Titel: | Verbesserung an der Brech-Maschine, um Flachs, Hanf und andere Faser-Substanzen zu brechen und zuzubereiten, worauf Graf August de la Garde, St. James's Square, Pall-Mall, Middlesex sich in Folge einer Mittheilung eines gewissen im Auslande wohnenden Fremden am 24. Nov. 1825 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. V., S. 33 |
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V.
Verbesserung an der Brech-Maschine, um
Flachs, Hanf und andere Faser-Substanzen zu brechen und zuzubereiten, worauf Graf
August de la Garde, St.
James's Square, Pall-Mall, Middlesex sich in Folge einer Mittheilung eines
gewissen im Auslande wohnenden Fremden am 24. Nov.
1825 ein Patent ertheilen ließ.
Aus dem London Journal of Arts. Decbr. 1827. S.
191.
Mit Abbildungen auf Tab.
I.
de la Garde, Verbesserung an der Brechmaschine.
Die hier beschriebene Brech-Maschine fuͤr
Flachs, Hanf etc. soll, erstens, den Samen absondern; dann die holzigen Fasern
zerbrechen, und hierauf, durch Haͤcheln, die Fasern oͤffnen und
reinigen; endlich durch Buͤrsten die Fasern noch mehr verfeinern.
Fig. 20.
zeigt die Maschine von vorne; Fig. 21. von der
Endseite. a, a, sind die Pfeiler, auf welchen die
Maschine ruht, b, b, b, sind die Klopfer, an den unteren
Enden senkrechter Stangen, die sich in Falzen des Gestelles auf und nieder schieben,
c, ist eine horizontale Achse mit
Daͤumlingen, c, hinter jeder
Klopfer-Stange, wodurch die Klopfer gehoben werden, welche dann mit
bedeutender Kraft auf ihre Lager niederfallen.
Der untere Theil dieser Maschine ist in verschiedene Faͤcher getheilt, in
deren erstem, e, die Samen von dem Hanfe und Flachse
abgeschieden werden. Man legt den Flachs der Laͤnge nach in die
kreisfoͤrmigen Hoͤhlungen, und der Arbeiter druͤkt mit seiner
linken Hand darauf, waͤhrend er mit der rechten die Staͤngel
durchzieht, und in ihrer Laͤngen-Bewegung an der Kante der Vorderseite
abstreift, wodurch die
Samen abfallen, und durch das Gitter am Boden durchfallen.
Der Flachs oder Hanf kommt hierauf in eines der Faͤcher, f, f, und, so wie die Kurbel an der Achse gedreht wird,
steigen die Klopfer auf und nieder, und zerquetschen bei ihrem Niederfallen die
Staͤngel. Damit dieß desto besser geschehen kann, sind diese Faͤcher
unten nach der Quere ausgehoͤhlt, und gezaͤhnelt, wie der
Ruͤken der Kammmuscheln. (Siehe Fig. 22.)
Nachdem die holzigen Theile des Hanfes oder Flachses auf diese Weise zerquetscht oder
gebrochen wurden, wird der Hanf oder Flachs aus dem Fache, g, herausgenommen, und unter die Haͤchel gebracht, wo,
waͤhrend er durch die Drahtspizen durchgezogen wird, die Agen abfallen.
Dieses Reinigen des Flachses von den Agen kann noch dadurch befoͤrdert
werden, daß Reihen von Zaͤhnen, wie man in Figur 23. sieht, zwischen
den Zaͤhnen der Haͤchel angebracht werden.
Nach Vollendung des Haͤchelns werden die Fasern des Flachses oder Hanfes noch
weiter dadurch gereinigt, daß sie durch die Buͤrsten des Faches, h, durchgezogen werden.
Diese Maschine hat demnach ganz den gewoͤhnlichen Modus
operandi der bisher zu diesem Zweke vorgeschlagenen Maschinen, und der
einzige Unterschied von den bisherigen Maschinen dieser Art besteht in den
Daͤumlingen auf einer sich umdrehenden Achse.
Der Patent-Traͤger versichert auf dieser Maschine ohne vorausgegangene
Roͤstung den Flachs zurichten zu koͤnnen, indem er das Roͤsten
fuͤr nachtheilig haͤlt.Diese Maschine unterscheidet sich von der im polyt. Journal Bd. XXII. S. 52, beschriebenen, und
auf Tab. II. daselbst abgebildeten Laforest'schen
Flachs- und Hanfbreche wesentlich, wird aber dem beabsichtigten Zweke
nicht ganz vollstaͤndig entsprechen. A. d. R.