Titel: | Verbesserte Vorrichtungen zum Heizen und Lüften der Kirchen, Glashäuser und anderer Gebäude, welche sich auch zu anderen ähnlichen Zweken benüzen lassen, und worauf Georg Stratton, Frederick-place, Hampstead-Road, Middlesex, sich am 28. August 1828 ein Patent ertheilen ließ. |
Fundstelle: | Band 33, Jahrgang 1829, Nr. LXII., S. 261 |
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LXII.
Verbesserte Vorrichtungen zum
Heizen und Luͤften der Kirchen, Glashaͤuser und
anderer Gebaͤude, welche sich auch zu anderen
aͤhnlichen Zweken benuͤzen lassen, und worauf
Georg
Stratton, Frederick-place,
Hampstead-Road, Middlesex, sich am 28. August 1828 ein Patent ertheilen
ließ.
Aus dem Journal of
Arts. Mai 1828. S. 97.
Mit Abbildung auf Tab. VI.
[Verbesserte Vorrichtungen zum Heizen und
Luͤften der Kirchen, Glashaͤuser und anderer
Gebaͤude.]
In diesem Apparate sollen sich Eleganz, Brauchbarkeit und
Sparsamkeit vereinigen, und wirklich scheint er eine der
zwekmaͤßigsten und bequemsten Vorrichtungen, große
oͤffentliche Saͤle zu heizen, ohne daß die Luft in
denselben verdorben wuͤrde.
Die vorgeschlagene aͤußere Form des Apparates ist die
eines zierlichen Piedestales, in welchem sich ein
spiralfoͤrmiger Kanal befindet, durch welchen die
aͤußere reine atmosphaͤrische Luft in einem
bedeutenden Strome mittelst des Drukes derselben durchgetrieben
wird, indem dieser spiralfoͤrmige Kanal von einer
Huͤlle umgeben ist, die mit heißem Dampfe gefuͤllt
ist, folglich die Luft in demselben verduͤnnt wird.
Die Weise, wie dieß geschieht, ist in den hier
beigefuͤgten Zeichnungen ausgedruͤkt, in welchen
Fig.
5. den Apparat von außen, Fig.
6. den senkrechten Durchschnitt desselben, Fig.
7. den Grundriß, nach Abnahme des Dekels, darstellt, um
die innere Einrichtung darzustellen.
Der ganze Apparat befindet sich in einem hohlen Piedestal von
irgend einer beliebigen, walzenfoͤrmigen, drei-,
vier- oder vielekigen Form. Der einfachste Bau ist der,
welcher hier in den drei angefuͤhrten Figuren dargestellt
ist, in welchen ein Cylinder gewaͤhlt wurde. aa ist das aͤußere
Gehaͤuse des hohlen Cylinders, welches den Apparat
einschließt. bb ist ein
Cylinder innerhalb desselben, in welchem noch ein anderer
Cylinder eingeschlossen ist, c, der
die Spiralroͤhre d
haͤlt. Alles Wasser, welches durch die theilweise
Verdichtung des Dampfes gebildet wird, laͤuft durch die
Roͤhre f in den Dampfkessel,
oder irgend anderswohin, ab.
Am Boden dieses Piedestales befindet sich eine Oeffnung, durch
welche die atmosphaͤrische Luft eindringt,
aufwaͤrts steigt, durch den spiralfoͤrmigen Kanal
durchlaͤuft, und waͤhrend ihres Laufes durch
dieselbe erhizt wird, wo sie dann oben durch den offenen Theil
des Piedestales austritt, und durch den Ventilator g in den Saal gelassen wird, den sie
heizen soll.
Eine senkrechte Roͤhre h
steigt durch die Mitte dieser Spirale empor, und stuͤzt
die Windungen des Metallbleches, aus welchem die
Spiralroͤhre gebildet ist. Diese Roͤhre steht oben
und unten mittelst kurzer horizontaler Roͤhren mit
der Dampfkammer b in Verbindung,
laͤßt auf diese Weise den Dampf durch die Mitte der
Spirale circuliren, und hilft so die Luft auf ihrem Durchgange
durch die Spirale heizen.
Der Ventilator wird von zwei durchbohrten kreisfoͤrmigen
Platten gebildet, die sich um ihren Mittelpunkt schieben lassen,
oder durch irgend einen aͤhnlichen
Schieber-Apparat, wornach die Menge der, aus der Spirale
ausstroͤmenden, Luft regulirt werden kann.
Es koͤnnen mehrere solche Spiral-Roͤhren in
der Dampfkammer angebracht werden, damit mehr Luft in den zu
heizenden Saal einstroͤmt. Fig.
8. ist ein horizontaler Durchschnitt einer
kreisfoͤrmigen Dampfkammer bb, mit vier Cylindern cccc, die durch dieselbe durchlaufen. Jeder hat eine
Spirale a, die genau so wie in Fig. 6 und 7.
angebracht und eingerichtet ist.
Es kann eine beliebige Menge solcher Spiralen in einer
Dampfkammer angebracht werden. Der Dampf wird aus einem
Dampfkessel durch eine Roͤhre i herbeigefuͤhrt „(die hier nicht
angegeben ist)“ und die atmosphaͤrische
Luft unten durch die Spiralroͤhre eingelassen, und oben
durch den Ventilator ausgelassenUnsere Leser werden ohne unsere Erinnerung bemerken, daß
diese Patent-Erklaͤrung nicht ein Patent
auf Deutlichkeit verdient. An der Brauchbarkeit der
ganzen Vorrichtung zweifeln wir sehr. Wenn die Luft
durch eine gerade gluͤhende
Porzellan-Roͤhre liefe, wuͤrden wir
glauben, daß sie einen Saal heizen koͤnne. So wie
sie ist, zweifeln wir, daß sie ein Dachstuͤbchen
heizen kann. Und wie kostbar wird dann nicht diese
Heizung! Die Englaͤnder, so große Mechaniker sie
sind, koͤnnen keine Stube heizen.A. d. U.. Newton.