Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 35, Jahrgang 1830, Nr. XXVI., S. 60
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XXVI. Miszellen. Miszellen. Canaͤle in England. Einer neueren Berechnung zu Folge sind in Großbritannien 103 verschiedene Canaͤle, die zusammengenommen 2,682 engl. Meilen betragen und 30 Millionen Pfd. Sterl. kosteten. (Courier. Galignani N. 4575.) Canaͤle in Eisenbahnen umgewandelt. Man ist seit dem gluͤklichen Erfolge der Versuche auf der Liverpool- und Manchester-Eisenbahn so voll von Ideen von Eisenbahnen in England, daß ein Hr. W. D. R. im Mechan. Mag. N. 329. S. 252. allen Ernstes vorschlaͤgt, die Canaͤle in England troken zu legen, und auf dem Boden derselben Eisenbahnen zu errichten. Der Redakteur des Mechan. Mag. meint jedoch, man koͤnnte den Canal fort bestehen lassen, und sich begnuͤgen, Eisenbahnen an den Seiten desselben laufen zu lassen. Dampfbothe und Baͤkerei. Ein Hollaͤnder hat an der Kuͤste eine große Baͤkerei errichtet, die fuͤr London Brot bakt. Gin Dampfboth bringt das in Holland gebakene Brot binnen 24 Stunden auf den Londoner Markt, und der Baͤker gewinnt an jedem Leibe bei dieser eben so theuren als schnellen Fracht noch 6 Kr. Bekanntlich geht viel Schiffs-Zwiebak aus Hamburg nach England (Times. Galignani N. 4588.). (Eine Dampfbothfahrt von Bombay uͤber Suez nach England in 8 Wochen soll bereits eingeleitet seyn (Herald. Galignani daselbst). Segel aus Baumwollenzeugen. Wir haben im Polytechn. Journale schon einige Male von den Versuchen der Nordamerikaner gesprochen, Baumwolle zu Segeltuch zu verwenden. Das Journal the Baltimore American (Galignani N. 4581) erzaͤhlt die Versuche, die sechs Jahre lang ununterbrochen an dem Schooner Yellot mit Segeln aus Baumwolle angestellt wurden. Dieser Schooner segelte waͤhrend dieser sechs Jahre zwei Mal nach Smyrna und zwei Mal um das Cap Horn mit seinen baumwollenen Segeln, ohne daß dieselben auch nur die mindeste Spur von Moder (nicht einmal in den Saͤumen, wo Segeltuch zuerst vermodert) zeigten. Die Baumwolle wurde waͤhrend ihrer Verarbeitung zu Segeltuch nie geschlichtet, und auf diesem Umstande soll die Sicherstellung gegen Moder beruhen. Das Resultat aller amerikanischen Schiffer, welche bisher sich baumwollener Segel bedienten, laͤuft dahin aus, daß diese Segel laͤnger dauern, als die besten russischen und hollaͤndischen, daß sie wohlfeiler sind; und daß ein Schiff mit Baumwollsegeln um Eine Meile in Einer Stunde schneller segelt. An einem Segel halb aus Baumwolle, halb aus Hanf war der Theil aus Baumwolle ganz und gesund geblieben, waͤhrend der andere vermoderte. Wasserbau am Niagara-Falle. Amerikanische Schwimmkunst. Im New-York-Advertiser (Galignani N. 4581) wird eine Notiz von dem Feste mitgetheilt, welches die Wasserbaukunst den Nord-Amerikanern am 8. October gegeben hat. An dem beruͤhmten Niagara-Falle, wo der Lorenzo-Fluß 170 Fuß hoch uͤber Felsen herabstuͤrzt, wurde an diesem Tage ein ungeheuerer Fels an der sogenannten indischen Leiter gesprengt; ein Theil der Dawson's-Insel in die Luft gesprengt an der englischen Seite, und der aͤußere Terrapin-Fels an der amerikanischen. Man wollte Anfangs einen ganzen Viertelmorgen vom Tafel-Fels wegsprengen; er hat bereits einen Sprung von 60 bis 70 Fuß Laͤnge und 100 Fuß Tiefe, und wird wohl bald von selbst in den Abgrund stuͤrzen, uͤber welchen er uͤberhangt. Hr. Forsyth wollte ihn durch ein kuͤnstliches Erdbeben einstuͤrzen lassen; allein die canarische Regierung wollte es nicht zugeben. Nachdem dieß Alles gluͤklich geschehen war, ließ man ein Schiff in den Fall stuͤrzen: einen Schooner mit zwei Masten. Das Schauspiel war in der That herrlich. Das Wasser uͤber dem Falle war glatt wie ein Spiegel. Anfangs erschien der Schooner in der Ferne nur als ein schwarzer Punkt, aber immer ruͤkte er naͤher und naͤher, und immer schneller, je naher er dem Ziele seines Sturzes in den Abgrund kam. Kaum hatte man die Masten und die Seitenverzierungen desselben einige Augenblike deutlich gesehen, als er in die Brandung hinabstuͤrzte. Man hoͤrte ein lautes Krachen, und beide Masten waren abgesprungen. Man sah ihn nicht mehr im Schaume des tobenden Wasserfalles. Aber ploͤzlich hob er sich wieder aus demselben empor, und stuͤrzte entmastet noch sich von einem Falle in den anderen. Siegreich schien er, wie ein alter Krieger, aus dem Kampfe hervorzutreten, als ein Schwall ihn in der Mitte des Stromes (man glaubte er wuͤrde naͤher am Ufer hinlaufen) pakte, und an einen flachen Felsen hinwarf, auf dem er jezt liegt, noch ganz und dem Strome trozend, der an ihm voruͤber braust. Zum Schlusse des Festes versprach Hr. Samuel Patch sich von den Felsen des Falles herab in die Tiefe des Abgrundes des Flusses zu stuͤrzen. Er kam, in Weiß gekleidet, aus einer Felsschlucht heraus, stieg auf einer Leiter hinan und erreichte endlich, unter so lautem Beifall, daß selbst das Brausen des Niagara-Falles noch denselben vernehmen ließ, den Gipfel. Hier sezte er sich und ruhte wie ein Sturmvogel auf einer Felsenspize. Endlich erhob er sich, neigte sich gegen seine guten Landsleute, kuͤßte seine Haͤnde und warf die Kuͤsse den Damen zu, die fuͤr ihn zitterten, und stuͤrzte im weiten Sprunge sich hinab in den Abgrund. Verschwunden war er in den Wirbeln der Tiefe, die uͤber ihn schaͤumten und brausten. Das war ein Sprung in die Ewigkeit, seufzten viele. Die Bothe naͤherten sich, so nahe sie vermochten, den Wirbeln, um zu helfen, wenn der gute Samuel zum Vorscheine kommen sollte. Vergebene Muͤhe. Der große Taucher schwamm unter dem Wasser an's Ufer, und das Erste was man von ihm sah, war, daß er naß wie eine Wassermaus an den Felsen des Ufers hinanklimmte, wo lauter Beifall Aller ihn empfing. Straͤfliches Schnellfahren der englischen Landkutschen. Die Landkutschen zwischen Manchester und Carlisle fahren gegenwaͤrtig in die Wette; sie fahren 15 englische Meilen (4 deutsche weniger einer halben Stunde) in Einer Stunde. Die Kutschen New Times und Fair Trader fuhren eilf englische Meilen (3 deutsche weniger einer halben Stunde) in 40 Minuten, und wurden dafuͤr verdienter Weise zur Strafe gezogen. (Carlisle Patriot. Galign. N. 4587.). Die Ladung eines Wagens nach dem Straßengeseze zu bestimmen, ohne denselben zu waͤgen. Der Industriel belge, Jun. 1829, S. 453., und aus diesem der Bullet. d. Sciences technol. Oct., S. 193. liefern unter dem absurden halb griechisch, halb lateinisch gedrechselten Worte, Ponderometer, die Idee zu einem Instrumente, mittelst dessen man nicht bloß, ohne alle Wage, erkennen kann, ob ein Fuhrmann zu viel, d.i. mehr als die Straßengeseze erlauben, geladen, hat, sondern selbst, ob auch nur ein Rad zu tief in die Straße einschneidet. Man schlug bekanntlich hierzu Winden vor, deren Kraft genau berechnet ist. Bei der Anwendung zeigten sich jedoch Schwierigkeiten. Hr Groetaers, d. Sohn, schlug Wuͤrfeln aus Stein vor, die nur unter einem gegebenen Gewichte des daruͤber rollenden Wagens zerdruͤkt werden. Auch hier zeigten sich viele Schwierigkeiten. Diese Idee veranlaßte indessen eine andere bei Hrn. Delavault. Dieser schlaͤgt ein Metall, Blei oder Zinn vor, welches immer denselben Widerstand leistet. Ein mit einem Maßstabe graduirtes Messer schneidet in einen metallnen Cylinder desto tiefer ein, je schwerer der uͤber das Messer hinfahrende Wagen beladen ist. Der ganze Apparat wiegt nicht mehr als 12 bis 16 Pfd., so daß der Wegsteher, dem ein verdaͤchtiger Wagen auf der Straße vorkommt, denselben leicht unter seinem Mantel haben kann. Schon die Furcht vor einem solchen tragbaren Wagenwaͤger muͤßte, meint der Industriel, die Fuhrleute abhalten, ihre Wagen zu uͤberladen, indem sie auf diese Weise jeden Augenblik in Gefahr sind entdekt zu werden. Ueberdieß sind hier die gewoͤhnlichen Unterschleife, das Aufladen unter Weges, nachdem der Wagen bereits gewogen wurde, nebst allen anderen aͤhnlichen Komoͤdien erspart. Der Metallcylinder kann, nachdem er abgenuͤzt ist, leicht wieder umgegossen werden. „Da „sagt der Industriel in Frankreich jezt noch mehr als 30 Wagen erbaut werden sollen, auf welchen man die Frachtwagen abwaͤgen kann, und jeder derselben an 100,000 Franken kostet, so verschaffen wir der franzoͤsischen Regierung einen reinen Gewinn von 3 Millionen Franken, und beinahe eben so viel kann die Regierung dadurch gewinnen, daß sie die bereits bestehenden Wagen einreißt und verkauft. An drei Millionen wird auch die niederlaͤndische Regierung durch unsere Vorrichtung gewinnen. England gewinnt mehr als 20 Millionen; Preußen und Oesterreich mehr als 10 Millionen, die uͤbrigen Staaten wollen wir gar nicht in Anschlag bringen. Wir verlassen uns vertrauungsvoll auf die Großmuth der Regierungen; wir sprechen sie sogar von aller Verbindlichkeit frei, indem wir wissen, daß die Finanzen bei mehreren in einem sehr betruͤbten Zustande sich befinden; wir haben es uns zum Geseze gemacht, auch die kleinste Summe anzunehmen, mit welcher sie unsere Entdekung belohnen wollen, waͤre es auch nur Eine Million oder nur Eine halbe Million Franken.“ Diese Satyre ist etwas stark; allein, sie wird nicht fruchten. Wenn auch die Regierungen (wir verstehen unter diesen die Fuͤrsten) von dem besten Willen beseelt sind, so sind es nicht immer die Regierer, die Beamten. Der Italiaͤner sagt zwar: dall' arrosirne all' emendarsi é breve il passo;“ allein viele unserer Beamten haben gegen das Erroͤthen dadurch gesorgt, daß sie sich schminken. Sie koͤnnen nicht mehr roͤther werden, als sie sich selbst machen. A. d. Ue. Ueber einen Tag- und Nacht-Telegraphen, von Le Coat de Kveguen. „Ich habe,“ sagt Hr. Le Coat de Kveguen im Bulletin de Scienc. technol. October 1829, S. 196., „im Jahre 1826 ein Mittel gefunden, aus dem Semaphore einen Tag-Telegraphen zu machen, und seit dieser Zeit bediene ich mich desselben mit dem groͤßten Vortheile, um Alles in Kuͤrze zu signalisiren.“ „Diese Entdekung fuͤhrte mich zu jener eines Tag- und Nacht-Telegraphen. Dieser besteht bloß aus einer Huͤtte mit zwei Seitenflaͤchen, deren jede mit drei kreisfoͤrmigen Oeffnungen versehen ist, durch welche eine Leiste vertical oder horizontal durchlaͤuft, je nachdem die Centrallinie vertical oder horizontal ist. Diese Oeffnungen sind mit einer undurchsichtigen Scheibe bedekt, in welcher sich ein weißer oder schwarzer Halbmesser (je nachdem die Scheibe weiß oder schwarz ist) fuͤr den Tag-Telegraphen befindet: fuͤr den Nacht-Telegraphen beleuchtet man diesen Halbmesser.“ „Die Bewegungen werden aus dem Inneren dieser Huͤtte geleitet, und man bildet, nach Belieben, rechte und spizige Winkel, rechts und links, aufwaͤrts und abwaͤrts. Die Groͤße der Huͤtte ist im Verhaͤltnisse mit dem Durchmesser der Scheibe, und dieser richtet sich nach der Entfernung der Telegraphen von einander. Die vor mehreren Personen mit Halbmessern von verschiedener Groͤße angestellten Versuche sind mir nicht nur gelungen, sondern die lezteren derselben, die ich am 21. Maͤrz 1829 um 8 Uhr Abends bei Hellem Mondenlichte anstellte, haben sogar meine Erwartungen uͤbertroffen. Ich wollte sehen, wie groß die beleuchteten Halbmesser seyn muͤßten, wenn sie in einer gewissen Entfernung deutlich gesehen werden sollten.“ „ Der 1ste Halbmesser war 4 Fuß 6 Zoll lang 8 Zoll breit 2te     –      –      – 4   –   –   –   – 6  –    – 3te     –      –      – 3   –   –   –   – 4  –    – 4te     –      –      – 2   –   –   –   – 3  –    –“ „Alle gegebenen Zeichen werden von den Wachen am Cap Sépet, welches 1 Lieue 8/10 vom Thurme des Hafens entfernt ist, deutlich gesehen und verstanden; sie antworteten am folgenden Morgen mit dem Sémaphore.“ „Ein Halbmesser von zwei Fuß Laͤnge und drei Zoll Breite reicht also fuͤr zwei Meilen hin.“ „Der Bau dieses Telegraphen ist hoͤchst einfach und wohlfeil. Er wuͤrde an Hafen zum Signalisiren der aus- und einlaufenden Schiffe, waͤhrend des Krieges an den Kuͤsten zur Signalisirung der Stellungen und Bewegungen des Feindes, bei Belagerungen zur Correspondenz mit der zum Entsaze anruͤkenden Armee hoͤchst vorteilhaft seyn; der Minister des Krieges koͤnnte dadurch mit den Armee-Divisionen, der Minister des Inneren koͤnnte dadurch auch mit den Departements korrespondiren.“ Dieß mag vielleicht fuͤr die Minister in England, Holland, Frankreich bequem seyn; in anderen Laͤndern scheint es bequemer, wenn ein vom Koͤnige unterzeichneter Befehl, der das Wohl von Hunderten, von Tausenden seiner treuen Unterthanen betrifft, 8–14 Tage und noch laͤnger in den Buͤreaux liegen bleibt, ehe er abgesendet wird. Es ist uͤberhaupt eine sonderbare Erscheinung, daß in den deutschen Staaten, selbst in denjenigen, die weit bequemer zur Telegraphie gelegen sind, als Frankreich, England und Holland, wo die Nebel so laͤstig und die Hoͤhen so sparsam sind, noch bis zur Stunde gar kein Gebrauch von telegraphischer Correspondenz gemacht wird. Nicht einmal die Bankiers zu Augsburg und Frankfurt halten sich Telegraphen, wie die englischen Kaufleute weit kleinerer Staͤdte. A. d. Ue. „Ein solcher Telegraph ließe sich auch leicht an zwei Haͤusern anbringen, deren Fenster gegen einander gekehrt sind.“ „Ich habe auch einen tragbaren Tag-Telegraphen erfunden, der an Bord eines Kriegsschiffes gebracht werden kann, um mittelst desselben die geheimen Befehle zu signalisiren und mit den Wachen an den Usern zu correspondiren. Dieser Telegraph wurde fuͤr das Linienschiff, le Conquerant, auf Verlangen des Admirals de Rigny, verfertigt, und besteht aus einem hohlen Mast, der seine drei Fluͤgel aufnimmt.“ „Ich habe seit meinen lezten Versuchen ein Mittel gefunden, mit einem einzigen Halbmesser viele tausend Artikel signalisiren zu koͤnnen, wodurch die telegraphischen Anstalten noch viel wohlfeiler werden. Ich habe die Versuche in einer kleinen Huͤtte auf dem Vorgebirge Sépet angestellt. Alle Signale wurden im Mondenlichte vollkommen verstanden, obschon der Halbmesser nur 2 Fuß lang und 5 Zoll breit war. Ich bediene mich desselben taͤglich, um die Bewegungen der Schiffe in meinem Gesichtskreise anzuzeigen.“ „Nach diesem neuen Verfahren hat der tragbare Tag-Telegraph nur einen einzigen Fluͤgel, und laͤßt sich auf diese Weise desto leichter von einem Orte auf das andere bringen.“ Ueber Gleichgewicht und Bewegung elastischer fester und fluͤssiger Koͤrper hat der beruͤhmte Physiker und Mathematiker, Hr. Poisson, eine aͤußerst wichtige Abhandlung in den Annales de Chimie, October, S. 145. mitgetheilt, die, wenn man so sagen darf, das Grundprincip der Mechanik zu Lande und zu Wasser umfaßt. Leider werden diese Abhandlung, die die hoͤchste Gelaͤufigkeit im Differential- und Integral-Calcul voraussezt, nur wenige Mechaniker verstehen, und diejenigen, die sie verstehen, verstehen sie auch franzoͤsisch, oder werden sie gewiß bald in einer fuͤr Physik bestimmten deutschen Zeitschrift finden. Eines nur waͤre bei dieser Abhandlung, so wie bei mancher anderen aͤhnlichen, zu wuͤnschen; naͤmlich dieses, daß nach der Methode einiger alten Mathematiker in Corollarien die Nuzanwendung der Resultate, zu welchen eine so tief gefuͤhrte wissenschaftliche Bearbeitung der obersten Grundsaͤze leitete, angegeben oder wenigstens angedeutet wuͤrde. Und dieses koͤnnte, wie wir aus Erfahrung wissen, der Verfasser einer solchen Abhandlung mit geringerer Muͤhe und mit gluͤklicherem Erfolge, als der erste unter den besten praktischen Mechanikern. Wir wissen ja, daß der groͤßte Zimmermeister und Schiffbaumeister neuerer Zeit in England, Sir Joseph Sepping, der ohne alle Kenntniß der Mathematik seine unsterblichen Meisterwerke auffuͤhrte und vollendete, als man ihn spaͤter Mathematik lehrte und durch diese ihm begreiflich machen wollte, wie er der große Mann geworden ist, der er ist, bei allem diesen Studium der Mathematik am Ende seine eigenen Werke nicht mehr begriff, sich selbst nicht mehr verstand. Eben so ging es jenem alten Hufschmide, der im noͤrdlichen Theile von England sehr gluͤklich den grauen Staar operirte, ohne etwas von den Regeln der Kunst zu wissen. Der beruͤhmteste Augenarzt seiner Zeit in England, der unsterbliche Cheselden, besuchte diesen Collegen an seinem Amboße, als er einst zufaͤllig in seine Nachbarschaft kam, und erstaunte uͤber die Geschiklichkeit desselben eben so sehr, als uͤber seine Unwissenheit. Er verweilte einige Zeit bei ihm, und ertheilte ihm freundschaftlich Unterricht uͤber den Bau des Auges und uͤber die Hauptmomente der Kunst des Staarstechens. Als er ihn nach einiger Zeit wieder besuchte und den Meister vom Amboße fragte, wie er sich bei seiner neuen Lehre befaͤnde, antwortete ihm dieser seufzend: „o guter Herr! Ihr habt mich scheu gemacht; ihr habt mich ganz verwirrt. Die erste Operation, die ich nach euerer Anleitung machte, ist mir mißlungen, und zeither getraue ich mich nicht mehr, einen Staar zu stechen. Ich weiß jezt, was dieß fuͤr eine delicate Sache ist, und ich zittere.“ So geht es haͤufig, wenn man Technikern, die in ihrem Fache ausgezeichnete Kuͤnstler sind, wissenschaftlichen Unterricht ertheilt man schadet ihnen oft mehr, als man nuͤzt, wenn man den Unterricht nicht genau ihrer Fassungskraft und ihren Beduͤrfnissen anzupassen weiß, und diese Kunst ist schwerer, als mancher gelehrte Professor an einer polytechnischen Schule glaubt, auf welcher das, was man ungebildeten Technikern lehren muß, nicht so herabgekanzelt werden darf, wie der Unterricht von den Lehrkanzeln der Universitaͤten. Kohlensaͤure dringt durch Blasen. Hr. Thom. Graham zu Glasgow fand (vergl. Register of Arts, Decbr. N. 29. S. 156.), daß Kohlensaͤure durch Blasen ein- und ausdringt. Er brachte eine vollkommen gesunde und ganze Blase mit einem Sperrhahne, die bis auf zwei Drittel mit Luft gefuͤllt war, unter einen mit kohlensaurem Gase gefuͤllten und mit Wasser abgesperrten Recipienten. In der kurzen Zeit von zwoͤlf Stunden fuͤllte sie sich in dieser kohlensauren Luft bis zum Bersten, und die kohlensaure Luft verschwand unter dem Recipienten in dem Maße, als die Blase sich fuͤllte, welche leztere bei dem Herausziehen auch wirklich am Halse barst. Die Blase war uͤbrigens vollkommen gesund, und verrieth nicht den mindesten Geruch. Das kohlensaure Gas im Recipienten zeigte indessen Spuren von Kohlenstoffgas, und die Luft in der Blase hielt 35 p. C. kohlensaures Gas dem Volumen nach. Eine Blase, die etwas weniger Kohlengas enthielt, wurde auf dieselbe Weise in eine Atmosphaͤre von kohlensaurem Gase gebracht, und ward in 15 Stunden vollkommen aufgeblasen. Sie hielt 40 p. C. von dieser lezteren Gasart. Eine, mit gemeiner Luft gefuͤllte, Blase wurde unter gleichen Umstaͤnden binnen 24 Stunden vollkommen aufgeblasen. Eine Blase aber, die mit Kohlenstoffgas gefuͤllt war, blies sich nicht auf, als man sie unter den Recipienten brachte, wem dieser mit gemeiner Luft oder mit Wasser gefuͤllt war. Da der Recipient, in welchem die Blase hing, mit Wasser gefuͤllt war, so ward die Blase feucht. Die Haarroͤhrchen in der Blase waren mit Wasser gefuͤllt, und die aͤußere Oberflaͤche dieses Wassers verschlang die in demselben aufloͤsliche Kohlensaͤure, mit welcher sie in Beruͤhrung stand. Das innere Ende der Haarroͤhrchen ließ diese Gasart dann in den inneren Hohlraum der Blase entweichen. Selbst wenn der Druk der Gasart in der Blase schon ziemlich stark ist, wird die Capillar-Attraction noch immer den Durchgang des Gases beguͤnstigen. Ueber das sogenannte Schwarz im Meliszuker. Seit einigen Jahren bemerkt man an den Zukerhuͤten der Zukerraffinerien zu Amsterdam schwarze Fleken, (das sogenannte Schwarz (het Zwart)), welche unendlichen Schaden anrichten. Die Herren van Dyk und van Beck untersuchten dieses sogenannte Schwarz, und fanden, daß es ein kryptogamisches Gewaͤchs ist. Sie legten das Resultat ihrer Untersuchungen in einer kleinen Schrift dar, welche den Titel fuͤhrt: Onderzoekingen aangaande het Zwart in de Melisbrooden: door C. M. van Dyck in A. van Beek, te Utrecht. Uitgegeven door de Erste Klasse van het Instituut. 8. Te Amsterdam. 1829 by L. Muller en Comp. 1829. 55 S. mit 2 Kupfern.“ Die HHrn. van Dyk und van Beek nennen diese kleine Alge Conserva mucuroides Agardh, welche Sprengel in seiner Anleit. z. Kenntniß d. Gewaͤchse, 2. Aufl., Halle 4847. II. t. 1. f. 1–6 abgebildet hat, und sie copirten diese Abbildung in ihrem Werke. Hr. Prof. Agardh hat aber zeither in seinem neuen Werke (Systema Algarum. Lund. 1824) diese Pflanze Syncollesia mucuroides genannt, und unter die Algae confervoideae funginae gestellt, indem sie kleinen Pilzen aͤhnlich ist. Hr. Prof. van Hall, welcher von den HHrn. van Dyk und van Beek ein Stuͤk Zuker mit solchem Schwarz erhielt, uͤberzeugte sich jedoch in seinen Bydragen, IV. Th. N. 2. S. 86., daß diese kleine Alge nicht die Syncollesia mucoroides, sondern eine eigene Art dieser Gattung ist, welche er Syncollesia sacehari zu nennen vorschlaͤgt, indem sie von allen anderen Arten dieser Gattung verschieden ist. Er bemerkt bei dieser Gelegenheit, daß noch andere Schimmelarten, wie Aleurisma granulosum Mart., Sporotrichum densum Link, Sp. vitellinum Link auf Syrupen vorkommen. Es scheint den HHrn. Verfassern, daß das unreine Wasser, in welchem die Formen gewaschen werden, und vor Allem die Waͤrme und Feuchtigkeit der Raffinerien die Vermehrung dieser kleinen Alge sehr beguͤnstigen. Sie empfehlen daher das Auslaugen der Formen mit Kalk, und, wo das Uebel in Raffinerien eingenistet ist, das Waschen des Holzwerkes mit Kalkchloruͤraufloͤsung. Wer sollte glauben, daß der Zukerraffineur der Botanik, und zwar der allerfeinsten, beduͤrft, um sich vor Schaden zu bewahren? Vielleicht vegetirt der Brand am Weizen eben so nur auf dem Zukerstoffe des Weizens (denn auch der Brand ist ein aͤhnlicher kleiner Pilz), wie dieser schwarze kleine Pilz auf dem raffinirten Zuker. Debreziner Sauerteig. Der Industriel belge, Mai, 1829. S. 394., das Journal des Connaiss. usuelles N. 50. S. 214., der Bulletin d. Science. technol. October 1829. S. 270. theilen folgende Notiz uͤber den Sauerteig mit, dessen man sich zu Debrezin zum Brotbaken bedient. „Man laͤßt zwei starke Hand voll Hopfen in 4 Pinten (4 Pfund) Wasser kochen, und gießt die Abkochung uͤber so viel Weizenkleie, als von denselben vollkommen befeuchtet werden kann. Dieser sezt man vier bis fuͤnf Pfund Sauerteig zu, und wenn dieser hinlaͤnglich warm geworden ist, knetet man die Masse durch, um Alles gehoͤrig unter einander zu mengen. Die durchgeknetete Masse stellt man 24 Stunden lang an einen warmen Ort, und theilt sie hierauf in Stuͤke von der Groͤße eines Gaͤnseeies oder einer kleinen Pomeranze, legt sie auf ein Brett, und laͤßt sie an der Luft, aber nicht cm der Sonne troken. Nachdem sie gut getroknet sind, legt man sie zum Gebrauche bei Seite, und bewahrt sie uͤber ein halbes Jahr lang auf. Dieses Sauerteiges bedient man sich nun auf folgende Weise. Um sechs große Leibe von anderthalb Kubikfuß jeden zu verfertigen, nimmt man sechs solche Kugeln, und loͤst sie in 6–8 Pinten heißem Wasser auf. Man laͤßt diese Aufloͤsung durch ein Sieb in den Baktrog laufen, und gießt noch drei Pinten ungefaͤhr heißes Wasser durch das Sieb nach. Der Ruͤkstand wird sorgfaͤltig ausgedruͤkt. Diese Fluͤssigkeit wird nun mit der zu einem großen Leibe erforderlichen Menge Mehles gemengt; der Leib wird mit Mehl uͤberstaͤubt und auf das Sieb gestellt, in welchem man den Ruͤkstand ließ, und auf welchem man den Leib so lang laͤßt, bis er gehoͤrig aufgegangen ist. Wenn er an der Oberflaͤche aufgesprungen ist, ist er gehoͤrig gegangen. Nun sezt man 15 Pinten heißes Wasser zu, in welchem man 6 Haͤnde voll Salz aufloͤst, laͤßt alles durch das Sieb laufen, sezt die gehoͤrige Menge Mehl zu, und mischt und knetet alles' mit dem Sauerteige ab. Die abgeknetete Masse wird warn; zugedekt und eine. Stunde lang in Ruhe gelassen, worauf man Leibe aus derselben bildet, die man wieder eine halbe Stunde lang in einer warmen Stube laͤßt, und in den Ofen schießt, in welchem man sie, nach ihrer verschiedenen Groͤße, zwei oder drei Stunden lang baken laͤßt, je nachdem sie naͤmlich mehr oder minder groß sind. Auf diese Weise kann man sich auf ein Mal viel Sauerteig verschaffen, als man will, und diesen, so lang man will, zu seinem Bedarfs aufbewahren. Waͤre es nicht gut dieses Verfahren fuͤr Schiffe und Armeen zu benuͤzen?“ –––––––– Wir wissen, daß das Debreziner Brot zu den besten europaͤischen Brotsorten gehoͤrt; wir haben es, obschon in einiger Entfernung von Debrezin selbst, also altgebaken, gegessen, und sehr schmakhaft gefunden; frischgebaken muß es koͤstlich seyn. Ob indessen diese Methode, den Sauerteig zu dem beruͤhmten Debreziner Brote zu bereiten, die wahre ist, zweifeln wir sehr, und wuͤnschen nichts sehnlicher, als daß irgend ein achtbarer Buͤrger des ungrischen Athen (fuͤr welches Debrezin mit Recht gilt, denn es sind und waren an dem dortigen reformirten Lyceum immer ausgezeichnete Gelehrte) uns eine bessere und die wahre Methode angeben moͤchte, nach welcher der Sauerteig zu dem koͤstlichen Debreziner Brote bereitet wird. Die europaͤische Industrie koͤnnte noch Manches aus der ungrischen lernen, die man, so wie das edle ungrische Volk selbst, in Europa noch zu wenig kennt, und nicht nach voller Wuͤrde zu schaͤzen weiß. Ewiger Bakofen. Im Industriel belge, Jun 1829. S. 452., bietet Jemand den Baͤkern gegen Bezahlung die Mittheilung des Planes eines Bakofens an, welcher Tag und Nacht in der Hize bleibt, so daß man jeden Augenblik Brot in demselben baken kann. Man erspart bei diesem Ofen ungeheuer an Zeit, Brennmaterial (zu welchem auch Steinkohlen benuͤzt werden koͤnnen), das Brot wird nie mit Asche oder Kohle verunreinigt, und man hat jeden Augenblik frisch gebakenes, warmes Brot. (Bullet. d. Sc. techn. October S. 170.) Ueber Eisenerzeugung in England, besonders uͤber Gußeisen, findet sich ein sehr interessanter Aufsaz von den HHrn. Coste und Perdonnet in der I. und II. Lieferung der Annales des Mines, Jahrgang 1829. Wir muͤssen uns begnuͤgen unsere Leser einstweilen auf denselben aufmerksam gemacht zu haben, bis in irgend einem deutschen bergmaͤnnischen Journale eine Uebersezung hiervon erscheinen wird. Im Bulletin d. Sc. tehnol. Oktober, S. 130, findet sich ein kurzer Auszug aus demselben, nach welchem im J. 1826 in Großbritannien 574 Hochoͤfen vorhanden waren, wovon jedoch nur 262 im Betriebe standen. Von lezteren waren 408 in Staffordshire, 109 im suͤdlichen Wallis, 130 im uͤbrigen England, 25 in Schottland und 2 in Irland. Die jaͤhrliche Erzeugung betrug 600,000 Tonnen (die Tonne zu 1015 Kilogr., 2030 Pfd.). Davon waren: verfeinerter Guß, 339,662 Tonnen; Guß aus dem 2ten Flusse: 470,942 Tonnen, aus dem 1sten 89,426. Staffordshire erzeugt nicht bloß das meiste, sondern auch das beste Eisen. Als Feuermaterial hat man bloß verkohlte Steinkohlen, Kohks. Die Eisenerze in Staffordshire halten zwischen 20 und 45 p. C. Eisen. Man mengt die Erze so, daß sie vor dem Roͤsten im Durchschnitte 30 bis 33 p. C., beim Eintragen in den Hochofen aber 40 bis 44 p. C. liefern. In Wallis sezt man dem kohlensauren Eisen Blutstein (Haematit) aus Lancashire zu: die Mischung beider nach dem Roͤsten gibt zuweilen 40 p. C., meistens aber nur 30 bis 33. Die Hochoͤfen in England haben fast alle denselben Bau, indem sie beinahe alle dasselbe Erz und dasselbe Brennmaterial haben. In England ist auch das Erz, das Brennmaterial und der feuerfeste Thon gewoͤhnlich neben einander. Diese Oefen liefern woͤchentlich 30 bis 40 Tonnen Gußeisen oder 40–60 Tonnen Roheisen. Die Oefen in Wallis sind groͤßer: zu Merthyr geben sie woͤchentlich 70 bis 400 Tonnen; man hat jezt einen Ofen daselbst erbaut, der woͤchentlich 420 Tonnen liefert. In Staffordshire kommen die Erzeugungskosten auf 85 bis 98 Franken fuͤr die Tonne; in Wallis auf 80 bis 90 Franken. Gesprungene Gloken ausbessern. Im Industriel belge S. 447. wird bas Verfahren angegeben, gesprungene Gloken auszubessern. Bekanntlich muß eine Gloke umgegossen werden, wenn sie einen Sprung bekam. Ein armer Kesselfliker lehrte eine einfachere Methode. Man hielt den armen Teufel lange Zeit uͤber bei seinen Versuchen fuͤr einen Narren, und wollte ihn in's Tollhaus sperren, als ihm endlich seine lezten Versuche gelangen. Sein Verfahren ist a. a. O. (und auch im Bulletin d. Scienc. technol. October S. 146.) etwas undeutlich beschrieben. Es heißt: die herabgelassene Gloke wird umgekehrt, so daß ihre untere Oeffnung nach oben gerichtet ist. Die Raͤnder des Sprunges werden so ausgesagt, daß ein ekiger Hohlraum sich bildet, an welchem ein nach der Form der Gloke ausgeschnittenes Stuͤk Holz angebracht wird, das eine Art Model gibt, der mit Glokenspeise ausgegossen wird. Die Gloke wird nun mit Kohlen ausgefuͤllt und außen mit Kohlen umgeben, welche angezuͤndet und soviel moͤglich in gleichfoͤrmiger Hize gehalten werden, bis man endlich nach 10–12 Stunden nur mehr das Geblaͤse auf jene Stelle Hinspielen laͤßt, die ausgebessert werden soll. Eben so wird auch das dreiekige Stuͤk rothgluͤhend gemacht, welches den Sprung ausfuͤllen soll. Wenn die Raͤnder des Sprunges, und das erwaͤhnte Stuͤk beinahe gluͤhend geworden und auf dem Punkte sind in Fluß zu gerathen, raͤumt man die Kohlen weg, blaͤst die Asche weg, und bestreut den Sprung und das Stuͤk, welches eingesezt werden soll, mit Borax. Das einzusezende Stuͤk wird mit der Zange gefaßt, in die ausgesaͤgte Oeffnung eingesezt und mit dem Hammer facht nachgetrieben. Die Reibung der Raͤnder, welche durch die Schlage mit dem Hammer erzeugt wird, vermehrt die Hize an denselben so, daß sie in Fluß gerathen, an einander schmelzen und ein neues Ganze bilden. Hierauf laͤßt man die Gloke erkalten feilt die ausgebesserte Stelle zu und die Gloke ist so gut wie vor. Ein anderer hat vorgeschlagen, den ausgeschnittenen Sprung mit Eisenblech zu schließen, und das Glokenmetall in die auf diese Weise gebildete Hoͤhlung zu gießen. – – So gut diese Methode ist, so scheint uns doch die amerikanische Methode, die Gloken gaͤnzlich zu ersezen, (die bereits in Wuͤrtemberg mit gutem Erfolg nachgemacht worden sind), den Klang naͤmlich durch starke Stahlfedern zu erzeugen, auf welche ein Hammer schlaͤgt, vortheilhafter. Dadurch wird der, immer kostbare und gefahrvolle, Thurmbau, und die eben so kostbare und gefahrvolle Ausbesserung der Thuͤrme gaͤnzlich beseitigt, und die Kirche selbst einer schoͤnen, reinen antiken Form faͤhig, die durch jeden Thurm entstellt werden muß. Ueber die epicykloidischen Zaͤhne an Raͤderwerken. Hr. Wynn, ein sonst angesehener Mechaniker zu London, erklaͤrte im Mech. Mag. N. 283. S. 371., daß die epicykloidischen Zaͤhne (von deren Vorteilen die Mechaniker sich uͤberzeugt haben (siehe Polyt. Journ. a. a. O.), „eine große Absurditaͤt“ sind. Der beruͤhmte Londoner Uhrmacher, Jak. Harrison, weiset ihn hieruͤber im Mechan. Mag. N. 329. S. 341. zu Recht, und wir wollen Uhrmacher auf diesen wichtigen Aufsaz aufmerksam gemacht haben. Verbesserung des Glases zu optischen Instrumenten. Es ist Hrn. Faraday, dem beruͤhmten Chemiker, gelungen, Glas zu Linsen fuͤr optische Instrumente von 1 bis 2 Fuß im Durchmesser in einer solchen Reinheit zu verfertigen, wie es bisher noch unmoͤglich gewesen ist. (London litt. Gazette Bullet. d. Scienc. techn. techn. October. 151.) Uhr aus Bergkrystall. Hr. Rebillier verfertigte eine Uhr aus Bergkrystall, uͤber welche am 7. Septbr. 1829 vor der koͤniglichen Akademie d. Wissenschaften zu Paris Bericht erstattet wurde. (Annales de Chimie. Octobre 1829. S. 196.). Einfluß der feuchten Waͤnde auf Messingdrath. Ein Kaufmann hing Messingdrath an einer feuchten Wand auf. Der Theil des Drathbundes, welcher an der Wand anstieß, warb in kurzer Zeit so bruͤchig wie Glas. Er fragt im Mechan. Mag. N. 329. S. 254. um die Ursache dieses Phaͤnomenes und um ein Mittel dagegen. Da das Mechan . Mag . weder auf die eine noch auf die andere dieser Fragen Bescheid gab, so wollen wir beide beantworten. Die Ursache dieses Phaͤnomenes ist die Oxydirung des Kupfers durch die Feuchtigkeit und durch den sogenannten Mauersalpeter, und das Mittel dagegen ist, die Wand troken zu legen. Ueber die Maschinen des alten Giov. Branca kommt eine interessante Notiz in der Biblioteca italiana (Ottobre (pubbl. il 3. Dicemb.) 1829. S. 96.) unter der Aufschrift vor: Osservazioni sulle macchine pubblicate da Giovanni Branca nel 1629. Der ungenannte Verfasser derselben erinnert seine Leser, daß zu jener Zeit, wo Italien, wo Florenz, Pisa, Venedig, Mailand, Genua ganz Europa und den Orient in Tuch und Seide kleidete, mit Glas- und Toͤpferwaaren und mit allen Artikeln des Luxus versah, manche Maschine dort gebraucht worden seyn mußte, die man jezt fuͤr eine neue Erfindung haͤlt und uͤber das Meer heruͤber holt. Er bemerkt sehr richtig, daß bei dem Wiederaufleben der Wissenschaften in Europa die Gelehrten, und selbst die gebildetesten unter denselben, mit einer Art von Verachtung auf die bloß nuͤzlichen Kuͤnste herab blikten, und Vorurtheile gegen dieselben naͤhrten und verbreiteten, die sich noch bis auf den heutigen Tag erhalten haben: vielleicht nirgendwo mehr, als auf deutschen Universitaͤten, wo der Techniker ein Philister, und nur der Student, der Bursch, der vielleicht schlechte Verse, aber keinen Schuh fliken kann, ein honorisches Wesen ist. Dieselbe Pedanterei und derselbe Mandarinengeist unter dem Universitaͤtsvolke, der die nuͤzlichen Kuͤnste in Italien untergrub, hinderte auch bisher, bis auf Beckmann, das Gedeihen derselben in Deutschland, und hindert es in manchen Laͤndern noch bis zur Stunde. Die Stokgelehrten ließen nicht nur die technischen Erfindungen der Italiener zu Grunde gehen, sondern unterdruͤkten sogar die neuen Erfindungen, in welchen einzelne Genies ihrem Zeitalter um Jahrhunderte voraus waren, oder vernachlaͤssigten dieselben wenigstens. Sie schenkten weder den Ideen des Spaniers, Blasco de Garay, der schon im J. 1545 ein Dampfboth erbaut haben soll (woran indessen Hr. Arago zweifelt), noch den Ideen des Salomon de Gaus, der in einem Werkchen unter dem Titel: raisons des forces mouvantes zu Frankfurt im J. 1615 eine Maschine beschrieb und abbildete, die der Dampfmaschine des Marquis de Worcester vom J. 1663 hoͤchst aͤhnlich ist, irgend eine Aufmerksamkeit. Man weiß sogar heute zu Tage nicht mehr, ob dieser Salomon de Gaus ein Deutscher oder ein Franzose war. Es waͤre der Muͤhe werth, daß irgend ein Gelehrter zu Frankfurt, oder der hochverdiente und beruͤhmte Hofrath Gauß zu Goͤttingen, der vielleicht gar ein spaͤter Enkel dieses Salomon de Gaus seyn koͤnnte, hieruͤber Nachforschungen hielte, und die Ehre der ersten Erfindung der Dampfmaschine fuͤr Deutschland vindiciren haͤlfe. In Branca's Werke, welches zu Rom im J. 1629 erschien, sind mehrere Vorrichtungen zum Treiben von Maschinen beschrieben und abgebildet, die man fuͤr neue Erfindungen haͤlt, vorzuͤglich hydraulische. Branca beschreibt z.B. einen senkrechten Cylinder, um welchen sich eine Schlangenroͤhre windet, welche oben in einen Trichter sich endet. In diesen faͤllt ein kleiner Wasserstrahl, und treibt den Cylinder mit großer Kraft in entgegengesezter Richtung der Windungen der Roͤhre. Auch in pyrotechnischer Hinsicht hat Branca Manches geleistet, und ein Rad beschrieben, das durch eine Dampfkugel getrieben wird: eine Vorrichtung, die mit jener des spaͤter gekommenen Marquis de Worcester große Aehnlichkeit hat. Die Lampen nach Art eines Hieron's brunnen, die jezt als neue Erfindung gelten, finden sich bereits in Branca, und waren vielleicht schon sogar vor ihm. Auch eine Dreschmaschine ist in Branca abgebildet, und, sonderbar, beinahe so, wie wir eine aͤhnliche Maschine, von einem Bauern verfertigt, auf dem Wege von Traunstein nach In Zell fanden, die sehr gut arbeitet, und gewiß fuͤr unsere Bauern besser ist, als die englische des Hrn. Meickle. Die neue Knetemaschine zum Kneten des Teiges ist bereits in Branca beschrieben und abgebildet. Unter den vielen hydrostatischen und hydraulischen Maschinen, Druk- und Saugwerken, Wasserraͤdern, welche Branca beschrieb und abbildete, (unter lezteren kommen sogar Poncelet's und Burdin's Raͤder vor) zeichnen sich vorzuͤglich mehrere zur Benuͤzung eines kleinen Wasserstrahles bei hohem Falle aus, eine Benuͤzung der Kraft des Wassers, die heute zu Tage beinahe gaͤnzlich aufgegeben ist, und die so herrliche Dienste leisten koͤnnte. Wie kommt es, daß so nuͤzliche Erfindungen durch Jahrhunderte auf eine so straͤfliche Weise vernachlaͤssigt und dem Dienste der Menschheit entzogen werden konnten? An wem lag die Schuld? Sicher nicht an denjenigen, die lernen wollten, sondern an denjenigen, die lehren sollten, und die theils aus eigener Unwissenheit, aus Faulheit und Bequemlichkeit, theils aus Eitelkeit und schnoͤdem Stolz, der sich durch fremdes Verdienst gekrankt stecht, ihre Schuͤler lieber in Unwissenheit ließen, als daß sie dieselben gehoͤrig unterrichten. Das Staatsmusaͤum fuͤr die Nationalindustrie und die nuͤzlichen Kuͤnste zu Bruͤssel. Ich hoffe meinen Landsleuten, die einst, wie ich, in den Fall kommen koͤnnten, die Niederlande zu bereisen, einen Dienst zu erweisen, wenn ich sie durch Ihr, auch in Holland geschaͤztes Journal auf den Genuß aufmerksam mache, welchen ihnen ein Gang in das Staatsmusaͤum fuͤr die Nationalindustrie und die nuͤzlichen Kuͤnste zu Bruͤssel gewaͤhren wird. Sie werden daselbst nicht nur, wie ich, gut aufgenommen werden,Es ist Herr Dryssens, an welchem alle, die dieses Institut besuchen wollen, einen eben so gefaͤlligen als unterrichteten Fuͤhrer finden werden. Dieser ausgezeichnete junge Gelehrte, der nur fuͤr Physik und Technik zu leben scheint widmet schon seit einiger Zeit, ohne die mindeste Entschaͤdigung, seine Dienste dieser Anstalt. sondern auch mit mir sich dieser herrlichen Anstalt freuen. Sie werden daselbst eine aͤußerst kostbare Sammlung von Instrumenten fuͤr Experimentalphysik finden, welche sowohl fuͤr den akademischen Unterricht, als auch zur Vorbereitung fuͤr diejenigen bestimmt sind, die sich dem Studium der Technik widmen und die hierzu unentbehrliche Theorie sich eigen machen muͤssen. Diese. Sammlung enthaͤlt, so vollstaͤndig als moͤglich, alle Instrumente, deren in den Werken von 's Gravesande, Desagulier, Muschenbroek, Rollet, Sigaud de la Fond Erwaͤhnung geschieht, so wie auch die der neueren Physiker, Biot's, Wollaston's, Arago's, Fresnel's, Ampère's etc. etc. So weit es die kurze Zeit der Errichtung dieses Musaͤums erlaubte, wurde darin die historische Aufeinanderfolge der Erfindungen und ihrer Verbesserungen beobachtet, also die chronologische Ordnung. Die Instrumente und Maschinen sind nach den einzelnen Theilen der Physik geordnet; z.B. nach den allgemeinen Eigenschaften der Koͤrper uͤberhaupt, nach den Imponderabilien, nach der Statik, Hydrostatik, Hydraulik und Pneumatik. In jeder dieser Abtheilungen findet man Alles, was die Geschichte der Erfindungen Vorzuͤgliches aufzuweisen hat: alle Instrumente und Apparate sind mit der moͤglich groͤßten Sorgfalt ausgefuͤhrt und in einem Zustande, welcher jeden Kenner im hoͤchsten Grade befriedigen muß. Was ich hier uͤber die Instrumente fuͤr Experimentalphysik sagte, gilt in vollem Maße auch von den mathematischen und von den Apparaten fuͤr Chemie. In einer zweiten Reihe von Zimmern sind die Instrumente und Maschinen fuͤr einzelne Theile der Technik aufgestellt. Sie werden hier eine Reihe von Modellen zu Dampfmaschinen finden, die Sie anderswo vergebens suchen werden. Die Modelle werden durch eine Weingeistlampe in Thaͤtigkeit gesezt. Diese herrliche Sammlung der Dampfmaschinen stellt die ganze Geschichte derselben von Heron bis auf den heutigen Tag in einer musterhaften Klarheit dar. Zur groͤßeren Deutlichkeit sind jeder dieser Maschinen noch Durchschnittsmodelle beigefuͤgt, um den inneren Bau derselben, das Spiel der Staͤmpel und Ventile, anschaulich zu machen. Die Modelle von Bruͤken und Schleußen fuͤllen allein zwei große Saͤle, und bilden eine eben so kostbare als in der That einzige Sammlung. Die Originale derselben finden sich großen Theils im Koͤnigreiche selbst im Großen ausgefuͤhrt; bekanntlich hat die Wasserbaukunst nirgendwo eine hoͤhere Stufe erreicht, als in Holland. Die Sammlung der Hebeboͤke, Wellen, Winden, Kraniche etc., der Vorrichtungen fuͤr die Wasserbaukunst, fuͤr den Muͤhlenbau etc. wird nur wenig zu wuͤnschen uͤbrig lassen, so wie auch die Modelle fuͤr die sogenannte buͤrgerliche Baukunst, vorzuͤglich fuͤr die in Holland so hoch getriebene Zimmermannskunst und fuͤr die Kunst des Steinmezes. Die Sammlung der Modelle fuͤr Schiffsbaukunst (bloß fuͤr Handelsschiffe) wird nicht leicht irgendwo ein Gegenstuͤk finden: sie ist eben so zahlreich als kostbar. Man beschaͤftigt sich gegenwaͤrtig mit Aufstellung der Modelle von Maschinen welche zur Verarbeitung der sogenannten Webematerialien, des Flachses, Hanfes, der Baumwolle, Wolle, Seide benuͤzt werden von den aͤltesten Zeiten bis auf den heutigen Tag. In demselben Geiste entworfen und ausgefuͤhrt, wie die bereits erwaͤhnten, wird sie, muß sie jeden Kenner nicht bloß befriedigen, sondern entzuͤken. Bei diesen herrlichen Sammlungen befindet sich noch uͤberdieß eine aͤußerst kostbare und bandereiche Bibliothek. Sie ist das Eigenthum des hoͤchst achtbaren Directors dieses Institutes, des Hrn. Onder de Wyngaart Canzius, eines aͤußerst edlen Mannes, der nicht nur allen Technikern und allen Freunden der Industrie den freien Gebrauch dieser kostbaren Sammlung auf die großmuͤthigste Weise gestattet, sondern noch unermuͤdet fortfaͤhrt sich und sein Vermoͤgen dem allgemeinen Wohle zu opfern. In einem eigenen Saale hat der Director eine Elektrisirmaschine aufgestellt, die, wie Alles, was der Hollaͤnder in Maschinen baut, groß, man koͤnnte sagen kolossalisch ist. Sie ist nach der beruͤhmten Maschine des Hrn. van Marum, und ihre Schiebe hat volle 5 Fuß im Durchmesser: vielleicht daß der Staat diese Maschine an sich bringt. Mit wahrer Freude hoͤrte ich den schoͤnen und weisen Absichten der Regierung bei Errichtung dieses Musaͤums ungetheilten und lebhaften Beifall zollen; wir wuͤnschen ihr Gluͤk zu dem Erfolge dieses wahrhaft koͤniglichen Aufwandes, der nicht die kleinste Perle in Wilhelms schoͤner Krone ist. Koͤnige und Staaten koͤnnen ihre Schaͤze nie gluͤklicher verwenden als zur Foͤrderung jener Wissenschaften, durch welche das Talent und der Gewerbfleiß des Buͤrgers gewekt, die Moralitaͤt durch Liebe zur Arbeit genaͤhrt, und der Reichthum des Landes durch den Wohlstand jedes einzelnen Buͤrgers desselben erhoͤht wird. Heil dem Koͤnige von Holland und den wakeren Hollaͤndern. Verbesserung an Lettern. Ein Hr. P. P. zu Cambridge schlaͤgt im Mechan. Mag. N. 329. S. 255. vor, dem gewoͤhnlichen Letternkegel Statt eines Buchstabens an Einem Ende denselben Buchstaben auch an dem anderen Ende zu geben, so daß auf diese Weise dieselbe Columne auf Ein Mal doppelt gesezt und doppelt gedrukt werden koͤnnte. Der Gewinn an Zeit und Kosten bei dieser Vorrichtung ist einleuchtend. Ueber Deschiffrirkunst finden sich interessante Notizen in den Lettere del Conte Morosini, Nob. Veneziano, al Sign. Abate Francesco Cancellieri di Roma, e di questo a quello intorno ad alcune cifre spettanti all Accademica de' Lincci. 8. Venezia. 1829. p Piccoti. 37 S. (Vergl. Biblioteca italiana Ottobre 1829. S. 96.) Haltbare Tinte. Hr. Murray empfiehlt im Mechan. Mag. N. 329. S. 256. folgende Tinte, als allen chemischen Reagentien widerstehend. 1/2 Loth Hoͤllensteinaufloͤsung (Aufloͤsung von salpetersaurem Silber).   2    – Aufloͤsung von salpetersaurem Eisen. 1/2 – Aufloͤsung von blausaurem Ammonium.   1    – Gallaͤpfeltinctur. Obiger Mischung wird etwas fein abgeriebene Tusche und arabischer Gummi zugesezt. Neue musikalische Instrumente. Hr Archotti, ein Roͤmer, erbaute ein Fortepiano, in welchem jede Saite mittelst eines Bogens gestrichen wird, der durch die Taste in Bewegung gesezt wird. Dieses Instrument ist 15 Fuß lang und 8 Fuß hoch und breit. Ein anderer Kuͤnstler hat eine ungeheuere Baßgeige mit 7 Saiten verfertigt, an welcher der Bogen mittelst eines eigenen Mechanismus bewegt wird. Zu Wien wurde ein Jagdhorn mit 8 Klappen erfunden, das alle 8 Toͤne der chromatischen Leiter unmittelbar gibt. (Journal de Savoie. Sept. Bullet. d. Scienc. technol. Oct. S. 206.) Jackson's Sohlenstifte. Wir haben von diesen Patentstiften im Polytechn. Journ. Nachricht gegeben. Im Mechan. Mag. finden sich mehrere Zeugnisse, durch welche die Brauchbarkeit derselben bestaͤtigt wird. Brantwein aus Nord-Amerika verbannt. Zu New-York bildete sich vor einiger Zeit eine Temperance-Society, welche von jedem Mitgliede Enthaltsamkeit von Brantwein fordert. Der Bericht, welcher bei der lezten Sizung dieser Gesellschaft erstattet wurde, ist wahrlich hoͤchst erfreulich fuͤr den Menschenfreund. Es haben sich bereits mehr als 600 aͤhnliche Gesellschaften in N. Amerika gebildet, und eine derselben in Connecticut zahlt uͤber 600 Mitglieder. In einem Staͤdtchen, wo im vorigen Jahre neun Brantweinkneipen waren, ist gegenwaͤrtig nur mehr eine, und mehr als 1500 Brantweinschenke haben ihre Gift-Traffick bereits gaͤnzlich aufgegeben, (Herald. Galign. Messeng. 4586.). Moͤchte der Himmel Missionare dieser Temperance-Society nach Europa fuͤhren, vorzuͤglich nach dem Norden von Deutschland, wo die herrliche Menschenrasse durch den Mißbrauch des Brantweins von Jahr zu Jahr mehr ausartet. Daß jaͤhrlich Tausende und Tausende in Folge des Brantweintrinkens dahin sterben; daran wuͤrde noch wenig liegen, das hohe Ungluͤk, das der Brantwein uͤber den Norden Europens brachte, liegt darin, daß er Siechlinge erzeugt, und die Menschenrasse von einer Generation zur andern immer mehr und mehr verkruͤppelt. Wer Zwerge aus Hunden, Kazen, Pferden etc. ziehen will, darf diesen Thieren nur zugleich mit der Milch ihrer Mutter Brantwein zu trinken geben. Wer Rassen von Zwergen erzeugen will, der gewoͤhne seine Kinder fruͤhe an Brantwein. Wenn es den Amerikanern gelingt, die Temperance-Society mit Erfolg nach England zu spielen, so haben sie die Englaͤnder noch ein Mal, und bei ihrem eigenen Herde, geschlagen: denn die Brantweinsteuer betraͤgt ungefaͤhr den zehnten Theil der Einnahme der englischen Staatskasse. Baumwollenhandel zu Liverpool. Der Baumwollenhandel zu Liverpool wird flau. Es wurden am lezten Mittwoche nur 7000 Ballen verkauft, und von diesen wahrscheinlich nur ein Theil auf Speculation, indem dieses Jahr in Folge des nassen Wetters (es war in Amerika diesen Sommer so naß, als bei uns) die Baumwolle sehr kurz ausfaͤllt. (Galign. N. 4558.) Wollenhandel und Schafmarkt in Ireland. Dieß Jahr kamen auf den irlaͤndischen National-Schafmarkt zu Ballinastoe 20,000 Stuͤke Schafe weniger zu Markte, als in dem vorjaͤhrigen, wo 97,384 aufgetrieben, und 85,143 verkauft wurden. Ungeachtet der geringeren Anzahl sind die Preise gegen das vorige Jahr gewichen um 4 bis 8 Shill. bei den Mutterschafen, und um 8 bis 10 Shill. bei den Stoͤren. (Dublin Post in Galignani Mess. N. 4554.) Neues Sinken der Fabriken in England. Die Spuren von einiger Besserung im Fabrikwesen und im Handel, die sich vor ungefaͤhr 3 Wochen zeigten, sind bereits wieder verschwunden. Der Zustand unserer Fabrikanten und Fabrikarbeiter und ihr Jammer und Geschrei ist klaͤglicher, als jemals. Die Calicodruker, die an ihrer Sommerarbeit so großen Verlust erlitten, haben jezt wenig oder gar keine Arbeit, und es steht schlechter mit ihnen, als jemals. Wenn moͤglich noch trauriger ist der Zustand des Fustianwebers. Der fleißigste verdient sich kaum 8–9 Pence (24–27 kr.) des Tages (dem Preise der Lebensmittel nach so viel, als 4–5 kr. bei uns). Auch die kurze Besserung, die sich in der Seidenweberei zeigte, ist wieder gaͤnzlich verschwunden. (Manchester Mercur. Galignani N. 4578). Eben so bemerken die Manchester-Times (Galignani 4581.), daß die wenige Nachfrage um schlechte gedrukte Baumwollenwaaren fuͤr die Tuͤrkei seit Abschluß des Friedens von Adrianopel sich schon wieder verloren hat, und keine Besserung im Zustande der Industrie wahrgenommen wird. Die London-Gazette fuͤhrte Dienstags 30, und Freitags darauf wieder 30 Bankerotte auf. Selbst das alte Haus Neville und Sohn fiel. 13 Fabriken in Schottland wurden in den lezten 14 Tagen aufgegeben. Der Manchester-Herald klagt, daß die Ausfuhr des englischen Garnes so sehr zunimmt, zum deutlichen Beweise, daß das Ausland fuͤr seine eigene Rechnung webt, und nicht mehr auf England ansteht. Amerika ist jezt, nach dem Herald, noch der einzige Markt fuͤr englische Kattune. Ueber das Verhaͤltniß der akerbauenden Klasse in England zur gewerbetreibenden. Waͤhrend alle Voͤlker Europens, den Landmann und Buͤrger in England bedauern, daß er so ungeheure Abgaben bezahlen muß, findet der Courier (in Galignani Messenger N. 4584.) hierin einen Beweis des bluͤhenden Zustandes, in welchem sich England befindet. Frankreich vermag es nicht, sagt er, so viel Steuer zu bezahlen, obschon seine Bevoͤlkerung weit großer ist. Er findet den groͤßeren Wohlstand Englands darin, daß erstens seine Staͤdte mehr bevoͤlkert sind, als jene Frankreichs (London hat 1,225,604 Einwohner, Paris nur 720,000; Glasgow 147,043, Lyon 115,000; Edinburgh 138,255, Marseille 102,000; Manchester 133,788, Bordeaux 92,600; Liverpool 118,973, Rouen 86,000; Birmingham 106,722, Nantes 77,000; Bristol 87,000, Lille 60,000; Leeds 85,796, Straßburg 50,000 u.s.f.), daß zweitens in diesen Staͤdten die Arbeiten besser abgetheilt werden und folglich schneller gefertigt werden koͤnnen; daß drittens die Haͤlfte der Bevoͤlkerung, 50 von 100, in England in Staͤdten wohnt, und daß nur der 33igste Theil der Bevoͤlkerung sich mit Akerbau beschaͤftigt; daß viertens die Guͤterbesizer und Paͤchter in England lauter große Guͤterbesizer und Paͤchter sind, welche etwas aufzuwenden vermoͤgen, waͤhrend in Frankreich die Guͤter alle zerstuͤkelt sind u.s.f. Dadurch, meint er, ist der Englaͤnder im Stande, gegenwaͤrtig 24 P. C. seiner Einnahme an Taxen zu bezahlen. Wir muͤssen gestehen, daß wir in allen den hier aufgestellten Gruͤnden nicht eine Quelle der Groͤße und des Gluͤkes, sondern nur des Unheiles und des nahen physischen und moralischen Verfalles erbliken koͤnnen. Die Geschichte aller Zeiten und Voͤlker hat erwiesen, daß hoch bevoͤlkerte Staͤdte stehende Pesten in einem Lande sind, und daß ein Land desto kraͤftiger und gluͤklicher ist, je mehr seine Bevoͤlkerung gleichfoͤrmig uͤber jeden Morgen Landes vertheilt ist; daß es desto kraͤftiger und gluͤklicher ist, je mehr der Akerbau uͤber die Industrie im Verhaͤltnisse des Bedarfes beider vorwaltet; daß Guͤterbesizungen desto besser verwaltet werden, je kleiner sie sind. Wir koͤnnen nicht begreifen, wie der Courier zu solchen aller Erfahrung und aller Geschichte widersprechenden Behauptungen kommen kann: hoͤchstens koͤnnten wir uns diesen Umstand durch die Erscheinung erklaͤren, daß das heutige England ganz und gar das Gegentheil von jenem allen England ist, das einst, und mit Recht, von ganz Europa bewundert und geachtet wurde. – Wir sehen in der folgenden Nummer Galignani's, daß 15 Paͤchter in Berkshire nach Van Diemen's Land auswandern mußten, weil sie die auf ihrem Pachtgute haftenden Armentaxen, welche jaͤhrlich allein 10 bis 12 fl. (15–20 Shilling) fuͤr den Acre (fuͤr 4840 □ Yards, den □ Yard zu 9 engl. Fuß) betragen, nicht mehr bezahlen koͤnnen. Nach dem Herald (Galignani N. 4588.) haben die Magistrate von Berkshire urkundlich erwiesen, daß ein Feldarbeiter in ihrer Grafschaft sich gegenwaͤrtig bei den großen Guͤterbesizern und großen Paͤchtern woͤchentlich nicht mehr als drei Shillings (1 fl. 48 kr.) verdienen kann, also buchstaͤblich fuͤr seine Familie und sich weniger hat, als fuͤr jeden einzelnen Straͤfling in den englischen Zuchthaͤusern gerechnet wird, fuͤr welchen woͤchentlich 1 fl. 54 kr. bloß auf Kost bezahlt wird; Kleidung, Bett, Wohnung hat der schlechteste Straͤfling uͤberdieß besser im Zuchthause, als der arme Feldarbeiter in England. Waͤhrend nun dieß das Loos der achtbarsten und staͤmmigsten Klasse unter jedem Volke, der der Akerbauer, in England geworden ist, fordert ein reicher großer Guͤterbesizer in England (ein ehemaliger englischer Gesandter zu Paris) jeden Spieler und alle Spielgesellschaften in Frankreich auf, gegen ihn 600,000 fl. rhein. (50,000 Pfd.) zu wetten, daß er in 20 Tagen hundert Rubber im Whist macht. Jeder Rubber wird noch besonders mit 100 Pfd. Sterl. (1200 fl.) bezahlt. Mit dieser Herausforderung aller Spieler Frankreichs sind jezt alle englischen Journale, und auch mehrere franzoͤsische erfuͤllt (Vergl. Galignani 4588.). 900,000 Franken (36,000 Pf.) haben franzoͤsische Spieler gegen den edlen Lord bisher zusammengebracht; mehr verzweifeln sie jedoch in Frankreich zusammenbringen zu koͤnnen. Die Englaͤnder finden hierin eine Schande fuͤr Frankreich) uns will es scheinen, daß die Schande vielmehr auf das Land zuruͤkfaͤllt, dessen Buͤrger eine solche Herausforderung wagte, waͤhrend Tausende seiner Landsleute buchstaͤblich verhungern. Gewinn eines Kaffeesieders zu London. Ein Kaffeesieder zu London, Hr. Clarke am Leopard-Kasseehause, muß bei Erbauung der neuen Londoner Bruͤke seine Wirthschaft niederreißen lassen, und dafuͤr entschaͤdigt werden. Er legte dem Magistrate folgende Rechnung uͤber seinen Gewinn vor. Aus Einem Quarternleibe weißen Brotes, der ihm auf 9 Pence (27 kr.) kommt, und mit 6 Pence (18 kr.) Butter macht er 18 geroͤstete Butterschnitten (rounds of toast), fuͤr deren jede er 3 Pence (9 kr.) bekommt. Sonach gewinnt er am Brote und Butter allein 2 Shillings (1 fl. 12 kr.) auf den Shilling 3 P. (auf 45 kr.). Aus einem Viertelpfund Kaffee zu 5 P. (15 kr.), wenn das Pfd. 1 Shill. 8 P. (1 fl.) kostet; Aus drei Viertelpfund Zuker zu 4 1/2 P. (13 1/2 kr.), wenn das Pfd. 1 Shill. 6 P. (18 kr.) kostet; Aus einem Pint Milch zu 4 1/2 kr. (1 1/2 P.) macht er 26 Schalen Kaffee, die Schale zu 4 1/2 kr. (1 1/2 P.); er gewinnt folglich 2 Sh. 4 P. (1 fl. 24 kr.) an 11 P. (36 kr.) 13 Kuchen (Muffins) kosten 1 Shilling; die Butter dazu 6 P.; er verkauft sie fuͤr 2 Pence das Stuͤk, gewinnt also 100 p. C. daran. Am 9. November bestand seine Ausgabe fuͤr obige Beduͤrfnisse in 2 Pfd. 7 Sh. 2 P.; seine Einnahme dafuͤr in 4 Pfd. 17 Sh. 6 P. Er versichert im lezten Jahre 900 Pfd. (10,800 fl.) eingenommen, und nur 250 Pfd. ausgelegt zu haben. Der Jahresgewinn betraͤgt demnach 650 Pfd., und, diesem zu Folge, machte er auf 2000 Pfd. Entschaͤdigung Anspruch. Das Geschwornen-Gericht sprach ihm 1105 Pfd. zu. (Galignani. 4583.) Das Gastmahl des Lord Mayor zu London im J. 1829; ein Beitrag zur Kenntniß der englischen Kochkunst und des englischen Tischgeschmakes. An der festlichen Tafel des Lord Mayor zu London wurden aufgetragen in der Gildenhalle (Guildhall): 200 Schalen Schildkroͤte-Suppe, jede zu 5 Pinten (5 Pfd.); 50 Teller mit jungen Huͤhnchen und mit Huͤhnern; 50 Kapaune; 30 gesottene Truthuͤhner oder Indiane in Austersauce (warm); 45 verzierte Schinken; 30 Zungen; 15 gedaͤmpfte Rindskeulen (warm); 30 Schuͤsseln Muscheln und Seekrebse; 15 aufgegangene Pasteten; 30 Taubenpasteten; 6 Schuͤsseln Fisch; 2 Rindsbarons;Ein Baron of beef ist in der englischen Kuͤchensprache derjenige Nierenbraten eines Rindstuͤkes, an welchem beide Nieren belassen sind. A. d. Ue. 3 Nierenbraten; 3 Rippenstuͤke; 2 Rindskeulen; 3 Rundstuͤke von Rindfleisch;, 50 Teller kleine Pasteten; 30 Markpuddings; 40 Aepfel- und andere Torten; 105 Gelées und Cremes; 120 Schuͤsseln Brocoli und Erdapfel. Zweite Tracht: 40 Truthuͤhner; 105 Schuͤsseln mit Wildpret; 50 Schuͤsseln mit Federwildpret. Nachtisch: 160 Pfd. Ananas; 150 Teller mit Treibhaustrauben; 50 Teller mit verschiedenen Aepfeln und eben so viel mit Birnen von verschiedenen Sorten; 40 Heller mit Wallnuͤssen; 100 verzierte Kuchen etc.; 50 Teller mit getroknetem Obste; eben so viel Eingesottenes; 200 Portionen Gefrornes. Wein war Champagner, Hock, Claret, Madeira, Port, Sherry. (Courier Galignani. N. 4780.) – Man ersieht hieraus, daß bei dieser ungeheueren Tafel nur zwei warme Speisen waren: gedaͤmpfte Rindskeulen und gesottene (!) Truthuͤhner; alles andere war kaltes Gericht. 2) daß, waͤhrend taͤglich Duzende von Menschen auf den Straßen zu London buchstaͤblich erhungern, der Hr. Buͤrgermeister und die Raͤthe uͤppig schwelgen. Auf dem festen Lande speisen die Koͤnige die Armen in ihrer Hauptstadt bei oͤffentlichen Festen; zu London speist der demokratische Magistrat aber zuvoͤrderst sich selbst. Der liebe Gott scheint hieran keine besondere Freude zu haben; denn, als der Magistrat in Procession zu obiger Mahlzeit ging, und in der Kirche zum h. Grabe zu Ehren des Lord Mayor mit allen Gloken gelautet wurde, fiel die große 33 Zentner schwere Gloke aus dem Sattel und brach entzwei, ohne daß jedoch die Armen, die sie lauten mußten, dabei beschaͤdigt wurden. Ueber Armenpflege in England und uͤber die Armenanstalten in Holland. Waͤhrend das reiche England gegenwaͤrtig in Gefahr ist unter seiner Armentaxe zu unterliegen, und Hr. Walker (ein Londoner Polizeibeamter) in einer kuͤrzlich erschienenen Schrift, die viel Aufsehen in England erregt, die Armengeseze in England „thoͤricht, grausam und unchristlich“ (Vergl. Galignani Messenger. N. 4592.) nennt, und dabei so menschlich ist, darauf anzutragen, daß man alle Arme, die im Stande sind, sich ihr Brot zu verdienen, aus den Armenhaͤusern hinauswerfen und ihnen keinen Heller geben soll: (wo der Arme, der noch arbeiten kann, Arbeit hernehmen soll, wenn Gewerbe und Handel daniederliegen, sagt er nicht); hat der Courier die Klugheit seine ungluͤklichen Landsleute auf die Armenanstalten in Holland aufmerksam zu machen.Galignani Messenger. N. 4590–91. Man scheint in England vergessen zu haben, daß England seine ganze Bildung, seine ganze Große lediglich dem benachbarten Holland zu danken hat. Der schnell empor gereifte Schuͤler hat seinen vortrefflichen Lehrmeister mit grobem Undanke belohnt. Er koͤnnte noch jezt Manches von seinem alten Lehrer lernen, wenn sein Eigenduͤnkel es ihm gestattete. Die Hollaͤnder sind noch immer was sie vor beinahe zwei Jahrtausenden unter den Roͤmern waren, unter allen Voͤlkern, die am Rheine wohnen wie Tacitus von ihnen sagte die ausgezeichnetesten; die Ehre und der Glanz dieses alten Volkes waͤhrt noch immer.“ (Omnium harum gentium praecipui Batavi: manet honos et antique Societatis insigne. Tacit. de morib. Germanor.) Das uͤbervoͤlkerte Holland fuͤhlte mehr als jedes andere Land den Uebergang vom Kriege zum Frieden; die Last abgedankter Soldaten und Matrosen, und das Stoken in Gewerben und Handel. An den klugen und besonnenen Hollaͤndern ging die Lehre der Tage der Pruͤfung nie verloren: sie schwaͤchten sich nicht durch Anlagen neuer Colonien; sie schikten Fremde nach denjenigen, die sie bereits besaßen. Sie sahen ein, als sie ihre Fabriken wieder in Aufnahme bringen wollten, daß man mit Maschinen weit schneller, wohlfeiler und schoͤner arbeitet, als mit Menschenhand, und sie verwendeten die Haͤnde, die ihnen bei ihren Fabriken uͤbrig blieben, fuͤr den Akerbau, bei welchem jezt der Taglohn hoͤher war, als vor der Revolution. Sie waren mit Armen, mit Brotlosen uͤberhaͤuft, und dachten darauf, daß diese nicht bloß sich selbst ernaͤhren, sondern auch ihnen noch nuͤzlich werden konnten. Nahrung ist immer die Hauptsache im menschlichen Leben. Wenn man die unerlaͤßlichen Lebensbeduͤrfnisse eines Menschen in 10 gleiche Theile theilt, so wird man finden, daß fuͤr Speise und Trank 6, fuͤr Kleidung und Waͤsche 2, fuͤr Heizung und Licht 1, fuͤr Wohnung und Zufaͤlligkeiten 1 dieser Theile zu rechnen kommt. Man muß daher, wo es sich um Unterhaltung der Armen handelt, vor Allem dafuͤr sorgen, daß sie ihre Nahrung sich selbst erzeugen. Unter dieser Voraussezung bildete sich im J. 1818 eine kleine Gesellschaft in Holland zu einem Versuche nur mit 60,000 fl. Man kaufte eine wuͤste, unbebaute, nichts weniger als fruchtbare Streke Landes mitten im Lande an einem kleinen Flusse, der leicht schiffbar gemacht werden konnte: es waren nur 1300 Morgen. Man errichtete 52 Huͤtten fuͤr eben so viele arme Familien, ein Magazin, ein Schulhaus und einige Spinnhaͤuser fuͤr die Weiber. Jede Familie erhielt 7 Tagwerke, und fuͤr das erste Jahr Kleidung und Nahrung aus dem Fond. Die Arbeiter mußten dafuͤr arbeiten, und wurden fuͤr ihre Arbeit nicht nach dem Tage, sondern nach dem Stuͤke, bezahlt. Die ersten Arbeiten waren Ziegel machen, Aufbauen der Huͤtten und dann ging's an die Feldarbeit. Jeden Abend erhielt der Arbeiter ein Billet, auf welchem der Ertrag seiner Arbeit aufgezeichnet war, und fuͤr dieses Bittet erhielt er seine Nahrung aus dem gemeinschaftlichen Magazine. Wenn er, aus was immer fuͤr einer Ursache, sich weniger verdiente, als er brauchte, erhielt er seinen Bedarf dessen ungeachtet, jedoch auf Abschlag seines kuͤnftigen Verdienstes. Die Weiber besorgten die Hausarbeit, spannen und webten. Die Kinder gingen in die Schule und arbeiteten, wann sie aus derselben heim kamen. Diese und die Weiber wurden so, wie die Maͤnner, fuͤr ihre Arbeit bezahlt. Die Armen arbeiteten auf diese Weise fuͤr ihre eigene Rechnung, und, wenn sie sich am Ende des Jahres mehr verdient hatten, als sie brauchten, bekamen sie den Ueberschuß baar hinaus und konnten bleiben oder weiter ziehen. Der Akerbau wurde groͤßten Theils mit dem Spathen getrieben, weil man es zutraͤglicher fand, und der scheinbar unfruchtbare Boden dadurch am fruͤhesten tragbar gemacht werden kann, indem die Erde besser gemengt wird. Die im Jahre 1818 gekauften 1300 Morgen Landes waren Torf und Heide, und der Morgen galt nur 36 fl. Auf diesen 1300 Morgen leben jezt bereits 2000 Menschen. Man folgte diesem Beispiele in anderen Gegenden Hollands, und auf aͤhnlichen, ehevor wuͤsten, Gruͤnden leben bereits uͤber 30,000 Menschen! Man baut vorzuͤglich Roken, Gerste, Erdaͤpfel und Klee. Die Tonne Kompost aus dem frisch aufgegrabenen Lande wird mit 3 bis 4 fl. bezahlt; ein Feld mit diesem Kompost bestellt, das sonst 380 bis 400 fl. Ernte traͤgt, gibt 576 fl. und daruͤber. Obiger Fond entstand theils aus Geschenken von Menschenfreunden, theils durch kleine Subscriptionen von jaͤhrlich 3 bis 6 fl. als Beitrag fuͤr Arme. Der Ankauf des Landes zu 7 Morgen fuͤr jeden Armen, die Erbauung einer Huͤtte, der Gehalt fuͤr 6 bis 8 Personen als Aufseher erhoͤhte den Unterhalt Einer armen Familie im ersten Jahre auf 1200 fl. ungefaͤhr. Allein schon im Julius des Jahres 1820 hatten die 52 armen Familien den fuͤnften Theil des Vorschusses zuruͤkbezahlt, und sechs Jahre spaͤter hatten die meisten Familien ihren Vorschuß gaͤnzlich abgetragen, und fingen an sich Eigenthum zu erwerben. Ein Englaͤnder, der diese Armen-Colonie sechs Jahre nach ihrer Errichtung besuchte, erstaunte uͤber dieselbe. Er fand sie bereits mit Heerden versehen und Leinwand auf der Bleiche: ihre Garten, wenn auch klein, waren niedlich und zwekmaͤßig bestellt, und ihr Tisch reichlich und gut versehen. Nichts verrieth Armuth. Das Land, das um 36 fl. der Morgen gekauft wurde, war jezt bereits 480 fl. der Morgen unter Bruͤdern werth. Dieser steigende Werth der verbesserten Gruͤnde ist der Tilgungsfond der Gesellschaft, oder vielmehr das Capital, durch welches sie den fleißigen Armen neue Wohlthaten erweisen, auch fuͤr die Kinder derselben sorgen kann. Diese erste Armencolonie traͤgt den Namen des geistreichen edlen Prinzen Friedrich, des zweiten erlauchten Sohnes des jezt regierenden weisen Koͤniges der Niederlande. Nachdem die Regierung die Vortheile einer solchen Anstalt durch zehnjaͤhrige Erfahrung kennen lernte, befahl sie, daß alle Arme in den Arbeitshaͤusern, die noch zur Feldarbeit stark genug sind, auf eine aͤhnliche Weise angesiedelt werden, und ihre Pfarrgemeinden die hierzu fuͤr das erste Jahr noͤthigen Kosten tragen sollten. Auf diese Weise entstand die Armencolonie zu Ommeschans fuͤr ungefaͤhr 1300 Arme, die, nach ihrem Alter, ihrer Koͤrperkraft und Geschiklichkeit. in Classen getheilt wurden. Es wurde ihnen eine gewisse Arbeit als Minimum vorgeschrieben, und dafuͤr erhielten sie eine reichliche Mahlzeit aus der gemeinschaftlichen Kuͤche. Dieses Minimum betraͤgt so viel, daß ein fleißiges Individuum mit leichter Muͤhe zwei bis drei Mal so viel arbeiten kann, und fuͤr diesen Ueberschuß erhaͤlt es seine Bezahlung entweder auf der Stelle baar, oder diese wird ihm ausbezahlt, wann es die Colonie verlaͤßt. Es kann diese verlassen, sobald es sich eine bedeutende Summe erworben hat. Die Colonie Ommeschans hat an 2000 Morgen Landes, welche vor drei Jahren eine bloße Heide waren, und jezt mit Roken, Buchweizen, Gerste, Hafer, Erdaͤpfel, Klee bestellt sind. Man hat jezt bereits 8 bis 9 solche Colonien. An diesen Colonien laͤßt man nun auch die Findelkinder erziehen; sie kommen wohlfeiler als im Findelhause, sind gesuͤnder und lernen besser arbeiten. Sie erhalten sich durch ihre Arbeit. Es ist unglaublich, wie der schlechteste Boden (denn nur solchen verwendete man in Holland zu solchen Colonien), der bloß aus Sand, Torf und Thon besteht, durch dieses Umgraben mit dem Spathen ohne allen Duͤnger fruchtbar wird. – Wir kennen ein bei seinem trefflichen Boden sehr duͤnn bevoͤlkertes Land, in welchem wohl noch Mehr als der neunte Theil Heide oder Moos ist. Alle Magistrate in diesem Lande klagen, und mit Recht, von Jahr zu Jahr mehr uͤber die taͤglich mehr uͤber Hand nehmende Armuth, uͤber die taͤglich sich mehrende Zahl der Armen, und die Unmoͤglichkeit, dem immer wachsenden Elende aus den Communalclassen zu steuern. Die Guͤterbesizer, so wie die Landwirthe, klagen laut uͤber die hohen Preise der Feldarbeit, uͤber den hohen Dienstbotenlohn. Man machte einen Mann von Einfluß in diesem Lande auf das Beispiel der hollaͤndischen Armenpflege aufmerksam. „Der Himmel bewahre uns“ rief er aus „vor einer solchen Armencolonie.“ Wenn die Armen auch noch Getreidebau bei uns treiben, wo wir ohne dieß zu viel Getreide erzeugen, so werden am Ende alle unsere Herrschaften und reichen Bauern auch noch verarmen muͤssen, und das ganze Land wird eine Armencolonie werden.“ Wie ist einem Lande mehr zu helfen, wo selbst die Besseren mit solcher Blindheit geschlagen sind! Sonderbar daß man in dem Lande, wo die Nebel am dichtesten sind, am klarsten sieht, und dort, wo der Himmel so herrlich blau ist, umhertappt wie im naͤchtlichen Nebel. Beweis der Schaͤdlichkeit eines hohen Einfuhrzolles auf Lebensmittel fuͤr die Finanzen eines Staates. Im J. 1815 war der Einfuhrzoll auf Kaffee 6 Pence (18 kr.) auf das Pfd., und trug 426,487 Pfd. dem Staate. –  –   1823   –   –        –        –       –      12    –     –     –     – Pfd., und trug 393,703 Pfd. dem Staate. Eben so ist jezt die Staatseinnahme, seit 6 Shill. (Statt 11 Shill.) auf das Gallon (10 Pfd.) gerechnet werden, weit groͤßer als ehevor. (Sun. Galignani. N. 4581.). Weises und menschenfreundliches Mauthtarif in den Suͤd-Amerikanischen Staaten. Alle Buͤcher, gebundene und nicht gebundene, alle physikalischen und uͤberhaupt zu wissenschaftlichen Untersuchungen bestimmten, Instrumente, Musikalien und musikalische Instrumente, alle Maschinen zur Landwirthschaft und zu Kuͤnsten und Gewerben, Saamen auslaͤndischer Pflanzen sind durchaus Zoll frei, und haben folglich bei der Einfuhr keine Mauth zu bezahlen. Auslaͤndische Waaren und Producte, die im Lande erzeugt werden koͤnnen, zahlen 30 p. C. (Recueil Industriel N. 33. S. 288 (In Suͤd-Amerika wird, wie man hieraus ersieht, wissenschaftliche Cultur wenigstens nicht durch Zoͤlle erschwert, wie in manchen europaͤischen Staaten, wo die Wissenschaft des Auslandes nach dem Pfunde Lumpen besteuert wird, auf welche sie gedrukt wurde.) Cider-Ernte (Aepfelmost-Ernte) in England im J. 1829. Waͤhrend auf dem ganzen festen Lande Europens im J. 1829 auch nicht Ein Winzer genießbaren Wein kelterte, ist die Aepfelmost-Ernte in England, vorzuͤglich in Devonshire, besser gerathen, als man bei Menschen Gedenken sich zu erinnern weiß. Ein Landwirth in dieser Gegend machte allein 4000 Hogsheads (d.i. in runden Zahlen, (da Ein Hogshead = 63 Gallons, und Ein Gallon = 3,264 Wiener Maß) 13,400 Wiener Eimer) Aepfelmost. In der kleinen Stadt Exeter wurden allein uͤber 42,000 leere Faͤsser verkauft. Dabei war dieses Jahr noch der Wurmfraß in den Aepfeln. (Worcester Journ. Galign. 4577.) Wo ist in Deutschland, wir duͤrfen sagen auf dem festen Lande von ganz Europa, nicht bloß ein Landmann, sondern ein Fuͤrst, der so viel Aepfelbaͤume auf seinen Domaͤnen haͤtte, um selbst in einem gesegneten Jahre eine solche Aepfelmost-Ernte halten zu koͤnnen? Wer indessen Obstcultur in England kennt, wird uͤber diese Ernte eben nicht als uͤber eine Unmoͤglichkeit staunen. Ueber das fruͤhere Reifen der Trauben und des Obstes an Wanden. Man zog an einer gegen Suͤden gekehrten Wand eines Hauses eine Rebe. An dieser Wand war uͤber der Hauptthuͤre ein kleines Dach mit Schieferplatten belegt. Diejenigen Trauben dieser Rebe, die auf diesem Dache zu liegen kamen, waren immer viel fruͤher reif und viel schmakhafter. Bouchard im Bull. Univ. X. 230. Mechan. Mag. 255. (Im noͤrdlichen Nußland zieht man Obstbaͤume nicht an Waͤnden, sondern breitet die Aeste uͤber niedrige nur ein paar Ziegel hohe Mauern hin, die man an der Erde auffuͤhrt. Da die Strahlen der Sonne mehr senkrecht auf den Boden, als auf die Wand fallen, so warmen sie den Boden immer mehr, als eine senkrechte Wand. Koͤnnte man die Trauben wegen der Insekten, Wuͤrmer und wegen der Nasse auf der Erde hin kriechen lassen so wuͤrden sie um mehrere Wochen fruͤher reif und um mehrere Prozente mehr zukerhaltig werden.) Zunahme der Pferdeausfuhr, oder vielmehr des Pferdediebstahles in England. Nach einer officiellen Liste im Court Journal (Galignani Messenger, N. 4574) war die Pferdeausfuhr und Einfuhr in Frankreich vom J. 1825 bis 27, wie anliegende Tabelle zeigt. Das Court. Journal betrachtet diese Tabelle als Maßstab der Zunahme der Roßdiebe in England, indem Frankreich seine meisten Pferde von englischen Roßdieben kauft. Textabbildung Bd. 35, S. 78 Hengste; Stuten u. Walachen; Fohlen; Summe; Mehr eingefuͤhrt als ausgefuͤhrt; 1823; 1824; 1825; 1826; 1827; ausgefuͤhrt; eingefuͤhrt; Es wurden demnach in den lezten 5 Jahren Wenn man nun den Werth eines Pferdes nur zu 500 Franken rechnet, so hat Frankreich an England in den lezten 5 Jahren fuͤr groͤßten Theils gestohlene Pferde die ungeheuere Summe von 32,998,000 Franken bezahlt. Erdaͤpfelgraben in die Wette. Zwei Landleute gruben zwei Tage lang (den Tag zu 9 Stunden gerechnet) Erdapfel in die Wette. Der Eine grub am ersten Tage 2487 Pfd., am zweiten 2863. Der andere grub am ersten Tage 2659 Pfd., am zweiten 2574. Jener hatte also 5350, dieser 5233 Pfd. gegraben. Schwerlich werden zwei Bauern sobald wieder eben so viel Erdapfel graben. (Herald Galignani N. 4581.) Vermehrung der Erdapfel. Hr. Taylor zu Preston legte im vorigen Jahre zwei Erdapfel, welche zusammen 6 Loth wogen. Sie erzeugten 8 Pfund. Diese 8 Pfund wurden dieß Jahr wieder gelegt, und gaben 350 Pfd. (Globe. Galignani 4585.). Ueber die unfruchtbaren Kuͤhe (Kwenen), welche die Englaͤnder Free-Martins nennen, findet sich ein sehr lehrreicher Aufsaz des Hrn. Drs. Westerhoff in van Hall's, Vrolick's und Mulder's Bydragen IV. Th. N. 2. S. 145, auf welchen wir unsere Landwirthe aufmerksam machen zu muͤssen glauben, indem sie hier manche hochwichtige Notiz uͤber die niederlaͤndische Viehzucht, vorzuͤglich uͤber das Entmannen der Rinder, finden werden. Diese sehr gruͤndlich beschriebene kleine Abhandlung verdient in irgend einer deutschen, ausschließlich fuͤr Landwirthschaft bestimmten Zeitschrift uͤbersezt zu werden, so wie auch manches in derselben angefuͤhrte niederdeutsche Werk uͤber Rindviehzucht in das Hochdeutsche uͤbersezt zu werden verdiente. Eine englische Melkkuh, Eigenthum des Hrn. Selt in Lounsley-grenn, gibt taͤglich 21 Quart Milch, woraus 3 Pfd. Butter geruͤhrt werden. (Chesterfield Gazette. Galignani. 4568.) (Ein Quart ist der vierte Theil Eines Gallon, und Ein Gallon ist = 10 Pfund Wasser.) (Wir haben auch solchesoche Kuͤhe in Deutschland.) Schwere eines zweijaͤhrigen Schweines. Ein Suffolker zweijaͤhriges Schwein, Hrn. Churchyard gehoͤrig, wurde geschlachtet und wog 50 Stone 2 1/2 Pfd. (den Stone zu 14 Pfd.; also 702 1/2 Pfd). Das Thier war 8 Fuß 4 Zoll lang, und maß in der Peripherie 8 Fuß. Der Spek war 5 Zoll dik, und, wie das Fleisch vortrefflich. Das Thier ward mit Weizen gemaͤstet. (Suffolk-Chronicle. Galignani. 4563.) (Ein Pendant von Schwere eines wilden Thieres in England gibt ein Hase von 1 1/2 Pfd.) Der Wallfischfang der Englaͤnder in diesem Jahre gab nur 236 Stuͤke. Zwei Schiffe verungluͤkten dabei. (Galign. 4548.) Thranausbeute der Fischer des Staͤdtchens Hull. Die Hull-Fischer sind jezt alle, bis auf Einen, der verungluͤkte, heimgekehrt. Ihr dießjaͤhriger Fang gab ihnen 9000 Tonnen (180,000 Ztr.) Thran. Dieser Fang, so groß er scheinen mag, ist doch um 4000 Tonnen geringer, als der vorjaͤhrige, und um 8000 Tonnen geringer, als jener vom J. 1837. (Hull Advertiser. Galignani. N. 4579.) Die dießjaͤhrige Hopfenernte in England war zehn Mal geringer, als in guten Jahren. (Herald. Galign. 4563). Fliegen vom Fleische abzuhalten. Die Mezger zu Genf reiben die Waͤnde und Bretter ihrer Fleischbaͤnke, auf welchen das Fleisch zu liegen oder zu haͤngen kommt, mit Lorberoͤhl, welches, durch seinen eigenen Geruch, die Fliegen vertreibt. (Register of Arts. N. 29. S. 160.) Vortheil aus Unheil. Das Jahresfest der Rettung vor der, von den Jesuiten in England angelegten Pulververschwoͤrung beschaͤftigt gegenwaͤrtig an 700 Menschen, die kleine Feuerwerke zu diesem Feste verfertigen und verkaufen. (Galignani. N. 4580.) Hr. Jopling, Erfinder des Septenary System bemerkt im Mech. Mag. N. 329. S. 240., daß er seine in England verschmaͤhten Ideen uͤber Schiffbau schon vor Jahren dem russischen Admiral Greigh mittheilte, und daß er nicht wisse, ob seine Ideen gepruͤft und ausgefuͤhrt wurden. Wir haben jezt in Zeitungen Mehreres von einem, nach neuen mathematischen Grundsaͤzen gebauten russischen Schiffe gelesen. Die Zeit wird lehren, ob Hrn. Jopling's System hier seine Anwendung fand. Literatur. a) Franzoͤsische. Le Jardinier des fenétres, des appartemens et des petits jardins etc. parPoiteau. 2. edit. Paris. 1829. chez Audot. 222 S. (Auch dieser Fenstergaͤrtner verdiente eine Uebersezung, waͤre es auch bloß, um manchen Troͤdel aus der deutschen Garten-Literatur, die so oft entweiht wird, zu verdraͤngen.) Mémoire sur les questions proposées par la société d'agriculture, du commerce et des arts de Boulogne-sur-mer concernant les recherches entreprises à différentes époques dans le Dpt. du Pas-de-Calais, pour y decouvrir de nouvelles mines de Houille: par M. F. Garnier. 4. Boulogne-sur-mer. 1829. 100 S. (Eine Schrift, sie fuͤr alle Laͤnder wichtig, in welchen man bisher zu faul war, auf Steinkohlen zu schuͤrfen, obschon Regenguͤsse die herrlichsten Steinkohlengeschiebe in demselben auswaschen am Ufer schiffbarer Fluͤsse!) Chimie appliquée a l'Agriculture, ou Art de prèparer les terres et d'appliquer les engrais. Traduit de l'Anglais de Sir HumphryDavy, par A. Bulos. 8. Paris. 1829. ch. Audin, quai des Augustins. N. 25. Manuel complet du Boulanger, du Negociant en grains, du Mennier et du Constructeur de Moulins. Par M. M. Benoit et JuliadeFontenelle. 2 edit. 18. Paris. 1829. chez Roret. IV. 382 S. 3 1/2 Fr. Manuel du Fabricant de produits chroniques. Par M. L. S. Thillaye. 18. Paris. 1829. chez Boret. 2 Vol. 7 Francs. Art de chauffer ou traité des moyens de mettre à profit la chaleur qui émane des appareils de chauffage: par M. Hamon. 8. Paris. 1829. ch, Malher. 293 S. XXXIII. 7 1/2 Francs. Examen comparatif de différens modes de chauffage des habitations: par M. Hamon. 8. Paris. 1829. ch. Malher. Manuel complet du Mouleur, ou l'art de mouler en platre, carton, carton-pierre, carton-cuis, cire, plomb, argile, bois, écaille, corne etc., par M. Lebrun. 18. Paris. 1829. ch. Roret. 224 S. 2 1/2 Francs. b) Italiaͤnische. Teorica degli stromenti ottici destinati ad estendere i confini della visione naturale: di Giov. Santini, Prof. d'astronom. nell' Univ. di Padova. 8. Padova. 1828. tipografia del Seminario, 2 Vol. p. 474, (Mi lano nella Societa tipografica de Classici italiani). (Ein sehr wichtiges Werk, das eine deutsche Uebersezung verdiente. Man darf nicht vergessen, daß die Waͤlschen die ersten Optiker waren, und daß Amici auch ein Waͤlcher ist.) L'Eco, Giornale di scienze, lettere, arti, commercio e teatri. 8. Milano. 1829. p. Paolo Lampato. Il Canal grande di Venezia decritto da Ant. Quadrie rappresentato in LX tavole rilevate ed incise da Dionis. Morette. 1828–29. Venezia, d. tipog. Andreola. Della miglior coltivazione del frumentone per ottenerne abbondante raccolta. 8. Modena. 1829. per G. Vincenzi e Comp. 112 S. 1 Lir. 25 Cent. c) Niederlaͤndische. Handleiding tot de beoefening der Artsenybereidkundige Scheikunde, of Grondlbeginselen der Pharmaceutische Chemie, door D. Blankenbyl. II Srt. 2 Ged. 8. Dordrecht. 1828. (Wird in den verlaͤssigen Bydragen sehr empfohlen.) d) Schwedische. Aarsberaettelse om Technologiens Framstey: G. E. Pasch. 8. Stockholm. 1828. b. Norstedt.