Titel: Verbesserung an Eisenbahnen und den darauf gebrauchten Maschinen, worauf Jak. Jeddrei Fisher, Esqu. zu Ealing, Middlesex, am 2. April 1825 sich ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 20, Jahrgang 1826, Nr. CIX., S. 431
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CIX. Verbesserung an Eisenbahnen und den darauf gebrauchten Maschinen, worauf Jak. Jeddrei Fisher, Esqu. zu Ealing, Middlesex, am 2. April 1825 sich ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts. N. 64. S. 98. Mit Abbildungen auf Tab. VIII. [Fisher, Verbesserung an Eisenbahnen und den darauf gebrauchten Maschinen.] Der Patent-Traͤger will von einer Saͤule zur anderen Kettenspannen, wie bei Kettenbruͤken, und an dieser Kette mittelst senkrechter Eisenstangen, wie an Kettenbruͤken, unten eine Eisenbahn befestigen, auf welcher die Wagen laufen, und so uͤber Fluͤße, Graben, Suͤmpfe gefoͤrdert werden koͤnnen. Fig. 15. zeigt die vorgeschlagene Bahn, aa, und Fig. 16. den Durchschnitt. Sie kann auch aus Holz verfertigt, mittelst Stangen an die daruͤber gespannte Kette aufgehaͤngt, und mittelst Haken oder Bolzen an den unteren Enden dieser Stangen, die durch die Loͤcher an der oberen Kante derselben laufen, befestigt seyn. Aus der unteren Kante derselben ist ein flaches Stuͤk, oder der Raͤderweg, bb, mittelst Bolzen befestigt, auf welchem die Raͤder laufen. Der Wagen besteht aus zwei Seitenbalken, cc, welche die Laufraͤder, dd, und die beiden kurbelfoͤrmigen Rahmen, ee, die unter dem flachen Stuͤke laufen, verbinden. An die Ringe an dem unteren Theile der Rahmen, e, wird die Kiste, oder das Fahrzeug mittelst Haͤnge-Armen befestigt, welches Waaren und Reisende uͤber Fluͤße, Graben u. dgl. sezen soll. Der Patent-Traͤger beschrankt sich nicht bloß auf Bahnen, die er an gespannten Ketten aufhaͤngt, sondern schlaͤgt auch vor, dieselben aus Eisenstangen, die er durch Geruͤste stuͤzt, oder an Gebaͤuden anbringt, zu verfertigen, um auf diese Weise Waaren mit aller Bequemlichkeit von einem Orte auf den anderen zu bringen, was, wie er meynt, vorzuͤglich in den großen koͤniglichen Magazinen seine Anwendung finden koͤnnte. Eine andere Form der angezeigten Bahn, auf welcher die Raͤder dieses Fuhrwerkes laufen sollen, stellt Fig. 17. vor. Die Raͤder laufen hier in einem hohlen Canale, der unten an der gespannten Kette, oder an dem gezogenen Balken, an den Stangen etc. angebracht ist, und woran die Kiste mittelst einer Stange, die durch einen Spalt unten an dem Canale hervorragt, befestigt ist. Das London Journal bemerkt, daß diese lezte Vorrichtung genau dieselbe mit jener in Snowden's Patent (polytechn. Journ. S. 326.) ist. –––––––––– Wir wollen unsere Leser an den schon mehrere Monate vor Erscheinung dieses Patentes von uns im XV. Bd. S. 147. bekannt gemachten fliegenden Schubkarren des Hrn. Dureau de la Malle, den auch ein Ehren-Mann unter unseren Landsleuten im polyt. Journ. Bd. XVI. S. 336. gehoͤrig zu wuͤrdigen wußte, erinnern. Sie werden an Hrn. Fisher's Patent diesen fliegenden Schubkarren wieder erkennen, und es ist unbegreiflich, wie dieses urspruͤnglich neapolitanische Fuhrwerk nicht fruͤher und nicht allgemeiner verbreitet werden konnte. Eine eiserne Kette, von einer Saͤule zur anderen gespannt, wuͤrde in vielen Fallen, wo man Eisenbahnen auf kurzen Streken zur Foͤrderung von Materialien noͤthig hat, weniger kosten, als eine Eisenbahn. Wir muͤssen aber hierzu auch auf der Brown'schen oder Bramah'schen Maschine gepruͤfte Ketten, und diese verhaͤltnißmaͤßig so wohlfeil haben koͤnnen, als man sie in England haben kann. Was die Anwendung der Ketten uͤberhaupt statt der Eisenbahnen betrifft, daruͤber wollen wir den Ausspruch der neuen Edinburgher Eisenbahn-Versuchs-Gesellschaft, die sie nicht uͤbersehen wird, abwarten.