Titel: Prüfung der Syrupe auf Zukergehalt mittelst des Aräometers. Von Hrn. Dubrunfaut. Zweite Bemerkung.
Fundstelle: Band 38, Jahrgang 1830, Nr. CXVI., S. 445
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CXVI. Pruͤfung der Syrupe auf Zukergehalt mittelst des Araͤometers. Von Hrn. Dubrunfaut. Zweite Bemerkung. Aus dem L'Agriculteur-Manufacturier. Julius. 1830. S. 178. Im Bulletin des Scienc. technolog. Julius. 1830. S. 237. Dubrunfaut, uͤber Pruͤfung der Syrupe auf Zukergehalt. Der Hr. Verfasser erklaͤrt hier seine Methode, den Zukergehalt eines Syrupes nach angestellten araͤometrischen Beobachtungen durch Berechnung zu finden. Die Dichtigkeit des Syrupes, die man hier durchaus vorlaͤufig kennen muß, laͤßt sich durch das zu wenig bekannte Densimeter des Hrn. Collardeau bestimmen. Als Aushuͤlfe dafuͤr liefert er eine Tabelle der specifischen Schweren von Syrupaufloͤsungen, die mit den Graden am Syruparaͤometer Beaumé's verglichen sind. Diese Tabelle, welche Hr. Francoeur im Dictionnaire technologique herausgab, gibt die Dichtigkeit des Syrupes bei 39° als 1361 an; eine Zahl, die zugleich das Gewicht eines Liters dieses Syrupes in Grammen ausdruͤkt. Nimmt man nun diesen Grad als Beispiel, so muß man zuerst suchen in welchem Verhaͤltnisse in diesem Syrupe Wasser und reiner Zuker vorkommt, dessen Dichtigkeit zu 1580 angenommen wird. Wenn x = der Anzahl kubischer Decimeter oder Liter reinen Zukers in 100 Liter des zu untersuchenden Syrupes, so erhaͤlt man fuͤr Textabbildung Bd. 38, S. 445 kubische Decimeter oder Liter. Diese Zahl fuͤhrt unmittelbar zu den Verhaͤltnissen der Bestandtheile von 100 Liter dem Gewichte und dem Raume nach. Es ist naͤmlich 100 – 62 = 38 Liter Wasser. Diese 38 Liter Wasser wiegen 38 Kilogramm, die, abgezogen von den 136 Kilogramm, welche die 100 Liter wiegen, 98 Kilogramm als das Gewicht der 62 Kubikdecimeter Zuker geben. Dieses Gewicht stimmt in der That mit jenem, welches man erhaͤlt, wenn man 62 mit der Dichtigkeit des Zukers, 1580. multiplicirt. Wenn man nun diese Zahlen in Tabellen bringt, so hat man fuͤr die Verhaͤltnisse des reinen Zukers und Wassers in 100 Liter Syrup, die 39° oder 1361 wiegen, im Gewichte: in Volumen: Zuker       98       62 Wasser       38       38 ––––––––––– ––––––––––     136 Kilogramm.     100 Liter. Dieser Syrup kann nun aber nicht bloß aus Wasser und reinem Zuker bestehen, indem, wenn dieses der Fall gewesen waͤre, seine Dichtigkeit nur 36° Baumé oder 1324 gewesen seyn wuͤrde. Alles, was hier diese Dichtigkeit uͤbersteigt, ruͤhrt von fremdartigen Stoffen her, die nichts mit dem Zuker gemein haben. Und diese Stoffe sind ein Gemenge aus fluͤssigem Zuker und aus Schleime, welche beide Hr. Dubrunfaut unter dem gemeinschaftlichen Namen Schleim (mucilage) begreift; und deren Dichtigkeit er jener des reinen Zukers gleich stellt, naͤmlich auf 1580. Nach diesen Voraussezungen, die sich gewiß nicht weit von der Wahrheit entfernen, sucht er nun auf das Gewicht des reinen Zukers im Syrup zu schließen. Dieser Syrup ist auch wirklich, kalt, mit Zuker gesaͤttigt; und ein kalt mit Zuker gesaͤttigter Syrup besteht aus Einem Theile Wasser und aus zwei Theilen Zuker. Die 38 Kilogramm Wasser enthalten folglich 38 × 2 = 76 Kilogramm Zuker. Wenn man nun die Zahl 76 von 98 abzieht, so bleiben 22 Kilogramm, als das Gewicht des Schleimes und des fluͤssigen Zukers. Wenn man nun die Tabelle der Dichtigkeiten nach diesen Daten berechnet, so wird im Gewichte: in Volumen: Reiner ZukerSchleim und fluͤssiger Zuker Kilogr. 78    –      22       98       62 Wasser       38       38 ––––––––––– –––––––––     136 Kil.     100. Um zu diesen Resultaten zu gelangen, darf man nur fuͤr alle Arten von Syrup denselben Gang befolgen, und nur in obiger Formel statt der Zahl 1361 die Dichtigkeit des Syrupes sezen, den man zu untersuchen hat.