Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 41, Jahrgang 1831, Nr. LXXVI., S. 308
Download: XML
LXXVI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 29. Juni bis 15. Juli 1831 in England ertheilten Patente. Dem William Godfrey Kneller, Esq. zu Hackney in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an den Destillirapparaten. – Dd. 29. Juni 1831. Dem Jacob Perkins, Mechaniker in Fleet Street, in der City von London: auf Verbesserungen in der Dampferzeugung. Dd. 2. Juli 1831. Dem Baron Charles Wettersteht, in Whitechapel Road, in der City von London: auf eine Composition oder eine Verbindung von Materialien zum Anstreichen und Ueberziehen des Bodens der Schiffe, welche sich auch zu anderen Zweken eignet. Dd. 6. Juli 1831. Dem Robert Hicks, Wundarzt in Wimpole Street in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Kuͤchenapparaten. Dd. 6 Juli 1831. Dem Adolphe Jacquesson Esq. Leicester Square in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an lithographischen und anderen Drukerpressen. Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 6. Juli 1831. Dem Richard Prosser, Mechaniker in Birmingham in der Grafschaft Warwick: auf gewisse Verbesserungen in der Fabrikation von kleinen Naͤgeln fuͤr Kaͤstchen und andere Moͤbeln. Dd. 13. Juli 1831. Dem John Milne, Baumwollenspinner in Shaw in der Grafschaft Lancaster: auf Verbesserungen an den Apparaten oder Maschinen, welche zum Vorbereiten der Baumwolle fuͤr das Spinnen dienen. Dd. 13. Juli 1831. Dem Moses Poole, Gentleman, Lincoln's Inn, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Dampfmaschinen und im Forttreiben der Bothe und anderer Fahrzeuge, welche Verbesserungen zum Theil auch zu anderen Zweken anwendbar sind. Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 13. Juli 1831. Dem Augustus Demondion, Old Fish Street Hill in der City von London: auf gewisse Verbesserungen an Flinten, Musketen und anderen Feuergewehren und den dabei gebraͤuchlichen Kardusen, so wie auf verbesserte Apparate zur Verfertigung dieser Feuergewehre, Dd. 13. Juli 1831. Dem James Pycroft, Gentleman zu Kolleston bei Burton-on-Trent, Staffordshire: auf gewisse Verbesserungen an Roͤsten und anderen Theilen der Oefen. Dd. 13. Juli 1831. Dem Sampson Mordau, Mechaniker, Castle Street East, Finsbury, in der Grafschaft Middlesex: auf gewisse Verbesserungen an Schreib- und Reißfedern. Dd. 13. Juli 1831. Dem William Batten, Gentleman zu Rochester in der Grafschaft Kent: auf einen Apparat zum Befestigen der Ankerketten, Dd. 13. Juli 1831. Dem John de Burgh, Marquis von Clanricarde: auf gewisse Verbesserungen an Feuergewehren.' Von einem Fremden mitgetheilt. Dd. 15. Juli 1831. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1831, S. 126.) Verzeichniß der vom 5. bis 19. Juli 1817 in England ertheilten und jezt verfallenen Patente. Des Thomas Wedlake, zu Hornchurch, Esser, auf gewisse Verbesserungen an Pfluͤgen, Dd. 5. Juli 1817. Des David Brewster, Dr. zu Edinburgh, auf ein neues optisches Instrument, welches er das Kaleidoskop nennt. Dd. 10. Juli 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXI. S. 321. Des Samuel Brown, zu Mark Lane: auf eine verbesserte Construction der Bruͤken, Dd. 10. Juli 1817. Des William Henry Simpson, Mechanikers zu Bickington, Devonshire: auf gewisse Verbesserungen an den Maschinen zum Spinnen der Wolle, Baumwolle und anderer Faserstoffe. Dd. 10. Juli 1817. Des Richard Farmer Brain, Braͤuers zu Salford, Lancaster; auf verbessertes Verfahren um Leuchtgas aus Steinkohlen oder anderen Materialien zu bereiten. Dd. 10. Juli 1817. Des Henry Tritton, Esq. zu Clapham, Surrey: auf einen Destillirapparat. Dd. 15. Juli 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXII. G. 275.) Des Thomas Aspinwall, Esq., Bishops-gate Church-yard, London: auf eine elliptische Ventil-Pumpen-Buͤchse. Dd. 16. Juli 1817. Des Reuben Phillips, Gentleman zu Exeter: auf ein Verfahren um daß Leuchtgas zu reinigen. Dd. 19. Juli 1817. Des George Wyke Esq. zu Bath, Somersetshire und Edward Shorter, Mechaniker in Union Street, Borough, Surrey: auf gewisse Verbesserungen in der Einrichtung von Raderfuhrwerken. Dd. 19. Juli 1817. Des Peter Hamlin, Kaufmanns, Albany Place, New Kent Road, Camberwell, Surrey: auf Verbesserung in der Verfertigung eines Caͤmentes oder einer Composition fuͤr Zierrathen, Statuen, Steine zum Bauen, welche auch zur Verbindung gewoͤhnlicher gebrannter Steine, Siegel u.s.w. gebraucht werden kann. Dd. 19. Juli 1817. (Beschrieben im Repertory Bd. XXXII. S. 335.) Des Frederick Brunton, Gentleman, Bride Lane, Fleet. Street, London: auf ein Verfahren Seide oder andere Materialien bei der Verfertigung von Huͤten und Muͤzen zu benuzen. Dd. 19. Juli 1817. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. August 1881, S. 124.) Vergleichung der Dampfmaschinen mit den verschiedenen Triebwerken von den HHrn. Grouvelle und Jaunez. Von den Windmuͤhlen. Die Windmuͤhlen kann man fuͤr solche Arbeiten anwenden, welche keine große Kraft und keinen regelmaͤßigen Gang erfordern, denn man darf nur auf 450 Tage Arbeit im Jahr rechnen. Von den Roßwerken. Die Roßwerke sind unstreitig die schlechtesten und kostbarsten Triebmittel. In Frankreich werden sie noch sehr haͤufig angewandt, aber ohne Zweifel nur wegen des hohen Preises, worauf die Zollabgaben vom Eisen das Gußeisen und folglich die Dampfmaschinen erhalten. Eine bedeutende. Herabsezung des Eisenpreises wuͤrde unvermeidlich noch eine groͤßere in dem der Dampfmaschinen herbeifuͤhren, weil die große Menge von Maschinen, deren Bau sogleich unternommen werden wuͤrde, sie wohlfeiler herzustellen erlaubte. Ohne diesen Umstand wuͤrde keine gut gefuͤhrte Werkstaͤtte ein Triebmittel anwenden, welches mehr Generalkosten als alle uͤbrigen veranlaßt und unaufhoͤrlich stoßweise geht, so oft man die Pferde mit Peitschenhieben antreiben muß und folglich der Geschwindigkeit und dem Gange der Maschine, die es treibt, die groͤßte Unregelmaͤßigkeit mittheilt. Alle Versuche, es zum Getreidemahlen anzuwenden, sind gescheitert. Fuͤr die Fabrikation der Oehle außerhalb der Staͤdte, gestaltet es noch eine Anwendung, weil sie im Winter Statt findet, zu einer Zeit, wo der Landwirth gaͤnzlich uͤber seine Pferde und Zeit disponirt; aber in den Baumwollenspinnereien, wo es noch viel zu oft gebraucht wird, kostet es, wenn das Etablissement nur etwas bedeutend ist, mehr als eine Dampfmaschine, selbst wenn man die Steinkohlen ziemlich hoch aufschlaͤgt. Geschikte Baumwollenspinner zu Troyes haben uns versichert, daß, wenn man die 1000 Kilogr. Steinkohlen mit 60 Fr. bezahlt, bei der Anwendung einer Dampfmaschine anstatt eines Roßwerkes noch Vortheil ist, wenn man sich keinen gehoͤrig gelegenen Wasserstrom verschaffen kann. Noch mehr ist dieß in der Normandie der Fall. Von ihren Generalkosten. Wenn bei einem Roßwerk von zwei Pferden der Vortheil schon auf der Seite der Dampfmaschine ist, so ist dieß bei einem Roßwerk von vier Pferden noch bei Weitem mehr der Fall, weil die Kosten und der Steinkohlenverbrauch der Dampfmaschinen nicht in dem Verhaͤltnisse der Kraftzunahme steigen, wogegen die Kraft eines Roßwerkes bei Weitem nicht in dem Verhaͤltniß zu der Anzahl der Pferde, die man anlegt, und folglich zu den Kosten ihrer Unterhaltung und Ernaͤhrung steigt, indem vier Pferde nicht das Doppelte von. zwei Pferden leisten, weil sie nie gleich ziehen und sich immer hindern. Berechnung der Kosten der Triebkraft fuͤr eine Baumwollenspinnerei mit einem Roßwerk. Die folgende Rechnung gilt fuͤr eine Spinnerei bei Metz. Ein Roßwerk von zwei Pferden wird nur die Vorarbeitungsmaschinen zu 9 bis 10 Feinspinnmaschinen von 216 Spindeln treiben koͤnnen, das heißt ungefaͤhr 6 Schrobbeln, einen Auszuggang, einen Gang von 12 bis 15 Kannen und die Triebwerke. Man koͤnnte keine einfache Schlagmaschine hinzufuͤgen, ohne die Geschwindigkeit der Maschine und der Schrobbeln sehr zu vermindern. Man wird bemerken, daß mit sehr starken Pferden etwas mehr Arbeit geleistet werden koͤnnte, aber die Unterhaltungs- und Futterungskosten werden auch zugleich zunehmen. Die neun Maschinen mit Menschen gedreht, werden im Durchschnitt nur die Geschwindigkeit von 55 Umgaͤngen haben, und jede wird 10 bis 11 Pfd. Baumwolle zu N. 30 verarbeiten, was in 200 Arbeitstagen 28,800 Pfund gibt. Ein Roßwerk von zwei Pferden erfordert deren aber wenigstens vier im Stalle und ein Pferd kostet, mit Inbegriff der Unterhaltung der Geschirre, der Krankheitszufaͤlle und des Ersazes seines Ankaufspreises in sehr wenig Jahren, wenigstenstens 3 Fr. taͤglich, vier Pferde in 365 Tagen also 4380 Fr. Ein Waͤrter   520  – ––––––– 4900 Fr. Dieß macht 16 3/4 Centimes Triebkraftkosten auf Ein Pfund Baumwolle, welche gewoͤhnlich nicht so regelmaͤßig verarbeitet ist als mit der Maschine, wegen der unregelmaͤßigen Bewegung, die bei dem Gange der Vorarbeitungsmaschine so nachtheilig ist. Kosten derselben Spinnerei mit einer Dampfmaschine. Ein Dampfpferd treibt leicht 500 Spuhlen, worauf N. 30 gesponnen wird, mit Inbegriff aller Vorarbeiten. Zu der besprochenen Spinnerei wird also eine Maschine von vier Pferden erforderlich seyn. Kosten des Einkaufs und der Aufstellung 10,000 Fr. Zinsen zu 10 p. C. fuͤr die Abnuzung   1,000  – Ein Heizer      600  – Oehl, Fett, Kitt und Unterhaltung      500  – Steinkohlen, 4 Kilogr. in der Stunde und auf dasDampfpferd fuͤr 13 Stunden taͤglich   1,400  – ––––––––– Gesammtkosten im Jahre 13,500 Fr. Die Differenz zum Vortheil der Dampfmaschine betraͤgt mithin 4400, wozu wenigstens 50 Cent. fuͤr jede Spinnmaschine zugesezt werden muͤssen, die man an jedem Tage den Spinnern fuͤr die ihnen gelieferte Triebkraft wird abziehen koͤnnen: in den meisten manufacturstaͤdten bezahlt man 75 Cent. fuͤr die Triebkraft auf jede Spinnmaschine; auf acht Fein- und wenigstens eine Grobspinnmaschine macht dieß taͤglich 4 Fr. 50 Cent., und im Jahre 4350 Fr., wodurch der Vortheil der Dampfmaschine auf 2700 Fr. jaͤhrlich zu stehen kommt und die Kosten der Triebkraft zum Spinnen der 28,300 Pfund Baumwolle auf 2,450 Fr. reducirt werden. Fuͤgen wir hinzu, daß die Vor- und Ausarbeitungsmaschinen, welche mit einer Dampfmaschine in Gang gesezt werden, eine viel groͤßere Geschwindigkeit haben, so werden die Ausarbeitungsmaschinen im Durchschnitt 65 bis 70 und die Schrobbeln 80 bis 90 Umgaͤnge machen. Durch die Schnelligkeit, Regelmaͤßigkeit und Gleichmaͤßigkeit ihres Ganges, wird die Dampfmaschine wenigstens 1/5 mehr Arbeit mit derselben Anzahl Maschinen und in demselben Raume geben. Fuͤr das Spinnen eines jeden Pfundes Baumwolle wird also die Triebkraft mit einem Roßwerk 16 3/4 Cent. kosten; mit der Dampfmaschine wird man, wenn man 1/5 zu den 28,800 Pfd. hinzurechnet, fuͤr 2150 Fr. 34,800 Pfund spinnen koͤnnen; die Triebkraft kommt also fuͤr das Pfund auf 6 Cent. zu stehen, und wenn man taͤglich 400 Pfund fabricirt, so betraͤgt die Ersparung 10 Fr. 75 Cent. außer dem Gewinn auf 45 oder 20 Pfund Baumwolle, die mehr gesponnen werden. Wir wollen noch bemerken, daß im Fall eines Stillstandes, was auch die Ursache davon seyn mag, die Pferde fortgefuͤttert werden muͤssen, die Maschine hingegen keine Steinkohlen verzehrt. Wir bringen die bessere Qualitaͤt der Gespinnste nicht in Rechnung, welche einen Unterschied von 5 Cent. fuͤr das Pfund Baumwolle ausmachen kann, vorzuͤglich wegen der großen Schwierigkeit gutes Kettgarn mit der Hand zu spinnen. Von den Wasserraͤdern. Die Wasserraͤder sind außer den Dampfmaschinen die einzige Triebkraft, welche in den Kuͤnsten vortheilhaft angewandt werden kann; Localumstaͤnde muͤssen zu Gunsten der einen oder der anderen entscheiden. Es ist einleuchtend, daß wenn ein Wasserstrom vortheilhaft in oder bei einer Stadt. oder wenigstens bei einer großen Landstraße gelegen ist, wenn er eine hinreichende Kraft zu der Anwendung, welche man davon machen will, darbietet, wenn er nicht eine gewisse Zeit uͤber im Jahre versiegt, einer Dampfmaschine weit vorzuziehen ist, denn wenn man auch eine ziemlich hohe Pacht fuͤr ihn bezahlen muͤßte, so bietet er doch eine Regelmaͤßigkeit des Ganges, eine Ersparung in der Unterhaltung, eine Leichtigkeit des Betriebs dar, welche der von der Dampfmaschine zu erzielende Vortheil, daß sie das ganze Jahr mit derselben Kraft, sowohl beim staͤrksten Frost als in der groͤßten Duͤrre arbeitet, nicht aufwiegt; denn man kann nicht laͤugnen, daß bei den Dampfmaschinen, man mag noch so sorgfaͤltig seyn, immer kleine Reparaturen vorkommen, welche dem Kraftverlust des Wasserrades bei Trokenheit und Frost gleichkommen, vorausgesezt, daß dasselbe gut construirt, bedekt ist und in einem guten Wasserstrom liegt. Ueber ihre Maͤngel. Der groͤßte Theil der Wasserfaͤlle findet sich in bergigen Gegenden und sehr entfernt von den Staͤdten: hieraus entstehen fuͤr die Fabriken, welche sie anwenden, oft zwei sehr laͤstige Unbequemlichkeiten: die eine ist diese, daß sie sich nicht leicht die erforderlichen Arbeiter verschaffen koͤnnen (dieß bezieht sich hauptsaͤchlich auf solche, die eine große Anzahl davon beschaͤftigen), und folglich von ihnen abhaͤngiger sind als in einer Stadt, und sie oft theurer bezahlen muͤssen. Zu diesem ersten Uebelstande rechnen wir auch noch die Nothwendigkeit, eine Werkstatt und Arbeiter zur Ausbesserung der Maschinen halten zu muͤssen, was in einer Stadt leichter und mit weniger Unkosten geschehen kann. Die zweite ist, daß sie die Geschaͤftsfuͤhrung des Fabrikherrn schwieriger und langsamer macht, wenn der Industriezweig, den er betreibt, oft seine Gegenwart auf einem Markte oder in einem Comptoir der naͤchsten Stadt erfordert, denn er verliert viele Zeit bei seinen Reisen von der Stadt nach dem Etablissement und muß seine Geschaͤfte auf die eine oder die andere Art versaͤumen, indem er nicht zugleich auf dem Comptoir in der Stadt und in seiner Fabrik seyn kann. Die verstaͤndigen Fabrikanten werden die Richtigkeit dieser Bemerkung fuͤhlen, da sie den Werth der Zeit und der Aufsicht des Herrn kennen. Zu diesen Maͤngeln muß man noch hinzufuͤgen, daß die Wasserfaͤlle selten bedeutende Kraft darbieten; der groͤßte Theil davon uͤbertrifft nicht 12 bis 15 Dampfpferde, und man findet deren sehr wenige uͤber 40 Pferdekraft! Es wird daher unvermeidlich, wenn der Wasserfall der auszufuͤhrenden Arbeit nicht entspricht, sie entweder zu beschraͤnken und ein fuͤr alle Mal die Ausdehnung einer viel versprechenden Unternehmung aufzugeben oder die Arbeit in mehrere besondere Etablissements zu vertheilen. Diese Schwierigkeiten sind sehr bedeutend, waͤhrend eine Dampfmaschine eine Kraft, die keine andern Graͤnzen hat, als das Beduͤrfniß, welches sie verlangt, auf jeden Punkt hinbringt, wo das Gewerbe sie fordert, selbst in die Mitte der Staͤdte und großen Maͤrkte oder auf den Gipfel der Berge, und, wenn es erforderlich ist, an einem einzigen Wellbaum die Kraft von mehreren vereinigten betraͤchtlichen Wasserfaͤllen anbringt. Die Wasserraͤder haben endlich auch noch eine Unbequemlichkeit, welche gewoͤhnlich unangenehme Folgen hat, um so mehr da, wo die Industrie am lebhaft testen und folglich die ganze Kraft des Triebwerks noͤthig ist. Wir meinen die fast unvermeidlichen Streitigkeiten der Eigenthuͤmer der Wasserfaͤlle, von denen einer den anderen beherrscht. Es gibt wenig Anstalten in den gewerbtreibenden Laͤndern, die nicht dergleichen Streitigkeiten zu fuͤhren hatten oder noch haben, besonders wegen der Regulirung des Wasserstandes, welchen jede Anstalt zu erhalten oder zu erhoͤhen sucht, ohne sich darum zu bekuͤmmern, ob das daruͤber befindliche Rad ersaͤuft wird. Der Wasserfall mag noch so groß seyn, so wird doch immer die trokene Jahreszeit sehr fuͤhlbar, und man muß alsdann gewoͤhnlich die Arbeiten anhalten. Das Eis stoͤrt sie ebenfalls einen Theil des Winters und in einer bedeutenden Anstalt ist man genoͤthigt die Raͤder mit einem gut verschlossenen Behaͤlter zu umgeben und bei starker Kaͤlte sogar zu heizen. Vergleichung der Dampfmaschinen und der Wasserstroͤme. Nachdem wir die Vortheile und Uebelstande dieser beiden Triebmittel kurz auseinander gesezt haben, bleibt uns noch uͤbrig ihren respectiven Werth anzugeben, um den Fabrikanten, welche unter beiden zu waͤhlen haben, wenigstens einen Anhaltspunkt zu geben. Der Pachtwerth der Wasserstroͤme, das heißt die Kosten derselben als Triebs kraft, sind nach ihrer Lage und dem Grade der Industrie eines Landes so sehr verschieden, daß es fast unmoͤglich ist, etwas Anderes als den Umriß der zu entwerfenden Berechnung mitzutheilen. In der That wird irgend ein Strom (wie der Fall der Mosel in der Mitte der Stadt Metz, welcher fuͤr 12 bis 1300 Fr. per Gang verpachtet ist und jezt leicht zu 2000 Fr. verpachtet werden koͤnnte, seitdem sich dort der Getreidehandel so gehoben hat) in der Umgegend oder Mitte einer großen gewerbtreibenden Stadt nicht unter 3000 Fr. fuͤr jeden Gang verpachtet werden. Wir koͤnnen also keine sehr genauen Resultate uͤber diese Frage angeben. Generalkosten einer Wassermuͤhle und einer Dampfmaschinenmuͤhle in einer Stadt. Man kann hiebei ungefaͤhr folgendermaßen rechnen. Wir wollen als Beispiel eine Kornmuͤhle von vier Gaͤngen annehmen, wovon drei zugleich gehen und durch eine Dampfmaschine von 12 Pferden betrieben werden; diese Muͤhle wuͤnsche man in Metz zu errichten. Wir haben gesehen, daß man die Kosten der Dampfmaschine ungefaͤhr folgendermaßen anschlagen kann: Steinkohlen   5500 Fr. Unterhaltung und Reparaturen   2000  – Zwei Einheizer   1000 Fr. Zinsen des Capitals der Maschineund Miethzins der Gebaͤude.   4000  – –––––––– 12,500 Fr. Nun werden aber die in der Stadt befindlichen Wassergefaͤlle jezt saͤmmtlich zu 2000 Fr. fuͤr den Gang gesucht, und wenn man sie einzeln verpachten wuͤrde, so wuͤrde ihr Pachtwerth noch steigen. Wir schlagen also den Pachtwerth eines Wassergefaͤlles, welches drei Muͤhlen zugleich treiben kann, und der dazu noͤthigen Gebaͤude, fuͤr 6000 Fr. nicht zu hoch an. Man muͤßte außerdem bedeutende Auslagen machen, um diese Wassermuͤhlen in Stand zu sezen, so viel Arbeit zu liefern als eine Dampfmaschinenmuͤhle; 15,000 Fr. wuͤrden gewiß noch nicht hinreichen, und die Zinsen davon muͤssen wenigstens zu 16 p. C. gerechnet werden, um die Einrichtungskosten bei Ablauf der Pacht zu deken. Die jaͤhrlichen Kosten der Wassermuͤhle werden folglich betragen: Pacht 6000 Fr. Zinsen der Einrichtungskosten 2000  – ––––––– 8000 Fr. Bei der Dampfmaschine kann man jedoch auf volle 340 Tage Arbeitszeit rechnen, wenn man annimmt, daß in beiden Faͤllen 350 Tage gearbeitet wird, da die Muͤhlen Sonntags nicht still stehen: man rechnet schon viel, wenn man 10 Tage nothwendigen Stillstand, fuͤr eine Maschine die Tag und Nacht arbeitet, annimmt: denn es steht fest, daß wenn sie einerseits mehr angegriffen wird, wenn sie Tag und Nacht arbeitet, sie andererseits viel weniger einer Menge kleiner Stroͤmungen und Zeitverluste unterworfen ist, die man erfahrt, wenn man alle Abend aufhoͤrt und am anderen Tage die Maschine wieder in Gang sezt; dahin gehoͤren Verruͤkungen der Pumpen, Spruͤnge der Verkittungen durch die abwechselnde Ausdehnung und Zusammenziehung, Zerbrechen der Kessel, Verlust an Waͤrme durch das Erkalten des Kessels u.s.w. Fuͤr eine gut besorgte, nicht zu hoch belastete, Tag und Nacht arbeitende Maschine wird man also nicht 10 Tage nothwendigen Stillstand im Jahre haben. Wir rechnen in beiden Faͤllen jaͤhrlich 15 Tage freiwilligen Stillstand fuͤr große Festtage etc. Die 11,550 Fr. Kosten auf 340 Arbeitstage vertheilt, ergeben fuͤr den Tag 36 Fr. 75 Cent. Kosten. Bei einer Wassermuͤhle auf der Mosel muß man jaͤhrlich im Durchschnitt wegen nothwendigen Stillstandes von ihrer Arbeit abrechnen. Zwei Mal großes Wasser, welches die Raͤder ersaͤuft, sowohlfuͤr die Tage, wo man gaͤnzlich anhalten muß, als fuͤr die, wo man nur mit halber Belastung arbeitet 10 Tage. Fuͤr zwei und mitunter drei Monate niedriges Wasser, wo mangenoͤthigt ist mit halber Belastung zu arbeiten, nehmen wir einenVerlust an, von 10   – Fuͤr die Zeit des Eises, wo man die Muͤhlen anhaͤlt, und wosie mit halber Belastung arbeiten 15   – –––––––– 50 Tage. Von den 350 Tagen werden also nur 300 fuͤr Arbeit bleiben. Wer die Wassergefaͤlle studirt hat, wird zugeben, daß hiemit die wirkliche Arbeit der auf einem guten Wassergefaͤlle errichteten Muͤhlen zu hoch gerechnet ist: viele liefern nicht einmal die Arbeit von 200 Tagen und sind doch noch geschaͤzt. Die 8000 Fr. Kosten auf 300 Tage vertheilt, ergeben fuͤr den Arbeitstag 27 Fr. Die Wassermuͤhlen bieten folglich in diesem Falle im Durchschnitt einen Vortheil, von 10 Fr. taͤglich vor den Dampfmaschinenmuͤhlen dar, oder von etwa 3000 Fr. jaͤhrlich: davon muß man aber den Gewinn von der ganzen Arbeit abrechnen, welche die Dampfmaschinenmuͤhle in den 30 bis 40 Tagen, die sie mehr arbeitet als die Wassermuͤhle, liefert. Man muß außerdem in Anschlag bringen, daß dieser Gewinn ein Gegenstand von der hoͤchsten Wichtigkeit ist, weil gerade zu der Zeit, wo die Wassermuͤhle durch Frost oder Duͤrre zum Stillstand kommt, der Preis des Mehls im Verhaͤltniß zu dem des Getreides am hoͤchsten steigt und folglich der Gewinn des Mehlhaͤndlers am staͤrksten ist. Ohne Zweifel muß man es diesem Umstande zuschreiben, daß die Dampfmaschinenmuͤhle sich in den Haͤnden geschikter Personen neben den Wassermuͤhlen erhalten, deren Kosten doch viel geringer sind. Da aber bei der Dampfmaschine nothwendigerweise einige unvorhergesehene Zufaͤlle eintreten koͤnnen, welche bei den Wasserraͤdern nicht vorkommen und sie viel mehr Arbeit und Sorgfalt erheischt, um gut im Gang zu bleiben, so schließen wir aus der vorhergehenden Berechnung, daß bei diesem Stand der Sachen und bei diesen Preisen die Wassermuͤhle vortheilhafter als die Dampfmaschinenmuͤhle ist. Kosten derselben Wassermuͤhle außerhalb der Stadt. Nimmt man hingegen an, die Wassermuͤhle muͤßte außerhalb der Stadt in einer Entfernung von anderthalb Meilen errichtet werden, waͤhrend die Dampfmaschinenmuͤhle in der Mitte der Stadt errichtet werden kann, so stellt sich die Frage ganz anders, denn man muß dann zu den Pachtkosten eines solchen Wassergefaͤlles, die sich bloß auf   3600 Fr.     belaufen werben, und zu den Zinsen der wieder zu erstattenden    Einrichtungskosten von   1800  – hinzufuͤgen: vier Pferde, wovon eines fuͤr ein Sabriolet, den Ersaz der Pferde,Geschirre, Krankheiten eingerechnet, zu 2 Fr. taͤglich, fuͤr 365    Tage   3000  – einen Kutscher     600  – Ein Comptoir in der Stadt und Commission fuͤr Auf- undAbladungen wenigstens   2000  – –––––––– Auf 300 Arbeitstage, Kosten, 11,000 Fr.       Dieß betraͤgt auf den Tag 36 Fr 66 Cent. Bei einer Dampfmaschinenmuͤhle wird man außerdem ein Pferd und einen Fuhrmann noͤthig haben, die wir hier in Rechnung stellten und auf 1000 bis 1200 Fr. jaͤhrlich angeschlagen werden muͤssen, aber auch der außerhalb der Stadt etablirte Muͤller wird durch Fahrten und Abwesenheit von der Stadt oder von seinem Etablissement oder Comptoir wenigstens den Unterschied der Kosten verlieren, welche bei obiger Rechnung zu seinem Vortheil kommen; so daß dieser Vortheil nach unserer Meinung nothwendig verschwindet und ganz auf die Seite der Dampfmaschinenmuͤhle faͤllt welche im Jahre 30 bis 40 Tage mehr arbeitet als die Wassermuͤhle und diese Arbeit in den fuͤr den Absaz vortheilhaftesten Zeiten verrichtet, waͤhrend man gerade dann die Wassermuͤhle still stehen lassen muß. Leztere Betrachtung kommt nicht in Anschlag, wenn es sich von einer Anstalt anderer Art handelt, es bliebe aber zu Gunsten der Dampfmaschine immer der sehr wichtige Vortheil, daß man sie in dem Mittelpunkt der Verbindungen der Stadt errichten kann, daß sie sich an der Stelle befaͤnde, wo man alle Mittheilungen und Auftrage der Kaufleute und Reisenden erhaͤlt, welche kein zwei Meilen von der Stadt entferntes Etablissement aufsuchen, und es wuͤrden sich in ziemlicher Entfernung von der Stadt noch andere Schwierigkeiten zeigen, wie die, sich Arbeiter zu verschaffen und der zu zahlende hoͤhere Arbeitslohn, wenn es sich von einer Spinnerei handelt Diese Angaben sind ohne Zweifel nicht ganz genau, aber doch ein hinreichender Anhalt bei einer solchen Berechnung und deuten wenigstens die Punkte an, worauf man die Aufmerksamkeit besonders richten muß. Wir verdanken der Gefaͤlligkeit des Hrn. C., einem geschikten Baumwollenspinner zu Rouen, folgende Bemerkungen uͤber die Vergleichung der Dampfmaschinen und der Wasserstroͤme zur Baumwollenspinnerei. Er hebt zuerst, indem er von einer durch Wasser getriebenen Spinnerei spricht, die drei Meilen von Rouen liegt, vorzuͤglich heraus: die Schwierigkeiten der Entfernungen zum Niederlegen der Waaren und des Ankaufs der rohen Stoffe, den Mangel an Arbeitern in den Doͤrfern und die Unannehmlichkeit von den Personen abhaͤngig zu seyn, welche man beschaͤftigt u.s.w. Er kommt dann auf die Gefahr zu sprechen, daß man genoͤthigt ist durch die Haͤnde der Commissionaͤrs zu gehen, welche die Waaren immer in Concurrenz mit anderen aͤhnlichen in derselben Niederlage ausbieten, weßwegen man sie zu demselben Preis wie diejenigen Personen, welche schnell verkaufen muͤssen, losschlagen muß. Berechnung der Kosten der Triebkraft einer Baumwollenspinnerei mit einer Dampfmaschine und einem Wasserstrome. Er theilt mir hierauf die vergleichende Berechnung der Generalkosten fuͤr eine Anlage mit einer Dampfmaschine von zwoͤlf Pferden, und einem Wassergefaͤlle von derselben Kraft mit. Er nimmt an, die Dampfmaschine sey nicht uͤberladen und die 12 Pferde treiben 6000 Spindeln mit Zugehoͤr in dem Verhaͤltniß von 3000 Umgangen in jeder Minute. Jede Spindel wird im Durchschnitt in jeder Woche zu 81 Arbeitsstunden 1/2 Pfund Baumwollengarn von N. 26 liefern. Zu mehrerer Vereinfachung nimmt er an, die Arbeitszeit sey in beiden Anstalten gleich, der Stillstand durch Frost und Duͤrre deke den Stillstand bei Ausbesserungen der Dampfmaschine reichlich (und dieses Zugestaͤndniß gereicht ganz zum Vortheil der Wassermuͤhlen, welche fast alle viel laͤnger still stehen als die Dampfmaschinen, selbst diejenigen von Woolf), und man verfertigte auch in keiner derselben Water Twist Garn, weil dazu viel Kraft gehoͤrt und man solches mit wenigen Ausnahmen immer auf Wassermuͤhlen fabricirt. Generalkosten der Dampfmaschine. Miethzins fuͤr das Local zum Spinnen von 3000 Pfund in derWoche und fuͤr die Wohnung des Eigenthaͤmers, wenigstens   4500 Fr. Grundsteuer außerhalb der Stadt     300 – Zinsen der Triebkraft   1600 – Abnuzung der Triebkraft   1500 – Fette, Kitt, Hanf, u.s.w.     800 – Jaͤhrliche Reparaturen   1000 – Ein Einheizer   1000 – Fuͤr 13 1/2 Arbeitsstunden muß 15 Stunden geheizt werden á 40Kilogr. die Stunde. 600 Kilogr. á 44 Kilogr. die Poche; 13 1/2 Pochen taͤglich á 2 Fr. im Mittelpreise; = 27 Fr. taͤglich, und im Jahre   8100 – ––––––– Summe der Generalkosten 18700 – Im Jahre 1820 verpachtete man die Wassergefaͤlle in der Umgegend von Rouen zu 8 bis 10 Centimes fuͤr das Pfund Baumwolle, welches sie in einem Jahre spinnen konnten. Jezt findet man dergleichen fuͤr 6 Cent.; 150,000 Pfund, zu 6 Cent., kosten also jaͤhrlich    9000 Fr. Grundsteuer      500 Ein Pferd nebst Unterhalt      600 Ein Cabriolet nebst Unterhalt      200 Den Vorlegerinnen bezahlt man fast immer 75 Cent. woͤchentlichmehr als in der Stadt also 73 Fr. jaͤhrlich. Rechnet man deren nur7 in einer Schrobbelei, welche 3000 Pfund woͤchentlich liefert, sogibt dieß      259 Beleuchtung fuͤr die Arbeiter an ihren Maschinen, wie derVorspinner, die Hasplerinnen, welche ihnen in der Stadt nichtangerechnet wird, außerhalb derselben aber, es seyen 60 Dillen á50 Cent. die Dille, im Mittel 30 Fr. woͤchentlich, in 22 Wochen      960 Fracht der Waaren, sowohl fuͤr die rohe als gesponneneBaumwolle zu 75 Cent. die 50 Kilogr., auf wenigstens 175,000Pfd. Baumwolle, Oehl und andere Zubehoͤr    1312 1/2 Man bezahlt den Spinnern in der Stadt das Kilogr. von N. 28 oder29 mit 28 Cent., auf dem Lande aber gewoͤhnlich mit 29 Cent. fuͤrN. 28, und mit 28 Cent. fuͤr N. 26. Differenz, 1 Cent. fuͤr dasKilogr.      750 Niederlage in der Stadt, Steuer etc.      800 Kosten des Pferdes ein Mal in der Woche      100 Transport der taͤglichen Commissionen, Unterschied fuͤr groͤßereAuslagen an Schlosser- und Tischlerarbeiten      600 Fr. Ein Handlungsdiener, um den Verkauf zu besorgen, ohneBekoͤstigung wenigstens    2400 –––––––––––––– Summe der Kosten 17,581 1/2 Fr. Um die beiden Spinnereien vergleichbar zu machen, nimmt er an, der Eigenthuͤmer verkaufe seine Producte selbst; bezahlt er eine Commission, so wird sie ihm ohne das Del credere 1 Proc. wegnehmen und auf 280,000 Fr. Verkaufe und Kaͤufe ungefaͤhr 3000 Fr. betragen. Man sieht also, daß es jedenfalls viel vortheilhafter ist, auf dem Plaz (in der Stadt) zu seyn und seine Geschaͤfte selbst besorgen zu koͤnnen, die bei Weitem vortheilhafteren Verkaͤufe, welche man macht, gleichen den geringen Unterschied in den Generalkosten zu Gunsten des Wassergefaͤlles aus. Hr. C. ist auch vollkommen der Meinung, daß man unter solchen Umstaͤnden eine Dampfmaschine am Orte einem entfernten Wassergefaͤlle vorziehen muß. (Aus dem Guide du Chauffeur in den Annals de l'Industrie française et étrangére 1830 T. V. No. V.) Ueber die Explosion eines Dampfwagens des Hrn. Gurney. Wir haben im polyt. Journ. Bd. XLI. S. 72. bemerkt, daß ein Dampfwagen des Hrn. Gurney in Glasgow unter einer furchtbaren Explosion zerschmettert wurde. Hr. Gurney ließ nun uͤber diesen Vorfall folgendes Schreiben in mehrere oͤffentliche Blaͤtter einruͤken. „Im Monat Maͤrz d. J. schikte ich einen meiner Dampfwagen zu Wasser nach Edinburgh, derselbe litt aber auf der Fahrt so sehr, daß ich bloß eine Probefahrt damit von Edinburgh nach Glasgow machte, wo ich ihn stehen ließ und sodann nach London zuruͤkkehrte. In Glasgow wurde der Wagen bei einem Mechaniker untergebracht, welcher auf meine Entscheidung wartete, ob er ihn in Schottland ausbessern lassen oder nach London zuruͤkschiken sollte. Der Mechaniker reiste mir alsbald nach und nahm, damit Niemand in seiner Abwesenheit von dem Wagen sollte Gebrauch machen, mehrere wichtige Maschinenteile, besonders solche, die mit dem Sicherheitsventile in Verbindung stehen, weg. Seitdem befand ich mich in Cornwall und vernehme jezt zu meinem groͤßten Bedauern, daß einige Personen, welche mit dem Princip meiner Maschine ganz unbekannt sind, gegen meinen Wunsch und sogar ohne mein Wissen die fehlenden Theile zu ersezen suchten und mit dem Wagen eine Fahrt machten.“ Hr. Gurney fuͤgt noch hinzu: „Ich habe in den lezten fuͤnf Jahren mit bedeutenden Opfern mit meinem Apparat viele Versuche und Proben angestellt. Einer meiner Dampfwagen wurde waͤhrend der lezten vier Monate in Gloucester taͤglich als Landkutsche gebraucht und befoͤrderte uͤber 5000 Passagiere, ohne daß jemals ein Unfall begegnet waͤre. Ich behaupte kuͤhn, daß mit einem Dampfwagen, welcher nach meinem Princip gebaut ist, wenn der Mechaniker mit demselben bekannt ist, unmoͤglich ein solcher Vorfall wie er bei Glasgow Statt fand, je eintreten kann.“ (Mech. Mag. N. 411) Eisenwerke des Hrn. Crawshay bei Merthyr Tydvil in North-Wales. Anzahl der beschaͤftigten Personen, 5000. Jaͤhrliche Auslagen fuͤr Arbeit, 300,000 Pfd. Sterl. Anzahl der angewandten Pferde, 450. Anzahl der Dampfmaschinen, 8; jede hat 50 Pferdekraft, da sie aber Tag und Nacht im Gange sind, so verrichten sie die Arbeit von 12,000 Pferden. Wasserraͤder, 8; sie entsprechen der Kraft von 634 Pferden. Oefen 84; jeder ist ungefaͤhr 50 Fuß hoch und verhaͤltnißmaͤßig weil. Schmieden, 3. Gießerei, 4. Walzmaschinen, 8. Bohrmaschine, 1. EisenschlakenKalk werden jaͤhrlich mitdem Eisenerz gemengt, 90,000 Tonnen.40,000 Tonnen. Steinkohlen werden jaͤhrl. verbraucht 200,000 Tonnen. Schießpulver,             deßgl.   80,000 Pfund. Kerzen,                      deßgl. 120,000 Pfund. Die flachen Eisenbahnen, welche man fuͤr diese Werke herstellte, wuͤrben in gerader Linie hundert und zwanzig Meilen lang seyn; außerdem ist ein mehrere Meilen langer Kanal, mit Schleusten, Bruͤken u. f. w. vorhanden. Eisenbahnwagen, welche groͤßten Theils aus Eisen verfertigt sind, hat man mehrere Tausend. (Mech. Mag. N. 411.) Erfindung der Buchdrukerkunst. In Cicero's Werk De Natura Deorum kommt eine Stelle vor, welche nach der Meinung des Hrn. Tolland in neuerer Zeit Veranlassung zu Erfindung der Buchdrukerkunst gab. Er spricht von Lettern, welche aus Metall verfertigt sind und nennt sie formae literarum; mit demselben Ausdruk bezeichneten sie auch die ersten Druker. (Mech. Mag. N. 411.) Handel zu Liverpool. Der Ausfuhr-Handel, wofuͤr Liverpool der Hauptplaz ist, war im vergangenen Monate (Juni) besonders lebhaft. Baumwollenfabrikate wurden im Werth von 1,100,000 Pfd. Sterl. Wollenwaaren im Werth von nahe 600,000 Pfd. Sterl. und Seidenfabrikate (ein Industriezweig, welcher bei uns noch in der Kindheit ist) bloß in diesem Monate fuͤr 18,000 Pfd. Sterl. ausgefuͤhrt, (Liverpool Courier. Galignani. N. 5102.) Vergleichung der Communicationen in England und Frankreich. England hat 10,000 Meilen Landstraßen, 1500 Meilen Kanaͤle und 1200 Meilen Eisenbahnen. Das Gebiet von Frankreich ist zwei Mal so groß wie das englische und hat nur 1500 Meilen Landstraßen, 500 Meilen Kanaͤle und 40 Meilen Eisenbahnen, (Sun. Galignani. N. 5102.) Literatur. a) Deutsche. Ausfuͤhrliche Beschreibung und Abbildung eines durchaus neuen und eigenthuͤmlichen, in allen seinen Theilen wissenschaftlich begruͤndeten, die hoͤchste Ersparniß an Anlagekapital, Zeit, Arbeit, Raum und Brennmaterial, und ein vorzuͤglich reines Destillat von beliebiger Staͤrke ohne Nachlauf, und ohne Rectifications- noch Kuͤhlwasser unmittelbar aus der Maische gewaͤhrenden patentirten Dampf-Destillir-Apparates, zur Frucht- und Kartoffelnbrennerei sowohl, als zur Wein-, Hesen-, Obst- und Trestern-Brennerei, von Ludwig Gall, Verfasser der nordamerikanischen Schnellgerberei. Trier bei F. A. Gall. 1831. gr. 8. mit X Steindruktafeln. Diese wichtige Schrift enthaͤlt nicht nur die Beschreibung und Abbildung eines hoͤchst sinnreichen Apparates, sondern auch eine so ausfuͤhrliche Anleitung zur Anfertigung desselben, als man sie nur wuͤnschen kann, Da der Verfasser fuͤr die betraͤchtlichen Kosten, welche mit der praktischen Begruͤndung seines neuen Destillationssystems verbunden waren, zum Theil in dem Betrag der dem Buchhandel uͤbergebenen Beschreibung seines Brennapparates Ersaz suchen mußte, so ist der Preis derselben auf 6 Thlr. festgesezt worden. Es ließ sich erwarten, daß dieser hohe Preis manche abhalten wuͤrde das Buch zu kaufen, so lange er nicht von den Vorzuͤgen des Apparates und Brennverfahrens versichert war; dieß veranlaßte den Erfinder in einer besonderen Schrift, welche man fuͤr wenige Groschen erhaͤlt, die uͤberzeugendsten Beweise dafuͤr dem Publicum vorzulegen; sie fuͤhrt den Titel: Darlegung der Vorzuͤge des in Preußen, Oesterreich, Bayern und Wuͤrtemberg patentirten rheinlaͤndischen Dampf – Brennapparats, fuͤr Brennerei-Besizer und Kupferwaaren-Fabrikanten. Von Ludwig Gall. Mit einer Abbildung. Trier, bei F. Gall 1831. Um unsererseits zur verdienten Verbreitung des Gall'schen Apparates beizutragen, glauben wir nichts Besseres thun zu koͤnnen, als hier die Zeugnisse der HHrn. Natusius und Nolden, welche in dieser Sache kompetente Richter sind, mitzutheilen. Atteste. Der Herr Regierungssekretaͤr Gall aus Koblenz, hat durch hiesige Kupfer-Arbeiter und Kuͤfer einen Dampfbrenn-Apparat seines patentirten Systemes fuͤr mich erbauen lassen, welcher meinen Erwartungen vollkommen entspricht. Dieser Apparat, welcher durch eine ganz eigenthuͤmliche und gefaͤllige Form, so wie durch seine sinnreiche Zusammensezung, sich von allen mir bekannten Brenngeraͤthen durchaus unterscheidet, ist das unverkennbare Resultat gruͤndlicher physikalischer Kenntnisse, verbunden mit sorgfaͤltigen praktischen Beobachtungen. Da an diesen Apparaten nichts Einzumauerndes vorkommt: so konnte der fuͤr mich erbaute gleich nach seiner Aufstellung in Betrieb gesezt werden. Hauptsaͤchlich empfiehlt derselbe sich jedoch 1) durch große Wohlfeilheit, indem ein Apparat von der Groͤße des fuͤr mich erbauten, womit in 14 Stunden 3000 Quart Kartoffelmaische abgebrannt werden koͤnnen, von den Herren Patenttraͤgern, einschließlich ihres Honorars, fuͤr 650 Rthlr. geliefert wird, 2) durch eine Brennmaterialersparniß, welche nach dem gegenwaͤrtigen Zustande unserer chemisch – physikalischen Kenntnisse die groͤßtmoͤgliche genannt werden kann, indem bei der Dampferzeugung keine Mauern unnuͤzerweise zu erhizen sind, sondern der Feuerraum vom Wasser rings umgeben ist und keine Waͤrme ins Kuͤhlwasser uͤbergeht, welches daher nur sehr selten erneuert werden darf, 3) dadurch, daß unmittelbar aus der Maische Branntwein oder Spiritus ohne allen Nachlauf gewonnen wird; 4) dadurch, daß weder Anbrennen, noch Uebersteigen der Maische zu besorgen ist, und 5) durch eine vorzuͤgliche Reinheit des Products, indem der Branntwein sich von jenem, welcher, mit gewoͤhnlichen Geraͤthen, durch eine zweimalige Destillation gewonnen wird, durchaus nicht unterscheidet. Indem ich dieses der Wahrheit gemaͤß bezeuge, nehme ich keinen Anstand den gedachten Apparat allen Brennereibesizern zu empfehlen. Althaldensleben, den 25. November 1830. Gottlob Nathusius. Der Unterzeichnete bezeugt den Herren Gall und Schickhausen mit Vergnuͤgen, daß ein durch den Kupferschlaͤger Hrn. Schippang zu Neuwied, fuͤr ihn ehrbauter Apparat des patentirten Systems der gedachten Herren Gall und Schickeausen, nach mehreren Probebrennen, folgende hoͤchst vortheilhafte Resultate gegeben hat: 1)Ausbeute: Spiritus von 80 Procent oder Branntwein von 50 Procent nach Tralles, unmittelbar aus der Maische, von hoͤchster Reinheit, und in durchaus gleicher Quantitaͤt, als mir meine bisher gebrauchten Brenngeraͤthe mittelst zwei- oder resp. dreimaliger Destillation lieferten; naͤmlich 9450 Procent Alkohol (gleich 183 Quart von 50° Tralles) aus 2000 Quart Maischraum. 2)Brennmaterialersparniß: etwa ein Drittheil gegen den fruͤheren Verbrauch, obgleich ich bis jezt noch den Dampferzeuger der Herren Patenttraͤger, welcher, wie ich mich uͤberzeugt habe, eine noch groͤßere Brennmaterialersparniß gewaͤhrt, nicht angewendet, sondern, statt dessen, mich einer gewoͤhnlichen, in einen Dampfkessel umgewandelten Blase bedient habe. Zur Beurtheilung der Reinheit des Branntweins bemerke ich noch, daß sich auf demselben durchaus kein Hautchen von Fuseloͤhl zeigt, so daß es nicht noͤthig ist, ihn, wie gewoͤhnlich geschieht, durch einen wollenen Lappen laufen zu lassen; so wie daß er bis zu 16° nach Cartier, oder 27 1/2 nach Richter, oder 38° nach Tralles vollkommen hell und klar bleibt und keine Spur von Blauwerden zeigt. 3) Ferner bezeuge ich den Herren Patenttraͤgern, daß ihr Apparat kein Kuͤhlwasser erfordert, wenn der Maischwaͤrmer uͤber Nacht mit Maische gefuͤllt bleiben darf; 4) daß weder Anbrennen noch Ueberschießen der Maische zu besorgen ist; 5) daß man die ganze Ausbeute als Spiritus oder Branntwein, ohne allen Nachlauf erhaͤlt; 6) daß ein nicht gar zu bornirter Brenner die Behandlung des Apparates in zwei Tagen erlernt, und endlich 7) daß Meister Schippang den Apparat nach den, der genauen Beschreibung desselben beigefuͤgten Zeichnungen, ohne alle Anleitung verfertigt, und bei mir aufgestellt hat; obgleich dieser der erste war, welchen derselbe angefertigt hat. Pleidt bei Koblenz, den 2. December 1830. Joh. Ant. Nolden. Das an Hrn. Gall fuͤr die Benuzung seines vollstaͤndigen Brennapparats einzusendende Honorar betraͤgt fuͤnfzehn Friedrichd'or fuͤr einen Apparat, mit welchem in vierzehn Stunden fuͤnfzehnhundert preußische Quart Maische sollen abgebrannt werden koͤnnen, und einen Friedrichd'or mehr fuͤr jede hundert Quart, welche in der gedachten Stundenzahl mehr sollen abgebrannt werden koͤnnen. Wer aber dreißig Friedrichd'or an ihn einsendet, erhaͤlt dafuͤr die Befugniß, seinen Apparat in jeder beliebigen Groͤße anzuwenden. Fuͤr die bloße Benuzung des Dampferzeugers betraͤgt das einzusendende Honorar, wenn der Dampferzeuger jede Stunde tausend Kubikfuß liefern soll, drei Friedrichd'or, fuͤr zweitausend Kubikfuß fuͤnf und fuͤr dreitausend sieben Friedrichd'or. Fuͤr acht Friedrichd'or wird die Befugniß zur Anwendung eines Dampferzeugers von jeder Leistungsfaͤhigkeit ertheilt. Wer vorzieht, Dampferzeuger oder vollstaͤndige Brennapparate von Hrn. Gall selbst zu beziehen, kann solche, nach sechswoͤchentlicher vorheriger portofreier Bestellung, in seiner Werkstaͤtte in Koblenz, wo die verlangte Leistungsfaͤhigkeit vor der Ablieferung, durch eine Probe in Gegenwart des Abnehmers, dar gethan wird, zu folgenden Preisen, worin das Honorar begriffen ist, abnehmen lassen, naͤmlich: Dampferzeuger, mit Vorwaͤrmer, von 1000 Kubikfuß. Dampferzeugungsfaͤhigkeit in der Stunde zu 250 Thlr. C. Von 1500 Kubikfuß 275      –  –     2000      – 300      –  –     3000      – 330      –  –     4000      – 350      – Ueber diesen Saz hinaus steigt der Preis fuͤr noch wirksamere Dampferzeuger fuͤr jede 1000 Kubikfuß um 20 Thaler. Vollstaͤndige Brennapparate, mit Ausnahme zweier Reservoirs und der Vorlagen kosten einschließlich des Honorars: zu 1500 Quart Maische in 14 Stunden 450 Thlr. C.  –  2000         –               –            – 520      –  –  3000         –               –            – 650      –  –  4000         –               –            – 750      – und fuͤr jede weitere 1000 Quart 100 Thlr. mehr. Hr. Gall erbietet sich Kupferwaarenfabrikanten, welche sich im Stande fuͤhlen, alle eingehenden Bestellungen auf Apparate seines Systems fuͤr einen ganzen Regierungsbezirk zu befriedigen, und sich daruͤber ausweisen koͤnnen, daß sie bisher wenigstens drei Gesellen beschaͤftigten, fuͤr einzelne Regierungsbezirke das Alleinrecht zur Anfertigung seines Apparats zu uͤbertragen. b) Italiaͤnische. Fabbriche antiche di Roma disegnate e pubblicate daFrancesco Turconied incise dai signori frateliiAngelo e Domenico Brusa. Milano 1827 – 30 della tipografia di Antonio Lamperti, in fogl. imperiale. Esce per fascicoli, ciascuno al prezzo di ital. lir. 3. 50. Progetto per l'erezione di un ponte congiuntivo Venezia colla terraferma, di G. P. – Venezia 1830 dalla tipografia di Gius. Picotti, il 15 Giugno, in 4° gr. Con una tavola. Lettera di un amico sopra il progetto dell erezione di un ponte da Venezia Campatto. – Venezia, 1830, tipografia di commercio, in 4°. La Colcografia propriamente detta, ossia l'arte d'incidere in rame coll' acqua forte, col bulino e colla punta; Ragionamenti etc. diGiuseppe Longhi. – Milano 1830, J. R. Stamperia. Storia e cura delle malattie le piu famigliari dei buoi. Parte prima, delle malattie interne. Opera diFrancesco Toggia, giá professore di Veterinaria, inembro di piú accademie letterarie, e direttore veterinario delle R. armate, terza edizione, riveduta, corretta ed aumentata dall' autore negli ultimi anni del viver suo. Tom. 1 et 2. Torino 1830, tipogr. di G. Pomba, in 8° di pag. XVI, 342 e 378. Prospettiva pratica di M. Giacomo Barozzida Vignola, conforme l'edizione di Lelio Dalla Volpe. – Milano 1830, presso la ditta Pietro e Giuseppe Vallardi, in 4°; di pag. 30 con 64 tavole in rame: prezzo 10 lir. ital. Opuscoli chimico-fisici del farmacistaBartolomeo Bizio, socio ordinario dell' Ateneo di Venezia etc. Fascicolo 6° ed. ultimo. – Venezia 1830. Trattato completo dell' innesto e dei tagli degli alberi etc., del Sig. Luigi Noisette, tradotto in italiano da G. B. Margaroli, con tavole in rame. – 8° Milano, presso Nervetti. Prezzo 2,61. lir. ital.