Titel: Hochöfen und Gußhaus des Marquis of Bute, in Glamorganshire, erbaut von Medicinae Dr. J. M. Culloch.
Fundstelle: Band 31, Jahrgang 1829, Nr. CXIX., S. 423
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CXIX. Hochoͤfen und Gußhaus des Marquis of Bute, in Glamorganshire, erbaut von Medicinae Dr. J. M. Culloch. Aus dem Mechanics' Magazine. N. 260. 2. August N. 1. Mit Abbildung auf Tab. VII. Dr. Culloch's Hochoͤfen und Gußhaus. In diesem Style sind die Hochoͤfen und das Gußhaus des Marquis of Bute, in Glamorganshire, einem der wildesten Winkel Englands, erbaut. Die Fig. 11. zeigt nur den achten Theil einer der Seiten des Vierekes dieser herrlichen Cyclopen-Werkstaͤtte, die im Style der Ruinen von Dendyra erbaut ist. Der deutsche Einsender dieses Artikels kann die Bemerkung nicht unterdruͤken, daß die Familie Bute in England sich seit einem Jahrhunderte durch geistreiche Maͤnner auszeichnete. Der Earl of Bute, der in der Mitte des vorigen Jahrhunderts in der Bluͤthe seiner Jahre starb, war so zu sagen der Erste, der in England ein ordentliches Glashaus baute, das die koͤniglichen Haͤuser uͤbertraf. Er war einer der geistreichsten Maͤnner seiner Zeit, und einer der gruͤndlichsten Botaniker, der selbst dem Ritter des Polarsternes, dem unsterblichen Linné, manche Belehrung ertheilte. Seinen Namen traͤgt die Zierde der Waͤlder Indiens, die Butea superba und frondosa. Es scheint, daß sein Geist auf seine Enkel uͤberging. Wo der Adel solche Kenntnisse und solchen Geschmak besizt, darf man uͤber Aristokratie nicht klagen, wenn auch ein „großer Ungelehrter“ unter demselben sizen sollte. Uebrigens ist es nichts Auffallendes, daß ein Medicinae Doctor eine solche Cyclopen-Werkstaͤtte erbaute; hat doch auch ein Arzt das Louvre erbaut, der, wie Boileau sagt: d'un mauvais Médecin fut très-bon Architecte. Wir sind indessen, was Hrn. M'Culloch betrifft, uͤberzeugt, daß ein Arzt, der so baut, dem Zimmermann und Schreiner nicht viel unnuͤze Arbeit fuͤr Saͤrge machen wird. Wann wird ein Cavalier in Deutschland ein solches Eisenwerk erbauen lassen?

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