Titel: Analyse der Wasser zu Paris, von L. N. Vauquelin; geordnet und herausgegeben von A. Bouchardat.
Fundstelle: Band 36, Jahrgang 1830, Nr. LXVI., S. 274
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LXVI. Analyse der Wasser zu Paris, von L. N. Vauquelin; geordnet und herausgegeben von A. Bouchardat.Wir muͤssen hier gleich Anfangs Hrn. Genieys, dem ausgezeichneten Ingenieur an den Wasserleitungen zu Paris, unseren Dank bezeugen, da er die Guͤte hatte uns mit allen zu unseren Analysen nothwendigen Wassern zu versehen. A. d. O. Aus dem Journal de Pharmacie. N. I. 1830. S. 1.Wir theilen hier diese Analyse der Wasser zu Paris mit, weil Kenntniß des Wassers eines Ortes dem Fabrikanten, der desselben bedarf, bei seinen Arbeiten und Nachahmungen gewisser Arbeiten eben so unumgaͤnglich nothwendig ist, als dem Arzte bei Erhaltung der Gesundheit und Heilung der Krankheiten seiner Patienten. Wenn Fabrikanten ihr Wasser untersuchen wollen, so duͤrfen sie nur dem hier aufgestellten Muster aller Analysen folgen: es ist die lezte Arbeit des unsterblichen Vauquelin, eines der ersten Chemikers seines Zeitalters, der bis zu seinem maͤnnlichen Alter Hausknecht war, und dann eine der Zierden der Akademie zu Paris geworden ist.A. d. Ue.Wenn der unsterbliche Vauquelin vom Hausknechte aus eine Zierde der Akademie zu Paris geworden ist, wuͤrden nicht, durch einen Reductionsproceß, die Mitglieder einiger Akademien auch die Zierde derselben werden koͤnnen, wenn sie wieder Hausknechte wuͤrden?A. d. R. Vauquelin, Analyse der Wasser zu Paris. Ehe wir es unternahmen, die bestimmten Mengen der fixen Bestandtheile des Wassers des Ourcq-Canales im Vergleiche mit reinem Wasser anzugeben, hielten wir es fuͤr nothwendig uns bei unseren Untersuchungen durch die Beobachtung der verschiedenen Charaktere leiten zu lassen, welche die bei den Analysen der Wasser gewoͤhnlich angewendeten Reagentien in denselben darbieten, insofern man sie bloß zur Entdekung des Daseyns gewisser Bestandtheile in lezteren anwendet. Um diese Untersuchung noch sicherer und interessanter zu machen, haben wir es fuͤr zwekmaͤßig gefunden, sie gleichzeitig auf die Wasser der Seine auszudehnen, und diese mit dem Wasser des Ourcq-Canales zu vergleichen. Wir haben, immer unter gleichen Umstaͤnden, mehrere vergleichende Versuche angestellt, und das Resultat unserer Beobachtungen in folgender Tabelle zusammengestellt. Pruͤfung der Wasser mit Reagentien. Textabbildung Bd. 36, S. 274 Bezeichnung des Wassers. Kalkwasser. Aezendes Kali. Ammonium. Phosphorsäure Soda. Phosphorsäure Soda und Ammonium. Sauerkleesaures Ammonium. Salpetersaure Schwererde. Blausaures Kali. Seifenwasser. Wasser des Ourcq-Canales (Paris). Plözliche und sehr bestimmte Trübung. Flokiger sehr deutlicher Niederschlag. Ploͤzliche sehr deutliche Truͤbung. Leichte Truͤbung. Truͤbung u. sehr häufiger flokiger Niederschlag. Ziemlich haͤufiger Niederschlag. Ziemlich haͤufiger Niederschlag. Nichts. Wasser der Seine (Paris). Anfangs nichts; leichte Truͤbung. Beinahe unmerklicher Niederschlag. Nichts. Wenig merkliche Truͤbung. Truͤbung und sehr leichter Niederschlag. Wenig haͤufiger Niederschlag. Leichte Truͤbung, sehr haͤufiger Niederschlag. Nichts. Wasser aus der Quelle des Pannats. (Avallon, Yonne.) Leichte Truͤbung, d. sich durch Zusaz eines Tropfens Säure verliert. Nichts. Nichts. Nichts. Nichts. Nichts. Leichte Truͤbung, d. sich durch Zusaz eines Tropfens Saͤure verliert. Nichts. Analyse zur Bestimmung der Mengen der in den untersuchten Wassern gefundenen Bestandtheile. Wir wollen hier die Reihe von Arbeiten beschreiben, die wir nach und nach vornahmen, um zur Kenntniß der Menge der verschiedenen Bestandtheile zu gelangen, welche in den Wassern des Ourcq-Canales, verglichen mit jenem der Seine, enthalten sind. Wir hatten vier Kruͤge Canalwasser, N. 1, 2, 3, 4, und eben so viel Seinewasser, N. 1, 2, 3, 4. Wir haben dasjenige Verfahren bei der Analyse gewaͤhlt, welches uns am besten geeignet schien, um unseren Zwek mit voller Sicherheit zu erreichen, haben aber dabei jede Arbeit wenigstens 8 Mal wiederholt. Wir haben nach und nach einige Abaͤnderungen an unserer Verfahrungsweise vorgenommen, und jedes Mal neue Vorsichtsmaßregeln getroffen, so daß es uns erlaubt ward mit desto groͤßerer Sicherheit auf die Genauigkeit unserer Arbeit uns zu verlassen. Bei den ersten Arbeiten wurden die beiden kohlensauren Verbindungen nicht von einander geschieden; als wir jedoch das Produkt genauer untersuchten, das wir fuͤr reinen kohlensauren Kalk hielten, schieden wir noch kohlensaure Bittererde, wenn gleich in aͤußerst geringer Menge, jedoch immer und bestaͤndig, aus derselben ab. Wir werden nicht alle Versuche, alle Beobachtungen im kleinsten Detail beschreiben, durch welche wir nach und nach zu Resultaten gelangten, die wir nicht weit von der Wahrheit entfernt glauben. Wir wollen uns begnuͤgen nur das Detail einer unserer lezten Analysen hier aufzustellen, und dann alle unter einander vergleichen, und alle unsere endlichen Resultate in einer Tabelle vorlegen. Die Analyse, die wir hier beschreiben, ist jene, die wir mit dem Wasser des Canales N. 4. vorgenommen haben. Wir haben sorgfaͤltig 6 Liter davon abgemessen, und diese langsam und sorgfaͤltig in einer silbernen Schale, die 10 Liter halten mochte, abgedampft. Diese Schale war waͤhrend der Abdampfung immer mit einem Blatte ungeleimten Papieres bedekt, welches vorlaͤufig in destillirtem Wasser ausgewaschen worden war. Die erste Einwirkung der Waͤrme schien das Wasser nicht zu truͤben; nur erst als die Verdampfung begann, und die Hize sich jener des siedenden Wassers naͤherte, konnte man eine weiße kreisfoͤrmige Deke in gleicher Hoͤhe mit der Hoͤhe des Wassers wahrnehmen. Dieses Product fuhr waͤhrend der verschiedenen Perioden der Verdampfung in seiner Bildung fort und erzeugte sehr deutliche Kreise. Als die Abdampfung bis auf zwei Drittel gelangte, nahm das Wasser eine sehr leichte Bernsteinfarbe (teinte ambrée) an, die immer zunahm, bis es endlich auf vier Unzen eingedampft war, wo wir mir dem Abdampfen aufhoͤrten. Wir ließen das Wasser sich sezen, und richteten ein kleines Filtrum, N. 1., vor, durch welches wir die noch uͤbrige Fluͤssigkeit, und die Absuͤßwasser, welche wir durch das wiederholte Absuͤßen mit kaltem destillirten Wasser erhielten, filtrirten. Die unaufloͤsbaren Salze blieben an der Schale haͤngen. Wir ließen zu wiederholten Malen mit Wasser verduͤnnte Essigsaͤure auf sie wirken, und loͤsten sie dadurch auf. Nachdem die Fluͤssigkeit, welche die im Wasser aufloͤsbaren Salze enthielt, filtrirt war, brachten wir die saure Fluͤssigkeit auf dasselbe Filtrum, und wuschen dieses Filtrum nach dem Filtriren mit dem mit Essigsaͤure gesaͤuertem Wasser. Auf diese Weise schieden wir die fixen Bestandtheile, die in N. 4. des Canalwassers enthalten waren, in drei Theile: 1) in jene, welche in kaltem Wasser aufloͤsbar sind; 2) in solche, die in Essigsaͤure sich aufloͤsen; 3) in solche, die weder in Wasser noch in Essigsaͤure aufloͤsbar sind. Diese drei Producte analysirten wir nun weiter auf folgende Weise. Bestandtheile, welche im Wasser aufloͤsbar sind. Wir brachten die Fluͤssigkeit, welche die im Wasser aufloͤsbaren Bestandtheile enthielt, in eine Schale aus Porzellan, und dampften sie langsam, sorgfaͤltig und vollkommen ab. Wir erhielten auf diese Weise eine salzige Masse, welche von den im Wasser enthaltenen und durch die Waͤrme zum Theile zerstoͤrten organischen Stoffen rothbraun gefaͤrbt war. Um die in dieser Masse enthaltenen zerfließenden Salze abzuscheiden, behandelten wir dieselbe zu wiederholten Malen und durch anhaltendes Einweichen in 38 gradigem Alkohol. Der Alkohol wurde dadurch braun gefaͤrbt. Wir haben nicht ehe mit Anwendung desselben aufgehoͤrt, als bis er nichts mehr weiter von der Masse aufnahm. Wir haben alle diese alkoholischen Producte auf einem kleinen getrokneten und abgewogenen Filtrum, N. 2., filtrirt. Dieses Filtrum wurde mit Alkohol gehoͤrig ausgewaschen. Hierauf ließen wir alles, was durch das Filtrum durchgelaufen war, bei einer sehr gelinden Waͤrme in einer kleinen abgewogenen Schale abdampfen. Der salzige Ruͤkstand betrug, stark getroknet, 022. Da wir die Natur desselben bereits kannten, behandelten wir ihn auf folgende Weise. Er wurde in Wasser aufgeloͤst, und man sezte reines kaustisches Kali in hoͤchst geringem Ueberschusse zu. Die Fluͤssigkeit verwandelte sich dadurch in eine diklichte Masse, die man mit filtrirtem Wasser verduͤnnte und, gut aussuͤßte. Der getroknete und ausgegluͤhte Niederschlag wog 0,075; durch Schwefelsaͤure, mit welcher er sich verband, uͤberzeugte man sich, daß er bloß Bittererde war. Diese Menge derselben stellt 0,21 kochsalzsaure Bittererde vor, wenn man annimmt, daß dieses Salz aus 64,67 Kochsalzsaͤure und 35,37 Bittererde besteht. Als man die Fluͤssigkeit mit salpetersaurem Silber behandelte, bildete sich ein Niederschlag, der genau so viel Silberchloruͤr darbot, als noͤthig ist, um die in dem Ruͤkstande von 0,22 enthaltene Kochsalzsaͤure darzustellen, und die 0,075 Bittererde saͤttigt. Nachdem die Art und die Menge der zerfließenden Salze so genau als moͤglich bestimmt war, wirkten wir auf die noch uͤbrigen Salze, die das Wasser aufgeloͤst haben konnte, und auf welche der Alkohol nichts mehr vermochte, auf folgende Weise ein. Wir schuͤttelten ihn in derselben Abrauchschale mit ungefaͤhr 20 Theilen seines Gewichtes destillirtem Wasser. Der groͤßte Theil der Salzmasse konnte sich aufloͤsen, und es blieb so zu sagen nichts uͤbrig, als ein Stoff, der, wie wir sehen werden, die bittererdigen Salze selbst nach mehreren Aufloͤsungen und Abdampfungen begleitet, d.h., eine sehr geringe Menge Kieselerde. Da wir nach mehreren Versuchen die Gewißheit erlangten, daß das im Wasser aufgeloͤste Salz nicht rein und ungemengt und einzeln war, und da mehrere Versuche uns uͤber die Natur der Bestandtheile derselben aufgeklaͤrt hatten, so sezten wir der oben beschriebenen Aufloͤsung so viel Alkohol von 38° zu, als wir Wasser genommen haben. Die Aufloͤsung truͤbte sich augenbliklich. Wir ließen dieselbe sich sezen, und gossen sie dann auf das Filtrum, N. 2., welches zur Filtrirung der zerfließenden Salze gedient hat. Dasselbe wiederholten wir oͤfters mit demjenigen Stoffe, der sich nicht aufloͤsen konnte. Wir gossen alle diese von dem alkoholisirten Wasser erhaltenen Colaturen zusammen, und rauchten sie in einer kleinen Schale sorgfaͤltig bis zur vollkommenen Trokenheit ab. Der Ruͤkstand wog 0,48. Wir loͤsten denselben neuerdings im Wasser auf, und erhielten mit der noͤthigen Sorgfalt reine und schoͤne Krystalle von schwefelsaurer Bittererde. Um keinen Zweifel uͤber die Natur und die Menge dieses Salzes uͤbrig zu lassen, verfuhren wir mit demselben auf folgende Weise. Nachdem wir dasselbe in einer hinlaͤnglichen Menge Wassers aufloͤsten, sezten wir derselben kaustisches Kali in einem geringen Ueberschusse zu. Es bildete sich ein Niederschlag, der, gehoͤrig ausgesuͤßt und ausgegluͤht, 0,15 wog. So viel ausgegluͤhte Bittererde stellt aber 0,44 trokene und reine schwefelsaure Bittererde dar, wenn man annimmt, daß dieses wasserfreie Salz in 100 Theilen 34,02 reine Bittererde enthaͤlt. Um diese Analyse ganz zu vollenden, und durch Vergleichung diese ersten Resultate zu bestaͤtigen, haben wir die von der Bittererde abgeschiedenen Fluͤssigkeiten zusammengegossen, und mit salpetersaurer Schwererde niedergeschlagen; wir haben die erhaltene schwefelsaure Schwererde ausgesuͤßt, auf dem Filtrum gesammelt und ausgegluͤht: sie wog 0,88. Wenn man annimmt, daß dieses Salz 34,37 in 100 Theilen Schwefelsaͤure enthaͤlt, so erhaͤlt man 0,46 fuͤr die Menge der schwefelsauren Bittererde, welche durch diese schwefelsaure Verbindung dargestellt wird.Um, den schwefelsauren Kalk von der schwefelsauren Bittererde zu scheiden, haͤtten wir eine gesaͤttigte Aufloͤsung von schwefelsaurem Kalk nehmen koͤnnen; dieses Mittel gewaͤhrt, wie man sagt, eine große Genauigkeit, man suchte aber, ohne Einwirkung irgend eines Reagens, vorzuͤglich nur reine und vollkommen charakterisirte Bittererde zu erhalten, und hierzu haͤtte dieses angegebene Mittel nicht getaugt.A. d. O. Es bleibt also von den Koͤrpern, welche das kalte Wasser aufloͤsen konnte, nur jener Theil noch uͤbrig, welchen die Absuͤßungen mit dem alkoholisirten Wasser nicht entfernen konnten, und von welchen ein Theil sich auf dem Filtrum N. 2. fand. Wir loͤsten diesen Theil, und das, was noch davon in der Schale war, in Wasser auf, welches mit Kochsalzsaͤure gesaͤuert ward. Da wir die Natur des Salzes kannten, welches das gesaͤuerte Wasser aufloͤsen konnte, so sezten wir diese Fluͤssigkeiten bei Seite, und bezeichneten sie mit A. Wir haben also noch jene Theile zu untersuchen, die has Wasser nicht aufloͤsen konnte, und wollen mit denjenigen den Anfang machen, die in verduͤnnter Essigsaͤure aufloͤsbar waren. Die zusammengegossenen Fluͤssigkeiten wurden mit vieler Sorgfalt in einer Schale aus Platinna bis zur Trokenheit abgeraucht. Es sezte sich ziemlich haͤufig ein salziges Product zu Boden, welches, ohne eine Krystallform anzunehmen, sich jedoch symmetrisch und wie Blumenkohl zusammenhaͤufte. Dieses Salz wurde sorgfaͤltig aus der Schale genommen, und in einem Platinnatiegel stark ausgegluͤht. Bei einem ersten Versuche hielten wir das Product dieser Ausgluͤhung fuͤr beinahe reinen kohlensauren Kalk; die nachfolgende Analyse hat gezeigt, daß wir uns taͤuschten. Wir saͤttigten diese vermeintliche kohlensaure Verbindung mit einem Ueberschusse von Kochsalzsaͤure, und nahmen in dieser Hinsicht 1) die saͤuerliche Fluͤssigkeit A, die wir bei Seite stellten, welche Koͤrper enthielt, die das Wasser nicht aufzuloͤsen vermochte, oder die durch Zusaz von Alkohol niedergeschlagen wurden. 2) das saͤuerliche Wasser, das uns zum Auswaschen des Filtrums N. 1. diente. Da die Fluͤssigkeit Saͤure im Ueberschusse enthielt, so filtrirten wir sie auf dem Filtrum N. 2., welches wir in der Folge mit saͤuerlichem Wasser gut auswuschen. Alle Colaturen wurden mit gehoͤriger Sorgfalt zusammengegossen, und in einer Schale aus Porzellan beinahe bis zur Trokenheit abgeraucht, wobei wir jedoch Acht gaben, daß der Ueberschuß von Saͤure beibehalten und der Rand nicht troken wurde. Wir behandelten das saͤuerlich salzige Product zu wiederholten Malen mit Alkohol von 38°; die zerfließenden kochsalzsauren Verbindungen loͤsten sich auf. Nach mehreren Absuͤßungen blieb auf dem kleinen getrokneten und abgewogenen Filtrum nichts, als reiner Gyps, schwefelsaurer Kalk) in Form eines Pulvers oder sehr weißer Nadeln, die wie Atlas glaͤnzten, zuruͤk. Dieses Salz wog, gut ausgetroknet, 0,79. Wir gossen nun alle alkoholischen Fluͤssigkeiten, welche Salze enthielten, die durch Hydrochlorsaͤure in zerfließende kochsalzsaure Verbindungen verwandelt wurden, zusammen. Wir rauchten den Alkohol langsam ab, und loͤsten den Ruͤkstand in einer geringen Menge Wassers auf. Die uͤberschuͤssige Kochsalzsaͤure wurde mit sauerkleesaurem Ammonium gesaͤttigt, und die Fluͤssigkeit durch ein Filtrum, dessen Gewicht bekannt war, durchfiltrirt: das Papier, aus welchem dieses Filtrum verfertigt war, gab bei dem Ausgluͤhen eine Asche, deren Menge vorlaͤufig bestimmt ward. Wir haben diese sauerkleesaure Verbindung sorgfaͤltig ausgewaschen. Der Fluͤssigkeit, die mit sauerkleesaurem Ammonium keinen Niederschlag mehr bildete, sezten wir Phosphorsaͤure Ammoniumsoda in großem Ueberschusse zu. Sie truͤbte sich augenbliklich. Als die Fluͤssigkeit bei einem Ueberschusse des niederschlagenden Koͤrpers keinen Niederschlag mehr gab, sammelten wir den gebildeten Niederschlag auf einem abgewogenen Filtrum, und suͤßten denselben mit aller moͤglichen Sorgfalt aus. Wir gluͤhten die beiden Producte in Platinnatiegeln aus; ersteres, das aus sauerkleesaurem Kalke bestand, gab uns nach dem Ausgluͤhen 0,72 kohlensauren Kalk. Wir verwandelten dieses Salz in schwefelsauren Kalk, und das Gewicht desselben stand in Verhaͤltniß zu dem kohlensauren Kalke. Der Niederschlag aus phosphorsaurer Ammonium-Bittererde wurde gleichfalls gut ausgegluͤht, und wog 0,12. Wenn man nun annimmt, daß 100 Theile dieses Salzes 36,37 reine Bittererde enthalten, und 100 Theile kohlensaure Bittererde 48,41 Bittererde, so erhaͤlt man 0,09 fuͤr die Menge der kohlensauren Bittererde, die in dem analysirten Wasser enthalten ist. Es bleibt uns nun nur mehr das Product uͤbrig, welches auf den Filtern N. 1 und 2. zuruͤkblieb, das im Wasser unaufloͤsbar ist, so wie auch in verduͤnnter Essig- und Kochsalz-Saͤure. Wir haben die Filter, auf welchen es sich befand, eingeaͤschert, und nach Abzug derselben wog es 0,12. Bei genauer Untersuchung zeigte es sich, daß es so zu sagen lediglich aus Kieselerde bestand. Es ist indessen sehr schwer, die Menge dieses Oxydes mit voller Genauigkeit anzugeben; denn, wie wir bereits bemerkten, alle Salze, und vorzuͤglich die bittererdigen, sezen, wenn man dieselben neuerdings aufloͤst, immer etwas von derselben wieder ab, und fuͤhren sie bestaͤndig bei sich. Hiermit waͤre nun die Beschreibung der Mittel, deren wir uns bedienten, um die in den sechs Litern Canalwasser enthaltenen fremden Stoffe abzuscheiden, am Ende. Da wir besorgen muͤssen, nicht klar genug gewesen zu seyn, so wollen wir in einer Tabelle den fortschreitenden Gang der Analyse hier darstellen. Textabbildung Bd. 36, S. 280 Fixe Bestandtheile in sechs Liter Wasser aus dem Ourcq-Canal in den Bassins de St. Victor: Salze, welche vom Wasser aufgelöst wurden: In Alkohol auflösbare Salze: Kochsalzsaure Bittererde.... 0,22. In Alkohol unaufloͤsbare Salze: Aufgeloͤst in Wasser, und nicht niedergeschlagen von 18 gradigem Alkohol: Schwefelsaure Bittererde. 0,48. Salze, welche im Wasser unaufgelöst blieben, und in verdampfter Kochsalzsäure aufgeloͤst wurden: Unaufloͤsbarer Theil im Alkohol.... Hydrochlorsaure Verbindung, durch sauerkleesaures Ammonium niedergeschlagen. Sauerkleesaurer Kalk, in kohlensauren Kalk verwandelt. 0,72. Hydrochlorsaure Verbindung, nicht niedergeschlagen durch sauerkleesaures Ammonium, wohl aber durch phosphorsaure Soda und phosphorsaures Ammonium. Phosphorsaure Ammonium-Bittererde, darstellend die kohlensaure Bittererde. 0,09. Unaufloͤsbarer Stoff in verduͤnnten Saͤuren: Kieselerde... 0,12. Organische Stoffe. Es waͤre allerdings eilt interessanter und wichtiger Gegenstand, die Natur der organischen Stoffe, die in den Wassern aufgelost enthalten sind, und die sich in den verschiedenen Perioden der Zersezung der organischen Wesen, welche mit denselben in Beruͤhrung sind, vorzuͤglich hei still stehendem Wasser, entwikeln, zu untersuchen. Ich glaube aber nicht, daß die bisher bekannten Mittel zu Analysen hinreichen, um dieselben in dem wahren Zustande auszuscheiden, in welchem sie sich im Wasser befinden. Selbst die einfachsten Mittel (die Abdampfung, der Alkohol etc.) veraͤndern diese Producte, machen unaufloͤsbar, was aufgeloͤst gewesen ist, und umgekehrt, und erzeugen mit einem Worte Veraͤnderungen, welche man weder wahrnehmen noch wuͤrdigen kann. Es ist aͤußerst schwer diese Koͤrper abzuscheiden, selbst wenn sie zersezt sind; sie mengen sich in alle Producte der Analyse. Man findet sie bei den zerfließenden Salzen; die schwefelsaure Bittererde selbst ist nicht frei davon, und die unaufloͤsbaren Salze sind immer von denselben gefaͤrbt. Es blieben sogar noch Theile davon auf den Filtern N. 1 und 2., welche durch Verdampfung ganz unaufloͤsbar geworden sind. Man koͤnnte vielleicht das Verhaͤltniß derselben kennen lernen, wenn man die festen in den Wassern enthaltenen Bestandtheile sorgfaͤltig troknete, und chlorsaures Kali denselben zusezte, und hiernach die Natur und die Menge der gasartigen Producte wuͤrdigte, welche sich entwikeln; allein das Resultat waͤre noch nicht so sicher, um die Muͤhe der Arbeit zu lohnen. Man hat zu London bei der lezten Untersuchung der Wasser dieser Stadt verschiedene Koͤrper angewendet, um die organischen Stoffe niederzuschlagen, und ihre Menge nach dem erhaltenen Gewichte geschaͤzt.Wir haben die Analyse des Londoner Wassers im XXIX. Bd. S. 366. Polytechn. Journales mitgetheilt.A. d. R. Die Abdampfung kann mit Vortheil angewendet werden, um eine Annaͤherung zu erhalten, wenn man vergleichungsweise verfaͤhrt, und einige Uebung in Versuchen dieser Art besizt. Es blieb uns noch die Natur der in den beiden Wassern enthaltenen Gasarten vergleichungsweise zu bestimmen uͤbrig. Zu diesem Ende nahmen wir einen Kolben und fuͤllten ihn 1 mit 750 Gramm Canalwasser N. 4. Wir brachten an demselben eine kleine Roͤhre an, die in ein Gefaͤß tauchte, welches Ammonium-Kalkwasser enthielt. Wir erhizten den Kolben bis zum Sieden. Es vergingen wenigstens 5 Minuten, ehe eine bemerkbare Truͤbung sich zeigte; indessen fing nach dieser Zeit das Wasser an weiß zu werden. Das Sieden wurde so lang fortgesezt, als noch einige Atome Gas sich zu entwikeln schienen. Es ist nicht noͤthig zu erinnern, daß in dem Kolben sich ein bemerkbarer Niederschlag zeigte. Wir ließen den reinen Niederschlag sich sezen, gossen die daruͤber stehende Fluͤssigkeit ab, sammelten den Niederschlag auf einem Filtrum und wogen mit aller noͤthigen Sorgfalt den gebildeten kohlensauren Kalk ab. Genau dasselbe thaten wir auch mit dem Wasser aus der Seine N. 2. 750 Gramm des Ourcq-Canalwassers gaben uns 0,13 kohlensauren Kalk, was 0,056693 Kohlensaͤure darstellt, wenn man annimmt, daß 100 Theile dieser kohlensauren Verbindung 43,61 Kohlensaͤure enthalten. 750 Gramm Seinewasser gaben uns 0,09 kohlensauren Kalk, welcher 0,039249 kohlensaures Gas darstellt. Dieselbe Menge reines Eisenprotosulfat mit denselben Mengen beider Wasser in Beruͤhrung gebracht, zeigte auf eine merkliche Weise, sowohl durch die Menge als durch die Natur des Niederschlages, daß das Wasser des Canales mehr Kohlensaͤure enthaͤlt, als das der Seine; daß aber lezteres dafuͤr eine offenbar groͤßere Menge Sauerstoffgas in sich haͤlt. In der am Ende beigefuͤgten Tabelle kann man die verhaͤltnißmaͤßigen Unterschiede beider Wasser in dieser Hinsicht ersehen. Die unaufloͤsbaren Salze, die in dem Wasser des Ourcq-Canales N. 1. enthalten sind, sind 0,350 in 1000 Theilen; im Seinewasser N. 2 aber 0,1826. Der Unterschied liegt weniger in dem kohlensauren Kalke als in dem schwefelsauren. Dieser Unterschied ist, in Bezug auf lezteres Salz, sehr bedeutend; er ist noch merklicher, wenn man die in beiden Wassern enthaltene schwefelsaure Bittererde Vergleichs. Man sieht, daß in dem Wasser des Ourcq-Canales beinahe sechs Mal so viel davon enthalten ist, als in dem Wasser der Seine. Hieraus erklaͤrt sich die Verschiedenheit in der Einwirkung der phosphorsauren Ammonium-Soda auf diese beiden Wasser. Wenn man die Wasser des Canales unter sich vergleicht, so sieht man, daß die Menge des schwefelsauren und des kohlensauren Kalkes abnimmt, wie es in den Behaͤlter St. Laurent gelangt, und daß sie in den Vasseins de St. Victor noch kleiner wird. Die Menge der schwefelsauren Bittererde hingegen scheint in entgegengesezter Progression fortzuschreiten, was anzudeuten scheint, daß eine geringe Menge der unaufloͤsbaren Salze sich waͤhrend ihres Laufes zu Boden sezt, waͤhrend entweder die Steine oder der Moͤrtel, womit die Behaͤlter gebaut sind, die schwefelsaure Bittererde dem Wasser abtreten. Es sollte hiernach scheinen, daß die Menge dieses Salzes sich mit der Zeit vermindern muͤßte, wenn die Durchdringung vollkommen geschehen ist. Die Wasser aus dem Canale aus den vier angezeigten Orten enthalten eine sehr merkwuͤrdige Menge Kieselerde, welche sich aber wegen der Anwesenheit der bittererdigen Salze sehr schwer abscheiden laͤßt. Diese Erde ist auch noch in dem Wasser der Seine enthalten, jedoch in einem Minimum, so daß sie sich nicht mit irgend einer Genauigkeit bestimmen laͤßt. Der Unterschied, der sich aus Vergleichung der Wasser der Seine an den verschiedenen angezeigten Orten derselben ergibt, verdient noch genauer bemerkt zu werden. Die ausgezeichneten Unterschiede, die man in dem Wasser an den beiden gegenuͤberstehenden Ufern findet, ehe die Seine in die Stadt Paris eintritt, ruͤhren ohne Zweifel von der Verschiedenheit des Wassers der Seine und der Marne her, die ungemischt an beiden Ufern anlangen. Am rechten Ufer findet man die Bittererde mit Kohlensaͤure, Schwefelsaͤure und Hydrochlor- oder Kochsalzsaͤure verbunden, und zwar in einer sehr bedeutenden Menge; am linken Ufer aber findet man weder kohlensauren noch schwefelsauren Kalk mehr; man findet nur noch Spuren desselben in Verbindung mit Kochsalzsaͤure. Am rechten Ufer zeigen die zerfließenden Salze keine Spur von salpetersaurer Verbindung; am linken Ufer hingegen ist die Gegenwart der Salpetersaͤure sehr deutlich, obschon in einem sehr geringen Verhaͤltnisse. Wenn man den aufgeloͤsten zerfließenden Salzen kohlensaures Kali zusezt, so bildet sich in der Kaͤlte kein Niederschlag; wenn man aber durch Waͤrme die uͤberschuͤssige Saͤure verjagt, so schlaͤgt sich die kohlensaure Bittererde nieder, und die filtrirte und abgerauchte Fluͤssigkeit laͤßt salpetersaures Kali mit beigemengter Hydrochlorsaͤure zuruͤk. Diese salpetersaure Verbindung entsteht ohne Zweifel durch die doppelte Zersezung des salpetersauren Kalkes und der schwefelsauren Bittererde, welche beide in dem Wasser enthalten sind. In der Mitte von Paris und bei dem Austritte der Seine aus dieser Stadt findet man eine geringe Menge schwefelsaure Bittererde und kohlensaure Bitterde. Die Menge der salpetersauren Bittererde hat sich auf ihrem Laufe unmerklich vermehrt, jedoch nicht zu einer solchen Menge, daß man dieselbe mit einiger Genauigkeit bestimmen sonnte. Der schwefelsaure und kohlensaure Kalk ist, an den angefuͤhrten Punkten, nicht bemerkbar der Menge nach verschieden; die Menge organischer Stoffe nimmt jedoch in dem Laufe der Seine durch die Stadt Paris zu, und erreicht beim Austritte aus derselben ihr Maximum. Dieses Maximum kommt jedoch kaum der Menge organischer Koͤrper gleich, welche in dem Wasser des Ourcq-Canales, an jeder beliebigen Stelle geschoͤpft, enthalten ist.Es scheint jedoch ein wichtiger Unterschied zwischen diesen organischen Stoffen beider Wasser; jene des Qurcq-Canales sind Reste von Pflanzen, Wuͤrmern, Insekten, Fischen und Amphibien; die in der Seine die Reste verfaulter Menschen und Saͤugthiere, der Excremente von 800,000 Menschen, unter welchen 20,000 Kranke. Multa sunt cadem, sed aliter! A. d. Ue. Vergleichung konnte uns bei den verschiedenen Analysen allein als Leiter dienen; denn, wie wir bereits oben bemerkten, schien uns die Bestimmung der Menge organischer Koͤrper durch Zahlen unmoͤglich. Die drei lezten Analysen sind nur in geologischer Hinsicht merkwuͤrdig: wir wollen uns kurz fassen. Der Cousin ist ein kleiner Bach, der bei Avallon in einem tiefen Thale zwischen Granitfelsen hinfließt. Eine merkwuͤrdige geologische Erscheinung ist der Umstand, daß der Wasserspiegel dieses Baches, dessen Boden Granit ist, mehr als hundert Meter tief unter Kalkfloͤzen liegt, welche das eine Ufer dieses Baches kroͤnen. Es scheint demnach, daß der Granit sich hier oͤffnete, um diese Schlucht zu bilden, nachdem schon lang vorher sich die Arkos-Eine Gebirgsart aus krystallinischem Kiesel, Feldspath, rosenrothem schwefelsauren Schwerspathe und gelbem flußspathsaurem Kalk. (Bonnard.)A. d. O. und Kalklager gebildet hatten, welche hier den Granit bedeken. Die Fontaine-Neuve entspringt aus einem Granitfelsen am Huͤgel Morlande. Obschon diese Quelle aus Granit entspringt, zeigt die Analyse doch kalkartige Salze in dem Wasser derselben. Man wird sich diesen Umstand leicht erklaͤren, wenn man bedenkt, daß das Wasser dieser Quelle durch Einsikerungen entsteht, die in den daruͤber liegenden Felsen Statt haben; daß in der Naͤhe dieser Quelle der Granit mit Arkos bedekt ist, der hier ungefaͤhr Ein Meter Maͤchtigkeit halten kann; daß diese Schichte Arkos wieder mit anfangendem Gryphitkalke bedekt ist, der weiter davon entfernt maͤchtige Lager bildet. Die Quelle des Pannats entspringt beinahe aus dem Gipfel eines Granitfelsen auf einem Gute des Hrn. Goubault. Dieses Wasser war einst sehr beruͤhmt. Die Koͤniginn Blanche ließ sich dasselbe zu ihrem taͤglichen Gebrauche holen, als sie zu Blois wohnte. Der Ruhm dieser Quelle war nicht unverdient; sie traͤgt sehr viel zur Verschoͤnerung dieses lieblichen Landsizes bei. Schlußfolgen in Hinsicht auf Vertheilung des Wassers in der Stadt Paris. Die große Frage uͤber allgemeine Vertheilung des Wassers in unserer Hauptstadt wird jezt lebhaft eroͤrtert und unsere Analysen erhalten dadurch noch mehr Interesse. Wir wollen aus denselben einige praktische Schlußfolgen fuͤr diese Vertheilung ziehen. Die beiden einzigen Quellen, die bestaͤndig eine hinreichende Menge Wassers liefern, sind, wie man weiß, die Seine und der Ourcq-Canal. Die ersten Fragen, die man sowohl in Hinsicht auf Gesundheit uͤberhaupt, als auf Benuͤzung zum Haus- und Industrie-Gebrauche stellen muß, sind: Ist das Wasser des Ourcq-Canales eben so gut, als das der Seine? Nein. Die Ursachen hiervon sind: das Wasser des Ourcq-Canales haͤlt mehr als zwei Mal so viel fremde Salze, als das der Seine. Unter diesen Salzen herrschen vorzuͤglich die schwefelsauren vor, die dort, wo man mit Seife arbeiten muß, am meisten nachtheilig sind, und die, wie man allgemein weiß, das Wasser haͤrter machen. Das Wasser in der Seine laͤuft schneller, als jenes im Ourcq-Canal, und hierdurch entstehen zwei wohlthaͤtige Wirkungen: erstens bekommt das Wasser dadurch mehr Luft; zweitens wird die Menge organischer Koͤrper vermindert, welche in demselben aufgeloͤst enthalten sind. Man hat gesehen, daß das Wasser des Canales eine viel bedeutendere Menge derselben enthaͤlt. Wir muͤssen jedoch hier beifuͤgen, daß das Wasser des Canales nicht durchaus ungeeignet zu jedem Gebrauche bei Hause ist; die Menge der fremden Bestandtheile ist noch nicht so betraͤchtlich in demselben, wie in gewissen Wassern, die man als gesund betrachten kann. Indessen naͤhern sie sich der Graͤnze, die sie waͤhrend trokener Witterung erreichen koͤnnen. Da die Wahl hier leicht ist, so verdient das Wasser der Seine den Vorzug. Wo soll man das Wasser aus der Seine nehmen? Das Wasser der Seine ist an den beiden Ufern in Hinsicht der Natur der Salze, wie wir gesehen haben, ganz verschieden; in Hinsicht der Menge derselben ist der Unterschied nicht merklich, und kann von kleinen Irrungen herruͤhren, die bei solchen Untersuchen unvermeidlich sind. Die Natur der Salze ist kein Grund zur Beseitigung des Seinewassers; die Menge der organischen Koͤrper ist im Seinewasser beinahe so groß, als in dem Wasser des Ourcq-Canales; sie ist in der Mitte von Paris und beim Austritte aus dieser Stadt in der Seine groͤßer; indessen hat auch dieses Maximum wenig zu bedeuten, und kann nur ein geringfuͤgiger Beweggrund fuͤr einen Vorzug des Wassers des Ourcq-Canales seyn. Der wichtigste Grund, der die Wahl bestimmen kann, ist ein rein physischer. Vor dem Eintritte in Paris fließt die Marne am rechten Ufer. Sie laͤuft durch leichtes Akerland, und fuͤhrt oͤfters fremdartige Theile mit sich, die in ihr schweben. Sie braucht eine laͤngere Zeit, um sich zu reinigen.In keinem Werke findet man eine zureichende Entwikelung der verschiedenen Laͤuterungs- und Reinigungs-Methoden des Wassers. Die Abhandlung, die wir ankuͤndigten, enthaͤlt alle bisher uͤber diesen Gegenstand angestellten Versuche. A. d. O. (Wir finden keine Abhandlung in diesem Aufsaze angezeigt.A. d. Ue.) Man muß also das Wasser der Seine auf dem linken Ufer, unter der Austerlitz-Bruͤke geschoͤpft, vorziehen, wenn man nicht ein leichteres und schnelleres Mittel, als die bisherigen, findet, um fließendes Wasser zu reinigen. Tabelle der in 1000 Theilen enthaltenen Mengen der Bestandtheile. Textabbildung Bd. 36, S. 286 Bezeichnung des Wassers. Kohlensaures Gas. Atmosphärische Luft. Kieselerde. Kohlensaurer Kalk. Kohlensaure Bittererde. Schwefelsaurer Kalk. Schwefelsaure Bittererde. Salzsaurer Kalk. Salpetersaure Bittererde. Organische Stoffe. Totalgewicht der Salze. Qurcq-Canal. Ueber der ersten Schleuße des Canal. St. Denis Bassin de la Villette am Eingange des Canales d'Ouvrée. Canal de ceinture à la bâche St. Laurent. Bassin St. Victor. Vor ihrem Eintritte in Paris – Rechtes Ufer. Ober der Einmuͤndung der Bièvre. Am Vereinigungspunkte beider Arm, die die Cité umgeben. 0,0737. 0,05102. Kleinste Menge. 0,02. 0,02. 0,02. 0,02. 0,006. 0,004. 0,004. 0,175. 0,17. 0,163. 0,12. 0,108. 0,118. 0,101. 0,02. 0,017. 0,0165. 0,015. 0,0086. 0,007. 0,153. 0,151. 0,147. 0,032. 0,0325. 0,0391. 0,031. 0,07. 0,072. 0,070. 0,08. 0,0125. 0,0084. 0,018. Unbestimmte Menge; aber beständig. Unbestimmte Menge; aber bestaͤndig. Bemerkliche Menge. Sehr bemerkbare Menge. Sehr auffallende Menge. Maximum. Spuren. Merklichere Spuren. Bemerkliche Menge. 0,479. 0,467. 0,4585. 0,404. 0,1826. 0,1791. 0,1705. Textabbildung Bd. 36, S. 287 Bezeichnung des Wassers. Kohlensaures Gas. Atmosphärische Luft. Kieselerde. Kohlensaurer Kalk. Kohlensaure Bittererde. Schwefelsaurer Kalk. Schwefelsaure Bittererde. Salzsaurer Kalk. Salpetersaurer Kalk. Salpetersaure Bittererde. Organische Stoffe. Totalgewicht der Salze. Seine. Beim Austritte aus Paris. – Linkes Ufer. Vor ihrer Vereinigung mit der Marne. Marne, vor ihrer Vereinigung mit der Seine. Wasser du Cousin. (Avallon-Yonne.) Wasser des Pannats. (Avallon-Yonne.) Maximum. 0,006. 0,004. 0,006. 0,019. 0,012. 0,021. 0,108. 0,119. 0,105. 0,043. 0,066. 0,032. 0,006. 0,009. 0,030. 0,0385. 0,031. Spuren. 0,003. Spuren. 0,010. 0,0121. 0,017. 0,015. 00,16. 0,013. 0,021. Spuren. 0,017. Unbestimmte Menge, aber bestaͤndig. Unbestimmte Menge, aber bestaͤndig. Sehr bemerkliche Menge. Spuren. Spuren. Bemerkliche Spuren. Kaum bemerkliche Spuren. Nichts. 0,181. 0,1785. 0,1801. 0,007. 0,097. 0,066. Bei den drei lezten Analysen fanden wir bemerkliche Spuren von kochlsalzsaurer Soda (Hydrochlorate de Soude), wir begriffen sie unter dem kochlsalzsauren Kalke. A. d. O.