Titel: Ueber die Verfälschung des Weizenmehles von Hrn. Henry.
Fundstelle: Band 32, Jahrgang 1829, Nr. XXIII., S. 130
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XXIII. Ueber die Verfaͤlschung des Weizenmehles von Hrn. Henry. Aus dem Journal de Pharmacie, Maͤrz 1829, S. 127. Henry, über die Verfaͤlschung des Weizenmehles. Es wurden mir mehrere Sorten Weizenmehl zur Untersuchung uͤbergeben, um sie auf eine Vermengung mit Kartoffelstaͤrkmehl zu pruͤfen. Vermittelst einer guten Loupe konnte man an einem schoͤnen Tage, wenn die Sonne in ihrem ganzen Glanze schien, darin leicht glaͤnzende krystallinische Punkte entdeken; da ich aber das Gewicht der dem Mehle beigemengten Staͤrke nicht bestimmen konnte, so zog ich es vor, die Quantitaͤt des Klebers zu bestimmen, welchen man aus einem solchen Mehle erhaͤlt, indem ich unverfaͤlschtes Mehl, welches unter meinen Augen bereitet worden war, zur Vergleichung anwandte. Ich suchte also den Kleber aus fuͤnf und zwanzig bis dreißig unverfaͤlschten Mehlarten, die aus Getreide von 1827 und 1828 erhalten worden waren, auszuscheiden, ohne mich um die anderen Bestandtheile dieser Mehlarten zu bekuͤmmern und ohne die Absicht zu haben, damit eine genaue Analyse anzustellen. Ich erhielt aus allen diesen Mehlarten im Mittel zehn und ein viertel Procent vollkommen troknen und pulverigen Kleber, waͤhrend ich aus den mir als verfaͤlscht uͤbergebenen Mehlarten nur sechs bis sechs und ein halb Procent vollkommen troknen Kleber erhielt. Man kann also durch bloße Ausscheidung des Klebers leicht ausmitteln, ob eine Mehlsorte vermengt ist.