Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 21, Jahrgang 1826, Nr. LXI., S. 274
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LXI. Miszellen. Miszellen. Preisaufgaben der Académie royale des Sciences zu Paris fuͤr die Jahre 1827 und 28. Mathematik. Fuͤr 1828. „Untersuchung des Phaͤnomenes des Widerstandes des Wassers in allem seinen Detail, indem man sorgfaͤltig und durch genaue Versuche den Druk bestimmt, welchen einzeln eine große Menge zwekmaͤßig an den vorderen, Hinteren und Seiten-Theilen eines Koͤrpers gewaͤhlter Puncte zu erleiden hat, wenn dieser Koͤrper dem Stoße dieser Fluͤßigkeit in ihrer Bewegung ausgesezt ist, und wenn er sich in dieser Fluͤßigkeit bewegt, waͤhrend dieselbe ruht? Messung der Geschwindigkeit des Wassers in verschiedenen Puncten der dem Koͤrper zunaͤchst gelegenen Wasser-Faden? Verzeichnung der krummen Linien, welche diese Faden bilden, nach den Resultaten der Beobachtung;Dieß kann auf mehrere verschiedene Weisen geschehen, und zwar zuerst durch leichte Koͤrper, die man auf die Oberflaͤche des Wassers wirft. A. d. O. Bestimmung des Punctes, in welchem ihre Abweichung vor dem Koͤrper anfaͤngt; endlich, wenn es moͤglich ist, Aufstellung empirischer Formeln nach den Resultaten dieser Versuche, die man nachher mit dem Resultate der fruͤher hieruͤber angestellten Versuche vergleichen wird.“ „Der Preis besteht in einer goldenen Medaille von 3000 Franken, und wird in der oͤffentlichen Sizung am ersten Montage im Junius 1828 zuerkannt. Die Preis-Abhandlungen muͤssen dem Secretariat de l'Institut laͤngstens bis zum 1. Januar 1828 zugesendet werden.“ Die Akademie bemerkt, daß beinahe alle Versuche, die Geseze des Widerstandes fluͤßiger Koͤrper zu entdeken, gegen die erste Regel bei jedem Versuche fehlen, nach welcher man es sich angelegen lassen seyn muß, sie Phaͤnomene in ihre einfachsten Verhaͤltnisse zu zerlegen. Man beschraͤnkte sich meistens auf Beobachtung der Zeit, welche verschiedene Koͤrper brauchten, um einen gegebenen Raum in einer stillstehenden Fluͤßigkeit zu durchlaufen, oder des Gewichtes, welches einen dem Stoße einer Fluͤßigkeit ausgesezten Koͤrper im Gleichgewichte erhaͤlt. Hieraus lernt man weiter nichts kennen, als das Resultat verschiedener Einwirkungen, welche diese Fluͤßigkeit auf jeden Punct der Oberflaͤche der Koͤrper aͤußert: Einwirkungen, welche oft sehr verschieden und einander entgegengesezt sind. Unter diesen Umstaͤnden bilden sich Ausgleichungen, die die Grundgeseze des Phaͤnomenes verhuͤllen, und die Resultate der Beobachtungen fuͤr keinen anderen Fall anwendbar machen, als fuͤr denjenigen, der sie darboth. Hr. Dubuat, Verfasser der Principes d'hydraulique, scheint der erste gewesen zu seyn, der diesen Fehler bemerkte, und der, um denselben zu vermeiden, den oͤrtlichen Druk an verschiedenen Theilen der Oberflaͤche der Koͤrper, die dem Stoße einer bewegten Fluͤßigkeit ausgesezt sind, zu bestimmen suchte. Seine Versuche, wenn gleich die geringe Anzahl derselben es ihm unmoͤglich machte, sie in Hinsicht auf die verschiedene Form der Koͤrper gehoͤrig wechseln zu lassen, biethen immer sehr merkwuͤrdige Resultate dar. Die Akademie ist der Meinung, daß es nuͤzlich waͤre, diese Versuche mit besseren Instrumenten zu wiederholen, sie zu vervielfaͤltigen, die Umstaͤnde, unter welchen sie angestellt wurden, wechseln zu lassen, und hat daher obige Preis-Aufgabe gegeben.“ –––––––– Die Akademie wiederholt ferner die in unserem polyt. Journ. B. XV. S. 124, mitgetheilte Preisausgabe, indem keine genuͤgende Abhandlung eingelaufen ist, fuͤr das Jahr 1827, wo bis zum 1. Maͤrz dieses Jahres die Abhandlungen eingesendet seyn muͤssen. Sie bemerke, daß der Werth der Abhandlungen in der Wahl des Verfahrens und in der Genauigkeit der Beobachtungen besteht, und daß die Physiker, die sich mit der Zusammendruͤkbarkeit der Maͤßigkeiten beschaͤftigten, einen Fehler begingen, der immer in Ungewißheit laͤßt, wenn auch die numerischen Werthe noch so genau angegeben wurden. Wenn naͤmlich die Fluͤßigkeit, mit welcher man den Versuch anstellt, in einem Gefaͤße eingeschlossen ist, welches auf seiner inneren und aͤußeren Flaͤche den Druk erleidet, der der Fluͤßigkeit mitgetheilt wird, in die der Apparat eingetaucht ist, so ist die Zusammenziehung, die man dann beobachtet, nur die Differenz der Verdichtungen der Fluͤßigkeit und der festen Materie, die sie enthaͤlt, so daß, um die wirkliche Zusammendruͤkung der Fluͤßigkeit zu erfahren, man vorerst diejenige bestimmen muß, die ein gleiches Volumen der festen Substanz erleidet, und diese der durch die unmittelbare Beobachtung, gegebenen scheinbaren Zusammenziehung beifuͤgen muß. Wenn die Preiswerber glauben, durch Anwendung verschiedener Experimentir-Methoden die Resultate, zu welchen sie gelangten, bestaͤtigen zu muͤssen, so wuͤnscht man, daß sie einzeln die Resultate angeben, die sie durch jede dieser Methoden erhielten. Dieß ist das einzige Mittel Fehler zu entdeken und zu schaͤzen, die durch Umstaͤnde entstanden sind, deren Einfluß man bisher noch nicht kannte. Um endlich diese Resultate noch leichter zusammenfassen zu koͤnnen, waͤre es gut, wenn die Preiswerber die unmittelbaren Resultate der Beobachtungen immer auf dieselbe Einheit zuruͤkfuͤhrten. Die Akademie wiederholt auch die Preise des Hrn. Montyon bis zum 1. Februar 1827. Beweis, was fuͤr Unwesen das englische Patent-Wesen ist. Wir haben Hrn. Furnival's Patent uͤber Salzsiederei angefuͤhrt. (Polyt. Journ. Bd. XX. S. 342.) An demselben Tage erhielt Hr. Wilh. Weston Young, in Newton Cottage, Glamorganshire, ein Patent mit dem großen Siegel uͤber Salzsiederei, welches, wie auch das London Journal of Arts. N. 66. S. 189 bemerkt, durchaus dieselbe Vorrichtung als Patent-Recht in Anspruch nimmt: naͤmlich die Pfannen uͤbereinander anzubringen, und die obere durch die Dampfe der unteren zu heizen. Wir haben schon so oft gesagt, daß in England fuͤr Geld Alles zu haben ist, und der Lord Kanzler wird Tausenden dasselbe Patent auf dieselbe Vorrichtung geben, wenn jeder dieser Tausende seine schwere Taxe dafuͤr bezahlt. Es ist das Loos so vieler Firsten und Regierungen, in ihren wohlthaͤtigsten Absichten durch ihre Minister, und oft gar durch Secretaͤre und Schreiber, getauscht zu werden. Sollte man es glauben, daß, bei der scheinbaren Strenge der englischen Geseze „kein Register uͤber die ertheilten Patente gehalten wird?“ (There is no register preserved of the respecitve inventions, London Journ. a. a. O) „Es gab Faͤlle“, heißt es eben daselbst, „wo Patent-Kaͤufer dem Attorney oder General-Solicitator irgend etwas als ihre Erfindung angaben, und, nachdem sie das Patent darauf erhielten, etwas ganz anderes, was sie indessen aufgegabelt hatten, (picked up) fuͤr ihre Erfindung erklaͤrten. Es scheint nicht, daß es ein Mittel gegen dieses Unheil gibt.“ Allerdings gibt es ein Mittel dagegen, und einer der weisesten Regenten, der jemahls zum Gluͤke seines Volkes lebte, Joseph II., der Unsterbliche, hat dieses Mittel erfunden, und zum Vortheile seines Landes angewendet, indem er sagte: „Kein Patent! Jedes Patent ist ein Verbrechen der beleidigten Menschheit, denn jeder Mensch hat das Recht sein Talent, seine Kraft, sein Geld zu seinem Vortheile innerhalb der Schranken der Geseze anzuwenden, und Niemand darf den anderen daran hindern, am allerwenigsten die Regierung selbst, die jedem Buͤrger gleiches Recht schuldig ist, wie jeder Vater jedem seiner guten Kinder.“ (Joseph II. an Grafen Kinsky.) Ueber das neue Maß und Gewicht in England, vorzuͤglich das aufgehaͤufte Hohlmaß, findet sich ein sehr lehrreicher Aufsaz im Glasgow Mechanics' Magazine, N. 125., S. 155., welchen wir allen denjenigen empfehlen, die sich in Zukunft mit Maß und Gewicht zu beschaͤftigen haben. Manchester Mechanics' Institution. Die Mitglieder dieses Institutes erbauen sich gegenwaͤrtig, ungeachtet der schlechten Zeiten, eine eigene Halle, zu welcher bereits 6600 Pfd. Sterl. unterzeichnet sind. Im vorigen Jahre schafften sie allein fuͤr 170 Pfd. Buͤcher an, womit sie ihre bereits aus 10,000 Baͤnden bestehende technische Bibliothek bereicherten. (Glasgow Mechanics' Magazine, N. 129. 10. Juni 1826. S. 229.) Vorzuͤge der franzoͤsischen Seiden- und indischen Baumwollen-Waaren vor den englischen. Hr. Allsop bemerkt in einem Schreiben dd. Madras, 5. Sept. 1825, an Hrn. Gill in dessen Techn. Repos. Junius 1826, S. 289, daß franzoͤsische Seidenzeuge in Ostindien 12 bis 15 Monate lang so schoͤn blieben, als ob sie erst aus Europa gekommen waͤren, waͤhrend englische, vorzuͤglich weißer Atlas, ganz und gar untauglich zu Kleidungs-Stuͤken werden: die weißen Seidenzeuge werden gelb, und die farbigen sind alle abgeschossen. Diese Ursache scheint ihm groͤßten Theils in der verschiedenen Behandlung der rohen Seide bei dem Entschaͤlen derselben zu liegen, und in dem Schwefeln. In Indien verfertigte weiße Zeuge sind zwar nicht so schoͤn weiß, wie die englischen und franzoͤsischen, halten aber ihre Weiße langer, so wie auch die in Indien gefaͤrbten Zeuge weniger schießen. Auch die englischen Baumwollen-Zeuge werden gelb, und lassen sich auf keine Weise mehr weiß waschen; sie bekommen uͤberdieß durch Waschen eine Menge kleiner Loͤcher, so daß ein indisches Stuͤk Weiß-Baumwollenzeug drei englische aushaͤlt. Dafuͤr ist aber die englische Waare weit wohlfeiler und schoͤner gewebt. Der Fehler bei der englischen Waare besteht demnach bloß in der schlechten englischen scharfen Bleiche; vielleicht auch in dem außerordentlichen Zusammenpressen der Waare bei dem Paken, wodurch zwar auf Schiffen Raum gewonnen wird, die Waare selbst aber leidet. Ueber Hrn. Débergue's Kunststuhl, welchen wir polytechn. Journal Bd. XX. S. 513. abgebildet und beschrieben haben, liefert der neueste Bulletin de la Société d' Encouragement, Mai. N. 163. einen neuen hoͤchst vorteilhaften Bericht, nach welchem Hrn. Débergue die goldene Medaille erster Classe zuerkannt wurde. Hr. Débergue hat zeither seinen Stuhl noch sehr vereinfacht. Er hat naͤmlich gesunden, daß die Toͤlpel-Rolle mit gewundener Kehle, und das Rad mit excentrischer Kehle sehr schwer zu verfertigen sind. Er hat daher erstere durch eine gewoͤhnliche Rolle mit doppelter Kehle, die sich irgendwo an ihrem Umfange kreuzt, und lezteres durch ein Rad mit kreisfoͤrmiger Kehle und excentrischer Achse ersezt. Ueberdieß hat er noch einige Verbesserungen angebracht, wodurch dieser herrliche Stuhl einfacher und dauerhafter wird, und in 12 Stunden 22 Ellen des besten und schoͤnsten Gewebes liefert. Bower's und Bland's Verbesserungen an Dampfmaschinen. Die HHrn. Jos. Bower, Vitriol-Oehl-Fabrikant zu Hunslet, bei Leeds, und Joh. Bland, Dampfmaschinen-Fabrikant, ließen sich am 31. Jul. 1828 ein Patent auf Verbesserungen an solchen Dampfmaschinen ertheilen, welche außerhalb des Cylinders verdichten, und wodurch die Luftpumpe erspart wird. Wir haben die Beschreibung dieser Verbesserungen im 14. Bde. S. 11. des polytechn. Journals aus dem London Journal of Arts mitgetheilt. Das Repertory of Patent Inventions. Juni 1826. S. 399), bemerkt, daß allerdings die hier vorgeschlagene Verbesserung sehr wuͤnschenswerth waͤre, daß aber auf die hier vorgeschlagene Weise der Zwek der Patent-Traͤger nicht erreicht werden kann, indem immer Luft sich entwikeln wird, welche in den oberen Theil der Verdichtungs-Gefaͤße emporsteigen, und daselbst die Wirkung der Hebervorrichtung laͤhmen, dann aber an die Stelle des Wassers in der langen niedersteigenden Roͤhre treten, und so auch die hydrostatische Wirkung auf die Maschine aufheben wird, so daß am Ende alle Verdichtung aufhoͤren muß. Vergleichung der heizenden Kraft der abgeschwefelten Steinkohlen (Koks) und des Holzes. Nach den Versuchen des Hrn. Debret verhalt sich die Waͤrme, die mit 163 Pfd. Holz, welches 3 1/2 Franken kostete, erzeugt wurde, zu der Warme, welche 53 Pfd. Koks hervorbrachten, die 1 8/10 Franken kosteten, wie 4 zu 7. (Glasgow Mechanics' Magazine a. a. O. S. 241. Bibl. Univ. XXV. 237.Und doch kann man im suͤdlichen Deutschland ein so allgemeines Vorurtheil gegen Steinkohlen haben! Kohlengehalt verschiedener englischer Steinkohlen, und Menge der aus denselben erhaltenen Asche.     Irlaͤndische Kohlen. Kilkenny Kohle 92,8 Kohlengehalt   2,8 Asche       –        schieferige 80,4         –   6,5    – Bonlavoonen 82,9         –   3,2    – Corgee 87,4         –   3,4    – Queen's County N. 39 86,5         –   3,1    – Scoteh cannel 39,4         –   4,0    –     Englische Kohlen. Welsh Furnace 88,4         –   3,4    – Alfreton 52,4         –   2,0    – Butterley 52,8         –   4,2    – Welsh stone 89,7         –   2,3    –     –     schieferig 84,1         –   6,7    – Derby cannel 48,3         –   4,6    – Eichen-Holz 19,5         –   0,5    – Stone-Wood (Steinholz) Giant's causeway 54,6         – 11,9    – Dasjenige, was an der Summe dieser beiden Zahlen zu 100 fehlt, ist gasartiger Bestandteil. Jemehr Kohlengehalt eine Steinkohle hat, desto besser taugt sie zur Feuerung, und desto weniger zur Gas-Bereitung. (Glasgow Mechan. Mag. N. 125. S. 193.) Analysen einiger Feldspathe und Serpentine. Hr. Peschier untersuchte bei Gelegenheit seiner Nachforschungen uͤber das Vorkommen des Titans in Mineralien auch mehrere Feldspathe und Serpentine; da diese beiden Mineralien in technischer Hinsicht sehr interessant sind, so wollen wir her seine Analysen anfuͤhren, wie sie in den Annales de Chimie et de Physique. 1826. Maͤrz. S. 294. enthalten sind. Analysen von Feldspathen. Textabbildung Bd. 21, S. 278 Adular; Gruͤnen Feldspath von Sibirien; Glasiger von Drachenfels; Weißer aus der Auvergne; Andalusit von Tyrol; Nach Vauguelin; Nach Peschier; Nach Klaproth; Thonerde; Kieselerde; Kalkerde; Eisenoxid; Pottasche; Soda; Titan; Wasser; Summe Bestandtheile des gemeinen Serpentines. Textabbildung Bd. 21, S. 278 Analyse von; Vauguelin; Hisinger; John; Rose; Knoc; Peschier; Serpentin von; Ligurien; Norwegen; von unbekannten Fundorten; Sachsen; aus der Pfalz; vom Val d'Aosta; Kieselerde; Bittererde; Thonerde; Kalkerde; Eisenoxid; Braunsteinoxid; Chrom; Titan; Soda; Wasser- und Kohlensaͤure; Summe Ueber ein neues Mineral, Gay-Lussit genannt. In den Annales de Chimie et de Physique, 1826. Maͤrz. p. 270. befindet sich ein sehr interessanter Aufsaz uͤber ein neues Mineral, welches Hr. Boussingault Gay-Lussac nannte. Hr. Boussingault gab die Analyse desselben, und Hr. Cordier die physischen Eigenschaften, und vorzuͤglich die Krystallformen an. Der Gay-Lussit krystallisirt in rhomboidalen Prismen, welche zuweilen mit einer Pyramide endigen; alle Krystalle, selbst die unregelmaͤßigsten, sind der Quere nach gestreift; nach Cordier ist die Grundform ein unregelmaͤßiges Octaëder; die Krystalle sind der bipyramidalen Varietaͤt des Arragonits sehr aͤhnlich, und unterscheiden sich von demselben vorzuͤglich durch ihre geringere specifische Schwere, welche 1,928 bis 1,950 betraͤgt. Uebrigens sind die Krystalle groͤßten Theils sehr unregelmaͤßig und verschieden modificirt; sie werden auch wegen ihrer Form von den Bergleuten Naͤgel (Clavos) genannt. Die Krystalle sind durchsichtig; das Mittel zwischen jenem des Gypses und jenem des Kalkspathes; sie rizen den Gyps, werden aber vom Kalkspathe gerizt; sie sind leicht zerbrechlich; der Bruch ist muschelig in's unebene uͤbergehend; die Bruchflaͤche ist stark glasartig-glaͤnzend. In einem Glas-Kolben dem Feuer ausgesezt wird der Gay-Lussit undurchsichtig, knistert schwach, und es verfluͤchtigt sich dabei Wasser; wenn man Stuͤkchen in der Rothgluͤhhize verknistern ließ, und sie dann in die Spize der Lothrohrflamme bringt, so schmelzen sie schnell zu einem undurchsichtigen Kuͤgelchen, welches dann nicht weiter schmilzt, und alkalischen Geschmak besizt. Die Analyse gab Hrn. Boussingault: Kohlensaure Soda   33,96 Kohlensauren Kalk   31,39 Wasser   32,20 Kohlensaure   01,45 Thonerde   01,00 –––––– 100,00 was folgender Formel entspricht: a ² + a ² + 11 Aq. Dieses Mineral findet sich haͤufig in einem Thon-Lager bei dem indianischen Dorfe Lagunilla, suͤdoͤstlich von der columbischen Stadt Merida; an demselben Orte, wo die kohlensaure Soda, der sogenannte Urao, bergmaͤnnisch gewonnen wird. Auszug aus der Analyse einiger Salze, welche als basische kohlensaure Soda verkauft werden; von Hrn. Lebretou, Apotheker zu Angers. Hr. Lebretou untersuchte ein Salz, welches zu Angres unter dem Nahmen: gereinigte Pottasche verkauft wird, und fand darin: Wasser 25 Salzsaͤure Soda 33,12 schwefelsaure Soda   7,5 Thonerde   0,16 Eisenoxid   0,16 schwefelsaurer Kalk   0,5 Basische kohlensaure Soda 29,39 Kieselerde   2,16 ––––– 97,09 Er schließt hieraus, daß dieses Salz bloß ein Gemeng von SchlotDer Schlot ist schwefelsaure Soda und schwefelsaurer Kalk; man erhaͤlt ihn beim Eindampfen gewisser salziger Wasser. Es ist nicht wahrscheinlich, daß man ihn hier beigemengt hat, denn die angegebene Menge schwefelsauren Kalkes ist zu gering. A. d. O und Varech-Soda in unbestimmten Verhaͤltnissen ist. – In Paris verkauft man schon seit langer Zeit, unter dem Namen kuͤnstliche Pottasche, ein alkalisches Salz, welches keine Pottasche enthaͤlt, und groͤßten Theils aus Varech-Soda besteht; man braucht dasselbe vorzuͤglich um die sogenannte amerikanische Pottasche in rothlichen Massen nachzumachen. Es ist ein sehr haͤufiger Betrug, daß man Soda statt Pottasche nimmt, wenn es der Preis mit Vortheil erlaubt. Diese kuͤnstlichen Pottaschen werden zwar zu mehreren Zweken ohne Nachtheil verwendet, und einige Fabrikanten suchen dieselben sogar vorzuͤglich, allein sie erleiden dabei den Nachtheil, daß sie eine Substanz theurer zahlen, welche sie wohlfeiler bekaͤmen, wenn sie sie unter ihrem wahren Namen kaufen wuͤrden. Die Apotheker haben sich jedoch vor solchen Pottaschen zu huͤten. (Aus dem Journal de Pharmacie 1826. Juni. p. 314.) Ueber das Sprengen der Steine nach Jessop's und Varnhagen's Methode findet sich eine kleine Notiz von Hrn. Pfluͤger in der Genfer Bibliotheque universelle. Nov. 1825. p. 231., in dem Bulletin des Sciences militaires 1826. p. 75. und im Bulletin des Sciences technol. Mai, 1826. S. 304., wodurch nicht bloß die Brauchbarkeit der aͤlteren Jessop'schen Methode, sondern auch der Vorzug der Varnhagen'schen Methode (nach welcher feuchte Saͤgespaͤne statt des Sandes genommen werden) vollkommen erwiesen wird. Kosten eines gebohrten Brunnens in England. Ein, ungefaͤhr 320 engl. Fuß tiefer, gebohrter Brunnen kommt in England auf 118 bis 130 Pfd. Sterl., Roͤhrenwerk und Alles mit eingerechnet. (Mechanics' Magazine. 24. Juni 1826. S. 125.) Cosnahan's neuer Apparat die Geschwindigkeit zu bestimmen, mit welcher ein Schiff von dem Winde getrieben wird (the lee-way, or Computist.) Hr. Marc Cosnahan ließ sich am 17. Maͤrz 1825 ein Patent auf obigen Apparat ertheilen, welchen das Repertory of Patent Inventions im Junius-Hefte l. J. S. 394. beschreibt. Dieser neue Apparat ist nichts anderes, als die alte Feder-Wage, durch welche das Gewicht mittelst der Spannung der Feder bestimmt wird, angewendet zur Bemessung der Geschwindigkeit, mit welcher das Schiff sich bewegt. Diese Anwendung selbst ist aber, wie das Repertory of Patent Inventions bemerkt, nicht neu, sondern, von Hrn. J. W. Boswell schon in der II. Series XI. Bd. 22. S. des Repertory of Arts empfohlen und beschrieben. Geheime Correspondenz unter der Erde in alle Entfernungen. Wir haben neulich eine Art unterirdischer Telegraphie des Hrn. Vallance im polyt. Journal Bd. XIX. S. 362. mitgetheilt. Die Académie royal des Sciences zu Paris eroͤffnete ein, im J. 1782 ihr gesiegelt uͤbergebenes, Paket eines Dom Gauthey, uͤber Mittel, geheim unter der Erde in jede Entfernung in einem Augenblike zu correspondiren. Diese Mittel sind jenes des Hrn. Vallance; die Schwingungen der Luft in einer Metallroͤhre, die, unter der Erde, von einem Orte zum anderen laͤuft, (Annales de Chimie. Maͤrz, 1826. S. 320.) Ueber den Weg unter der Themse sezt das Repertory of Patent Inventions im April-Hefte 1826. S. 242. seine Mittheilungen aus den Papers and Documents of the Thames Archway Company fort, und entwikelt hier den Plan eines gewissen Horticus, welcher vorschlug, einen Stollen aus geschlagenem Eisenbleche, welches innenwendig durch starke eiserne Reifen gestuͤzt wird, in die Themse zu versenken. Dieser Plan ist zwar etwas kostbar, scheint aber doch alle Aufmerksamkeit zu verdienen, und in manchen Fallen sehr anwendbar zu seyn. Hrn. Gambey's Heliostat. Dieses zu Untersuchungen uͤber das Licht so wichtige Instrument, durch welches das Bild der Sonne den ganzen Tag uͤber unwandelbar auf denselben Punct geworfen wird, und dessen Erfindung einige dem beruͤhmten Fahrenheit, andere dem wakeren 's Gravesande zuschreiben, hat Frankreichs Fraunhofer, Hr. Gambey neuerlich verbessert, und Hr. M. Hachette im Bulletin de la Société d'Encouragement, N. 262. S. 105. beschrieben und abgebildet. Wahrscheinlich wird irgend ein der Physik geweihtes deutsches Journal bald eine Uebersezung dieser herrlichen Abhandlung liefern, die allerdings fuͤr den Physiker mehr Interesse hat, als fuͤr den Techniker, den deutschen Techniker als Instrumenten-Macher aber in den Stand sezen wird, dasselbe auch auf deutschem Boden zu verfertigen, so daß unsere Physiker nicht gezwungen sind, dasselbe aus Paris kommen zu lassen. Fahrbare Bade-Anstalt zu London. Ein Hr. Joh. Hilary Suwerkrop, Kaufmann in der City of London, Vinestreet, ließ sich am 4. December, 1824, in Folge einer ihm von einem Fremden gemachten Mittheilung ein Patent auf eine fahrbare Bade-Anstalt ertheilen, die im London Journal of Arts Junius 1826. S. 304. etwas unvollstaͤndig beschrieben ist. Diese Bade-Anstalt (Thermophore or portable mineral or river water Bath), besteht, soviel wir aus der Beschreibung entnehmen koͤnnen, aus einem Wagen, auf welchem drei Bade-Wannen und eine zu drei Badern hinlaͤngliche Menge warmen und kalten Wassers, dann die noͤthigen Eimer und die Warm-Pfannen zum Waͤrmen der Bade-Waͤsche in der Stadt umhergefahren werden. Ueberdieß ist noch ein Filtrir-Apparat auf diesem Wagen, der aus einem Fasse mit doppeltem Boden besteht, wovon der obere durchloͤchert, oben mit gewaschenem Sande beschuͤttet, und unten mit einer Roßhaar-Deke versehen ist, wodurch das Wasser rein in den unteren Theil des Filtrir-Fasses laͤuft. Man kann also uͤberall Wasser zu diesen Badern nehmen und siltriren. Das Wasser wird auf dem Wagen selbst in einer hoͤlzernen Kufe gehizt, in welcher mitten in dem Wasser ein kugelfoͤrmiger eiserner Ofen angebracht ist, der das zur Heizung desselben noͤthige Brennmaterial, so wie die zum Brennen des darin enthaltenen Feuers noͤthige Luft, durch Roͤhren, die aus dem Wasser emporragen, erhaͤlt. Aus dem Ofen lauft eine Schlangenroͤhre im Wasser umher, durch welche der Rauch abzieht, und das Wasser noch mehr erhizt wird.Einen solchen aͤußerst wohlfeilen Wasserheizungs-Apparat hat Dr. Schultes schon vor 30 Jahren zu Wien angegeben. A. d. R. Mit dem siedend heißen Wasser werden die Warmpfannen gewaͤrmt, die aus zwei Cylindern von Eisenblech bestehen, welche in einander steken, und deren Zwischenraum mit dem heißen Wasser ausgefuͤllt wird; die Waͤsche, die gewaͤrmt werden soll, kommt in den inneren leeren Cylinder. Fuͤr London und auch fuͤr Paris, wo die oͤffentlichen Baͤder, so wie in allen uͤbrigen Staͤdten des christlichen Europas, unter aller Kritik sind, ist diese Anstalt fuͤr Kranke, die Baͤder bei Hause nehmen muͤssen, eine wahre Wohlthat; fuͤr kleinere Staͤdte aber, wie Wien etc., ist sie uͤberfluͤßig. Man erhaͤlt in der entlegensten Vorstadt Wiens, selbst im Winter, ein Bad noch warm genug in seine Wohnung, und fuͤr einen aͤußerst maͤßigen Preis, wenn man dasselbe bei irgend einer der vielen Bade-Anstalten an der Donau bestellt; das Wasser wird siedend heiß in Faͤßchen gefuͤllt, und so in alle Theile der Stadt verfahren. Bleichen und Waschen auf Bothen. Man bleicht und waͤscht seit langer Zeit in England auf Bothen; zu Paris hat sich eine Gesellschaft vereinigt, die diese Methode auch auf der Seine ausfuͤhrt. (Annales d'Industrie. Maͤrz 1826. S. 323.) Rum-Gelée. Ein Mode- und allgemeines Favorit-Gericht in den Pariser-Gesellschaften ist gegenwaͤrtig das Rum-Gelée, welches auf folgende Weise bereitet wild. Auf eine Quart-Flasche weißen Weines nimmt man Ein Pfund Zuker, macht daraus einen Syrup, und klaͤrt ihn. Hierauf laͤßt man 2 Loth Hausenblase am Feuer zergehen, seiht sie durch ein Tuch, und sezt sie dem Syrup halb warm zu. Nachdem diese Mischung beinahe kalt geworden ist, gießt man sie in den Wein, und ruͤhrt sie mit demselben um, so daß Alles auf das Vollkommene gemengt wird, und sezt hierauf einen Eßloͤffelvoll oder anderthalb Eßloͤffelvoll alten Jamaica-Rum dieser Mischung zu, ruͤhrt sie neuerdings, und gießt sie hierauf entweder in kleine Trinkglaͤser, oder in Tassen, oder in beliebige Model, in welchen man sie abkuͤhlen und erstarren laͤßt, und dann bei Abend-Gesellschaften aufsezt. (Glasgow Mech. Mag. N. 12. S. 178.) Verfahren, um Citronen-Saft lang aufbewahren zu koͤnnen. Die Apotheker bereiten uns reine krystallisirte Citronensaͤure, die aber allen Geruch und Geschmak von Citronen verloren hat. Die Seefahrer gießen den Hals der Flasche, welche sie mit Citronen-Saft gefuͤllt haben, voll Rum an; aber nicht jeder, der gern ein Glas gute Limonade trinkt, ist so rumsuͤchtig, wie ein Seefahrer. Hr. Capitain Bagnold hat auf Jamaica ein bequemeres Mittel gefunden, den Citronen-Saft fuͤr lange Zeit haltbar zu machen. Er „seiht ihn, nach dem Auspressen, durch, fuͤllt ihn in Quart-Flaschen, pfropft ihn gut zu, und stellt die Flaschen in eine mit kaltem Wasser gefuͤllte Pfanne, in welcher er nach und nach bis zum Siedepunct gebracht wird.Wenn die Flaschen waͤhrend des Siedens gepfropft bleiben, so ist Lebensgefahr bei dieser Operation. Es ist sonderbar, daß weder der Secretaͤr der Society of Arts, in deren Transactions 23. Bd. dieses Verfahren zuerst bekannt gemacht wurde, noch Hr. Gill im technical Repository Mai. S. 316., noch das Glasgow Mechanic's Magazine. 17. Juni. N. 130. S. 252., die es daraus entlehnten, die Leser aufmerksam machten, daß man in einer fest zugestoͤpselten Flasche nicht ohne Gefahr siedet. A. d. Ueb. In dieser Temperatur wird der Saft eine halbe Stunde lang erhalten, und dann bis zur Temperatur der Luft abgekuͤhlt. Dieses Verfahren ist also dasselbe, wie beim Einsieden der Stachelbeeren und anderer Fruͤchte.“ Als man im April 1824 eine Flasche auf diese Weise in Jamaica im September 1828 zubereiteten Citronensaftes bei der Society oͤffnete, war der Saft truͤbe und weißlich, und hatte ganz den feinen Geruch und Geschmak des besten Citronen-Saftes. Eben so zeigte dieser Saft sich noch im Maͤrz 1825.Truͤben Citronensaft klaͤrt man mit geschlagenem Eiweiß durch Aufkochen, wodurch derselbe ohne wesentliche Veraͤnderung sich lange aufbewahren laͤßt. A. d. R. Ueber Reinheit und Aufbewahrung des destillirten Wassers findet sich ein Aufsaz im Propagatore, Sept. Oct. 1825. S. 199., woruͤber der Bulletin des Sciences technol. April 1826 S. 221. Bericht erstattet. Destillirtes Wassers, daß bloß Ein-Mahl destillirt ist, laͤßt sich, bekanntlich, nur mit Muͤhe einige Zeit uͤber rein erhalten und aufbewahren. Wenn man dasselbe aber zum zweiten Mahle destillirt, laͤßt es sich sehr lang, nach den a. a. O. angestellten Versuchen vier Jahre lang, ohne allen Nachtheil aufbewahren, und vollkommen rein erhalten. Es waͤre gut, wenn diese Verfahrungsweise in den Apotheken gesezlich eingefuͤhrt wuͤrde. Versuch uͤber die Erhaltung franzoͤsischer Weine. Ein Chemiker zu St. Quentin vergrub im J. 1715 drei Flaschen Wein 18 Fuß tief unter die Erde; eine Flasche Burgunder, eine Flasche Bordeaux, und eine Flasche Champagner, mir dem Befehle fuͤr seine Erben, dieselben im J. 1825 auszugraben, und, wenn sie sich gut erhalten haben, auf seine Gesundheit zu leeren. Es zeigte sich bei, der vor mehreren Chemikern unternommenen Untersuchung dieser Weine, daß der Champagner sich unter allen am besten erhielt, d.h. sich am wenigsten zersezte. (Annales d'industrie. Maͤrz 1826. S. 323.) Neue zusammenziehende Farbe-Substanz, Algarovilla genannt. Aus Peru und anderen Gegenden von Suͤd-America erhalten wir unter dem Nahmen Algorobilla oder Algarovilla erquetschte Huͤlsen; sie bilden braͤunliche Massen; welche aus kleinen, linsenfoͤrmigen schwaͤrzlichen Bohnen, und aus den holzigen Ueberresten der Huͤlsen bestehen, die durch einen braunen Saft von hoͤchst herbem und zusammenziehenden Geschmake mit einander verbunden sind. Diese Huͤlsen scheinen von einer Acacia und zwar von der Inga-Marthae zu kommen; sie sind etwas sichelfoͤrmig gekruͤmmt, zusammengedruͤkt, 3–4 Zoll lang, braun, und enthalten, nebst den Samen, einen braͤunlichen zusammenziehenden und gummiartigen Saft. Wahrscheinlich laͤßt sich diese Substanz, wie die Gallaͤpfel, zum Schwarzfarben in Faͤrbereien, Hutmachereien etc. benuͤzen. Mit den Schoten von Bablah oder Babela, (wahrscheinlich von Mimosa Cineraria) gelang es bereits Zeuge schon schwarz zu faͤrben. – Die Pflanzen, welche man in Peru und Chili Algaroba nennt, geben suͤßliche, dem Johannisbrote (Garoba) aͤhnliche, Huͤlsen, und kommen von verschiedenen Ingen, Mimosen, Prosopis. (Aus dem Journal de Pharmacie. 1826. Juni p. 296.) Ueber die Cyansaͤure. Hr. Woͤhler (Siehe Annales de Chimie et de Physique. T. XXVII. p. 196.) fand, daß die Saͤure, welche man erhaͤlt, wenn man Cyanogen auf alkalische Aufloͤsungen einwirken laͤßt, und die man sich in großer Menge verschaffen kann, wenn man ein Gemenge von gleichen Theilen eisenblausauer Pottasche (Potassium Cyanoferrure) und Braunstein-Perosio dunkel rothgluͤht, aus Einem Atome Cyanogen und Einem Atome Sauerstoff besteht; diese Zusammensezung stimmt sowohl der Natur, als den Elementen nach, ganz mit Liebig und Gay-Lussac's Cyansaͤure uͤberein. Hr. Liebig untersuchte nun Woͤhler's Saͤure neuerdings, und fand, daß sie weniger oxidirt sey, als Woͤhler es gefunden hatte, und daß sie aus Einem Atome Sauerstoff und 1 1/2 Atomen Cyanogen bestehe, kurz, daß sie als unvollkommne Cyansaͤure (Acide cyaneux) zu betrachten ist. Hr. Woͤhler bestaͤtigt hingegen neuerdings die Resultate seiner fruͤheren Analyse, und betrachtet seine Saͤure als, aus Einem Atome Cyanogen und Einem Atome Sauerstoff zusammengesezt, so daß wir also hieruͤber noch von einem dritten die Entscheidung zu erwarten haben. (Aus den Annales de Chimie et de Physique. 1826. Maͤrz. p. 33.) Auszug aus einem Briefe des Hrn. Riffard, Apothekers zu Tarascon, an Hrn. Pelletier, uͤber das Kochen der Syrupe. Man glaubt allgemein, die Syrupe halten sich um so besser, je laͤnger sie gekocht werden. Dieß ist aber nach meinen Erfahrungen nicht ganz richtig; und ich glaube, daß es fuͤr alle Syrupe einen gewissen Kochungs-Punct gibt, und daß die Syrupe verderben, sowohl wenn dieser nicht erreicht, als wenn er uͤberschritten wird. Ich bewahrte 2 Jahre lang mehrere Syrupe auf, von welchen ein Theil gehoͤrig, der andere Theil stark gekocht war. Die ersteren waren nach dieser Zeit noch so gut, wie gleich nach ihrer Bereitung; die lezteren hingegen zeigten anfangs haͤufige Krystallisation, und verschimmelten dann auf der Oberflaͤche. Die geringste Bewegung brachte sie in Gaͤhrung, und sie wuͤrden wahrscheinlich ganz verdorben seyn, wenn ich nicht vorgebaut haͤtte. Es scheint es wuͤrde bloß der Zuker krystallisiren, welcher den Saͤttigungs-Punct uͤbersteigt, so daß der Syrup dadurch auf den gehoͤrigen Grad von Kochung kaͤme; allein dem ist nicht so, und vielleicht ist bestimmt der ein Mahl gebildete Krystallisations-Kern auf Kosten des Syrupes selbst die Bildung neuer Krystalle; d.h. die Affinitaͤt der gebildeten Krystalle zum Zuker ist vielleicht groͤßer, als die des Wassers zu demselben. (Aus dem Journal de Pharmacie 1826. Juni. p. 315.) Ueber das neue kohlensaure Kali des Hrn. Peretti haben die HHrn. Blanche und Lecanu fils (Journal de Pharmacie, Juni, S. 337.) mehrere Versuche angestellt, und gefunden, daß das kohlensaure Kali, des Hr. Fabroni aus toscanischer Pottasche erhielt (Annales de Chimie, T. 25.), gewoͤhnliche basisch kohlensaure Pottasche ist, und daß, insofern Hr. Peretti sein aus Salpeter und Weinstein erhaltenes kohlensaures Kali fuͤr identisch mit jenem des Hrn. Fabroni erklaͤrt, dieses sein neues Kali nicht neu ist. Fett-, Obst-, Tinten- und Wein-Fleken aus Leder oder Pergament zu bringen. Folgendes Recept hierzu wird im Glasgow Mechanics' Magazine a.a.O. als echt und erprobt gefunden empfohlen: „Menge in einer Flasche 1 Quentchen oxigenirt salzsaures Kali (chlorinsaures Kali), 4 Loth destillirtes Wasser, und, nachdem das Salz sich aufgeloͤst hat, seze 4 Loth Kochsalzsaͤure zu. Dann schuͤttle in einer anderen Flasche 6 Loth rectificirten Weingeist, und 1 Loth wesentliches Citronen-Oehl durcheinander, gieße die Fluͤßigkeiten beider Flaschen zusammen, und bewahre sie wohl zugestoͤpselt zum Gebrauche auf. Diese Fluͤßigkeit wird, wenn man sie braucht, mit einem reinen Schwamme aufgetragen, und bei gelinder Waͤrme getroknet. Stiefelklappen, die man dann mit einer Buͤrste wieder glaͤnzend machen kann, werden dadurch wie neu.“ Chinesische Methode gebrochenes Porzellan zusammen zu kitten. „Man koche weißes Flintglas 5 bis 6 Minuten lang in Fluß-Wasser und stoße es hierauf zu feinem Pulver, welches man mit Eiweiß auf einem Reibsteine so fein wie moͤglich abreibt. Dieser Kitt haͤlt die Bruchstuͤke so fest zusammen, daß sie ehe an einer anderen Stelle, als an dem Bruche, brechen.“ (Glasgow Mechanics' Magazine, N. 121. S. 112. Zeichnungen mit Bleistift oder Kreide haltbar zu machen. Im Glasgow Mechanics' Magazine, N. 118. 25. Maͤrz l. J. S. 60. empfiehlt eine Eliza als das sicherste und bequemste Mittel Bleistift-Zeichnungen, die sich so leicht verwischen, haltbar zu machen, das Ueberziehen der Striche mit einer schwachen Aufloͤsung von schoͤnem arabischen Gummi. Das Abfaͤrben oder Schwaͤrzen neuer Toͤpfe aus Guß-Eisen zu verhindern. Man fuͤlle die neuen Toͤpfe aus Guß-Eisen mit Wasser, und gebe irgend ein Fett in dasselbe, seze dieselben zum Feuer, bis alles Wasser verduͤnstet, und nur das Fett noch zuruͤkgeblieben ist; der Topf wird dann so gut seyn, als irgend ein alter. (Glasgow Mechanics' Magazine. a. a. O. S. 63.) Elastische Ambose. Die Lyoner Zeitschrift, l'Independant, gab aus dem Philanthrope eine Notiz uͤber einen elastischen Amboß. Ein Ungenannter beschreibt in derselben Zeitschrift (5. April 1826.) einen besseren elastischen Amboß, welchen er bei Hrn. Monet, einem der geschiktesten physikalischen Instrumenten-Macher zu Lyon, der seine Werkstaͤtte im vierten Stokwerke hat, gesehen hat. Dieser Amboß ist groß, und der Einsender bemerkt sehr richtig, daß, je groͤßer und schwerer der Amboß, desto weniger der Schlag auf denselben sich weit umher verbreiten kann. Dieser Amboß ruht auf einer runden, dem Boden eines Fasses aͤhnlichen Platte, und diese Platte auf dem Sande, mit welchem ein Faß ausgefuͤllt ist, dem diese Platte als oberer Boden dient. Dieses mit Sand gefuͤllte Faß vertritt die Stelle des Fußes des Amboses, und ruht auf zwei großen eichenen Balken, die den Boden nur an ihren Enden beruͤhren, und weit mehr elastisch sind als alle Federn, die man an den Ambosen anzubringen vorschlug. Wenn man diese Balken bis an die Enden des Zimmers verlaͤngert, so ist der Fußboden desselben gegen den Druk des Amboses vollkommen gesichert. (Bulletin des Sciences technologiques. Mai. S. 315.) Verbesserung an Kaͤmmen. Hr. Plaisir, Coiffeur beim Hrn. Dauphin, hat, um das Einschmuzen der Haarkaͤmme zwischen den Zaͤhnen zu verhuͤten, eine Vorrichtung als bewegliches Futteral an dem gezaͤhnten Theile des Kammes angebracht, welches mittelst einer Stellschraube so gestellt werden kann daß die Zaͤhne in beliebiger Laͤnge hervorragen koͤnnen, wo man sie dann leicht reinigen kann. (Bulletin des Sciences technologiques. Mai. S. 323.) Smith's Verbesserung bei dem Kardaͤtschen oder Krempeln der Wolle. Hr. Joh. Ferd. Smith ließ sich am 11. Jaͤner 1825 ein Patent auf eine Verbesserung bei dem Kardaͤtschen der Wolle ertheilen, welche, nach dem London Journal of Arts, N. 66. S. 195., lediglich darin besteht, daß der Kardaͤtschen-Cylinder in seinem Inneren mittelst Dampf, geheizt, und daher nicht, wie bisher, aus Holz, sondern aus Kupfer dampfdicht verfertigt wird, und daß die Kardaͤtschen nicht, wie bisher, auf Leder, welches durch die Hize bald zerstoͤrt werden wuͤrde, sondern in Zinn eingelassen werden. Die Nothwendigkeit der Anwendung der Waͤrme bei dem Kardaͤtschen ist seit den aͤltesten Zeiten allgemein bekannt, und in den lezteren Jahren wurden so viele Patente auf Anwendung der Waͤrme bei dem Kardaͤtschen genommen daß mehrere derselben durch das bekannte Scire facias aufgegeben werden mußten. Ueber Troken-Moder und eine neue Art von Ziegeln. Hr. Burridge ließ am 9. Junius 1825 sich ein Patent auf eine neue Art von Ziegeln ertheilen, an welchen er theils an den Kanten Abdachungen, theils Hoͤhlungen und Vertiefungen, die bald der Laͤnge, bald der Quere nach uͤber die Flache des Ziegels hinlaufen, so anbringt, daß wenn diese Ziegel aufgemauert werden, um die Lager des Gebaͤlkes, welches in und auf den Mauern angebracht werden muß, kleine Canaͤle und Zuge entstehen, durch welche die Luft frei um das Holzwerk streichen kann. Auf eben diese Weise laͤßt er auch die Bausteine behauen. Durch diese Luftzuͤge um die Lager des Holzwerks hofft er nun den Verheerungen des Troken-Moders auf das Sicherste entgehen zu koͤnnen. Das Repertory of Patent Inventions, April 1826. S. 272 bemerkt, daß, wenn das Holz durch Zutritt der Luft troken erhalten werden kann, der Plan des Patent-Traͤgers allerdings seinen Zwek erreichen wuͤrde; daß aber auch eben dieser Zwek mittelst der gewoͤhnlichen ziegel erlangt werden kann, wenn man dieselben zwekmaͤßig zu stellen weiß, was eine sehr leichte Sache ist. Das Repertory unterzieht bei dieser Gelegenheit einige der vielen Mittel, die man gegen den Troken-Moder empfahl, einer kritischen Uebersicht. Es findet diese Zerstoͤrung des Holzes vorzuͤglich in Feuchtigkeit gegruͤndet, die theils daher kommen mag, daß mm das Holz faͤllte, waͤhrend es im Safte stand; theils daher, daß man es, auch zur gehoͤrigen Zeit gefaͤllt, vor seiner Anwendung nicht gehoͤrig troken werden ließ; theils endlich, daß man zu dem Moͤrtel, mit welchem man es einmauerte, Wasser nahm, welches an der Luft zerfließende Salze enthaͤlt, oder daß man Steine waͤhlte, welche Feuchtigkeit aus der Luft anziehen, oder daß das Gebaͤude auf einem zu nassen Boden und zu tief angelegt wurde, oder daß die Luft in demselben aus was immer fuͤr einem Grunde zu feucht ist. Man hat den Troken-Moder den Pilzen und Flechten zugeschrieben, die sich auf solchem moderigen Holze fast immer finden; allein, obschon diese das Verderben des Holzes allerdings befordern, schienen sie doch vielmehr erst spaͤter zu dem Moder hinzuzukommen, und in demselben sich bei der reichlichen Nahrung, die sie finden, zu vermehren, als daß sie denselben veranlaßten. Eines der aͤltesten und besten Mittel jeder Art von Moder an dem Holze vorzubeugen, ist dieses, daß man, wo es immer moͤglich ist, das Holz an feiner aͤußeren Oberflaͤche verkohlt. Eine starke Alaun-Aufloͤsung wuͤrde gleichfalls in einigen Faͤllen dem Uebel vorbeugen, wenn das vorher gehoͤrig ausgetroknete Holz damit gewaschen wuͤrde, indem sie, wenn sie eingesogen wird, und außen auf der Oberflaͤche des Holzes endlich auch eine leichte Deke bildet, jede Feuchtigkeit abhaͤlt, und, da sie einen Ueberschuß an Schwefelsaͤure enthaͤlt, auch wahrscheinlich der Entwicklung der Pilze und Flechten widerstehen wuͤrde. Soviel wir wissen, wurde auch gruͤner Vitriol mit Vortheil zu demselben Zweke angewendet. Hrn. J. M. Brooking's Maschine Ziegel zu schlagen. Das Glasgow Mechanics Magazine, N. 128. 3. Juni l. J., gibt aus einem Bostoner Blatte und aus dem Wiscasset Intelligencer folgende Notiz uͤber eine Maschine zum Ziegelschlagen, welche Hr. J. M. Brookings zu Wiscasset erfand, und welche das bisherige Verfahren bei dieser Arbeit ganz uͤberfluͤßig machen wird. „Der Thon,“ heißt es im Wiscasset Intelligencer, „faͤllt in einen großen Trichter, in welchem er so fein, wie zur Topfer-Arbeit, gemahlen werden kann; hierauf kommt er in die Model, die durch eine Rinne zu den Arbeitern gelangen. Der Model kommt in einen Trog, wo eine eigene Vorrichtung ihn schnell wascht und reinigt, hierauf auf das Ende der Rinne, und durch diese unter den Trichter, wo er neuen Thon erhaͤlt, u. f. f. Ein Rad von 3 1/2 Fuß im Durchmesser, das ein Junge von 12 Jahren dreht, sezt die ganze Maschine in Thaͤtigkeit. Wenn man Haͤnde genug hat, um den Thon in den Trichter zu werfen, die Model hin und her zu schieben, verfertigt man mit obigem Jungen am Rade 30,000 Ziegel in Einem Tage; mit einer staͤrkeren Triebkraft, Wasser oder Dampf, 100,000 und mehr; denn jede Umdrehung des Rades bildet einen Ziegel. Die Maschine steht auf einem Wagen, um uͤberall auf der Ziegel-Tenne hingefahren werden zu koͤnnen, wo man sie braucht. Die Maschine, wenn ein Junge das Rad treibt, kommt nicht hoͤher, als auf 30 Pfd. Sterl. Amalgamir-Werke an der Halsbruͤke bei Freiberg. Die Annales of Philosophy enthalten im Maͤrz-Hefte l. J. S. 196. einen Auszug eines Schreibens des beruͤhmten Fabrik-Besizers, Hrn. J. H. Vivian, an Hrn. J. Taylor, in welchem derselbe das bekannte Amalgamir-Werk an der Halsbruͤke bei Freiberg, beschreibt. Obschon wir bereits mehrere Nachrichten uͤber dieses wichtige Amalgamir-Werk besizen (die juͤngste in der allgemeinen Encyclopadie der Wissenschaften Theil III. S. 303.), so darf doch auch diese Beschreibung desselben, von einem kenntnißreichen englischen Techniker abgefaßt, unserer Aufmerksamkeit nicht entgehen. Wahrscheinlich werden wir sie in irgend einem deutschen bergmaͤnnischen Journale mit Anmerkungen uͤbersezt erhallen, wo wir aber auch des Namens des unsterblichen Baron v. Born Erwaͤhnung gethan zu sehen wuͤnschen, dem wir die ersten Verbesserungen der Amalgamation zu verdanken haben. Garten- und Akerbau-Gesellschaft zu Jamaica. Es ist dem Menschenfreunde hoͤchst erfreulich, in dem neuesten Stuͤke des Philosophical Magazine, Februar J. H. S. 146. Nachricht von der Gruͤndung einer neuen Gesellschaft fuͤr Garten- und Akerbau in einem Winkel der Erde zu finden, der, beinahe seit seiner Entdekung, bis zur Besitznahme durch die Englaͤnder, und auch zuweilen noch waͤhrend dieser, nur der Schauplaz der grausamsten Barbareien gewesen ist. In Jamaica wurde am 10. Januar 1825 „The Society for the Encouragement of Horticulture and of Agriculture and of the Arts connuted with them, in Jamaica“ gegruͤndet. Was uns mit den schoͤnsten Hoffnungen fuͤr das Gedeihen dieser Gesellschaft erfuͤllt, ist der bei solchen Gesellschaften nicht unbedeutende Umstand, daß einer der geistreichsten Maͤnner, der als Naturforscher und als TechnikerSiehe dessen neues englisches Farbebuch. Deutsche Ausgabe von Dingler und Kurrer, 2 Bde. Nuͤrnberg bei Schrag, 1818. gleich verdiente und beruͤhmte Edward Rath. Bancroft, M. D. etc. etc. (den man auf dem festen Lande und selbst in England im J. 1824 fuͤr todt hielt) Praͤsident dieser Gesellschaft ist. Die in dem Philosophical Magazine a. a. O. aufgezaͤhlten 17 Preise, mit welchen die Gesellschaft ihre Eroͤffnung feiert, zeigen von einem praktischen Geiste, welchen man mancher Gesellschaft auf dem festen Lande zum Neujahr-Wunsche darbringen duͤrfte. Bemerkungen uͤber die Vegetation der Erdaͤpfel in Hinsicht auf Pottasche und Knollen-Erzeugung. Von Hrn. J. B. Mollerat. Einige Beobachter haben geschrieben, daß die Erdapfel-Blaͤtter das Erdaͤpfelkraut, fanage) eine bedeutende Menge Pottasche enthaͤlt; andere haben versichert, daß, nach ihrer Untersuchung, der Betrag derselben offenbar uͤbertrieben wurde. Jeder sagte, was er sah; jeder bearbeitete aber das Kraut in verschiedenem Alter der Pflanze, und diese Verschiedenheit des Alters ist die Ursache des verschiedenen Ertrages an Pottasche. Ich fand im Jahre 1818, daß das Kraut sein Maximum an Pottasche unmittelbar vor der Bluͤthe lieferte, und sein Minimum bei voller Reife. Ich habe spaͤter Erfahrungen uͤber den Einfluß des Krautes auf Bildung der. Knollen anstellen wollen, um zu sehen, ob der Pottasche-Ertrag auch wirklich vorteilhaft ist, und diese im Jahre 1824 auch wirklich machen koͤnnen. Ich ließ in einem kieselig-thonigen, durch Anschwemmung und Duͤnger fruchtbaren, Boden Erdaͤpfel von der gelben Sorte (Partaque jaune) pflanzen, die man fuͤr die ergiebigste haͤlt. Sie wurden auf das sorgfaͤltigste gepflanzt. Die Versuche wurden auf 30 Centiaires angestellt, und auf Ein Hektar multiplicirt. Kraut. Asche. Basische Kohlen-saure Pottasche. Knollen. Bemerkungen Kilogr. Kilogr. Kilogr. Kilogr. I. Schnitt,unmittelbar vor der Bluͤthe 33333 384 212 4300 Troknes Kraut 0,125 d. gruͤnen. II. Schnitt,unmittelbar nach der Bluͤthe 33333 311 190 16330 Wie bei dem I. Schnitte. III. Schnitt,einen Monat spaͤter 35700 230   72 30700 Mehr Gewicht hinsichtlich des gruͤnen Krautes. IV. Schnitt,einen Monat spaͤter 22300 203   60 41700 Das auf dem Stoke vertroknete Kraut gibt nochmehr als beim vorigen, verglichen mit dem gruͤnen. Die Producte des V. Schnittes warm wie jene des IV. Die mit der Pottasche zugleich vorkommenden Salze wurden nicht untersucht. Die durch den ersten und zweiten Schnitt ihres Krautes beraubte Pflanze hatte vor dem Ausreifen der Knollen Zeit sich wieder etwas mit demselben zu bedeken. Aus obigen Versuchen erhellt, daß man keinen Vortheil, als Ertrag, dabei hat, die Pottasche eines Erdaͤpfel-Feldes in einfacher Ernte zu sammeln. Es waͤre aber moͤglich, Ertrag zu erhalten, wenn man auf demselben Boden zwei Pottasche-Ernten in Einem Jahre haͤlt. In dieser Absicht muͤßte man die Erdaͤpfel sehr fruͤhe pflanzen, und dann nach dem ersten Schnitte vor der Bluͤthe die Erde umstuͤrzen, und zum zweiten Mahle Erdaͤpfel bauen, so daß man noch vor Ende Sommers Kraut genug erhalten koͤnnte. Es ist vergebens, wenn man von einer Pflanze, die bereits ein Mahl geschnitten wurde, noch eine reiche Ernte erwartet. Ich bemerkte immer, daß thierischer Duͤnger bei den Erdaͤpfeln die Entwikelung des Krautes foͤrdert, Gyps hingegen der Erde beigemischt die Entwikelung der Knollen, (Annales de Chimie T. 2. 1825.) Literatur. Englische. Reid's classisches Werk uͤber Uhrmacherkunst. Das Repertory of Patent Inventions gibt uns in seinem neuesten Hefte, Julius 1826. S. 53. eine kritische Anzeige eines classischen Werkes uͤber die Uhrmacherkunst: „Treatise on Clock and Watch-making Theoretical and Practical. By Thom. Reid. 8. Edinburgh, 1826 (476 S. und 19 Tafeln).“ Der ruͤhmlich bekannte Reid war 80 Jahre alt, als er dieses Meisterwerk vollendete, welchem wir einen eben so classischen Uebersezer wuͤnschen, als sein Verfasser war. Das Repertory enthaͤlt a. a. O. einige Bemerkungen und Berichtigungen, die der Uebersezer nicht vernachlaͤssigen darf. The Franklin Journal and American Mechanics' Magazine. Unter diesem Titel gibt Hr. Thom. P. Jones eine in dem Glasgow Mechanics Magazine, N. 128. 3. Juni l. J. sehr gepriesene Zeitschrift heraus, welche, nach einigen ausgehobenen Stellen, auch wirklich dieses Lob verdient.