Titel: Verbesserung an Kummten für Karren- und Kutschen-Pferde und an Sätteln für Zug- und Reit-Pferde, worauf Lionel Lukin, Esq., zu Lewisham, Kent, sich in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden und eigener Beobachtung am 1. August 1827 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 35, Jahrgang 1830, Nr. XV., S. 41
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XV. Verbesserung an Kummten fuͤr Karren- und Kutschen-Pferde und an Saͤtteln fuͤr Zug- und Reit-Pferde, worauf Lionel Lukin, Esq., zu Lewisham, Kent, sich in Folge einer Mittheilung eines im Auslande wohnenden Fremden und eigener Beobachtung am 1. August 1827 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. N. 18. S. 504. Mit Abbildungen auf Tab. I.Wir haben zwar von diesem Kummt schon im XXX. Bd. des Polytechn. Journals S. 290. noch dem Register of Arts gegeben; hier ist es aber besser beschrieben und abgebildet. A. d. R. Lukin, Verbesserung an Kummten fuͤr Karren- und Kutschen-Pferde etc. Der Zwek dieser Verbesserung ist, eine Elasticitaͤt und Biegsamkeit an den Seiten sowohl der Saͤttel als der Kummte zu erhalten, damit sie sich besser an den Hals und Ruͤken der Pferde anschließen, und ein und dasselbe Kummt und ein und derselbe Sattel fuͤr verschiedene Pferde gebraucht werden kann, ohne daß es noͤthig waͤre, dieselben besonders auszustopfen. Der Patent-Traͤger schlaͤgt hierzu bei Kummten ein metallnes Gestell vor, das gewisser Maßen den Kummten an Wagenpferden aͤhnlich ist, und befestigt daran Polster, die an dem Halse des Pferdes anliegen. Fig. 18. stellt ein solches verbessertes Kummet vor. aa ist das eiserne Gestell, mit den gehoͤrigen Augen, Stangen und Ringen, um die Riemen durchlaufen zu lassen. bb sind diese Poͤlster. Jeder besteht aus hoͤlzernen Brettchen, welche die Seitenstangen des Gestelles umfassen, mit Leder uͤberzogen, innenwendig ausgestopft sind, und sich zum Theile um das Gestell, wie um Achsen, drehen, cc sind die Stangen, durch welche die Zuͤgel laufen, d ist ein Riemen, der uͤber den Hals des Pferdes laͤuft, so daß das Kummt nicht weichen kann, wann das Pferd bergab geht. e ist ein Kissen, welches an der Brust anliegt, um den Riemen, ff, zu halten, wodurch der untere Theil des Gestelles zusammengezogen wird. Es lassen sich mehrere Abaͤnderungen hier treffen, ohne daß man von dem Grundsaze, nach welchem dieses Kummt gebaut ist, abweichen darf. Das metallne Gestell kann umgekehrt werden, die Kissen koͤnnen anderswo angebracht werden, wenn nur die Kissen, bb, an den Seiten so spielen, daß sie dicht am Halse des Pferdes anliegen. Fig. 19. zeigt einen Sattel fuͤr ein Zugpferd. aa ist ein gebogenes metallnes Gestell, das Statt des Sattelbaumes dient. bb sind die Poͤlster, die an dem Ruͤken des Pferdes anliegen muͤssen. Sie sind aus Holz, mit Leder uͤberzogen und unten ausgestopft. Die Poͤlster werden auf das Gestell aufgeschraubt, und die Schrauben laufen durch die Gefuͤge oder Knoͤchel, cc, und halten, da sie in das Holz eindringen, die Polster fest, erlauben denselben jedoch sich frei auf den Knoͤcheln zu schwingen. Fig. 20. zeigt einen Sattel fuͤr ein Reitpferd, einen Dragonersattel. aa, ist das gewoͤhnliche hoͤlzerne Gestell. bb, sind Fluͤgel unter demselben, welche mit dem Gestelle mittelst Angeln verbunden sind. Dieses Gestell wird mit Leder uͤberzogen, wie gewoͤhnlich, und die Fluͤgel werden an der unteren Seite gehoͤrig so ausgestopft, daß sie dicht an dem Ruͤken des Thieres anliegen. Die Angeln lassen die Fluͤgel nach der Form des Ruͤkens des Thieres auf- und niedersteigen.

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