Titel: Verbesserung bei Dampf-Erzeugung für Dampfmaschinen und zu anderen Zweken, worauf Joh. Thomson zu Vincent-square, Westminster etc. London Steel Works, Thames-Bank, Chelsea, und Joh. Burr, Mechaniker zu Halesowen, bei Birmingham, sich am 21. Junius 1825 ein Patent ertheilen ließen.
Fundstelle: Band 20, Jahrgang 1826, Nr. XXV., S. 122
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XXV. Verbesserung bei Dampf-Erzeugung für Dampfmaschinen und zu anderen Zweken, worauf Joh. Thomson zu Vincent-square, Westminster etc. London Steel Works, Thames-Bank, Chelsea, und Joh. Burr, Mechaniker zu Halesowen, bei Birmingham, sich am 21. Junius 1825 ein Patent ertheilen ließen. Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Februar, 1826. S. 106. Mit Abbildungen auf Tab. III. Thomson's, Verb. bei Dampf-Erzeugung für Dampfmaschinen. Unsere Kessel oder Dampf-Erzeuger haben irgend eine bequeme Form und Groͤße, und sind aus irgend einem hierzu geeigneten Stoffe verfertigt; sie drehen sich senkrecht, horizontal oder schief; wir finden es aber am besten, wenn sie sich horizontal im Feuer drehen. Die kreisfoͤrmige Bewegung unserer Kessel oder Dampf-Erzeuger muß entweder staͤtig oder abwechselnd seyn; wir ziehen aber erstere vor, weil dadurch die ganze Oberflaͤche derselben in allen Theilen der Einwirkung des Feuers gleichfoͤrmig ausgesezt, und die Maschine selbst einfacher und wirksamer wird. Unsere Kessel oder Dampf-Erzeuger muͤssen in einem zwekmaͤßigen Ofen eingeschlossen seyn, so daß nur die Zapfen, worauf sie sich drehen, gegen die maͤchtige Einwirkung des Feuers geschuͤzt sind: sie laufen in eisernen Gestellen außen am Ofen, und werden in dieser Lage bestaͤndig in Bewegung erhalten. Auf diese Weise wird, bei regelmaͤßigem Feuer, das in demselben enthaltene Wasser bestaͤndig in gleichfoͤrmiger Temperatur gehizt, und ebenso der Stoff, aus welchem unsere Kessel, oder Dampf-Erzeuger gebaut sind, welcher daher sich immer gleichfoͤrmig ausdehnen wird, was bei den gewoͤhnlichen Dampfkesseln nicht der Fall ist. Unsere sich drehenden Kessel von dem einen Ende ihrer Zapfen her mittelst einer Drukpumpe, oder anderer hinlaͤnglichen Drukkraft, durch Roͤhren gefuͤllt. Schlußbuͤchsen hindern, waͤhrend die Kessel sich drehen, die Entweichung des Wassers sowohl, als der Daͤmpfe. An dem inneren Ende einer jeden Roͤhre unserer Kessel ist eine Klappe angebracht, welche durch die Expansiv-Kraft des Dampfes geschlossen, und von der Kraft der Drukpumpe geoͤffnet wird, damit die gehoͤrige Menge Wassers in diese Kessel gelangen kann. An dem entgegengesezten Ende eines jeden unserer Kessel muß der Dampf entweder ununterbrochen oder abwechselnd austreten, je nachdem man es wuͤnscht. Dieß geschieht mittelst einer Klappe, die sich nach auswaͤrts oͤffnet, und die durch irgend eine erforderliche Kraft geschlossen werden kann, je nach dem der angewendete Dampf mehr oder minder Expansions-Kraft besizt; oder mittelst eines Hahnes oder Schiebers, oder irgend eines anderen wohlbekannten Mittels. Wenn mehr als ein Kessel, oder Dampf-Erzeuger nothwendig ist, wird der Dampf in ein Gasometer oder Gefaͤß, und aus diesem entweder zur Dampfmaschine, oder zu dem Orte, oder Gefaͤß geleitet, welches dadurch erwaͤrmt werden soll. Es ist offenbar, daß unsere Kessel oder Dampf-Erzeuger sowohl zur Erzeugung von Dampf mit hohem, als mit niedrigem Druke verwendet, und entweder sehr wenig, oder ganz mit Wasser gefuͤllt werden koͤnnen, je nachdem es ihre Bestimmung erfordert. Wenn man nur einen Kessel braucht, und der Dampf in demselben auf den gehoͤrigen Expansions-Grad gebracht ist, kann der Dampf mittelst eines Hahnes, oder einer Klappe frei in irgend einen Cylinder, oder in eine Kammer gelassen werden, um die Maschine zu treiben, oder irgend eine Substanz oder Stelle zu erhizen. Das Wesentliche unserer Erfindung besteht darin, daß wir unsere Kessel sich auf Zapfen drehen lassen, auf welchen sie im Feuer haͤngen, wodurch das Material, aus welchem sie verfertigt sind, erhalten, die Hize erspart, und mittelst derselben Menge Feuermateriales mehr Dampf, als auf irgend eine andere Weise, erzeugt wird. Fig. 4, 5, 6, 7. zeigt vier unserer Dampfkessel oder Dampf-Erzeuger, iiii, mit der zum Drehen derselben noͤthigen Maschinerie. Fig. 4. stellt ein eisernes Gestell mit den Zapfen von vier Kesseln, oder Dampf-Erzeugern dar, die in demselben arbeiten. AA, eine der Eisenplatten, welche gegen das Ziegelwerk des Ofens emporsteigt, und mittelst eiserner Pfeiler mit der entgegengesezten eisernen Platte in Verbindung steht, welche die an deren Enden der Zapfen der Kessel stuͤzt. BBBB, sind die vier Pfeiler, welche die Eisenplatten zusammenhalten, ohne sie mit dem Ziegelwerke zu verbinden. CCCC, sind die Zapfen der Kessel. DDDD, die vier Zahnraͤder, welche in das Zahnrad, E, eingreifen, durch dessen Bewegung die vier Dampf-Erzeuger gedreht werden. Das Rad, E, ist mit der Achse oder Spindel, F, verbunden, und an dem entgegengesezten Ende dieser Spindel ist. das Schraubenrad, G, befestigt, welches, sammt seiner Achse, von dem Wurme, H, gedreht wird, der mit seinem Schafte durch irgend eine Vorrichtung zur Erzeugung umdrehender Bewegung umgedreht werden kann. Man muß Sorge dafuͤr tragen, daß die Dampf-Erzeuger zwischen den Platten, AA, hinlaͤnglichen Spielraum gewinnen, so daß sie bei keiner Expansion in den Zapfenloͤchern der Platten sich sperren. Die Klappen, Haͤhne, Schluß-Buͤchsen, Roͤhren, die oben angegeben wurden, versehen die Dampf-Erzeuger mittelst der Pumpe, die auf irgend eine bequeme Weise getrieben werden kann, mit Wasser. Jeder Werkmeister versteht diese Vorrichtung, so wie die Leitung des Dampfes aus den Kesseln.

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