Titel: Künstliche Steine zu Kamin-Einfassungen und anderem Gebrauche in Zimmern. Von Hrn. Karl Wilson.
Fundstelle: Band 23, Jahrgang 1827, Nr. CXX., S. 557
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CXX. Kuͤnstliche Steine zu Kamin-Einfassungen und anderem Gebrauche in Zimmern. Von Hrn. Karl Wilson. Aus den Transactions of the Society of Arts im New London Mechanics' Register. N. 9. S. 204. Wilson's, kuͤnstliche Steine zu Kamin-Einfassungen und anderem Gebrauche in Zimmern. Man nimmt zwei Bushels scharfen Triebsand und Ein Bushel ungeloͤschten Kalk, mengt beide mit so wenig Wasser als moͤglich, und schlaͤgt sie drei bis vier Tage nach einander jeden Morgen eine halbe Stunde lang gehoͤrig durch, sezt aber kein Wasser mehr zu. Auf zwei Gallons Wasser nimmt man eine Pinte Staͤrke, die man in dem Wasser waͤrmt, und sezt ein Viertel Pfund gepulverten Alaun zu, welchen man vorher in warmem Wasser aufgeloͤset hat. Nun nimmt man ungefaͤhr eine Schaufel voll obiger Mischung, macht in der Mitte derselben ein Loch, und gibt 3/4 Pinte der Alaun- und Staͤrke-Aufloͤsung in dieselbe, nebst 3 bis 4 Pfund groben Gyps. Das ganze Gemenge wird nun geklopft, und zu einem etwas festen Teige gemischt, der in die hoͤlzernen Model eingetragen wird, deren Seiten- und Endstuͤke sich abnehmen lassen, und die vorlaͤufig mit folgender Oehl-Mischung ausgestrichen wurden. Man nimmt schlechtes Baum-Oehl oder irgend ein anderes Oehl, wovon die Pinte kaum Einen Shilling kostet, und sezt demselben eine Pinte klares Kalkwasser zu, das man durch Aufgießen von siedenden Wasser auf Stuͤke von ungeloͤschtem Kalke in einem geschlossenen Gefaͤße bereitet. Nachdem das Kalkwasser gesaͤttigt und klar geworden ist, sezt man es dem Oehle zu, und ruͤhrt es mit demselben zusammen, bis es eine dike oͤhlige Mischung bildet, mit welcher man die Model bestreicht. Wenn man die Seiten- oder Laͤngenstuͤke der Kamin-Einfassung bildet, wird der Model zuerst zur Haͤlfte mit obiger Mischung aus Sand, Kalk und Gyps gefuͤllt; dann legt man zwei mit aufgewundenen Seilen, oder mit Hanf umwikelte Drahte von der Laͤnge der Seitenstuͤke der Laͤnge nach parallel in die obige Mischung, und fuͤllt hierauf den Model vollkommen mit derselben aus: das Ueberfluͤßige wird mit einem flachen Streichbrette abgestrichen. Nun legt man den Dekel auf den Model, und wendet einen starken Druk auf denselben an, entweder mittelst einer Schraubenpresse, oder mittelst Hebel, die mit Gewichten beschwert sind, und laͤßt diesen Druk 20 bis 30 Minuten lang anhalten. Man sieht an einem Probestuͤke, das man in dieser Absicht in dem Model anbringt, ob die Mischung nach dieser Zeit gehoͤrig gepreßt und erhaͤrtet ist. Die Seitenwaͤnde der Model werden mittelst eiserner Klammern und Keile zusammengehalten. Die obenerwaͤhnten Drahte dienen sowohl den Seitenstuͤken Staͤrke zu geben, als die ganze Masse zusammenzuhalten, wenn sie jemahls zufaͤllig reißen sollte. Die Kamin-Einfassung kann entweder flach oder gefurcht seyn. Wenn sie aus dem Model kommt, wird sie mit Alaun-Wasser abgerieben, und mit einer Kelle und mir nassem Gypse vollkommen glatt und eben gemacht. Eine flache Kamin-Einfassung kommt auf 7 Shilling (4 fl. 12 kr.), eine gefurchte auf 28 Shillings, sammt dem Aufsezen.