Titel: Beschreibung einer Maschine zum Schneiden und Pressen der Ziegel, Dachziegel, Ziegelplatten und aller Arten von Töpferarbeit.
Fundstelle: Band 28, Jahrgang 1828, Nr. XXVI., S. 134
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XXVI. Beschreibung einer Maschine zum Schneiden und Pressen der Ziegel, Dachziegel, Ziegelplatten und aller Arten von Toͤpferarbeit. Aus dem Bulletin de la Société d'Encouragement, N. 280, S. 347. Mit Abbildungen auf Tab. III. Beschreibung einer Maschine zum Schneiden und Pressen der Ziegel. Diese Maschine, auf welche Hr. Cundy in England ein Patent genommen hat, besteht aus zwei vierekigen eisernen Rahmen, A, A, Fig. 1, 2, 3, die einander vollkommen gleich sind. Einer dieser Rahmen steigt in die Hoͤhe, waͤhrend der andere in ein hoͤlzernes Gestell, das fest zusammengefuͤgt ist, B, B, niedersteigt. Diese Bewegung wird von einer senkrechten Stange, C, geleitet, die an dem Vereinigungspuncte der vier Arme, D, D, befestigt ist, und in den Leitern, a, laͤuft. Auf diesen Rahmen sind Gewichte, E, angebracht, um den Druk zu vermehren, den sie auf den unter ihnen befindlichen Stoff ausuͤben muͤssen. Sie sind unten mit eisernen Messern, in Form von Durchschlaͤgen, F, versehen, die genau Laͤnge, Breite und Hoͤhe der Ziegel haben. Den Zwischenraum, den diese Messer zwischen sich lassen, fuͤllen Gegendruͤker aus Gußeisen aus, die man in Fig. 6. einzeln sieht, und die in eine Vertiefung des Rahmens treten, wenn dieser niedersteigt, und so dem Thone Zutritt gestatten. Sie sind auf einer starken Platte aus Gußeisen, b, aufgezogen, um sie in gleicher Hoͤhe mit den Messern festzuhalten. Da sie sich waͤhrend des Schneidens auf die Thonlage stuͤzen, druͤken sie die Ziegel fest zusammen, und geben denselben die gehoͤrige Festigkeit. Nachdem die Ziegel ausgeschnitten wurden, und der Rahmen wieder in die Hoͤhe gestiegen ist, treiben die Gegendruͤker, die durch ihr eigenes Gewicht fallen und noch von den Gußeisenplatten unterstuͤzt werden, die Ziegel ganz gebildet aus ihren Faͤchern hinaus. Die Messer werden an ihrem aͤußeren Rande mittelst der Zapfen, c, c, festgehalten. Die Lage Thones, welche geschnitten und gepreßt werden soll, kommt auf den Wagen, H, Fig. 3., der auf den Walzen, d, d, laͤuft. Dieser Wagen wird mittelst einer eisernen in einen Haken gekruͤmmten Stange, I, gezogen, die in die Ringnaͤgel, e, e, eingreift. Nachdem der Wagen unter dem Rahmen, A, A, angekommen ist, wirken die Schneider auf denselben. Waͤhrend diese sich heben, wird er vorwaͤrts geschoben, und alsogleich durch einen neuen Wagen ersezt, der wieder eine Lage Thones herbeifuͤhrt. Aus dieser Lage Thones werden 50 Ziegel auf ein Mahl geschnitten. Die abwechselnde Bewegung der Rahmen wird durch eine Winde, J, erzeugt, deren Achse eine Kurbel, K, fuͤhrt. Auf dieser Winde winden sich in entgegengesezter Richtung zwei Ketten, L, die an den Schwunghebeln, M, befestigt sind, deren anderes Ende an der senkrechten Stange, C, befestigt ist. Diese Schwunghebel bewegen sich auf den Pfosten, N. Das ganze Hebelsystem ist durch Balken befestigt, welche die Rahmen mit den zwei Stuͤzen, P, der Winde in Verbindung bringen. Der Thon wird zuerst in einem Fasse zerrieben und gegaͤrbt, in dessen Mitte sich eine mit schneidenden Messern versehene Achse dreht. Dieses Faß ist demjenigen aͤhnlich, welches wir im 12. Jahrg. des Bulletin S. 177 beschrieben haben, weßwegen wir es fuͤr uͤberfluͤßig hielten, dasselbe hier darzustellen. Aus dem Fasse kommt der Thon in den hoͤlzernen Model, Fig. 10., wo er in Platten geformt wird. Hr. St. Amans bemerkte die Schwierigkeit der Bildung einer Platte, die 50 Ziegel auf ein Mahl liefern soll, und bringt auf seinem Wagen vier solche gleich große Platten an, deren jede 12 Ziegel gibt (siehe Fig. 4. und 11). Die Vereinigung dieser Platten findet sich gerade zwischen dem Messer des lezten Ziegels der einen Abtheilung und dem ersten der anderen. Man arbeitet mit diesen vier Platten eben so gut und genau und ohne unnuͤze Abschnizel, als mit einer einzigen Platte. Diese Verbesserung gab Hrn. Saint Amans Veranlassung zu einer zweiten, wodurch die Oberflaͤche der Maschine kleiner ward, ohne daß die Anzahl der Stuͤke, die man schneiden wollte, kleiner wurde: dadurch wird nun der Dienst der Maschine weit einfacher und leichter. Er legt in dieser Absicht zwei Thonlagen uͤbereinander, zwischen welche er eine duͤnne Lage groben Sandes streut, um das Zusammenkleben derselben zu hindern, und macht die Messer und Gegendruͤker doppelt so hoch. Die auf diese Weise vorgerichtete, und mit einem etwas staͤrkeren Gewichte versehene Maschine hat um die Haͤlfte weniger Flaͤche, und gibt dieselben Resultate, wie die gewoͤhnliche. Das Schneiden geschieht auf folgende Weise. Der Arbeiter formt, mit Huͤlfe zweier Jungen, den ganzen Tag uͤber die Thonplatten in Formen von der verlangten Groͤße. Diese Platten bleiben die Nacht uͤber liegen, und erhalten waͤhrend dieser Zeit die gehoͤrige Consistenz. Am folgenden Morgen bringt man sie unter das Messer. Ein Arbeiter legt sie auf den Wagen, und schiebt sie gerade unter die Messer, waͤhrend ein zweiter an der Kurbel, K, den Rahmen fallen laͤßt. Die Arbeit ist waͤhrend des Schneidens immer dieselbe. In dem Verhaͤltnisse, als der Arbeiter neue Wagen unter das Messer bringt, treibt der Wagen, der eben ankommt, denjenigen der vor ihm ist. Die Wagen werden entweder durch Weiber oder Jungen weggeschafft, die sie abladen, die Ziegel in der Trokenscheune aufschichten, und dann die Wagen zur neuen Befrachtung zuruͤkfuͤhren. Die Thonplatten werden auf einer Platte dehnbaren Eisenbleches oder getheerter Leinwand geformt, die man auf den Wagen legt, und mit den ganz ausgebildeten Ziegeln wegnimmt. Erklaͤrung der Figuren auf Tafel III. Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Figuren dieselben Gegenstaͤnde. Fig. 1. Aufriß der Maschine im Profil. Fig. 2. Grundriß oder Vogelperspectiv derselben. Fig. 3. Wagen und Messer einzeln dargestellt. Fig. 4. Grundriß des Wagens mit den Thonplatten beladen. Fig. 5. Durchschnitt und Grundriß der Messer. Fig. 6. Durchschnitt und Grundriß der Gegendruͤker aus Eisen oder Kupfer, wie sie auf einer Metallplatte aufgezogen sind, damit sie gleich hoch mit den Messern stehen. Fig. 7. 8. 9. Producte der Maschine. Fig. 10. Form, in welcher man die Thonplatten formt. Fig. 11. Vier Platten vereinigt. A, vierekiger eiserner Rahmen zum Schneiden und Zusammenpressen der Ziegel. B, B, hoͤlzernes Gestell, in welchem der Rahmen, A, auf und niedersteigt. C, senkrechte Stange auf dem Gestelle, A: D, D, vier gewoͤlbte eiserne Arme, die sich im Mittelpuncte vereinigen. E, Gewicht auf dem Rahmen. F, Messer in Form eines Durchschlages. G, Gegendruͤker, aus Gußeisen oder Kupfer. H, Wagen. I, Stange mit einem Haken, um den Wagen zu ziehen. J, Winde. K, Kurbel. L, Ketten, die sich um die Winde winden. M, M, Schwunghebel. N, Pfosten, auf welchen sich die Schwunghebel bewegen. O, Balken, welche die Rahmen vereinigen. P, Stuͤzen der Winde. Q, Thonlage, die zum Zerschneiden bereit liegt. R, Klinge der Messer. S, Raum fuͤr den Ruͤktritt der metallnen Gegendruͤker G, wenn sie von den geschnittenen Ziegeln aus den Messern ausgetrieben werden. T, Fig. 5., Messer mit dem Gegendruͤker. U, Messer mit dem Ziegel. V, Fig. 7. eine glasirte Ziegelplatte. X, Fig. 8. Filtrirziegel. Z, Fig. 9. Gemeine und Ventilatorziegel. a, Leiter, in welchen die senkrechte Stange, C, laͤuft. b, Platte aus Gußeisen, auf welcher die Gegendruͤker, G, vorgerichtet sind. c, c, Zapfen, welche die Messer mit dem Rahmen, A, vereinigen. d, d, Walzen des Wagens. e, e, Ringnaͤgel, in welche die Stange, I, eingreift.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III