Titel: Verbesserung an gewissen Verfahrungs-Arten, Geräthen, Maschinen und Arbeiten, um verschiedene Nahrungs-Artikel zuzubereiten, auszuziehen und aufzubewahren, worauf Rob. Vazie sich am 12. Juli 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 34, Jahrgang 1829, Nr. XXXVII., S. 136
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XXXVII. Verbesserung an gewissen Verfahrungs-Arten, Geraͤthen, Maschinen und Arbeiten, um verschiedene Nahrungs-Artikel zuzubereiten, auszuziehen und aufzubewahren, worauf Rob. Vazie sich am 12. Juli 1827 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. Julius 1829. S. 193. Mit Abbildung auf Tab. III. [Verbesserung an gewissen Verfahrungs-Arten, Geraͤthen, Maschinen und Arbeiten.] Wir haben noch nie, sagt das London Journal, ein solches Quodlibet in einem Patente bei einander gefunden: einen verbesserten Weizen-Schober (Corn-Preserver); eine Dresch-Maschine (Corn-Extractor); eine Korn-Muͤhle (Conical-Corn-Mill), und einen Dampf-Kessel (Steam-Stove) in einem Patente. Der Weizen-Schober. Fig. 10. Man nimmt eine Stange von verhaͤltnißmaͤßiger Laͤnge zur Laͤnge der Garben (Schabe), oder der Buͤndel der Huͤlsenfruͤchte, die man aufbewahren will, und spizt sie an beiden Enden zu. Das dikere Ende wird, wie die punktirten Linien zeigen, ungefaͤhr 6 Zoll tief in die Erde gestekt. Um diese Stange stellt man ungefaͤhr 8 Garben von der gewoͤhnlichen Groͤße auf. Man bindet eine Hut-Garbe noch ein Mal so groß, als die gewoͤhnlichen Garben, und legt das Strohhand recht fest und nahe an dem Stroh-Ende der Garbe an. Diese Hut-Garbe wird dann umgekehrt, auf die Stange gespießt, und uͤber unteren aufrechten Garben ausgebreitet. So kann das Korn auf dem Felde bleiben, bis es hinlaͤnglich troken geworden ist, um eingefahren zu werdenDiese Weise ist in Deutschland laͤngst bekannt. Wenn nun ein Deutscher in England sein Korn auf diese Weise aufspeichern wollte, wuͤrde er in Patent-Strafe verfallen. So gehts mit den Patenten.A. d. Ue.. Auf diese Weise werden die Fruͤchte gegen Regen und Wind geschuͤzt. Die Dresch-Maschine. Fig. 11. Ein hoͤlzernes vier Fuß sechs Zoll langes, und drei Fuß sechs Zoll von innen breites Gestell traͤgt eine drei Fuß sechs Zoll lange und zwei Fuß tiefe Schuͤssel in Form eines Kreis-Ausschnittes. Die Schuͤssel ist so gestellt, daß sie mit der Wirkung eines Skelet-Rades c correspondirt, welches in der Hoͤhlung dieser Schuͤssel langsam gedreht wird. Das Rad ist 3 Fuß 5 Zoll lang, und haͤlt 3 Fuß im Durchmesser. Die Arme des Rades d, stehen schief, jedoch parallel gegen einander. In einer Entfernung von zwoͤlf Zoll hinter diesem Rade ist ein Gestell e, welches ein anderes Rad f, von zwanzig Zoll im Durchmesser stuͤzt. Auf diesem Rade ist eine Korngarbe g bei dem Strohe aufgehaͤngt, aus welcher die Koͤrner auf diese Weise ausgerieben werden. Durch diese Vorrichtung wird die Arbeit erspart, und das Stroh bleibt unverdorben; die Koͤrner werden ferner nicht so, wie bei dem Dreschen zerschlagen, was bei Korn, welches aufgespeichert werden soll, von hohem Vortheile ist. Die kegelfoͤrmige Korn-Muͤhle. Fig. 12. aa ist ein metallnes Gestell von 13 Zoll im Gevierte im Inneren, und von 3 Fuß 6 Zoll Hoͤhe mit einem Fußgestelle, auf welchem es ruht. In dem oberen Theile dieses Gestelles ist ein hohler staͤhlerner Kegel (der auch von anderem Metalle seyn kann) b, oben 12 Zoll im Inneren im Durchmesser haltend, und unten Einen, und von 9 Zoll Hoͤhe. Innerhalb dieses Kegels ist ein anderer Kegel c von demselben Metalle. Diese Kegel sind quer gegen einander gefurcht. Oben im Mittelpunkte des inneren Kegels ist eine Spindel d befestigt, wodurch dieser Kegel mittelst Zahnraͤdern, die von einer Kurbel in Bewegung gesezt werden, getrieben wird. Diese Muͤhle kann uͤbrigens von verschiedener Groͤße seyn. Man erspart bei derselben viele Arbeit, und das Mehl wird waͤhrend des Mahlens nicht erhizt. Die Kegel koͤnnen auch so groß gemacht werden, daß sie die Kraft eines Pferdes, Wasserrades oder einer Dampfmaschine fordernWird diese Muͤhle auch fein und rein mahlen?A. d. Ue.. Der Dampf-KesseWir haben hiervon bereits im XXX. Bd. S. 291. d. Polyt. Journ. Nachricht gegeben; da er aber hier umstaͤndlicher beschrieben ist, so liefern wir denselben noch ein Mal.A. d. Ue.Fig. 13. b ist ein Kessel von beliebiger Form und Groͤße aus Eisen oder aus irgend einem anderen Metall. In diesen kommt ein Gefaͤß aus Silber oder Zinn aa, welches darin so aufgehaͤngt wird, daß Raum fuͤr den im Kessel b erzeugten Dampf zum freien Uebergange in den Hohlraum c uͤbrig bleibt, welcher sich zwischen dem Dekel des Gefaͤßes aa und des Kessels b bildet. Man sezt den Kessel b auf das Feuer, und fuͤllt ihn, bis auf ein Drittel vom Boden an gerechnet, mit reinem Wasser. Hierauf haͤngt man das Gefaͤß aa ein, in welches man das Fleisch, welches gedaͤmpft werden soll, in Stuͤke geschnitten, einlegt, nebst dem noͤthigen Zugehoͤre an Zwiebeln, Reiß, Brot und anderem Zugehoͤre und so viel kaltem Wasser, daß alles dieß davon bedekt wird. Man sezt nun auf das Gefaͤß aa und auf den Kessel b die Dekel, und faͤngt an zu daͤmpfen. In einer halben Stunde wird das Wasser in dem Kessel b anfangen zu kochen, und bald darauf wird auch das Gefaͤß aa den gehoͤrigen Grad von Hize erreichen, um Fleisch zu daͤmpfen, und diesen Grad von Hize nie uͤbersteigen. Dieses Desideratum haben die Facultaͤten, zu ihrer Ehre sey es gesagt, oͤfters zu erhalten gesucht, aber nicht erlangt. Der Schaum muß abgenommen werden, so oft er aufsteigt. In anderthalb Stunden ist das Fleisch gedaͤmpft, wenn man den Kessel b immer in gehoͤriger Hize erhalten hat. Eine gute Mahlzeit gibt ein Pfund Rumpf-Stuͤk, und ein Pfund Schoͤpsen-Keule in Schnize geschnitten, mit zwei ausgewachsenen klein geschrotenen Zwiebeln, zwei Eßloͤffeln voll Reiß, Einem Dessert-Loͤffel voll Salz und Einem Thee-Loͤffel voll Pfeffer mit einer Schnitte Brot, und mit obiger Menge Wassers auf die oben angegebene Weise in das Gefaͤß aa gethan. Dieß nenn' ich Englisches Gedaͤmpftes. (English Stew.) Fleisch mit Knochen, Voͤgel, Fische, Erdaͤpfel oder andere Vegetabilien muͤssen waͤhrend des Daͤmpfens mit Wasser bedekt seyn. Ganze Stuͤke (Steaks) koͤnnen mit Butter oder anderen oͤhligen Substanzen zugerichtet werden, und Obst-Speisen mit Butter. Die Vortheile bei dieser Bereitungs-Art sind: 1) Die Speise erhaͤlt einen aͤußerst guten Geschmak, indem sie sich nicht an dem immer im freien Feuer zu heißen Boden des Gefaͤßes anlegen kann, wodurch sie einen scharfen, ekelhaften Geschmak erhaͤlt, der die Verdauung verdirbt. 2) Da der uͤberfluͤssige Dampf in die obere Kammer dieses Apparates uͤbertritt, so wird das Gefaͤß aa nie heißer, als zum Daͤmpfen der Speisen nothwendig ist; die gehoͤrige Hize wird aber beschleunigt, und so der Saft und das Wesentliche im Fleische vollkommen gut erhalten. Der Ueberfluß dieses nahrhaften Saftes zieht sich in den Reiß und in das Brot, das in dem Gefaͤße aa enthalten ist, und verwandelt dadurch auch diese, sonst ganz leidend sich verhaltende, Substanzen (???) in kraͤftige, wohlfeile Nahrung. Selbst eine maͤßige Menge Fleisches mit einer großen Menge Erdaͤpfel gibt fuͤr Leute von beschraͤnktem Einkommen eine sehr nahrhafte Speise. 3) Jede Art von Fleisch, das gewoͤhnlich gesotten wird, kann auf diese Weise sowohl zum unmittelbaren Verspeisen, als auch als Mundvorrath zu weiten Reisen verwendet werden, wobei man bemerken muß, daß Fleisch ohne Fett das nahrhafteste und das schmakhafteste Fleisch ist. Auf diese Weise kann man 25 p. C. an Fleisch ersparen; aber auch diese Ersparung ist noch nichts gegen die Vortheile einer kraͤftigen und gesunden Kost aus dem reichlichen Safte des Fleisches, den man hier in hoͤchster Vollkommenheit erhaͤlt. Wenn man Erdaͤpfel in der Schale auf diese Weise in dem Gefaͤße aa daͤmpft, so erhaͤlt man allen Zukerstoff aus denselben. 4) Laͤßt sich dieser Apparat immer mit geringer Muͤhe in gutem Zustande erhalten, und ist sehr dauerhaft; es ist durchaus keine Gefahr bei diesem Verfahren Eine Sicherheits-Klappe im oberen Dekel waͤre jedoch nicht uͤberfluͤssig.A. d. Ue.; es ist einfach, reinlich, und kann fuͤr Personen von jedem Range dienen, beim Militaͤr, auf der Flotte, auf Kauffahrdei-Schiffen, in Spitaͤlern und in anderen großen Anstalten.

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