Titel: | Miszellen. |
Fundstelle: | Band 27, Jahrgang 1828, Nr. XXXIX., S. 150 |
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XXXIX.
Miszellen.
Miszellen.
Verzeichniß der vom 22. Nov. bis 27. Dec. 1827 in London
ertheilten Patente.
Dem Robert Wheeler,
Braͤuer in High Wycomb: auf eine Verbesserung oder Verbesserungen an
Refrigeratoren um Fluͤßigkeiten abzukuͤhlen. – Dd. 22. November
1827.
Dem William John
Dowding, Tuchmacher in Poulsot, Wilts: auf Verbesserungen an der
Maschinerie, um die Wolle von der Krazmaschine abzuwinden. – Dd. 22. Nov.
1827.
Dem John Roberts,
Mechaniker in Wood-street und George Upton, Oehlhaͤndler in
Queen-street, Cheapside, London: auf Verbesserungen an der Argand'schen und anderen
Lampen. – Dd.
24. Nov. 1827.
Dem John Alexander
Fulton, Gewuͤrzkraͤmer in Lawrence,
Pountney-lane, London: auf
ein Verfahren, Pfeffer zuzubereiten oder zu bleichen. – Dd.
26. Nov. 1827.
Dem Joseph Apfey,
Mechaniker in John-street, Waterloo-road,
Lambeth: auf eine Verbesserung an Maschinen, die man
statt der Kurbel gebrauchen kann. Dd.
27. Nov. 1827.
Dem Joshua Jenour, d.
juͤng., Gentleman in Brighton-street, St. Pancras, Middlesex: auf ein Pulverhorn oder einen
Behaͤlter, und eine Methode, zwekmaͤßiger darin Schrot oder
anderes Schießmaterial zu verwahren, um Feuergewehre verschiedener Art damit zu
laden. – Dd.
28. Nov. 1827.
Dem Thomas Bonnor,
Kaufmann in Monkwearmouth Shore, Durham: auf Verbesserungen an
Sicherheitslampen. – Dd.
4. Dec. 1827.
Dem William Fawcett,
Mechaniker in Liverpool, und Matthew Clarke, Mechaniker in Jamaika: auf
einen Apparat, um besser Zuker aus dem Zukerrohre machen zu koͤnnen.
– Dd. 4.
Dec. 1827.
Dem Robert Water
Winfield, Messinggießer in Birmingham: auf
eine Verbesserung oder Verbesserungen an Roͤhren oder Staͤben, die
durch eine neue Fabrikationsart dargestellt werden, und auf eine verbesserte
Construction derselben und ihre Fabrikation mit verschiedenen anderen
Verbesserungen, fuͤr Bettstaͤtten, und andere Gegenstaͤnde.
– Dd.
4. Dec. 1827.
Dem John Meadon,
Kutschenmacher in Millbrook, bei Southampton: auf Verbesserungen an
Wagenraͤdern. – Dd.
4. Dec. 1827.
Dem Samuel Wilkinson,
Mechaniker in Holbek, Yorkshire: auf Verbesserungen an Mangen, die er
„Bulliman's Patent Cabinet
Mangles“ nennen will. – Dd. 4. Dec. 1827.
Dem Maurice de Jough,
Cottonfabrikant in Warrington, Lancashire: auf eine Verbesserung oder
Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen oder Weben der Baumwolle und anderer
Faserstoffe. – Dd.
4. Dec. 1827.
Dem Thomas Tyndall,
Gentleman in Birmingham: auf Verbesserungen in der
Knopffabrikation und an der dazu dienenden Maschine, von einem Fremden
mitgetheilt. – Dd. 4. Dec. 1827.
Dem Daniel Ledsam und
William Jones,
Fabrikanten in Birmingham: auf Verbesserungen an der
Maschine zum Schneiden der Stifte und Naͤgel. – Dd. 4. Dec.
1827.
Dem Joseph Robinson,
Buͤrstenmacher in Merchant'srow, Limehouse, Middlesex: auf eine
Verbesserung in der Fabrikation von Buͤrsten gewisser Art, und in der
Fabrikation von einem Materiale oder Materialien, und der Anwendung desselben
zur Fabrikation von Buͤrsten und zu anderen Zweken. – Dd. 4. Dec.
1827.
Dem Paul Steenstrup,
Esqu. in Basing-lane, London: auf Verbesserungen an der Maschine zum Forttreiben der
Fahrzeuge, welche Verbesserungen auch zu anderen Zweken anwendbar sind. –
Dd. 11. Dec.
1827.
Dem John Harvey
Sadler, Kaufmann in Herton, Middlesex: auf Verbesserungen an
Webstuͤhlen, zum Weben der Seide, Baumwolle, Leinen, Wolle, Flachs und
Hanf, und allen Gemischen daraus. – Dd. 13. Dec. 1827.
Dem Ralph Newcastle,
Muͤhlenarzt zu Newcastle-upon-Tyne: auf eine neue und
verbesserte Methode, Schiffe oder kleinere Fahrzeuge mit Ballast zu laden.
– Dd. 13.
Dec. 1827.
Dem Robert Stein,
Gentleman in Regent-street: auf eine Verbesserung bei Anwendung der Hize
zur Destillation. – Dd. 13. Dec. 1827.
Dem Frederik Benjamin
Geitlen, Messinggießer in Birmingham: auf
Verbesserungen an Rollen fuͤr Moͤbeln und andere nuͤzliche
Zweke. – Dd. 13. Dec. 1827.
Dem Henry Peto,
Baumeister in Little Britain, London: auf einen Apparat, um Kraft zu erzeugen. – Dd. 13. Dec.
1827.
Dem Joseph Anthony
Berrollas, Uhrenfabrikant in Nelson-street,
City-road, Middlesex: auf eine Methode, eine Taschenuhr ohne einen
Schluͤssel aufzuziehen: welche Uhr er „Berrollas Keyless watch or clock“ nennt, und auch eine
gewisse Verbesserung, die sich an seinem neulich erfundenen Weker anwenden
laͤßt. – Dd. 13. Dec. 1827.
Dem Andrew Motz
Skene, Esqu. Lieutenant der koͤn. Marine, aus
Jermyn-street, Middlesex: auf eine Verbesserung oder Verbesserungen in
der Methode, Fahrzeuge durch das Wasser fortzutreiben, und Wassermuͤhlen
zu bauen. – Dd. 13. Dec. 1827.
Dem John Lee Stevens,
Kaufmann in Plymouth: auf eine neue oder verbesserte Methode, oder Methoden,
Fahrzeuge durch das oder auf dem Wasser mit Huͤlfe von Dampf oder anderen
Kraͤften fortzutreiben, und auf ihre Anwendung zu anderen Zweken.
– Dd. 18.
Dec. 1827.
Dem Thomas Tyndall,
Gentleman in Birmingham, auf Verbesserungen an der
Maschine, die man zum Verfertigen der Naͤgel und Schrauben anwendet,
welche ihm von einem Fremden mitgetheilt wurden. – Dd. 18. Dec. 1827.
Dem John George,
Esqu. Gerichtsanwalt in Chancery-lane, Middlesex: auf eine Methode,
gedekte Schiffe oder Fahrzeuge zu schuͤzen, so daß sie weniger durch
Trokenmoder leiden, und Guͤter an Bord solcher Schiffe und Fahrzeuge vor
Beschaͤdigung durch Hize zu verwahren. – Dd. 18. Dec. 1827.
Dem Thomas Stanhope
Holland, Esqu. in der City von London: auf Verbindungen an Maschinerien, um Kraft und Bewegung
zu erzeugen und mitzutheilen, welche dazu dient, feststehende Maschinen, so wie
auch schwimmende Koͤrper, Wagen und andere bewegliche Maschinen
fortzubewegen, und auf Verbesserungen darin. – Dd. 19. Dec. 1827.
Dem William Harland,
M. D. in Scarborugh: auf Verbesserungen an dem
Apparate, oder der Maschine, um Dampfwagen fortzutreiben, welche Verbesserungen
auch zu anderen nuͤzlichen Zweken anwendbar sind. – Dd. 21. Dec.
1827.
Dem Charles Augustus
Ferguson, Mastverfertiger in Millwall, Poplar und James Falioner Atlee,
Gentleman in Prospect-place, Deptford, Kent: auf Verbesserungen in der
Construction von Masten. – Dd. 22. Dec. 1827.
Dem William Hale,
Kaufmann in Colchester: auf Verbesserungen in der Maschinerie oder dem Apparate,
um Fahrzeuge fortzutreiben. – Dd. 27. Dec. 1827.
(Aus dem Repertory of Patent-Inv. Jan. 1828.
S. 61.)
Amerikanische Patente im J. 1826 vom 31. Aug. bis 29. Decbr.
Erfindungen und Verbesserungen:
An Windmuͤhlen: Moses
Padley, New York, 31.
Aug.
In der Hydraulik: Befreiungs-Klappe (relieving
valve): Wilh.
Lanphier, Columbia District. 2.
Septbr.
Am Weberstuhle: Samuel
Chidester, New York. 2.
Septbr.
An der Dreschmaschine: Archibald
Douglaß, New York. 8.
Septbr.
An der Maschine zum Absengen und Zurichten der Zeuge: Andr. Robeson, Massachusetts.
An dem Schrauben-Stiefel-Baume (?) (Screw
boot tree) Georg
Nicol, Virginia.
Steingut ohne Salz zu brennen: Sandford S. Perry, New-York. 12.
Spt.
Eisen-Schließbaͤnder mit maͤnnlichen und weiblichen
Ohrennieten: Edw.
Cooper, Virginia. 14.
Septbr.
––––––––––
An Glas-Knoͤpfen: H. Whitney und E. Robinson, Cambridge, Mass. 4. Novbr.
An der Druker-Presse: Samuel Fairlamb, New-York.
Eine Maschine zum Pelzschneiden: Jerem. Hubburd, James-Town, N. Carol.
Kielhebel zur Stuͤzung der Schiffe: Joh. Thomas,
New-York. 6.
Nov.
Eine Eisenbahn im Grunde des Meeres. Derselbe d. d.
An gewoͤhnlichen Haus-Weberstuͤhlen: Jerem. Hubburd,
James-Town, N. Carol.
An der Fußmuͤhle zum Ausloͤsen der Baumwolle: Isaak B. Barnes, Beaufort.
Suͤd. Carol.
An der Dampfmaschine: Elisaͤus Bigelow, Baltimore.
An der Zusammenfuͤgung der Bettstaͤtten: Wilh. Bell, Lexington,
Ken. 7. Novbr.
An der Schwingmuͤhle: Ovid Pinney und Jas. Olmstead, Caledonia, New-York.
Eine Maschine zum Dreschen und Kornschwingen: Sylvanus C. Hersey, Rochester,
New-York.
Buͤchsen fuͤr Raͤder zu bohren: Ebenezer Johnson, Lexington Heights,
New-York.
Am Baue der Oefen, Herde etc.: Social Rolph, Wales, N. York. 8. Nov.
An der sich drehenden Dampf-Maschine: Elias H. Reid, Lancaster, Kentucky. 10. Novbr.
Am Wasserrade: Benj.
Raymond d. juͤng., Beverly, Mass. 13. Novbr.
Im Verfertigen und Schleifen des Gerbermessers: Sam. Brooks, N. York.
An dem Krautschneider-Kasten: F. Berkemeyer und J. Dangler
Das sind Namen von jenen ausgewanderten Salzburgern, die der Fanatismus
ihrer Bischoͤfe mit 20,000 anderen evangelischen Christen aus ihrem Lande, uͤber die Meere verbannte, und die man jezt
wieder fuͤr den Glauben ihrer Urvaͤter gewinnen
moͤchte.A. d. U.; Greenwich, Penns., 14.
Novbr.
Im Lottospiele: Wilh. C.
Conine, Baltimore. – (Man patentisirt also in N. America
selbst die moralische Pest der Voͤlker und der Finanzen eines jeden
Staates, waͤhrend man sie in England aufgehoben und verbothen hat.)
An der Art, die Griffe an den Commode-Kaͤsten zu befestigen:
Wilh. Price,
Pittsburgh, Penns.
Am Dampf-Erzeuger: Daniel
Phelps, Bath, New-York.
Am Baue der Kisten, in welchen man Heu preßt: Ezechiel Waterhouse, Gaͤrtner,
Maine.
An den Maschinen zum Spinnen und Haspeln des Baumwollen-Garnes: Jos. Woodhull, Chester,
New-York.
An der atmosphaͤrischen Dampf-Maschine: Wilh. Willis, Charlestown, S. C.
Instrument zum Aushuͤlsen des Kornes: Howlet Bushnell, Norwich, Conn.
Maschine zum Aufheben der Bothe etc.: Alfred Warner, Rochester, New-York.
16. Novbr.
Eine Art Haare zu faͤrben: Jos. Herring, New-York.
Ein Bohrer, die Naben der Raͤder zu bohren: Sheldon Cadwell, Windham, Conn. 20. Novbr.
Ofen fuͤr Anthracit-Kohlen: Wilh. Church, Boston,
Mass.
An der Baumwollen-Presse: Jas. Boatwright u. Jas. Nathans, Richland, St. Carolina. 21. Novbr.
Am Sonnen- und Regenschirme: Wilh. Sleeper,
Philadelphia. 22.
Nov.
An Saͤtteln: Georg
Wilkes, Fredonia, Indiana.
An einer Spinnmaschine, die man den Hausspinner nennt: Lafferred Totten
Schoharie, New-York.
An Feuergewehren: Fordyce
Ruggles, Hardwick, Mass. 24.
Novbr.
An der Waschmaschine: Burroughs
Beach, New Milford, Connt.
In Anwendung der Schraube zum Forttreiben: Wilh. H. Godfrey, Rochester,
New-York.
An der beweglichen Dampfsaͤgemuͤhle: W. G. Berry und J. T. Osborn, Cincinnati,
Ohio. 22. Novbr.
Am Roste und Blasebalge bei Lehigh-Kohlen: S. C. Mott und W. Holmes,
New-York. 26. Novbr.
In der Art thoͤnerne Roͤhre zu verfertigen: Joh. Bower, East Betlehem,
Penn. 1. Decbr.
In der Art Wolle und Baumwolle etc. zu spinnen: Seth Boyden, Foxborough, Mass. 7. Decbr.
Am Milchkeller-Kuͤhler: David Witmer, Paradise, Penn.
An Verfertigung der Silberloͤffel etc.: Wilh. Gale,
New-York.
An der Waschmaschine: Dav. G.
Dundam, New-Brunnswick, New-Jersey.
An der Art die Baumwollenmuͤhle zu treiben: Pet. Knox, Augusta, Georgia. 7. Decbr.
Am Klopfhammer (trip-hammer): Phil. Petts Read,
Kraͤmer, Maine.
An einer sich selbst fuͤllenden Ziegelpresse: Joh. Winslow, Portland, Maine. 8. Decbr.
An der kreisfoͤrmigen zuruͤkwirkenden Saͤge: Wilh. Avery, Cazenovia,
New-York.
Am Ruderrade zum Treiben der Bothe: W. E. Kearsing,
New-York.
Alle Arten von Liqueurs zu destilliren: Norman und Ans. Wolcott, Bloomfield, N. York.
In der Art, Furnituren zu schneiden: Joh. P. Atten, Manchester, Mass.
An der Dreschmaschine: James
Hyde, Pembroke, New-York. 9. Decbr.
In der Art, Bothe und Fahrzeuge zu treiben: Joh. Jak. Girard, Baltimore. 12. Decbr.
In der Art, Wolle zu verarbeiten: Joh. Goulding, Dedham, Mass. 15. Decbr.
An dem Ofen zum Tabaktroknen und zurichten: Edm. Pendleton, Louisa County, Virg., 18. Decbr.
An der Kaͤse- und Ciderpresse etc.: Lebbeus Caswel, Harrison, Maine.
An der Maschine, Haͤute zu brechen: Hezekias S. Clark, Randolph County, N. C.
22. Decbr.
An der Maschine, flache Ziegel zu verfertigen: J. M. Porter und P. S. Maltes, Easton,
Pens.
Im Lottospiele: Joh. C.
Rives, Washington, D. C.
Maschine zum Bretterhobeln: Heron. Atten.
– – Baumwolle- und Kornpflanzen etc.: Joh. Lobdell,
Warren-County, Mis. 26.
Decbr.
Am Hizen und Kochen des Wassers: Georg J. Payne, Lockport, New-York, 27. Decbr.
An der Maschine zum Pressen und Paken der Baumwolle: J. H. M'Chelland, Fairfield District, S. C.
28. Decbr.
Maschine zur Verfertigung der Naben an Raͤdern: Is. Willbur, Madison,
New-York.
Ein sich drehender Hobel: D. N.
Smith, Warwick, Mass.
An der See-Eisenbahn: Rich. Ward, New-York.
Huͤte mittelst Dampfes zu verfertigen: Wilh. Harkins, Wheeling, Virginia. 29. Decbr.
An der Wolle- und Baumwolle-Spinnmaschine: Seth Boyden, Foxborough,
Mass.
An der Pendelbewegung fuͤr Maschinen: Justin Jakob, Montreal, Canada.
In Entwikelung und Behandlung der Waͤrme: Eliphalet Nott, Schenestady,
New-York.
An Bettstaͤtten: Sam.
Davis, Catskill, New-York.
Im Baue der Herde, Oefen etc.: Joh. Wilh. Bott und Wilh. Lyman, Boston.
Am Lithontriptor: Isaias
Lukins, Philadelphia. 30.
Decbr.
An der Maschine zum Korn- und Aepfelreiben etc.: Camm Moore, Guilford
County, N. C.
Ein sich drehendes Kohlensieb: Thom. Borbidge und Anson Martin, Kingston Township, Penn.
An der Heu- und Baumwollenpresse: Dav. Flagg und Karl Peck, Gaͤrtner, Maine. –
(Aus dem London Journal of Arts. Novbr. 1827.Die Patente vom 14. Septbr. bis
14. Novbr. fehlen hier, und
werden nachgetragen werden. A. d. O.)
Feuer auf Dampfbothen zu loͤschen.
Hr. Baddeley schlaͤgt
vor, auf den Dampfbothen mit der Maschine Drukpumpen zu verbinden, und durch diese
mittelst Roͤhrenleitung im Dampfbothe, wenn ein Brand entsteht, das Feuer zu
loͤschen. Der Vorschlag ist zwekmaͤßig und gut, wenn die
Dampfmaschine, waͤhrend es brennt am Dampfbothe, ruhig ihren Gang fortgeht.
(Mech. Mag. 15. Dec. 1827, S. 350.)
Ueber Rectification des Alkohols.
Die koͤnigl. Akademie der Wissenschaften zu Bruͤssel hatte im Jahre
1821 folgende, die
Verbesserung der geistigen Fluͤßigkeiten betreffende, Preisfrage
ausgeschrieben: „Da es bekannt ist, daß die aus verschiedenem Material,
als Fruͤchten, Getreide, Wurzeln und Zuker dargestellten geistigen
Fluͤßigkeiten durch dieselben Concentrationsmittel nicht dahin gebracht
werden koͤnnen, einen gleichen Grad von Staͤrke am
Araͤometer zu zeigen, – so wuͤnscht die Akademie, daß man
genau diese Differenzen und die Ursache derselben bestimme.“ Die
Abhandlung des Hrn. Dr. Hensmans in Loͤwen
erhielt von der Akademie den Preis, und wurde von Hrn. Hofr. Brandes mit vielen Anmerkungen in's
Deutsche uͤbersezt.Denkschrift uͤber die geistigen Fluͤßigkeiten von Dr. Hensmans, herausgegeben von Dr. Brandes, Lemgo 1826, in der Meyer'schen
Hof-Buchhandlung.
Der Verfasser beweist durch viele Versuche, daß der Alkohol identisch ist, er mag
woraus immer dargestellt seyn; daß die groͤßeren oder geringeren
Schwierigkeiten bei seiner Rectification, von der Gegenwart einer fetten Substanz,
oder ein wenig Essigaͤther herruͤhren, und daß diese Substanzen ihm
auch den verschiedenen Geschmak ertheilen. Die fette Substanz kann, wenn sie allein
vorhanden ist, zum Theile durch wiederholte Destillation abgeschieden werden, aber
der Essigaͤther kann nicht auf dieselbe Art getrennt werden; der Alkohol mag
uͤbrigens von der fetten Substanz oder von Essigaͤther oder von beiden
zugleich enthalten, so thut man am besten, ihn vor der Rectification mit etwas
kaustischem Kali oder Natron zu versezen, indem die kohlensauren Alkalien nicht
wirksam genug sind. Diese Resultate (bemerkt das Bull. d.
scienc. techn. Nov. 1827, S. 289.) scheinen fuͤr diejenigen sehr
wichtig zu seyn, welche Branntwein aus Getreide, Kartoffeln, Melasse u.s.w. brennen.
Sie werden viel zur Verbesserung der Producte beitragen, und die Consumtion
derselben wird dadurch groͤßer werden.
Unausloͤschbare Tinte.
Die lezte Nummer des Royal Institution Journal gibt
folgendes Verfahren zur Bereitung einer unausloͤschbaren Tinte an.
„Man bereite eine gesaͤttigte Aufloͤsung von Indigo und
Krapp mittelst Kochens in einem solchen Verhaͤltnisse, daß sie eine
Purpurfarbe erhaͤlt, und seze derselben, nach der Dike des Papieres, auf
welcher geschrieben werden soll, ein Sechstel oder ein Achtel ihres Gewichtes
Schwefelsaͤure zu. Man erhaͤlt auf diese Weise eine Tinte, die
ziemlich leicht aus der Feder fließt. Wenn man die damit niedergeschriebene
Schrift nach und nach einer bedeutenden Hize vor einem Feuer aussezt, so wird
sie vollkommen schwarz, indem die Buchstaben durch die Schwefelsaͤure
gleichsam in das Papier eingebrannt und verkohlt werden. Wenn die Saͤure
nicht in hinlaͤnglicher Menge angewendet wurde, so daß das Gefuͤge
des Papieres dadurch zerstoͤrt, und in den Zustand eines Zunders versezt
wird, kann man die Farbe der Tinte durch Chlorine oder durch
Sauerkleesaͤure, und durch die Verbindungen dieser Saͤuren
wegschaffen, obschon mit einiger Schwierigkeit. Wenn man aber die
gehoͤrige Menge von Saͤure genommen hat, so wird der verkohlte
Theil der Buchstaben durch einiges Reiben oder Biegen des Papieres zu Staub, und
wenn eine schwarze Unterlage unter dem Papiere angebracht ist, ist die Schrift
vollkommen unvertilgbar; denn die Buchstaben sind gleichsam durch das Papier
durchgeschlagen. Man koͤnnte sich solcher Tinte bei den Staatspapieren
bedienen „(um sie noch fruͤher zu pulverisiren?)“
(Philos. Mag. Novemb. 1827. S. 393.)
Dracine: eine neue Substanz im Drachenblute.
Hr. Melandri fand, daß der
Faͤrbestoff im Drachenblute in Alkohol und Oehl aufloͤsbar ist, und
eben so in heißem Wasser, jedoch nur in geringer Menge. Die waͤsserige
Aufloͤsung schmekt bitter, zusammenziehend, und hat eine schoͤne
Purpurfarbe; durch Erkalten wird sie undurchsichtig und roth. Mit Gallerte und
schwefelsaurem Eisen gepruͤft, zeigt sie weder Gaͤrbestoff noch
Gallaͤpfelsaͤure.
Ein Theil Drachenblutes wurde in starkem Alkohole aufgeloͤste, die
Aufloͤsung bis zur starken Concentrirung abgeraucht, und dann in kaltes
Wasser geschuͤttet: es fiel eine schwammige Masse zu Boden. Diese wurde mit
kaltem Wasser gewaschen, und hierauf mit Wasser gesaͤttigt, welches 1/100
Schwefelsaͤure enthielt. Bei ungefaͤhr 61° Fahrenh. schien eine chemische
Wirkung einzutreten. Der mit Wasser gehoͤrig gewaschene Bodensaz war
schoͤn roth, mehr oder minder lebhaft, aber nach seinem
Aggregations-Zustand; er war geruch- und geschmaklos, biegsam, und
ward bei 131° Fahrenh. fluͤßig. Diese Substanz, die ihr Entdeker Dracine nennt, hat einige Aehnlichkeit mit den
vegetabilischen Alkalien, obschon sie nur eine geringe Verwandtschaft zu den
Saͤuren besizt. Man erhaͤlt eine schwefelsaure Verbindung derselben,
wenn man Schwefelsaͤure mit Alkohol verduͤnnt, einer
Alkohol-Aufloͤsung der Dracine zusezt, die Mischung mit kaltem Wasser
faͤllt, und dann etwas Waͤrme einwirken laͤßt. Die
schwefelsaure Dracine sammelt sich auf dem Boden, und wird mit kaltem Wasser
ausgewaschen bis Lakmuß-Papier durch das Waschen nicht mehr roth wird, worauf
man sie in heißem Wasser aufloͤst. Die geringste Menge Alkali macht die
Aufloͤsung roth, so daß diese als sehr kraͤftiges Reagens auf Alkali
wirkt. Dracine ist auch ein gutes Reagens auf Saͤuren, indem sie durch
dieselben gelb wird. Man kann die geringste Spur von kohlensaurem Kalke auf dem
Filtrir-Papiere mittelst schwefelsaurer Dracine entdeken, indem die gelbe
Aufloͤsung derselben dadurch augenbliklich roth wird. (Bullet. Univ. CXI. p. 157 im Philosoph. Magaz. Nov. 1827. S. 394.)
Hrn. Pepy's Methode, die Haͤrte des Stahles zu
pruͤfen.
Hr. Gill fuͤhrt in
seinem technical Repository, Novbr. S. 261 folgende
Methode an, nach welcher Hr. Pepy die Haͤrte eines Stahles pruͤft. Er ließ eine
Reihe von Stahlcylindern aus dem haͤrtesten englischen Stahle verfertigen,
und zog sie, nach dem Haͤrten und Temperiren (wobei er die Temperatur
mittelst Thermometer bestimmte) auf der Achse einer Drehebank auf: Einen
Stahlcylinder ließ er jedoch ganz hart. Eine aͤhnliche Reihe von Cylindern
ließ er aus Wootz (ostindischem Stahle) verfertigen. Wenn
er nun die Guͤte eines Stahles pruͤfen will, laͤßt er eine
Gravirnadel daraus verfertigen, und haͤlt die Spize auf die obigen
verschiedenen Stahlcylinder. Je nachdem sie dieselben mehr oder minder leicht
schneidet, ist der Stahl mehr oder minder gut, und derjenige ist der beste, der den
haͤrtesten Cylinder schneidet.
Ueber die Abdekerei zu Paris
sezt der Recueil Industriel,
Août, S. 159, den interessanten Bericht der
Gesundheits-Commission fort, aus welchem wir bereits im polyt. Journ. B. XXVI. S. 181. einige Notizen geliefert
haben. Die Zahl der jaͤhrlich zu Paris abgedekten Pferde betraͤgt
ungefaͤhr 12770 Stuͤke, von welchen aber auch mehrere aus den
Umgebungen herbeigeschleppt werden. Waͤhrend man bei uns die Abdeker
fuͤr das Ausfuͤhren des todten Pferdes bezahlen muß, bezahlt der
Abdeker zu Paris jedem, der ihm ein gefallenes Pferd anzeigt, eine Praͤmie,
und gibt fuͤr das gefallene Pferd 10 bis 15 Franken, je nachdem die Leiche
des Thieres gut ist, und ihm Nuzen verspricht. Selten bleibt ein Pferd, auch wenn es
auf der Straße gefallen ist, 10 oder 12 Stunden lang todt liegen. Die Abdeker kaufen
auch die alten und kranken Pferde, und fuͤhren sie auf ihre Huͤtte, wo
sie die Commissaͤre nicht selten an den Gerippen ihrer vor 2 Tagen
abgeschundenen Bruͤder angebunden fanden. Die Commissaͤre fanden diese
armen Thiere vor ihrem Tode zuweilen so ausgehungert, daß sie dieselben gleichsam in
Fleisch fressende Thiere verwandelt und die Daͤrme der frisch abgedekten
Pferde fressen sahen, bloß um der vegetabilischen Reste willen, die in jenen noch
enthalten waren. Dieses Schauspiel erneuert sich vorzuͤglich am Anfange des
Winters eines jeden Jahres, wo die Landleute ihrer unbrauchbaren Pferde los zu
werden trachten, und sie „nach Montfaucon opfern“, wo jezt die
Abdekerei von Paris sich befindet. Man hat daselbst vier verschiedene Arten, die
Pferde zu toͤdten. Die erste ist diese, daß man dem Thiere eine Ader
oͤffnet, und Luft einblaͤst; die zweite, daß man zwischen dem
Hinterhaupte und dem ersten Halswirbelbeine ein scharfes Messer einsticht, und das
verlaͤngerte Mark durchschneidet; die dritte, daß man dem Thiere (so wie es
jezt gewisse Aerzte an einer gewissen Universitaͤt zu thun pflegen) zu Tode
Ader laͤßt, und dann ein Messer vorne in die Brust stoͤßt; die vierte,
daß man das Thier mit einer Keule auf den Kopf schlaͤgt, und ihm dann eine
Ader oͤffnet, wenn es gefallen ist.
Die erstere dieser Methoden findet die Commission langweilig, schwierig und unsicher, indem, nach
ihrer Ansicht, eine ziemlich große Menge Luft noͤthig ist um den Tod
herbeizufuͤhren, und der Abdeker durch das Blasen ermuͤdet wird. Die
Abdeker bedienen sich derselben auch nicht gewoͤhnlich, sondern bloß um ihre
Geschiklichkeit zu zeigenDiese Art die Pferde zu toͤdten, das sogenannte Umblasen, wird in Deutschland nicht von Abdekern sowohl, als von
boshaften Menschen mit ungemeiner Geschiklichkeit oͤfters
angewendet.A. d. U..
Die zweite Methode waͤre die sicherste und schnellste; sie fordert aber
Geschiklichkeit, und die Schnelligkeit mit welcher das Thier zu Boden
stuͤrzt, wird dem Abdeker, der bei dieser Operation dicht an dem Pferde
stehen muß, nicht selten gefaͤhrlich. „Man hat sie also weislich
aufgegeben“
Wir finden in dem Aufgeben dieser Methode keine Weisheit; denn es gibt keine
schnellere und leichtere Todesart fuͤr das arme Thier, welches
getoͤdtet werden soll, und es ist unsere Pflicht, dem Thiere seinen
Tod so leicht zu machen als moͤglich. Das Abschneiden des
Ruͤkenmarkes fordert so wenig Geschiklichkeit, daß jeder Junge sich
dieselbe sehr bald eigen machen kann, wie man an den Schaͤchtern bei
den Juden; bei den Stiergefechten der Spanier, bei allen mahomedanischen
Voͤlkern sieht. Auch ist dieses sogenannte Stechen der Pferde jezt
beinahe bei allen thieraͤrztlichen Anstalten eingefuͤhrt. Um
denjenigen, der den Stich fuͤhrt, außer aller Gefahr zu wissen,
braucht es nichts, als daß er dem Thiere augenbliklich nach dem Stiche einen
Stoß von sich weg gibt, es wird dann nie auf ihn fallen.A. d. U., sagt die Commission, und producirt sie nur zuweilen vor
Neugierigen.“
Die dritte Methode, das Durchschneiden der großen Gefaͤße, ist die in
Frankreich gewoͤhnliche Methode. Man noͤthigt das Thier den rechten
Vorderfuß nach ruͤkwaͤrts zu stellen und dadurch die Haut an der Brust
zu spannen, und stoͤßt ihm in dieser Stellung ein 8 bis 10 Zoll langes Messer
in der Richtung des Bogens der Aorte, die dadurch zerschnitten wird, in die Brust.
Das Blut stroͤmt alsogleich in Masse heraus, das Thier wankt, faͤllt,
„und ist unter den dieser Todesart eigenen Convulsionen in einigen
Minuten todt. Es scheint nicht, daß das Pferd hierbei sehr leidet; es
empfaͤngt den Stich ohne zuruͤkzufahren. Man bindet es auch gar
nicht an, um ihm diesen Stich beizubringen: es bleibt wie betaͤubt und
bezaubert ruhig an der Stelle stehen bis es zusammenfaͤllt. Alles
beweiset, daß diese Todesart aͤußerst sanft ist“, sagt die
CommissionDer Uebersezer wuͤnscht nicht diese „sanfte“
Methode nach Deutschland verpflanzt zu sehen.A. d. U..
Die vierte Methode, das Schlagen mit der Keule verwirft die Commission mit Recht, und
traͤgt auf gesezliches Verbot derselben an, indem das Thier, welches nicht
angebunden wird, und dem bloß die Augen mit dem Strike oder mit der Halfter
zugebunden werden, oͤfters diese Binde uͤber die Augen los kriegt,
sich dann gegen den gefuͤhrten Streich straͤubt, falsch getroffen, und
dadurch wild wird, durchgeht und Ungluͤksfaͤlle veranlaͤßtEs waͤre sehr zu wuͤnschen, daß auch das Schlagen unserer Rinder, wodurch nicht bloß die Thiere
oͤfters fuͤrchterlich gemartert werden, sondern selbst der
Mezger, zuweilen sogar das Publicum, in Gefahr kommt, gesezlich verboten,
und das schon von Mosch empfohlene Stechen, d.i. Abschneiden des
Ruͤkenmarkes zunaͤchst am Kopfe, wie es die Juden, Spanier,
Thieraͤrzte zu thun pflegen, befohlen wuͤrde. Nur im mittleren
und noͤrdlichen Europa sind die Mezger, im Gegensaze ihrer
Handwerksgenossen anderer Laͤnder und Welttheile, noch wahre Schinder. Gluͤklicher Weise scheinen
die franzoͤsischen Schinder eine fuͤnfte Methode nicht zu
kennen, die in Deutschland haͤufig angewendet wird: das Erdrosseln.A. d. U..
Vor dem Toͤdten werden den Thieren die Haare an der Maͤhne und am
Schweife abgeschnitten; diese Haare sind aber, theils wegen des Alters oder der
Krankheit des Thieres, theils weil die Eigenthuͤmer des Pferdes selbst
gewoͤhnlich schon einen Theil davon abschnitten, so schlecht, daß der Gewinn,
den der Abdeker an Roßhaar macht, als unbedeutend betrachtet werden kann.
Die Haut wird dem Thiere mit vieler Sorgfalt abgenommen; man laͤßt Schweif,
Ohren und Lippen daran. Die Fuͤße werden ausgeloͤste, und, bedekt von
einem Theile ihrer Haut, sammt ihren Sehnen und den Hufeisen aufbewahrt und regelmaͤßig
aufgeschichtet. Das Fleisch wird sorgfaͤltig, sowohl von den Hinter-
und Vorderschenkeln, welche aus ihren Gelenken ausgeloͤst werden, als von dem
Gerippe und selbst von dem Schaͤdel abgenommen, und als Nahrung fuͤr
die Hunde etc. verkauft. Das Gerippe wird dann irgend einem hierzu noch brauchbaren
Pferde an den Schweif gebunden, und von diesem (das bei seiner Ruͤkkehr ein
aͤhnliches Schiksal erwartet) auf den Anger geschleppt. Die Haut wird
aufgerollt, mit der Haarseite nach außen, und bleibt zwei oder drei Tage in der
Abdekerei, von wo sie zu den Gerbern nach Paris gebracht und in dem kleinen Vache
(Biévre) eingeweiht wird. Da sie alsogleich
gegerbt wird, bedarf sie keiner weiteren Zubereitung. Das gewoͤhnliche
Gewicht einer rohen Pferdehaut betraͤgt ungefaͤhr 30 Kilogramm, und
ihr Preis ist, im Durchschnitte, auf der Abdekerei
selbst, 9 Frank. 50 Cent. An Schmuz von der Abdekerei kleben 10–12 Pf. an
jeder Haut.
Die Commission wundert sich mit Recht, warum man in keiner Abdekerei das Blut der
Pferde, das fuͤr Berliner-Blaufabriken, Zukerraffinerieen etc. so
wichtig ist (der Preis des Ochsenblutes ist um das Dreifache zu Paris gestiegen und
nur durch Maͤkler mehr zu erhalten), sammelt und verkauft. Man kann doch auf
jedes gestochene Pferd im Durchschnitte 36 bis 40 Pfund frisches Blut rechnen, und 8
bis 10 Pfund trokenes Blut.
Wenn das Fleisch des Pferdes fett, und das Thier gesund ist, tragen die Abdeker zu
Paris kein Bedenken, sich davon reichlich zu naͤhren; ein solcher guter
Bissen wird ihnen jedoch selten. Die Commissaͤre waren bei ihnen zu Tische,
und ließen sich dasselbe sehr wohl schmeken; fanden es so gut, wie Rindfleisch.
Indessen wird Pferde-Fleisch aller Art, mit
Erlaubniß der Pariser-Polizei, in die Stadt geschleppt: man kauft auf der
Schinderhuͤtte soviel man tragen kann, um 3 Sous, und man weiß nicht, sagt
die Commission, was zu Paris aus diesem Fleische, ungeachtet des
Sacrilegien-Gesezes, fuͤr eine Transubstantiation mit demselben
hervorgeht. Ein Theil wird auf der schaͤndlichen Thierheze und in der
Menagerie verbraucht: leztere braucht woͤchentlich an 20 Pferde,
waͤhrend, wie die Commissaͤre sagen, Ein Pferd fuͤr diese
Menagerie hinreichen wuͤrde. Mehrere Besizer großer Hunde zu Paris haben
diese abgerichtet, sich selbst ihre Nahrung auf der Abdeker-Huͤtte zu
Montmartre zu holen. Die Abdeker kennen sie, geben ihnen ihr Fleisch, und sie tragen
sich 24 bis 30 Pf. zu ihrem Herrn nach Hause.
Die Gedaͤrme der Pferde werden nur von einigen Saitenmachern zu groben Saiten
fuͤr die Drechsler benuzt.
Die Bauern der benachbarten Gegend holen Lunge, Leber etc., und zahlen fuͤr
den Wagenvoll dieser Reste 5, 6 bis 7 Franken, um damit ihre Felder zu
duͤngen. Die Commissaͤre wuͤnschen, daß dieser gute
Duͤnger fleißiger abgeholt wuͤrde. Es verfaulen in der Abdekerei
Haufen von 5–6 Fuß Hoͤhe und 20 bis 25 Fuß Durchmesser ohne allen
Nuzen.
Am meisten benuzt werden die Sehnen der Fuͤße, die sorgfaͤltig aus den
Fuͤßen ausgeschnitten werden: die groͤßeren werden auf Stangen,
nachdem man Einschnitte in dieselben gemacht hat, schnell getroknet, und in's Ausland verkauft; die kleineren versieden die
Leimsieder.
Nach der Haut und den Sehnen gibt das Fett am meisten Ertrag, das sorgfaͤltig
von den Muskeln geloͤset wird: Nuß große Stuͤke werden gesammelt. Darm
und Muskelfett wird gleich fleißig ausgeschnitten, und ein Arbeiter treibt sich oft
6 bis 8 Stunden lang damit umher, um kein Kluͤmpchen an dem Aase von
demselben zu verlieren: leider ist er zuweilen auch in einer halben Stunde fertig.
Das Fett wird in Stuͤke von der Groͤße einer Nuß zerschnitten, und in
eigenen Kesseln ausgelassen. Dieß ist die Arbeit der Weiber. Die Knochen dienen hier
als Brenn-Material, und das ausgesottene Zellengewebe, die Haͤute
etc., die mit Loͤffeln in das Feuer geworfen werden. Man erhaͤlt von
manchem Pferde 40 Liter, von manchem 4 bis 5.
Die Eisen werden theils als altes Eisen, theils als noch brauchbare Hufeisen
verkauft; die Naͤgel werden ausgezogen, und nach der Auvergne, 400 Lieues von
Paris, geschikt, um dort die Holzschuhe der Bauern damit zu beschlagen.
Die Huͤfe werden theils durch Sieden, theils durch Faͤulniß, indem man
die Fuͤße aufschichtet, theils durch Einweichen in kaltes Wasser, theils
durch Austroknen von den Fuͤßen geschieden. Ersteres geschieht selten, weil
es zuviel kostet. Die
abgefaulten Huͤfe werden vorzuͤglich im Winter abgeschlagen. Die
dritte Weise, welche die bequemste waͤre, wird nicht angewendet, weil man zu
Montfaucon kein Wasser hat. Die vierte ist die einfachste. Wenn der Fuß vollkommen
troken geworden ist, darf man ihn nur auf einen harten Koͤrper schlagen; bei
dem zweiten Schlage geht er gewiß ab. Erst seit Kurzem suchen die Kammmacher diese
Huͤfe, die ehevor auf dem Anger verfaulten. Die schlechten Huͤfe
kaufen die Ammoniak- und Berlinerblau-Fabrikanten.
Was fruͤher mit den Knochen geschah, die den Abdekern so sehr zur Last sielen,
weiß man nicht, obschon man sie in alten Mauern zu Paris (vorzuͤglich in der
rue des Cornes) hier und da statt der Steine benuzt
findet. Gegenwaͤrtig werden die flachen Knochen von den Messerschmiden,
Kunsttischlern, Faͤchermachern etc. benuͤzt, und erst seit zwanzig
Jahren benuͤzt man die uͤbrigen, die die Abdeker ehevor auf die Straße
warfen, so daß man sie unter Strafe zwingen mußte sie zu verbrennen, auf Ammoniak
und Beinschwarz. Indessen werden sie noch immer zu wenig benuͤzt, und der
Anblik des Vorrathes hiervon auf Montfaucon ist wahrlich schauderhaft. Die
Spitaͤler zu Paris verkauften ihre Knochen im J. 1822 fuͤr 10 Franken
25 Cent. den Doppelzentner. Da man in den Spitaͤlern zu Paris
jaͤhrlich an 1200 Doppelzentner oder 120,000 Kilogramm Fleisch braucht, so
erhielt man 160,000 Pf. Knochen in den Spitaͤlern allein. Das trokne Gerippe
eines Pferdes wiegt ungefaͤhr 50 Pf.; frisch 1 Ztr. Nach Hrn. de Chabrol
werden aus der Abdekerei jaͤhrlich 174,000 Kilogr. Knochen weggefahren.
Da die Larven der Fleischfliegen (Musca caesar, carnaria,
vivipara), die ihre Eier in faules Fleisch legen, von den
Angel-Fischern an der Seine, als Koͤdern, und in FasanerienMan hat im J. 1824 in der Fasanerie zu Vincennes mehr als 50 Pferde abstechen
lassen, um Schmeißfliegen hinzuziehen. Ein Mann zu Paris kaufte Aas zu
Montfaucon um Schmeißfliegen in Paris zu erziehen und Huͤhner damit
zu maͤsten, die in 14 Tagen außerordentlich schnell fett von den
Larven derselben geworden. Er selbst waͤre auch fett dabei geworden,
wenn die Nachbarschaft nicht protestirt haͤtte.A. d. O. sehr gesucht, und Maßweise verkauft werden, so zahlt ein Individuum am
Schindanger zu Montfaucon woͤchentlich 5 Laubthaler, um daselbst die
Erlaubniß zu haben, Schmeißfliegen ziehen zu duͤrfen. Diese Thiere zieht er
auf folgende Weise. Die Daͤrme der getoͤdteten Pferde, als die am
meisten stinkenden Theile des Aases, durch welche die Schmeißfliegen am meisten
herbeigelokt werden, werden auf der Erde beinahe einen halben Fuß hoch
aufgeschuͤttet, mit etwas Stroh bedekt und sich uͤberlassen. Die
Fliegen, die der Gestank herbei lokt, kriechen unter das Stroh, und legen ihre Eier
in die faulenden Daͤrme etc. In einigen Tagen darauf findet man nur wenig
mehr von diesen, aber Myriaden von Larven: alles ist lebendig. Diese Maden werden
nun mit der Schaufel gesammelt, und von obenerwaͤhntem Individuum nach dem
Maße verkauft. Indessen entwikeln sich noch Millionen dieser Larven zu vollkommenen
Fliegen, welche in ganzen Wolken die Gegend dieses Schindangers bedeken, und die
Schwalben aus den Umgebungen von Paris in großer Menge dahin loken. Die Liebhaber
der Voͤgeljagd besuchen daher vorzuͤglich der Schwalben wegen die
Abdekerei von Montfaucon.
Die Natur bedient sich aber noch anderer Thiere um die Luft von den faulen
Ausduͤnstungen zu Montfaucon zu reinigen: der Ratten naͤmlich, deren
Zahl Legion ist. Hr. Dussaussois, der eine kleinere Abtheilung (nur den zwanzigsten
Theil) an diesem Anger besizt, fing und erschlug in Einem Monate allein deren. 16050
Stuͤke. An einem einzigen Tage trieb er, in vier Treibjagden, deren 9101
zusammen. Sie untergraben die Mauern, und Hr. Dussaussois konnte nur durch Glasscherben, die
er rings um die Mauern des kleinen Gebaͤudes, das er daselbst besizt, tief in
die Erde eingraben ließ, dasselbe vor diesen Thieren schuͤzen. Sie
durchwuͤhlen die Erde in der Naͤhe des Angers so sehr, daß Gruben in
derselben einfallen, und daß die Erde zittert, wenn man darauf tritt. Die Ratten
fressen vor Allem dem todten Pferde die Augen aus: sie suchen auch sonst, wo sie es
bekommen koͤnnen, das Fett der Augengruben. Merkwuͤrdig ist es, daß
die Voͤgel dasselbe thun, selbst an Menschen. Im Winter, wo nicht alle
Pferde, die gestochen wurden, ausgearbeitet werden koͤnnen, und ihre Leichen
frieren, fressen die
Ratten sich in dieselbe bei dem Stiche ein, oder bei dem After, und fressen, wenn es
lang nicht thaut, das ganze Pferd von innen aus. Bei so reichlicher Nahrung werfen
sie jaͤhrlich 5 bis 6 Mal, und man fand in manchem Weibchen 14 bis 18 Junge.
Fehlt es an Nahrung, so fressen sie sich einander selbst auf. Das 100 Baͤlge
derselben wird um 3 Franken 75 Cent, verkauft.
Dieser Schind-Anger, dessen Gestank nur mit dem „hoͤllischen
Gestanke“ von Pater Kochem's Hoͤlle verglichen werden kann,
ist so zu sagen vor den Thoren von Paris, in der schoͤnsten Gegend von Paris,
wohin an Feiertagen die meisten Pariser der arbeitenden Classe spazieren gehen!!!
Der Gestank faͤllt am haͤufigsten auf die Doͤrfer Pantin und
Romainville, wo die Haͤuser bloß aus diesem Grunde geringeren Werth haben.
Zuweilen kommt der Gestank selbst bis auf den Boulevard der Temple, ja sogar bis in
die Tuilerien, vorzuͤglich des Abends bei stiller schwuͤler
Witterung.
Von Hunden und Kazen, mit deren Abziehen taͤglich zwei Personen bei Hrn.
Dussaussois allein beschaͤftigt sind, benuͤzt man die Felle, siedet
das Fett aus, und verkauft die Fuͤße an die Leimsieder. Die Aeser von
mehreren scheinen an Garkoͤche abgegeben zu werden. Man faͤngt die
herrenlosen Hunde und Kazen lebend, und haͤngt sie an kleinen Galgen auf. Man
haͤlt eigene Hunde, um die todten Hunde und Kazen aus der Seine zu
apportiren.
Mit welcher Reinlichkeit hier gearbeitet wird, erhellt daraus, daß man denjenigen,
die von Amtswegen hier ein getoͤdtetes Thier untersuchen muͤssen, zum
Haͤndewaschen fuͤr bares Geld ein paar Tropfen Wasser in einem
Stuͤke Darm bringt, der unten zugebunden ist. „Ist dieß vor den
Thoren von Paris moͤglich?“ fragen die Commissaͤre?
– Es ist sogar in Paris jezt moͤglich, denn mit Napoleon ist auch die
medicinische Polizei zu Paris zu Grabe gegangen.
Nach Hrn. de Chabrol ist der Ertrag eines abgedekten
Pferdes folgender:
Haut
15
Frank.
00
Centim.
Haar
2
–
00
–
das Kilogramm.
Frisches gesundes Fleisch
0
–
30
–
–
Sehnen
0
–
60
–
–
Fett
1
–
20
–
–
Huͤfe
0
–
60
–
–
Knochen
0
–
04
–
–
Wir empfehlen allen Polizei-Beamten und Aerzten diesen Bericht der Pariser
Gesundheits-Commission uͤber Anlage der Schindanger zu lesen und zu
studieren, und sie werden sich uͤberzeugen, daß, in großen Staͤdten,
nichts Verderblicher und Gefaͤhrlicher ist, als große Spitaͤler und
große Schindanger. Man spart in Thalern, und zahlt in Menschenhaͤuten.
Litteratur.
Englische. Hrn. Matthews Werk uͤber
Gasbeleuchtung.
„A Compendium of Gas Lighting, adapted for
the use of those who are unacquainted with Chemistry and containing an
account of some new Apparatus lately introduced,“ welches
als Nachtrag zu seiner Geschichte der Gasbeleuchtung „(Historical Sketch of
Gas-Lighting)“ betrachtet werden kann, wovon wir bereits
Nachricht gegeben haben (polyt. Journ. B.
XXVI. S. 88.) wird im Mech. Mag. N.
225, 15. Decbr. 1827, S. 341 als ein hoͤchst interessantes Werk
empfohlen. Wir empfehlen es zu einer baldigen Uebersezung fuͤr alle
Staͤdte Deutschlands, in welchen man endlich auf Gasbeleuchtung etwas
ernstlicher zu denken beginnt.
An abstract of the Excise General Regulation
Act. 7 and 8 geo. IV. cap. 53. intituled „An Act to Consolidate and Amend the
Laws relating to the Collection and Management of the Revenue of Excise
throughout Great Britain and Ireland.“ To commence on the
5th of January 1828. Printed from an abstract used by the officers of excise. With a copious
index, London: Printed and sold by Richard Taylor, red Lion Court; Fleet
Street.