Titel: Howard und Hodgson's verbesserte Methode Zuker zu raffiniren.
Fundstelle: Band 34, Jahrgang 1829, Nr. XLVII., S. 197
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XLVII. Howard und Hodgson's verbesserte Methode Zuker zu raffiniren. Aus dem Register of Arts. September 1829. S. 41. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Howard und Hodgson's verbesserte Methode Zuker zu raffiniren. Nachdem die Patente, welche dem achtbaren sel. Hrn. Edward Karl Howard (Bruder des sel. Herzoges von Norfolk) auf ein neues Verfahren bei Raffinirung des Zukers ertheilt wurden, zugleich mit denjenigen des Hrn. Hodgson auf eine Verbesserung des Howard'schen Verfahrens verfallen sind; so dachten wir alsogleich daran, einen so vollstaͤndigen Bericht, als nur immer moͤglich, uͤber dieses Verfahren mitzuheilen. Was den mechanischen Theil desselben betrifft, so erhielten wir ganz unerwartet durch die HHrn. Oaks und Sohn, Kupferschmide und Mechaniker in Houndsditch, alle Auskunft. Diese Herren haben in einem Rundschreiben allen Raffineurs eine Beschreibung des Apparates mitgetheilt, dessen sich die HHrn. Howard und Hodgson bedienen. Sie konnten dieß um so besser, als sie es waren, die die vorzuͤglichsten Raffinerien London's mit ihren Apparaten versahen. Die Zeichnungen, welche das Rundschreiben des Hrn. Oaks begleiten, sind sehr geschikt ausgefuͤhrt, und stellen das Innere einer Raffinerie, welche nach obigem Verfahren arbeitet, in ihrem gegenwaͤrtigen Zustande von Verbesserung sehr genau dar. Allein was die beschreibende Darstellung betrifft, die 9 Folio-Seiten fuͤllt, so gestehen wir aufrichtig, daß wir die verworrene und beinahe unverstaͤndliche Art, in welcher dieselbe abgefaßt ist, herzlich, bedauern muͤssen: wir wurden durch dieselbe in unserer Erwartung sehr getauscht, um so mehr, als nur die Beihuͤlfe irgend eines etwas wissenschaftlich gebildeten Mannes noͤthig gewesen waͤre, um Alles gehoͤrig zu ordnen und zu beleuchten. Die HHrn. Oaks und Soͤhne sind unstreitig sehr geschikte Maͤnner und Arbeiter; sie wuͤrden aber weiser und zutraͤglicher fuͤr ihr Haus gehandelt haben, wenn sie ein Individuum gewaͤhlt haͤtten, das ihre Zeichnungen und ihr Verfahren gehoͤrig zu beschreiben im Stande gewesen waͤre. Es ist gewiß ein sonderbarer Umstand, daß in dem ganzen Aufsaze des Grundsazes, auf welchem dieses ganze Verfahren beruht, nicht einmal mit einen Sylbe erwaͤhnt wird; und da in den Zeichnungen kein Durchschnitt von den Gefaͤßen gegeben wird, so muͤssen wir diesen wichtigen Theil bei Howard's und Hodgson's Verfahren aus anderen Quellen ersezen. Wir benuͤzen hierzu Drs. Ure Dictionary, in welchem unter dem Artikel Sugar S. 730. folgende Erklaͤrung des Grundsazes auf welchem dieses Verfahren beruht, gegeben wird. „Bei dem gewoͤhnlichen Raffinirungs-Processe des Zukers fallen 20 bis 35 p. C. als Syrup weg: ein großer Theil, vielleicht zwei Drittel, dieses Syrupes wird bloß durch den hohen Grad der Hize erzeugt, den man bei dem Sieden anwendet. Man hat verschiedene Verfahrungs-Arten ausgedacht, um die Bildung einer solchen Menge zu vermeiden. Eine derselben bestand darin, daß man den Kessel, in welchem der Zuker gesotten wurde, mit Oehl oder mit Dampf von einer hohen Temperatur umgab, Statt denselben dem nakten Feuer auszusezen. Ein zweites Verfahren war dieß, den Kessel oben zu bedeken, und mittelst einer Luftpumpe die Luft auszupumpen, um auf diese Weise bei vermindertem Druke der Atmosphaͤre das Sieden und die Verduͤnstung bei einer geringeren Temperatur zu beschleunigen.“ „Der beruͤhmte Chemiker, Hr. Howard, ließ sich auf diese lezter Verfahrungs-Weise ein Patent ertheilen: sie ist unstreitig die beste und ergiebigste, fordert aber von Seite des Fabrikanten viele Geschiklichkeit und Aufmerksamkeit. Man braucht hier kein, Blut zum Klaͤren. Dieses Verfahren erhaͤlt noch seine Vollendung durch ein aͤußerst sinnreiches Filtrir-System, in welchem Filter aus Canevaß angewendet und dem Syrupe kleine Quantitaͤten von teigartigem Gyps mit Thonerde beigemengt werden, welche Masse man durch Saͤttigung einer Alaunaufloͤsung mit ungeloͤschtem Kalke erhaͤlt. Die lezte Reinigung wird dadurch gegeben, daß man die Basis des umgekehrten Zukerhutes mit einer Schichte sehr reinen gesaͤttigten Syrupes, Statt mit Pfeifenthon, belegt.“ Aus Obigem ergibt sich demnach, daß die in der Zeichnung dargestellten Gefaͤße zum Sieden des Zukers doppelte Waͤnde haben, und daß der Zwischenraum zwischen denselben mit heißem Dampfe ausgefuͤllt ist. Zur Beschleunigung der Verdampfung ohne Erhoͤhung der Temperatur geschieht das Sieden selbst im luftleeren Raume. Das Raffiniren des Rohzukers nach obiger Verfahrungs-Weise wurde, so viel wir hoͤrten, so allgemein bei Uns im Lande und mit so gutem Erfolge eingefuͤhrt, daß die Eigenthuͤmer der Patente fuͤr die an andere Raffineurs ertheilten Licenzen, dieses Verfahren anwenden zu duͤrfen, nicht weniger als 300,000 Pfd. Sterling (3,600,000 fl.) erhielten. Wir haben aber nie gehoͤrt, daß dieses Verfahren auch zum Zukersieden aus dem Safte des Zukerrohres (from the cane juice) angewendet worden waͤre, und hierauf wollen die Herren Oaks und Sohn, wie aus ihrem Rundschreiben erhellt, dasselbe jezt angewendet wissen. Wenn bei dem Raffiniren des Rohzukers auf diese Weise weniger Syrup und mehr reine Zuker-Krystalle erhalten werden als bei jedem anderen Verfahren; so scheint es, daß bei einet aͤhnlichen Behandlung des Zukersaftes sich eben derselbe und vielleicht noch ein weit groͤßerer Vortheil erhalten ließe. In dieser Hinsicht freuen wir uns, die Meinung der HHrn. Oaks unterstuͤzen und die Besizer von Zuker-Plantagen und Raffinerien in den Colonien auf dieses neue Verfahren aufmerksam machen zu koͤnnen, das ihnen in jeder Hinsicht manche Ersparung gewaͤhren wird. Wir theilen hier in Fig. 1. nur einen der vielen Apparate mit, mit welchen die HHrn. Oaks die Zuker-Raffineurs in der angefuͤhrten Schrift bekannt machten. Die Figur stellt einen senkrechten Durchschnitt einer Zukersiederei dar, nebst einem Aufrisse der verschiedenen Apparats und Geraͤthe, von welchen folgende Beschreibung gegeben wird. a Klaͤr-Pfannen aus Kupfer aus Einem Stuͤke, jede zu ungefaͤhr 400 Gallons1 Gallon = 10 Pfd. Wasser.A. d. Ue., mit Gehaͤusen aus Guß-Eisen zusammengebolzt, und mit zwei Einlaß-Klappen × ×, aus dem Haupt-Daͤmpfgefaͤße, mit Luft-Haͤhnen, Verdichtungs-Vorrichtung und Verbindungs-Roͤhren zu dem Haupt-Filtrum. N. 1 ist das Hauptstuͤk an der Muͤhle und an der Maschine zur Besorgung ber Klaͤr-Pfannen mit einem Fuͤllungs-Hahne fuͤr jede. b ist das Filtrum ein kupferner Kosten der ungefaͤhr 65 Kupferplatten haͤlt, und so eine große Flaͤche zur Filtrirung darbietet. Das Tuch (der Drill), mit welchem sie bedekt werden, muß so fein seyn, daß keine Unreinigkeiten durchlaufen koͤnnen. Das Filter wird mittelst Haupt-Haͤhnen aus den Klaͤr-Pfannen durch die Verbindungs-Roͤhre mit dem Haupt-Druke versehen. Jedes Filtrum hat seine Luft-Haͤhne, Ablaß-Haͤhne fuͤr den Unrath, die Laͤuter-Haͤhne, die Reinigungs-Haͤhne fuͤr kaltes Wasser und den Hahn fuͤr den Dampf. Wenn dieses Filtrum gehoͤrig vorgerichtet wird, so ist es das beste in der Welt; es laͤßt sich leicht reinigen, und bei gewoͤhnlicher Aufmerksamkeit, leicht bedienen. Der Unrath dient als DuͤngerWenn dieses Filtrum „das beste in der Wellt“ seyn sollte so mußte kein Kupfer in demselben vorkommen, das, fuͤr jeden Fall, der Gesundheit gefaͤhrlich ist. Es muͤßte aus Silber seyn, wenn rein und gesund gearbeitet werden sollte.A. d. Ue.. c sind Aufnahms-Cisternen aus Kupfer. Jede faßt 400 Gallons, ist mit Abzugs-Roͤhre und Hahn versehen, wodurch die Menge regulirt wird, und unter oder an der Seite des Filtrums angebracht. Die Filtra werden von Rahmen gestuͤzt, haben Troͤge etc. d sind die Pfannen zur Erzeugung des leeren Raumes. Sie sind aus Kupfer, werden von festen Saͤulen getragen, und sind mit dem Probe-Staͤbchen, mit. Thermometer und Barometer, mit dem großen Loche zum Einkriechen, mit dem Dampf-Pfropfen, dem Verbindungs-Arme mit der Luftpumpe, dem Injections-Hahne, dem Luft-Hahne, dem Auslaß-Pfropfen und Hebel, mit dem Verdichtungs-Apparate zum Heber, und mit dem Meß- und Fuͤll-Hahne versehen. Die Pfannen halten, wenn sie bis an den Rand voll sind, 100 Gallons, und jede gibt ungefaͤhr 11 Ztr. gekoͤrnten Zuker. e die Hizer aus Kupfer, in Einem Stuͤke, mit Gehaͤuse aus Guß-Eisen und zusammengebolzt. Sie fassen ungefaͤhr 350 Gallons oder 35 Ztr., krystallisirten Zuker, haben Dampf-Klappen X, Luft-Hahn, und Verdichtungs-Vorrichtung zum Heber. Sie sind in Ziegel oder Holz gefaßt.“ Da wir bloß die hier gegebene Zeichnung mittheilen, so muͤssen wir doch noch von den uͤbrigen Zeichnungen sprechen, damit unsere Leser sich eine Idee von einer Zuker-Siederei aus Zukerrohr nach Howard's Plan machen koͤnnen. In demselben Stokwerke, in welchem sich das hier dargestellte Siedhaus befindet, ist das Krystallisir-Haus (the curing house): ein großes Gebaͤude, in welchem eine Menge großer Faͤsser (hogsheads, von 63 Gallons) auf starken Balken so ruhen, daß sie mit ihrem Boden frei stehen. Unter diesen Faͤssern laͤuft eine große Cisterne so weit hin, als die Faͤsser reichen, und dient zur Aufnahme der Syrupe. Wenn der Zukerrohr-Saft in dem Siedehause einmal so weit concentrirt wurde, daß er anfaͤngt zu krystallisiren, sich zu koͤrnen, wird er in diese Faͤsser gelassen, in welchen er sich krystallisirt: der Syrup laͤuft durch die kleinen Loͤcher an dem Boden dieser Faͤsser in die Cisterne ab. Eine andere Tafel zeigt einen senkrechten Laͤngen-Durchschnitt einer solchen Raffinerie in einer Richtungs-Linie, welche auf die vorige senkrecht steht: hier sieht man das Muͤhl-Haus (Mill-house) und das Maschinen-Haus (Engine-house). In der Erklaͤrung heißt es, daß „das Muͤhl-Haus gewoͤhnlich zwei MuͤhlenDiese Muͤhlen dienen zum Zerquetschen des Zuker-Rohres und zum Auspressen des Saftes. Wir haben solche Muͤhlen in unseren fruͤheren Nummern beschrieben.A. d. O. faßt, die entweder senkrecht oder horizontal getrieben werden, mit der Basis und der Verbindungs-Spindel, der Saugroͤhre zur Speisung der Klaͤr-Pfannen und mit dem Ausgange zur Wegschaffung des zerquetschten Rohres, mit welchem geheizt wird.“ Das Maschinen-Haus haͤlt eine Dampf-Maschine von der Kraft von 6 oder 8 Pferden nach Dolton und Watt's, und die Luftpumpe derselben wird zum Auspumpen der Luft aus den Zuker-Pfannen verwendet. Die folgende Tafel zeigt verschiedene Ansichten und Durchschnitte der Dampf-Kessel, die die Maschine und die Pfannen mit Dampf versehen, und die lezte gibt einen großen Grundriß, in welchem man die Stellung und Anordnung aller Theile sieht. Der kurzen Erklaͤrung der oben erwaͤhnten Tafeln sind folgende Bemerkungen beigefuͤgt. Bemerkungen. Die Luftpumpe kann an jeder Maschine angebracht werden. Nach dem verbesserten Plane befindet sie sich in der Cisterne der Dampf-Maschine, welches die vollkommenste und bequemste Methode ist, einen leeren Raum zu erhalten. Die Pumpe kann von jeder Kraft getrieben werden; da aber Dampf ohnehin angewendet werden muß, so ist es besser, man benuͤzt zugleich die Kraft desselben auch zu diesem Zweke.“ „Die Muͤhle muß hoch stehen, damit sie die Klaͤr-Pfannen beherrscht und das Pumpen erspart, durch welches noch uͤberdieß Luft in den Saft gebracht und dieser noch mehr geneigt gemacht wird, in Gaͤhrung uͤber zu gehen und sauer zu werden.“ „Eine Zuker-Muͤhle gibt in Einer Stunde gewoͤhnlich 500 Gallons Saft: wenn nun 20 Stunden lang waͤhrend der 24 Stunden eines Tages gearbeitet wird, so erhaͤlt man ungefaͤhr 10,000 Gallons, oder beilaͤufig 36 Faͤsser (Hogsheads) Zuker jedes zu 16 Ztr. in 6 Tagen: dieß ist der gewoͤhnliche Ertrag einer Muͤhle bei der Zuker-Ernte.“ „Da das Zukerrohr, nachdem es einmal geschnitten wurde, so schnell ausgepreßt werden muß, als moͤglich, damit es nicht verdirbt; so ist keine Kraft bequemer und mehr zu jeder Stunde bereit, als die Kraft des Dampfes, und, wo man nur immer hierzu Wasser genug findet, besser als Wasser-, Pferd- und Wind-Muͤhlen.“ „Bei Pfannen, in welchen mit leerem Raume gekocht wird, ist der Krystallisir- (Koͤrnungs-) Punkt eine Temperatur von 145 bis 150° Fahrenheit(+ 50 bis 52° Réaum.) bei einem Druke von 26 1/2 Zoll Queksilber-Saͤule. Das Barometer ist so eingerichtet, daß es so genau als moͤglich mit dem Thermometer correspondirt. Da der leere Raum nicht vollkommen ist, so hat gewoͤhnlich eine Differenz von 5° Statt, woran nichts gelegen ist. Die Pfannen werden, ehe sie abgegeben werden, probirt, indem sie das Wichtigste unter allen Apparaten dieser Siederei sind. Sie sind auf einem Gestelle so aufgezogen , daß man sie alsogleich brauchen kann: die Verbindung mit der Luftpumpe, mit dem Dampfe und mit dem Verdichter erhalten sie erst spaͤter. Sie koͤnnen gelegentlich mittelst Dampfes gereinigt werden.“ „In den Hizern wird die Temperatur bis auf 175 und 180° Fahrenh. erhoͤht: (+ 63 bis 65° R.). Der Dampf wirkt die ganze Zeit uͤber ununterbrochen auf die Geraͤthe ein, und wird nicht bei jeder neuen Arbeit abgelassen. Der Druk des Dampfes ist ungefaͤhr 6–7 Pfd. auf den □ Zoll. Wenn er staͤrker ist, schadet es auch nicht; bei geringerem Druke geht die Arbeit langsamer.“ „Das Wasser, welches stuͤndlich in jede Pfanne geleitet werden muß, wird auf 320 Gallons berechnet: es fließt durch die Wirkung der Luftpumpe auf die Pfanne aus der Kalk-Wasser-Cisterne der Maschine nach.“ „Eine Dampf-Maschine von mittelmaͤßiger Kraft fordert fuͤnf Gallons in jeder Minute fuͤr die Kraft eines einzelnen Pferdes.“ „Der Verbrauch an Brenn-Material fuͤr die oben erwaͤhnten Kessel ist ungefaͤhr 6 1/2 ChaldronsEin Chaldron Stein-Kohle ist 36 Bushel, ein Bushel 5734 Wiener Mezen.A. d. O. in Einer Woche, wenn taͤglich 18 Stunden gearbeitet wird. Hier wird auf jede Pferdes-Kraft 10 Pfd. Kohle in der Stunde, und ungefaͤhr 84 Pfd. als die Schwere eines Bushels Steinkohlen gerechnet. Dieß wird genau auf obige Kessel passen.“ „Der Herd und die Zuͤge sind geraͤumig, oval gebaut, so daß man mit Zukerrohr und mit jedem anderen Brenn-Material heizen kann. Man hat eine Sicherheits-Roͤhre, Statt einer Sicherheits-Klappe, angebracht, so daß ein Ungluͤk kaum moͤglich ist.“ „Ein Kessel reicht hin, um die ganze Siederei in Thaͤtigkeit zu sezen; er liefert eine Kraft von 18 Pferden, und ist hinlaͤnglich stark, um Dampf von 20 Pfd. Druk zu erzeugen. Nachdem er eine Woche lang gearbeitet hat, wechselt er mit einem anderen ab, und wird Ein Mal im Monate gereinigt.“ Nun folgt die Art, wie gearbeitet wird, der Modus. „Nachdem das Zukerrohr auf die gewoͤhnliche Weise zerquetscht wurde, wird der Saft in die Klaͤr-Pfannen geleitet, und, wenn eine derselben gehoͤrig gefuͤllt ist, wird der Hahn gedreht, und eine andere gefuͤllt. In die gefuͤllte wird etwas thierische KohleSieben und ein halbes Pfund auf 100 Gallons rohen Saft, gehoͤrig zubereitet. Thierische Kohle verschlingt den Faͤrbestoff, verbessert die Saͤure (?), erleichtert das Filtriren etc. und wird von allen Raffineurs gebraucht.A. d. O. gethan, und, wenn es noͤthig ist, auch etwas von dem besten weißen lebendigen KalkeAnderthalb Pfund des besten weißen, so eben mit Wasser verduͤnnten, lebendigen Kalkes auf 100 Gallonen. In einigen Gegenden Jamaica's, wo der Saft des Zukerrohres außerordentlich reich ist, wurde guter Zuker ohne alle Beimischung erzeugt.Bei jeder frischen Fuͤllung der Klaͤr-Pfannen nimmt man 5 Pfd. thierische Kohlen weniger. Diese Pfannen koͤnnen so oft gespeist werden, als die Filter laufen koͤnnen, ohne vorerst gereinigt worden zu seyn, indem, wenn zu viel Kohle zu derjenigen kommt, die sich bereits gesezt hat, die Fluͤssigkeit zu sehr gesaͤttigt wird.Fuͤr jedes Filtrum werden zwei Klaͤr-Pfannen gerechnet, damit kein Aufenthalt entsteht, und immer fuͤr den Bedarf gesorgt ist. Einige Erfahrung gleicht hier Alles von selbst aus.A. d. O., der so eben mit Wasser verduͤnnt wurde. Er wird dann gut umgeruͤhrt, und bis auf eine Temperatur von ungefaͤhr 200° (+ 74 R.) gebracht. Nachdem der erste Schaum abgenommen wurde, der sich bei einem Dampf-Druke von 7 Pfd. leicht erzeugt, da der Saft so duͤnn ist, wird derselbe auf das Filtrum gebracht, und von da in die Aufnahms-Cisterne geleitet, wo er rein und durchsichtig und sudgerecht ankommt. Er wird in dem Maße in die Pfannen mit dem leeren Raume abgelassen, als man in denselben seiner bedarf, und darin schnell bei 150 bis 175° F. zur gehoͤrigen Consistenz gebracht, mit dem Probir-Staͤbchen herausgenommen, in die Hizer abgelassen, und, bis diese voll sind, was in drei Absaͤzen geschieht, auf 180°, oder auf die Krystallisir-Hize, (Koͤrn-Hize, granulating heat) gebracht. Nachdem er nun langsam umgeruͤhrt wurde, kann er alsogleich in die Faͤsser im Krystallisir-Hause gebrachtOder jeder Sud kann dahin gebracht werden; in welchem Falle die Hizer um vieles seichter seyn, eine groͤßere Oberflaͤche erhalten und schneller arbeiten koͤnnen.A. d. O. werden, wo er sich, in dem vierten Theile der Zeit, die man nach der alten Methode hierzu braucht, von der ihm anklebenden natuͤrlichen Menge Syrups trennen wird. Diese Trennung wird noch dadurch beschleunigt, daß das Krystallisir-Haus mittelst Dampfroͤhren geheizt wird. Der auf diese Art gewonnene Syrup ist, zu jeder weiteren Benuͤzung, von der besten Qualitaͤt, und der Zuker zum Einschiffen fertigEs wird gut seyn, wenn deutsche Zuker-Rafineurs sich das Rund-Schreiben der HHrn. Oaks und Sohn kommen lassen, welches das Register hier nur theilweise liefert.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. IV