Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 29, Jahrgang 1828, Nr. CXXXVI., S. 464
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CXXXVI. Miszellen. Miszellen. Ueber Peter Burt's und Maudslay's Dampfmaschinen bemerkt das Repertory of Patent-Invent. September 1828. S. 179, daß die Dampfmaschine, auf welche Hr. Burt sich am 4. August 1827 ein Patent geben ließ, nichts anderes ist, als Jak. Neville's Maschine, die am Dock-Head und auch in der Nachbarschaft, von Liverpool im Gange, ist; nur daß, errstere, an welcher die hohlen Lager als Klappen dienen, noch weit einfacher ist. Der einzige Unterschied zwischen beiden Maschinen ist in der Lage der Staͤmpelstange, so daß das Repertory sagt: ein Uhrmacher, der sich ein Patent darauf geben ließe, eine Uhr horizontal in die Uhrtasche zu steken, statt vertical oder beinahe, so, hatte eben so viel Patentrecht: und Erfindungsgeist, als Hr. Burt. Hrn. Mundslay's Dampfmaschine, auf welche dieser am 1. August 1827, sich ein Patent ertheilen ließ, ist wie das Repertory bemerkt, das keine Abbildung liefert, so unvollkommen abgebildet und so undeutlich beschrieben, daß sich nichts mit Sicherheit daraus entnehmen laͤßt. Verbesserte Laffeten fuͤr Schiffs- und andere Kanonen. Hr. Jak. Marshall ließ sich am 26. Jun. 1827 ein Patent auf verbesserte Laffeten fuͤr Schiffs- und andere Kanonen ertheilen. Das Repertory of Patent Invent. Septbr. 1828. S. 186 liefert eine Beschreibung hiervon, aber ohne. Abbildung, so daß sie kaum verstaͤndlich ist. Es sind uͤbrigens einige kritische Bemerkungen beigefuͤgt, die fuͤr Artillerieofficiere von Interesse seyn koͤnnen. Vorrichtung gegen das Umwerfen der Wagen. Ein Hr. J. B. Colombo stellte im Maͤrz l. J. in Gegenwart des Hofes und vieler angesehenen Personen Versuche mit seiner Vorrichtung an, das Umwerfen der Wagen bei dem Durchgehen der Pferde zu verhindern. Diese Vorrichtung, die er Dromastosi (Frenacorso) nennt, laͤßt sich an jedem Wagen anbringen, und erprobte sich bei wiederholten Versuchen vollkommen, so daß der Koͤnig dem Erfinder seine Zufriedenheit bezeugte, (Journ. de Savoie. 29. Maͤrz 1828. Bullet. d. Sc. technol. Guill. 1828. S. 47. (Es waͤre der Muͤhe werth, diese Vorrichtung, wenn sie Stich haͤlt, bald oͤffentlich bekannt gemacht zu sehen.) Haͤngebruͤke uͤber den Leck zwischen Fraͤnen und Vreeswyk. Der Koͤnig von Holland befahl die Errichtung dieser Bruͤke, die man in der Correspond. math. et phys. T. IV. 2 livr. p. 138 beschrieben findet. Lemuel Wellmann Wright's Maschine zur Verfertigung der Steknadeln, worauf derselbe sich am 15. Mai 1824 ein Patent ertheilen ließ, kommt jetzt erst in 2 kleinen Tafeln im Septemberhefte des Repert. of Patent-Invent. vor. Wir haben dieselbe aus dem Bullet. de la Société d'Encour., in welchem eine weit bessere Abbildung und Beschreibung hiervon geliefert wurde, bereits im polytechn. Journale, 1. Maͤrzhefte laufenden Jahres, mitgetheilt. Verbesserung an Tabakpfeifenroͤhren. Einsender erhielt neulich von einem alten Freunde aus Ungern Debrecziner-Koͤpfe mit Weichfelroͤhren, an welchen das Rohr an jenem Theile, mit welchem es in dem Halse des Kopfes stekt, und auch uͤber der Muͤndung (der Oeffnung) des Rohres, die in diesem Halse stekt, mit sogenanntem Gas oder Duͤnntuche umwikelt war. Der Vortheil dieser eleganten Vorrichtung (denn die Pfeife erhaͤlt dadurch einen so schonen Halskragen, als mancher Pastor oder manche Dame) besteht darin, daß die Asche und die groͤbere leichte Kohle das Rohr nie verlegt, und folglich das laͤstige Verstopfen desselben und das viele Puzen des Pfeifenrohres fuͤr Wochen und Monate erspart. Wir koͤnnen diese Vorrichtung aus langer Erfahrung jedem empfehlen, der das Ungluͤk hatte, sich an Tobakrauchen zu gewoͤhnen. Ruderbothe von Menschen und Hunden getrieben. Zwischen Ridmond und London fahrt ein Both mit Ruderraͤdern, wie ein Dampfboth ausgestattet, in welchem die Raͤder von 8 Menschen getrieben werden. Der Atlas bemerkt, daß man in America das Ding besser versteht, und die Ruderraͤder durch ein Roß treiben laͤßt. Zwischen Lewes und Newhaven faͤhrt ein aͤhnliches Both, in welchem zwei Hunde und ein Mensch die Ruderraͤder treiben. Brighton Gazette. Galignani. N. 4166. Verbesserte Art zu laͤuten in Daͤnemark. Man weiß, wie sehr die Festigkeit der Thuͤrme durch das Laͤuten der Gloken, wodurch eine Schwere von vielen Zentnern bald rechts bald links geworfen wird, leidet. Die Versuche, die man bisher machte, das Laͤuten durch Schlagwerke zu ersezen, sind nicht ganz gelungen. Am besten gelang eine Vorrichtung eines daͤnischen Schlossers, Svendson; aber auch diese hatte noch viele Maͤngel. Bei Gelegenheit, als die Frauenkirche zu Kopenhagen eine neue Gloke von 80 Ztrn. Schwere erhielt, versuchte der beruͤhmte Physiker Oersted den Svendson'schen Apparat zu verbessern, und diesem die Einrichtung eines Pendels zu geben. Eine Achse, die sich dreht, hebt einen Hammer, der bei jeder Drehung derselben an die Gloke schlaͤgt, und genau denselben Klang, wie bei dem Lauten, erzeugt. Diese Vorrichtung bedarf nur eines Mannes, waͤhrend man zum Lauten oft 10 Maͤnner noͤthig hat. Hr. Pf. Oersted hofft mittelst dieser Vorrichtung zugleich viel Metall an den Gloken ersparen zu koͤnnen. Oersted oversigt over det k. dancke Vindensk-Selsk. 1828. S. 15. (Bullet. d. Sc. techn. Jul. 1828. S. 15.) Verbesserung in der Papiermacherei. Wir haben bereits im polytechn. Journ. berichtet, daß man jezt in England Papier von unbestimmter Laͤnge fabricirt. Man hat nun bei dieser Vorrichtung auch ein Walzenwerk, bestehend aus 4 Walzen, angebracht, mittelst welcher das Papier schnell getroknet, gepreßt und in beliebiger Form beschnitten wird. Hrn. Ternaux's neue Hanf- und Flachsbereitung. Hr. Dubrunfaut erstattet im Juliushefte des Bullet. d. Scienc. techn. S. 53 einen vorlaͤufigen Bericht uͤber die treffliche Anstalt des Hrn. Ternaux zu St. Oven, auf welcher mittelst einer Maschine, die dieser ehrwuͤrdige Greis Linurgos nennt, in 12 Stunden 12 Ztr. nicht geroͤsteter Hanf oder Flachs gebrochen werden. Die Kraft, die diese Maschine fordert, betraͤgt nur 3/4 der Kraft eines Pferdes, und ein Mann und zwei Maͤdchen reichen zur Bedienung derselben hin. Der auf dieser Maschine bearbeitete Hanf und Flachs wird gehechelt und dann gesponnen, und gibt weit weniger Abfall und einen gleicheren Faden, als der geroͤstete. Die Farbe an beiden ist schoͤner, und die daraus gewebte Leinwand ist schon auf dem Stuhle halb gebleicht. Der Faden des Garnes ist weit staͤrker, und die Kette reißt waͤhrend des Webens beinahe nie. Die Leinwand und wird nicht bloß besser, sondern auch wohlfeiler. Wahrscheinlich wird Hr. Ternaux in der Leinwandfabrication eine eben so große Revolution hervorbringen, als in jener der Wollenzeuge; denn ihm gelang, was allen seinen Vorgaͤngern bisher mißlungen ist. Unter den vielen und großen Diensten, die Hr. Ternaux dem Akerbaue und der Industrie Frankreichs seit 40 Jahren leistete, wird dieser der groͤßte seyn. Galvanische Saͤule aus einem einzigen Metall. Hr. August de Larive in Genf meldete Hrn. Arago in einem Schreiben, daß es ihm bei der Wiederholung der Versuche eines englischen Chemikers wie diesem gelang, Electricitaͤt mittelst einer Saͤule zu entwikeln, die bloß aus Zink bestand, wenn von den zwei Oberflaͤchen jeder Scheibe die eine rauh und die andere polirt war. Auch machte Hr. de Larive stets die Beobachtung, daß die durch die Elemente einer galvanischen Saͤule hervorgebrachte Wirkung vollstaͤndig aufhoͤrt, wenn man diese Elemente entweder in den leeren Raum oder in ein Medium bringt, welches keine chemische Reaction auf sie ausuͤbt. (Journ. de Pharmacie. Sept. 1828. S. 479.) Darstellung des Glyciums. Hr. Bussy hat der Société de Pharmacie zu Paris die Resultate seiner Versuche uͤber die Darstellung der metallischen Grundlage der Glycinerde (Beryllerde) mitgetheilt. Man erhaͤlt dieses Metall, wenn man Chlorglycium mit Kalium behandelt. Das Chlorglycium erhaͤlt man, wenn man Chlor uͤber ein rothgluͤhendes Gemenge von Glycinerde und Kohle leitet. Das Chlorglycium ist weiß, bei hoher Temperatur schmelzbar und fluͤchtig, und krystallisirt in glaͤnzenden Nadeln, welche sehr begierig Feuchtigkeit anziehen und in Wasser geworfen, ein Geraͤusch hervorbringen, aͤhnlich demjenigen, welches entsteht, wenn heißes Eisen in Wasser getaucht wird. Hr. Bussy erhielt auf die angegebene Weise das Glycium in Gestalt eines braunen Pulvers, worin man sehr deutlich metallisch-glaͤnzende Flitter bemerkt; bei gewoͤhnlicher Temperatur wirkt es nicht auf das Wasser, loͤst sich in verduͤnnter Salzsaͤure und Schwefelsaͤure sehr leicht, und auch in Kalilauge auf; in Salpetersaͤure aber loͤst es sich nicht auf, und wird auch durch salpetersaures Kali bei der Rothgluͤhhize nicht oxydirt: vor dem Loͤthrohr erhizt, brennt es nicht lebhaft, wie man dieses vermuthen sollte, sondern Oxydirt sich langsam und erst bei sehr starker Hize, wobei es sich mit einem weißen Pulver bedekt, welches mit Sauren behandelt alle Eigenschaften der Glycinerde zeigt. – Seitdem gelang es Hrn. Bussy auch durch ein aͤhnliches Verfahren die metallische Grundlage der Bittererde darzustellen, (Journ. de Pharm. Septbr. 1828. S. 486.) Analyse der weißen Ipecacuanha. Die weiße Ipecacuanha, die Wurzel der Viola Ipecacuanha, welche Hr. Tannay, der Sohn, aus Rio-Janeiro mitgebracht hatte, fand Hr. Vauquelin zusammengesezt aus: Emetin   1,50; Harz   0,60; Gummi   0,20; Eiweiß   0,30; Staͤrkmehl   3,20; Einer in Schuppen krystallisirten Substanz   0,85; Holzstoff   7,00; Fetter Substanz und Wachs, deren Quantitaͤt nicht bestimmt wurde   0,00; –––––– 15,95. Verlust   0,05. Die in Schuppen krystallisirte Substanz erhaͤlt man, wenn die Aufloͤsung des Emetins erhizt wird; sobald sie nur lauwarm geworden ist, bildet sich auf ihrer Oberflaͤche ein Haͤutchen, welches bald bricht und in der Fluͤssigkeit schwimmt. Wird diese Substanz sorgfaͤltig abgeschieden und getroknet, so zeigt sie sich in Gestalt von Schuppen, welche keinen Geruch, aber einen scharfen Geschmak haben. Der Alkohol loͤst sie auf und erhaͤlt einen bitteren, ein wenig scharfen Geschmak. Auf einer gluͤhenden Kohle verbreitet sie einen weißen Rauch, und laͤßt einen schwarzen Ruͤkstand. Wird sie in einer Glasroͤhre der Rothgluͤhhize ausgesezt, so gibt sie einen Dampf, welcher das vorher geroͤthete Lakmuspapier wieder blau herstellt, den Geruch der zersezten thierischen Substanzen verbreitet, und der, wenn er sich an den Seiten der Glasroͤhre verdichtet, eine gelbe, gleichsam fette Substanz absezt. Man sieht aus den Resultaten dieser Analyse, daß die aus Rio-Janeiro unter dem Namen Ipecacuanha branca erhaltene Wurzel dieselben Bestandtheile, wie die gewoͤhnliche Ipecacuanha enthaͤlt, daher auch statt dieser in der Medicin angewandt werden koͤnnte, wobei jedoch die Dosis vergroͤßert werden muͤßte, weil sie nur halb so viel Emetin als die graue Ipecacuanha enthaͤlt. (Annales de Chim. et de Phys. Juni 1828. S. 158) Leim wasserdicht zu machen. Man taucht gewoͤhnlichen Leim in kaltes Wasser, bis er darin ganz weich wird, aber noch seine urspruͤngliche Form behaͤlt, und loͤst ihn in gemeinem rohen Leinoͤhle durch Beihuͤlfe gelinder Waͤrme auf. Nachdem er von lezterem gaͤnzlich aufgenommen wurde, traͤgt man ihn, wie gewoͤhnlich, auf die Gegenstaͤnde auf, welche geleimt werden sollen. Er troknet beinahe augenbliklich, und das Wasser wirkt nicht auf ihn. Fuͤr Schreiner und SchiffbaumesterAuch fuͤr die Model der Kattundrukereien. A. d. R. muß diese Entdekung aͤußerst wichtig seyn. New Monthly Magaz. Mechan. Magaz. 262. 16. Aug. S. 47.) Ueber die Braͤnde in Steinkohlenbergwerken findet sich im Edinburgh New Philos. Journ., April und Juni 1828 ein aͤußerst lehrreicher Aufsaz, vorzuͤglich in bergmaͤnnischer Hinsicht, in Bezug auf die Mittel, die Brande zu verhuͤten und zu loͤschen, den wir unseren deutschen bergmaͤnnischen Journalen nicht dringend genug empfehlen koͤnnen. Er ist von Hrn. Rob. Bald, Marktscheider und F. R. S., und in jeder Hinsicht trefflich und lehrreich gearbeitet. Steinkohlenwerk zu Hornu, bei Mons. Hr. Degorge-Legrand kaufte vor 17 Jahren das Steinkohlenwerk zu Hornu, das beinahe ausgelassen war, die zwei Schachte, die es hatte, waren erschoͤpft, und alles Geraͤth bestand aus einer schlechten Dampfmaschine und einem Pferdegoͤpel. In den Jahren 1810–13 baute Hr. Degorge-Legrand 10 neue Schachte zur Ausschoͤpfung des Wassers und Foͤrderung der Kohlen. Er hatte taͤglich 15–1800 Arbeiter noͤthig, die aus den benachbarten Doͤrfern taͤglich herbeikommen mußten. Um diesem Zeitverluste abzuhelfen, baute er in den Jahren 1823–25 fuͤr seine Arbeiter 175 niedliche Haͤuser, jedes mit einem Stokwerke: die Bedachung ist nach americanischer Art: betheerte Leinwand. Im J. 1825 eroͤffnete er eine Schule fuͤr die Kinder feiner Arbeiter, die darin lesen, schreiben, rechnen, zeichnen und Geometrie lernen (die Schule zaͤhlt gegenwaͤrtig 200 Kinder). Im J. 1826 errichtete er auf dem Plaze dieses neuen Dorfes eine Dampfmaschine von der Kraft von 128 Pferden, die das Wasser aus dem Bergwerke foͤrdert, und die Kolonie mit diesem sowohl, als auch mit heißem und lauem Wasser versieht, das vorzuͤglich zu den fuͤr Bergleute so noͤthigen Baͤdern dient. Nicht fern von den Baͤdern ist ein großer Tanzsaal fuͤr die Arbeiter, fuͤr welche der humane Gruͤnder dieses neuen Dorfes auch eine schoͤne Promenade anlegte. Acht Dampfmaschinen von der Kraft von 156 Pferden sind mit Foͤrderung der Steinkohlen beschaͤftigt, vier andere, von der Kraft von 265 Pferden gewaltigen das Wasser: die zwei Hauptmaschinen wurden an Ort und Stelle selbst verfertigt. Ueber Dauerhaftigkeit des Marmors und des Granites haben die im Oriente reisenden Englaͤnder, Hall und Clarke, Vergleichungen angestellt und gefunden, daß, waͤhrend behauener Marmor 2000 Jahre lang der Einwirkung der Witterung trefflich widerstand, Granit waͤhrend dieser Zeit sich weit mehr zersezte. (Bullet. d. Scienc. techn. Juli 1828. S. 90.) Parallele zwischen den Steinkohlenbergwerken Englands und den Goldbergwerken Americas. Nach genauer Berechnung fand man, daß der Werth der jaͤhrlich in England zu Tage gefoͤrderten Steinkohlen an der Grube weit mehr betraͤgt, als der Werth alles Goldes und Silbers in allen Bergwerken Americas. (Times. Mechanics' Magazine a. a. O.) Zukererzeugung auf Barbadoes. Die Insel hat nur 106,480 Acres Land, und erzeugte 251,505 Zentner 47 Pfund Zuker. Standard. Galignani, N. 4166. Ueber das Troknen des Kornes sind jezt die englischen und franzoͤsischen Journale sehr wortreich. Das Mech. Mag. empfiehlt N. 264 S. 70 aus dem Journal de la Méditerranée das einfache Troknen in Bakoͤfen, nachdem das Brod herausgenommen wurde. Man laͤßt den Ofen so kalt werden, daß Papier nicht mehr in demselben braun wird, und laͤßt das Getreide so lang in demselben, bis der Kern bei dem Herausnehmen bricht. Das Mehl aus solchem Getreide soll besser seyn, als aus dem an der Luft getrokneten. Segeltuchfabrik zu New-Jersey. Hr. Paterson hat zu New-Jersey, Phenix-Mill, mit 140,000 Pf. eine Segeltuchfabrik errichtet, die nach den schoͤnsten Zeugnissen der Seefahrer das beste Segeltuch liefert, das man bisher verfertigen konnte, und das durchaus frei ist von dem Fehler des Erstikens oder Verschimmelns (mildew), der bisher alle Segeltuͤcher mehr als alle Stuͤrme zu Grunde richtet. Hr. Paterson findet den Grund des Verschimmelns darin, daß das Segeltuch mit Schlicht oder Staͤrke gewebt wird. Er verfertigt sein Segeltuch aus dem besten in Wasser geroͤsteten Hanfe, den man haben kann; er zwirnt das Garn, das er zu Kette und Eintrag verwendet, so daß die Faden noch ein Mahl so stark werden, und webt ohne alle Schlicht, welche er als die Quelle allen Unheiles betrachtet. (Franklin Journ. Bd. V. N. 1. S. 59.) Ueber den Einfluß der Baumwolle-Spinnmuͤhlen auf den Handel hat Hr. Say im Industriel einen kleinen Aufsaz mitgetheilt, aus welchem der Bullet, d. Sc. techn: Juli 1828. S. 99 einen Auszug liefert, woraus wir bloß Folgendes zur Bekaͤmpfung eines noch immer herrschenden Vorurtheiles: „daß die Maschinen brodlose Leute machen,“ und die Albernheit jenes Staatswirthschaftlers, der sich nicht entbloͤdete, oͤffentlich zu sagen: „daß nur kleine Gewerbe und nicht große Fabriken wahre wohlthaͤtige Industrie sind,“ ausheben wollen. Bor Einfuͤhrung der Spinnmuͤhlen zaͤhlte man in England 5200 Baumwollenspinnerinnen und 2700 Baumwollenweber. Zehn Jahre darauf, im Jahre 1787, arbeiteten in den Spinnmuͤhlen Englands 105,000 Spinnleute und 247,000 Baumwollenweber. Frankreich erhielt erst im J. 1788 Modelle von Spinnmuͤhlen. Unter Napoleon's Regierung vermehrten sich die Spinnmuͤhlen so sehr, daß Frankreich im J. 1819 deren bereits 220 zahlte, die 900,000 Spindeln trieben. Die Zahl der Baumwollenweberstuͤhle war auf 60,000, und die der Strumpfwirkerstuͤhle auf 7500 gestiegen. Im J. 1788 verdiente sich eine Spinnerinn 20, ein Weber 40 Sous, jezt verdient erstere 40 und lezterer kann sich jezt auf den Maschinenstuͤhlen auf 5 Franken stehen, was deutlich beweiset, daß der muͤßigen Haͤnde durch die Maschinen nicht nur nicht mehr, sondern weniger wurden. Vom J. 1786 bis 1790 kann man die mittlere Einfuhr der Baumwolle auf 26 Mill., in den Jahren 1821 bis 1825 auf 165 Millionen Pfund jaͤhrlich schaͤzen. – Am Ende des 13ten Jahrhundertes noch gab es kein. Stuͤk Kattun, das nicht in Ostindien gesponnen und gewebt worden waͤre; und kaum 27 Jahre spaͤter wird nicht nur kein Stuͤk Kattun mehr aus Ostindien eingefuͤhrt, sondern England uͤberschwemmt jezt sein Ostindien mit den in England gewebten Kattunen.