Titel: | Gewisse Verbesserungen in der Art, Schiffe, Bothe und andere Fahrzeuge, oder schwimmende Körper im Wasser vorwärts zu treiben, worauf Jak. Nevill, Mechaniker, High-Street, Southwark, und Wilh. Bush, Esqu., Broad-Street, sich am 11. September 1824 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 20, Jahrgang 1826, Nr. LXXXVIII., S. 330 |
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LXXXVIII.
Gewisse Verbesserungen in der Art, Schiffe, Bothe
und andere Fahrzeuge, oder schwimmende Körper im Wasser vorwärts zu treiben, worauf
Jak. Nevill,
Mechaniker, High-Street, Southwark, und Wilh. Bush, Esqu., Broad-Street, sich am 11. September 1824 ein Patent ertheilen
ließen.
Aus dem London Journal of Arts. N. 62. S.
349.
Mit Abbildungen auf Tab.
VII.
Nevill's, Verbesserungen in der Art, Schiffe, Bothe und andere
Fahrzeuge im Wasser vorwärts zu treiben.
Diese Verbesserung betrifft eine aͤhnliche Verbesserung, worauf obiger Hr.
Bush am 29. Jun. 1824 sich ein im X. Bd. des
London Journal S. 243. (Polyt. Journ. Bd. XIX. S.
237.) mitgetheiltes Patent geben ließ, und sie besteht in der Form und
Lage eines hohlen Raumes in dem Boche oder Dampfbothe, auf welchen Luft oder
Wasser einwirkt, und dadurch das Both vorwaͤrts treibt.“
Fig. 6. ist
der Laͤngen-Durchschnitt eines solchen verbesserten Boches, aa, ist der obenerwaͤhnte Hohlraum in dem
Untertheile des Schiffes, welcher, wie der Patent-Traͤger sagt:
„der hier gezeichneten Figur in allen Verhaͤltnissen so nahe
als moͤglich kommen sott. Er hat aber seiner Zeichnung keinen Maßstab
beigefuͤgt. b und c, sind Flaͤchen oder Ruder, die sich um ein Angel-Gewinde, d, schwingen. Diese Ruder bestehen aus drei langen
Stuͤken, wovon, b, das breitere ist, und
zwischen zwei schmaͤleren, c und c, spielt. Sie sind mit Fallen oder Klappen
versehen, die sich nach abwaͤrts oͤffnen, und das Wasser
durchlassen, so wie die Ruder sich heben, bei ihrem Niedersteigen aber einen
Widerstand bilden, e und f, sind Stangen, welche an den Rudern, b
und c, und an den Hebeln, g und h, angebracht sind, die sich durch
die Kraft einer Dampf-Maschine, oder irgend einer Triebkraft, abwechselnd
schwingen, und zugleich die Ruder, mit in Bewegung sezen.
Bei dem Niedersteigen eines jeden Ruders schließen sich die Klappen desselben gegen
das Wasser, und die schiefe Richtung des Schlages, welchen das Ruder fuͤhrt,
treibt das Schiff in der entgegengesezten Richtung vorwaͤrts. Bei der
Angel-Verbindung muß eine oder die andere Klappe angebracht seyn, die sich nach
aufwaͤrts oͤffnet, um das Wasser in den Hohlraum hinter dem Ruder
eindringen zu lassen, wie dasselbe niedersteigt und sich schließt, wie die Ruder
wieder in die Hohe steigen, und dadurch einen Theil des Wassers gegen die schiefe
Flache auf der oberen Seite der Hoͤhlung werfen, wodurch das
Vorwaͤrtstreiben des Fahrzeuges gefoͤrdert wird.
Fig. 7.
zeigt den Durchschnitt eines Bothes, das durch Luftpumpen getrieben wird, aa, ist eine Hoͤhlung in dem
Hintertheile des Bothes; bb, ein Cylinder mit
einem Staͤmpel, c, dessen Stange mit einem
Schwingbalken der Dampfmaschine in Verbindung steht. Das Wasser dringt in die
Hoͤhlung und in den Cylinder, und die Wirkung hiervon ist, wie der
Patent-Traͤger sagt, daß, „wenn der Staͤmpel, c, abwaͤrts steigt, sowohl die Luft, als
das Wasser aus dem Cylinder getrieben wird, und in die Hoͤhlung hinaus, und durch
dieselbe durchfaͤhrt, wodurch Luft und Wasser, so auf die untere
schiefe Flaͤche der Hoͤhlung wirken, daß das Both dadurch
vorwaͤrts getrieben wird.“ Wenn der Staͤmpel in die
Hoͤhe steigt, offnen sich die Klappen, d, und
lassen Luft in den Cylinder, in welchen auch das Wasser wieder eintritt: beide
werden durch das Niedersteigen des Staͤmpels wieder hinausgeworfen, und
dadurch die vorige Wirkung wiederholt.“ Wenn zwei Cylinder und
Staͤmpel gebraucht werden, ruͤkt das Both ununterbrochen vor.
„In wiefern dieß unseren Lesern klar ist, wagen wir nicht zu
bestimmen; den Patent-Traͤgern schwebt es aber klar vor dem Auge der
Seele102) .“