Titel: Vorrichtung zum Ausziehen und Verdichten und Austreiben der Luft, des Rauches und des Gases oder anderer luftförmiger Producte, worauf Sim. Broadmeadow, Baumeister zu Abergavenny, Monmouthshire, sich am 2. April 1825 ein Patent geben ließ.
Fundstelle: Band 21, Jahrgang 1826, Nr. XXXVIII., S. 203
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XXXVIII. Vorrichtung zum Ausziehen und Verdichten und Austreiben der Luft, des Rauches und des Gases oder anderer luftförmiger Producte, worauf Sim. Broadmeadow, Baumeister zu Abergavenny, Monmouthshire, sich am 2. April 1825 ein Patent geben ließ. Aus dem London Journal of Arts. Mai. S. 251. Mit Abbildungen auf Tab. V. Broadmeadow's, Vorrichtung zum Ausziehen und Verdichten der Luft etc. Diese Vorrichtung soll sowohl als Saugpumpe zum Ausziehen der Luft, als auch als Geblaͤse zum Eintreiben der Luft dienen, so daß man sich derselben statt der Blasbalge bei Oefen, in Brauhaͤusern zum Kuͤhlen der Wuͤrze, indem sie ganze Stroͤme von Luft treibt, zum Verjagen des Rauches und anderer gas- oder luftfoͤrmiger Producte beim Verbrennen, Destilliren, und bei anderen chemischen Operationen bedienen kann. Fig. 17. stellt einen Durchschnitt dieser Vorrichtung dar, insofern sie als Saugmaschine zur Entfernung und Vertreibung der Luft dient. Sie besteht hier aus zwei umgestuͤrzten Gefaͤßen, a, b, welche abwechselnd in Wassersuͤmpfe, c, d, eingesenkt werden. Die Gefaͤße, a und b, haͤngen an Stangen auf einem Wagebalken, e, e, der sich um einen Stuͤzpunct dreht; die Drehung oder Schwingung wird mittelst einer Dampfmaschine oder irgend einer anderen Triebkraft hervorgebracht. Durch den Boden eines jeden der beiden Suͤmpfe laͤuft eine gebogene Roͤhre, f, f, welche mit einer anderen Roͤhre, g, in Verbindung steht, um die Luft oder den Dampf durch diese Roͤhre (welche Klappen in sich fuͤhrt, die sich nach einwaͤrts offnen) in die umgestuͤrzten Gefaͤße zu treiben. h, i, sind Roͤhren mit Klappen, welche sich nach auswaͤrts oͤffnen, um die Luft oder den Dampf aus den umgestuͤrzten Gefaͤßen herauszuschaffen. Man seze, das Gefaͤß, a, sey beinahe ganz in den Sumpf, c, versengt, so wird, wenn das Ende des Balkens, e, sich heben wird, zum Theile ein leerer Raum in diesem umgestuͤrzten Gefaͤße, a, entstehen, welchen die Luft oder der Dampf, der durch die Roͤhre, g, in die Roͤhre, f, gelangt, ausfuͤllen wird; und wenn das Gefaͤß, a, wieder herabsteigt, wird die Luft oder der Dampf, womit dasselbe gefuͤllt wurde, durch die Roͤhre, h, in den Kasten, k, k, herausgetrieben, und kann aus diesem, als starker Luftstrom, entweder als Gefaͤße zu einem Ofen, oder in die freie Luft getrieben werden, wenn diese Vorrichtung nur als Saugmaschine dienen soll. Auf eine vollkommen aͤhnliche Weise wirkt auch das Gefaͤß, b, wenn es durch die Schwingung des Wagebalkens, e, in die Hoͤhe steigt, und zieht die Luft oder den Dampf ein, und treibt dann bei seinem Niedersteigen denselben durch die Roͤhre, i, in den Kasten, k. Eine Abaͤnderung dieser Vorrichtung ist in Fig. 18. dargestellt. Diese Abaͤnderung dient fuͤr den Fall, wo die Triebkraft nicht stark genug angewendet werden kann, und das Einsaugen und Ausblasen der Luft nur langsam geschieht. Das Gefaͤß, a, wird in den Sumpf, b, eingesenkt, und haͤngt an einer Kette, c, die uͤber Rollen laͤuft, und an deren Ende ein Gewicht angebracht ist. Dieses Gewicht muß mehr als hinreichend seyn, das Gefaͤß, a, im Gleichgewichte zu halten, und wird folglich dasselbe langsam in die Hoͤhe ziehen, und auf diese Weise die Luft oder den Dampf durch die Roͤhre, d, in das umgestuͤrzte Gefaͤß fuͤhren. Wenn das Gefaͤß bis an den obersten Theil des Sumpfes hinangestiegen ist, wird ein Theil des Gewichtes beseitigt, wo dann das Gefaͤß durch seine eigene Schwere niedersinkt, und dadurch die Luft oder den Dampf durch die Roͤhre, e, austreibt, deren Klappe sich nach auswaͤrts oͤffnet. Fig. 19. ist eine andere Abaͤnderung derselben Vorrichtung. Hier steigt und faͤllt ein umgestuͤrztes Gefaͤß, a, in einem luftdichten Sumpfe, b, der ungefaͤhr bis zur Haͤlfte mit Wasser gefuͤllt ist. Wenn das Gefaͤß, a, in die Hoͤhe steigt, wird die Luft oder der Dampf auf die oben beschriebene Weise durch die Roͤhre, c, eingezogen, und durch das Niedersteigen des Gefaͤßes, a, wieder durch die Roͤhre, d, in den Kasten, e, getrieben. In dieser Maschine hat aber eine doppelte Operation Statt; denn der Sumpf, b, ist luftdicht, und dadurch entsteht, wenn das Gefaͤß, a, niedersteigt, zum Theile ein leerer Raum in dem oberen Theile des Sumpfes, welcher durch die Roͤhre, f, mit Luft ausgefuͤllt wird, die eine nach innen sich oͤffnende Klappe hat. Wenn aber das umgekehrte Gefaͤß wieder in die Hoͤhe steigt, wird die Luft durch die Roͤhre, g, in den Kasten, e, getrieben, und auf diese Weise ein bestaͤndiges Geblaͤse unterhalten. –––––––––– Das London Journal bemerkt mit Recht, daß der Grundsaz, worauf diese Vorrichtung beruht, nicht neu, und das Wassergeblaͤse eine alte und laͤngst allgemein bekannte Sache ist. Im I. Bde. des London Journal ist S. 301. Hrn. Perkins's Methode, die Schiffsraͤume zu luͤften beschrieben, die auf demselben Grundsaze beruht, aber etwas anders ausgefuͤhrt ist. Dr. Arnott's Geblaͤse (London Journal V. Bd. S. 227.) hat mehr Aehnlichkeit mit dem gegenwaͤrtigen; und Hrn. Hall's Geblaͤse bei dem Absengen der Spizen (London Journal VIII. Bd. S. 186. Polyt. Journal Bd. XVI. S. 201.) ist durchaus einerlei mit demselben, nur daß dort der Wind immer gleichfoͤrmig regulirt wird, wofuͤr hier nicht gesorgt ist.

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