Titel: Ueber Reinigung des Honiges. Von Herrn Apotheker B. Menegazzi.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. LX., S. 225
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LX. Ueber Reinigung des Honiges. Von Herrn Apotheker B. Menegazzi. Aus dem Giornale di Farmacia-Chimica e Scienze accessorie d. A. Cattaneo. Giugno. 1828. S. 329 (Im Auszuge.) Menegazzi, uͤber Reinigung des Honiges. Das Giornale di Farmacia hat in seinem Maͤrzhefte ein Paar, auch in Deutschland bekannte Methoden, den Honig zu laͤutern, aufgefuͤhrt. Herr Menegazzi findet sie weder so leicht, noch so einfach, noch so kraͤftig wirkend, als die seinige, durch welche er den Honig vollkommen durchsichtig erhaͤlt, und besorgt sogar, daß nach der einen dieser Methoden mehr oder weniger freie Salpetersaͤure, oder auch etwas von dem Serum der Milch zuruͤkbleiben, und dadurch der Honig zur Faͤulniß geneigt werden koͤnnte. Nach der von Hrn. Menegazzi a. a. O. empfohlenen Methode wird der Honig mit einem Drittel Wasser gemengt, gekocht, und demselben hierauf etwas von einem gesaͤttigten Gallaͤpfel-Absude zugesezt, dieser gehoͤrig damit gemischt, und noch zwei oder drei Minuten lang damit im Sude erhalten, wo dann die Reinigung geschehen ist. Man sieht jezt in der Fluͤssigkeit eine Menge Floken schwimmen, die sich endlich zu Boden sezen, und den Honig vollkommen durchsichtig zuruͤk lassen, den man dann nur durch Wollentuch filtriren und abrauchen darf, um ihn in gehoͤriger Consistenz zu erhalten. Diese Methode laͤßt sich bei jedem, auch bei dem schlechtesten Honige anwenden; nur wird schlechter Honig dadurch in anderer Ruͤksicht nicht besser. Die Menge des zuzusezenden Gallaͤpfel-Absudes haͤngt von dem groͤßeren oder geringeren Grade der Reinheit, und von der Guͤte der Gallaͤpfel ab, weßwegen man diesen Absud nur nach und nach und in geringer Menge so lang zusezen darf, als Floken sich zeigen. Nach jedem neuen Zugießen desselben muß wieder gekocht werden. Meistens reichen 4 bis 5 Quentchen Gallaͤpfel auf 10 Pfund Honig (Apothekergewicht) zu. Der Honig wird auf diese Weise vollkommen klar. Wenn man ihn noch reiner haben will, kann man ihn dann noch mit Kohle oder mit kohlensaurem Kalke behandeln.