Titel: Ueber die Darstellung der Soda aus Kochsalz und einiger dabei zu gewinnenden Neben-Producte, nebst dem Mittel, die Nachtheile zu beseitigen, welche durch die verderblichen Dämpfe oder Gase bei Erzeugung der künstlichen Soda verursacht werden. Von H. Pajot-Descharmes, membre du comité consultatif des arts et manufactures.
Fundstelle: Band 20, Jahrgang 1826, Nr. CXXXVI., S. 550
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CXXXVI. Ueber die Darstellung der Soda aus Kochsalz und einiger dabei zu gewinnenden Neben-Producte, nebst dem Mittel, die Nachtheile zu beseitigen, welche durch die verderblichen Dämpfe oder Gase bei Erzeugung der künstlichen Soda verursacht werden. Von H. Pajot-Descharmes, membre du comité consultatif des arts et manufactures. Aus den Annales de l'industrie T. XXI. N. 75. p. 262–298. Uebersezt von J. B. Fischer, M. C.Diese Abhandlung wurde einer ehrenvollen Erwaͤhnung gewuͤrdigt. Pajot-Descharmes, über die Darstell. d. Soda aus Kochsalz und einiger dabei zu gewinnenden Neben-Producte. Die Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften, der Literatur, des Akerbaues und der Kuͤnste der Stadt Air (Bouches-du-Rhoͤne) erließ im Gefuͤhle der Wichtigkeit den Nachtheilen abzuhelfen, welche die verderblichen Gase bei Erzeugung der kuͤnstlichen Soda verursachten, und in der Absicht, den gegruͤndeten Klagen der Landwirthe, welche in der Naͤhe dieser Manufacturen wohnen, zu steuern, einen Aufruf an die Gelehrten, und sezte einen Preis uͤber diesen Gegenstand aus. Ihr Programm ist folgendes: „Ob es moͤglich ist, den Nachtheilen der verderblichen Daͤmpfe oder Gase abzuhelfen, welche sich in den Soda-Fabriken bei Zersezung des Kochsalzes oder der salzsauren Soda durch die angewendeten Zersezungs-Mittel entwikeln; ob man dieses, indem man entweder in geschlossenen Gefaͤßen oder auf andere Weise arbeitet, so zu thun vermag, daß die Ausduͤnstungen vollkommen zusammengehalten, oder neutralisirt werden, und nie weder die Eigenthuͤmer noch die Nachbarn dieser Fabriken belaͤstigen, noch ihnen irgend einen Schaden zufuͤgen koͤnnen.“ Die Erfahrung, welche ich mir bei Erzeugung der kuͤnstlichen Soda waͤhrend mehrerer Jahre erwarb, wobei ich theils die bekannten Methoden, theils solche, die ich selbst erfunden habe, anwendete, liefert mir die Mittel, diese so wichtigen Fragen zu beantworten. Ich beginne mit der Behauptung, daß die gesezte Aufgabe in Bezug auf die geschlossenen Gefaͤße geloset werden kann, wie aus der Darstellung der Anwendung der geeigneten Verfahrungsarten erhellen wird. – Die Chemie liefert uns naͤmlich 1) zwei Methoden der Zersezung des Kochsalzes, durch einfache und durch doppelte Verwandtschaft, und man kann 2) bei Anwendung der einen oder der anderen Methode sich offener Gefaͤße bedienen. Ich spreche daher zuerst von Zersezung des Kochsalzes durch einfache Verwandtschaft, und in offenen Gefaͤßen, da diese Methode im Großen bisher am meisten angewandt wird; ich handle dann von der Zersezung dieses Salzes mittelst der doppelten Verwandtschaft in offenen Gefaͤßen (diese Art kann, nach meiner Ansicht, mit Vortheil statt der vorigen dienen), und mache endlich in Bezug auf die erste Methode die Verfahrungsarten bekannt, die ich am meisten geeignet halte, den Nachtheilen abzuhelfen, welche die Aufmerksamkeit der gedachten gelehrten Gesellschaft auf sich zogen. Zersezung des Kochsalzes (der salzsauren Soda) auf dem Wege der einfachen Verwandtschaft und in offenen Gefaͤßen. Die aͤlteste Verfahrungsart scheint die von Glauber, die ihm sein Sal mirabilis, oder die schwefelsaure Soda lieferte. Er bediente sich hiezu der Schwefelsaure, welche sich nach den Gesezen der Verwandtschaft mit der Soda, als der Basis der salzsauren Soda, verband, und so die Salzsaͤure frei machte, die, wenn sie nicht nachher aufgefangen oder gebunden wurde, in die Luft aufstieg. Auf diese Weise wird mit Huͤlfe der Hize in offenen dazu geeigneten Gefaͤßen das Kochsalz beinahe allgemein in den bestehenden Soda-Fabriken zersezt, vorzuͤglich in jenen um Marseille (Bouches-de-Rhône) Die Daͤmpfe und Gase, welche sich dabei entwikeln, und weder gebunden noch neutralisirt werden, muͤssen durch ihre Zerstreuung in die Atmosphaͤre, und durch die verschiedenen Nachtheile, die daraus entspringen, mit Recht Klagen der. Eigenthuͤmer und der Nachbarn solcher Fabriken veranlassen, und die Gesellschaft der Stadt Aix hat daher das große Verdienst, die Darlegung der Mittel, welche von ihren Erfindern zur Abstellung dieser Nachtheile fuͤr geeignet gehalten werden, veranlaßt zu haben. In jenen Gegenden, wo Ueberfluß an Schwefelkiesen, schwefelkieshaltigem Schiefer und Torfe ist, braucht man nicht, wie bei dem angezeigten Verfahren, freie Schwefelsaure anzuwenden, sondern nur mit schwefelkieshaltigen zersezten und vitriolisirten Stoffen eine gesaͤttigte Koch-Salz-Aufloͤsung zu mengen, und dann daraus unfoͤrmliche Haufen zu bilden, welche man in einem eigenen Ofen brennt.Siehe im Journal de Physique (Dec. 1818) die Abhandlung, welche ich uͤber diese Verfahrungsweise bekannt machte. Wir werden sie kennen lehren. A. d. O. Die Salzsaͤure erzeugt aber, wenn sie sich nicht sogleich mit einer Basis verbindet, und sich in die Umgebung verfluͤchtigt, die Nachtheile, welche man an der vorhergehenden Verfahrungsweise ruͤgt. Ich wandte zuerst im Großen diese zweite Methode, welche ich im Departement de l'Aisne vervollkommnete, und zwar mit bedeutendem Vortheile, an, indem ich den schwefelkieshaltigen Schiefer, den es dort im Ueberflusse gibt, zur Bereitung der kuͤnstlichen Soda benuͤzte. Eine dritte Verfahrungsart, welche, wie die vorhergehende, keine freie Schwefelsaͤure fordert, ist jene, das Kochsalz durch schwefelsaures Eisen oder durch Alaun zu zersezen. In Laͤndern, wo diese beiden Salze im Großen erzeugt werden, koͤnnen die Fabriken, welche kuͤnstliche Soda erzeugen, große Ausdehnung erhalten; allein die Salz-Saͤure, wenn sie nicht verdichtet oder gebunden wird, ruft wieder die erwaͤhnten Nachtheile und Klagen hervor. Auch dieser dritten Methode bediente ich mich zuerst im Departement de l'Aisne, im J. 1808.Siehe das Journal de Physique a. a. O. A. d. O. Ich hatte sie schon im J. 1798, und zwar gleichfalls im Großen, im Departement de la Manche Dieses Departement wuͤrde zur Anwendung dieses Verfahrens wegen der Menge schwefelkieshaltigen Schiefers, den es namentlich im Canton de la Hague, in der Umgegend von Wateville, enthaͤlt, sehr geeignet seyn. A. d. O., und spaͤter im J. 1799 mitten in Paris, Quartier St. Antoine, mehr als zehn Monate lang angewendet. Ein viertes Mittel, das Kochsalz zu zersezen, findet insbesondere in jenen Bezirken seine Anwendung, wo sich Gypsbruͤche finden, und gewaͤhrt ebenfalls den Vortheil, keine freie Schwefel-Saͤure anwenden zu duͤrfen. Bei der Calcination von Ziegeln aus gepuffertem Gypse und concentrirter Kochsalz-Aufloͤsung scheidet sich die Salzsaͤure aus, und uͤbt, wenn sie keine annehmliche Basis findet oder nicht concentrirt wird, bald auf die benachbarten Koͤrper ihre Wirkung mehr oder minder kraͤftig aus. Ich beschaͤftigte mich auch mit dieser Methode in einer Soda-Fabrik, die in einem großen Maßstabe angelegt ist. Dieses sind die vorzuͤglichsten im Großen ausfuͤhrbaren Verfahrungsweisen, welche ich alle in groͤßerer oder kleinerer Ausdehnung versuchte, und bei welchen das zersezende Mittel, (die freie oder gebundene Schwefelsaͤure) auf dem Wege der Verwandtschaft wirkt; bei ihrer Anwendung entwikelt sich, in dem einen oder anderen Falle, eine mehr oder minder betraͤchtliche Menge Salzsaͤure in Gas- oder Dampf-Gestalt, und nach der Masse des Kochsalzes, auf welches das zersezende Mittel wirkte, ist sie selbst mehr oder minder voluminoͤs. Wenn man diese beiden Arten der Anwendung der Schwefelsaͤure in Betracht zieht, so steht man, daß leztere, im freien Zustande, sich fuͤr Fabriken in der Naͤhe von Salzsuͤmpfen, Salzbergwerken oder Salzquellen schikt; daß aber, wenn sie, im Gegentheile, an eine Basis entweder von Natur aus oder durch die Kunst gebunden ist, das Koch-Salz in jene Soda-Fabriken wandern muß, welche in der Naͤhe von Werkstaͤtten sind, in denen die Substanzen, welche die Schwefelsaͤure enthalten, bearbeitet und benuͤzt werden. Wenn man ferner die Anwendung der freien Schwefel-Saͤure zur Zersezung des Kochsalzes vom Gesichtspuncte des Staatsinteresses aus betrachtet, so ist wohl zu bemerken, daß diese ihm schaͤdlich ist, indem dadurch viel Geld fuͤr Einfuhr einer betraͤchtlichen Menge. Schwefels und Salpeters hinausgeht, womit sich die Schwefelsaͤure-Fabriken versorgen muͤssen, um dem Bedarfe der Soda-Fabriken zu genuͤgen, welche nahe bei Salzsuͤmpfen, Salzquellen liegen etc. Was auf der anderen Seite die Fabrikanten betrifft, so ist diese Methode nicht nur nicht vortheilhaft fuͤr sie, indem sie ihnen große Kosten und folglich die Auslage eines bedeutenden Capitales verursacht, sondern auch weil sie den Veraͤnderungen und Schwankungen des Handels sowohl im Frieden als im Kriege ausgesezt ist, und sie, in lezterem Falle, oft gezwungen werden, ihre Werkstaͤtten zu schließen, nachdem sie, in Erwartung eines gluͤklicheren Zeitpunctes, ungeheueren Verlust erlitten, um sie im Betriebe zu erhalten. Jene Soda-Manufacturen hingegen, welche die Schwefelsaͤure im gebundenen Zustande anwenden, sind so zu sagen unabhaͤngig von den Veraͤnderungen des Handels und der Politik, da sie sich nur inlaͤndischer Stoffe bedienen, die entweder ihr Eigenthum sind, oder die sie in langer Pacht ausbeuten, oder welche sie sich durch den Handel verschaffen koͤnnen; auf der anderen Seite nuͤzen diese lezteren Fabriken dem Staate und den Privat-Leuten; dem Staate, indem sie statt Geld aus dem Reiche hinausgehen zu machen, dasselbe fuͤr die auf seinem Boden erzeugten Materialien innerhalb seiner eigenen Graͤnzen in Umlauf sezen. Eben diese Fabriken sind uͤberdieß fuͤr ihre Unternehmer vortheilhaft; denn sie erfordern nur den Vorschuß von geringem Fonde, der sich bei mittelmaͤßigen Gluͤksguͤtern findet, und zur Vermehrung und Fortpflanzung dieser Werkstaͤtten hinreicht; diese Fabriken verbreiten endlich Wohlstand nicht nur um sich her, sondern sie beleben auch das Land, worin sie liegen; sie muͤssen daher in jeder Hinsicht fuͤr den Staat von groͤßerer Wichtigkeit seyn, als jene, welche die Schwefel-Saͤure im ungebundenen Zustande anwenden. Wie dem nun sey, so ist es ausgemacht, daß sowohl die eine als die andere Methode die Schwefelsaͤure zur Zersezung des Koch-Salzes mittelst einfacher Verwandtschaft allzuwenden, wenn man die entwikelte Salzsaͤure nicht sogleich auffaͤngt oder bindet, fehlerhaft seyn, und ihre Unternehmer Geld-Entschaͤdigungen aussezen muͤsse, die sie entweder nach gegenseitiger Uebereinkunft oder nach Schaͤzung von Sachverstaͤndigen oder nach gerichtlichem Ausspruche fuͤr die Nachtheile bezahlen, welche die frei gewordene Salzsaͤure in der Umgebung dieser Fabriken veranlaͤßt; denn es erstrekt sich die verderbliche Wirkung derselben selbst in die Entfernung einer halben franzoͤsischen Meile, wenn die Zersezung bedeutend ist, und der Wind die Daͤmpfe in derselben Richtung fortweht. In der Absicht, der Schaͤdlichkeit dieser gasfoͤrmigen Saͤure abzuhelfen, muß den Eigenthuͤmern dieser Manufacturen daran liegen, sich nicht nur vor den Klagen ihrer Nachbaren und den Entschaͤdigungen, sondern auch vor der Sperrung ihrer Werkstaͤtten zu sichern, welche dadurch herbeigefuͤhrt werden kann. Ich werde daher, nachdem ich in Kuͤrze die Verfahrungsweisen in offenen Gefaͤßen mittelst doppelter Verwandtschaft angegeben habe, welche, nach meiner Ueberzeugung, statt der gewoͤhnlichen mittelst einfacher Verwandtschaft angewendet werden koͤnnen, verschiedene andere Mittel bekannt machen; welche, wie ich glaube, die Frage vollkommen loͤsen muͤssen, die im Anfange dieser Abhandlung aufgegeben wurde, und welche ich in Bezug auf den Gebrauch offener Gefaͤße entwikelt habe. Zersezung des Kochsalzes durch doppelte Verwandtschaft in offenen Gefaͤßen. Statt die Salzsaͤure aus der salzsauren Soda frei und durch einfache Verwandtschaft zu entbinden, wie es geschieht, wenn man sich einer der angezeigten Verfahrungsarten bedient, ist es, wie man sehen wird, moͤglich, die Nachtheile zu verhuͤten, welche man dieser Art der Zersezung vorwirft, wenn dieselbe durch doppelte Verwandtschaft bewirkt wird; es findet dann ein Austausch der Basis statt, und die Salzsaͤure verbindet sich in dem Augenblike, wo sie die Soda verlaͤßt, mit einer anderen Basis. Diese neue Verbindung, obschon sie in offenen Gefaͤßen vor sich geht, liefert kein nachtheiliges, ungelegenes oder ungesundes Ergebniß. Dieses zweite Verfahren kann daher, nach meinem Beduͤnken, mit desto groͤßerem Vortheile das erstere ersezen, indem es ganz unschaͤdlich ist, zwei Producte liefert, kein großes Capital fordert, und die Handgriffe bei demselben der Fassungskraft eines Jeden angemessen sind. Die Verfahrungsarten, welche zur Zersezung des Kochsalzes durch doppelte Verwandtschaft erforderlich, und mit Vortheile in einer Fabrik ausfuͤhrbar sind, lassen sich auf folgende sieben zuruͤkfuͤhren. Die erste besteht darin, daß man das unter dem Namen Mennig bekannte Bleioxid mit einer Kochsalzauflosung mengt, wodurch man kaustische Soda und salzsaures Blei erhaͤlt. Nach dem zweiten Verfahren mischt man eine concentrirte Kochsalz-Aufloͤsung mit Kalk, und macht daraus eine Art Teig, den man einer feuchten Luft aussezt; das Ergebniß dieser Verbindung ist kohlensaure Soda und salzsaurer Kalk. Durch das dritte Verfahren, nach welchem man eine Mischung von Kochsalz und schwefelsauren Eisen bereitet, nachdem man zuvor beide Substanzen gepuͤlvert und an einem feuchten Orte gelassen hat, erhaͤlt man, als neue Producte, festes salzsaures Eisen von sehr schoͤn gelber Farbe, und schwefelsaure Soda.Als ich mich mit dem Verfahren der Mischung des Kochsalzes mit dem gewoͤhnlichen schwefelsauren Eisen beschaͤftigte, erhielt ich 1) eine dreifache schwefelsaure Verbindung aus Soda, Alaunerde und Eisen; 2) den blauen Stoff, welcher zeither als jener betrachtet wurde, der die Grundlagen des Ultramarins enthielte. (Ich habe zu seiner Zeit, im J. 1799, Hrn. Bauquelin Muster dieser beiden Producte gezeigt.) A. d. O. Bei dem vierten, welches in einer Aufloͤsung von schwefelsaurem Eisen und Kochsalze besteht, die man dann einer Temperatur von 1 bis 2 Graden unter 0 R. aussezt, ergeben sich als Producte krystallisirte schwefelsaure Soda und fluͤßiges salzsaures Eisen (obige Temperatur kann man leicht in jeder Jahreszeit herstellen.) Das fuͤnfte Verfahren besteht darin, daß man Kochsalz uͤber geschmolzenem Bleie verknistern laͤßt. Das Haͤutchen von oxidirtem Bleie, das sich augenbliklich auf dem Flusse bildet, wird sorgfaͤltig weggenommen, und ganz warm in gewoͤhnliches Wasser geworfen, um eine Lauge zu bilden; man erhaͤlt daraus kaustische Soda und salzsaures Blei. Bei dem sechsten Verfahren gießt man auf eine Masse geschmolzenen Bleies mit einem Gießkannen-Knopfe eine Lage gesaͤttigter Kochfalz-Aufloͤsung; das Haͤutchen, das sich dann bildet, wird abgenommen, und sogleich in ein Geschirr mit gemeinem Wasser gethan; aus der Lauge erhaͤlt man die naͤmlichen Producte, wie bei dem vorigen Verfahren. Das siebente Verfahren besteht darin, daß man statt auf das geschmolzene Blei natuͤrliches Kochsalz zu bringen, das oxidirte Haͤutchen an der Oberflaͤche dieses Flusses abnimmt, und ganz warm in eine gesaͤttigte Kochsalz-Aufloͤsung bringt, wo man dann die naͤmlichen Producte, wie bei den beiden vorhergehenden Verfahrungs-Weisen, bekommt. Diese vier lezteren Verfahrungs-Arten habe ich erfunden.Das vierte Verfahren ist schon den aͤlteren deutschen Chemikern bekannt gewesen. Die Zersezung des Kochsalzes auf Glaubersalz mittelst Eisenvitriol durch den troknen Weg, machte Hr. von der Ballen 1787 in Crell's Beitraͤgen zu den chemischen Annalen, Bd. 3. S. 112. bekannt. Nach dessen Angabe werden vier Theile Kochsalz mit einem Theile kochenden Wasser besprengt, noch drei Theile Eisenvitriol hinzugesezt, und die Mischung in einem erhizten eisernen Kessel so lange gemischt, bis die Masse nach dem Erkalten nicht mehr an den Haͤnden klebt, worauf sie in Broken auf Bretter gelegt, und nach dem Erkalten gleich den Kalksteinen in einem Ofen, anfangs bei schwachem Feuer, darauf bei verstaͤrktem, in allem 8 Stunden lang gebrannt werden. Nach dem Ausnehmen aus dem Ofen wird das Glaubersalz (schwefelsaure Soda) durch Aufloͤsen, Filtriren und Kristallisiren von dem Eisenoxid getrennt. Diese Zersezungsweise laͤßt sich leichter in einem Reverberir-Ofen bewerkstelligen. A. d. R. Außer ihrer Unschaͤdlichkeit haben diese sieben Verfahrungs-Arten den kostbaren Vortheil, einfach, leicht ausfuͤhrbar, und uͤberdieß wenig kostspielig und sehr fruchtbar fuͤr Nebenbeschaͤftigungen in der Industrie zu seyn. (Ich werde noch beifuͤgen, daß es moͤglich ist, das salzsaure Blei in kohlensaures Blei oder Bleiweiß umzuwandeln.Ich habe in verschiedenen Journalen Notizen uͤber diese verschiedenen Processe bekannt gemacht. A. d. O. Eine nuͤzlichere Verwendung duͤrfte es seyn, das salzsaure Blei auf Bleigelb, Casselergelb zu verarbeiten. A. d. R. Man kennt noch einige andere Verfahrungs-Arten, deren Anwendung nuͤzliche Resultate erwarten ließ; die Erfahrung hat aber nicht zu ihren Gunsten gesprochen. Wenn man von den angezeigten Verfahrungs-Weisen jene ausnimmt, bei welchen man Blei anwendet, welches man zu diesem Zweke vielleicht zum Theile aus dem Auslande beziehen muͤßte, so lassen sich die uͤbrigen im Großen und zwar beinahe in allen Gegenden ausfuͤhren; denn es gibt wenige, welche nicht kalkartige oder schwefelartige Mineralien besaͤßen; mehrere dieser lezteren befinden sich sogar in der Naͤhe von Salzsuͤmpfen, Salzquellen, Salzbergwerken, Salinen oder Salz-Niederlagen, was eben so viele Erleichterungen zur Aufmunterung der Unternehmer sind. Wann einst die Ausbeute der Blei-Minen, welche gegenwaͤrtig mit Eifer in den Departementen de la Charente, de la Haute-Loire, de la Lozère, de l'Isère, de la Vienne, du Finistère, de Vosges, du Haut-Rhin et du Nord bearbeitet werden, fuͤr unsere gewoͤhnlichen Beduͤrfnisse ausreichen wird, dann koͤnnen wir den Ueberschuß zur Erzeugung der kuͤnstlichen Soda verwenden. In Erwartung dieser Epoche, die nicht mehr fern seyn kann, und um uns die Vervollkommnung der Verfahrungs-Arten zu beschleunigen, uͤber welche sich die Erfahrung noch nicht ausgesprochen hat, koͤnnte vielleicht die Staatsgewalt bei Ertheilung der Erlaubniß zur Errichtung neuer Soda-Fabriken, nach der Abhaͤngigkeit, in welcher die bestehenden Soda-Fabriken, welche von der freien Schwefelsaure Gebrauch machen, sich befinden, die ausdruͤkliche Bedingung sezen, sich dieses Mittels nicht unter dieser Form zu bedienen; wenn das Decret, welches diese Fabriken von dem am Kochsalze erhobenen Gefaͤllen ausnahm, diese Einschraͤnkung beigefuͤgt haͤtte, so wuͤrde der Staat seit 17 oder 18 Jahren nicht das Geld eingebuͤßt haben, welches fuͤr den Einkauf der zur Erzeugung dieser Saͤure nothwendigen Materialien in das Ausland wanderte; im Gegentheile haͤtte dieses Geld, gezwungen im Lande zu bleiben, zur Verbesserung der Verfahrungsweisen, die sich mit Anwendung der inlaͤndischen, zur Soda-Erzeugung geeigneten Materialien beschaͤftigen, so wie zur Vermehrung der Anstalten, die dieselben verbraucht haͤtten, beitragen muͤssen. Eine zweite, eben so wesentliche, Bedingung, die man den Soda-Fabrikanten auflegen mußte, welche auf Befreiung von den Gefaͤllen auf das Kochsalz Anspruch machten, waͤre speciell, und bei Strafe der Sperrung ihrer Werkstaͤtten, diese gewesen, daß sie entweder durch einfache Verwandtschaft so arbeiten, daß die gasartigen Daͤmpfe, die sich bei Zersezung des Kochsalzes entwikeln, nicht in die Luft aufsteigen, oder daß sie ihr Fabrikat durch doppelte Verwandtschaft erzeugen; allein, man war damahls noch nicht uͤber die Nachtheile dieser Daͤmpfe aufgeklaͤrt. Unterdessen, und in Betrachtung des gegenwaͤrtigen Zustandes der im Koͤnigreiche bestehenden Fabriken, die mit Huͤlfe der einfachen Verwandtschaft in offenen Gefaͤßen arbeiten, handelt es sich darum, denselben Mittel an die Hand zu geben, die den Klagen der Eigenthuͤmer und der Nachbaren abhelfen koͤnnen: ich schlage deren mehrere vor, welche ich fuͤr geeignet halte, die Einen sowohl als die Anderen zu beruhigen, und wuͤnschte, daß die Gelehrten, denen ich selbe vorzulegen die Ehre habe, sie eben so beurtheilen. Mittel, um den Nachtheilen abzuhelfen, die man an den bestehenden Soda-Fabriken ruͤgt, welche mit offenen Gefaͤßen arbeiten. Es biethen sich mehrere Mittel dar, um diesen Nachtheilen ein Ende zu machen; sie beziehen sich alle auf die gewoͤhnliche Einrichtung der gebraͤuchlichen Oefen, in welchen man die Zersezung des Kochsalzes vornimmt. Erstes Mittel: Ein senkrechter Schornstein zu einer Hoͤhe von 100 Fuß oder daruͤber. Da die gebraͤuchlichen Schornsteine im Allgemeinen eine unbedeutende Hoͤhe haben (denn selten betraͤgt diese 30 Fuß uͤber dem Boden), so darf man sich nicht wundern, daß die Salzsaͤure, die oben aus denselben in Gestalt gasfoͤrmiger Daͤmpfe herausdringt, sobald sie in Beruͤhrung mit der umgebenden Luft kommt, aus welcher sie maͤchtig die Feuchtigkeit anzieht, eine Art Wolken bildet, welche auf die Erde zuruͤkgeworfen, entweder durch ihre eigene Schwere, oder durch die Winde, sich auf den in der Naͤhe befindlichen Koͤrpern verdichten, und denselben mehr oder minder schaͤdlich werden, je nachdem sie waͤhrend ihres Falles sich mehr oder minder mit Wasser gesaͤttigt haben, welches sie der Luft entzogen, die sie durchschnitten. Wenn dagegen die Schornsteine dieser Oefen, im Vergleiche mit den gewoͤhnlichen sehr hoch gemacht werden, (ich nehme dieselben zu 100 Fuß Hoͤhe an), so haben die salzsauren Daͤmpfe, die aus ihnen aufsteigen, und sich in der Luft verbreiten, Zeit ihre Feuchtigkeit zu absorbiren, und folglich sich zu verdichten, ehe sie die Erde beruͤhren, wenn sie anders auf dieselben kommen; im lezteren Falle ist es begreiflich, daß sie den Koͤrpern, auf die sie stoßen, nicht schaden koͤnnen, da sie so im Wasser aufgeloͤst sind, daß sie keine Kraft mehr besizen; es ist dabei zu bemerken, daß die Daͤmpfe sich auf die Erde nur bei sehr nebeligem Wetter, oder durch die Richtung und den Druk einer windigen Luft senken koͤnnen. So eben wurde gesagt, daß in diesen Faͤllen, die uͤbrigens sehr selten sind, mittelst der hohen Schornsteine, von denen die Rede ist, die Daͤmpfe, die aus denselben hervordringen, und wieder zuruͤkkehren, gar nicht schaͤdlich sind; mit noch mehr Grunde werden sie es nicht seyn, wenn der Himmel ruhig und heiter, und die aͤußere Temperatur hoch ist: in diesem Falle steigen diese Daͤmpfe bekanntlich in geraden Saͤulen empor, und verschwinden bald in dem hoͤheren Raume. Das Naͤmliche findet Statt, wenn sie bei dem Austritte aus diesem lezteren Schornsteine durch den Wind eilte horizontale Richtung erhalten. Damit die Schornsteine dieser Art durch die darin circulirenden Daͤmpfe weniger angegriffen werden, muß ihre innere Oberflaͤche, und selbst ihre aͤußere, mit einem glatten Ueberzuge aus einer Mischung von grauem oder weißem Thone mit Kiesel-Erde so bekleidet werden, daß er sich nicht durch sein Einziehen oder durch die Hize spalte; ein Ueberzug von gutem Gypse allein, oder mit Kieselerde gemischt ist, auch sehr gut, wie ich gelegenheitlich bestaͤtigt fand. Indessen wird es immer, und auch in Ruͤksicht, daß ein Theil des Dampfes, welcher die inneren Waͤnde des Schornsteines beruͤhrt, sich verdichtet,Um diese Verdichtung zu unterstuͤzen, bringt man an den Waͤnden Blendungen von Blei an, wie noch weiter unten gesagt werden wird. A. d. O. und dann laͤngs der Seiten desselben herablaͤuft, gut seyn an dem unteren Ende desselben kleine Kessel von Blei anzubringen, um diesen mehr oder minder saͤuerlichen Abfluß aufzufangen. Obwohl ich der Ersparniß wegen, einen besonderen Ueberzug vorgeschlagen habe, so ist es einleuchtend, daß eine Schichte Blei, welche die Waͤnde des Kamines auskleidete, den Vorzug verdiente, wenn er nicht kostspieliger waͤre. Ich muß uͤbrigens bemerken, daß ich, in Hinsicht auf hohe Schornsteine, selbst aus Gyps, die Erfahrung fuͤr mich habe; ich lernte ihre Wirksamkeit waͤhrend mehrerer Jahre sowohl in Paris, als in den Departementen, seit dem Jahre 1808 kennen, wo keine Klage erhoben wurde, obwohl Wohnungen und Gaͤrten in Naͤhe dieser Soda-Fabriken waren. Da ein Schornstein von 100 Fuß Hoͤhe, wie ich vorschlug, kostspielig ist, so ist es, wie man leicht begreift, vorteilhaft, denselben so anzubringen, daß er fuͤr mehrere Zersezungs-OefenIch habe Gelegenheit gehabt, die salzsauren Daͤmpfe aus drei Zersezungs-Oefen in den Koͤrper desselben Schornsteines zu leiten. A. d. O. gemeinschaftlich dient; zu diesem Zweke wuͤrde der Schornstein auf eine feste Grundlage in der gehoͤrigen Entfernung von eben diesen Oefen entweder nach vorwaͤrts, oder nach ruͤkwaͤrts gebauet; nach vorne wuͤrden Leitungs-Roͤhren, nach der Muͤndung eines jeden dieser Oefen geneigt, unter einem gewissen Winkel bis zum Koͤrper des Ofens gefuͤhrt; nach hinten wuͤrden Roͤhren, welche uͤber den Boden des Ofens gingen, unter einer gewissen Neigung sich an den Koͤrper des gemeinschaftlichen Schornsteines, in jener Entfernung anschließen, die man fuͤr die Erleichterung des Dienstes wuͤnschte. Die Neigung dieser Roͤhren laͤßt sich sehr gut durch Schachte geben, welche Platten mit einem Ueberzuge von Thon oder Gyps haben, wie ich aus Erfahrung weiß. Statt das Wenige von Saͤure in der Luft zu verlieren, muß man bedenken, daß es moͤglich waͤre sie zu verdichten, wenigstens dem groͤßten Theile nach. In dieser Absicht koͤnnte man auf folgende Weise verfahren. Im Inneren des Grundes des Schornsteines, und an der Erdflaͤche, wuͤrde im Niveau der Waͤnde, ein bleierner Behaͤlter angebracht. Außen an diesem Schornsteine, und nahe an seinem Grunde, wuͤrde ein Schacht eingelassen, wohin man mittelst Druk- oder Saug-Pumpen Wasser liefern koͤnnte, welches, in den Roͤhren der aͤußeren Mauer des Schornsteines hinaufgeleitet, in dessen Inneres von einer gehoͤrigen Hoͤhe herabfallen gelassen wuͤrde, um durch den Regen, den es auf diese Weise bildet, den aufsteigenden Dampf zu verdichten, und so in fluͤßiger Gestalt bis in den Behaͤlter zuruͤkzufuͤhren.Die Vorrichtung findet sich bereits in mehreren englischen Fabriken (Polyt. Journal Bd. XII. S. 257.). Vielleicht wuͤrde ein fortdauernder Strom Wasserdaͤmpfe von noch besserem Erfolge seyn, zumahl hiezu die Heizung des Wassers keine besondere Feuerung erforderte. A. d. R. Allerdings wuͤrde diese Saͤure mehr oder minder verduͤnnt seyn; allein es wuͤrde, wie wir stuͤndlich sehen koͤnnen, sehr leicht moͤglich seyn, dieselbe nach Belieben und mit Ersparniß zu verdichten, um, ohne in den Grund des Schornsteines eindringen zu duͤrfen, die Fluͤßigkeit noͤthigen Falles aus dem Behaͤlter herausnehmen zu koͤnnen. Es versteht sich, daß dieser uͤber dem Boden erhaben seyn muß, so daß man durch eine Entleerungs-Roͤhre die Fluͤßigkeit ganz abziehen kann. Damit man aber die Hoͤhe des Volumens der Fluͤssigkeit, die sich dort abgesezt findet, stets erfahren koͤnne, bringt man außen am Schornsteine eine im Winkel gebogene Glasroͤhre an, deren horizontaler Theil im Inneren des Behaͤlters eingekittet ist, und die in ihrem senkrechten Aste das Aufsteigen dieser Fluͤßigkeit erleichtert.Wenn man, an den vier Seiten des Inneren des Schornsteines, halbe Blendungen von Blei anbringt, die unter sich mit einer leichten Neigung abwechseln, so theilt sich das Wasser, welches gegen die Hoͤhe des Schornsteines stroͤmt, indem es auf diese Blendungen stoͤßt, und unterstuͤzt so durch seinen allmaͤhligen Fall die Schnelligkeit der Verdichtung der Daͤmpfe. A. d. O. Da es den Soda-Fabrikanten daran liegen koͤnnte, die Salzsaͤure zu verdichten, so wuͤrde dieß leicht seyn, wenn man uͤber dem Boden des Ofens einen Bleikessel anbraͤchte, in welchem man die Saͤure einließe, um das uͤberfluͤßige Wasser abzudampfen, welches man mittelst eines Dekels aus einem einfachen Schindelbrette leiten koͤnnte, welcher so gebauet waͤre, daß er eine Ventilation hervorbraͤchte, die das abgedampfte Wasser bis in den Koͤrper des Schornsteines durch eine besondere Roͤhre leitete. Der Kessel muß uͤbrigens auf einer Reihe kleiner Mauern von Ziegelsteinen ruhen, welche zum Theile Waͤrmeroͤhren bilden, uͤber welchen er zum bequemeren Gebrauche angebracht ist.Siehe uͤber diesen Gegenstand meine kleine Abhandlung uͤber die Anwendung des Waͤrmestoffes (Traité sur l'application du calorique. 1813). A. d. O. Zweites Mittel. Ein zum Theile horizontaler, zum Theile senkrechter Schornstein. Es sey, wie man sah, uͤber dem Hintertheile des Ofens eine Reihe von Canaͤlen angebracht, die uͤber sich selbst zuruͤk laufen, und in eine gehoͤrige Hoͤhe emporreichen, von denen das eine Ende den Dampf beim Austritte aus der Muͤndung des Ofens aufnaͤhme, und ihn dem entgegengesezten Ende zufuͤhrte, nachdem er die Reihe der Canaͤle, in der geneigten Roͤhre, die mit dem Schornsteine in Verbindung steht, durchlaufen hat; ferner sey, in der Woͤlbung des Ofens selbst, ein, (oder noͤthigen Falles auch mehrere) Cylinder von Gußeisen eingekittet, dessen durch die Flamme erhizten Theil man vor der Oxidation durch einen Ueberzug aus Thon und Duͤnger geschuͤzt haͤtte, und dessen Oeffnung uͤber die Mauer der Fuͤtterung des Ofens vorragte, indem diese Oeffnung immer durch einen Pfropf aus demselben Metalle mit Schraube und Mutter nach Belieben geoͤffnet und geschlossen werden koͤnnte: dieser Theil, der uͤber die Mauer hinausragt, wird mir einer Roͤhre gleichfalls aus Gußeisen versehen, mit Huͤlfe derer man durch gehoͤrige Anhaͤnge die besagten Cylinder in Verbindung mit dem Eingange der erwaͤhnten Waͤrmeroͤhren sezen kann. Da diese Cylinder bestimmt sind, feste thierische StoffeZ.B. Wolle, Haare. Man kann auch in die Waͤrmeleitungs-Roͤhren Kessel mit thierischen Fluͤßigkeiten, wie Urin, Blut etc. bringen. A. d. O. aufzunehmen, um daselbst destillirt zu werden, Stoffe, die ihrer Natur nach kohlenstoffhaltig sind; so steht man ohnedieß, daß die ammoniakalischen Theile, welche sich daraus durch Destillation entwikeln, in die Waͤrme-Roͤhren, von denen die Rede war, dringen muͤssen; daß auf der anderen Seite die salzsauren Daͤmpfe, welche ebenfalls dorthin zuruͤkgeworfen werden, auf die ammoniakalischen stoßen, sich damit verbinden, und so den bekannten Salmiak erzeugen. Um die Verwandtschaft der beiden Daͤmpfe zu erleichtern, wird es gut seyn, in den Roͤhren, in einer Entfernung von einander, sowohl an der oberen, als an der unteren Flaͤche derselben, einen Vorsprung oder eine Blendung anzubringen, wodurch ihrem zu schnellen Durchgange Widerstand geleistet, und so eine innigere Verbindung derselben erzwekt wird. Um endlich die Ansammlungen oder Incrustirungen des Salmiakes in diesen Roͤhren ausnehmen zu koͤnnen, muͤssen Thuͤrchen an dem oberen Theile der Roͤhren angebracht seyn, welche waͤhrend der Arbeit verklebt werden muͤssen.Ich habe diese Weise zu arbeiten mit gutem Erfolge angewandt. A. d. O. Nach diesen Vorrichtungen, wenn sie gut angebracht sind, steht man, daß der Schornstein nur eine sehr geringe Menge der beiden Daͤmpfe aufnehmen, und daß, in diesem sehr wahrscheinlichen Falle, ihr Aufsteigen in die Luft keine Nachtheile veranlassen kann. Dieß sind die Vortheile dieses doppelten Schornsteines, so daß in dem Falle, wo sich der Unternehmer der Sodafabrik entschließt, diese salzsauren Daͤmpfe zu benuͤzen, er diesen Schornsteinen nicht die angegebene Hoͤhe zu geben braucht; eine Hoͤhe von 60 Fuß wuͤrde dann genuͤgen. Man sah, daß man durch das erste Mittel mehr oder minder concentrirte Salzsaͤure, durch das zweite Salmiak als Product erhaͤlt, welchen man reinigen muͤßte: diese zwei verschiedenen Producte kann man sich also in den Soda-Fabriken verschaffen, sie moͤgen was immer fuͤr eine Lage haben. Ich will jedoch diejenigen betrachten, welche nahe am Meere, wie mehrere in der Umgegend von Marseille gelegen sind, und dieß wird das dritte Mittel geben, womit ich mich beschaͤftigen will. Ich will gleich anfangs annehmen, daß die Fabrik in der Naͤhe eines Salzteiches, oder eines Meeres, das nicht der Ebbe unterworfen ist, wie dieß z.B. mit dem mittellaͤndischen Meere beinahe der Fall ist, sich befindet. Ich seze ferner noch voraus, daß der Unternehmer ganz auf Gewinnung der Salzsaͤure Verzicht leistet. In diesem Falle, und wenn die Fabrik neben einem Salzteiche gelegen ist, so bringt man an jeder Muͤndung des Ofens, der zur Zersezung des Kochsalzes dient, einen geneigten Canal an, welcher mit anderen Canaͤlen in Verbindung gesezt wird, die sich theils unter, theils uͤber der Oberflaͤche dieses Teiches befinden. Man bringt im Inneren dieser lezteren Vorspruͤnge oder Blendungen an, um die salzsauren Daͤmpfe, welche dahin gelangen, zu noͤthigen langsam auszutreten, damit sie von dem Wasser, womit sie waͤhrend ihres Austrittes in Beruͤhrung kommen muͤssen, eine laͤngere Zeit uͤber verschlungen werden koͤnnen. Da es wichtig ist, daß dieses so viel als moͤglich geschaͤhe, so muͤssen die auf dem Teiche angebrachten Canaͤle die Laͤnge haben, welche noͤthig ist, um die Verdichtung und Absorption in der moͤglich kuͤrzesten Zeit von sich gehen zu lassen.Die Canaͤle koͤnnen entweder gerade laufen, oder sich zur Seite einer uͤber dem anderen zuruͤkbiegen. A. d. O. Dasjenige, was so eben in Betreff einer Fabrike an einem Salzteiche gesagt wurde, dessen Wasser man benuͤzen kann, muß auch von jenen gelten, welche am Meeres-Ufer liegen. Ich glaube nicht die naͤmliche Vorrichtung, wie oben, fuͤr die Benuͤzung der suͤßen und laufenden Gewaͤsser vorschlagen zu duͤrfen, indem der salzsaure Dampf, welcher dort taͤglich in groͤßerer oder geringerer Menge, nach der Ausdehnung der Fabrik, oder nach der Zahl der Fabriken verdichtet wuͤrde, als schaͤdlich, entweder fuͤr das Trinkwasser, oder fuͤr die Fische, oder fuͤr den ganzen uͤbrigen oͤrtlichen Gebrauch betrachtet werden koͤnnte, was mich noch mehr bewegt, diese Art als nicht anwendbar fuͤr die stehenden suͤßen Gewaͤsser zu erklaͤren. Da bei der Einrichtung der fraglichen Canaͤle vor allem Ersparung zu beruͤksichtigen ist, so darf, da sie wohl nur aus Holz gemacht seyn koͤnnen, ihre Erneuerung, die fruͤher oder spaͤter noͤthig scheint, nie große Kosten erfordern. Hier folgt nun das vierte Mittel, welches ich vorzuschlagen habe. Ich nehme an, die Fabrik befinde sich nahe bei einem Kalksteinbruche, oder in einer Lage sich Kalksteine verschaffen zu koͤnnen, und der Theil des Steinbruches, dessen man sich bedienen will, sey verlassen oder zu vermiethen; die Gaͤnge, von denen man Gebrauch machen will, seyen nur zu einem beschraͤnkten Gebrauche, wie man gleich angeben wird. Man baut daher, wie schon weiter oben gesagt wurde, an der Muͤndung mehrerer Oefen Canaͤle, die nach dem Eingange eines Ganges des gedachten Steinbruches gerichtet sind, der nach seiner Breite in zwei Theile geschieden ist, deren einer fuͤr die Bewegung der Arbeiter, der andere fuͤr die Arbeit dient, wovon die Rede seyn wird; lezterer wird in eine Reihe von mehr oder minder zahlreichen Abtheilungen getheilt; jede derselben wird durch eben so viele hoͤlzerne Scheidewaͤnde von gehoͤriger Festigkeit abgeschieden, welche abwechselnd, die eine mit dem oberen Theile der Galerie, die andere mit dem unteren, Ein Stuͤk bilden: die besagten Theile sind mit uͤber einander gefuͤgten Brettern gefuͤttert. Der aufsteigende Theil der Wand der Galerie wird ebenfalls mit einer aͤhnlichen Verzimmerung von Brettern gedekt. Aus dieser Einrichtung geht hervor, daß der Zwischenraum einer jeden Abtheilung einen Kasten oder eine Huͤtte bilden wird, worin die Bruchsteine aufgenommen werden koͤnnen, die man alsogleich sezen und brauchen lernen wird. Die Abtheilung, welche den eindringenden Daͤmpfen zunaͤchst liegt, nimmt die Schichten der Bruchsteine in folgender Ordnung auf: der Theil, welcher sich auf die Scheidewand stuͤzt, derjenige, welcher auf dem unteren Theile (auf dem Boden oder der Sohle des Ganges), ruhet, derjenige, in welchen der eindringende Dampf kommt, und jener, welcher den Himmel oder den oberen Theil der Huͤtte beruͤhrt, sind alle aus gewoͤhnlichen Bruchsteinen zusammengesezt. Der mittlere Theil einer jeden Huͤtte nimmt die kleinsten Steine oder Truͤmmer auf. Die Scheidewand zwischen diesen zwei ersten Huͤtten steigt nur 12 bis 15 Zolle uͤber dem Boden herab, und wird daselbst fest gehalten, um durch diesen Raum dem Dampfe Eintritt in die zweite Huͤtte zu verschaffen. Die Scheidewand zwischen der zweiten und dritten Huͤtte muß im Gegentheile ganz auf dem Boden ruhen, und darf sich nur bis auf 12 bis 15 Zoll von dem Himmel oder von der Deke erheben. Die folgenden Scheidewaͤnde der Huͤtten muͤssen unter sich in einer aͤhnlichen Abwechselung stehen, und die Vertheilung der Bruchsteine in einer jeden der besagten Huͤtten wird dieselbe seyn, wie in der ersten. Damit der eingedrungene Dampf nicht austrete, muß die Seite einer jeden Huͤtte, welche dem Durchgange zugewandt ist, gewisser Maßen luftdicht durch Schieber aus festen Brettern geschlossen seyn, welche sich nach Belieben jederzeit waͤhrend des Durchzuges der Daͤmpfe in den Huͤtten abnehmen, und wieder anbringen lassen. Diese Schieber muͤssen in ihrem ganzen Umfange verkleibt seyn, damit der Dampf bei seinem Durchzuge nicht austreten koͤnne, und damit er nicht gleich bei seinem Eintritte eindringe, muͤssen passende Bretter angebracht seyn. Der Dampf, der auf diese Weise eingeschlossen ist, ist, um seinen Weg zu verfolgen, gezwungen, in die Raͤume der großen Bruchsteine einzudringen, und so gelangt er dann nach und nach, indem er die Huͤtten bald hinan bald hinabsteigt, am Ende des Ganges, nachdem er seine Wirkung auf die Oberflaͤche der Bruchsteine ausgeuͤbt hat, die von ihm durchdrungen werden. Man wird bemerken, daß zur Erleichterung dieser Wirkung es gut seyn wird, wenn die Bruchsteine ihr Bruch-Wasser haben, und daß, in dem Falle, wo sie nicht hinlaͤnglich feucht waͤren, es erforderlich seyn wuͤrde, sie in einen Trog Wassers nach Verhaͤltniß und Maßgabe ihrer Stellung zu tauchen. Da das Resultat der Einwirkung der salzsauren Daͤmpfe auf die kalkartige Substanz, das unter dem Namen salzsaurer Kalk bekannte Salz ist, und da es wichtig ist dasjenige, was davon fluͤßig wird, nicht zu verlieren, so muß man bei Errichtung der Huͤtten dem Boden einen Abfall geben, wodurch diese abtropfende salzsaure Verbindung in einen Behaͤlter am Ende des Bodens geleitet werden kann. Da es moͤglich waͤre, daß bei der Laͤnge des Ganges der Dampf denselben nicht voͤllig durchliefe, so wuͤrde es sehr gut seyn, an seinem Ende eine Pfanne anzubringen, deren Waͤrme ihm zur Foͤrderung diente. Da die Bruchsteine, wie man sich leicht denken kann, durch die Verwandtschaft des Dampfes mit ihrer Substanz unmerklich an Volumen verlieren muͤssen, so muß nothwendig eine Zeit kommen, wo sie erneuert werden muͤssen; und um bei dieser Erneuerung die alte Einrichtung derselben zu erhalten, muͤssen dieselben wegen der Verminderung ihres Volumens in die Mitte einer jeden Huͤtte kommen. Die so eben angegebene Errichtung eines Ganges mit Abtheilungen, um dort die Daͤmpfe zu verdichten, schikt sich fuͤr einen Fabrikanten, welcher nicht Eigenthuͤmer des Plazes ist; wenn er es aber waͤre, so muͤßte er dort die Zersezungs-Oefen, und zwar an den beiden Enden des Ganges anbringen, so daß die zwei Reihen der Huͤtten und Abtheilungen in einer und derselben Linie laͤgen, damit, am Orte ihrer Vereinigung, der Schornstein, welcher sich dort erhebt, um die noch nicht gebundenen Daͤmpfe aufzunehmen, beiden gemeinschaftlich dient, so wie auch die oben gedachte Pfanne. Man begreift, daß dieser Schornstein eben nicht sehr hoch seyn darf. – Wann, gegen alle Wahrscheinlichkeit, zu viel Daͤmpfe entwischten, so koͤnnte man sie, wie bereits vorgeschlagen wurde, durch eine Pumpe verdichten. Man koͤnnte sie auch durch einen bestimmten Einsaz von Bruchsteinen in dem gedachten Schornsteine verschlingen lassen; allein, die gegitterten Boden, obwohl stark und mit Bleiplatten bedekt, haben zu viele Schwierigkeiten, als daß man sie raͤthlich finden koͤnnte:Diese Schwierigkeiten lassen sich durch einen Rost beseitigen, der aus Steinen von Porcellan oder Steingut gebaut ist, welche von den salzsauren Daͤmpfen nicht angegriffen werden. A. d. R. dasselbe gilt von den Thuͤrmen oder Gruben zu diesem Zweke. Die verschiedenen Mittel, die in dieser Abhandlung eroͤrtert wurden, beduͤrfen noch einiger allgemeiner Bemerkungen. 1) Die besprochenen Schornsteine koͤnnen ohne Unterschied aus Stein, oder aus Ziegeln bis zu einem Drittel ihrer Hoͤhe gebaut, und der Nest mit Zimmerwerke, das fest auf dem gemauerten Grunde ruhet, vollendet werden. Diese Zimmerung kann mit Schindeln oder Latten aufgefuͤhrt werden, wobei man Sorge traͤgt, diese sowohl als jene, außen und innen, mit einem guten Ueberzuge aus Thon und Kieselerde zu uͤberziehen.Ein Ueberzug von Wasserglas (Polyt. Journal Bd. XVII, S. 245.) und Bleiglas duͤrfte noch weit entsprechender seyn. A. d. R. Die nakte, und nach außen vorspringende Zimmerung kann zur groͤßeren Bequemlichkeit mit mehreren diken Lagen Oehl bedekt werden. 2) Wenn man, fuͤr das Spiel der Pumpen, welche man zur Verdichtung der Daͤmpfe anbringt, die Arme durch eine Dampfmaschine ersezen zu muͤssen glaubt, so steht man in Voraus, daß dieselbe, wenn man sie uͤber dem Untertheile eines bestaͤndig in Thaͤtigkeit stehenden Ofens anbringt; wenn man ihre Kraft mit dem Spiele der Pumpen in Verhaͤltniß sezt; sie nur einen sehr kleinen Durchmesser haben darf, und folglich auf eine sehr wohlfeile Art durch die Waͤrme eben dieses Ofens geheizt werden kann. Es ist uͤberfluͤßig zu bemerken, daß ihr Kessel vor der Einrichtung der Salzsaͤure geschuͤzt werden muß. 3) Es wuͤrde moͤglich seyn, die Kosten der Erneuerungen, der hoͤlzernen Abtheilungen der Gaͤnge zur Verdichtung zu vermindern, wenn man die Zwischenmauern und Umkreise der Huͤtten durch Mauern aus Ziegelsteinen ersezte, welche mit einer Glasur oder mit Thone uͤberzogen waͤren. Wenigstens wird diese Erneuerung nur ein- oder zwei Mahl jaͤhrlich Statt finden duͤrfen. Man haͤtte auch die hoͤlzernen Abtheilungen sowohl der Seiten-Flaͤchen, als der Deke des Ganges weglassen koͤnnen; allein, die Furcht, dieselben zu schnell durch die Einwirkung des Dampfes vernichtet zu sehen, und so die Sicherheit des Bruches zu gefaͤhrden, machte es raͤthlich, sie durch Deken von Holz zu sichern. 4) Wenn die Soda-Fabrikanten die Entschaͤdigungen, welche sie fuͤr die Nachtheile, die sie ihrer Nachbarschaft zufuͤgen, bezahlen muͤssen, und die Unannehmlichkeiten in Betracht ziehen, welchen sie in dieser Beziehung ausgesezt sind; wenn sie ferner die geringen Kosten damit vergleichen, welche ihnen die Herstellung der angerathenen Vorrichtung verursachen kann, so unterliegt es keinem Zweifel, daß sie sich nicht beeifern werden, davon Gebrauch zu machen, theils zu ihrem Nuzen, theils fuͤr ihre eigene Ruhe, theils fuͤr die Sicherung ihrer Fabriken. 5) In dem entgegengesezten Falle, wo der Unternehmer, statt sich der Anwendung eines der vorgeschlagenen Mittel zu unterziehen, das einstweilige Verboth der Zersezung des Kochsalzes waͤhrend einer bestimmten Jahreszeit vorziehen zu muͤssen glaubte, muͤßte dann die Staatsgewalt einschreiten, und fuͤr alle Betheiligte, auf Gruͤnde gestuͤzt, den Befehl erlassen, daß solche Fabrikanten im Falle der Uebertretung ihrer Entscheidung bei schwerer Strafe gehalten seyn sollen, die Zersezung in ihren Oefen acht Monate hintereinander, vom ersten Maͤrze, naͤmlich eines jeden Jahres angefangen, bis zum lezten October, einzustellen, und folglich dieselbe nur waͤhrend vier Monate, vom ersten November eines jeden Jahres an bis zum lezten Februar des naͤchsten, vorzunehmen. 6) Eine aͤhnliche Arbeit, welche in gewissen Gegenden ausfuͤhrbar und schiklich waͤre, koͤnnte jedoch, wie man sich nicht verhehlen darf, in gewissen anderen Gegenden durchaus nicht mehr anwendbar seyn, indem, wenn während der Winters-Zeit die salzsauren Daͤmpfe keine oder nur sehr wenig schaͤdliche Wirkung auf die Pflanzen aͤußern, sie doch fuͤr die benachbarten, oder in einer bestimmten Entfernung gelegenen Wohnungen, theils in Bezug auf verschiedene Geraͤtschaften, welche davon angegriffen werden, theils in Bezug auf das thierische Leben, welches darunter leiden kann, nachtheilig werden koͤnnen. In dem einen wie in dem anderen Falle steht es der Local-Verwaltung zu, sich das erforderliche Licht zur Beleuchtung ihres Ganges zu verschaffen. 7) Eine lezte Bemerkung von allgemeinem Interesse fuͤr die Soda-Fabrikanten ist die, daß dieselben, da sie in Zukunft, nach meinen Vorschlaͤgen, die Nachtheile vermeiden koͤnnen, die man an ihnen ruͤgt, auf keine Entschuldigungen mehr Anspruch machen koͤnnen, indem sie, nach ihrem Zweke, ohne der Nachbarschaft zu schaden, ihre Daͤmpfe entweder in der Luft verlieren, oder sie als saure Fluͤßigkeit sammeln, oder sie binden koͤnnen, um Producte zu erhalten, die fuͤr mehrere Kuͤnste, so wie fuͤr den Verbau, von Nuzen sind. Der salzsaure Kalk, eines dieser Producte, ist in der That nicht nur ein treffliches Mittel, die Schaͤdlichkeit der salzsauren Daͤmpft, welche sich in den Soda-Fabriken entwikeln, zu hindern, sondern dieses Salz ist auch berufen, dem Akerbaue einen neuen Umschwung zu geben, indem es ein sehr wichtiger, wenn gleich untergeordneter, Industrie-Zweig fuͤr die Unternehmer dieser Fabriken geworden ist. Seit 1790 hatte ich Gelegenheit dieses zerfließliche Salz als Duͤnger, oder vielmehr als Reizmittel fuͤr die Pflanzenwelt anzuwenden. Die verschiedenen Resultate der Versuche, welche ich hieruͤber anstellte, und im Jahre 6 bekannt machte, wurden in den lezteren von mehreren Landwirthen bestaͤtigt. Es ist nicht zu zweifeln, daß, wann die fuͤr die Vegetation und Fruchtbarkeit so wohlthaͤtigen Eigenschaften dieses Mittels besser bekannt seyn werden, die Akerbauer sich von allen Seiten desselben bemaͤchtigen werden, und zwar mit desto groͤßerem Rechte, als bei Ueberfluße an diesem neuen und trefflichen Verbesserungs-Mittel dasselbe zu einem sehr niedrigen Preise zu haben seyn wird, theils wegen der Leichtigkeit dasselbe zu erzeugen,Siehe die Abhandlung, die ich uͤber diesen Gegenstand bekannt machte, 1824. (Ann. de l'ind. nat. et ètrang.) A. d. O. Polytechnisches Journal Bd. XIV. S. 380, und Bd. XV. S. 184, wo auch auf die weitere Anwendung des salzsauren Kalkes hingewiesen ist. A. d. R. theils wegen der Concurrenz der Fabriken, welche sich damit aus Handelsabsichten zum Gebrauche der großen und kleinen Pachtungen beschaͤftigen werden. Denn jede derselben kann nur Gewinn in der Anwendung einer Substanz finden, welche folgende drei treffliche Eigenschaften auszeichnen: die Fruͤhzeitigkeit, welche sie den Saaten gibt, die doppelte Fruchtbarkeit, die sie denselben verleiht, und endlich der kostbare Vortheil, Samen, die lange Zeit ungebraucht gelegen sind, fruchtbar zu machen. So kann ein Hauptzweig der Industrie einen Hoͤchst wichtigen Nebenzweig derselben in das Leben rufen, indem er einen Stoff benuͤzt, welcher, statt wie heute zu Tage fuͤr die Soda-Fabriken verloren zu gehen, und ihnen selbst nachtheilig durch den Schaden zu werden, welchen er den Eigenthuͤmern und Nachbarn dieser Fabriken verursacht, im Gegentheile bestimmt eben diesen Unternehmern Gewinn zu verschaffen, und mehreren Kuͤnsten, unter anderen auch der ersten aus allen dem Akerbaue, einen foͤrdernden Schwung zu ertheilen, der die zahlreiche und so achtbare Classe der Landwirthe so nahe angeht. Ich schließe mit der Versicherung, daß ich, so viel es in meinem Vermoͤgen stand, die Beschreibungen der Vorrichtungen und Verfahrungsarten, welche ich darlegte, verstaͤndlich zu machen suchte; ich haͤtte auch sehr gewuͤnscht, diese Arbeit mit entsprechenden Zeichnungen begleiten zu koͤnnen; allein da die Schwaͤche meines Gesichtes mir diese zu sehr erschwerte, so kann ich nur herzlich bedauern, daß ich diesen Wunsch nicht erfuͤllen konnte.