Titel: Verbesserung in Verfertigung der Walzen oder Cylinder aus Kupfer oder aus anderem Metalle oder aus Metallcompositionen zum Druken der Calicos, Seiden- und anderer Zeuge, worauf Benj. Cook, Messinggießer zu Birmingham, Warwickshire, sich am 23. April 1829 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 38, Jahrgang 1830, Nr. LX., S. 209
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LX. Verbesserung in Verfertigung der Walzen oder Cylinder aus Kupfer oder aus anderem Metalle oder aus Metallcompositionen zum Druken der Calicos, Seiden- und anderer Zeuge, worauf Benj. Cook, Messinggießer zu Birmingham, Warwickshire, sich am 23. April 1829 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem London Journal of Arts. N. 21. S. 133. Cook, Verbesserung in Verfertigung der Walzen oder Cylinder aus Kupfer. Diese Verbesserung besteht in einem Verfahren, den kupfernen Cylinder oder die aͤußere Schale einer Drukerwalze auf ihrer Doke oder Achse zu befestigen. Wenn der kupferne Cylinder oder die aͤußere Oberflaͤche, auf welcher das Muster gravirt ist, auf eine bleibende Weise auf der staͤhlernen Doke oder Achse befestigt ist, so muß, so oft man ein neues Muster druken will, die Walze aus der Presse ausgehoben, und eine neue dafuͤr eingesezt werden, und wenn man dieses Muster gar nicht mehr braucht, wird die Walze abgedreht, d.h., das Metall wird an der Oberflaͤche derselben weggenommen, und der Durchmesser der Walze wird folglich verkleinert, wodurch nothwendig bei dem Wiedereinsezen derselben in die Presse viele Muͤhe und Ungelegenheit entsteht. Um diesem Nachtheile abzuhelfen, hat man kupferne Schalen oder Roͤhren eingefuͤhrt, die an ihrer Oberflaͤche gravirt sind, und die man nach Belieben von der Doke abziehen kann, so daß andere dafuͤr aufgezogen werden koͤnnen. Die Weise aber, wie diese Schalen mittelst Schnaͤbel und Ausschnitte bisher befestigt wurden (vergl. Attwood's Patent VII. Bd. 285 S. X. Bd. 307 S. des London-Journal), war wieder mit bedeutenden Auslagen und Schwierigkeiten verbunden. „Meine Verbesserung,“ sagt der Patent-Traͤger, „besteht in der neuen Form, welche ich der Doke oder Achse gebe, auf welcher der Cylinder oder die aͤußere Schale aus Kupfer oder aus was immer fuͤr einem Metalle aufgezogen wird; 2) in der inneren Form oder Gestalt dieser aͤußeren Schale, und in der Art und Weise, derselben diese Gestalt zu geben.“ „Statt daß ich die Doken oder Achsen meiner verbesserten Drukerwalzen „(im Durchschnitte)“ kreisfoͤrmig, d.h. cylindrisch und etwas kegelfoͤrmig mache, wie sie bisher verfertigt wurden, mache ich dieselben elliptisch, oder auf irgend eine andere Weise excentrisch, oder cylindrisch-rosenfoͤrmig (cylindrically rose-shaped) und etwas verschmaͤlert zulaufend oder kegelfoͤrmig, was dadurch geschehen kann, daß ich sie in einer ovalen oder excentrischen Drehebank drechsle, oder auf irgend eine andere bequeme Weise. Nachdem ich walzenfoͤrmige Guͤsse aus Kupfer, Messing, oder aus anderen geeigneten Compositionen von gehoͤriger Laͤnge und Weite vorgerichtet habe, bohre oder verfertige ich auf irgend eine Weise ein walzenfoͤrmiges Loch durch die Achse eines jeden Gusses, und lasse eine kleine Schulter, oder einen nach innen hervorragenden Ring an einem Ende stehen, damit er als Haͤlter gegen die Doke wirken kann, wenn man den Guß abzieht, d.h., ihn nach der gehoͤrigen Form und Groͤße zuformt.“ „Ich fuͤhre hierauf die Doke in den hohlen Guß ein, der die Schale derselben bilden soll, und bringe sie in eine Ziehebank oder andere brauchbare Maschine, und ziehe die aͤußere Oberflaͤche der Schale vollkommen cylindrisch durch Loͤcher oder Zieheplatten zu der verlangten Groͤße ab, wodurch die Schale innenwendig nach der elliptischen oder excentrischen Form der Doke gebildet wird. Wenn sir nun auf diese Weise gebildet und genau cylindrisch abgedreht und polirt wurde, so bildet sie meine verbesserte Drukwalze.“ „Diese Doke, auf welcher die kupferne oder metallne Schale, wie oben angegeben ist, gezogen wurde, kann Journale? (journies) auf derselben eingedreht haben, und als arbeitende Achse in der Drukerpresse dienen; wenn sie aber nicht als solche gebraucht wird, muͤssen alle Achsen und Doken genau dieselbe Figur und Groͤße haben, wie die urspruͤngliche Doke, damit alle aͤußeren Schalen gemeinschaftlich auf dieselben passen, und die Muster gewechselt werden koͤnnen. Die Muster, oder Gegenstaͤnde, die gedrukt werden sollen, werden auf die aͤußere polirte Oberflaͤche der Schalen auf dieselbe Weise gestochen, wie es sonst zum Calico, Seiden- und Zeugdruke zu geschehen pflegt.“ „Mein Patent-Recht besteht in Anwendung der oben beschriebenen elliptischen Doken oder excentrischen Achsen, auf welchen die kupfernen oder metallnen Schalen gebildet und aufgepaßt werden, und in den Mitteln, die innere Seite der Guͤsse aus Kupfer, Messing etc. auf die oben beschriebene Weise genau zuzupassen.“