Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 20, Jahrgang 1826, Nr. CVI., S. 404
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CVI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der im April 1826 zu London ertheilten Patente auf neue Erfindungen. Dem John Billingham, Civil-Ingenieur, zu Korkfolk-street, Strand; auf eine Verbesserung oder Verbesserungen in der Einrichtung von Koch-Apparaten. Dd. 18. April 1826. Dem James Rowbotham, Hutfabrikanten zu Surrey-street, Blackfriars Road, Surrey, und dem Robert Lloyd, zu N. 71., Strand; auf eine gewisse Methode, gewisse Materialien, Stoffe oder Dinge zuzubereiten, zu formen, vereinigen, verbinden und zusammenzusezen, zu dem Zweke, um daraus Huͤte, Muͤzen, Kappen, Maͤntel, Beinkleider und uͤberhaupt Kleidungsstuͤke zu verfertigen, und zu mannigfaltigen anderen Zweken. Dd. 18. April 1826. (Repertory of Patent Inventions. Mai 1826. S. 344.) Dampfmaschine von Perkins. Hr. Payen bemerkt im Bulletin de la Société d'Encouragement. 1826. Januar, p. 10., daß Perkins's Dampfmaschine die vorteilhaften Resultate nicht zu geben scheint, welche der Erfinder erwartete; und zwar 1) wegen der Schwierigkeit, ein Metall ausfindig zu machen, welches im Standeist, der vereinten Wirkung des Wassers und einer so erhoͤhten Temperatur zu widerstehen, denn die Roͤhren bekommen bald viele Risse, so daß sie in weniger als einem halben Tage unbrauchbar werden; und 2) wegen des großen Aufwandes von Hize, den die Erhoͤhung der Temperatur der Roͤhren, in welchen der Wasserdampf enthalten ist, erfordert. Dampfboth aus Eisen. Man baut jezt zu York ein Dampfboth zur Fahrt auf dem Susquehanna von Colombia nach Northumberland, welches bloß aus Eisenblech besteht. Es ist im Kiele 60 Fuß lang, 9 Fuß in der groͤßten Breite breit, und 3 Fuß hoch. Die Rippen, die Einen Fuß weit von einander stehen, sind Streifen von Eisenblech, die, ihrer Form nach, starker seyn sollen, als Stangen- oder Stab-Eisen. Das ganze Both wird 3400 Pfd. im Eisen, und das Verdek, Cajuͤte etc. 2600 Pfd., also 3 Tonnen wiegen. Die Dampfmaschine sammt Kessel wird 2 Tonnen betragen. Das ganze Both, das beinahe fertig ist, kommt nicht hoͤher, als auf 3000 Dollar. Das Both wird 5 Zoll tief leer, und fuͤr jede Tonne Last mehr, Einen Zoll tiefer tauchen. Die Maschine ist mit hohem Druke, 600 Pfd. auf den Zoll, wird aber nie starker als mit 100 Pfd. auf den Zoll arbeiten. Sie hat die Kraft von 8 Pferden, und der Kessel ist so eingerichtet, daß Anthracit (S. 385.) gebrannt werden kann. Der Kessel ist naͤmlich so gestellt, daß jeder Theil des Feuerbehaͤlters mit dem Wasser umgeben ist, welches in Dampf verwandelt werden soll, auf diese Weise wird das Eisen gegen die Gewalt des Feuers geschuͤzt. Der Kessel ist cylindrisch, ungefaͤhr 6 Fußlang, und steht senkrecht im Bothe, so daß er mit der ganzen Maschine nur 10 Fuß in der Laͤnge, und 6 Fuß in der Breite einnimmt. Glasgow Mechanics' Magazine, N. CX. S. 381. Snowden's Raͤder-Weg. Wir haben in diesem Hefte S. 326. von dem neuen Raͤder-Wege Nachricht gegeben. Das neueste Maͤrz-Heft des London Journals of Arts and Sciences liefert S. 148. eine neue Notiz uͤber diesen Raͤder-Weg, und sagt uns, daß derselbe in der Factorey des Hrn. Snowden zu London, Oxford-Street, N. 319 und 320. bereits auf einer kleinen Streke angelegt wurde, um die Vortheile desselben praktisch zu zeigen. Hr. Snowden hat noch eine eigene kleine Schrift (Circular) uͤber diesen Raͤder-Weg geschrieben, und zeigt in derselben die Vorzuͤge dieser neuen Erfindung vor den gewoͤhnlichen Eisenbahnen sowohl in Hinsicht auf Schnelligkeit, als auf Sicherheit. Er fahrt 8 engl. Meilen (eine bayerische Post) mit aller Sicherheit in Einer Stunde. Eisenbahn zu Stockton und Darlington. Seit Eroͤffnung dieser Bahn (Polyt. Journal Bd. XIX. S. 1.) von den Kohlengruben bis zu dem ersteren dieser Orte fielen die Kohlen von einem Drittel auf die Haͤlfte des Preises. Der Dampfwagen (locomotive engine) laͤuft hier, mit einer Last von 60 Tonnen (1200 Ztr.), an welcher er angespannt ist, 7 bis 8 engl. Meilen, (d.h. eine bayerische Post) in Zeit von Einer Stunde. Glasgow Magazine, N. 114. S. 448. Weg unter der Themse. Dieses ungeheure Werk wurde durch einige Zufaͤlle aufgehalten; die 5 Schuh dike Schichte Thon, welche sich zwischen der aͤußeren Seite der Gewoͤlbe und der Sand-Masse befindet, bekam Risse, indem sie durch die Stoͤße der Handrammen, mit welchen man die Unterlagen einrammelte, erschuͤttert wurde; es wurde ein Schacht getrieben, um sie wieder herzustellen, worauf die Arbeiten wieder fortgesezt wurden. Bei weiterer Fortsezung der beiden Stollen vermindern sich die Einsikerungen des Wassers. Man bringt Dampfkessel an den Stollen an, um das Auspumpen zu erleichtern. Hr. Brunel glaubt, daß sich die Schwierigkeiten vermindern werden, wenn die Arbeiten bis unter die Themse gelangt sind; daß das Gewicht des Wassers kaum jenem des beweglichen Sandes gleichkommen wird, und endlich, daß die Thon-Schichte diker, und die Arbeit leichter seyn wird. Payen im Bulletin de la Société d'Encouragement. 1826, Januar, p. 10. Ueber Schiffbaukunst findet sich in N. 131. 25. Febr. 1826. S. 302. ein interessanter Aufsaz, welcher in dem folgenden Stuͤke fortgesezt werden soll. Da keine Zeichnung denselben begleitet, und die Kunst-Sprache der englischen Schiffbaumeister in keinem Woͤrterbuche erklaͤrt ist (auch der sel. Graf Stratico wuͤrde fuͤr sein Dizzionario nautico, wenn er noch lebte, eine reichliche Nachlese hier auf bloßen drei Seiten finden), so muͤssen wir uns bloß damit begnuͤgen, deutsche Schiffbaumeister, die in England waren, und die Cant-terms der englischen Schiffbauer aus Erfahrung kennen, hierauf aufmerksam gemacht zu haben. Merkwuͤrdig ist die Aeußerung des Verfassers, „daß die seit fuͤnfzehn Jahren errichtete Naval-Academy nichts – weniger als nichts geleistet habe. Sie hat alles verwirrt, die Koͤpfe verruͤkt, Nacht aus dem Tage gemacht; Alles ist eitle Speculation geworden, die in Taͤuschungen endete; wir sind zuruͤkgeschleudert worden, statt daß wir vorwaͤrts kamen; denn wir bauten ehevor nach bloßem Augenmaße besser, als jezt.“ Ueber Schiffbau. Jede Nummer des Mechanics' Magazine ist jezt voll von Vorschlaͤgen und Winken zur Verbesserung des Schiffbaues, die, kaum empfohlen, eben so lebhaft wieder getadelt werden, als sie empfohlen wurden. Waͤhrend die Einen die gegenwaͤrtige englische Schiffbaukunst bis in den Abgrund des Meeres hinab verdammen, und von Entehrung der englischen Flagge sprechen, die auf solchen Schiffen weht, wie man sie jezt auslaufen sieht, versichern die Anderen, die englischen Schiffe waͤren doch noch immer die Herren des Ocean, und eine dritte Partei sucht, nach dem Schaukel-Systeme, Altes und Neues in Einklang zu bringen, und wuͤnscht und bittet und beschwoͤrt, daß man Scandale nicht laut werden lasse. Einer der lezten Aufsaͤze uͤber Schiffbau im Mechanics' Magazine, N. 135. 25 Maͤrz 1826, S. 354, dringt auf Beachtung einer bisher gaͤnzlich vernachlaͤssigten Eigenschaft eines gut segelnden Schiffes, sowohl im Koͤrper des Schiffes, als in dem Takelwerke, naͤmlich eines gewissen Grades von Elasticitaͤt, der dem Fahrzeuge in allen seinen Theilen zukommen muß, wenn es schnell und sicher segeln soll. Der Verfasser kommt bei dieser Gelegenheit nothwendig auf Ueberfrachtung der Fahrzeuge zu sprechen, und auf die Fehler der Mauth- und Assekuranz-Geseze. Leztere sind ein solches Hazardspiel geworden, daß der Kaufmann, der gewissenlos mit dem Leben der Bemannung des Schiffes Spiel treiben will, Alles wagen kann, indem er sein Schiff und seine Ladung ganz assekurirt erhaͤlt. Wuͤrden die Assekuranz-Gesellschaften nur drei Viertel Assekuranz geben, so wuͤrde der Kaufmann kein schlechtes Schiff waͤhlen, und kein gutes uͤberladen, und waͤren die Mauthzoͤlle nicht nach der Zahl der Tonnen (sogenanntes Tonnengeld), so wuͤrde der Kaufmann nicht mehr laden, als er sicher schiffen kann, und der Staat, der 3/4 statt des Ganzen erhaͤlt, wuͤrde nicht um 25 p. C. betrogen werden, und Tausende von Menschenleben wuͤrden jaͤhrlich gerettet. Eigennuz auf der einen Seite, und Geseze von Leuten gegeben, die nichts von der Sache verstehen, weil sie auf den Universitaͤten nicht Sachen, sondern leeren Wortschwall lernen, auf der anderen, sind die „traurigen Quellen des jaͤhrlichen Verlustes von Millionen und des Lebens von Tausenden.“ Ueber Matthew's Sicherheit-Gigs. Ein Hr. T. A. erklaͤrt im Mechanics' Magazine, N. 129, S. 269, Alles, was ebendaselbst N. 124 (Polyt. Journ. Bd. XIX. S. 318.) fuͤr diese Sicherheit-Maßregel empfohlen wurde, fuͤr unbrauchbar. Weicher Guß. Hr. Payen bemerkt im Bulletin de la Société d'Encouragement 1826, Januar, p. 11, daß das Verfahren, durch welches man haͤmmerbares Gußeisen erhaͤlt, das sich haͤrten laͤßt, und aus welchem man Scheeren um einen halben englischen Sou (Einen franzoͤsischen Sou) erhaͤlt, keine großen Vortheile mehr gewaͤhrt. Denn die Bearbeitung des Eisens hat sich so sehr vervollkommt, daß das Eisenblech und Stabeisen wohlfeiler zu stehen kommt, als das Ganseisen, welches zum weichen Gusse geeignet ist. So ersezten bereits die Naͤgel, aus Eisenblech geschnitten, jene aus weichem Gusse, und der weiche Guß wird bloß mehr zur Verfertigung einer Art von gedrehten und verzinnten Casserollen von verschiedener Groͤße verwendet. Ueber Heizung der Haͤuser und Zimmer. Das Mechanics' Magazine liefert N. 132. 4. Maͤrz 1826, S. 306. einen Auszug aus folgendem Werke: The Theory and Practice of Warming and Ventilating Public Buildings, Dwelling Houses and Conservatories: including a General View of the Changes produced in Atmospheric Air by Respiration,Combustion, and Putrefaction, with the Means of obviating its deleterious Agency: and a Description of all the known Varieties of Stoves, Grates and Furnaces: with an Examination of their comparative Advantages for economizing Fuel and preventig Smoke. 8. London. 340. SS. by T. and G. Underwood. (Mit vielen Kupfern und Holzschnitten). Es lobt dieses Werk als eines der besten uͤber die Kunst zu heizen, sowohl in Hinsicht auf Theorie des Brennens und Athemholens, als auf Geschichte der verschiedenen Heizungs-Arten; so wird hier einem, bei uns laͤngst vergessenen, alten deutschen Landsmanns, Dr. Leutmann, welcher Dalesme's im 17ten Jahrhunderte erfundenen Ofen verbesserte, sein Recht gegen den beruͤhmten Franklin vertheidigt, der diese Erfindung benuͤzte, ohne den Erfinder zu nennen. Die Chinesen bedienen sich seit undenklichen Zeiten beinahe derselben Weise zu heizen, deren wir uns jezt zu bedienen anfangen, der Zuͤge, durch welche die Waͤrme im ganzen Hause gleichmaͤßig vertheilt wird. Delbeuf's neue Waͤrmpfannen, die er Gesundheits-Waͤrmpfannen (Bassinoires sanitaires) nennt. Hr. Delbeuf, Kupferschmid zu Paris, rue du Dauphin N. 16., erfand eine neue kupferne Warmpfanne, welche mit siedendem Wasser, statt mit gluͤhenden Kohlen, erwaͤrmt wird. Diese Waͤrmpfanne ist etwas kleiner, als die aͤlteren, und besteht aus zwei kupfernen Kapseln, welche ihrem groͤßten Durchmesser nach zusammengeloͤthet sind, eine an der Seite angebrachte Roͤhre dient als Griff und als Oeffnung, bei welcher das siedende Wasser mittelst eines Trichters eingefuͤllt wird. Diese Roͤhre wird mit einem Korkstoͤpsel verschlossen, an der aͤußeren Flaͤche ihres oberen Theiles ist dieselbe mit einem Schraubengange versehen, so daß sie leicht an eine Schraubenmutter angeschraubt werden kann, an welcher ein hoͤlzerner Griff von 2 Fuß Laͤngebefestigt ist. Diese Warmpfanne ist rund und nicht sehr hoch, so daß sie leicht unter die Bettdeke gebracht, und hin und her geschoben werden kann, ohne daß Wasser oder Dampf entweichen kann, indem sie hermetisch verschlossen ist. Hr. Delbeuf schlaͤgt diese Warmpfanne auch zum Warmen der Fuͤße in Wagen vor; zu diesem Zweke nimmt er statt des Griffes eine kupferne Schraubenmutter von 2 1/2 Zoll Laͤnge, welche an das Schraubengewinde der Roͤhre paßt, und dieselbe vollkommen verschließt. – Dieser Gegenstand hat zwar in Bezug auf Kunst und Erfindung keinen großen Werth, (solche Waͤrmpfannen sind in einigen Gegenden Deutschlands schon uͤber ein Jahrhundert im Gebrauche), ist aber dessen ungeachtet hoͤchst nuͤzlich; denn viele Personen, und vorzuͤglich viele Kranke, koͤnnen den Kohlendampf durchaus nicht vertragen, waͤhrend die Hize des siedenden Wassers durchaus Niemand belaͤstigen kann. Bei Reisen im Winter ist diese Warmpfanne ebenfalls sehr zwekmaͤßig, besonders wenn man sie mit einem wollenen Tuche umgibt, so daß sie laͤnger warm bleibt, und daß die Fuͤße nicht so leicht von derselben abgleiten. – Hr. Delbeuf sagt, man koͤnne das Wasser dieser Warmpfannen wieder erhizen, indem man dieselben aufs Feuer sezt. Wir muͤssen hier aber bemerken, daß dieses Verfahren, wenn die Erwaͤrmung ungeschikten Personen anvertraut wuͤrde, und bei einem zu lebhaften Feuer geschaͤhe, leicht große Nachtheile haben koͤnnte, indem das Wasser eine Explosion verursachen wuͤrde, (was da, wo sie schon laͤngst im Gebrauche sind, schon oft und mit viel Ungluͤk begleitet, geschah); man muß daher, um alle Gefahr zu beseitigen, die Schraube und den Stoͤpsel der Roͤhre wegnehmen, ehe man die Waͤrmpfanne auf's Feuer sezt. Der Preis einer solchen Waͤrmpfanne betraͤgt 25 Franken. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, N. CCLIX. S. 17.) Neues Signalfeuer. Der Globe und Traveller berichtet, man habe in London einen Versuch gemacht, durch welchen man ein weit staͤrkeres Licht gewinne, als die menschliche Industrie bisher dargestellt habe. Man leitete naͤmlich die Flamme einer Weingeistlampe durch einen Strom von Sauerstoffgas auf ein Stuͤk Kalk, das hierauf 80mal staͤrker leuchtete, als eine Argandsche Lampe von derselben Groͤße. Das Licht soll in einer Entfernung von 120 Meilen (193 Kilometern) sichtbar gewesen seyn. Die Ursache dieser Erscheinung ist noch unbekannt; es scheinen aber auch andere erdartige Substanzen durch dasselbe Verfahren leuchtend zu werden; namentlich besizt die Zirkonerde diese Eigenschaft in hohem Grade. Man verspricht sich von dieser Entdekung große Vortheile bei Signalen. (Allgem. Zeitung. N. 132.) Geblaͤse zum Treten fuͤr das Loͤthrohr. Ein Hr. Greenwood gibt im Mechanics' Magazine, N. 132., 4. Maͤrz 1826 Beschreibung und Abbildung eines Blasebalges, der getreten wird, und so als Geblaͤse fuͤr das Loͤthrohr dient. Er fuͤgt weislich bei, daß er nicht wisse, ob die Erfindung neu sey, oder nicht. Wir haben auf dem festen Lande solcher Geblaͤse die Menge, und eines der besten, das wir sahen, trafen wir vor 30 Jahren zu Wien bei Hrn. Dr. Spenkuch, einem aͤußerst genialen Manne, der zu fruͤhe fuͤr die Wissenschaft gestorben ist. Es war ein Doppel-Geblaͤse, das ungemein bequem, hoͤchst einfach, tragbar, und sehr wohlfeil war. Wynn's Emailfarben. Das Glasgow Mechanics' Magazine liefert in N. 111. S. 388–394 Hrn. Wynn's Abhandlung uͤber Email-Farben und Fluͤsse, und N. 112. S. 406–408 dessen Abhandlung uͤber Glasmalerei und Glasvergoldung, ohne weder den XXXV B. der Transactions of the Society for the Encouragement, noch Hr. Gill's technical Repository, N. 19, aus welchem wir bereits vor 3 Jahren diese nuͤzlichen Abhandlungen im Polytechn. Journ. B. XII. S. 204 uͤbersezten, anzufuͤhren. Wir bedauern daß ein so angesehenes, brauchbares und reiches Journal, wie das Glasgow Mechanics' Magazine, sich durch das schaͤndliche Beispiel so vieler deutschen Zeitschriften, die unser Journal, so wie andere, Original-Abhandlungen enthaltende, Zeitschriften ausschreiben, ohne die Quelle anzufuͤhren, verfuͤhren laͤßt, und sich nicht schaͤmt, den Strohkranz des Plagiates um seinen ehrwuͤrdigen Scheitel zu siechten. SUUM CUIQUE, muß in Alt Schottland wie in Neu-Holland gelten, oder wenigstens, wie in lezterem Lande, gelernt werden, wenn man es vergessen hat. Eine verbesserte Porzellan-Glasur, auch fuͤr feinere Toͤpferwaare. Glasur fuͤr gemeines Porzellan und feinere Toͤpferwaare haͤlt eine nicht unbedeutende Menge Bleiglas, welches, mit Kieselerde und mit anderen verglasbaren Substanzen verbunden, leicht zu Glas schmilzt, und so der Gesundheit nicht nachtheilig, wohl aber fuͤr feinere Farben, besonders Chrom und Gold, schaͤdlich wird, wie uͤberall, wo das Porzellan oͤfters wiederholt gebrannt werden muß. Das Glasgow Mechanics' Magazine gibt N. 113. S. 420. folgendes Recept zu einer neuen Porzellan-Glasur. Der Hauptbestandteil ist etwas dichter, blaßfleischrother Feldspath, welcher Adern in einem Schiefer-Felsen bei Welsh-Pool in Montgomeryshire bildet, und, nachdem er von allem Schiefer und Quarz gereinigt wurde, gepuͤlvert wird. Man nimmt nun 27 Theile solchen Feldspath, 18 Borax, 4 Lynn-Sand, 3 Salpeter, 3 Soda, und 3 Cornwall-Porzellan-Erde. Diese Mischung wird zu einer Fritte geschmolzen, dann zu feinem Pulver gemahlen, und vordem Mahlen noch werden 3 Theile Borax zugesezt. Lithium kennbar durch rothe Flamme vor dem Loͤthrohre. Hr. Dr. Turner zeigt in einer kleinen Abhandlung uͤber die Mittel das Daseyn von Lithium in den Mineralien zu entdeken, (in Annals of Philosophy) Februar 1826, S. 131), daß die rothe Flamme vor dem Loͤthrohre ein gutes Kennzeichen fuͤr das Daseyn von Lithium gewaͤhrt (was Herr Hofrath Fuchs zu Landshut schon vor mehreren Jahren factisch darthan hat), und daß man uͤberhaupt mehr auf die Farbe der Flamme vordem Loͤthrohre bei Pruͤfung der Mineralien Ruͤksicht nehmen sollte. Neue Gasbeleuchtungs-Fabrik zu London, unter dem Namen der Independenten. In dieser Fabrik befinden sich mehrere besondere Vorrichtungen, welche in anderen Anstalten dieser Art nicht zu finden sind. Die Retorten haben die Form eines Cylinders, der seiner Achse nach horizontal liegt, und dessen unterer Theil nach einwaͤrts gerichtet ist; die Koͤpfe sind ohne Zaum und Bolzen aufgesezt; sie werden, wie die Zwingenroͤhren, mit etwas Kitt befestigt. Der Koͤrper der Retorte wird durch einen thonigen Beschlag (Tiegelerde) gegen die unmittelbare Einwirkung des Feuers geschuͤzt. Die Herde, deren zwei fuͤnf Retorten unter demselben Gewoͤlbe erhizen, unterscheiden sich dadurch von den uͤbrigen, daß sich 8 Zoll unter dem Roste ein Trog aus Gußeisen befindet, der bestaͤndig mit Wasser gefuͤllt ist, und dem Brennmateriale (den Coaks) ein Gemenge aus Luft und Wasserdampf zufuͤhrt? auf diese Weise wird ein großer Theil der Waͤrme verwendet, welche unter dem Herde ausstrahlt, so wie auch ein Theil jener Waͤrme, welche durch Verbrennung der Elemente des, durch die gluͤhenden Kohlen zersezten, Wassers hervorgebracht wird; die Flamme schlaͤgt bis an das Gewoͤlbe in die Hoͤhe, und sie steigt sogar heraus, wenn man einen Schieber oͤffnet. Die Producte der Verbrennung gehen unter cylinderfoͤrmige Dampfkessel, die eine Dampfmaschine in Bewegung sezen, welche zum Bedarf der Anstalt bestimmt ist; zulezt entweichen sie ohne Schornstein durch kleine Oeffnungen in der Werkstätte, wo sie keinen merklichen Rauch verbreiten. Die verbrauchten Coaks verhalten sich zu den destillirten Steinkohlen, wie 1/5 zu 1/4; man sieht also, daß diese Einrichtung sehr vortheilhaft ist. Die Dampfmaschine sezt in drei, zum Waschen des Gases bestimmten, Kufen die Ruͤhrer in Bewegung; die darin enthaltene Kalkmilch laͤuft aus einer Kufe in die andere, und zwar in entgegengesezter Richtung mit dem Gase, so daß sich der Kalk mit der Schwefelwasserstoffsaͤure und Kohlensaͤure saͤttigt, und daß das Gas, ehe es in das Gasometer gelangt, immer wieder durch neues Kalkwasser stroͤmt. Die beiden Gasometer befinden sich in der Luft, ohne Dach und ohne Gegengewicht; 8 Saͤulen, auf welchen sich Rollen bewegen, die an der Seite dieser Gasometer angebracht sind, leiten die Bewegungen derselben; das Gas hebt sie bestaͤndig durch einen Druck von 3–4 Zoll Wasser in die Hoͤhe, und sie koͤnnen ohne Gefahr zugleich aufnehmen und abgeben. Die Beleuchtung mit Steinkohlen- oder Oehl-Gas ist in England sehr verbreitet; fast alle oͤffentlichen und Privat-Anstalten, die Staͤdte, die Haupt-Straßen sogar, werden auf diese Weise beleuchtet; die außen befindlichen Schnaͤbel sind nicht mit Glaͤsern versehen; die Enden der Roͤhren sind bloß abgestumpft und gespalten; die Gasflamme, welche daraus hervorkommt, breitet sich in ein duͤnnes, unregelmaͤßiges Blaͤttchen aus, weßwegen man diesen Schnaͤbeln und den Flammen, die sie hervorbringen, den Namen Fledermaus-Fluͤgel (bats' wings) gibt. (Payen im Bulletin de la Société d'Encouragement. 1826. Januar, p. 14) Roͤhren statt Ketten an Gaslampen, die in der Mitte des Zimmers haͤngen. Hr. Jak. Simpson laͤßt innerhalb einer der Ketten, an welchen die Lampe haͤngt, eine kleine Roͤhre von der Deke herablaufen, die das Gas in den Brenner fuͤhrt. Da man auf diese Weise keine Gasroͤhre sieht, und das Licht weit staͤrker, als an gewoͤhnlichen Oehllampen ist, so erhaͤlt die Lampe dadurch ein gewisses magisches Ansehen. (Aus dem Scotsman im Mechanics' Magazine, N. 132. S. 319.) Muͤnze zu London. Hr. Payen theilt im Bulletin de la Société d'Encouragement 1826 Januar p. 11. unter anderen auch einige Notizen uͤber die Muͤnze zu London mit. Die ganze mechanische Kraft beruht im Dampfe, der unter 5 Maschinen vertheilt ist, und einer Kraft von 50 Pferden gleichkommt. Die Ziehbaͤnke, die Abschneidscheeren, die Muͤnzschwaͤngel sind sehr merkwuͤrdig; leztere schlagen 60 Mahl in einer Minute, und geben 60 Stuͤke, so daß die 8 Muͤnzschwaͤngel, von 8 Kindern unterhalten, 28,800 Stuͤke, und bei ununterbrochener Arbeit in 24 Stunden 791, 200 Stuͤke geben. Folgender Auszug aus den Bemerkungen des Hrn. Brunel gibt einen Begriff von der Genauigkeit der Maschinen, und vorzuͤglich der Ziehbaͤnke. Unter 1000 ausgepraͤgten Goldstuͤken, Souverains genannt, hatten   400 das genaue Gewicht bis auf weniger als Einen Gran.   370 bei Einem Gran.   180 zwei     40 drei       9 vier       1 fuͤnf ––––– 1000 So erhaͤlt man mit einem Mahle alle im Umlaufe befindlichen Stuͤkefertig, ohne dieselben noch Mahl in die Hand nehmen zu duͤrfen. Hiemit vergleiche man auch die Abhandlungen und Abbildungen der Muͤnz-Apparate im polytechn. Journal. Bd. XVI. S. 401. Bd. XVII. S. 74. Ueber einige neue Substanzen. In den Annales de Chimie et de Physique. 1826. Januar, p. 108 befindet sich ein Auszug eines Briefes des Hrn. Baup an die Redakteurs dieses Journales, worin von mehreren neuen Substanzen die Rede ist. Hr. Baup fand in dem Harze des Pinus Abies L. eine in vierseitigen Tafeln krystallisirbare Substanz, welche sich bei 14° in 77 1/2 Theile Alkohol zu 88 Hunderttheilen aufloͤst, in Wasser aber unaufloͤslich ist; im franzoͤsischen Colophonium, welches wahrscheinlich von Pinus maritima oder Pinaster herkommt, fand er eine andere, welche in dreiseitigen Tafeln krystallisirt, sich in beinahe 4 Theilen Alkohol aufloͤst, und in Wasser gleichfalls unaufloͤslich ist. – Diese beiden Substanzen reagiren wie Sauren; sie verbinden sich sowohl mit den eigentlichen Alkalien als mit den Sauren, und bilden wahre Salze, wovon einige in Wasser und Alkohol, andere bloß in Aether aufloͤslich) sind. Herr Baup nannte die erste Tannen-Saͤure (Acide abiètique), die andere Fichten-Saͤure (Acide pinique). Schon im Juli vorigen Jahres legte er der Société des Sciences natureles de Lausanne eine neue Substanz vor, die er in dem Harze des Arbol a brea (eines unbekannten Baumes von Manilla) fand; sie krystallisirt in sehr glaͤnzenden rhomboidalen Prismen mit schief aufgesezten Endflaͤchen, ist in Wasser ganz unaufloͤslich, und in beinahe 70 Theilen Alkohol aufloͤslich; er nennt sie vorlaͤufig Bréïne. Im Harze der Amyris elemifera L. fand er eine, der vorigen sehr aͤhnliche, Substanz, die er Elémine nennt; sie unterscheidet sich von der Bréïne durch ihre groͤßere Aufloͤslichkeit in Alkohols und durch ihre Krystallform. Endlich fand Hr. Baup auch in den Erdaͤpfeln die Solanine, welche Desfosses vor einigen Jahren im Bittersuͤß etc. und im schwarzen Nachtschatten entdekte, die Knollen enthalten viel weniger davon als die Triebe, die einen sehr scharfen Geschmak besizen. Ueber die Faͤrbung einiger Substanzen durch die Saͤuren. Die HHrn. Bourdois und Caventou schreiben an Hrn. Gay-Lussac in den Annales de Chimie et de Physique 1826. Jan. p. 109 uͤber den Brief des Hrn. Colin (Annales de Chimie et de Physique 182. November), daß sie schon vor laͤnger Zeit aͤhnliche Versuche anstellten, und daß sie sich noch damit beschaͤftigen, sie machen daher Folgendes hieruͤber bekannt. „Die Eigenschaft irgend eine Farbe in den thierischen Substanzen zu entwikeln, ist nicht dem Eyweißstoffe allem eigen. Wir untersuchten vergleichend die Wirkung der concentrirten Saͤuren, und vorzuͤglich der Hydrochlorsaͤure, auf die Gallerte, die Haufenblase, auf den Kaͤsestoff, den fluͤssigen und geronnenen Eyweißstoff, den Faserstoff, auf die sehnigen Theile, auf den Schleime etc.“ Wir machten diese Versuche soviel als moͤglich unter gleichen Umstaͤnden, und erhielten immer dieselben Resultate, d.h. alle diese Koͤrper, mit Ausnahme der Gallerte, der Hausenblase und der Sehnen, loͤsen sich vollkommen in kalter Hydrochlorsaͤure auf, und die Aufloͤsung nimmt, wenn man sie sich selbst uͤberlaͤßt, eine schoͤne blaue Farbe an, mit dem Eyweißstoffe in's Besondere geschieht dieß noch an demselben Tage, oder spaͤtestens den Tag darauf, die Gallerte und die Hausenblase loͤsen sich in dieser Saͤure auf, ohne selbst nach mehreren Tagen, eine merkliche Veraͤnderung der Farbe hervorzubringen, die Aufloͤsung der Sehnen nahm nach einigen Stunden eine rothbraune Farbe an. „Die concentrirte Schwefelsaͤure gab uns immer eine dunkel braunrothe Aufloͤsung 5 da aber die thierische Substanz durch Zusaz von Wasser ihre urspruͤnglichen Eigenschaften wieder anzunehmen schien, so haben wir diese Faͤrbung einem Theile sehr fein zertheilten Kohlenstoffes zugeschrieben, der durch die Veraͤnderung einer geringen Menge der thierischen Substanz freigemacht wird. Die Essigsaͤure zeigte keine Faͤrbung, ebenso verhielt sich die Phosphorsaͤure, und, bis aufeinen gewissen Punkt, auch das Chlor und das Jod. Was die Salpetersaͤure betrifft, so haben wir immer die Entwikelung von gelber Farbe beobachtet; ebenso verhielt sich das Koͤnigswasser, allein in geringerem Grade, wahrscheinlich wegen des Einflusses der Hydrochlorsaͤure. Alle diese Versuche wurden auch mit vielen krankhaften Secretionen angestellt, welche wir von Lungensuͤchtigen, Harnblasen-Kranken, Wassersuͤchtigen, von eiternden Wunden, Abscessen etc., erhielten; da aber die Resultate nicht immer gleich waren, so beduͤrfen wir neuer Versuche, ehe wir unsere Meinung hieruͤber angeben.“ „Wir glauben nicht noͤthig zu haben, uns hier weiter uͤber diesen Gegenstand auszudehnen, da er nur ein Zweig einer großen, von uns unternommenen medicinischmedicisch-chemischen Arbeit ist, deren Titel seyn wird: uͤber die Mittel durch chemische Kennzeichen die Veraͤnderungen gewisser innerer Organe aus der Natur und den Eigenschaften ihrer krankhaften Secretionen etc., zu bestimmen. Da diese Arbeit sehr langwierig und schwierig ist, so koͤnnen wir nicht genau sagen, wann sie bekannt gemacht werden wird.“ „Ungeachtet der Gewißheit, welche wir von unseren fruͤheren Resultaten hatten, waren wir doch vor Absendung dieses Briefes begierig, den Versuch uͤber die Wirkung der reinen Hydrochlorsaͤure auf den fluͤssigen Eyweißstoff zu wiederholen: wir bereiteten folglich die saure Aufloͤsung, und uͤberließen sie sich selbst; da wir aber, selbst nach 48 Stunden, keine blaue Farbe erhielten, so waren wir sehr verlegen uͤber die Erklaͤrung dieses widersprechenden Resultates, bis wir uns erinnerten, daß bei unseren ersten Versuchen die Temperatur + 18 + 20° R., waͤhrend sie jezt – 6 – 7° war, was wohl diesen Unterschied bewirken konnte. Kaum waren die Gefaͤße, in welchen sich die saure Aufloͤsung befand, auf + 15 – + 16° R. erwaͤrmt, so zeigte sich die blaue Farbe noch an demselben Tage, und war am folgenden sehr deutlich. Dieser Einfluß der Temperatur stimmt auch mit dem uͤberein, was wir bei der Wirkung der Salzsaͤure auf mehrere thierische Substanzen bei einer, mittelst einer Weingeistlampe gradweise erhoͤhten, Waͤrme beobachteten.“ Analyse und Benuͤzung des Kautschuk. Hr. Faraday untersuchte den Saft, aus welchem man den Kautschuk erhaͤlt, und fand darin: Wasser, Saͤure etc.   563,7 Reinen Kautschuk   317 Faͤrbende, stikstoffhaltige bittere Substanz     70 In Wasser und Alkohol aufloͤsliche Substanz     29 Eyweißartigen Stoff.     19 Wachs       1,3 ––––– 1000 Der Kautschuk scheidet sich fast vollkommen rein ab, wenn man den Saft mit Wasser verduͤnnt; er schwimmt auf der Fluͤßigkeit, wird mehrere Mahle ausgewaschen, und auf einem Filtrum gesammelt. Dieser unmittelbare Grundstoff ist weiß, beinahe durchsichtig, sehr elastisch, und besteht aus: Kohlenstoff 6812 = 8 Atomen. Wasserstoff 1000 = 7 Der auf diese Weise erhaltene Kautschuk laͤßt sich nicht nur wie der rohe Kautschuk, sondern auch noch zu vielen anderen Zweken verwenden, wozu dieser wegen seiner Unreinheit und Farbe untauglich ist, seine Aufloͤsung in rectificirtem Steinkohlen-Oehle gibt undurchdringliche Ueberzuͤge, welche verschieden gefaͤrbt werden koͤnnen. Hr. Faraday zeigte am Ende der Vorlesung seiner Abhandlung vor der Royal Institution zu London folgende Anwendungen desselben vor: 1) Einen undurchdringlichen sehr leichten und geschmeidigen Mantel aus doppeltem Baumwollzeuge, zwischen welchem sich der Kautschuk-Ueberzug befand. 2) Ein weißes kuͤnstliches Leder aus 10–12 Stuͤken Zeug, zwischen welchen sich der undurchdringliche Ueberzug befand. 3) Eine Kardaͤtsche aus diesem Leder, deren Anwendung im Großem versucht werden wird. 4) Saͤke aus Zeug, die schon mehrere Monathe mit Wasser gefuͤllt sind. 5) Brieftaschen, die unter Wasser getaucht Werden koͤnnen, ohne daß die darin befindlichen Papiere naß werden. 6) Blasen aus Kautschuk, die dadurch aufgeblasen wurden, daß man diese Substanz durch Luft oder ein comprimirtes Gas ausdehnte; diese Blasen blasen von selbst, wenn sie mit einem Loͤthrohre mit einem Hahne versehen sind. 7) Mit Luft gefuͤllte, sehr elastische Buchdruker-Ballen. 8) Kautschuk in Bloͤken, der dann auf eine, noch geheim gehaltene, Weise in Blaͤttchen von verschiedenen Dimensionen (von 4–8 und 9 Quadrat-Zoll und 1–2 Linien Dike) geschnitten wird. Diese Blaͤttchen sind sehr bequem, um Rohren von jedem Durchmesser daraus zu machen. Man braucht sie nur auf eine Glasroͤhre zu rollen, ihre Raͤnder schief abzuschneiden, und durch einen schwachen Druk zu vereinigen. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement. 1826. Januar, p. 12.) Hm. Horman Schroder's Filtrum. Dieses Filtrum, worauf Hr. Horman Schroder, Kraͤmer zu Hackney, am 11. August 1824 sich ein Patent ertheilen ließ, besteht aus einem weiten, der Lange nach gefalteten, Sake, der in einem Gehaͤuse aus Metall, Holz, oder Gradel (ticken) oder anderem Stoffe, welches etwas laͤnger ist, stekt, damit der Sak nicht zerrissen wird, wenn er daruͤber hinaus getrieben wird. Ein Gehaͤuse aus Gradel (Bettzeug, ticken) verdient der Wohlfeilheit wegen den Vorzug, und Calico dient am besten zum Sake. Der Patent-Traͤger beschreibt einen Sak, der 2 Fuß tief ist, und 6 Fuß im Umfange haͤlt, und gibt dem Gehaͤuse nur ein Drittel dieser Weite, damit der Sak darin bestaͤndig in Falten bleibt. Ein kegelfoͤrmiger metallner Trichter mit einer Schraube an seinem duͤnneren Ende verbindet den Sak und sein Gehaͤuse mit einem uͤber denselben angebrachten Fasse, in dessen Boden das duͤnnere Ende des Trichters eingeschraubt ist; der Filtrir-Sak und sein Gehaͤuse sind mit dem Trichter mittelst eines Ringes verbunden, der etwas enger ist, als der weitere Theil desselben, der zuerst uͤber dessen Hals gethan wird; das Gehaͤuse und der Sak wird dann zwischen dem Ringe und dem Trichter aufgezogen, uͤber den ersteren gekehrt, und darunter auf irgend eine schikliche Weise befestigt. Dadurch wird der Sak desto dichter an den Trichter angeschlossen, je schwerer das Gewicht der darin enthaltenen Fluͤßigkeit ist. Mehrere solche Filtra koͤnnen an dem Boden desselben Fasses befestigt werden, nur duͤrfen sie einander nie beruͤhren, wenn sie voll sind. Es koͤnnen auch mehrere Saͤke in einander gestekt werden, um reiner zu filtriren und der Gefahr von Loͤchern vorzubeugen. Auch Nezwerk kann als Gehaͤuse hierbei dienen, und hat noch Vorzuͤge voraus vor den uͤbrigen Materialien. (Vergl. Repertory of Arts, Supplement a. a. O. S. 467.) Ueber Hrn. Alchorne's Weberstuhl. Wir haben neulich diesen Weberstuhl aus dem Glasgow Magazine, N. 107. mitgetheilt. In demselben Journale, N. 113. bemerkt ein Hr. GG. zu Calton, daß Hrn. Alchorne's Weberstuhl manche Schwierigkeiten darbiethet, und erinnert an einen anderen doppelten Weberstuhl, den er vor einiger Zeit bekannt machte, und in welchem man, nach dem Doppeltuch-Principe, zwei, drei und mehr Ketten auf Ein Mahl in dem Stuhle aufziehen kann, die dann nur aufgeschnitten werden duͤrfen, wie jene, wo zwei Stuͤke der Breite nach gearbeitet werden. Diese Vorrichtung laͤßt sich an Dampfstuͤhlen eben so gut, wie an Handstuͤhlen, anbringen, und an lezteren sogar noch besser, indem dadurch doppelt so viel Arbeit erzeugt wird, welche auf den Handstuͤhlen besser ausfaͤllt, als auf den Dampfstuͤhlen, und dadurch die Handarbeiter wenigstens einen Theil des Verlustes hereinbringen laͤßt, den sie durch die Dampfstuͤhle erlitten. Er betrachtet, nach seinem Plane, das Gewebe so, als ob es zu 10°° verarbeitet werden sollte; dieß gibt fuͤr zwei Breiten oder zwei Ketten in Einem Stuhle 2000 Maschen oder Augen, auf vier Blaͤtter. Es muß daher doppelt so viel Kette, als man fuͤr 10°° braucht, geschoren, und auf Einem Garnbaume aufgezogen werden. Das Garn wird durch die Maschen in dem sogenannten geraden Ueberzuge (straight-over-draught) eingeschirrt, d.h., der erste Faden in das Hinterblatt, der zweite in das naͤchste, der dritte wieder in das naͤchste, und der vierte in das vorderste. Hierauf wird die Kette durch ein Rietblatt von 10°°, vier Faden durch jeden Zwischenraum, oder, besser, zwei Faden durch ein Rietblatt von 20°° gefuͤhrt. Das Schnuͤren ist durch folgende Figur dargestellt: Textabbildung Bd. 20, S. 413 Die Raͤume, ABCD, sind die Geschirre, und die darin eingezogenen Faden, 1, 2, 3, 4 die Schaͤmel, o die aufsteigenden und + die niedersteigenden Schnuͤre. Die Schaͤmel sind durch Zahlen in der Ordnung bezeichnet, in welcher sie getreten werden muͤssen, der Weber kann sie aber nach seiner Bequemlichkeit wechseln. Ueber das sogenannte kalte Abhaspeln der Seide von den Cocons. Hr. Bossi erstattete vor dem Istituto i. r. di Scienze, Lettere ed Arti di Milano, im Namen einer zur Untersuchung abgeordnetenabgeordneteten Commission, einen sehr guͤnstigen Bericht uͤber die Seidenspinnerei (Filatura)der HHrn. Mylius und Comp. zu Boffalora. Diese Herren haben das alte, schon vor vielen Jahren vom Canonicus Castelli empfohlene, uneigentlich sogenannte kalte Verfahren (metodo detto impropriamente a freddo) eingefuͤhrt, und alle bisherigen Schwierigkeiten bei demselben vollkommen gluͤklich uͤberwunden. Sie ersparen dadurch nicht bloß viel, Brenn-Material, sondern die Seide wird auch besser und schoͤner, und die Gesundheit der Arbeiter wird mehr geschont. (Giornale di Fisica. Decad. II. T. IX. I. Bimestre. S. 62.) Seiden-Manufactur in dem kleinen englischen Staͤdtchen Taunton. Die Zahl der Seiden-Weberstuͤhle in diesem Staͤdtchen und ihrer naͤchsten Umgebung betraͤgt 1200, und die fuͤr dieselben noͤthigen Arbeiten beschaͤftigen an 2500 Menschen, die woͤchentlich an 1000 Pfd. Sterl. (12000 fl.) Arbeitslohn gewinnen. Der jaͤhrliche Gewinn an diesen Fabriken beträgt beilaͤufig 150, 000 Pfd. Sterl. wenigstens. Glasgow Magazine N. 114. S. 448. Schwarzes Tuch. Ein Englaͤnder fragt im Mechanics' Magazine, N. 132., 4. Maͤrz 1826, S. 308.; ob ihm Niemand sagen koͤnnte, wo man jezt in England gut und echt schwarz gefaͤrbtes Tuch bekommen koͤnnte; sein schwarzer Rok, fuͤr den er 4 Guineen zahlte, sey in ein paar Wochen so schiefergrau geworden, daß er sich schaͤmen muͤßte, denselben anzuziehen. Er findet die Ursache hiervon darin, daß die heutigen Schwarzfaͤrber, der Wohlfeilheit nachjagend, das wichtigste Ingrediens bei der echt schwarzen Farbe, den Indigo, weglassen, und dafuͤr Bresil und Kupfer-Vitriol nehmen. – Soviel zum Troste derjenigen Geken unter unseren werthen Landsleuten, die behaupten: „nur das Englische schwarze Tuch sey schwarzes Tuch.“ Ueber freie Einfuhr der Waaren, die man im Lande erzeugen kann, hatten deutsche Zeitschriften den undeutschen Sinn gehabt, die Vorstellung der Meklenburgischen Staͤnde als Muster zu empfehlen, die dahin gerichtet ist, freie Einfuhr aller Produkte, die man im Inlande erzeugen kann, von der Regierung zu fordern. Moͤgen die Meklenburgischen Staͤnde in ihrem duͤnnen, an dem Ufer der Ostsee hingezogenen Lande auch alles Interesse daran finden, ihre, lediglich in Getreide und Vieh, bestehenden Erzeugnisse abzusezen, und Ochsen und Futter gegen die Industrie ihrer Nachbarn und der uͤbersee'schen Staaten auszutauschen, so kann das Interesse dieses kleinen Staates nie einem binnenlaͤndischen Staate von zweiter Groͤße als Muster vorgehalten werden, der Hunderte von Fabriken beschaͤftigen kann, waͤhrend Meklenburg kaum ein halb Duzend, wohl aber Hunderte von Schiffern und Tausende von Viehhirten zu benuͤzen vermag. Wir empfehlen diesen deutschen Zeitschriften mehr deutschen, und vor Allem mehr vaterlaͤndischen Geist. Sie sollen Villele's Rede in der Deputirten-Kammer eben so abdruken lassen, wie die Meklenburg'sche Supplik, damit sie zeigten, sie fuͤhlen, was ein weiser Finanz-Minister zu beherzigen hat. Wandernde Lese-Bibliotheken auf Doͤrfern und Markten in England. Man fangt seit einigen Jahren in England an, das Beispiel der Nord-Amerikaner nachzuahmen, und wandernde Lese-Bibliotheken fuͤr das Landvolk auf Doͤrfern und Markten zu errichten. Das Glasgow Mechanics' Magazine gibt in seiner 112. Nummer S. 397. den vierten Jahres-Bericht uͤber die wandernde Lese-Bibliothek von Enst-Lothian in Schottland (Enst-Lothian Itinerating juvenile and village Libraries.) Auf 20 Doͤrfern wurden in den lezten zwei Jahren 1175 Buͤcher im Umlauf gesezt. 50 Baͤnde bleiben auf jedem Dorfe zwei Jahre lang zu unentgeldlichem Gebrauche, und sind bei irgend einem rechtlichen Manne (wir finden hier Schuster, Schneider, Sattler, Muͤller, Schmiede, Tuchmacher etc. als Dorf-Bibliothekare), aufgestellt. Nach zwei Jahren kommen 50 andere Baͤnde u.s.f. Wo Bevoͤlkerung und Lese-Lust groß ist, werden auch 100, 200 Buͤcher auf Ein Mahl fuͤr zwei Jahre abgegeben, und nach dieser Zeit wieder gewechselt. Diese Buͤcher sind theils Erbauungs-Schriften, theils oͤkonomische und technische und naturhistorische Werke; keine Romane und Komoͤdien, und kein Mysticismus! Menschenfreunde subscribirten zur Anschaffung dieser, zu unentgeldlichem Gebrauche vertheilten, Werke, oder schenkten Buͤcher in natura her. Einige wohlhabende Leser auf den Doͤrfern steuerten gleichfalls kleine Geldbeitraͤge zur Anschaffung neuer Werke bei. Dieses schoͤne Beispiel einer, wenn gleichlangsam, doch desto sicherer, fortschreitenden Volksbildung verdiente auch bei uns auf dem festen Lande nachgeahmt zu werden, so wie die Errichtung so vieler Gesellschaften in England fuͤr Foͤrderung der Gewerbe und Fabriken, deren jezt bald kein Dorfstaͤdtchen in England mehr entbehren wird. Sogar Dover hat neulich ein Institut fuͤr Mechanik, d.h., fuͤr Foͤrderung der Gewerbe, bekommen. Ja, was noch mehr ist, wir sehen aus der 114. Nummer des Glasgow Magazine, daß die zu Glasgow bestehende Anderson'sche Bildungs-Anstalt durch Dr. Ure sogar neuerlichst auf Arbeiterinnen ausgedehnt wurde, nach dem Sinne des alten weisen Anderson. Nachahmenswerthe Maaßregel der École d'arts et métiers de Chalons. Wenn bei uns Schuͤler in irgend einem Institute, sey es polytechnische oder Forst- oder Bergschule, Gymnasium, Lyceum oder Universitaͤt aufgenommen werden, so begnuͤgt man sich allgemein mit den Zeugnissen, welche die Schuͤler aus den fruͤheren Schulen, die sie durchgemacht haben mußten, ehe sie in diesen Instituten aufgenommen werden koͤnnen, mitbringen, und man nimmt sie auf, sobald diese Zeugnisse vorteilhaft lauten. In Amerika ist man, belehrt durch die Erfahrung, daß man auch auf anderen Wegen, als durch Kenntnisse, zu vorteilhaften Zeugnissen gelangen kann, langst von dieser verkehrten Methode abgegangen. Man nimmt, beider Aufnahme eines Schuͤlers in irgend eine niedere oder hoͤhere Lehr-Anstalt, keine Ruͤksicht auf die fruͤhern Zeugnisse, sondern ein Ausschuß der Lehrer dieser verschiedenen Lehr-Anstalten unterwirft jeden, der zu denselben zugelassen zu werden wuͤnscht, einer sogenanntensogenanten Vorpruͤfung, und laͤßt ihn erst dann zu, wenn er bei dieser Vorpruͤfung einen hinlaͤnglichen Grad von Kenntnissen erwiesen, und dadurch seine Befaͤhigung zu hoͤherm Unterrichte beurkundet hat. Es ist sehr erfreulich, dieses amerikanische Bildungs-System der Jugend auch in Europa endlich eingefuͤhrt zu sehen. Der Hr. Minister des Innern schlug der polytechnischen Schule zu Chalons (École d'arts et métiers de Chalons) eilf Candidaten zur Aufnahme vor. Ohne die fruͤheren Zeugnisse derselben und die Empfehlung des Hrn. Ministers zu beruͤksichtigen, unterzogen die Lehrer dieses Institutes die Candidaten einer vorlaͤufigen Pruͤfung, um zu sehen, ob sie zur Aufnahme in dieses Institut hinlaͤnglich befaͤhigt sind. Nur fuͤnf zeigten sich zur Aufnahme geeignet. Die Société d'Encouragement, die ihr Bulletin immer nur den wichtigsten Gegenstaͤnden widmet, hat es nicht unterlassen, den Bericht des Hrn. Silvestre uͤber diese Pruͤfung in Extenso (N. 258. S. 416) mitzutheilen, um das Publikum auf die Notwendigkeit und die Vortheile dieser einzig zuverlaͤßigen Pruͤfungs-Methode aufmerksam zu machen. Schafzucht in Frankreich. Man laͤßt jezt viele langwollige Schaft aus England von der sogenannten Southdown-Race, deren Wolle 10 bis 12 Zoll lang ist, nach Frankreich heruͤberschwaͤrzen. Der Vicomte de la Rochefoucault, die Graͤfin Cayla etc. haben derer, und ist eine ganze Niederlage davon auf dem Montmartre zu haben, wo man auch aͤgyptische und indische Boͤke ausbiethet. Den gegenwaͤrtigen Koͤhlerglauben Frankreichs charakterisirend ist es, daß man in den Annales de l'Industire nationale N. 73, S. 104 die stinkenden Kaschemir Boͤke als ein ganz vorzuͤgliches Mittel empfiehlt, die Staͤlle der Hausthiere, vorzuͤglich der Pferde, gesund zu erhaͤlten!! und sich hieruͤber auf die Erfahrungen in Deutschland beruft, wo jeder gute Hausvater laͤngst den Bok aus dem Pferde-Stalle verbannt, und vor allem darauf sieht, daß es im Stalle so wenig uͤbel riecht, als in seinem Schlafzimmer. Es scheint, es kehrt in Frankreich die alte „Saloperie“ wieder. Bericht des Hrn. Bosc uͤber die Pariser Gesellschaft zur Verbesserung der Schafwolle. Es bildete sich zu Paris eine Gesellschaft zur Verbesserung der Schafwolle, deren Praͤsident Hr. de Rainneville, der Vater, und deren Secretaͤr, Hr. Baron de Mortemart-Boisse, ist. Die Theorie und Praxis der Schafzucht, die Erhaltung der schoͤnen Racen in ihrer ganzen Reinheit, die Einfuhr der fremden Racen und die Erzeugung neuer Raten bilden den Zwek dieser Gesellschaft. Sie beguͤnstigt die Verhaͤltnisse der Landwirthe Frankreichs mit jenen anderer Laͤnder, die Verhaͤltnisse zwischen den Eigenthuͤmern der Heerden und den Fabrikanten. Sie macht die Resultate ihrer Arbeiten in einem eigenen Bulletin bekannt; das erste Nro. dieses Bulletins enthält eine Notiz uͤber den Zwek der Gesellschaft, und uͤber die provisorischen Geseze derselben, ein Verzeichniß der Mitglieder und 4 Abhandlungen, unter folgenden Titeln: 1) Recherches agricoles faites en Angleterre en 1826 par Mr. le Baron de Mortemart-Boisse, suivi d'une lettre de la chambre de commerce de Reims et d'une note de Mr. Camille Beauvais. 2) Extrait d'un rapport sur les moyens d'encourager l'importation en France des moutons de Dishley, et sur les produits manufacturiers qu'on en peut retirer, par Mr. d'Autremont. 3) Observations sur le croisement du sang abyssinien et sur le mode d'entretien qu'il convient d'adopter pour la race anglaise, par Mr. de Rainneville père, avec des notes du rédacteur. Die vierte Abhandlung ist der Plan zu einem Pachtgute fuͤr Schafzucht. In der ersten Abhandlung zeigt Hr. de Mortemart-Boisse die Vorzuͤge der Einfuͤhrung der Schafe von der Race von Dishley in Frankreich, die er schon im Bulletin de la Société d'Encouragement, N. CCXL. S. 79. auseinandersezte. Die Vorzuͤge dieser Race bestehen vorzuͤglich in ihrer Groͤße, in der Leichtigkeit der Mast, und in ihrer langen und feinen Wolle. Es finden sich ferner in dieser Abhandlung Thatsachen, welche in Frankreich gesammelt wurden, und welche die Vorzuͤge dieser Race, als Verbesserungs-Race durch Kreuzung, beweisen, es ist darin die Art der Wiesen, welche denselben zutraͤglich sind, angegeben; es finden sich darin bestimmte Thatsachen uͤber das Bespringen, das Laͤmmern, das Saͤugen, und endlich eine detaillirte Angabe aller, bei der Zucht derselben zu beobachtenden Maßregeln. Die Note des Hrn. Camille Beauvais zeigt, daß es schwer sey, die Race von Dishley in Frankreich zu erhalten, wenn man nicht dieselbe Sorgfalt auf sie verwendet, wie ihr Gruͤnder, der beruͤhmte Bakewell. Hr. d'Autremont sezt die Vortheile auseinander, welche in Frankreich von den Leicester-Schafen zu erwarten sind. Er zeigt zu diesem Zweke, nachdem er alle Wollenarten Frankreichs mit Einschluß der Merinos durchgegangen hat, daß die lange Wolle dieser Race, bei einem feuchten Klima, und wenn man die Heerden das ganze Jahr uͤber in freier Luft laͤßt, in mehreren Fallen verwendet werden kann, in welchen die Wolle der Merinos und anderer Racen nicht tauglich ist. Das, was er uͤber Spinnen und Weben der Schafwolle sagt, zeigt einen ausgezeichneten Fabrikanten an. Er bestaͤtigt uͤbrigens die schon bekannte Thatsache, daß die Weiden der Leicester-Heerden fuͤr die spanischen Heerden toͤdtlich sind. Die Beobachtungen des Hrn. de Rainneville uͤber die Kreuzung des abyssinischen Blutes und uͤber die Art, wie man die englischen Schafe haͤlt, so wie die Bemerkungen des Redacteurs, sind von allen Landwirthen, welche diese Race in Frankreich ziehen wollen, wohl zu beruͤksichtigen. Der Plan zu einem Pachtgute fuͤr Zucht von Schafen derselben Race endlich enthaͤlt Alles, was zum Gelingen derselben, nothwendig ist; es finden sich darin Berechnungen und Versuche, aus welchen Grundsaͤze hervorgehen, deren Festigkeit sich nicht laͤugnen laͤßt. (Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, N. CCLIX. p. 18.) Geschichte des Steindrukes. Die Annales de l'Industrie nationale, N. 73, S. 81 liefern eine gedraͤngte Geschichte des Steindrukes, in welcher wir mit Vergnuͤgen sehen, daß nicht bloß unserem hochverdienten Landsmanne, Hr. A. Senefelder, sondern auch unserem Vaterlande volle Gerechtigkeit zu Theile wird, was sonst in franzoͤsischen und englischen technischen Blattern selten der Fall ist.