Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. XVI., S. 69
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XVI. Miszellen. Miszellen. Patente, welche in England verfallen sind, vom 23. Jul. 1813 an. Dem Rich. Perring, auf unserer Werfte, Stoke Damarel, Devonshire, auf einen Anker nach neuer Art, in welchem 1) das Korn des Eisens aus dem Stamme in die Arme, wie an den Aesten der Baͤume, uͤbergeht, wodurch alles Schweißen an der Krone erspart wird; 2) ein Stuͤk Eisen quer durch die Krone aus dem Mittelpuncte eines jeden Armes gefuͤhrt wird, wodurch ein festes Band entsteht, das zusammengeschweißt einem Balkenbande gleicht; 3) Stamm und Arme aus flachen Eisenstangen so zusammengesezt werden, daß sie in der Richtung ihrer Kanten gegen die Richtungslinie des Widerstandes wirken, wenn sie im Grunde liegen; 4) der breiteste Theil des Stammes ein Drittel unter der Krone gebildet wird, in einer Querlinie von dem oberen Theile eines jeden Armes. Dd. 23. Jul. 1813. (Beschreibung im Repertory XXXI. B. S. 201.) Dem K. J. Mason, Toͤpfer zu Lane Delph, Newcastle-under-Lyne, Staffordshire; auf Verbesserungen an dem englischen Porcellan. Dd. 23. Jul. 1813. (Beschreibung im Repertory XXIV. V. S. 336.) Dem Jos. Hamilton, Gentleman zu Dublin; auf eine neue Benuͤzung der Erde und anderer Materialien zu nuͤzlichen Zweken. Dd. 31. Jul. 1813. Dem Wilh. Horrocks, Baumwollenwaarenfabrikanten zu Stockport, Ehestershire; auf Verbesserung an der Maschine zum Weben der Kattune und anderer Zeuge mittelst der Hand, des Dampfes, Wassers, oder auf irgend eine andere Weise. Dd. 31. Jul. 1813. (Beschreibung im Repertory XXIV. B. S. 1.) Dem Edw. Heard, Chemiker, Middlesex, St. Luke; auf neue und verbesserte Glasbereitung. Dd. 21. Aug. 1813. (Beschreibung im Repertory XXV. B. S. 134.) Dem Rob. Westfield, Taschenuhrmacher in St. James Street, Clerkenwell; auf gewisse Verbesserungen an horizontalen Uhren. Dd. 9. Aug. 1813. Dem Joh. Cason, Prof. d. Musik, zu Liverpool, Lancashire; auf eine Maschine, die er Penagram nennt, wodurch Blinde Lesen, Musik und Arithmetik lernen koͤnnen durch das bloße Gefuͤhl. Dd. 9. Aug. 1813. Dem Gg. Scott, Weißschmid, Alnwick, Northumberland; auf eine Maschine, Maͤnner- und Weiberkleider und andere Dinge zuzuschneiden. Dd. 9. Aug. 1813. Dem Joh. Hancock, Gentleman, zu Reading, Berkshire; auf Verbesserungen im Baue der Kutschen, und Verwendung von Stoffen zu denselben, die man bisher hierzu noch nicht benuͤzte. Dd. 25. Aug. 1813. (Beschreibung im Repertory XXV. B. S. 65.) Dem Joh. Naish, Gentleman zu Bath, Somersetshire; auf eine Methode bewegliche Buchstaben zu verfertigen, um Nahmen und Saͤze zu bilden. Dd. 26. Aug. 1813. Dem Thom. Yate Hunt, Stahlfabrikanten zu Brades, Staffordshire; auf einen Ruͤken fuͤr Sicheln, Strohmesser etc. Dd. 26. Aug. 1813. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jun. 1828. S. 393.) Ueber National-Industrie-Ausstellung in England. Das London Journal of Arts schloß (im Decemberhefte 1827) seine, wahrlich unbedeutenden, Bemerkungen uͤber die gleichfalls nicht sehr viel bedeutende lezte National-Industrie-Ausstellung zu Paris mit der Frage: „Was wuͤrde das Resultat einer aͤhnlichen Ausstellung in London seyn?“ Dr. Brewster, der den Aufsaz des London Journal's uͤber diesen Gegenstand aus dessen Decemberheft in einen spaͤteren Heft seines Edinburgh Journal of Science uͤbertrug, beantwortete diese Frage, und das London Journal theilt diese Antwort wieder in seinem neuesten Hefte (Mai, S. 77) mit. Wir wollen nur einige Saͤze aus dieser Antwort unseren deutschen Lesern mittheilen. Dr. Brewster sagt: „Frankreich und beinahe das ganze Ausland ist, seit den lezten zehn Jahren mit uns im Felde der Industrie in die Schranken getreten. Es hat nicht bloß mit Großbrittanien gewetteifert; es hat dasselbe in vielen Puncten ganz hoͤchlich uͤbertroffen, und die Folge hiervon ist, daß England von der hohen Stufe, auf welcher es ehevor stand, in technischer Hinsicht sowohl als in wissenschaftlicher schnell zu sinken anfaͤngt. Dieß muß der Vernachlaͤssigung der Kuͤnste und Wissenschaften zugeschrieben werden, durch welche die Regierungen, die bei uns auf einander folgten, sich auszeichneten. Unsere Minister sind immer in Factions- und Finanznoͤthen: man mag ihnen noch so uneigennuͤzig, noch so wohlmeinend fuͤr das Land sprechen, sobald es sich um Foͤrderung der Kuͤnste und Wissenschaften handelt, haben sie keine Ohren. Sie hindern sogar durch einfaͤltige und schlecht berechnete Mauth-Tariffe und Vertraͤge, Kuͤnste und Wissenschaften, und treiben den Freund des Vaterlandes zur aͤußersten Verzweiflung.“ „In andern Laͤndern ist dieß nicht der Fall. Dort sizt der Fabrikant, der Gelehrte im Rathe, und sein Urtheil wird gehoͤrt, wo es sich um Foͤrderung der Industrie und der Wissenschaften handelt. Die Folge des Gegentheiles hiervon ist bei uns diese, daß, da ein Schreibervolk voll Eigenduͤnkel und voll Unwissenheit, das bloß an Formen klebt, und nichts von der Sache versteht, diese wichtigen Zweige der Staatsverwaltung leitet, eben so ungeheuere als unnuͤze Ausgaben zum Verderben des Vaterlandes, der Kuͤnste und der Wissenschaften gemacht werden; alles Neue und Gute, alle Erfindungen, Entdekungen und Verbesserungen zuruͤkgewiesen oder uͤbersehen werden.“ „Wuͤrde man bei uns den nuͤzlichen Kuͤnsten eben die Aufmerksamkeit schenken, die man an die schoͤnen verschwendet, wuͤrde man aus allen Winkeln unserer Insel nur alle zwei Jahre die Werke des britischen Erfindungsgeistes sammeln und in der Hauptstadt aufstellen, es wuͤrden noch mehr Talente gewekt werden. Privatgesellschaften haben in Schottland (und England) dieß versucht; sie fanden es unter ihren Kraͤften, und es ist kein Heil fuͤr die britische Industrie zu erwarten, bis nicht irgend ein ehrlicher Mann am Fuße des Thrones dem Koͤnige laut sagt, was sein Minister nicht thut, waͤhrend die Minister anderer Staaten dieses zu thun fuͤr ihre erste Pflicht erkennen.“ „Wir erwarten ein „National-Cabinett fuͤr britische Industrie“, in welchem das aufgestellt werhen kann, was englische Fabrikanten und Mechaniker erfanden und in den Kuͤnsten, und Gewerben leisteten.“ „Wirklich wurde bereits der obere Theil der koͤniglichen Ruͤstkammer (the King's News) zu der ersten Ausstellung gnaͤdigst angewiesen: moͤge sie nur nicht, sagt das London Journal, in die Haͤnde einer Faction gerathen. Nach dem Mechanics' Magazine 7. Jun. 1828 besteht die Commission, welche die kuͤnftige Kunst-Ausstellung im Monate Mai 1829 zu leiten hat, (Board of Manayement) aus dem achtbaren Herrn Agar Ellis, M. P. F. R. S. als Praͤsidenten. Mitglieder sind: Med. Dr. Gg. Birkbeck; Joh. Carl of Clare; Henr. Drummond, Esq.; Hug. Viscount Ebrington, M. P.; Achtb. G. M. Fortescue, M. P.; Gg. Granville, Earl Gower; Lord Franc L. Gower, M. P.; Joh. Labouchere, Esq.; Gg. Viscount Morpeth, M. P.; Achtb. Granville Ryder; Dudley Viscount Sandon, M. P.; C. Baring Wall, Esq., M. P.; Alexand. R. Warrand, Esq.; Achtb. J. Stuart Wortley, M. P. Schazmeister: I. Labouchere, Esq. Secretaͤr: T. S. Tull, Esq. Bankiers: Die Herren Williams, Dencon, Labouchere et Comp. Die Inspections-Commission leitet, als Praͤsident, Gg. Birkbeck, Med. Dr. F. G. S. Classen der Gegenstaͤnde der Ausstellungen. I. Classe. Alles ganz Neue und Sinnreiche irgend einer Art technischer Erzeugnisse, insofern es entweder auf einem neuen Grundsaze, oder auf einer neuen Anwendung eines alten Grundsazes beruht, der hierzu noch nie benuͤzt wurde. II. Classe. Neue Anwendung eines bekannten Grundsazes nach einer anderen Weise, als derselbe bisher benuͤzt wurde. III. Classe. Jede Art von Verbesserung an einer bereits gemachten Entdekung, wodurch die Verfertigung irgend eines Gegenstandes erleichtert, oder derselbe nuͤzlicher gemacht wird. Hierher koͤnnen auch alle ausgezeichnet schoͤn und geschmakvoll gearbeiteten Artikel gerechnet werden, so wie jedes Kunstwerk, das in keiner Kunstausstellung der schoͤnen Kuͤnste ausgestellt werden kann. Die Unter-Inspections-Commissionen. Ein Mechaniker (Civil Engeneer), als Praͤsident; ein Chemiker; ein Kenner in Seiden-, Baumwolle-, Wollen- und Leinen-Manufacturen; ein Verfertiger mathematischer Instrumente; ein Kenner in Metallarbeiten aller Art. Die Anspruͤche der Unter Inspections-Commissionen in Hinsicht des Befundes der Wuͤrdigkeit der Aufstellung, so wie der Classification sind, unter Sanction des Praͤsidenten der Inspections-Commission, entscheidend. Die Praͤsidenten, Vice-Praͤsidenten und Secretaͤre aller Mechannics' Institutions im vereinigten Koͤnigreiche sollen, mittelst Circularschreiben, eingeladen werden, das Geschaͤft von Inspections-Commissionen auf sich zu nehmen, und dieselbe Vollmacht in Hinsicht auf Zulassung der Gegenstaͤnde zur Aufstellung besizen, wie die Unter-Inspections-Commission zu London. Personen, die in London oder in der Naͤhe wohnen, wenden sich mit ihrem Ansuchen um Aufstellung ihrer Artikel an den Secretaͤr, und erwarten von diesem die Antwort: die in den Provinzen wohnenden werden sich ebenso an ihre naͤchste Mechanics' Institution wenden. Fuͤr die Aufstellung wird nichts bezahlt; Briefe werden aber postfrei eingesendet. Die aufgestellten Gegenstaͤnde bleiben, bis an das Ende der Aufstellung, unter der Aufsicht der Commission, wo sie dann, wenn sie nicht verkauft wurden, dem Eigenthuͤmer zuruͤkgestellt werden. Se. Majestaͤt der Koͤnig hat sich als Beschuͤzer dieser Anstalt erklaͤrt: „Patron, the King.“ Die Saͤle sind taͤglich von 10 bis 4 Uhr zur Aufnahme der Gegenstaͤnde bis Ende Mais 1829 offen. Das Mechanics' Magazine bemerkt hieruͤber S. 308, daß, obschon diese Anstalten und Beschluͤsse weder in dem Geiste, noch in der Sitte, noch in dem Geschmacke des englischen Volkes sind, auch demselben gar nicht Noth thun, und wahrscheinlich nie einen Einfluß auf die englische National-Industrie und Geschiklichkeit haben werden, es dieselben doch mit seinen besten Wuͤnschen begleitet, da sie nicht schaden, vielleicht sogar irgend einen geringen Nuzen haben koͤnnen. „Der Name des Koͤniges“ sagt es „ist allerdings ein starker Thurms aber, bei aller Verehrung fuͤr denselben, wuͤrden die Namen einiger ausgezeichneten Fabrikanten, und Kaufleute und wissenschaftlich gebildeter Maͤnner (wie die der Woolastons, Strutts und Barings unserer Tage) unter den Mitgliedern der Commission der Unternehmung eine hoͤhere Buͤrgschaft geschenkt haben. Der einzige hier genannte wissenschaftlich gebildete Mann ist der Med. Dr. Birkbeck; die uͤbrigen sind meistens junge Sproͤßlinge des alten Adels, deren Namen bisher nur wenig oder gar kein Gewicht haben. Die Commission hat einen wichtigen Umstand vergessen, den jeder Aussteller wissen muß; naͤmlich diesen, daß derjenige, der eine Erfindung, Entdekung, Verbesserung hier ausstellt, ohne vorlaͤufig ein Patent auf dieselbe genommen zu haben, das Recht, ein solches spaͤter zu nehmen, durch diese oͤffentliche Ausstellung verliert, und folglich allen Privatvortheil.Man sieht hier, wie tief die Patentkraͤze in das englische egoistische Leder eingewurzelt ist. A. d. Ueb. Notiz uͤber die Fortschritte der Gesellschaft zur Verbreitung wissenschaftlicher und industrieller Kenntnisse. (Société pour la Propagation des Connaissances scientifiques et industrielles.) Diese Gesellschaft, welcher wir seit dem Jahre 1823 den ruͤhmlichst bekannten Bulletin universel des sciences et de l'industrie verdanken, und von deren herrlichen Anstalt unter der Leitung des Hrn. Baron de Férussac die allgemeine Zeitung im November 1824 in einer Beilage unser deutsches Vaterland in Kenntniß sezte, hat endlich auch in Frankreich jene Aufmerksamkeit von Seite des neuen Ministeriums erhalten, deren sie laͤngst schon in so hohem Grade sich wuͤrdig gemacht hat. Sr. k. Hoheit, der Dauphin, der einer der fruͤhesten Unterzeichner fuͤr den Bulletin gewesen ist, erklaͤrt sich jezt als „bevollmaͤchtigt durch koͤniglichen Auftrag“ diese Gesellschaft unter seinen Schuz zu nehmen, und der Minister des Inneren, Vicomte de Martignac, hat, vom J. 1828 an, fuͤr alle oͤffentliche Bibliotheken aller Departements auf den Bulletin unterzeichnet (von welchem der vorige Minister nur 5 Exemplare fuͤr ganz Frankreich abnahm), und sogar Anstalten getroffen, daß die fruͤheren Jahrgaͤnge, vom J. 1825 an, fuͤr diese Bibliotheken nachgeschafft werden: „damit die Kuͤnstler und Handwerker mit den Fortschritten der Industrie so schnell als moͤglich bekannt gemacht werden.“ Es ist der Muͤhe werth, den ersten Kern dieser Gesellschaft, vor der jezt erfolgten koͤniglichen Bestaͤtigung, kennen zu lernen. Er besteht aus folgenden Mitgliedern: 1. Baron de Férussac, Director der Gesellschaft. 2.–5. Dufour, Ocagne, Treuttel, Wuͤrtz, Buchhaͤndler. 6. Due de Doudeauville, Pair. 7. Vicomte de la Rochefoucauld (fuͤr schoͤne Kuͤnste). 8. Duc de Liancourt. 9. F. v. Masséna, Due de Rivoli. 10. Comte de las Cafes. 11. Comte Lanjuinais, Pair. 12. Baron Charl. Dupin. 13. Bar. de Damas, Pair. 14. Vicomte de Morel-Vindé. 15. P. I. d'Arcet. 16. I. Lafitte, Banquier. 17. Baron Portal, Pair. 18. Chevalier Soulange Bodin (Stifter des Gartens zu Fromont und Generalsecretaͤr der Gartenbaugesellschaft zu Paris). 19. Comte de Peyronnet, Pair. 20. Letronne (Inspect. général de l'Université de France). 21. Baron Facard de Langlade (am Cassationshofe). 22. Champollion, jeune. 23. Due de Mortemart, Pair. 24. Audenet, Banquier. 25. Baron Silvester de Sacy. 26. Baron Benjamin Delessert, Banquier (Botaniker vom ersten Range, und Spitalverwalter, wie nur wenige aͤhnliche Wohlthaͤtigkeits-Anstalten das Gluͤk haben einen zu besizen). 27. 28. Firmin Didot, Vater und Sohn. 29. Marquis de Pleurre. 30. Dr. Magenbie. Es ist auffallend, daß diese Gesellschaft, die eine literarische Anstalt gruͤndete, welche bloß fuͤr reine und nuͤzliche Wissenschaften und fuͤr nuͤzliche Kuͤnste berechnet war, eine Anstalt, welcher an Groͤße und Umfang bisher noch keine in Europa glich, von einem Soldaten, dem Hrn. Baron de Férussac, und zwar von einem Soldaten von entschiedenem mitttaͤrischen Geiste, geleitet wird, der durch diesen Geist zugleich Ordnung in einem der schwierigsten Theile der Naturgeschichte gebracht hat, in welcher er, wie sein Waffenbruder, der unsterbliche Oberst Bory de St. Vincent, mit seinem Geiste eben so schoͤne Eroberungen machte, als mit seinem Schwerte. Wir finden in dieser Gesellschaft lauter Militaͤrs, Banquiers, geistreichen Adel, und nur ein paar Gelehrte, die sich aber nicht bloß durch Werke, sondern durch Thaten unsterblich machten. Wenn Férussac bei der großen Gesellschaft, die er leitet, nicht streng militaͤrische Ordnung hielte, und sich in das Chaos der Schreiber verstiegen haͤtte, so wuͤrde es ihm wie manchem Unternehmer aͤhnlicher Anstalten ergangen seyn. Grafen Rumford's, Preis auf die beste Abhandlung oder wichtigste Entdekung uͤber Licht und Waͤrme. Der edle Rumford, dem Bayern in der Mitte der aͤgyptischen Finsternis, die dieses Land am Ende des vorigen Jahrhundertes verdunkelte, so viel zu danken hatte, stiftete (was vielleicht wenigen der jezt lebenden Bayern bekannt seyn wird) im J. 1796 einen ewigen Preis an der American Academy of Arts and Sciences fuͤr die wichtigste Entdekung, die auf dem festen Lande von America oder auf den americanischen Inseln uͤber Licht oder Waͤrme gemacht wird. Er bat die Academie zu diesem Ende 5000 Dollars in 3 proCent americanischen Staatspapieren anzunehmen, und von den Interessen dieses Capitales alle zwei Jahre einen Preis von 300 Dollars in einer goldenen und in einer silbernen Medaille auszutheilen. Wenn keine preiswuͤrdige Entdekung uͤber Licht oder Waͤrme waͤhrend 2 Jahren gemacht wurde, so sollen diese Preise, d.h., die Interessen des Capitales von 5000 Dollars wieder zu Capital geschlagen werden, und die Summe, um welche diese Interessen den Preis von 300 Dollars, als den Gold- und Silberwerth der Medaille uͤbersteigt, soll dem Preistraͤger noch nebst den Medaillen baar ausbezahlt werden. Indessen hat die Academie seit dem J. 1796, keine Entdekung uͤber Licht und Waͤrme gefunden, die den Preis verdient haͤtte, und die 5000 Dollars des Grafen Rumford sind bereits zu einer Summe von 7361 Dollars 19 C. in 6 p. C. und zu 7050 Dollars in 7 p. C. Staatspapieren angewachsen. Der Preiswerber wuͤrde demnach jezt außer der Medaille von 300 Dollars noch die zweijaͤhrigen Interessen eines so schoͤnen Capitales (ungefaͤhr 2000 Dollars) erhalten: einen Preis, wie jezt keine Academie ihn zu ertheilen im Stande ist. Herr Jones begreift nicht, wie dieser Preis in einem Zeitraume von 30 Jahren auch nicht Ein Mahl gewonnen werden konnte, und sagt sehr ehrlich, im Franklin Journal, Februar 1828, S. 133: „wir sind der Meinung, daß wenn der gute Graf noch am Leben waͤre, er allerdings mehrere Maͤnner gefunden haben wuͤrde, die seinen Preis in vollem Maße verdient haͤtten.“ Der Uebersezer nimmt sich die Freiheit, zu bemerken, daß, insofern er den Geist des unsterblichen Rumford zu kennen glaubt, derselbe dem Americaner Bull (dessen treffliche Abhandlung uͤber Heizung etc. auch der deutsche Leser aus unserem Journale B. XXIV. S. 251. 280. 336. und Bd. XXV. S. 102. kennt) schon deßwegen allein den Preis zuerkannt haben wuͤrde, weil er ihn an mehreren Steilen durch Versuche widerlegte, denn Wahrheit und Klarheit (Licht und Waͤrme) ging dem Seligen uͤber Alles. Ueber Herrn Galloway's sich drehende Dampfmaschine (rotatory Steam-Engine), worauf derselbe sich am 29. Dec. 1826 ein Patent ertheilen ließ, gibt das Repertory of Patent Inventions im Suplement to vol. V. S. 413, eine weitlaͤuftige Beschreibung, aber ohne Abbildung, so daß die Beschreibung ganz unverstaͤndlich ist. In einer Anmerkung am Ende bemerkt es, daß diese Maschine in ihren wesentlichsten Theilen einerlei mit jener des Marquis de Combis ist, worauf lezterer sich im Mai 1826 ein Patent ertheilen ließ; daß ferner diese leztere Patentmaschine des Herrn Marquis in den wesentlichsten Theilen der zweiten sich drehenden Dampfmaschine aͤhnlich ist, auf welche Herr Jos. Bramah und Herr Th. Dickinson im Jaͤner 1790 ein Patent nahm, das sich im II. B. des Repertory I. Series, S. 75 findet, was das Repertory bei Auffuͤhrung der Maschine des Marquis im IV. B. S. 245 der gegenwaͤrtigen Series zu bemerken vergaß. Herrn Bramah's Maschine ist einfacher, als diese beiden, und wird vielleicht eben so gute Dienste leisten. Der Marquis und Herr Bramah werden Herrn Galloway Manches anstreiten koͤnnen, obschon seine, Maschine sehr gut gebaut ist, und seinen Kenntnissen und seiner Erfahrung alle Ehre bringt. James's Verbesserung an Dampfkesseln. Wir haben diese Verbesserungen im 26. B. S. 171 mitgetheilt. Das Repertory of Patent-Inventions hat sie im Supplement to vol. III. S. 417, ohne alle Abbildung, und bemerkt, daß die Art, wie Hr. James heizt, die schlechteste ist, die man sich denken kann, nicht bloß weil sie mehr Brennmaterial fordert, als jede andere, sondern auch weil sie sehr bald den Kessel durchbrennen wird. Wenn Hr. James eine bessere Heizung trifft, so meint das Repertory, daß die uͤbrige Einrichtung Vortheil gewaͤhren koͤnnte. Ueber Lorent's Anwendung des Dampfes ohne Druk, welche wir im polyt. Journ. B. 26, S. 195 beschrieben haben, bemerkt das Repertory of Patent-Inventions, Supplement to vol. III., daß diese hier patentisirte Anwendung durchaus nichts Neues ist; daß man ganz und gar auf dieselbe Weise schon vor 16 Jahren den Talg bei der Kerzenfabrik in der Naͤhe von Dunstan's Church, Fleet-Street, geschmolzen hat, und derselben Methode sich hier und da noch jezt bedient. Der Patenttraͤger hat nirgendwo gezeigt, was dadurch fuͤr ein Vortheil entsteht, daß er Dampf ohne Druk und ohne Sicherheitsklappe anwendet, und wenn diese Art, den Dampf anzuwenden, auch wirklich vortheilhaft waͤre, so wuͤrde er, ungeachtet seines Patentrechtes, doch Niemanden hindern koͤnnen, seine Sicherheitsklappen, die derselbe bereits auf seinen Dampfapparaten hat, so leicht zu beladen, als ob sie gar nicht beladen waͤren, und dadurch wuͤrde er alle Vortheile seines Patentes verlieren. Reed's Staͤmpel in Dampfcylindern. Herr Reed, gegenwaͤrtig in Petersburg, theilt im Mechanics' Magazine, Nr. 248, S. 265, seine Bemerkungen uͤber Barton's Staͤmpel mit, die er, wie O. Gregory, schlecht, und die Cylinder verderbend findet. Er beschreibt seinen verbesserten Cylinder, und bildet denselben ab; wir muͤssen aber gestehen, daß wir weder Beschreibung noch Abbildung deutlich genug finden, und daß wir denjenigen, die diesen verbesserten Staͤmpel genauer kennen lernen wollen, rathen muͤssen, sich unmittelbar an den Erfinder, Will. Reed, auf der Kais. Papiermuͤhle Peterhoff, bei St. Petersburg, zu wenden. Beleuchtung der Dampfschiffe bei der Nacht. Um das Aneinanderfahren der Dampfschiffe des Nachts zu verhindern, hat Hr. Jak. Day in den Transactions of the Society of Arts 1827 eine Vorrichtung beschrieben, nach welcher zwei Laternen in der Naͤhe des Schornsteines des Dampfbothes befestigt, und mittelst einer einfachen Vorkehrung an der Dampfmaschine langsam aber ununterbrochen im Kreise umher getrieben werden. Das Register of Arts bemerkt, daß (wie auch die Redaction der Transactions selbst gesteht) Hr. J. Hawks im Register of Arts, III. B. S. 152 eine ganz aͤhnliche Vorrichtung, naͤmlich 2 Laternen an den beiden Enden eines Balkens, der von der Dampfmaschine immer im Kreise umhergetrieben wird, ein halbes Jahr fruͤher als Hr. Day beschrieben und abgebildet hat. Wenn Nachts starker Nebel ist, muß auf dem Dampfbothe immer gelaͤutet werden, was durch eine Vorrichtung an der Dampfmaschine geschieht. (Register of Arts etc. N. 32, S. 123.) Ueber Bellingham's Patent-Kochherd. Herr Bellingham ließ sich am 18. April 1826 ein Patent auf einen Kochherd geben, welchen das Repertory im Supplement to vol. III. p. 426 beschreibt, ohne eine Abbildung zu geben, und wovon wir eine Notiz im 28. B. S. 192 des polytechn. Journales aus dem London Journal geliefert haben. Das Repertory bemerkt, daß dieser Kochherd, so wie die meisten neuen Patentherde, wegen der Menge Eisens, die an denselben verschwendet ist, mehr zum Vortheile des Eisengießers oder Schmieders, als des Privatmannes, der ihn braucht, berechnet ist. „Es freut uns, daß das Repertory seine Landsleute auf die Werke, auf die Modelle des sel. Grafens Rumford verweiset, die dieser Menschenfreund der Royal Institution, in the buildings of the Dublin Society, hinterließ,“ damit sie wenigstens lernen, daß alles uͤberfluͤssige Eisen an einem Sparofen durch das Ausstrahlen der Hize vielmehr ein Holzverderber als ein Holzersparer ist; daß Rumford's Vorrichtungen die besten sind, die man bisher kennt, und ganz zuverlaͤssig besser, als irgend eine Patentvorrichtung, die man zeither bei dem Patent-Bureau vertroͤdelt hat.“ Neuer verbesserter Kitt, vorzuͤglich bei chemischen Arbeiten. Von Herrn Jak. Deville. Folgenden Kitt zum Lutiren der Apparate fand ich bei meinen chemischen Arbeiten, selbst bei feinen Gasarten sehr gut. Er ist meine Erfindung, auf welche mich die Roth fuͤhrte, weil ich unter allen gewoͤhnlichen und mir bekannten Arten von Kitten keinen fand, der mir Genuͤge leistete. Ich nehme gleiche Theile (dem Umfange nach) Bleiweiß mit Leinoͤhl abgerieben und Gips, und knete beide den Angenblik vorher, als ich den Kitt brauche, mit einander ab. Wenn Alles zum Verkitten fertig ist, seze ich so viel Wasser zu, als zur gehoͤrigen Consistenz des Kittes noͤthig ist, und lege den Kitt sogleich an. In wenigen Minuten ist er erhaͤrtet, und es ist unglaublich, wie hart er in einigen Tagen wird, Franklin Journal. Maͤrz. 1828. S. 181. (Im Februarhefte desselben Journales findet sich S. 112 ein Artikel uͤber Kitte aller Art aus einem der fruͤhesten Hefte des Philosophical Magazine, dessen Nr. jedoch nicht angegeben ist. Die meisten dieser Arten von Kitt sind zwar auch in Deutschland bekannt: indessen kann es manchem Techniker, der sich mit diesem Gegenstande vorzuͤglich beschaͤftigt, vielleicht angenehm und nuͤzlich seyn, eine Quelle zu wissen, aus welcher er das, was seit den fruͤhesten Zeiten hieruͤber in England bekannt war, schoͤpfen kann.) Dauerhafte Pappe zum Aufkleben von Zettelchen. In Mineralien-Sammlungen und naturhistorischen Sammlungen uͤberhaupt, auch in Bibliotheken und Kramladen werden taͤglich Zettelchen aufgeklebt, und die Klage uͤber das Abspringen derselben, uͤber das schnelle Verderben der Pappe, die man immer neu machen muß, ist allgemein. Dr. I. Mac Culloch empfiehlt im Mechan. Mag. Nr. 249. S. 287 der gewoͤhnlichen Mehlpappe etwas braunen Zuker und sehr wenig Sublimat in Aufloͤsung zuzusezen. Der Zuker haͤlt die Pappe geschmeidig und hindert das Abspringen, und die Sublimataufloͤsung schuͤzt die Pappe gegen Insecten und vor Gaͤhrung, so daß man diese Pappe Jahre lang frisch erhalten kann. Um den Schimmel abzuhalten, empfiehlt er einige Tropfen Lavendeloͤhl der Pappe zuzusezen. Wenn diese Pappe auch auf den Zetteln troken geworden ist, (sie wird hart wie Horn) so darf man die Zettel nur am Ruͤken, wo die Pappe aufgestrichen ist, befeuchten, und bis Zettel kleben wieder eben so gut. – Dr. Herr Doktor vergaß zu bemerken, daß dieses Befeuchten wegen des Sublimates, nicht allenfalls mit der Zunge geschehen, und daß uͤberhaupt nichts von dieser vergifteten Pappe in den Mund gebracht werden darf. Wie die Lapplaͤnder leimen. Der Lapplaͤnder schnizt seinen Bogen aus zwei Stuͤken Holz, die er auf einander leimt, das eine ist das biegsame Birkenholz, das andere das steife Fichtenholz: dieses schuͤzt den Bogen vor dem Verbiegen, wenn er abgespannt ist, jenes vor dem Brechen, wenn er gespannt wird: dazu muͤssen aber alle Puncte der beiden Hoͤlzer genau auf einander liegen, beide Hoͤlzer muͤssen fest auf einander geleimt seyn. Der Lapplaͤnder leimt sie nun auf folgende Weise auf einander. Er nimmt die Haͤute der groͤßten Barsche, die er sing, troknet sie, befeuchtet sie in kaltem Wasser so, daß die Schuppen los gehen, und puzt diese weg. Er gibt dann vier oder fuͤnf solche Haͤute in die Blase eines Rennthieres, oder wikelt sie in Birkenrinde so ein, daß das Wasser nicht auf dieselben eindringen kann, und gibt sie mit dieser Umhuͤllung in einen Topf mit kochendem Wasser und legt einen Stein darauf, damit sie am Boden liegen bleiben muͤssen. Nachdem sie eine Stunde lang gekocht haben, sind sie ganz klebrig, und in diesem Zustande legt er sie zwischen die beiden Bogenhoͤlzer, beschwert diese, druͤkt sie fest zusammen, und laͤßt sie solang aufeinander gebunden, bis Alles vollkommen troken ist. Diese befestigten beiden Hoͤlzer gehen dann nie mehr von einander. (Aus den Abhandl. d. schweb. Akad. im Mech. Mag. N. 247, S. 256.) Ueber Demantfassung. Echte orientalische Demante werden nie auf Folie gefaßt; wenn man jedoch senkrecht auf sie hinsieht, so zeigt sich daselbst ein schwarzer Punct in der Mitte, waͤhrend alle andere Stellen funkeln. Juweliere, die ihre brasilische Demante fuͤr echte verkaufen wollen, fassen sie auf Folie mit einem schwarzen Puncte in der Mitte, und tauschen dadurch auch oͤfters Kenner. Die Ursache, warum der Demant einen schwarzen Punct zeigt, ist diese, weil der Lichtstrahl, der durch die Mitte laͤuft, durchgeht, verloren ist, die uͤbrigen alle aber zuruͤkgeworfen werden. (Mech. Mag. N. 244, S. 206.) Wedgwood's Pyrometer. Im Mechanics' Magazine Nr. 251. 7. Jun. 1828 fragt Jemand, wo man jezt Wedgwood's Pyrometer zu laufen bekommt, da der Sohn des sel. Erfinders, Herr Wedgwood, London, York-street, St. James's-square, schon seit vielen Jahren keine mehr verfertigt. Der Herausgeber des Mechanics' Magazine bemerkt, daß diese Pyrometer in neueren Zeiten nicht mehr viel gebraucht werden, indem man gefunden hat, daß Thon, der eine kurze Zeit uͤber einer starken Hize ausgesezt wurde, sich beinahe um eben so viel zusammenzieht, als Thon, der einer gelinderen Hize eine laͤngere Zeit uͤber ausgesezt war, und daß man sich jezt allgemeiner Daniels Thermometer nach Herrn Prinsep's, des Muͤnzmeisters zu Benares, Verbesserung bedient. Wir haben leztere aus dem Edinb. Phil. Journ. angegeben. Ueber Rettungsmittel in Feuersgefahr finden sich mehrere Vorschlage im Mechanics' Magazine, N. 242, S. 162, N. 245, S. 212, N. 247. S. 243. und N. 248. S. 262, von welchen wir jedoch keinen bei uns anwendbar finden, und auf welche wir bloß einen kuͤnftigen Sammler der bisher zur Rettung vor dem Feuertode wohlmeinend gethanenen Vorschlaͤge aufmerksam machen wollen. Newmarch's Verbesserung an Detonations-Flinten. Das Repertory of Patent-Inventions gibt im Supplement to Vol. V. p. 422 eine vier Seiten lange Beschreibung dieser Detonations-Flinte, worauf Herr Newmarch sich am 7. Nov. 1826 ein Patent geben ließ, und die wir im polytechn. Journ. 27. B. S. 122 beschrieben haben; fuͤgt aber keine Abbildung bei, obschon es selbst gesteht, daß die Patent-Erklaͤrung „nur durch sorgfaͤltiges Studium der 15 derselben beigefuͤgten guten Figuren verstaͤndlich werden kann.“ Wozu also eine solche Beschreibung ohne Abbildung? Wir wuͤnschen sehr, daß das Repertory (die beste englische technische Zeitschrift) seinen neueren Plan, Maschinen ohne Abbildungen zu beschreiben, aufgeben moͤchte, wenn es nicht unbrauchbar werden will. Das Repertory findet diese Flinte gut und huͤbsch, und bemerkt bloß, daß die Art, wie das Schloß an dem Schafte angebracht ist, zu schwach zu sein scheint, und daß die Flinte dadurch in rohen Haͤnden leiden kann. Ueber Newmarch's verbesserte Art Feuergewehre abzufeuern, die wir im polyt. Journ. B. 22. S. 198 beschrieben haben, und worauf derselbe am 16. Jaͤn. 1826 ein Patent nahm, bemerkt das Repertory of Patent-Inventions, Supplement to vol. III. p. 425, daß die kleine Kugelklappe, worauf es hier ankommt, weder deutlich beschrieben, noch deutlich abgebildet ist, und das Abfeuern leicht hindern koͤnnte, und daß eine andere Klappe vielleicht besser waͤre; daß endlich dieses Gewehr schwerlich bei feuchter Witterung alle Sicherheit gewaͤhren wird. Die groͤßte bisher bekannte Kanone. Das Mechan. Mag. gibt N. 243, S. 191 folgende Notiz uͤber eine aus der dem Schapurthore der alten Stadt Bidschapur zunaͤchst gelegenen Bastei aufgestellte Kanone. Diese Kanone ist 14 Fuß 4 Zoll lang; ihre Muͤndung hat 2 Fuß 4 Zoll im Durchmesser, und sie hat an derselben 1 Fuß 2 1/5 Zoll Wanddike: beim Zuͤndloche aber 18 Zoll. Sie schießt eine Gußeisenkugel von 30 Ztr. 54 Pf. und braucht hierzu 428 Pf. Pulver Ladung. Die Schwere dieser Kanone, nach europaͤischem Stuͤkgute berechnet, muß beinahe 45 Tonnen (900 Ztr.) betragen. – (Wenn man bedenkt, wie unbehuͤlflich die Metallarbeiter in Indien arbeiten, nach den neuesten Nachrichten, die Hamilton uns hieruͤber gab, so muß man wahrhaftig uͤber die Gieß- und Bohrkunst dieser armen Leute erstaunen.) Verbesserung an Haͤngebruͤken. Man baut jezt die Haͤngebruͤken in Schottland auf eine neue Art. Die Ketten und Stangen kommen unter die Bruͤke, und die Last ruht auf den Stangen mittelst Boͤken aus Gußeisen, auf welche die Balken gelegt werden. Die Stangen, die aus Ketteneisen sind, werden um die Enden der Balken umhergebogen, und mittelst eines Reifens darauf befestigt, damit sie nicht abspringen. An den Stangen sind in der Naͤhe der Boͤke Schildschrauben angebracht, um den Stangen Erleichterung zu verschaffen, und die Balken gleich hoch zu heben, so daß alles so genau als moͤglich gestellt werden kann. Der ganze Druk ruht also auf den Stangen, und zwar nach der Laͤnge derselben, so daß sie weder brechen, noch sich biegen koͤnnen. Wie sehr die Staͤrke der Balken durch diese Befestigungsweise gewinnt, erhellt aus folgendem Versuche. Man lege ein zwei bis drei Fuß langes Stuͤk Holz von einem Zoll im Durchmesser auf zwei Steine, und stelle sich darauf: es wird beinahe augenbliklich brechen. Man nehme ein aͤhnliches Stuͤk Holz und umwinde es an beiden Enden mit Draht so, daß ein kleiner Keil oder hoͤlzerner Zapfen von zwei bis drei Zoll Laͤnge senkrecht zwischen den Draht und das Holz gestellt werden kann, und dieses Holz wird nicht brechen, wenn man auch darauf springt. Man hat diesem Bandsysteme noch nicht die Ausdehnung gegeben, die es verdient. (Mech. Mag. N. 242, S. 175 aus the Vérulam.) Seidler's hydraulische Maschine zum Gewaͤltigen des Wassers aus Bergwerken. Wir haben von dieser Maschine nach dem Recueil industriel im polytechn. Journ. B. 27. S. 343 mit Abbildung Nachricht gegeben. Das Repertory of Patent-Inventions, Supplement to vol. V., gibt von derselben Maschine, auf welche Herr Seidler am 20. Dec. 1826 ein Patent nahm, eine Beschreibung ohne alle Abbildung, die also ganz unverstaͤndlich ist. Es macht jedoch am Schlusse seiner Beschreibung S. 428 die gegruͤndeten Bemerkungen, daß man zu Schemniz schon seit dem J. 1755 sich der zusammengedruͤkten Luft zur Foͤrderung des Wassers; zum Zusammendruͤken der Luft aber sich des fallenden Wassers, und nicht einer großen Luftpumpe, wie Herr Seidler, bedient; daß Herrn Seidler's Methode bei großen Tiefen in Bergwerken aͤußerst langsam und langweilig ist, indem die Luft gerade um so viel zusammengedruͤkt werden muß, als der Quotient der Tiefe, als Dividendus getheilt durch 30, kleiner ist als dieser Dividendus: so muͤßte z.B. wenn das Wasser aus dem Schachte zu Schemniz, der 240 Fuß tief ist, gewaͤltigt werden sollte, die Luft auf 240/30, das ist auf 1/8 zusammengedruͤkt werden, wozu wenigstens 8 Minuten erfordert werden, waͤhrend eine Wasserpumpe dasselbe in Einer Minute leistet. Man muͤßte nur die Luftpumpe mit 8 Mahl so viel Kraft, wie die Wasserpumpe treiben wollen, wenn man durch jene gleiche Wirkung mit dieser erhalten will. Herr Seidler's Vorschlag, enge Roͤhren anzuwenden, beruht also auf ganz irrigen Grundsaͤzen. Hirst's verbesserte Spinnmaschine. Das Repertory of Patent-Inventions bringt diesen wichtigen Gegenstand, den wir nur sehr unvollkommen nach dem London Journal of Arts im polytechn. Journ. 22. B. S. 325 mittheilen konnten, nach seiner neuen großbrittanischen Weise sine lux and crux im Supplement to the III. vol. p. 413 zur Sprache; bemerkt jedoch in seiner schlauen Weisheit: „Daß diese verbesserte Spinnmaschine zu jener Art von Einfachheit gehoͤrt, daß man sich, bei dem ausfallenden Nuzen, den sie gewaͤhrt, wundern muß, wie man nicht schon laͤngst auf diese Idee gekommen ist. Diese Vorrichtung scheint uns vorzuͤglich dort hoͤchst vortheilhaft, wo Gebaͤude kostbar sind, indem sie zwei Mahl so viel leistet bei gleichem Raume, als die gewoͤhnliche Spinnmaschine. Hierzu kommt dann noch die ganze Ersparung einer zweiten Maschine.“ „Wahrscheinlich laͤßt sich diese Maschine selbst noch mehr vereinfachen; vielleicht lassen sich drei oder mehrere Reihen von Spindeln, statt der einzelnen anbringen: die Graͤnze scheint hier wirklich nur in der Zahl der Faden zu liegen, die so auf den gefurchten Walzen laufen muͤssen, daß sie sich mit ihren Leitfaden nicht verwikeln. Aber auch diese Graͤnze kann noch erweitert werden, wenn anders das Anknuͤpfen der abgerissenen Faden nicht eine unuͤbersteigliche Graͤnze wird.“ Wir haben bereits oͤfters bemerkt, und unsere Leser werden unsere Bemerkung bestaͤtigt gefunden haben, daß die Englaͤnder in ihren technischen Zeitschriften jezt anfangen zuruͤkhaltender zu werden, als sie nie waren. Ihre Journale, die sich jaͤhrlich vermehren, geben ihre Erfindungen immer mehr und mehr mangelhaft und mystisch, und sprechen von den wichtigsten oft gar nicht. Dem daraus fuͤr die Industrie des festen Landes entstehenden Nachtheile ließe sich nur dadurch abhelfen, daß die Regierungen des festen Landes Agenten in England hielten, die im industriellen Voͤlkerkriege eben die Dienste leisteten, wie die englischen Kriegs-Agenten auf dem festen Lande im blutigen Kriege sie fuͤr England geleistet haben. Die Eroberungen, die jene machen koͤnnten, waͤren wohlthaͤtiger vielleicht fuͤr die Menschheit, als die von den lezteren bewirkten Invasionen; allein, man wird dagegen einwenden: „dazu haben wir keine Fonds.“ A. d. Ueb. Schminkbohnenstaͤngel als Spinnmaterial. Professor Millington gab in seiner ersten Vorlesung uͤber Spinnen und Weben, die er an der Royal Institution hielt, Nachricht uͤber ein Verfahren, aus den gewoͤhnlichen Schmink- oder Saubohnenstaͤngeln eine Art Hanfes zu bereiten, die ganz vortrefflich und außerordentlich stark seyn soll. Die Staͤngel werden 10–12 Tage lang in Wasser geweicht und dann gehaͤchelt. (Mechanics' Magaz. N. 245, S. 224.) Hrn. Knight's Waͤchters-Waͤchter. Hr. Heinr. Knight, Uhrmacher zu Birmingham, ließ sich am 28. April 1827 ein Patent auf eine Vorrichtung geben, mittelst welcher man sehen kann, ob irgend ein Waͤchter seine Schuldigkeit genau thut. Das Repertory of Patent-Inventions beschreibt diesen Apparat ganz unverstaͤndlich, ohne alle Abbildung, in seinem Juniushefte 1828, S. 367, und bemerkt, daß auf aͤhnliche Vorrichtungen schon fruͤher Patente genommen wurden, dergleichen eines im 3. B. der II. Series des Repertory S. 161 beschrieben ist. Die Nebenvortheile anderer Anwendungen dieses Waͤchters-Waͤchter zu anderen Zweken findet das Repertory nicht sehr bedeutend, da man fuͤr die wichtigsten Zweke dergleichen bereits besizt. So hat Hr. Watt eine an seinen Dampfmaschinen angebracht, die den Dienst derselben bezeichnet, und Hr. Tredgold hat sie in seinem trefflichen Werke on Steam Engines auch genau beschrieben. Der ehemahlige Polizeidirector in Muͤnchen, Herr Baumgaͤrtner, hatte damahls einen aͤhnlichen Waͤchter fuͤr die patroullirenden Polizeidiener erfunden. Unsere Stunden-Eintheilung in Europa ist aus dem Sanscrit. Der Bramme Radhakant Deb bemerkt man in einem, der Asiatic Society, mitgetheilten Schreiben, daß er neulich zufaͤllig im Agni Purana folgende Stelle fand: „Vier und zwanzig Belas oder Horas machen einen Tag und eine Nacht, von Mitternacht an gerechnet. „Es ist noch auffallender, daß sogar das alt griechische und lateinische Wort hora im Sanscrit steht; also aus der Sanscrit-Sprache ist. Mech. Mag. Nr. 251. 7. Jun. S. 320. Uhren gehen desto genauer, je kuͤrzer sie gehen. Das Mechanics' Magazine bemerkt Nr. 244, S. 207, daß Uhren, die laͤnger als 30 Stunden gehen, nie so genau gehen koͤnnen, als Uhren, welche man regelmaͤßig alle 24 Stunden aufziehen muß, und bestaͤtigt dieß durch das Beispiel der Uhr am Greenwich-Hospital, und durch das Zeugniß des beruͤhmten Uhrmachers Smeaton und des Mathematikers Ludlam. Uhren, die man nur alle Monate aufzuziehen braucht, sind die schlechtesten. – Minutenzeiger koͤnnen, ohne allen Nachtheil, zuruͤkgerichtet werden, und es ist ein grober Irrthum, wenn man glaubt, daß die Uhr dadurch leidet. Nur bei Repetiruhren muß man so lange warten, bis die Uhr jede Stunde ausgeschlagen hat. Die Uhr an der Londoner Bank hat, in den verschiedenen Hoͤfen, Gangen und Saͤlen 16 Zifferblaͤtter, an welchen allen die Zeiger durch dasselbe Uhrwerk getrieben werden, so daß uͤberall alles auf die Secunde zusammentrifft. An dem Raͤderwerke dieser Uhr arbeiten 200 Raͤder, und die verschiedenen Stangen, die sie treiben, betragen eine Laͤnge von beinahe 700 Fuß, und wiegen uͤber 6 Ztr. Ihr Hauptgewicht wiegt 250 Pf. Sie wird zwei Mahl in der Woche aufgezogen. (Mech. Mag. N. 245, S. 224.) T. H. Vinnicombe's Musiksazmaschine, mittelst welcher alles, was gespielt wird, alsogleich auf einer Walze aufgezeichnet und folglich gesezt werden kann, ist in dem London Journal of Arts, N. 1. II. Series S. 10 so beschrieben und abgebildet, daß sie fuͤr unsere Techniker (Instrumentenmacher) wenig Nuzen haben wird, wenn nicht ein deutscher Musiker in der musikalischen Zeitung sie denselben deutlich erklaͤrt. Wir wollen sie also vorerst den deutschen Musikern empfehlen. Bemerkungen uͤber den Vorrang der neueren Zeit in Hinsicht auf technische Kuͤnste. Ueber diesen Gegenstand findet sich ein interessanter Aufsaz in der Biblioteca italiana, (Aprile 1828, pubbl. 23. Maggio) S. 40, dem wir eine gelungene deutsche Uebersezung im Morgenblatte oder in irgend einer Zeitschrift, die sich des gesunden Menschenverstandes in unserem mystischen Zeitalter noch erbarmt, von Herzen wuͤnschen, waͤr' es auch bloß um der Wuth, mit welches jezt von den Obscuranten unserer ohnehin schon finsteren Tage der schaͤndliche gothische Geschmak des Mittelalters in der Baukunst und in Moͤbeln wieder neuerdings verbreitet wird, einige Graͤnzen zu sezen. Italien muß sich zum zweiten Mahle gegen den schlechten Geschmak (cattiva gusto) empoͤren, und die Schatten seiner Borromini und Bibiena weken; es wird dann auch an nordischen Oppenords nicht fehlen, die den gesunden Menschenverstand und den guten Geschmak wieder in seine ewigen Rechte einsezen helfen. Ueber Parketirung. Nach dem Mech. Mag. N. 242 verstand man in England das Parketiren noch vor 40 Jahren, als Carlton-House gebaut wurde, so wenig, daß man die Parkettafeln dazu aus Paris kommen ließ. Das Mech. Mag. bildet am a. O. sogar diese Parkettafeln ab. Man kann nicht laͤugnen, daß die Franzosen im Parketiren, und noch mehr im Marketiren (diese beiden Kuͤnste verwechselt das Mech. Mag., waͤhrend es philologisch genau seyn will) Meister sind; wir haben jedoch in Deutschland, zumahl in Wien, Parkets, die den elegantesten Pariser-Parkets nicht nachstehen. Wink fuͤr Regierungen. Unter dieser sonderbaren Aufschrift bringt das Mechanics' Magazine Nr. 244. S. 207 einen Vorschlag vor, den wir schon oͤfters in diesen Blaͤttern, und Busson und Guyton Morveau vor uns gethan haben, naͤmlich die Bohrsonde in den Laͤndern fleißiger und haͤufiger zu benuͤzen, und irgendwo so tief in die Erde graben zu lassen, als es nur immer moͤglich ist. Dadurch allein koͤnnte sowohl der Bergbau als Geologie und Physik der Erde kraͤftig gefoͤrdert werden. Es ist gewiß, daß, wenn man das Geld und die Zeit, die man so einfaͤltig und unnuͤz, und sogar auf eine dem Staate und den Gemeinden so verderbliche Weise, auf Erbauung hoher Kirchthuͤrme gewendet hat, die mit ihren Spizen in's Blaue, wie unsere heutigen Philosophen mit ihrem ingeni acumine, hinaufstechen, dazu verwendet haͤtte, an den Stellen, wo man diese in die Luft baute, eben so tief in die Erde zu graben, man Steinkohlen- und Erzlager, Lager brauchbarer Erden oder Steine, oder wenigstens doch gute Quellen gefunden haben wuͤrde. Oder hatte man in irgend einem groͤßeren Lande so tief in die Erde gegraben, als alle Thuͤrme desselben zusammengerechnet hoch sind, so wuͤrde man auf einige Meilen tief in die Erde eingedrungen seyn, und wir muͤßten doch etwas von dem inneren Baue der Erde, von welchem wir seit 6000 Jahren, als wir auf derselben herumkriechen, nicht einmahl so viel wissen, als die Fliege von dem inneren Baue einer Melone, aus deren Oberflaͤche sie Saft saugt. Die Regierungen dazu auffordern, daß sie Bohr- und Schuͤrfversuche vervielfaͤltigen, wie das Mechanics' Magazine thut, wuͤrde ohne allen Erfolg bleiben; die Berg-Practicanten, die Mineurs- und Sapeurs-Compagnien werden lieher unbeschaͤftigt und unbenuͤzt gelassen werden, als daß man sie mit kleinen Zulagen fuͤr das Land und fuͤr ihre eigene Bildung verwendete. Ehe werden vielleicht die Regierungen dazu zu vermoͤgen seyn, daß sie, in Erwaͤgung der hohen Kosten, die die Bau-Reparaturen an den Kirchthuͤrmen jaͤhrlich verursachen, der Menschenleben, die jaͤhrlich hierbei zu Grunde gehen, der Gewitterschaͤden, die durch den Bliz, der in die Thuͤrme schlaͤgt, jaͤhrlich entstehen, den Gemeinden bei neu zu erbauenden Kirchen das Auffuͤhren hoher Thuͤrme untersagen, und die alten schadhaften Thuͤrme lieber abtragen als ewig ausbessern zu lassen. – Vielleicht gelingt es ehe, diese Schuͤrfversuche und den Schacht, durch welchen wir etwas von dem Baue der Erde erfahren koͤnnen, durch Subscriptionen von Privaten zu Stande zu bringen. Folgen erlaubter Fabrikateneinfuhr auch unter schwerem Zolle. In der lezten Woche des Januars l. J. kamen ploͤzlich zu New-York, Philadelphia, Baltimore, Boston und Charlestown Schiffe aus Liverpool (in England) an, und schifften in diesen Seestaͤdten der Vereinigten Staaten 737,000 Yards (2,214,000 Ellen) Calicos und 2,080 Stuͤke englisches Tuch aus, die um Spottpreise losgeschlagen wurden. Das Resultat hiervon war, daß viele Fabriken in den Vereinigten Staaten, die kaum anfingen sich etwas zu heben, auf der Stelle ihre Arbeiten einstellen mußten, indem sie durch diesen Verkauf der Englaͤnder unter dem Werthe an 80 p. C. an ihren Waaren verloren. Der Washington National Intelligencer nennt dieses Benehmen der Englaͤnder einen schaͤndlichen Kunstgriff der Kaufleute zu Liverpool Man weiß, daß, durch diesen Schaden gewizigt, der Staat von New-York die Einfuhr englischer Fabrikwaaren gaͤnzlich verbot. Mittel gegen die Gelbsucht der Seidenraupen. Abbé Esseric zu Carpentras versichert, nach 20jaͤhriger Erfahrung, daß die Geldsucht der Seidenraupen schnell dadurch geheilt werden kann, daß man sie mit ungeloͤschtem Kalke durch ein Seidensieb uͤberstaͤubt, und den Raupen dann Maulbeerblaͤtter zu fressen gibt, die mit einigen Tropfen Wein befeuchtet sind, die sie mit großer Begierde fressen. (Quaterly Journal, Bull. univers., Register of Arts, N. 32.) (Wir zweifeln sehr an diesem Abbémittel. Daß das, was gelb ist, weiß wird, wenn es mit Kalk uͤberpudert wird, scheint uͤbrigens sehr natuͤrlich.) Bienenwirthschaft in England. Ein Anonymus im Mech. Mag. N. 243, S. 189 tadelt Hrn. Cox, daß er seine Landsleute lehrte, nach Janscha's und Kaiser Joseph's Methode die Bienen nicht zu toͤdten, wenn man ihnen den Honig nimmt, und befiehlt ihnen dieselben zu toͤdten. Er unterzeichnet sich: Inquisitor, und ist wahrscheinlich ein Großinquisitor fuͤr das arme Bienenvolk in England. – So steht es im J. 1828 mit der Bienenwirthschaft in England! Verjuͤngung alter Baͤume. Hr. Wilh. Falla, d. jung., erzaͤhlt in einem Schreiben an die Botanical- and Horticultural-Society zu Durham, Northumberland und Newcastle upon Tyne, daß ein Gentleman einen sehr alten dem Aussterben nahen Apfelbaum von der Sorte, die man in England golden Pippin nennt, in seinem Garten hatte. Er zog rings um denselben Holzaͤpfel aus Samen, und als sie groß genug waren, pfropfte oder vielmehr copulirte er den sterbenden Baum mit den Wildlingen. Der alte Baum ward dadurch in zwei Jahren darauf wieder so frisch, wie er in seiner Jugend war. (Mech. Mag. N. 243, S. 192.) (Fromme Bibelleser werden sich hier an Koͤnig David, und Philologen an den griechischen Schulmeister erinnern, der puellarum anhelitu vixit annos CXV.) Große Baͤume in England gefaͤllt. Eine zu Blackburn Hollows, bei Shire-Green, Yorkshire, gefaͤllte Esche gab 750 Kubikfuß Holz, und hatte 10 Fuß 6 Zoll im Durchmesser. Eine zu Shining-Cliff, bei Crich, Derbyshire, gefaͤllte Eiche gab 965 Kubikfuß Holz und hatte 13 Fuß 4 Zoll im Durchmesser. (Register of Arts, N. 33, S. 144.) Anhaͤnglichkeit der Portugiesen an altes Herkommen in Akerbau und Gewerben. Wir finden im Mech. Mag. N. 242, S. 175 eine Reihe von Beweisen angefuͤhrt, daß unter allen europaͤischen Voͤlkern keines so sehr am alten Schlendrian im Akerbaue und in Gewerben haͤngt, als die Portugiesen. Verbesserung (an improvement) ist ein Abscheu fuͤr sie. Ihre Oehlpressen (die mehr als den 8. Theil des Oehles in den Oliven lassen), ihre Weingaͤrten, ihre Ochsenkarren sind mechanische und oͤkonomische Scandale. Ein Englaͤnder ließ seinem portugiesischen Nachbarn einen guten Ochsenkarren nach englischer Art verfertigen, auf welchem mit Einem Ochsen zwei Mahl so viel gefoͤrdert werden kann, als der Portugiese mit zwei Ochsen schleppt. Das Resultat war, daß der Portugiese unwillig ausrief, nachdem er den Karren versuchte: „ich mag den Karren nicht, wenn er zehn Mahl so viel fahren koͤnnte: es knirren ja die Achsen nicht!“ Es gibt uͤbrigens noch viele Portugiesen auf dem festen Lande, und es ist kein Volk auf demselben, das eine solche Wuth, darf man beinahe sagen, alles zu verbessern besaͤße, wie das englische, wo das Kind im Mutterleibe schon ein Improvement macht, wenn es seine Lage wechselt, und immer mehr comfortable liegen will. Wenn man die beiden Extreme vereinen koͤnnte! Ueber Kaͤsebereitung. Herr Challan erstattet im Bulletin de la Soc. d'Encouragement Nr. 285. S. 93 Bericht uͤber das vortreffliche Werk des Herrn Huzard des Sohnes: Art de faire le beurre et les meilleurs fromages, d'après les Agronomes qui s'en sont les plus occupés, tels queAnderson,Twamley,Desmarets,Chaptal,Villeneuveetc., parHuzardfils. 8. Paris. 1828. chez Md.Huzard. 4 Fr. 50 C. Es ist sehr zu wuͤnschen, daß dieses vortreffliche Werk bald einen deutschen Uebersezer finden moͤchte, der der hier angefuͤhrten Maͤnner werth ist, und gleiche Sachkenntniß und gleichen Styl besizt. Er wird in den zeither erschienenen Société d'Agriculture de Caen, T. 11. p. 150 noch einen schaͤzbaren Beitrag in der Notiz des Herrn du Cheval uͤber die beruͤhmte Butter von Isigny (beurre d'Isigny) finden.