Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 33, Jahrgang 1829, Nr. CXIV., S. 476
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CXIV. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der zu London im Jahre 1829 ertheilten Patente. Dem George Straker, Schiffbauer zu South Shields, in der Grafschaft Durham: auf eine Verbesserung an Schiffsbratspillen. – Dd. 25. Juli 1829. Dem Louis Quetin, Professor der Mathematik zu London, auf ein neues und verbessertes Fuhrwerk oder eine Vereinigung von Fuhrwerken, um Passagiere so wie auch Geraͤthe und Guͤter fortzufahren; es gruͤndet sich auf ein neues Princip, um das Umwerfen zu verhuͤten und besizt noch andere Vortheile, welche der Patenttraͤger fuͤr allgemein nuͤzlich haͤlt. Dd. 25. Juli 1829. – Von einem Fremden mitgetheilt. Dem Francis Horatio Nelson Drake, Esq. zu Colyton House, in der Grafschaft Devon: auf gewisse Verbesserungen an Ziegeln zum Deken der Haͤuser und anderer Gebaͤude. – Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 25. Juli 1829. Dem John Nicholls, Gentleman zu Pershall, in der Grafschaft Stafford: auf gewisse Verbesserungen an dem Hebel und in der Anwendung seiner Kraft. Dd. 25. Juli 1829. Dem Joshua Bates, Kaufmann in Bishopsgate Street, in der City von London: auf eine verbesserte Einrichtung der Dampfkessel oder Generatoren, wobei der Kessel betraͤchtlich verkleinert und viel weniger Brennmaterial verzehrt wird. – Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 1. August 1829. Dem Joshua Bates, Kaufmann in Bishopsgate Street Within, in der City von London: auf ein neues Verfahren den Zuker zu bleichen. – Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 1. August 1829. Dem John Hutchinson zu Liverpool, in der Pfalzgrafschaft Lancaster: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen der Baumwolle und anderer faserigen Substanzen. – Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 30. Juli 1829. Dem Nathaniel Jocelyn, Kuͤnstler zu Newhaven, im Staate Connecticut in Nordamerika, gegenwaͤrtig in der City von London wohnend: auf gewisse Verbesserungen in der Verfertigung von Drukformen fuͤr Banknoten, Wechsel u.s.w., wodurch man ihre Verfaͤlschung und Veraͤnderung verhuͤten oder entdeken kann. – Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 3. August 1829. Dem Thomas Bailey, Rahmschmied zu Leicester: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Verfertigen der Spizen. – Dd. 5. August 1829. Dem Thomas Brown, Kutschenmacher zu Birmingham, in der Grafschaft Warwick: auf eine verbesserte Kutsche, die sich besonders zu Diligencen und zum Transport von Waaren eignet. – Dd. 5. August 1829. Dem William Shand, Esq. zu Burn in Kincardinshire in Schottland: auf Verbesserungen in der Destillation. Dd. 10. August 1829. Dem John Mac Leod, Esq., zu Westminster, Chirurg am Madras Establishment: auf Verbesserungen in der Zubereitung oder Fabrikation gewisser Substanzen, so daß man Barilla (Soda) gewinnt. Dd. 10. August 1829. Dem James Rowland, zu Heneage Street, Brook Lane, Spitalfields, in der Grafschaft Middlesex, und Charles Mac Millan ebendaselbst, Mechanikern und Muͤhlaͤrzten: auf eine verbesserte Methode Landstraßen herzustellen. Dd. 11. August 1829. Dem Thomas Hall Rolfe, Verfertiger musikalischer Instrumente in Cheapside, in der City von London: auf Verbesserungen an selbstspielenden Fortepianos. Dd. 11. August 1829. Dem Edward Wieks, in Kings Road, Chelsea, in der Grafschaft Middlesex: auf seine verbesserte Methode, heißes Wasser und andere Fluͤssigkeiten in die Hoͤhe zu heben, herabzulassen und an entfernte Orte hinzuleiten. Dd. 14. August 1829. Dem Henry Cruger Price und Charles Fox Price, Eisenkraͤmern in der City von Bristol: auf eine Verbesserung an gewissen schon bekannten Apparaten, um Hize durch Circulation von Fluͤssigkeiten mitzutheilen. Dd. 20. Aug. 1829. Dem John Musshet, Gentleman zu York Square, Regent's Park, in der Pfarrei St. Pancras, in der Grafschaft Middlesex: auf eine gewisse Arznei, welche sein verstorbener Vater William Musshet, Doctor der Medizin zu York, in seiner Praxis fuͤr vorzuͤglich wirksam und besser fand als alle andere Mittel, bei Magenkraͤmpfen, Lungenentzuͤndungen, heftigem Husten, Nachwehen und Schmerzen in der Brust und den Eingeweiden. Dd. 20. August 1829. Dem John Jones, Buͤrstenmacher zu Leeds, in der Grafschaft York: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Dressiren und Vollenden der Wollentuͤcher. Dd. 21. August 1829. Dem William Roger, Lieutenant auf der koͤnigl. Marine, Norfolk Street, Strand, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Ankern. Dd. 21. August 1829. – (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, September 1829, S. 573.) Verzeichniß der erloschenen englischen Patente. Des Joseph Harvey, Drechslers zu Long Lane, Bermondsey, Surrey: auf eine Maschine, um das Leder besser zu streichen und zu vollenden. – Dd. 4. August 1815. Des William Edridge, Gelbgießers zu Rotherhith, Surrey: auf eine Maschine, Pumpe oder Feuersprize. Dd. 4. August 1815. (Beschrieben im Repertory Bd. XXVIII. S. 263.) Des John Street, Esq. zu Clifton, Gloucestershire: auf gewisse fernere Verbesserungen an Blasebaͤlgen. Dd. 11. August 1815. (Beschrieben im Repertory Bd. XXVIII. S. 193.) Des Richard Dixon, Koffermachers zu High Holborn, Middlesex: auf eine verbesserte Einrichtung von Koffern aller Art und auf die Anwendung von Substanzen, welche bisher noch nicht zu ihrer Verfertigung gebraucht wurden. – Dd. 11. August 1815. Des John Edwards, Gentleman zu Canterbury Buildings, Lambeth, Surrey: auf Mittel, um das Lekwerden der Schiffe, Bothe und anderer Fahrzeuge zu verhindern. – Dd. 15. August 1815. (Beschrieben im Repertory Bd. XXIX. S. 75.) Des Stephan Price, Mechanikers zu Stroud, Gloucestershire: auf eine Maschine zum Scheren der Wollentuͤcher und anderer, die eine solche Behandlung erfordern. Dd. 21. August 1815. (Beschrieben im Repertory Bd. XXIX. S. 65.) Des John Chesholms, zu Edinburgh: auf eine Einrichtung der Register- und anderer Oefen. Dd. 21. August 1815. Des Thomas Field Savory, Chemikers zu New Bond Street, Middlesex: auf ein Neutralsalz oder Pulver, welches alle Eigenschaften des Seidlezer (Seidschuͤzer?) Mineralwassers in Deutschland besizt und welches er unter dem Namen Seidlez Powder verkauft. – Dd. 23. August 1815. (Beschrieben im Repertory Bd. XXIX. S. 14.) Des William Bemman, Lohgerbers zu Elderfields, Worcestershire: auf mannigfaltige Verbesserungen an Pfluͤgen. – Dd. 23. August 1815. Des James Carpenter, Striegelmachers zu Wellenhall, Staffordshire: auf einen verbesserten Striegel. – Dd. 23. August 1815. – (Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Septbr. 1829, S. 572.) Dr. Dinglers leztes Wort uͤber Handelsfreiheit in seinem Journale an den Verf. der Notiz „Ruͤge und Wunsch“ im Hesperus N. 209. Es heißt im Hesperus N. 209. 1. Septbr. 1829. unter der Aufschrift Ruͤge und Wunsch „unbeschadet der Vortrefflichkeit des Dingler'schen Journals im Ganzen ist uns doch schon oͤfters in einzelnen Artikeln, die wahrscheinlich nicht von Hrn. Dingler selbst herruͤhren, der anmaßende, hoͤhnende, absprechende, grobe Ton aufgefallen, der niemals bei wissenschaftlichen Discussionen Eingang finden sollte; am meisten aber im neuesten Hefte des August N. 1. Da heißt S. 241. Say ein „elender Schwaͤzer, der uͤberall so viele Anbeter findet.“ Wenn es dem Hrn. N. (denn mit diesem Buchstaben unterzeichnet sich der Verfasser unter oben angefuͤhrtem Aufsaze) mit dem Worte „Vortrefflichkeit“ das er meinem Journale „im Ganzen“ ertheilt, Ernst waͤre; so wuͤrde er sich selbst dadurch ein schlechteres Compliment gemacht haben, als er mir in seiner Heuchelei zudachte; denn ich weiß nur zu wohl, wie weit mein Journal von irgend einem Anspruch auf „Vortrefflichkeit“ entfernt ist. Wenn dieses Journal in dem Lande, in welchem es erscheint, aͤhnliche Unterstuͤzung erhielte, wie aͤhnliche Journale in Frankreich, England, Holland, Preußen, Rußland, dann koͤnnte es sich seinem Ziele naͤhern; so aber, wie es da steht, ist es nur eine Unternehmung zum Vortheile anderer; es ist ein wahres Almosen, das der edle Freiherr von Cotta zu Cottendorf der arbeitenden Classe des deutschen Volkes spendet, und bei dem Aufwande, den dieser Edle fuͤr diese Zeitschrift aus seiner Casse thut, und ich mit meiner wenigen Muße machen kann, ist Vortrefflichkeit der Nuͤzlichkeit untergeordnet. Was den anmaßenden, hoͤhnenden, absprechenden, groben Ton betrifft, so erlaube ich mir keine Anmaßung, wenn ich darthue, wozu ich, wie jeder andere, ein unantastbares Recht habe, naͤmlich das Recht meine Meinung laut zu sagen in einem Staate wo Preßfreiheit ist: man erlaubt sich nur dann eine Anmaßung, wenn man etwas thut, wozu man kein Recht hat. Wenn man Wahrheit fuͤr Hohn nimmt, so ist es eben so wenig meine Schuld, als wenn man Ironie fuͤr bares Lob haͤlt, und dieser lezteren haben alle Schriftsteller sich bedient, wo sie dieselbe der Wahrheit zutraͤglich fanden. Man spricht nicht ab und man ist nicht grob, wenn man die Behauptung eines Gegners ad absurdum reducirt. Die groͤßten und feinsten Mathematiker haben ihre Saͤze sehr oft nur dadurch erwiesen, daß sie die Behauptung des Gegentheils auf das Absurde, das Ungereimte zuruͤkfuͤhrten. Wenn ferner heute zu Tage die Grobheit von den Philosophen vergoͤttert, und bis zur goͤttlichen Grobheit erhoben wurde; so sehe ich nicht ein, warum man das an dem einen tadelt, was man an dem anderen vergoͤttert. Man ging der Industrie in Bayern grob zu Leibe, und wir sollen uns hoͤflich dafuͤr bedanken? Et cantare pares et respondere parati! Die Artikel „die wahrscheinlich nicht von Hrn. Dingler herruͤhren“ ruͤhren urspruͤnglich von Dr. Dingler her: das Wahrscheinliche ist nicht immer das Wahre, und umgekehrt. Wenn auch nicht alle Artikel uͤber die Mittel der Industrie aufzuhelfen aus meiner Feder sind, so entsprechen sie doch ganz meiner Ansicht: mein Journal ist kein Zeitungs-Blatt, das alle Farben spielen muß; es ist ein Blatt von bestimmter Farbe, das das Gute will, und Moralitaͤt durch Arbeitsamkeit und Fleiß, nicht durch Faulheit und Troͤdel foͤrdern will. Wenn ich fuͤr Einfuhr-Verbot solcher Waaren spreche, die im Lande selbst ehren so gut erzeugt werden koͤnnen, als man sie aus dem Auslande einfuͤhrt; so schreibe ich keine wissenschaftliche Discussionen. Anerkannte Wahrheiten, Axiome, sind keiner Discussion faͤhig, und wer diese wissenschaftlich discutiren will, macht sich eben so laͤcherlich, als alle jene Mathematiker in ihrer Aster-Weisheit sich laͤcherlich machten, die uͤber das 11te Axiom in Euklids 1. Buche bogenlange Abhandlungen schrieben. Daß Say ein elender Schwaͤzer, „wir fuͤgen noch hinzu ein erbaͤrmlicher Schwaͤzer ist, ist nicht bloß unsere Ansicht; sie ist die Ansicht der erfahrensten Geschaͤfts-Maͤnner Frankreichs, Englands, Nordamerikas und Italiens. Ein Mann, dessen Name der Unsterblichkeit mit festerem Tritte entgegen geht, als Hr. Say ihr entgegen huͤpfen wollte, der vortreffliche Statistiker und Staats-Oekonom, Melchiorre Gioja, hat in seinen Werken sowohl, als in den Analysen, in welchen er Say's Machwerk pruͤfte (Vergl. Biblioteca italiana), das Unstatthafte der Grundsaͤze Say's erwiesen, und noch uͤberdieß gezeigt, daß dasjenige, was in Say gut und brauchbar ist, schon Jahrhunderte fruͤher von den Economisti d'Italia aufgestellt wurde, die Hr. Say entweder wirklich nicht kennt, oder nicht zu kennen scheinen will. „Man muß so blind seyn, wie die Herren Say, Huskisson, Boͤttcher, Leuchs u.s.w. die Leute machen wollen.“ Auch diese Stelle ruͤgt man an meinem Journale. Und spricht sie nicht die reine Wahrheit aus? Koͤnnen die HHrn. Say, Huskisson u.s.w. glauben, daß man mit offenen und sehenden Augen ihnen zugeben wird, daß ein Sak, und sey er auch noch so voll, nicht endlich leer werden muß, wenn man das Geld aus demselben fuͤr und wider nichts hinauswirft? Man muß erst Jemanden vollkommen blind machen, ehe er dieses glauben und sich dann mit dem bloßen Klingen Hoͤren des Geldes begnuͤgen wird, indem er nicht sieht, ob das Geld in den Sak hinein oder hinaus kommt: genug er hoͤrt Geld im Ohre klingen. „Man ist einfaͤltig genug, in Buͤchern, wie in Parliaments-Reden den so sehr gesunkenen Absaz des Weines in Frankreich dem Verbote oder der wenigstens erschwerten Einfuhr des auslaͤndischen Eisens zuzuschreiben.“ Auch dieser Saz wird bekrittelt, und waͤre vielleicht noch mehr bekrittelt worden, wenn wir gesagt haͤtten: „man ist weise genug u.s.w.;“ denn dann wuͤrde man gesagt haben, wir hoͤhnen, wenn wir diese Figur der Ironie gebraucht haͤtten. Daß man in Parliaments-Reden und in Buͤchern den Mangel an Absaz des franzoͤsischen Weines der erschwerten Einfuhr des auslaͤndischen Eisens in Frankreich zuschrieb, ist Thatsache; diese wird Hr. N., so fein er ist, nicht laͤugnen, sonst werden wir ihm die Stellen unter seine Augen halten. Daß die Ursache des geringen Weinverbrauches in Frankreich die seit Napoleons Sturz um das Vierfache erhoͤhte Wein-Steuer ist, wird er eben so wenig laͤugnen, weil ganz Frankreich gegen ihn zeugen wuͤrde. Man tadelt auch, daß wir sagten: „Wenn wir dem Hollaͤnder „(Statt seiner Colonial-Waaren fuͤr unser Holz)“ unser Holz fuͤr seine schoͤne Leinwand, sein gutes Tuch, sein feines Papier u.s.w. geben; so sind wir Esel, die man pruͤgeln soll, bis kein Haar mehr hinter den langen Ohren sizen bleibt u.s.w.“ In diesem u.s.w. hat es Hrn. N. beliebt, den Grund zu versteken, warum wir Esel sind, wenn wir dieses thun. Wir fuͤgten naͤmlich diesen Grund bei: „indem wir schoͤne Leinwand, gutes Tuch, feines Papier u.s.w. eben so gut bei uns verfertigen koͤnnen, als der Hollaͤnder (und sogar noch leichter und besser, da Alles bei uns wohlfeiler ist), wenn wir anders so fleißig und so geschikt seyn wollen, wie er, und eben so gut wie er, d.h., nichts in das Land einfuͤhren lassen, was im Lande erzeugt werden kann.“ Und ist dieser Grund nicht an und fuͤr sich einleuchtend? Ist es unmoͤglich in Bayern so schoͤne Leinwand, so gutes Tuch, so feines Papier zu machen als in Holland? Sind wir so ungeschikt in Bayern? Ist es aber moͤglich in Bayern diese Producte zu erzeugen, so lange die Einfuhr derselben gegen den jezigen Zoll erlaubt ist? Man frage hier nicht die gelehrten Herren, die in wissenschaftlichen Discussionen gewandt sind; man frage die Fabrikanten, und wenn auch nur einer derselben die Frage bejaht und die Moͤglichkeit der Loͤsung derselben durch gelungene Ausfuhr im Großen beurkundet; so wollen wir nicht bloß als obiger in Ruͤge stehender Esel, sondern als der groͤßte Maulesel in der Christenheit da stehen. „Aber abgesehen von dieser revoltirenden Sprache, die nur so vom Egoismus und dem Duͤnkel der groͤbsten Rechthaberei gefuͤhrt werden kann, ist auch auffallend, daß von S. 241–245 mehrere Artikel zu Gunsten des Prohibitiv-Systemes zusammengestellt werden, das, wie man sieht, als das ausgemacht Vortrefflichste hingestellt wird. Als einseitige Ansicht, Meinung?, bescheiden und gruͤndlich verfochten, wer moͤchte das wehren?“ „Revoltirende Sprache!“ Wenn wir Hrn. N. mit Namen kennten, so wuͤrden wir ihn, in so fern er uns des Verbrechens des Hochverrathes, „einer revoltirenden“ d.h. auf Deutsch zum Aufruhre reizenden Sprache beschuldigt, vielleicht vor seiner Behoͤrde belangen, wenn wir nicht dadurch getroͤstet waͤren, daß unser Journal in Oesterreich, Preußen, Rußland, wo man revoltirende Journale mit Recht nicht uͤber die Graͤnze laͤßt, erlaubt und beliebt waͤre. Vor den Tribunalen solcher Staaten von dem Verdachte des Aufruhres frei gesprochen, koͤnnen wir mit Recht auf die Niedertraͤchtigkeit herabsehen, deren Hr. N. sich hier gegen uns schuldig machte. Wir sezen mehr Exemplare in jenen Staaten ab, in welchen das Prohibitiv-System eingefuͤhrt ist, als in jenen, wo freie Einfuhr Statt hat, zum deutlichen Beweise, daß in jenen Staaten mehr Industrie Statt hat, als in diesen. Was den Egoismus betrifft, den uns Hr. N. vorwirft, so bekennen wir offen, daß wir so viel von dieser Erbsuͤnde der Menschheit an uns haben, als jeder Sohn Adams; jedoch nicht gar so viel als Kain, der seinen Egoismus nur in dem Tode seines Bruders befriedigen konnte. Auf aͤhnliche Weise befriedigen die Philanthropen durch den Todtschlag der Industrie in einzelnen kleinen Staaten ihren Philanthropismus zu Gunsten desjenigen Staates, dem sie angehoͤren. Dieß ist ein gefaͤhrlicher Philanthropismus, ein verkehrter Patriotismus, der nur auf den Untergang anderer Staaten berechnet ist. Wir wollen nur, daß unser Vaterland nicht zu Grunde gehe; andere Laͤnder moͤgen im Genusse der Fruͤchte ihres Fleißes neben demselben sicher und ruhig bestehen. Ist es „Duͤnkel der groͤbsten Rechthaberei“ wenn man sagt, daß derjenige, der eben so viel ausgibt, als er einnimmt, am Ende keinen Heller uͤbrig hat, und daß derjenige, der mehr ausgibt, als er einnimmt, am Ende vor Schulden zu Grunde geht? Ist dieß die „groͤbste Rechthaberei?“ Oder ist es die feinste Rechthaberei, diese die groͤbste zu nennen? Daß das Prohibitiv-System das „ausgemacht Vortrefflichste“ ist, ist aus dem Lehrbuche aller Voͤlker und aller Zeiten erwiesen; es ist nicht einseitige Ansicht,“ sondern die Ansicht des Janus, der ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts sieht. Hr. N. beliebe die Geschichte der Staaten von Venedig, Genua und Pisa waͤhrend ihrer Bluͤthe, so wie die der alten deutschen Hansee-Staͤdte zu lesen; die Geschichte Englands, Frankreichs, Oesterreichs, Preußens, Rußlands und N. Amerikas; und er wird finden, daß die Industrie in allen diesen Staaten sich erst von dem Augenblike an zu heben anfing, wo diese Staaten das Prohibitiv-System oder demselben gleich kommende Zollsaͤze einfuͤhrten und kraͤftig handhabten. Alle Zeitungen sind jezt voll der traurigsten Schilderungen des Verfalles der englischen Industrie, seit Huskisson den groben Mißgriff beging, der Tausenden bereits nichts weniger als das Leben und Hundert-Tausenden ihren Wohlstand kostete. Daß Preußen das Huskisson'sche System in einigen seiner Blaͤtter loben laͤßt, ist der Weisheit der Regierung dieses Landes, die, ohne alle Constitution, vaͤterlich fuͤr das Wohl ihrer Unterthanen sorgt, werth und wuͤrdig. Preußen fuͤhlt das hohe Beduͤrfniß einer Marine fuͤr seine Zukunft. Huskiffon ist im durch seine Fehler in Reform der alten Schiffer-Geseze Englands in die Arme gelaufen. Waͤhrend die englische Kauffahrdei-Schifffahrt dadurch so tief sank, hebt sich die preußische mit Adlers-Flug. Das Prohibitiv-System ist keine „Meinung.“ England, Frankreich, Holland, Oesterreich, Rußland, Preußen haben keine Provinz Meinungen, wie Sachsen, dessen Schriftsteller aus dem natuͤrlichen Grunde fuͤr freie Einfuhr seyn muͤssen, weil sie ohnedieß verhungern wuͤrden. „Indessen faͤhrt Hr. N. fort“ kann Schreiber dieses den Wunsch nicht bergen, daß irgend ein Sachkundiger die vorgebrachten Sophismen der Verfasser des Textes, so wie der Anmerkungen in jenen Artikeln gruͤndlich widerlegen und zeigen moͤchte, daß Handel ohne Freiheit kein oder ein schlechter Handel, mit freiem Handel aber kein Prohibitiv-System vertraͤglich sey, – daß bei freiem Handel sich Alles von selbst ausgleiche und jede Industrie am besten befoͤrdert werde.“ Ein solcher Sach- (oder vielleicht besser Sak-) Kundiger wird sich in Sachsen fuͤr ein paar Thaͤlerchen, in der Schweiz fuͤr ein paar Louisdors, und anderswo selbst fuͤr eine Privatdocentenstelle in irgend einem Fache der Kameralistik leicht finden lassen. Die Staatswirthschaͤftler unserer Zeit arbeiten (oder vielmehr laboriren) am freien Handel, wie die Diplomaten am ewigen Frieden, die Frommen an Einer Heerde und an Einem Schafstalle, die hohen Unsichtbaren an der Universal-Monarchie, und die Adepten und Alchymisten am Steine der Weisen. Ich gebe herzlich gern zu, daß dieß Alles gut waͤre, wenn es waͤre; aber, Schade nur, daß es sich hier um wenn und aber handelt; daß wir, in den freien und freiesten Republiken so gut wie in China, in jedem Hafen und an jedem zugaͤngigen Orte eine Graͤnz-Mauth finden, wo die Zolltarife angenagelt sind. Wer diese verbannen will, wird erst die Welt erobern muͤssen, und bis dieß nicht geschehen ist, ist die Idee des freien Handels die Quadratur des Kreises in der Mathematik. Das schwerste Stuͤk Arbeit, das Hr. N. seinem Soͤldlinge zugedacht hat bei seinem Wunsche, duͤrfte wohl dieses seyn, zu beweisen, daß man ehe auf Handel, als auf Industrie Ruͤksicht nehmen, d.h. ehe erndten muͤsse als man gesaͤgt hat, und ehe fliegen koͤnne als die Fluͤgel gewachsen sind. Da dieß kein Gimpel kann, so werden es auch die abgerichteten Papageie nicht koͤnnen, die von Handel ohne Producte in den Tag hinein schwaͤzen. Oder ist auch diese nakte Wahrheit ein Sophism? Dr. J. G. Dingler. Erhoͤhung der Einfuhrzoͤlle in Nord-Amerika. Waͤhrend man uns auf dem festen Lande weiß macht, daß die Nord-Amerikaner so einfaͤltig geworden waͤren, sich bis zu Huskisson's freier Einfuhr auslaͤndischer Fabrikate uͤbertoͤlpeln zu lassen, sagt ein Schreiben vom 19ten Junius in den Times, Galignani. N. 4478: „vom 30sten Junius an wird die Einfuhr auf alle Arten von Wollenfabrikaten auf 50 p. C., auf rohen Hanf vom 30sten Julius an auf 55 Dollars die Tonne (20 Ztr.), vom 1sten Junius 1831 an auf 60 Dollars erhoͤht. Wollensaͤke zum Paken der Baumwolle zahlen 5/100 Dollar der Quadrat Yard (3 □ Fuß). Der Einfuhrzoll auf rohen Flachs wird von Jahr zu Jahr um 5 Dollars erhoͤht, bis endlich die Tonne 60 Dollars zahlt. Vom 30sten Junius an zahlt alle Seidenwaare, die jenseits des Vorgebirges der guten Hoffnung herkommt, 5/100 Dollar mehr, als jezt. Ebensoviel der Indigo bis 1830, und dann jaͤhrlich 1/10 mehr, bis 1/2 Dollar auf das Pfund kommt.“ (Dieß ist ein Mauth-System, durch welches Akerbau und Fabriken sich heben koͤnnen. Amerika hat keine Repressalien zu fuͤrchten. Die englischen Fabriken werden immer seine Baumwolle und sein Holz brauchen.) Aufbluͤhen der nordamerikanischen Fabriken durch Einfuhr-Verbot englischer Waaren. Die Kattun-Fabrik zu Hudson liefert jezt monatlich 12,000 Stuͤke auf den Markt zu New-York, und die schoͤne Welt des Suͤdens der Vereinigten Staaten kleidet sich jezt in die Producte der Industrie des Nordens. Indessen ist das Vorurtheil fuͤr englische Waaren noch so groß und so tief eingewurzelt, daß unsere Producte (wie dieß leider in Deutschland auch noch geschehen muß) als englische Waaren ausgeboten werden muͤssen, um schnellen Absaz zu erhalten, obschon sie bereits besser sind, als die englischen. (New-York Morning Herald. Sun. Galignani. 4486.) Bekleidung des Kieles der Schiffe. Nachdem man sich in N. Amerika bald uͤberzeugte, daß die Kupferbekleidung der Schiffe nach des sel. Davis Methode nicht geschuͤzt werden kann, versuchte man andere Bekleidungs-Arten. Ein Hr. Chase bekleidet ein zum Wallfischfange bestimmtes Schiff mit Leder; die Schalthiere hatten auf der ersten Reise schon das Leder und auch das Holz durchfressen. Man macht jezt den Versuch, die Kupferbekleidung mit verschiedenen Oehlfarben zu uͤberziehen, und erwartet die Resultate dieses Anstreichens des Kupfers. (Silliman americ. Journ. Januar. 1829. S. 365 und 360.) Zu Grunde gegangene Schiffe der Englaͤnder und der Amerikaner im Jahre 1828. Die Amerikaner verloren im Jahr 1828, nach Lloyd's Listen, 923 Schiffe; England 951. Times, Galignani. N. 4478. (Dieß gibt taͤglich 5 Schiffe. Der Seemann sagt: „ertrunken ist nicht gestorben.“ [To drown is not to die.]) Bemerkungen uͤber das Bleiweiß in chemischer und commercieller Hinsicht; von Hrn. Dubuc zu Rouen. Am 16. des vergangenen Monates wurde ich zum Mitgliede der Jury unseres Departements erwaͤhlt, welche die Industrie-Producte, die sich zur oͤffentlichen Ausstellung in Paris eignen duͤrften, auszuwaͤhlen hat; bei dieser Gelegenheit zogen mehrere Brode zu Rouen fabricirten Bleiweißes meine Aufmerksamkeit auf sich, welche dieser Jury unter der Benennung kohlensaures Blei oder hollaͤndisches Bleiweiß (Céruse façon d'Hollande) uͤbergeben waren. Holland scheint noch im ausschließlichen Besiz der Fabrikation des sogenannten kaͤuflichen Bleiweißes (Céruse commerciale) zu seyn und hat es seit fast undenklichen Zeiten allen Nationen geliefert. Dieses Land war unter Napoleon's Regierung zehn bis zwoͤlf Jahre lang von den Franzosen militaͤrisch besezt und man sollte glauben, das; waͤhrend dieser Zeit unsere Kuͤnstler und Gelehrten seine zahlreichen Fabriken besucht und das kohlensaure Blei, so wie es die Hollaͤnder in den Handel bringen, bereiten gelernt haͤtten. Dessenungeachtet ist die Fabrikation des Bleiweißes, so wie es die Maler zum Abreiben mit Oehl brauchen, in Holland leider! einheimisch geblieben und von den seit zwanzig bis dreißig Jahren in Frankreich errichteten Bleiweißfabriken liefert keine ein Product, welches demjenigen, das man aus den Niederlanden und bisweilen aus Venedig bezieht, und wovon eine ungeheure Menge in Frankreich verbraucht wird, vollkommen aͤhnlich ist. Das Bleiweiß ist ein rein chemisches Praͤparat; man muß es also zerlegen und aͤchtes hollaͤndisches Bleiweiß, wenn man einmal seine Bestandtheile kennt, bereiten koͤnnen; dessenungeachtet liefern die Franzosen, welche, wie man sagt, die groͤßten Chemiker Europas besizen, noch kein Bleiweiß in den Handel, das demjenigen vollkommen gleich ist, welches ihre Nachbarn fabriciren. Ich ließ das zu Rouen fabricirte Bleiweiß, welches der Jury uͤbergeben war, durch mehrere Maler mit dem kaͤuflichen oder aus Holland bezogenen Bleiweiß vergleichen, welche alle darin uͤbereinstimmten, daß es zwar schoͤn und fein sey, sich auch mit dem Oehl leicht bearbeiten lasse, aber nicht so lange damit ausdaure, wie das aͤchte hollaͤndische Bleiweiß. Sie bemerkten noch, daß das Bleiweiß von Rouen weniger dicht sey als das hollaͤndische und schrieben die Ursache davon einem geringeren Bleigehalte zu. Diese Erklaͤrung von Kuͤnstlern, welche in der Anwendung des Bleiweißes ergraut sind und mehr Erfahrung als wissenschaftliche Kenntnisse besizen, verdient gewiß die Beherzigung der Bleiweißfabrikanten. Man findet zwar in den Schriften der aͤlteren und neueren Chemiker mehrere Verfahrungsarten zur Bereitung des Bleiweißes; aber ungeachtet alles Verdienstes dieser Verfahrungsarten liefert Frankreich noch kein Bleiweiß, welches eben so gut wie das hollaͤndische und venetianische ist. Das Bleiweiß von Rouen ist dem venetianischen sehr aͤhnlich; es ist sehr weiß und vielleicht zu weiß; es ist feinkoͤrnig und sehr gleichartig, und man moͤchte es in chemischer Hinsicht beinahe dem auslaͤndischen vorziehen, mit welchem es im Handel doch nicht concurriren kann. Ich frage daher, ob die Akademie nicht einen großen Preis auf die Vervollkommnung des Bleiweißes ausschreiben sollte? Daß wir die Zusammensezung des Bleiweißes kennenMan glaubte vor einigen Monaten noch, daß das Bleiweiß neutrales kohlensaures Bleioxyd sey und aus 1 M. G. Oxyd und 1 M. G. Kohlensaͤure, also in 100 Theilen aus 83,5 Bleioxyd und 16,5 Kohlensaͤure bestehe; nun hat aber Hr. Prof. Pfaff in Kiel gezeigt, daß das Bleiweiß ein basisches kohlensaures Bleioxyd ist, welches 2 M. G. Bleioxyd auf 1 M. G. Kohlensaͤure enthaͤlt, also in 100 Theilen aus 91 Bleioxyd und 9 Kohlensaͤure zusammengesezt ist. (Schweiggers Jahrbuch der Chemie und Physik Bd. XXIII. S. 119.)A. d. R., aͤndert an der Sache nichts; man hat den Zinnober auch zerlegt und doch liefern ihn die franzoͤsischen Fabriken nicht so schoͤn, wie man ihn aus Holland und Deutschland bezieht; hier kann, wie bei dem Bleiweiße, ein einziger Handgriff die Ursache seyn, der in den auslaͤndischen Fabriken immer vom Vater auf den Sohn uͤbergeht. (Im Auszuge aus dem Bulletin des Scienc. technol. Mai 1829, S. 28.) Nachtrag zu Quesneville's Bereitungsart des Kobaltoxydes. Hr. Quesneville bemerkt im Journal de Pharmacie, August 1829, S. 411., daß ihn Hr. Robiquet darauf aufmerksam gemacht habe, daß sein (in diesem Bande des pol. Journ. S. 128. beschriebenes) Verfahren, Kobaltoxyd darzustellen, zum Probiren der Kobalterze anwendbar sey, daß man aber dann das kleesaure Kobaltoxyd in einem offenen Gefaͤße, und zwar in einem Roͤstscherben calciniren muͤsse, weil man in einem Tiegel ein Gemenge von Oxyd mit Metall erhielte, wodurch bei Proben dieser Art große Irrthuͤmer veranlaßt werden koͤnnen. In der Stelle: „Ich verduͤnne die Aufloͤsung stark und faͤlle sie vorsichtig so lange mit einfach-kohlensaurem Kali, bis ich gewahr werde, daß auch das Kobalt sich abzuscheiden ansaͤngt“ muß es heißen: bis auch das arseniksaure Kobalt sich abzuscheiden anfaͤngt. Ein anderer Drukfehler wurde sogleich bei unserer Uebersezung berichtigt. Violette Tinte. Seit einigen Jahren kommt in dem Handel eine Tinte unter dem Namen violette Tinte von Rouen (Encre violette de Rouen) vor. Diese Tinte bereitet man mit denselben Materialien wie die gewoͤhnliche mit dem einzigen Unterschied, daß man viel mehr Campeschenholz nimmt, und um so mehr je intensiver sie ausfallen soll. (Bulletin des Sciences technol. Juni 1829, S. 105.) Grisenthwaite's Patent auf die Bereitung von schwefelsaurer Bittererde (Bittersalz). William Grisenthwaite, Esq. zu Nottingham, ließ sich am 11. August 1828 ein Patent auf eine neue Methode ertheilen, schwefelsaure Bittererde zu bereiten. Das Repertory of Patent-Inventions theilt im September-Hefte 1829. S. 534. die Patenterklaͤrung mit, welche in wenigen Zeilen besteht und woͤrtlich folgendermaßen lautet: „Ich vermische Bittererde, schwefelsauren Kalk (fuͤr welchen ich auch Gips anwende) und Kohlensaͤure mit einander: ich erhalte die Bittererde aus dem Seewasser durch Faͤllen mit alkalischen oder erdigen Substanzen oder aus Dolomit; die schwefelsaure Bittererde bereite ich aus der (erwaͤhnten) Mischung durch Aufloͤsen, Abdampfen und Krystallisiren, nach dem gewoͤhnlichen Verfahren der Chemiker.“ Mit Recht bemerkt das Repertory, daß man nach diesem Verfahren unmoͤglich schwefelsaure Bittererde erhalten kann, indem der Gips durch Bittererde nicht zersezt wird und daß man nicht einsieht, wozu die Kohlensaͤure bei diesem Prozesse dienen soll; wenn der Patenttraͤger eine Methode kennt, heißt es daselbst, wodurch die gewoͤhnliche Ordnung der chemischen Verwandtschaften mit Nuzen zu obigem Zweke umgekehrt werden kann, so hat er daruͤber nicht das Geringste bemerkt, so daß die Patentkosten fuͤr ihn unwiderbringlich verloren sind. Hrn. Brunel's Kloben- oder Rollen-Manufaktur zu Portsmouth. Acht von einander verschiedene Maschinen, die nach einander auf ein Stuͤk-Holz etc. wirken, verfertigen aus demselben Kloben oder Rollen fuͤr die Schiffe von 100 verschiedenen Groͤßen. 30 Mann koͤnnen in Einer Stunde 100 Stuͤke verfertigen. Hr. Mandsley errichtete diese Manufaktur i. J. 1804, und seit 25 Jahren war keine Reparation nothwendig. Die Errichtung kostete 46,000 Pfd. Sterling (552,000 fl.). Man ersparte aber jaͤhrlich mittelst dieser Maschinen 20000 Pfd. Sterl., die Interessen des Capitales mit eingerechnet. (Observer. Galignani. N. 4479.) Schnekenleim, zum Kitten des Glases, Porzellans etc. Das Journal des connaiss. usuelles N. 47. pag. 61. und der Bulletin des sciences technol. Juni. S. 107. empfiehlt folgenden Leim zum Kitten des Glases, Porzellans etc. „Die Gartenschneke hat an dem Ende ihres Koͤrpers ein Blaͤschen, das mit einer fettartigen und gallertartigen weißlichen Materie gefuͤllt ist. Wenn man diese Masse herausnimmt und zwischen zwei Koͤrper bringt, sie moͤgen auch noch so hart seyn, und diese Koͤrper in allen ihren Theilen genau in Beruͤhrung sezt, so leimt sie dieselben so fest an einander, daß, wenn sie mit einem Hammer in der Folge wieder zerschlagen werden, sie haͤufig an einer andern Stelle brechen, als an derjenigen, an welcher sie mit dieser Masse zusammengeleimt wurden. Man hat einen in zwei Stuͤke gebrochenen Feuerstein von der Groͤße einer Mannsfaust auf diese Weise zusammengekittet, und mit aller Gewalt gegen einen Pflasterstein geworfen. Der Stein sprang in viele Stuͤke, hielt aber an den zusammengeleimten Flaͤchen die ganze Gewalt des ihn zerschmetternden Wurfes aus. Es versteht sich, daß man diesen Leim troken werden lassen muß, ehe man ihn einer solchen Probe ausseztEs gibt mehrere Thiere, welche eine bindende Fluͤssigkeit aus ihrem Koͤrper absezen, die selbst unter Wasser Steine an einander auf eine wunderbare Weise festhaͤlt. Die Raupen der bei uns in Wassergraͤben haͤufigen Fruͤhlingsfliegen verfertigen sich hohle Cylinder aus kleinen Steinchen und Sandkoͤrnern, kleinen Suͤßwasser-Conchylien, die sie, unter Wasser, so fest zusammenzukitten wissen, daß man Muͤhe hat, die Steinchen, die sich oft nur an wenigen Punkten beruͤhren, von einander zu trennen. Das Sonderbarste an dem Kitte, den diese Thiere wahrscheinlich aus ihrem Koͤrper absondern, ist dieß, daß er unter Wasser erhaͤrtet. Es waͤre der Muͤhe werth, daß ein geschikter Chemiker diese Fluͤssigkeit genau untersuchte. Wenn man auch nur ein Analogen dadurch faͤnde, so wuͤrde der Wasserbau unendlich dabei gewinnen.A. d. Ue.. Deutscher Moͤrtel. (German Cement.“) Wir liefern diese Notiz bloß um den deutschen Ehren-Namen zu retten. Nach dem Repertory of Patent-Inventions, August S. 479. ließ ein Matthaͤus Fullwood, jun., Gentleman zu Stratford, Esser, sich am 6. Mai 1828 ein Patent auf einen Moͤrtel ertheilen (Cement, Mastic or Composition), den er deutschen Moͤrtel (German Cement) nennt. Dieses ganze Patent besteht, nach dem Repertory, in folgendem Recepte: Nimm Painswik-Stein, Eine Tonne; Painswik Lumpen-Stein (Painswick rag stone), eine halbe Tonne; Bisley-Stein, eine halbe Tonne; Schwarzen Fels-Stein von Clifton bei Bristol (Black Rock Stone), eine Tonne: brenne und mahle Alles auf dieselbe Weise, wie zum roͤmischen Moͤrtel (Roman Cement). Nachdem es hierauf mit Wasser gehoͤrig gemengt wurde, gibt es einen leichteren Moͤrtel, als der roͤmische, und wird noch leichter, ohne schlechter zu werben, wenn man es noch ein Mal brennt. Wir zweifeln sehr, sagt das Repertory, daß der Patent-Traͤger oder irgend ein Mensch auf diese Weise etwas anderes auf die Welt bringen wird, als gewoͤhnlichen Moͤrtel; denn alle diese Steine sind Kalksteine. Der „deutsche Moͤrtel“ wuͤrde also ein schlechter Moͤrtel seyn; denn der gewoͤhnliche Moͤrtel in England ist schlecht. Es haͤtte eine Analyse dieser Kalksteine angegeben werden sollen, um zu sehen, ob sie nicht hydraulischen Moͤrtel geben koͤnnen. Amerikanische Wezsteine. Man hat neulich in North-Carolina einen reichen Anbruch von Wezsteinen gefunden, die besser seyn sollen, als die tuͤrkischen. Sie geben eine ungemein scharfe Schneide, und ihr Korn ist zugleich fein und scharf. Sie werden besser, wenn man sie in Oehl einweicht, und noch besser, wenn man sie in Oehl kocht, wie es die Tuͤrken mit den ihrigen thun, wenn sie zu weich sind. (Mech. Mag. N. 313. 8. August. S. 414.) Polariskop. Hrn. H. J. Brooke's Beschreibung des von ihm erfundenen Polariskopes zur Beobachtung einiger der interessantesten Phaͤnomene des polarisirten Lichtes findet sich in einer Mittheilung von Prof. Webster in Silliman's americ. Journ. Jan. 1829. S. 369. beschrieben undabgebildet. Wir verweisen die Optiker, die es noch nicht kennen sollten, auf diesen Aufsaz, damit sie bei Verfertigung ihrer optischer. Instrumente dieselben eben so gut benuͤzen moͤgen, wie die Amerikaner. Ueber die an den zusammengesezten Mikroskopen des optischen Institutes Utzschneider und Fraunhofer in Muͤnchen angebrachten Verbesserungen. Die bekannten in dem optischen Institute zu Muͤnchen unmittelbar unter des sel. Fraunhofers Aufsicht verfertigten, zusammengesezten Mikroskope leisten bei allem inneren Werthe doch nicht ganz, was man dermalen von einem solchen Instrumente fordert, und in Folge so mancher gluͤklichen Verbesserungen des mikroskopischen Apparates, welche die neueste Zeit herbeifuͤhrte, zu fordern berechtiget ist. Herr Merz, welcher jezt an des sel. Fraunhofers Stelle das optische Institut leitet, war daher darauf bedacht, den von diesem Institute ausgehenden zusammengesezten Mikroskopen, welche immer ihren Vorzug vor den einzelnen Linsen, aus welchen Stoffen sie auch moͤgen bereitet seyn, behaupten werden, jene Vollkommenheiten zu geben, deren sie ihrer lobenswuͤrdigen urspruͤnglichen Anlage und inneren Gute nach faͤhig waren. Auf diese Weise werden nun von besagtem Institute Instrumente verfertiget, welche alles in sich vereinigen, was man nur immer in Betreff der Vergroͤßerung, der Lichtstaͤrke, der Praͤcision und der Bequemlichkeit beim Gebrauche wuͤnschen kann. Die vorzuͤglichsten Momente dieser Verbesserungen sind: 1) Es ist den Mikroskopen ein staͤrker wirkendes achromatisches Objectiv beigegeben, die fuͤnf jezt zu dem Apparate gehoͤrenden Objective haben folgende Brennweite: Nro. 1. = 1'',78 2. = 1'',30 3. = 0'',95 4. = 0'',75 5. = 0'',49 woraus sich leicht der Gewinn fuͤr die Vergroͤßerung durch dieses 5te achromatische Objectiv ergibt. Die großen Fraunhoferschen Mikroskope haben zwar 6 Objective, die zwei ersten aber sind von noch groͤßerer Brennweite als das Nro. 1. der hier aufgefuͤhrten. 2) Die Fassung der Linsen ist so eingerichtet, daß man sie nach Belieben an einander schrauben und ihrer 2 oder 3 oder 4 combinirt als Objectiv gebrauchen kann. Die großen Vortheile dieser Combinationen fuͤr die Staͤrke der Vergroͤßerung sowohl wie fuͤr die Deutlichkeit des Bildes hat bereits Herr Professor von Ettingshausen in der Wiener Zeitschrift fuͤr Physik und Mathematik hinlaͤnglich gezeigt. Wie viel man an Vergroͤßerung gewinne, mag auch aus der Brennweite der combinirten Objektive erkannt werden: 1 + 2 = 0'',75 2 + 3 = 0'',54 3 + 4 = 0'',41 4 + 5 = 0'',29 1 + 2 + 3 = 0'',41 2 + 3 + 4 = 0'',31 3 + 4 + 5 = 0'',22 1 + 2 + 3 + 4 = 0'',26 2 + 3 + 4 + 5 = 0'',19 1 + 2 + 3 + 4 + 5 = 0'',17 3) Der Tubus ist in zwei Theile getheilt; zwischen die beiden Theile kann ein Reflexionsprisma eingesezt werden, so daß der untere Theil des Tubus in senkrechter Richtung stehen bleibt, der andere Theil des Tubus aber in horizontaler Richtung an den Haͤlter des Prisma angeschraubt wird: auf diese Weise erhaͤlt man alle jene Vortheile, welche Hr. Amici durch seine bekannte Vorrichtung zu erlangen strebtePolytechn. Journal Bd. XXXII. S. 256., und behaͤlt es dabei ganz in der Willkuͤhr, das Mikroskop auch ohne Prisma zu gebrauchen, wobei sich der Beobachter leicht von der Guͤte des eingefuͤgten Prisma uͤberzeugen kann. Auch ist es wohl von Nuzen, daß der Tubus durch den bleibenden vertikalen Theil bedeutend an Laͤnge gewinnt, wenn das Reflexionsprisma angewendet wird; so wie daß es dem Beobachter anheim gestellt ist, nach Belieben mit einem kurzen Tubus, welcher bei schwaͤcherer Vergroͤßerung den Vortheil der Lichtstaͤrke fuͤr sich hat, oder mit einem laͤngern, welcher staͤrkere Vergroͤßerung verspricht, in welchem aber auch ein wenig vom Lichte verloren geht, seine Beobachtungen anzustellen. 4) Der Objectentisch ist durch eine Mikrometerschraube auf's feinste bewegbar, da bei sehr starken Vergroͤßerungen durch die Bewegung des Tubus allein die erforderliche Genauigkeit nicht zu erlangen ist. 5) Das auch in den Amicischen Mikroskopen zwischen dem Beleuchtungsspiegel und dem Objekte angebrachte Diaphragma ist nur mit einer Oeffnung versehen, kann aber leicht vom Gegenstande ab und dem Spiegel zu gezogen, oder umgekehrt, werden, wodurch alle, auch die feinsten Abaͤnderungen der Beleuchtung moͤglich sind. 6) Die combinirten Objective vertragen eine große Verschiedenheit von Okularen, und da die achromatischen Linsen des Utzschneider und Fraunhoferschen Institutes sich durch ungemeine Klarheit auszeichnen, so wird es moͤglich ein Okular anzuwenden, wodurch man bei vollkommen genuͤgender Lichtstaͤrke Vergroͤßerungen von 500 bis 1000 Mal erhaͤlt. Mit dem Okular, welches als N. 2. den kleinern Fraunhoferschen Mikroskopen beigegeben ist, erlangt man durch das aus der Combination der achromatischen Linsen 3, 4, 5 entstandene Okular eine Vergroͤßerung von 440 Mal. Eine Abbildung des Instrumentes mit einigen erklaͤrenden Worten und der Angabe der Vergroͤßerungen theilt das optische Institut auf Verlangen mit. Reklamation gegen Hrn. Glass's Vorrichtung zum Kehren der Schornsteine. Wir haben Hrn. Glass's Vorrichtung im Polyt. Journ. B. XXIX. S. 420. gegeben. Ein Aufsaz des Hrn. Dr. C. H. Wilkinson im London Journal of Arts, August S. 226, beweiset, daß ein Hr. Fryer der erste Erfinder dieser Vorrichtung war, und daß die Abaͤnderungen, welche Hr. Glaß mit denselben getroffen hat, eben keine Verbesserungen sind. Dieser Aufsaz des Hrn. Doktors, welcher schon vor mehr als 10 Jahren seine Stimme im Hause der Lords gegen die Schaͤndlichkeit erhob, mit welcher England Menschenleben bei dem Kehren der Schornsteine theils durch die Unverstaͤndigkeit der Baumeister, theils durch den Eigennuz der Rauchfangkehrer-Meister geopfert wird, verdient die Beachtung aller Menschenfreunde. Er ist indessen zu sehr mit oͤrtlichen Beziehungen durchwebt, als daß er auf dem festen Lande von allgemeinem Interesse seyn koͤnnte. Die Straße uͤber den Mont-Cenis. In einem aͤußerst lehrreichen Werke, das der k. sardinischen Regierung viele Ehre bringt, in der Raccolta delle provvisioni intorno le acque, i ponti e le strade dall' anno 1817 all' anno 1827, precedute da alcune altre di antica data. 8. Torino. 1828. p. Gius. Favale. (2 vol. 1196 pag. Lire 12.)“ lesen wir folgende Bemerkung uͤber die Fortschritte, „welche die Kultur Europens durch erleichterte Verbindung des Suͤdens mit dem Norden gethan hat.“ Noch im Jahr 1773 mußte ein Reisender, der aus Italien uͤber den Mont-Cenis nach Deutschland oder nach Frankreich wollte, wenn er auch gleich ein leichtes Biroccio als Reisewagen hatte, und nur einen leichten Koffer, zwei Tage und zwei Naͤchte damit hinbringen, um uͤber diesen Berg zu gelangen. Diese zwei Tage und Naͤchte kosteten ihm in den Einkehrhaͤusern und an Vorspann ungefaͤhr 140 Franken (24 Laubthaler), und hierbei war er, ungeachtet der strengen Geseze, die die Regierung fuͤr diese Gegend eigens erlassen mußte, um Raub und Mord abzuhalten, seines Lebens und seiner Habe keinen Augenblik sicher. Jezt faͤhrt der Reisende diese Streke, zu welcher er ehevor mit Lebensgefahr 48 Stunden brauchte, in 7 Stunden; zahlt, Statt 140 Franken, 30 Franken, und hat dabei eine militaͤrisch geordnete Begleitung von Wegmachern. – Das ganze Straßen- und Bruͤkenbau-Personal im K. Sardinien hat eine rein militaͤrische Verfassung, und der Minister des Innern ist der Chef dieser Militaͤr-Branche, und traͤgt ihre Uniform; der Straßenbau ist dadurch, daß er ganz militairisch geleitet wird, in Sardinien hoͤchst einfach, wohlfeil, sicher geworden, und alle die elenden Federfuchsereien, unter welchen Straßen und Reisende in Laͤndern unterliegen, wo der Straßenbau den Schreibern in Bureaux uͤberlassen ist, sind nun daselbst beseitigt. Man ist in Sardinien nichts weniger als napoleonisch; man hat sich aber uͤberzeugt, daß der Mann, der die Straße uͤber den Cenis in so wenigen Jahren bauen konnte, nur dadurch mit diesem Riesenwerke so schnell und so wohlfeil fertig werden konnte, daß er es militaͤrisch und nicht schreiberisch durchfuͤhrte. Man behielt daher in dem stillen und frommen Sardinien bis auf den heutigen Tag die alte gute Sitte des verhaßten Feindes. Virtus et in hoste laudanda. Alten Gebaͤuden aus Stein ihre urspruͤngliche leichte Farbe zu geben. Hr. Chevalier fand, daß Statt des gewoͤhnlichen Abkrazens alter Gebaͤude aus Stein ein bloßes Abwaschen derselben mittelst einer Buͤrste, die in eine schwache, sehr verduͤnnte Hydrochlorsaͤure getaucht wird, hinreicht, und weit wohlfeiler zu stehen kommt. Er rechnet 12 Unzen Hydrochlorsaͤure auf Einen Eimer Wasser. Das schwarze Mauerwerk wird Anfangs mit Wasser, dann mit dem gesaͤuerten Wasser, und hierauf wieder mit Wasser gewaschen. Journal de Pharmacie, August. S. 432. (Die Salzsaͤure loͤst hier offenbar den Kalk der flechtenartigen Vegetabilien auf, die sich auf dem alten Mauerwerke ansezen.) Vorurtheil gegen Steinkohlen in Indien. Ein Kapitain Green nahm im vorigen Jahre 84 Chaldrons Steinkohlen nach Bombay mit. Er brachte sie dieß Jahr wieder zuruͤk, ohne ein Stuͤk davon abgesezt zu haben: die Hindus waren nicht zu uͤberreden, sich derselben zu bedienen. Spectator. Galignani. 4453. (Sonderbar, daß kein Englaͤnder in Indien sie kaufte.) Verderben des Brantweines in zinnernen Gefaͤßen. Man verfuͤhrt in Frankreich, um die hohen indirecten Steuern auf Brantwein direct zu betruͤgen, den Brantwein als Pomeranzen-Bluͤthen-Wasser in verzinnten Gefaͤßen. Hr. Cédié, Apotheker zu Villeneuve-sur-Lot, hat gefunden, daß der Alkohol selbst, in der Laͤnge der Zeit, stark geruͤttelt, das Zinn angreift, und ein Deuteroacetat von Zinn bildet. Die laͤngere Aufbewahrung des Brantweines in zinnernen oder verzinnten Gefaͤßen ist also nicht rathsam. Nach Hrn. Cédié wird Orleans mit Krapp verfaͤlscht. (Journ. de Pharm. August. S. 419.) Wasserdichte Kleider und Lebensretter in Wasser-Gefahr, von Dr. Comstock. Dr. Comstock zu Hartford in N. Amerika verfertigt auf die, auch in Europa (vorzuͤglich in England) nun bekannte und gebraͤuchliche Weise wasserdichte Kleider, indem er dieselben auf einer Seite mit Kautschuk uͤberzieht. Vorzuͤglich wohlthaͤtig wird diese Art von Schuz gegen Naͤsse fuͤr Jaͤger, Fischer und Ingenieurs, die oft Tage lang in Suͤmpfen herumsteigen muͤssen, und die, an ihren Fuͤßen mit Struͤmpfen aus Leinwand bekleidet, welche mit dieser Aufloͤsung an einer Seite uͤberstrichen ist, nun Tage lang mit trokenem Fuße in Suͤmpfen und Moraͤsten waten koͤnnen. Soken, auf aͤhnliche Weise zubereitet, sind fuͤr Leute, die an Gicht, Rheumatismen, Diarrhoën leiden, und ohne Gefahr fuͤr ihre Gesundheit an ihren Fuͤßen nicht naß werden duͤrfen, wenn sie bei nassem Wetter viel herumgehen muͤssen, eine wahre Wohlthat, die bereits viele gegen ihre fruͤheren Krankheits-Anfaͤlle schuͤzte, und noch mehrere schuͤzen wuͤrde, wenn man sie allgemeiner anwenden wollte. Dr. Comstock verfertigt auf eine aͤhnliche Weise auch Lebensretter (life preserver), indem er ein Stuͤk Leinwand mit Kautschuk-Aufloͤsung uͤberzieht, und zu einem luftdichten Sake zusammenleimt. Ein solcher Sak traͤgt, wenn er aufgeblasen ist, 3 Ztr. ohne zu bersten mit voller Sicherheit. Er ist einen Fuß breit, reicht um den ganzen Leib, und wird unter den Armen um die Brust angelegt, und vorne auf derselben festgeschnallt. Dieser Sak ist mit einem Roͤhrchen zum Aufblasen versehen, welches mit einem Hahne luftdicht geschlossen werden kann, nachdem der Sak aufgeblasen ist, was binnen Einer Minute leicht geschehen ist. Man kann diesen Sak uͤber dem Gilet unter dem Roke tragen, so daß man ihn nicht wahrnimmt. Er haͤlt den staͤrksten Mann bis an die Schultern im Wasser empor. Die Schiffer und Reisenden in Amerika versehen sich jezt allgemein fuͤr ihre Wasserfahrten mit einem solchen Sake oder Guͤrtel, und es waͤre zu wuͤnschen, daß auch unsere Fischer und Schiffer, von welchen die wenigsten schwimmen koͤnnen, sich mit einer solchen Boje bei ihren Arbeiten im und auf dem Wasser versehen. (Vergl. Sillim. amer. Journ. XIV. B. S. 190.) Hrn. Gurney's Dampfwagen zertruͤmmert. Hr. Gurney fuhr auf der Straße von Bath mit seinem Dampfwagen. Zu Melksham wurde er von einem durch Miethkutschen-Besizer angestifteten und bezahlten Volkshaufen angehalten, und sein Wagen ward beinahe zertruͤmmert. Man sollte nicht glauben, daß es moͤglich waͤre, daß das arme Volk nicht einsieht, wie sein theueres Brot wohlfeiler werden muß wenn man weniger Pferde braucht, fuͤr welche Hafer gebaut wird, und die ihm auf diese Weise die Roken- und Weizen-Felder wegnehmen. (Mech. Mag. N. 313. S. 413. 8. August.) Ein Cabriolet von einem hoͤlzernen Pferde gezogen. Der Leeds Mercury erzaͤhlt, „daß in einem neu erfundenen Cabriolet (Gig) ein hoͤlzernes Pferd 3 Passagiere eine englische Meile (1/4 deutsche) in 6 Minuten zieht. Die Fahrt wurde vorige Woche zu Keighley angestellt. Der Erfinder dieses aͤußerst wunderbaren Mechanismus ist Hr. Isaak Brown, zu East Morton bei Bingley. Das hoͤlzerne Pferd wird, wie ein lebendiges, mittelst eines einfachen Zaumes im Munde geleitet. (Mechan. Mag. N. 313. 18. Aug. S. 414.) Pferde-Luxus in England und Preise beim lezten Junius-Rennen. In der Gegend von Norfolk allein werden uͤber 600 Jagd- und Rennpferde gehalten. Ein solches Pferd kostet im jaͤhrlichen Unterhalte 60 Pfd. (720 fl.); folglich kommen obige 600 Pferde auf 36,000 Pfd. jaͤhrlich oder 152,600 fl. in dieser Gegend allein. Bury Herald. Galignani. a. a. O. – Bei dem lezten Rennen auf der Ascot-Heide waren die Preise der Renner: Mameluck, 4000 Guineen (48,000 fl.); Colonel (der Renner des Koͤnigs) ebensoviel; Memnon 3500 Guin.; Zinganee 3000 Guin.; Lamplighter 3000 Guin.; Lord Exeter's beide, 4000 Guin.; Souvenir und Bobadilla 4000 Guin. u.s.f.; so daß die 18 Renner, welche liefen, eine Summe von 40,500 Guineen, oder 486,000 fl. geben. Der Zinganee, welcher den ersten Preis gewann und allen uͤbrigen um eine ganze Laͤnge vor war, wurde an Lord Chesterfield fuͤr 3000 Guineen (36,000 fl.) verkauft. Der Koͤnig war sehr erstaunt, daß sein Colonel nicht der Erste wurde. Der Zinganee gilt jezt fuͤr das beste Pferd in England. Er ist vier Jahre alt. Galignani. N. 4457. Verbesserung des Post-Wesens in den Vereinigten Staaten von N. Amerika. Der General-Postmeister der Verein. Staaten hat einen Bericht vorgelegt, in welchem die Fortschritte des Post-Wesens vom J. 1792 bis zum J. 1828, von 5 Jahren zu 5 Jahren, angegeben sind.             Waͤhrend dieser Zeit (in 36 Jahren) hat die Zahl der Postbuͤreaux von 200 bis auf 8000, die jaͤhrliche Einnahme von 67,000 Dollars auf 1,500,000 Dollars, die Zahl der postmaͤßig fahrbaren                         Meilen von   5,642 auf                114536 zugenommen. Waͤhrend dieser Zeit hat die Bevoͤlkerung sich nur 3 Mal verdoppelt. Die Zunahme der Einnahme in den lezten 5 Jahren ist jezt allein so groß, als im J. 1812 die ganze Einnahme gewesen ist. Im lezten Jahre haben die Ausgaben die Einnahme um 25,000 Dollars uͤberstiegen, weil man viele neue Postwagen errichtete, so daß jezt die Summe der von allen Postwagen und Schiffen jaͤhrlich durchfahrenen Meilen beinahe 800,000 betraͤgt. Nie hat man in den Vereinigten Staaten, wenn das Post-Departement mehr einnahm, als die Erhaltung desselben kostete, auch nur einen Heller von diesem Ueberschusse auf andere Zweige der Staats-Verwaltung verwendet, sondern alle Ueberschuͤsse in der Einnahme zur Verbesserung der Post-Anstalten benuͤzt. (Message of the President of the United States. Dec. 1828. Silliman amer. Journ. Januar. S. 374.) Schulwesen im Staate New-York. Da der Schul-Unterricht in N. Amerika vorzuͤglich auf Ausbildung der Jugend zu Kuͤnsten und Gewerben berechnet ist, so wird es erlaubt seyn, in unserer Zeitschrift desselben zu erwaͤhnen. In dem kleinen Staate von New-York allein sind, außer 50 incorporirten sogenannten Akademien, noch zahlreiche Privat-Lehr-Anstalten, und zwischen 8 und 9000 Districts-Schulen. Im J. 1828 erhielten 441,850 Kinder regelmaͤßigen Unterricht. Außerdem befanden sich 9–10,000 Schuͤler in den Seminarien, und eine verhaͤltnißmaͤßige Anzahl in den hoͤheren Collegien, so daß die Summe der Lernenden in New-York beinahe 1/2 Million betraͤgt. Diese halbe Million bildet etwas weniger als den dritten Theil der gesammten Bevoͤlkerung des Staates von New-York, und faͤllt zwischen, das Drittel und Viertel derselben. (Public Repertory. December 1828. Silliman. Januar. S. 404.) (Wie in diesen Schulen gelehrt wird, sehen wir aus einer kurzen, daselbst S. 404. gegebenen, Notiz uͤber den sel. T. Dwight Eaton, Sohn des Prof. Eaton und Adjuncten an der beruͤhmten Rensselaer Schule zu Troy, der Ende vorigen Jahres in seinem 21. Jahre starb. Dieser wakere junge Mann hatte schon als Knabe vor 9 Jahren schoͤne mineralogische Kenntnisse, und Prof. Silliman erlaubte ihm, in diesem Alter, seinen Vorlesungen uͤber Mineralogie beizuwohnen. In einem Alter von 10 Jahren kannte er bereits 1000 Pflanzen-Arten. Wir wissen, daß auch Kinder von diesem Alter in Europa eben so viel in diesen Faͤchern lernen koͤnnen, wenn man ihnen den hierzu noͤthigen Unterricht geben wollte, und, wo sie nicht zu kuͤnftigen Gelehrten, sondern zu brauchbaren Gewerbsmaͤnnern und Landwirthen bestimmt sind, wuͤrde dieser Unterricht ihnen mehr nuͤzen, als jener in Latein und Griechisch, mir welchem die ganze Zeit des jugendlichen Alters, die Zeit zum Lernen, fuͤr ganze Generationen eines Landes so muthwillig und einfaͤltig verwuͤstet wird.) Folgen der besseren medicinischen Polizei in Hinsicht auf Verminderung der Sterblichkeit in Staͤdten. Der Observer (Galignani. N. 4478.) theilt, nach Dr. Besset Hawkins Elements of medical Statistics, folgende Bemerkungen uͤber die Verminderung der Sterblichkeit in Staͤdten in Folge besserer medizinischer Polizei mit. Zu London war, in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, die Sterblichkeit 1 aus 20; gegenwaͤrtig ist sie 1 aus 40; die Sterblichkeit hat sich demnach, waͤhrend 70 Jahren, um die Haͤlfte vermindert. Zu Manchester, einer der ersten Fabrikstaͤdte Englands, ist die Sterblichkeit nur 1 aus 74. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts war die Sterblichkeit zu Paris 1 aus 25, und 1 aus 29 fuͤr ganz Frankreich; gegenwaͤrtig ist sie fuͤr Paris 1 aus 32, und fuͤr ganz Frankreich 1 aus 40. Zu Montpellier ist die Sterblichkeit groͤßer als zu Paris und London, und eben so in dem wegen seiner gesunden Lage nur zu beruͤhmten Nice, wo 1 von 31 stirbt. „(Dieß mag aber daher kommen, daß so viele unheilbare Kranke nach Montpellier und Nice reisen, und dort sterben, statt gesund zu werden.)“ Zu Neapel ist die Sterblichkeit 1 aus 28, zu Livorno 1 aus 35, zu Rom 1 aus 25, zu Wien 1 aus 22. In ganz England ist die Mortalitaͤt 1 aus 60, in Pays de Baud 1 aus 49; in Schweden und Holland 1 aus 48; in Frankreich 1 aus 40; in Preußen und im Koͤnigreich Neapel 1 aus 34; in Wuͤrtemberg 1 aus 33. Sonderbar ist, daß zu Florenz die mittlere Lebensdauer eines Menschen noch so ist, wie sie Ulpian nach Mortalitaͤts-Listen von Servius Tullius bis auf Justinian berechnet haben will: naͤmlich 30 Jahre; in Paris ist sie 42; fuͤr England 50. Bevoͤlkerung von Paris. Nach der neuesten Volkszaͤhlung betraͤgt die Bevoͤlkerung dieser Stadt, die gewoͤhnlich zu 800000 angegeben wird, nur 713765 Einwohner, wovon 346188 Maͤnner, 367796 Weiber in 224922 Familien. Die Zahl der Geburten ist 25126, der Todesfaͤlle 22917, Ehen 6,465. 366000 leben von Privat-Einkommen; 348000 von taͤglicher Arbeit, 77,192 von Almosen. 3987 liegen krank im Spitale, 12,500 sind Findlinge. Die Garnison betraͤgt 16,000 Mann. Beamte sind 10450. Dienstboten 80,000. (Galignani 4483.) Die Seidenweber zu London baten den Herzog von Wellington, er moͤchte sie, 4000 an der Zahl, allergnaͤdigst nach New-South-Wales uͤberfahren lassen. Der Herzog antwortete ihnen in einem hoͤflichen Schreiben, welches im Globe und in Galignani 4480 abgedruckt ist: „er habe kein Geld hierzu. Das Ungluͤk, das die Weber traf, und das er so herzlich bedauert, haͤngt von Ursachen ab, gegen welche die Regierung nichts vermag.“ Notizen aus dem Leben des beruͤhmten Chemikers, Drs. Wollaston. Der hochwuͤrdige Heinr. Sebbing liefert in seiner National Portrait Gallery of illustrious and eminent Personages, of the 19. Century eine kurze Biographie des juͤngst verstorbenen beruͤhmten Chemikers Dr. Wollaston, des Entdekers des Palladium und Iridium. Dr. Wollaston war waͤhrend seiner Studien zu Cambridge der ausgezeichneteste junge Mann, und ließ sich, nachdem er den Doctors-Grad in der Medicin genommen hatte, zu Bury St. Edmund nieder, wo es ihm so schlecht in seiner Praxis ging, daß er den Ort verlassen mußte. Er ging nach London und bewarb sich dort um eine leer gewordene Stelle am St. George's Spital, die ihm nicht ertheilt wurde. Er gab nun die Medicin mit dem Schwure auf, auch seinem Vater nicht mehr ein Recept zu verschreiben, und verlegte sich mit solchem Gluͤke auf Chemie, daß er durch seine fuͤr Kuͤnste und Gewerbe so wichtig gewordenen Entdekungen bald ein sehr ansehnliches Vermoͤgen sich erwarb. Er arbeitete immer im Kleinen, und ließ auch seinen vertrautesten Freund nicht in das Laboratorium. Sein großes Vermoͤgen (er hinterließ, außer einem schoͤnen Gute in Sussex, 50000 Pfd. Sterl. (600,000 fl.) erwarb er sich vorzuͤglich durch seine Entdekung, Platinna haͤmmerbar zu machen, und zu dem feinsten Drathe zu ziehen. Er verband Platinna mit Silber, ließ daraus sehr seinen Drath ziehen, loͤste dann das Silber auf, und erhielt so Drath von einer Feinheit, daß man kaum mit freiem Auge denselben wahrnehmen konnte. Seine Arbeiten mit Platinna fuͤhrten ihn auf die Entdekung der zwei neuen Metalle, des Palladium und des Iridium. Er verbesserte Drs. Hook Camera lucida, und verfertigte das bekannte Reflexions-Goniometer. Von seinen mikrochemischen Apparaten erwaͤhnen wir bloß des sog. galvanischen Fingerhut-Apparates. Sein erhabener Geist verließ ihn selbst im hohen Alter auf seinem langen schmerzhaften Krankenlager nicht: als man glaubte, er waͤre bereits verschieden, verlangte er noch Papier und Bleistift, berechnete etwas, und rechnete richtig. Bald darauf starb er wirklich am 22. Dec. 1828. Er verbat sich alles Leichengepraͤnge. Der hochwuͤrdige Hr. Sebbing bedauert, daß Dr. Wollaston kein Gefuͤhl fuͤr Religion hatte, und auf Geld sah. Desto schoͤner war es von Wollaston, daß er einem Manne, der sein Vorwort in Anspruch nahm, um einen Plaz im Staatsdienste zu erhalten, die Antwort schrieb: „Ich habe 60 Jahre lang gelebt, und nie einen Schreiber oder einen Minister auch nur um einen Gefallen gebeten; nach so vielen rein durchlebten Jahren kann ich mich nicht mehr dazu verfuͤhren lassen, selbst nicht fuͤr meinen Bruder. Wenn der Einschluß Ihnen in Ihrer gegenwaͤrtigen Lage nuͤzen kann, so bitte ich Sie ihn anzunehmen, denn er ist ganz zu Ihren Diensten.“ Dieser Einschluß war ein Wechsel von 10000 Pfd. Sterl. (120000 fl.) Und diesen Mann nennt ein hochwuͤrdiger Herr geizig! Dr. Wollaston kaufte, kurze Zeit vor seinem Tode, fuͤr 1000 Pfd. (12000 fl.) Staatspapiere, deren Interessen dazu bestimmt seyn sollen, arme Physiker und Chemiker, die kein Vermoͤgen haben, bei ihren Versuchen zu unterstuͤzen, indem er sich noch gut erinnert, wie schwer es ihm ergangen ist. Und einen solchen Mann nennt ein hochwuͤrdiger Biograph geizig! Vermutlich, weil er keine Leiche halten ließ, und Niemanden, als seine Blutsverwandten bei derselben gegenwaͤrtig wissen wollte. Die Kasimir-Schahl-Ziege in England. Wir haben von den verungluͤkten Versuchen der Englaͤnder, die Kasimir-Schahl-Ziege auf ihrer Insel zu naturalisiren, seiner Zeit Nachricht gegeben. Nach den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, 46. B. (Gill's technol. and Micr. Repository, August, S. 87.) gelang es jezt einem Englaͤnder, C. T. Tower, Esq. zu Weald Hall, Essex, diese Ziegen auf seinem Gute zu vermehren, nachdem die nach Schottland verpflanzten Thiere dieser Race ohne Nachkommenschaft ausgestorben sind. Hr. Tower befand sich zu Paris, als Hr. Terneaux im Jahr 1823 eben seine Kasimir-Ziegen aus Persien erhielt, und kaufte vier derselben, zwei Boͤke und zwei Ziegen. Obschon es auf seinem Gute zu Weald Hall in Essex feucht und etwas rauh ist, so gedeihen diese Thiere doch so gut, daß er deren jezt, mit den bereits angekauften, an 27 besizt. Eine der gekauften Ziegen war bereits alt, als sie gekauft wurde, brachte aber doch jedes Jahr eine, und zwei Mal sogar Zwillinge. Eins derselben bekam gekreuzte Hoͤrner, und diese werden in Persien fuͤr die besten gehalten. Die Thiere vertragen die Kaͤlte ziemlich gutDas ist sehr natuͤrlich; sie sind in ihrer Heimath auf Alpen, nahe an der Schneegraͤnze.A. d. Ue. und sind sehr gesund: nur bei rauhem Wetter gehen sie gelegentlich unter Dach. Im Fruͤhjahre, Sommer und Herbst, grasen sie, wie die Schafe; im Winter werden sie mit Heu und Abfaͤllen von Gartengewaͤchsen gefuttert. Ihr Lieblingsfutter ist Ulex europæus, den sie, ungeachtet seiner Stacheln, mit Begierde fressen. Neue Anlagen in Parks beschaͤdigen sie nicht mehr, als die gemeinen Ziegen. Sie springen schon sehr fruͤhe: drei Ziegen warfen bei Hrn. Tower, ehe sie noch 12 Monate alt warenDieß sollte man nicht geschehen lassen. Die Thiere werden dadurch schnell ausarten.A. d. Ue.. Einige bringen braune Wolle, die meisten aber weiße, die mehr werth ist. Ihr Fließ ist ein Gemenge von langem groben Haare und von sehr feiner Wolle. Leztere wird fruͤhe im April los, und sie laͤßt sich leicht und schnell sammeln, wenn man die Thiere zwei oder drei Mal kaͤmmt: man bedient sich hierzu eines Kammes, wie jener, mit welchem man die Maͤhnen der Pferde kaͤmmt. Es kommen dadurch zwar auch grobe Haare unter die feine Wolle; die Fabrikanten haben aber keine Muͤhe beim Sortiren. Ein Bok gibt ungefaͤhr 8 Loth, und eine Ziege 4: zwei Pfund solcher roher Wolle reichen zu einem Schahle von 54 Quadratzoll hin. Zehn Paare geben demnach einen ganzen Schahl. Hr. Tower bekam dieß Jahr drei Schahls: einer derselben wurde der Society of Arts vorgelegt: man fand ihn besser, als jene, die in Schottland aus Wolle der franzoͤsischen Schahl-Ziegen verfertigt werden, und Hr. Tower erhielt dafuͤr die große goldene Medaille. Das Garn wurde von den HHrn. Pease zu Darlington gesponnen, und gewebt wurde der Schahl von den HHrn. Miller und Soͤhnen zu Paisley. Man fand diesen Schahl selbst besser, als jene, die Hr. Terneaux fabrizirt. Ueber die schaͤdlichen Wirkungen der Ranunkel und Klatschrosen auf Wiesen, als Viehfutter, und durch Verderbung der Milch an Kuͤhen auf den Menschen, hat Hr. Dr. Whitlaw in seinem New Medical Discoveries einige achtenswerthe Bemerkungen mitgetheilt, die sich in Gill's technological and microscopic Repository, Julius 1829. S. 56. wieder abgedrukt befinden. Es ist auch in Deutschland bekannt, daß auf einer guten Wiese nichts anderes als Gras, und keine andere Pflanze geduldet werden darf, wenn die Hausthiere gesund bleiben sollen. Luxus mit gruͤnen Erbsen in England. Am 29. Mai wurden fuͤr 60 Quart gruͤne Erbsen 60 Guineen auf dem Gemuͤsemarkte (Covent-Garden) zu London geboten (also 12 fl. fuͤr das Quart, d.h. fuͤr den vierten Theil eines Gallon, oder 3 Seidl oder Quart unseren Maaßes), ohne daß der Verkaͤufer sie dafuͤr gegeben haͤtte. Am 2. Junius kaufte man das Quart um 5 Shill. (3 fl.); jezt, in der Haͤlfte Junius, um 36 bis 30 kr. (1 Shill. bis 10 Pence.) Herald. Galignani. a. a. O. Zerstoͤrung der beruͤhmten Kuͤhloch-Hoͤhle in Franken. Es scheint zu wenig, zumal in katholischen Laͤndern, wo das Lesen der Bibel von der Kirche verboten ist, bekannt zu seyn, daß Gott der Herr bei Erschaffung der Welt dem Menschen dringend befahl, Naturgeschichte, und vor Allem Zoologie zu studiren. „Denn als Gott der Herr gemacht hatte von der Erde allerlei. Thiere auf dem Felde, und allerlei Voͤgel unter dem Himmel; brachte er sie zu dem Menschen, daß er saͤhe, wie er sie nennete.“ 1. B. Mose. 2. Kap. 19. Sehr richtig bemerkt Cuvier in seinen Éloges historiques (t. III. pag. 450.): „Dieses Benennen der Thiere, welches Gott dem Menschen befahl, ist nicht ein zufaͤlliges Austheilen von Praͤdikaten fuͤr einzelne Individuen. Wenn die Namen zwekmaͤßig und bezeichnend seyn sollen, muͤssen, wie es in der Bibel heißt, die Thiere zu dem Menschen gebracht werden; d.h., er muß sie vergleichen, ihre Aehnlichkeiten und Unterschiede bemerken, muß sie klassifiziren koͤnnen, und dieß kann er nicht, ohne sich mit denselben gehoͤrig vertraut gemacht zu haben: mit einem Worte, was man gehoͤrig benennen will, muß man vorerst gehoͤrig kennen.“ Diejenigen, welche, wie es in einigen Staaten jezt geschieht, das Studium der Naturgeschichte nicht nur nicht foͤrdern und unterstuͤzen, sondern dasselbe sogar absichtlich unterdruͤken; die den Geist des Volkes nicht auch in dieser Hinsicht nach dem Willen Gottes lenken, versuͤndigen sich straͤflich nicht bloß gegen Gott, sondern auch an der Menschheit. Sie bringen am Ende sogar, wie es der gegenwaͤrtig Fall beweiset, die physische Geschichte des Erdballes um ihre aͤltesten, um ihre heiligsten Urkunden. Die Kuͤhloch-Hoͤhle war eines jener Adyta, in welchem die Natur ihre Urkunden seit Jahrtausenden aufbewahrte. Aus allen Gegenden des Erdballes wallfahrteten Naturforscher hin zu derselben, und kamen uͤber ferne Meere. Dieses Heiligthum ist nun zerstoͤrt, wie folgender Brief des Lord Cole und Phil. de Malpas Egerton, dd. 26. Jun. Schafhausen 1829, an Prof. Will. Buckland zu Oxford beurkundet, welcher im Philosophical Magazine and Journal, August 1829. S. 92. abgedrukt zu lesen ist. „Mein lieber Freund.“ „Lord Cole und ich kommen so eben von einem drei Wochen langen Besuche, welchen wir bei den antediluvianischen Hoͤhlen in Franken abstatteten, nach Schafhausen zuruͤk. Da wir den Antheil kennen, welchen Sie an der Erhaltung dieser Hoͤhlen nehmenDr. Buckland hat diese Hoͤhlen im Philos. Magaz. 42. B. S. 112, und auch, zugleich mit Hrn. Chevreul's Analyse der thierischen Erde, in den Annals of Philosophy N. 5. 9. B. S. 284. beschrieben. Der Herausgeber des Phil. Mag., so schreibe ich Ihnen die traurige Nachricht, daß alle Knochen in den Hoͤhlen von Kuͤhloch und Rabenstein gaͤnzlich zerstoͤrt sind. Da S. M. der Koͤnig von Bayern seine Absicht zu erkennen gab, Rabenstein zu besuchen, fand es der Besizer dieses Schlosses geeignet, diese Hoͤhlen zum Empfange Sr. Majestaͤt herzurichten. Zu diesem Ende ließ er den ganzen Boden derselben aufbrechen, die groͤßeren Knochen und Steine zerstampfen, und feine Erde daruͤber streuen, um den Boden zu ebnen. Denken Sie Sich unseren Schreken, als wir zu Kuͤhloch ankamen, und dreißig Menschen beschaͤftigt sahen, die thierische Erde aus dieser Hoͤhle mit Karren herauszufahren, um den Eingang in dieselbe zu ebenen, aus dessen Lage Sie so meisterhaft das Phaͤnomen erklaͤrten, warum keine Geroͤlle und kein Diluvial-Lehm in dieser merkwuͤrdigen Hoͤhle vorkommen konnte. Es war kein Knochen mehr in derselben zu finden, als wir daselbst ankamen: indessen erhielten wir mittelst einiger Kunstgriffe noch ein paar schoͤne Bruchstuͤke eines Unterkiefers einer Hyaͤne, nebst einigen guten Baͤrenknochen, und einer Ulna, die noch waͤhrend des Lebens des Thieres gebrochen worden seyn mußte: die scharfen Kanten des Bruches waren durch die einsaugenden Gefaͤße in einen ebenen Stumpf verwandelt. Wir verschafften uns auch noch von einem Arbeiter Zaͤhne eines Fuchses, eines Tigers, und einen Bakenzahn aus dem rechten Unterkiefer eines Rhinoceros: alle diese Stuͤke wurden, wie man uns sagte, im Kuͤhloch gefunden. In der Hoͤhle von Rabensten fand man nur wenig Knochen, aber viele alte Muͤnzen und eiserne Instrumente. Ich freue mich, Ihnen sagen zu koͤnnen, daß wir im Zahnloch noch den großen Steinblok fanden, den sie als zugeglaͤttet von den Tazen der antediluvianischen Baͤren beschreiben; er war in der Seitenkammer, in welcher er sich in der Naͤhe des Einganges befindet, unter einem Erdhausen beinahe gaͤnzlich verschuͤttet. Die Winkel und die Oberflaͤche dieses Blokes wurden sicher fruͤher als sie ihren gegenwaͤrtigen stalaktitischen Ueberzug erhielten, von irgend einer Ursache zugerundet. Ich habe diesen Ueberzug an mehreren Stellen weggebrochen, und fand den Stein unter demselben eben so, wie an jenen Stellen, die davon bedekt sind. Wir bringen Ihnen ein großes Stuͤk davon mit, damit Sie Selbst urtheilen koͤnnen. Wir haben in der Gailenreuther-Hoͤhle sechs Tage lang gearbeitet, und hatten das Gluͤk einen ganzen Unterkiefer der Felis spelaea zu finden, ein vollkommenes Beken des Ursus spelaeus und eine recht gute Sammlung von Hyaͤnen-, Wolfs- und Fuchs-Zaͤhnen, nebst Baͤren-Zaͤhnen und Knochen im Ueberflusse. Wir fanden auch eine große Menge Bruchstuͤke alter Begraͤbniß-Urnen, die wir auch in der Zahnloch- und Scharzfelder-Hoͤhle gefunden haben. Zu Bonn erhielten wir von Hrn. Prof. Goldfuß das Schienbein eines Rehes aus der Sundwick-Hoͤhle, gebrochen und mit den Spuren der Hyaͤnen-Zaͤhne versehen, genau wie an Ihrem Schienbeine eines Ochsen von Kirkdale. Wir bekamen auch einen angenagten Rhinoceros-Knochen aus derselben Gegend. Ihr etc. Philipp de Malpas Egerton.“ Deutschland hat also wieder durch den Unverstand der Schreiber, die auf den Universitaͤten nichts lernen, als Trinken, Hauen und Rabulistik-Treiben, eines seiner ausgezeichnetesten Denkmaͤler der Vorzeit fuͤr die Ewigkeit verloren. Dem Besizer wird Niemand einen Vorwurf hieruͤber machen; wir wissen, daß der katholische deutsche Adel von der Wiege bis zum Grabe, von einer gewissen Kaste gegaͤngelt wird, und weder die Buͤcher Mose's noch weniger irgend ein naturhistorisches Buch in seine Haͤnde bekommt. Litteratur. a) Deutsche. Rationelle oder theoretisch-praktische Darstellung der gesammten mechanischen Baumwollenspinnerei fuͤr Fabrikanten, Technologen, Mechaniker und alle Freunde der Industrie, entworfen von Ch. Bernouilli, Professor, gr. 8. Mit einem Atlas, enthaltend 14 Steindruktafeln in Querfol. Basel. 1829. bei Schweighauser. VIII. und 291 Seit. 4 Rthlr. Wir beeilen uns hier ein Werk anzuzeigen, welches einen der wichtigsten Gegenstaͤnde der heutigen Industrie aller Laͤnder umfaßt. Es ist dasselbe von desto hoͤherem Belange, als dieser hochwichtige Gegenstand bisher nur so zu sagen in einzelnen Bruchstuͤken behandelt wurde, welche noch ungeheuere Luͤken uͤbrig ließen. Die wenigsten Menschen haben einen klaren und deutlichen Begriff von dem Mechanismus einer Spinn-Muͤhle, und selbst diejenigen, die Spinnmuͤhlen besizen, die an derselben arbeiten und sie leiten, wissen oft nicht, was sie an derselben haben, und koͤnnen daher auch die Verbesserungen weder beurtheilen noch benuͤzen, welche in England und Frankreich so zu sagen monatlich an diesen Spinnmuͤhlen gemacht werden. Martin's kleine Schrift uͤber die Maschinenspinnerei uͤbersezt von Poppe verdient kaum einer Erwaͤhnung, und außer dem Artikel in Rees's Cyclopædia ist in England kein vollstaͤndiges Werk uͤber Baumwollen-Spinnmuͤhlen erschienen. Das große Werk, welches Dr. Birkbeck vor einigen Jahren uͤber diesen Gegenstand angekuͤndigt hat, scheint nicht zu Stande zu kommen. In Deutschland ist, außer den „Betrachtungen uͤber den wunderbaren Aufschwung der gesammten Baumwollen-Fabrikation, nebst Beschreibung einiger der neuesten englischen Maschinen von Ch. Bernouilli. Basel, 1825, bei Neukirch,“ außer einigen kurzen Beschreibungen in den Verhandlungen des preuß. Gewerbvereines und Uebersezungen auslaͤndischer Aufsaͤze und Patente in unserm polytechn. Journale und in andern technol. Zeitschriften, nichts von Belang erschienen. Die l'art du filateur de coton, von einem ehemaligen Spinner Vautier, Paris 1821; das Manuel du filateur ou art de la filature et du tissage de coton par Mr. Noël, Paris 1825; die Histoire descriptive de la filature et du tissage de coton par Maiseau avec Atlas, Paris 1827, sind nichts weniger als genuͤgend. Das zweite Werkchen, ist eine halbe Pluͤnderung des ersten, und das lezte eine geistlose Compilation. Andelle's großes Werk, das 100 Franken kosten sollte, unterblieb, und wird fuͤr immer unterbleiben. Das einzige brauchbare und bisher beste Werk ist das Nouveau système complet de filature de coton usité en Angleterre et importé en France par la Compagnie établie à Ourscamp près Compiegne. Publié par Mr. Le Blanc, précédé d'un texte descriptif par Molard jeune. 4. Paris. 1828. mit einem Atlas von 30 herrlichen Blaͤttern (50 Franken), welches der Hr. Verfasser auch benuͤzte. Es ist ein desto gluͤklicheres Ereigniß, daß Hr. Prof. Bernouilli sich mit der Behandlung dieses Gegenstandes befaßte, als er nicht nur durch seine fruͤheren Werke seine genaue Bekanntschaft mit diesem Gegenstande beurkundete, sondern auch in einer Gegend wohnt, wo die Spinnmaschinen sich seit Kurzem mehr als in irgend einer andern auf dem festen Lande vermehrten, und als uͤberdieß der mathematische Geist, der die fruͤheren Bernouilli unsterblich und zu wahren Wohlthaͤtern der Menschheit gemacht hat, auf ihrer Familie auch in ihren Nachkommen zu ruhen scheint. Diese Schrift ist nicht bloß ein Lehrbuch fuͤr den Fabrikanten, der in demselben den sichersten Leiter zum Gelingen seiner Unternehmungen finden wird, sondern auch ein lehrreiches Lesebuch fuͤr alle diejenigen, welche sich von Amts wegen mit Leitung und Foͤrderung der Industrie zu beschaͤftigen haben. Sie wird das alberne Vorurtheil beseitigen helfen, daß Maschinen, welche Menschenhaͤnde uͤberfluͤssig machen, ein Verderben fuͤr das Land sind: denn alle Laͤnder werden verderben oder sind bereits verdorben, in welchen der Mensch als bloße Maschine behandelt wird, und man durch ihn dasjenige verrichten laͤßt, was eine geistlose Maschine zehn Mal besser zu verfertigen vermag, als er; in welchen man also den Menschen unter die Wuͤrde einer Maschine herabwuͤrdigt. Abgesehen davon, daß heute zu Tage die Industrie keines, Staates, der ohne Maschinen arbeitet, mit der Industrie derjenigen Staaten gleichen Schritt zu halten vermag, in welchen Alles, was durch Maschinen gearbeitet werden kann, durch Maschinen gearbeitet wird (so wie heute zu Tage auch kein Staat ohne stehendes Heer gegen jene Staaten bestehen wuͤrde, die solche Heere halten); so sind Maschinen vorzuͤglich fuͤr jene Staaten unentbehrlich, in welchen die Bevoͤlkerung zur Oberflaͤche noch zu gering ist, wie z.B. in Bayern, wo jeder Grundbesizer, und mit Recht und Fug, uͤber den hohen Lohn klagt, den er seinen Dienstboten und Arbeitern geben muß. Wenn Maschinen die Haͤnde, die in Fabriken mit Fabrikarbeiten beschaͤftigt sind, welche durch Maschinen weit besser gefertigt werden koͤnnten, und bei welchen sie verkruͤppeln, dem gesunden staͤrkenden Akerbaue wieder gegeben wuͤrden, so wuͤrden nicht bloß die Producte desselben vermehrt, sondern auch die Preise desselben so sehr vermindert werden, daß sie ein alle Conkurrenz zu Boden schlagender Artikel fuͤr die Ausfuhr wuͤrden. England wird, wenn es durch seine Maschinen seine Haͤnde dem Akerbaue zuruͤk gegeben und eine bessere Regierung erhalten haben wird, wieder derjenige akerbauende Staat werden, der es vor kaum hundert Jahren noch gewesen ist, und wie damals, Getreide ausfuͤhren, Statt es einzufuͤhren. Hr. Prof. Bernouilli beginnt S. 4. mit der Geschichte der Erfindung der Maschinenspinnerei, faͤngt mit dem Spinnrade an, und geht die wichtigsten Epochen derselben durch Hargraves, Arkwright und Crompton auf eine sehr lehrreiche Weise durch. S. 17. entwikelt er die industriellen Wirkungen dieser Erfindung, da die Baumwollenspinnerei nun Fabrik-Gegenstand geworden ist, und mittelst der Maschine Ein Arbeiter taͤglich 5 Pfd. Garn liefern konnte, was ehevor drei Spinnerinnen erst in einem Monate zu liefern vermochten, und nie so gut liefern konnten. Die Maschine spinnt einen Faden von 233,520 YardsEin Yard = 3 engl. Fuß.A. d. Ue. oder 132 engl. Meilen Laͤnge, der nur 1 Pfd. schwer ist, und uͤberall geometrisch genau gleich dik ist. Dadurch wurde das Product wohlfeiler, und der Lohn der Arbeiter stieg. Baumwollengarn, das ehevor 3 1/3 fl. das Pfd. in der Schweiz kostete, kommt jezt nur auf 1 fl. „Daraus erhellt,“ sagt der Hr. Verfasser, „wie abgeschmakt die Meinung ist, ohne die Maschinen wuͤrden die Arbeiter einen bessern Lohn finden; die Abschaffung der Maschinen wuͤrde offenbar nur zur Folge haben, daß wir das Garn aus Indien bezoͤgen, und daß beinahe nur diejenigen Arbeit erhielten, die sich mit dem indischen Lohne begnuͤgten, bei welchem man in unserm Klima verhungern muß.“ Waͤhrend der Verbrauch des Baumwollengarnes sich in einem fast wunderbaren Grade vermehrte, beschaͤftigt die mechanische Spinnerei jezt weit mehr Haͤnde, als ehevor die Handspinnerei. Im Jahr 1705 ward, nach den Zollregistern, in England 1,200,000 Pfd. Baumwolle verarbeitet. Im Jahr 1785 aber schon 18,400,000 und im Jahr 1811 91,576,000; im Jahr 1825 165 Millionen Pfd.; im Jahr 1828 217,360,000 Pfd. Die Zahl der in England vor Einfuhr der Spinnmaschinen mit dem Spinnen beschaͤftigten Individuen betrug, hoch gerechnet, 50,000. Gegenwaͤrtig arbeiten an den Maschinen wenigstens 180,000. Preston, ein Fabrikstaͤdtchen, hatte im Jahr 1780 nur 6000 Einwohner; im Jahr 1825 hatte es deren 30,000; Manchester hatte im Jahr 1770 nur 41,000 Einwohner; im Jahr 1821 zaͤhlte es bereits 133,800. Vor 60 Jahren hat Frankreich nur 1,200,000 Pfd. levantische und orientalische Baumwolle verbraucht; im Jahr 1825 kamen zu Havre allein 120,381 Ballen Baumwolle an, und der gegenwaͤrtige Verbrauch betraͤgt „durch den kuͤnstlichen Sporn der Prohibitiv-Geseze angetrieben,“ wohl auf 60 Millionen Pfd. Das einzige protestantische Oberrhein-Departement, das industrioͤseste in ganz Frankreich, welches noch im Jahr 1813 kaum 60,000 Spindeln auf seinen Spinnmuͤhlen besaß, zaͤhlt jezt, wo jede Spindel das Doppelte producirt, deren bereits 360,000. In der oͤstlichen Schweiz wurden die ersten Spinnmuͤhlen vor ungefaͤhr 25 Jahren errichtet, und es erhalten sich dort noch jezt solche Anstalten, die bloß von der Hand getrieben werden. Hr. Prof. Bernouilli schaͤzt die in der Schweiz jaͤhrlich verarbeitete Baumwolle auf 120–130,000 Ztnr. Ein maͤnnlicher Arbeiter gewinnt bei diesen Spinnmaschinen woͤchentlich 4 fl. 15, ein Weib 2 fl. 20, ein Kind 1 fl. 20 kr. So viel haͤtte keiner dieser Arbeiter am Spinnrade oder an der Spindel verdienen koͤnnen. Nord-Amerika hatte im Jahr 1805 erst vier Spinnereien; gegenwaͤrtig verarbeitet es halb so viel als ganz Frankreich; nahe an 30 Millionen Pfund. In Oesterreich hat Hr. Leitenberger die ersten Mulejennies zu Warnstaͤdtel in Boͤhmen im Jahr 1796 errichtet. Im Jahr 1801 entstand die große Spinnerei zu Pottendorf (6 Stunden von Wien) mit 48,000 Spindeln, eine der groͤßten auf dem festen Lande in Europa. In Oesterreich unter der Ens zaͤhlt man gegenwaͤrtig an 224,000 Feinspindeln, die jaͤhrlich 5 Millionen Pfd. Garn liefern. Die Spinnmuͤhlen in Boͤhmen arbeiten nur im Kleinen; nur ein Paar haben 10,000 Spindeln. Maͤhren, Ober-Oesterreich und Vorarlberg haben kaum die Haͤlfte so viel Spindeln, als Boͤhmen; die Escher'sche Spinnmuͤhle zu Feldkirch zaͤhlt an 20,000 Spindeln: Hr. Escher aus Zuͤrich errichtete sie in Oesterreich, weil die Einfuhr des Baumwollengarnes daselbst so erschwert war, daß er allein schon den ersparten Zoll als Netto-Gewinn betrachten konnte. Das lombardisch-venezianische Koͤnigreich hat erst seit wenigen Jahren Baumwollen-Spinnmuͤhlen, und besaß im Jahr 1828 erst 27,160 Spindeln. Die feineren Garne uͤber Nr. 30 sind in Oesterreich gegen 30 fl. vom Ztr. Einfuhr-Zoll einzufuͤhren erlaubt, und im Jahr 1826 wurde in Oesterreich fuͤr 4 Millionen Gulden feines Baumwollengarn eingefuͤhrt, wodurch die oͤsterreichischen Spinnmuͤhlen sehr leiden, da sie kaum einen Schuz von 15 p. C., und bei hoͤheren Nummern noch weniger genießen. Sehr richtig ist, was der Hr. Verfasser mit Bernouillisch-mathematischer Genauigkeit beweiset, und was so wenige Staatswirthschafter auch nur ahnen, daß, mit dem Fallen des Preises der Waare, die Nachfrage nach derselben und der Verbrauch steigt, und folglich desto mehr Waare erzeugt werden muß, je wohlfeiler sie wird. Welchen Einfluß die erhoͤhte Baumwollen-Manufaktur auf den Akerbau, auf Kultur des Bodens in Amerika und in Aegypten hat, erhellt aus der Bemerkung, daß Neu-Orleans, welches im Jahr 1818 nur 80,409 Ballen Baumwolle nach Europa sandte, im Jahr 1826 deren 95,000 bloß nach Liverpool, und 58,000 Ballen nach Havre schiffte. Louisiana erzeugte im Jahr 1802 kaum 2 Millionen Pfd. Baumwolle; im Jahr 1820 aber uͤber 40 Millionen. Carolina, das vor 30 Jahren kaum 100,000 Pfd. Baumwolle erzeugte, erzeugt jezt jaͤhrlich 25 Millionen. Aegypten hatte vor 10 Jahren noch kaum einige Ballen zur Ausfuhr; vor einigen Jahren schon fuͤhrte es uͤber 150,000 Saͤke aus. Man verachte nun die Baumwollen-Manufakturen, die „Brilliant-Fabriken, die Parforce-Fabriken,“ wie ein elender Schwaͤzer sie in einer Staͤnde-Versammlung nannte; man unterdruͤke sie, und man wird sehen, was aus den Laͤndern wird, wo dieß geschieht. Sonderbar, und nur durch die Fortschritte in der Kunst erklaͤrbar, ist es, daß durch diese Fluth von Baumwollenwaaren weder die Tuch- noch die Seidenzeug-Fabrikation gelitten hat, wie die Ausfuhrlisten aller Fabrikstaaten erweisen. Daß Hr. Prof. Bernouilli, als Schweizer, gegen Einfuhr-Verbote, also als Cicero pro domu sua, spricht, ist begreiflich. Er wird indessen nach jener Formel, nach welcher einer seiner unsterblichen Ahnherren die gaͤnzliche Erschoͤpfung eines organischen Koͤrpers berechnete, nach dem Exhaustions-Calcul, leicht finden, daß ein Staat, der nichts anderes erzeugt, als seinen Bedarf an Speise und Trank, der keine Producte auszufuͤhren hat, oder dessen ganze Ausfuhr kaum den zehnten Theil der Einfuhr betraͤgt, bald zu Grunde gehen muß, wenn er das, was er einfuͤhrt, und was zu 9/10 aus Dingen besteht, die er selbst erzeugen koͤnnte, nicht selbst erzeugt. Ein solcher Staat wird aber nie und nimmer im Stande seyn, diese 9/10 der Einfuhr selbst zu erzeugen, wenn er diese Einfuhr fortbestehen laͤßt. Diese Einfuhr ist eigentlich eine Ausfuhr seines Geldes; sie ist eine Verblutung seiner Finanzen, und eine Verblutung wird, wenn man sie nicht stillt, nie aufhoͤren, bis nicht der lezte Tropfen und mit diesem das Leben dahin ist. Sehr lehrreich ist der dritte Abschnitt uͤber die fernere Ausdehnung und Vermehrung der Baumwollenspinnerei und einige von neuen Unternehmern besonders zu beachtende Umstaͤnde S. 43. Allein auch hier hat Hrn. Prof. Bernouilli, wie es uns scheint, die hoͤchst achtungswuͤrdige Tugend, Liebe des lieben Vaterlandes, etwas von der geometrischen Geradheit abgelenkt. Er empfiehlt den Regierungen S. 48 „allmaͤhliche Einfuͤhrung der Spinnmuͤhlen.“ Dieß ist nun gerade so viel, als ob man sagte, „gib dem Hungrigen allmaͤhlich zu essen.“ „Bis dat, qui cito dat, nil dat, qui munera tardat.“ Es ist doch aller Welt einleuchtend, daß, wenn man weben will, man ein Garn dazu haben muß. Wenn man nun das Garn, welches man zum Weben braucht, einem andern abkaufen muß, der aus demselben Garne denselben Stoff webt, den derjenige daraus verfertigt, welcher das Garn kauft (alle großen Spinnmuͤhlen haben entweder selbst Webereien, oder sind mit solchen in Compagnie); und wenn derjenige, von welchem man das Garn gekauft hat, vor die Hausthuͤre desjenigen kommen darf, der ihm das Garn abgekauft hat, und daselbst die Zeuge frei verkaufen darf, die er, der Spinner des Garnes, daraus verfertigte; so ist offenbar, daß derjenige, der ihm das Garn abgekauft, und so gut, wie er, Gewebe daraus verfertigt hat, im Preise dieser Gewebe mit ihm, mit dem Spinner, nicht Conkurrenz halten kann. Denn 1stens mußte er ihm seinen Gewinn bezahlen, den er am Spinnen dieses Garnes gemacht hat. 2tens hat der Garnspinner, wohl wissend, daß aus seinem Garne keine Bratwuͤrste, sondern Zeuge gemacht werden, die mit den Zeugen, die auch er verfertigt, Conkurrenz halten sollen, auf den Preis des Garnes bereits, alle Procente geschlagen, die er an den Zeugen gewonnen haben wuͤrde, wenn er sein Garn, in Zeuge umgewandelt, haͤtte absezen koͤnnen. 3tens hat er die bedeutende Fracht zu bezahlen, und diese Fracht auch fuͤr die Abfaͤlle zu bezahlen, die waͤhrend der Verarbeitung des Garnes sich ergeben; ein großer und bedeutender Abfall, der bei seinem Rivalen, dem Spinner, nicht Statt hat. Der Baumwollenspinner, der selbst auch Zeuge webt aus seinem Garne, von welchem er nur so viel verkauft, als er nicht selbst zu verarbeiten vermag, ist demnach dem Fabrikanten, der nicht selbst spinnt, um wenigstens 30 p. C. voraus, und ein Schuz von 30 p. C. Einfuhrzoll fuͤr Baumwollengarn-Fabrikanten ist so gut wie keiner. Der Fabrikant im Westen von Europa hat uͤberdieß noch den ungeheueren Gewinn voraus, daß er, den Stapelplaͤzen der amerikanischen Baumwolle naͤher liegend, weniger Fracht zu bezahlen hat, als der Fabrikant, der mehr gegen Osten liegt, und der, außer der in dem Maaße hoͤheren Fracht, als er weiter gegen Osten liegt in der Mitte des festen Landes, auch noch groͤßeren Verlust an den Abfaͤllen bei der Fabrikation erleidet, fuͤr die er dieselbe Fracht bezahlen muß, als ob es reine Baumwolle gewesen waͤre. Der Spinner selbst also im Osten des mittleren Festlandes von Europa verliert schon, nach Art der Wolle, 10–20 p. C. und mehr an Fracht gegen seinen Rivalen im Westen, und verdient daher desto mehr Beachtung von seiner Regierung. Es ist allerdings wahr, daß die Industrie eines Landes, die sich bloß auf das Verweben gesponnener Baumwolle beschraͤnkt, sehr leiden wird, wenn man ploͤzlich die Einfuhr gesponnener Baumwolle verbietet. Es ist aber eben so wahr, als es wahr ist, daß man zum Weben Garn braucht, daß man in einem Lande, in welchem man Baumwollen-Manufakturen errichten, oder die bestehenden bluͤhend machen will, vor Allem auf Spinnmuͤhlen Bedacht nehmen, und diese nach allen nur moͤglichen Kraͤften foͤrdern muͤsse. So wie man ehe Maulbeerbaͤume haben muß, ehe man Seidenraupen ziehen will; ehe ein Pferd haben muß, ehe man reiten kann; so muß man ehe Garn haben, ehe man weben will. Es gibt aber so viele gelehrte Herren, die ehe erndten wollen, als sie saͤen, und das Resultat dieser Maxime ist, daß die Erndte mißraͤth. Wir sahen, daß Oesterreich durch die Ausnahme von seinen weisen Prohibitiv-Maaßregeln an der Einfuhr des feinen Baumwollengarnes allein vier Millionen jaͤhrlich rein verliert. Diese vier Millionen theilen sich vielleicht nicht in 40 Haͤnde, nicht in 40 große Spinnmuͤhlen-Besizer. Wuͤrde es erklaͤren, daß es in 5 Jahren a dato jeden Faden gesponnener Baumwolle, der uͤber die Graͤnze kommt verbrennt, so wuͤrden indessen die Baumwollenzeug-Manufakturen Zeit gewinnen, sich mit ihrem Bedarfe an Garn so lang zu versehen, bis von jenen 40 Baumwollenspinnern, deren jeder nun 100,000 fl. jaͤhrlich verliert, sich gewiß 10 nach Oesterreich uͤbergesiedelt haͤtten, und gewiß 20 Gesellschaften sich im Lande gefunden haͤtten, die ihr Kapital auf Spinnmuͤhlen angelegt haben wuͤrden. Wuͤrde Hr. Escher nicht fortgefahren haben in seiner Vaterstadt, Zuͤrich, zu fabriziren, wenn nicht der oͤsterreichische, Einfuhrzoll ihn gezwungen haͤtte, einen Theil seiner Fabrik nach Oesterreich zu verlegen? Und wuͤrden nicht die Spinnmaschinen in Oesterreich rascher sich emporgeschwungen haben, wenn man hier gleiche Consequenz, wie bei den uͤbrigen Fabriken beobachtet haͤtte? Es war ein toͤdtlicher, wenigstens tief verwundender Streich, den hier einige goldene englische Boxer-Faͤuste, die in die Tasche eines Referenten fielen, der oͤsterreichischen Industrie geschlagen haben. Wir wiederholen es, Spinnmuͤhlen muͤssen ehe vorhanden seyn, ehe man Weberstuͤhle mit wahrem Gewinne aufschlagen kann. Von dieser Nothwendigkeit scheint kein Staat in Deutschland klarer uͤberzeugt zu seyn, als der preußische, der, wenn er so fortfaͤhrt, und so gluͤklich wie bisher, alle andern deutschen Staaten ohne Schwertstreich in seine Zollgraͤnze bringt, bald die Industrie aller andern deutschen Staaten uͤberfluͤgelt haben wird. Einen schoͤnen Beweis hieruͤber gewaͤhrt die dritte Lieferung der Verhandlungen des Vereins zur Befoͤrderung des Gewerbfleißes in Preußen, wo unter Nr. 2. S. 167. eine „Beschreibung zweier Baumwollen-Streich-Maschinen, von Hrn. Dir. Beuth, mit VI Tafeln vorkommt. Schade, daß Hr. Prof. Bernouilli die herrlichen hier gegebenen Zeichnungen, nach welchen ein Maschinist arbeiten kann, nicht benuͤzen konnte. Fuͤr die Winke, die Hr. Prof. Bernouilli hier den Unternehmern gegeben hat, wird jeder ihm herzlich Dank wissen. Die Naturgeschichte der Baumwollenpflanze ist etwas mager; die Waaren-Kenntniß aber mit der dem Hrn. Verf. eigenen Sachkenntniß behandelt. In der zweiten Abtheilung, S. 81, geht der Hr. Verf. nach einer allgemeinen Darstellung der Maschinen-Baumwollenspinnerei S. 91. zur Vorbereitung der Baumwolle, oder zum Auflokern, Reinigen, Flaken und Aufrollen derselben und den dazu dienlichen Maschinen uͤber. S. 112. spricht er vom Kardiren (Kardaͤtschen und Streichen) und den zu dieser Operation gehoͤrigen Maschinen S. 151. vom Laminiren oder von der Bearbeitung der Baumwolle auf den Strekwerken. S. 166. beginnt eine Einleitung zu den folgenden Abschnitten, naͤmlich: S. 180. uͤber die Laternenstuͤhle und einige zu demselben Zweke bestimmten Maschinen; S. 190. uͤber die Mulejennies oder Mulespinnstuͤhle; S. 233. von den Drosselmaschinen und ihrer Anwendung sowohl zum Spinnen als zum Zwirnen; S. 245. von den Flyrovings oder Spindelbaͤnken; S. 277. vom Sortiren, Abhaspeln und Verpaken des Garnes. Alle diese Maschinen mit ihren Theilen und ihren Operationen sind mit einer musterhaften Genauigkeit beschrieben und wundernett auf den 14 Tafeln von Hrn. Gustav Bernouilli und A. Merian gezeichnet. Das einzige, was wir an den lezteren bei ihrer hohen Schoͤnheit bedauern, ist, daß sie nicht alle nach Einem Maaßstabe sind: ein Desideratum, das uͤbrigens, so hohes Beduͤrfniß es fuͤr das Auge, man koͤnnte sagen fuͤr das Herz des Kuͤnstlers ist, das nach einer Zeichnung denkt und arbeitet, leider bei den meisten technischen Zeichnungen und Atlassen unerfuͤllt geblieben ist. Hier ist, nach einem alten englischen Spruͤchworte: spare paper, waste time. Der Hr. Verfasser hat mehrere Theile und Arbeiten seiner Maschinen nach der Fabriksprache seines Vaterlandes benannt. So wohlthaͤtig dieß fuͤr die Arbeiter seiner Gegend seyn mag, so sehr erschwert dieß den Gebrauch des Werkes in andern Laͤndern, wo eine andere Fabriksprache gaͤng und gaͤbe ist. Es waͤre daher sehr zu wuͤnschen, daß der hochverdiente Hr. Verfasser bei einer zweiten Auflage Adelung neben Jacobson's technol. Woͤrterbuche (vielleicht ist bis dahin auch Prechtl erschienen) zum Grunde legen, und die Schweizer Ausdruͤke den deutschen in ( ) beifuͤgen moͤchte. b) Englische. A treatise on printing and dyeing silk-shawls, garments, Bandanas etc. in permanent and fancy colours. By H. M' Kernan. 8. London. 1829. by Fisher and Comp. N. 38. and Galignani at Paris. Tables in illustration of the theory of definite proportionals; shewing the prime equivalent numbers of the elementary substances and the volume and weights in which they combine. For chemical Students and Manufactures. By W. Th. Brande. London. 1828. An Essay on the art of boring the earth for the obtainment of a spontaneous flow of water. 8. New-Brunswick. 1828. Transactions of the botanical and horticultural Society of the Counties of Durham, Northumberland and Newcastle upon Tyne. 4. London. 1828. Vol. I. E. Emmous Manual of Mineralogy and Geology. 12. Albany. 1826. c) Niederlaͤndische. Handleiding tot de werkdadige Meetkunst, bevattende de onderscheidene wijzen van het opmeten van landen, het vervaardigen van topographische Kaarten etc. door F. P.Gisius Nanning. 8. Delft. 1828. b. de Groot. Beginselen der Meetkunst. Door J.de Gelder. 3e Druk. 8. s' Gravenhage. 1828. b. van Cleef. Verhandeling over het waterpassen en het gebruik van den Barometer tot het meten van hoogten. Door G. A.van Kerkwyk. 8. s' Gravenhage. 1828. van Cleef. Proeve van eene Handleiding tot de Kennis der Zeeartillerie. Door J. C.Pilaar. 8. Delft. 1828. b. Bruins. Recherches sur la sommation de quelques series trigonométriques; par R.Lobatto. 8. Delft. 1828. b. de Groot. Natuurkundige Verhandelingen van de Hollandsche Maatschappy der Wetenschappen te Haarlem. XVI. Deel. 1. St. Haarlem. 1828. (Enthaͤlt eine wichtige, Abhandlung uͤber Schleußenbau.) Instructions populaires sur le calcul des probabilités. Par A. Quetel et. Bruxell. 1828. Vrymoedige gedachten op het rapport aan Z. M. d. Koning, uitgebragt door de Kommissie tot onderzoek der beste Rivier-afleidin gen; door C.de Beer. 1828. Dordrecht. Algebra of stelkunst, doorvan Ochten. Utrecht. 1828. Aanmerkingen of het ontwerp van Afleiding van den Rijn, langs den Yssel en door de Provincie Overyssel. Deventer. 1828. De Meetkunst op de Kunsten en ambachten toegepast, door J. F.Lemaire. 1828. Gent. Zee Almanak over 1829. 1828. s' Hage. Lands-Drukkery. Groenden der toegepaste Werktuigkunst etc. door G. J.Verdam. 8. Groningen. 1828. van Boekeren. Quelques particularités concernant les brouillards de différente nature. Par J. B.van Mons. Bruxell. 1827. 39. (Vorzuͤglich uͤber den sogenannten Heerrauch.) d) Franzoͤsische. Description d'un nouveau système d'ares pour de grandes charpentes, exécuté sur un bâtiment de 20 mètres de largeur, á Marac, près de Bayonne. Par A. R.Emy. Fol. Paris. 1828. chez Carillan Goeury, 18 p. et 7 pl. 14 Francs. Mines de Houille et Chemin de Fer d'Épinac aboutissant au canal de Bourgogne. 8. Paris. 1829. chez David. 29 p. Géometrie descriptive, avec des Applications à la recherche des ombres. Par G. H.Dufour. 8. Geneve. 1827. 84 S. Guide manuel de l'épicier-droguiste; parYsabeau. 12. Paris. 1827. Traité de l'éclairage, par M. E.Péclet. 8. Paris. 1827. Garde feu et chenets soufflans; mémoire dans lequel se trouvent les principes généraux qui doivent servir à disposer nos foyers domestiques; par deLatour. Paris. 1827. Manuel du fabricant et de l'épurateur d'huiles; suivi d'un aperçu sur l'éclairage par le gaz. ParJulia Fontenelle. 18. Paris. 1827. Traité de physique appliquée aux arts et métiers, par J. J.Gouilloud, avec 160 fig. Recherches sur l'emploi du chlorure de chaux et du chlorure de Soude. Par I. G.Robin. 4. Paris. 1827. Précis de Minéralogie moderne etc., par OdolantDesnot. 8. Paris. 1827. Voyage métallurgique en Angleterre, parDufrénoyet Éliede Beaumont. Paris. 1827. Classification et caractères mineralogiques des roches homogènes et hétérogènes; par Al.Brongniart. Paris. 1827. De la théorie actuelle de la science agricole etc., par E.Klynton. 8. Gand. 1828. chez Mestre. Application de l'arithmétique au commerce et à la banque d'après les principes de Bezout, par J. B.Juvigny. 3 edit. 8. Paris. 1827. 420 Seit. Notice sur la dilatation de la pierre; par Mr.Destigny. 8. Rouen. 1828. chez Baudry. Mémoire sur l'emploi des produits volcaniques dans les arts; par Mr.Roger. 8. Clermont-Ferrand. 1828. Thibaud Landriot. Histoire de la Navigation intérieure de la France, avec une exposition des canaux à entreprendre etc. par J.Dutens. 2 vol. 4. Paris. 1829. chez Sautelet. 40 Francs. De l'état des routes en Franee, et de la possibilité de le rendre florissant au moyen de faibles dépenses. Par Hippol.Hageau, anc. élév. de l'École polytechnique. 8. Paris. 1829. chez Carillan-Goeury. 1 Fr. 25 Cent. Discours prononcé à Bordeaux dans la Séance publique du Cours de Géometrie et de Mécanique appliquée aux arts, le 15 Octobre 1828 et à Castres, pour l'ouverture de ce même Cours, le 29medu même mois. Par le Baron Ch.Dupin. Castres. 1829. chez Vidal. L'art du souffleur à la lampe, ou Moyen facile de faire soi-même et à peu de frais tous les instrumens de physique er de chimie qui sont du ressort de cet art. Par T. P.Danger. 12. Paris. 1829. chez Bachelier. Leçons de Chimie appliquée à la teinture; par Mr.Chevreul. 8. Paris. 1829. chez Pichon et Divier. 2 vol. 18 Francs. L'art de préparer les chlorures d'oxides, suivi de détails sur les moyens d'apprécier la nature de cos produits, leurs applications aux arts, à la hygiène publique etc. par M. A.Chevallier. 8. Paris. 1829. chez Bechet. (Strating's Werk, welches Hr. Prof. Kaiser aus dem Hollaͤnd. uͤbersezte, ist weit vollstaͤndiger.) Traité complet des propriétès, de la préparation et de l'emploi des matières tinctoriales et des couleurs; par J. Ch.Leuchs; revu par M. E.Péclet. 2 partie. Fabrication des couleurs. 8. Paris. 1829. chez Malher. 9 Francs. Traité des moyens de reconnaître la falsification des drogues simples et composées, et d'en constater le degré de pureté. Par MM. A.Bussyet A. F.Boutron. Charlard. 8. Paris. 1829. ch. Thomas. Amélioration à introduire dans la fabrication du sucre de betteraves; par M.Nosarzewski. 8. Paris. 1829. ch. Me. Huzard. 48 p. 1 1/2 Frank. (Eine Traͤumerei; die Wurzeln troknen und dann den Zuker mit Wasser und Weingeist ausziehen.) Sur la conservation des os et l'emploi de la gélatine. Par M. J.Bornard. (Bibliot. univ. Juill. 1828.) Sur les progrés des connaissances de Géométrie et de Mécanique dans la classe industrieuse. Par le Baron Charl.Dupin. 12. Paris. 1829. Bachelier. Théorie lithographique, ou manière facile d'apprender à imprimer soi même. Par M. L.Houbloup, impr. lithogr. 2 édit. 8. Paris. 1828. 96 S. à l'imprim. lithographique, rue Dauphine. N. 26. Traité des prairies naturelles et artificielles. Par M.Boitard. 8. Paris. 1827. (Theuer und nicht so vollstaͤndig, wie der Hortus Woeburnensis.) La cuisinière de la campagne et de la ville, ou la nouvelle cuisine économique la par M. L. E. A. 8 édit. 12. Paris. 1829. avec 9 planch. ch. Audot. Art de préparer la chaux et le plâtre, et de fabriquer les briques et carreaux. 12. Paris. 1829. 1 Franc. ibid. Art du maçon, par EmileMartin. 12. Paris. 1829. 1 Fr. ibid. Le Jardinier de fenêtres, des appartemens et des petits jardins. 2. edit. 12. Paris. 1829. 2. pl. 2. Fr. ibid. Essai sur la résistance des bois de construction avec un appendice sur la resistance du fer et d'autres matériaux. Résumé de l'ouvrage anglais de P.Barlow, avec des notes par A.Fourier, anc. élève de l'école polytechnique. 8. Paris. 1829. chez Arth. Bertrand. Dissertation générale sur le commerce, son état actuel en France, et sa législation, servant d'introduction au Traité complet du droit commercial en souscription. Par M. P. N.Berryer, père, avocat. 8. Paris. 1829. chez Mongie et Rusand. Projet d'extinction de la mendicité et du vagabondage en France; précédé de l'inégalité des fortunes et de la mendicité parmi les hommes. ParPerigot. 8. Paris. 1829. chez Chaumerot. Manuel d'applications mathématiques usuelles et amusantes, parRichard. 18. Paris. 1828. 332 S. Cours d'Arithmétique à l'usage des aspirans à l'école politechnique. 8. Paris. 1827. Traité de la chaleur et de ses applications aux arts et manufactures. Par Peclet. 8. Paris. 1828. 2 vol. (400 u. 532 Seit) Traité du Calorique. Traduit de l'Anglais et revu parDesmarest. 18. Paris. 1828. Nouvelle Méthode naturelle chimique. Par Ch.Panguy. Paris. 1828. Chimie Minéralogie, ou méthodes concises et faciles pour déterminer immédiatement la nature et la valeur des différentes mines métalliques. Par F.Joyce. Traduit de l'Anglais parCoulier. 12. Paris. 1827. e) Italiaͤnische. Corso pratico de navigazione, de Farumite. 8. Venezia. 1828. Alvisopoli. 1 Liv. Memoria sulla dispensa delle acque, e diverse altre operette del caval. Vinc.Brunacci, Prof. d. Mat. nell' Univ. di Pavia; colla Biografia del medesimo seritta dall' ingegnere Gio. Aless. Majocchi. 16. Milano. 1827. p. Silvestre. pagg. LVI. e 296. Idraulica fisica e sperimentale del Conte F. Mengotti etc. Opera coronata dall' d. R. Accademia della Crusca, con nuove illustrazioni et aggiunte. V. ediz. 16. Milano. 1828. p. Giovani Silvestri. XII. e 2632 pagg. Nota intorno al movimento delle acque a due coordinate di MaurizioBrighenti. Pesaro. 1828. par Annes. Nobili. Raccolta delle provisioni intorno le acque, i ponti e le strade dall' anno 1817 all' anno 1827 precedute da alcune altre di antica data. 8. Torino. 1828. par Favale. 2 vol. 1196 pag. Dell' uso il piu proficuo pei sudditi di S. M. (Sarda) degli alberi torti, difformi e di grandioso diametro. Memoria letta dal Marchese Lasearis etc. 4. Torino. 1828. e 19 Tavole, par Chirio e Mina. Schiarimenti alla Mecanica etc. de G.Venturoli; ed. d. G.Oddi. 8. Roma. 1826. 27. Essais sur la construction des routes et canaux et la législation des travaux publics, par M. J.Cordier, insp. divis. des ponts et Chaussées. 8. Paris. 1828. chez Carilian Goeury. Tome II. 274 und 368 Seiten mit Kupfern.