Titel: | Verbesserungen an den Maschinen zum Zurichten, Ausziehen, Vorspinnen und Spinnen des Flachses, Hanfes und der Floretseide, worauf Alexand. Lamb, Gentleman in Prince's Street, next the Bank, City of London, und Wilhelm Suttill, Flachsspinner, Old-Prompton, Middlesex, sich am 17. November 1825 ein Patent ertheilen ließen. |
Fundstelle: | Band 28, Jahrgang 1828, Nr. CXIV., S. 440 |
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CXIV.
Verbesserungen an den Maschinen zum Zurichten,
Ausziehen, Vorspinnen und Spinnen des Flachses, Hanfes und der Floretseide, worauf
Alexand. Lamb, Gentleman
in Prince's Street, next the Bank, City of London, und Wilhelm Suttill, Flachsspinner, Old-Prompton,
Middlesex, sich am 17. November 1825 ein Patent
ertheilen ließen.
Aus dem London Journal of Arts. Maͤrz 1828. S.
335.
Lamb's Verbesserungen an den Maschinen.
Die Patenttraͤger erklaͤren, daß ihre
Verbesserungen an den Maschinen zum Zurichten, Vorspinnen und Spinnen des Flachses
etc. sich auf die ganze Reihe von Apparaten beziehen, welche zu diesen Arbeiten
noͤthwendig sind, vom Brechen etc. angefangen bis zum Spinnen. Es ist
indessen nichts besonderes Neues in allen diesen Verbesserungen, sondern bekannte
Verfahrungsweisen sind hier mit gewissen Abaͤnderungen so angewendet, daß sie
zwar kein neues, aber doch ein nuͤzlicheres Resultat geben. Wir sehen nicht
ein, was die Patenttraͤger hier als ihr Patentrecht in Anspruch nehmen
koͤnnen.
Der rohe Flachs und Hanf wird auf die gewoͤhnliche Weise gebrochen, und
mittelst walzenfoͤrmiger Hecheln gehechelt. Diese walzenfoͤrmigen
Hecheln sind Walzen, deren Oberflaͤche in gewissen Entfernungen reihenweise
mit langen Spizen besezt ist, und zwischen jeder dieser Reihen ist eine flache Rippe
aus Eisen, oder aus irgend einem anderen harten Materiale. Der zu hechelnde Flachs
etc. wird auf der Oberflaͤche dieser Walzen ausgebreitet; die Walzen drehen
sich, die Fasern werden durch die Spizen geoͤffnet, und die flachen Rippen
streifen die Augen ab.
Um den gehechelten Flachs noch mehr zu verfeinern, wird er zwischen zwei
kreisfoͤrmigen Platten, die sich wechselweise beruͤhren, und excentrisch in
entgegengesezter Richtung uͤber einander bewegen, gerieben. Diese Platten
werden durch Federn auf einander gehalten.
Der Flachs etc. wird hierauf noch ein Mahl mit der Hand gehechelt, und dann in eine
Zugmaschine gestekt, welche aus zwei gefurchten kegelfoͤrmigen Walzen
besteht, deren Grundflaͤchen an den beiden Enden gelagert sind.
Wahrscheinlich hat der Patenttraͤger diese Maschine nicht versucht, sonst
wuͤrde er sich von der Unbrauchbarkeit derselben uͤberzeugt haben.
Vorne vor dieser Zugmaschine stehen die Spindeln mit ihren Fliegen zur Bereitung des
Vorgespinnstes: die Spindeln sollen aber hier horizontal liegen, und nicht, wie
gewoͤhnlich, senkrecht gestellt seyn. Das Ende der Spindel soll ein
spiralfoͤrmig gebildetes Auge haben, um die Fasern so nahe als
moͤglich am Mittelpuncte der Spindel zu halten, wodurch das Abbrechen
derselben durch die Centrifugalkraft so viel moͤglich verhindert wird. Da das
Spiralauge durch eine Seite der Spindel durchgeschnitten ist, so lassen die Fasern
sich leicht wieder vereinigen, wenn allenfalls ein Vorgespinnst
abbraͤche.
Um das Aufnehmen des Garnes auf den Spulen zu reguliren, sind an den Seiten derselben
leichte Federn angebracht, die die Bewegung derselben langsamer machen. Diese Federn
sind senkrechte Drahte in einem horizontalen Brette, welches leztere mittelst einer
Schraube vorgeschoben oder zuruͤkgezogen wird, so daß die Drahte mehr oder
minder angedruͤkt werden, je nachdem man die Spulen mehr oder minder langsam
laufen lassen will.
Die Patenttraͤger wollen bei dem weiteren Ausspinnen des Vorgespinnstes in der
Mulemaschine die Spindeln horizontal, nicht schief gestellt haben; sie wollen
ferner, zur besseren Leitung des Fadens, eine spiralfoͤrmige Furche am Ende
derselben eingeschnitten haben, und wenn der Falldraht gehoͤrig bewegt wird,
so wird das Garn sich regelmaͤßig aufwinden. Der Vortheil des
spiralfoͤrmigen Einschnittes am Ende der Spindel ist die Annaͤherung
der Fasern gegen den Mittelpunct, wodurch der Faden feiner gesponnen, und, wegen
verminderter Centrifugalkraft, nicht so oft abgesprengt wird.
Die Speisungsrollen, durch welche das Vorgespinnst gestrekt wird, sollen aus matt
geschliffenem Glase seyn; in einigen Faͤllen ist es auch gut, wenn das Auge
in der Spindel aus solchem Glase ist. Die Patenttraͤger empfehlen noch zwei
leichte Federn an der Spindel anzubringen, die in gerader Linie von dem Puncte
auslaufen, wo die Spule aufgestekt wird, so daß das Gespinnst leichter abgenommen
werden kann.