampfes, der dieselben treiben soll, bedient, zu verstaͤrken, mengen wir zuweilen Pech, Theer oder irgend eine harzige oder brennbare mineralische, oder vegetabilische Substanz bei, oder sprizen dieselbe in das Feuer. Um den Grundsaz zu beleuchten, nach welchem unsere Maschinen bei Anwendung der Expansivkraft des Dampfes wirken, verweisen wir auf Fig. 6. welche einen 27 Fuß hohen Cylinder mit Einem Zoll Flaͤche im Lichten vorstellen soll. Zur Linken befindet sich die Zahl der Fuß von unten angefangen, und gegen uͤber sind die verhaͤltnißmaͤßigen Grade des Drukes, mit welchen der Dampf, wenn er mit 500 Pfund Kraft auf jeden Quadrat-Zoll druͤkt, bei jeder Ausdehnung zu wirken im Stande ist, vorausgesezt, daß seine Zusammenziehung und Ausdehnung durch die Veraͤnderung des Drukes sich eben so verhaͤlt, wie jene der Luft. Man seze, der erste Fuß sey mit Dampf von 500 Pfund auf den Zoll gefuͤllt, und es werde kein neuer Dampf mehr eingelassen, so wird er sich ausdehnen, und den Staͤmpel heben, bis er den ganzen Cylinder in einem abnehmenden Verhaͤltnisse von Kraft nach den Zahlen zur rechten Hand gefuͤllt hat. Wenn man nun diese Zahlen addirt, so erhaͤlt man eine Gewicht-Summe von 1939 Pfund, welche Ein Fuß solchen Dampfes durch seine Ausdehnung Einen Fuß hoch zu heben vermag. Es ist aber offenbar, daß man auf diese Weise den Dampf mit hohem Druke in einem Cylinder zu praktischen Zweken nicht anwenden kann, weil der Unterschied zwischen seiner mechanischen Kraft im Anfange der Wirkung desselben, und nahe am Ende des Stoßes des Staͤmpels sehr groß ist. Um diesem Nachtheile abzuhelfen, und die Kraft theilweise auszugleichen, fuͤgen wir zwei oder mehrere Cylinder bei, je nachdem es der Fall erheischt, und vergroͤßern verhaͤltnißmaͤßig die Flaͤche eines jeden nachfolgenden Cylinders nach der Verminderung der Kraft des Dampfes. Wenn also eine nicht verdichtende Dampf-Maschine mit hohem Druke mit zwei Cylindern erfordert wird, und der uͤberfluͤßige Dampf in die Luft entweichen, oder auf eine andere Weise verwendet werden soll, fuͤllen wir den ersten Cylinder nur zum Theile, oder auch ganz aus den Kesseln, bis der Staͤmpel in dem ersten Cylinder seine Graͤnze erreicht hat, nach der Staͤrke naͤmlich, die dem Dampfe bei seiner Erzeugung gegeben werden soll. Wenn nun der Staͤmpel in dem ersten Cylinder seine Graͤnze erreicht hat, nach der Staͤrke, die dem Dampfe bei seiner Erzeugung gegeben werden soll, und wenn er seinen Stoß vollbracht hat, wird eine Verbindung zwischen demselben und dem zweiten Cylinder eroͤffnet, gegen dessen Staͤmpel er ausdehnend wird. Nachdem der erste Cylinder gleichsam eine Dampfkammer gegen den zweiten wurde, koͤnnen diese beiden Cylinder, 1) sich entweder zugleich in derselben Richtung bewegen, oder 2) in entgegengesezter. In dem ersten Falle, wenn sie sich naͤmlich zugleich in derselben Richtung bewegen, wird der Dampf aus den Kesseln uͤber dem Staͤmpel in den ersten Cylinder eingelassen, und druͤkt oben auf denselben, waͤhrend der Dampf unter diesem Staͤmpel (welcher aus den Kesseln bei dem vorigen Aufsteigen eingelassen wurde), in Folge seiner Ausdehnungs-Kraft durch eine dann offene Verbindung auf die obere Seite des Staͤmpels in dem zweiten Cylinder tritt, und diesen zugleich mit dem ersten Cylinder niederdruͤkt, und umgekehrt. In dem zweiten Falle, wenn die Staͤmpel zugleich der eine nieder, der andere aufwaͤrts steigen, wirkt der Dampf aus den Kesseln auf die obere Flaͤche des ersten Staͤmpels, waͤhrend der Dampf, der vorlaͤufig unter dem Staͤmpel eingelassen wurde, sich gegen die untere Seite des zweiten Staͤmpels ausdehnt, und denselben aufwaͤrts treibt. Dadurch wird der Widerstand (wie in dem oberwaͤhnten Falle), an der unteren Seite des ersten Staͤmpels vermindert, und derselbe veranlaßt zu gleicher Zeit dem Druke des Dampfes, der von den Kesseln einstroͤmt, zu folgen, und umgekehrt. In den vorhergehenden Beschreibungen der Benuͤzung der Ausdehnungskraft des Dampfes mit hohem Druke in zwei Cylindern, ohne Verdichtung der ersten Haͤlfte eines ganzen Stoßes (auf und nieder, oder nieder und auf), oder eben so viel von den mit einem ganzen Stoße des Staͤmpels verbundenen Operationen, wurde das bei den einfach oder doppelt wirkenden Maschinen gewoͤhnliche Detail angegeben, und unter dem Ausdruke: und umgekehrt, dessen man sich oben bediente, werden die entgegengesezten Operationen in der lezten Haͤlfte eines ganzen Stoßes, die zur Vollendung eines doppelt wirkenden Stoßes nothwendig sind, verstanden. Wenn aber statt dessen, nur ein einziger wirkender Stoß nothwendig ist, dann wird, am Ende der ersten Haͤlfte des ganzen Stoßes, (d.h., wenn der Staͤmpel entweder hinauf oder herab gegangen, aber noch nicht zuruͤkgekehrt ist), die Verbindung mit den Kesseln und auch mit der Atmosphaͤre abgeschnitten, und in demselben Augenblike werden andere Verbindungen zwischen dem oberen und unteren Theile eines jeden Staͤmpels hergestellt, damit das Niedersinken des Gegengewichtes (dasselbe mag aus Pumpenstangen oder aus irgend einem Bleistuͤke bestehen), an dem entgegengesezten Ende des Balkens den Dampf aus jedem Cylinder austreibt, und das entgegengesezte Ende an einem jeden derselben einzunehmen zwingt, um die so eben beschriebenen Operationen zu wiederholen. Als eine fernere Verbesserung der Dampfmaschine bringen wir eine oder mehrere Pumpen an dem Kessel, oder an den Kesseln an, oder an den Dampfroͤhren, oder an irgend einer mit den Kesseln verbundenen Kammer, um die Starke derselben zu pruͤfen, indem wir mit Gewalt Wasser in alle oder in einige derselben so lange eintreiben, bis dieses Wasser die gehoͤrig beladenen Klappen hebt. Die Patent-Traͤger nehmen, insofern sie bereits bekannte Theile bei ihrer Maschine benuͤzen. Folgendes als ihr Patent-Recht in Anspruch: 1) die Zertheilung des Wassers in duͤnne Schichten mittelst der Ruͤhrer, wodurch diese Schichten an die innere Wand der cylinderfoͤrmigen Kessel angeschlagen werden, wenn diese horizontal oder nur etwas geneigt sind. 2) den mit Roͤhren ausgefuͤtterten Feuerherd und die damit versehenen Zuͤge, wie Fig. 1, 2 und 3. zeigt, so wie die damit verbundenen und angegebenen Modificationen um das Wasser zu hizen, ehe es in den Kessel kommt. 3) die Verbindung und Zusammenfuͤgung der Roͤhren in jedem der Roͤhren-Verbande, wie in Fig. 5 u. 6. 4) die Drukpumpen an den Kesseln etc. zur Pruͤfung der Starke derselben, so oft es nothwendig ist. 5) die Anwendung des Peches etc. zur Verstaͤrkung des Feuers. 6) die Anwendung des Dampfes mit hohem Druke in zwei oder mehreren Cylindern ohne Verdichtung.